Upload
thomas-matterne
View
811
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Fachhochschule Ansbach Fachbereich Wirtschafts- und Allgemeinwissenschaften
Studiengang Wirtschaftsinformatik
DIPLOMARBEIT
Konzeption einer Alumni-Kommunikationsplattform:
Analyse und Planung Betreuung: Prof. Dr. (UoP) Bernd Heesen Zweitgutachten: Prof. Dr. Wolf Knüpffer Autor(in): Thomas Matterne Pettenkoferstraße 13 91522 Ansbach
Ort, Abgabetermin: Ansbach, 15.10.2006
I
I. Abstract (deutsch)
Die in dieser Diplomarbeit geplante Alumni-Kommunikationsplattform wird der
Fachhochschule Ansbach helfen das Alumni-Potential des Studiengangs
Wirtschaftsinformatik zu nutzen. Eine hierfür durchgeführte Umfrage unter
Studenten hat ergeben, dass diese mit der bisherigen Situation nicht zufrieden
sind. So kann die Plattform in einen Markt mit 50 % Wachstumschancen eintreten.
Neben zwei Best Practice-Vergleichen, bildet vor allem die Umfrage die Grundlage
für die entworfene Webplattform. Diese zeigte vor allem, dass die Bereitstellung
einer Datenbank Kernaufgabe eines Netzwerkes ist. Daneben wird die Plattform
noch ein Forum, Mentorenprogramm, Newsbereich, Career Service, Infopost,
Firmenreferenzliste und Jahrbuch anbieten. Neben diesen Hinweisen auf ein von
Alumni gefordertes Angebot, ergab die Umfrage aber auch, dass sich Alumni zwar
z.B. in Form von Gastvorträgen an ihrer alten Hochschule einbringen wollen, das
Thema Fundraising aber noch nicht weit entwickelt ist.
Die Plattform erfordert kaum Personalaufwand für die Wartung. Deshalb ist es
auch möglich das Angebot für Mitglieder zunächst einmal kostenlos anzubieten.
Auch die Werbemaßnahmen sind preisgünstig aber effektiv gehalten.
Für die Umsetzung stehen drei verschiedene Wege offen. Die Plattform kann
entweder für sich alleine stehen oder sich nach erwiesenem Erfolg auf die
gesamte Hochschule ausdehnen. Alternativ steht auch eine Integration in das
Angebot des hochschuleigenen Rechenzentrums zur Wahl.
II
II. Abstract (english)
The alumni-communication platform planned in this thesis (diploma) will help the
University of Applied Sciences Ansbach to use the potential of the alumni from the
course of studies business information/commercial information technology. An
inquiry among students showed as a result, that these are not be satisfied with the
actual situation. So the platform occur in a market with an accretion of 50 %.
Beside two best practice comparisons, this inquiry forms the basis for the sketched
web platform. This showed above all that the supply of a data base is task of core
of a network. Besides this the platform will offer a forum, a mentorship program,
news, a career service, an info post service, a list of companies in which the
alumni work and a yearbook, too. Apart from the information about elements
demanded by alumni, the inquiry gave more information, too. So we know that the
alumni e.g. will help theirs university with lectures, but actually fundraising is no
topic.
The platform requires small personnel expenditure to work. Therefore it is possible
to offer a free membership if the platform start. Also the advertising measures are
low-priced but effectively.
For the implementation three different ways are possible. First the platform stand
for itself alone or expand after proven success to a solution for the complete
university. Alternatively also an integration into the website of the university own
computing centre is an option.
III
II. Inhaltsverzeichnis
Abstract (deutsch) …………..………………………………………… I
Abstract (english) ……………………………………………………… II
Inhaltsverzeichnis …………………………………………………….. III
Abbildungsverzeichnis ……………………………………………….. VI
Tabellenverzeichnis ………………………………………………….. VII
1. Einführung …………………………………………………………….. 01
2. Der Alumni-Gedanke …………………………………………………. 02
2.1 Definition: „Alumni“ ……………………………………………………. 02
2.2 Die Alumni-Entwicklung: Von den USA nach Deutschland ………. 04
3. Marktanalyse ………………………………………………………….. 06
3.1 Die Alumni-Situation in Ansbach ……………………………………. 06
3.1.1 Das Alumni-Leben in Ansbach ………………………………………. 06
3.1.2 Graduati Onoldiae e. V. ………………………………………………. 06
3.1.3 Social Networks am Beispiel von OpenBC …………………………. 09
3.1.4 Social Networks am Beispiel von StayFriends ……………………... 11
3.1.5 Weitere Angebote ……………………………………………………... 13
3.2 Marktpotential und Eintrittsbarrieren ………………………………… 14
3.2.1 Marktpotential ………………………………………………………….. 14
3.2.2 Eintrittsbarrieren ……………………………………………………….. 16
4. Fragebogen zur Schaffung einer Alumni-Kommunikations-
Plattform ………………………………………………………………... 18
4.1.1 Erstellung des Fragebogens …………………………………………. 18
4.1.2 Vorstellung des Fragebogens ……………………………………….. 20
4.1.3 Durchführung der Umfrage …………………………………………… 23
4.2 Auswertung der Umfrage …………………………………………….. 24
4.2.1 Allgemeine Erkenntnisse und Themenbereich „Einleitende
Frage“ …………………………………………………………………… 24
4.2.2 Aktuelle Situation ……………………………………………………… 25
IV
4.2.3 Aufgaben eines Alumni-Netzwerkes ………………………………… 27
4.2.4 Inhalte einer Alumni-Kommunikationsplattform ……………………. 30
4.2.5 Abschließende Frage …………………………………………………. 32
5. Best Practice …………………………………………………………… 33
5.1 Sportökonomie Uni Bayreuth…………………………………………. 33
5.1.1 Der Verein ……………………………………………………………… 33
5.1.2 Die Webseite …………………………………………………………... 34
5.1.2.1 Allgemeine Hinweise ………………………………………………….. 34
5.1.2.2 Freizugängliche Inhalten ……………………………………………... 35
5.1.2.3 Inhalte nur für Mitglieder ……………………………………………… 35
5.1.3 Alumni-Bindung in Bayreuth …………………………………………. 37
5.2 Alumni-Netzwerk für Absolventen der Bundeswehr Universitäten . 39
5.2.1 Das Netzwerk ………………………………………………………….. 39
5.2.2 Die Webseite …………………………………………………………... 40
5.2.2.1 Allgemeine Hinweise ………………………………………………….. 40
5.2.2.2 Freizugängliche Inhalte ……………………………………………….. 41
5.2.2.3 Inhalte nur für Mitglieder ……………………………………………… 42
5.2.3 Alumni-Bindung der Bundeswehr-Absolventen ……………………. 43
6. Die Inhalte der Alumni-Kommunikationsplattform …………………. 44
6.1 Allgemeine Bemerkungen ……………………………………………. 44
6.2 Die Datenbank …………………………………………………………. 45
6.2.1 Inhalte der Datenbank ………………………………………………… 45
6.2.2 Leserechtemanagement ……………………………………………… 47
6.3 Das Forum ……………………………………………………………… 49
6.4 Das Mentorenprogramm ……………………………………………… 51
6.5 Die sonstigen Inhalte: Newsbereich, Career Service,
Infopost, Firmenreferenzliste und Jahrbuch ………………………... 52
7. Professionelle Alumni-Lösungen ……………………………………. 56
7.1 Marktüberblick …………………………………………………………. 56
7.2 Vergleiche zur Alumni-Kommunikationsplattform …………………. 57
V
8. Der Nutzen der Alumni-Kommunikationsplattform ………………… 60
8.1 Nutzen für die Alumni …………………………………………………. 60
8.2 Nutzen für aktive Studenten ………………………………………….. 61
8.3 Nutzen für die FH Ansbach …………………………………………... 61
9. Marketing ……………………………………………………………….. 64
9.1 Marketing-Mix ………………………………………………………….. 64
9.2 Preispolitik ……………………………………………………………… 66
9.3 Kommunikationspolitik ………………………………………………… 67
9.3.1 Promotion und Public Voice ………………………………………….. 67
9.3.2 Alumni-Bindungsmanagment ………………………………………… 70
9.4 Personalpolitik …………………………………………………………. 72
10. Ausblick ………………………………………………………………… 73
10.1 Plattform für Wirtschaftsinformatiker/innen …………………………. 73
10.2 Ein Alumni-Kommunikationsportal für die Fachhochschule
Ansbach ………………………………………………………………… 74
10.3 Kooperation mit dem Rechenzentrum der Fachhochschule
Ansbach ………………………………………………………………… 77
10.4 Abschließende Bemerkungen ………………………………………... 78
11. Quellenverzeichnis ……………………………………………………. 80
11.1 Printquellen …………………………………………………………….. 80
11.2 Onlinequellen ………………………………………………………….. 83
12. Ehrenwörtliche Erklärung …………………………………………….. 85
13. Anhang …………………………………………………………………. 86
13.1 Fragebogen ……………………………………………………………. 86
13.2 Ergebnisse der Umfrage ……………………………………………… 90
VI
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Graduati Onoldiae e. V. für Nutzer der künftigen Alumni-
Kommunikationsplattform …………………………………………... 09
Abb. 2: OpenBC für Nutzer der künftigen Alumni-
Kommunikationsplattform …………………………………………... 11
Abb. 3: StayFriends für Nutzer der künftigen Alumni-
Kommunikationsplattform …………………………………………... 13
Abb. 4: Beurteilung des Angebots von Graduati Onoldiae e. V. ………… 26
Abb. 5: Beitrittswilligkeit zu einer Alumni-Kommunikationsplattform ……. 32
Abb. 6: Spendenprozess-Phasen einer Webseite ………………………… 62
Abb. 7: Kurz- und mittelfristige Promotionmaßnahmen ………………….. 68
Abb. 8: Entwicklungsmatrix der Alumni-Arbeit …………………………….. 75
VII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Alumni-Zahlen der Fachhochschule Ansbach und des
Studienganges Wirtschaftsinformatik……………………………… 15
Tabelle 2: Erwartete Mitgliederzahlen …………………………………………. 16
Tabelle 3: 10-stufiges Modell zur Fragebogenkonstruktion …………………. 19
Tabelle 4: Geforderte Inhalte einer Alumni-Organisation ……………………. 28
Tabelle 5: Inhalte einer Alumni-Kommunikationsplattform …………………. 30
1
1. Einführung
Während im deutschen Hochschulwesen die Bedeutung und Aktivität des Alumni-
Lebens ständig zunimmt, scheint dieser Punkt an der Fachhochschule Ansbach
nach wie vor ein Schattendasein zu führen. Zwar existiert auch in Ansbach bereits
ein Alumni-Verein, doch dieser wird nur spärlich angenommen und seine
Verbindungen zur Fachhochschule selbst sind eher lose. Eine zentrale
Ansprechstelle für Alumni existiert dementsprechend nicht, was für beide Seiten
große Nachteile in sich birgt. Den Alumni bleibt das Kontakt halten über die Dauer
ihres Studiums hinaus mehr oder weniger selbst überlassen. Da das so genannte
Netzwerken heute nicht nur einen privaten Charakter hat, sondern auch im
Berufsleben immer wichtiger wird, wiegt dieser Mangel doppelt. Auf der anderen
Seite kann die Fachhochschule ihre Alumni nicht über das Ende des Studiums
hinaus an sich binden, und verzichtet damit auf ein nach wie vor unterschätztes
geistiges, unterstützendes und finanzielles Potential. Diese Nutzen und Potentiale
werden in Rahmen dieser Arbeit selbstverständlich noch genauer erläutert.
Um dieses genannte Manko zu beseitigen, wurde das Projekt einer Alumni-
Kommunikationsplattform zunächst einmal für den Studiengang
Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Ansbach in Angriff genommen. Es
teilt sich auf zwei Diplomarbeiten auf, die sich prinzipiell eine Analyse- und
Planungs-Phase einteilen lassen, sowie der praktischen Umsetzung. Ziel dieser
Arbeit ist es also zunächst einmal den Themenbereich „Alumni“ zu benennen und
die oben genannte Problemstellung zu analysieren. Die Schaffung der Alumni-
Kommunikationsplattform setzt aber auch eine gründliche Analyse der in Ansbach
vorhandenen Bedürfnisse voraus. Zu diesem Zweck wurde für diese Arbeit eine
Umfrage unter den betroffenen Studenten durchgeführt. Zusammen mit zwei Best
Practice-Vergleichen und der Begutachtung professioneller Angebote konnte auf
diese Weise eine maßgeschneiderte Alumni-Lösung für Studenten der
Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Ansbach entworfen werden, die mit
dem darauf zugeschnittenen Marketingplan bekannt gemacht werden soll.
Im Laufe der Arbeit an dieser Diplomarbeit wurde die ursprüngliche Planung einer
eigenständigen Alumni-Kommunikationsplattform mehrfach in Frage gestellt. So
war es z.B. im Gespräch das Webangebot in den bereits bestehenden Verein zu
2
integrieren bzw. in das Angebot des Rechenzentrums der Fachhochschule,
welches zumindest schon eine Datenbank enthält. Während die erste Möglichkeit
aus Gründen zweier völlig unterschiedlicher Konzepte nicht umsetzbar ist,
favorisieren sowohl der Autor dieser Arbeit, als auch der für die praktische
Umsetzung zuständige Student eine enge Zusammenarbeit mit dem
Rechenzentrum. Dennoch ist eine eigenständige Lösung nicht generell als die
schlechtere Möglichkeit zu betrachten. Eine endgültige Entscheidung war zum
Zeitpunkt dieser Arbeit aus organisatorischen und zeitlichen Gründen noch nicht
getroffen, weshalb statt eines ursprünglich vorgesehenen Realisierungsfahrplanes
die möglichen Lösungen lediglich kurz skizziert wurden. Dies ist nicht weiter
problematisch, da die Hauptaufgabe dieser Arbeit darin bestand die oben
genannte Problemstellung mit zufrieden stellenden Werkzeugen, in diesem Fall
die Bestandteile und das Gesamtkonzept der Alumni-Kommunikationsplattform, zu
lösen. Bei der Frage der Realisierung geht es in diesem Fall also nicht um die
Frage einer Umsetzung, sondern in welchen Rahmen dies geschehen soll.
2. Der Alumni-Gedanke
2.1 Definition: „Alumni“
Das Schlagwort Alumni hat es inzwischen längst über den Atlantik auch in das
deutsche Hochschulsystem geschafft. Nach einigen Pionierleistungen im Vorfeld,
entdecken heute immer mehr Hochschulen das große Potential von Alumni-
Netzwerken und wollen es entsprechend nutzen. Auch der Studiengang
Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Ansbach plant mit der Schaffung
einer Kommunikationsplattform sich den Gewinn durch ein Alumni-Netzwerk,
natürlich für alle beteiligten Seiten, zu nutzen zu machen. Doch nicht allen scheint
der Begriff Alumni bis jetzt ausreichend bekannt zu sein. Auch während der
Recherche für diese Diplomarbeit wurde oft deutlich, dass sich dieses Wort noch
nicht in den allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert hat. Eine Definition scheint
deshalb durchaus sinnvoll zu sein.
Im Studenten-ABC der Wochenzeitung Die Zeit bezeichnet Etscheit Alumni als
ehemalige Studenten, um die sich die Universitäten nach angelsächsischem
Vorbild inzwischen stärker bemühen (2004). Im ursprünglichen Wortsinn, sind
Alumni Schüler an kirchlichen Einrichtungen gewesen, für deren Kosten die Kirche
3
selbst aufkam. „In der Bedeutung von ‚ehemaliger Studierender’ oder ‚ehemalige
Studierende’ einer Hochschule wurde das Wort Ende des 18. Jahrhunderts in den
USA geprägt“ (Zech 2004, S. 19). Grammatikalisch korrekt müsste noch
angemerkt werden, dass Alumni die Mehrzahl des männlichen Wortes Almnus
bzw. der weiblichen Form Alumna ist. Die Pluralform hat sich allerdings
durchgesetzt und wird weitgehend als einzige Form genutzt.
Da der Begriff Alumni noch erklärungsbedürftig ist, wurde z.B. in der für diese
Diplomarbeit durchgeführten Umfrage auch auf das Synonym Ehemaliger
zurückgegriffen. Bei der Frage welche Personengruppen sich dahinter verbergen
hilft diese Synonymfindung allerdings nicht weiter. Am einfachsten wäre es
sicherlich, die Begriffe Alumni und Absolvent ebenfalls als Synonym zu
betrachten, doch dies greift sicherlich zu kurz. Die Gruppe der Absolventen mag
die größte unter den Alumni sein, sie ist aber nicht die einzige. Mit welchem Grund
könnte man einen erfolgreichen Abschluss als Definitionsbedingung ansehen?
Was ist überhaupt mit ehemaligen Professoren und Professorinnen, oder auch
den Mitarbeitern die an einer Hochschule tätig waren? Die Alumni-Expertin
Simone Jäck steht auf dem Standpunkt, „dass das verbindende Element zwischen
den Beteiligten das Studium an einer ganz bestimmten Hochschule oder eine
bestimmte Studienrichtung einer Hochschule darstellt“ (2005, S. 203). Unter ihre
Definition fallen also nicht nur Absolventen, sondern alle Studenten, die für einen
gewissen Zeitraum im Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule
Ansbach immatrikuliert waren.
Es widerspräche aber dem eher familiär geprägten Charakter der hiesigen
Hochschule, würde die Alumni-Kommunikationsplattform auf die Gruppe von
Professoren und Dozenten sowie der Mitarbeiter verzichten. Auch die Ergebnisse
einiger Arbeitsgruppen der im Sommersemester 2006 durchgeführten Vorlesung
Fallstudien eCommerce zu einem ähnlichen Thema tragen diesem Punkt
Rechnung, in dem die Personengruppe Professoren, Dozenten und Mitarbeiter mit
aufgenommen wurden. (Es ist allerdings anzumerken, dass in diesem Fall keine
Alumni-Definition statt fand, sondern das Zielpublikum eines entsprechenden
Vereins gemeint war.) Ganz abgesehen von dem Potential an Wissen und
4
Erfahrung, das diese Gruppen besonders in der Anfangsphase für das Alumni-
Netzwerk darstellen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Absolventen die mit Abstand
größte Gruppe der Alumni bilden. Studenten ohne Abschluss sollten zwar nicht
ausgeschlossen werden, es dürfte bei ihnen aber ein geringeres
Bindungsbedürfnis an ihre alte Fachhochschule existieren. Die dritte Gruppe wird
von den Professoren, Dozenten und Mitarbeitern gestellt.
2.2 Die Alumni-Entwicklung: Von den USA nach Deutschland
Laut Zech „entstand der erste auch als solcher bezeichnete ‚Alumni-Club’ 1792 an
der US-amerikanischen Yale University“ (2002, S. 21). Seit dieser Zeit gehört die
Bildung von Alumni-Organisationen zu amerikanischen Universitäten wie der
Hörsaal und Campus. Während die USA also zu einem Eldorado des Alumni-
Gedanken geworden sind, führt die Idee in Deutschland nach wie vor ein
Schattendasein. Das hat natürlich Gründe, z.B. die lange nicht vorhandene
Notwendigkeit eines funktionierenden Alumni-Netzwerkes aus Sicht der
finanziellen Situation von Hochschulen. In Zeiten der allgemeinen Finanznot hat
sich dieser Punkt aber geändert. Der Internetdienst Unicum berichtete in seinem
Artikel „Geldkühe und Meinungsmacher“ von einer Rekordsumme von 1,44
Milliarden US-Dollar die Fundraiser der Berkeley University vor allem von ihren
Alumni eingesammelt haben (2006). So manche deutsche Universität wird
inzwischen Nachrichten wie diese mit einem neidischen Blick zur Kenntnis
nehmen, während sie vor einigen Jahren vielleicht noch mit der Nase gerümpft
und von der Gefahr der Einflussnahme der Spender gesprochen hätte. Der Alumni
als Mittel der Finanzierung wurde von deutschen Hochschulen aus diesem und
ähnlichen Gründen Jahrzehnte kaum wahrgenommen. Auch ein weiterer
Deutschland spezifischer Hemmungsgrund für die positive Entwicklung des
Alumni-Gedanken sei noch kurz genannt: Die mangelnde Verbundenheit der
Studenten mit ihrer Universität. Ein Wettbewerb zwischen den Universitäten fand
nicht statt, die Studenten suchten sich ihre Hochschule nicht selbst aus, sie
wurden ihr zugewiesen. Kein guter Start für eine lebenslange emotionale
Beziehung zwischen Student/Alumni und Hochschule.
5
Dennoch gibt es im deutschen Hochschulsystem vergleichbare Organisationen.
Viele Hochschulen haben so genannte Gruppen von Freunden und Förderer um
sich gescharrt, die aber kein Alumni-Netzwerk im klassischen Sinne darstellen. Sie
richten sich ausschließlich auf die Hochschule selbst aus, für die Mitglieder haben
sie oft nur den Nutzen ihrer alten Hochschule geholfen zu haben. Etwas näher an
den Alumni-Gedanken kommen vielleicht die Burschenschaften heran. In ihnen gilt
das Prinzip Ehemalige-helfen-Studenten und das einer lebenslangen
Verbundenheit der Mitglieder untereinander. Die Ehemaligen einer Burschenschaft
unterstützen die aktiven Studenten ihrer Vereinigung mit Rat und Tat, eine Art
umgekehrter Generationenvertrag also. Burschenschaften haben in Deutschland
eine lange Tradition, die ersten wurden bereits zum Zeitpunkt der
Befreiungskriege gegen Napoleon gegründet. Zu ihrer deshalb auch politischen
Ausrichtung bekennen sie sich nach wie vor: „Damals wie heute verfolgen die
deutschen und österreichischen Burschenschaften politische Ziele, sie berufen
sich auf die urburschenschaftliche Bewegung von 1815.“ (Balder 2005, S. 7) Nur
haben sie sich seit ihren Ursprüngen immer fester am rechten Rand der
Gesellschaft eingeordnet, und sind trotz einiger Neugründungen in den letzten
Jahren schon allein deshalb nicht mit dem offenen Alumni-Gedanken in Einklang
zu bringen. Das z.B. auch erst in diesen Neugründungen Frauen überhaupt eine
Rolle spielen, ist dabei nur ein weiterer Grund derartige Organisationen nicht als
Alumni-Netzwerke zu sehen.
„Die deutsche Alumni-Bewegung ging […] von Studenten und Absolventen aus,
erfuhr dann jedoch sehr schnell Unterstützung von Seiten der Professoren“ (Jäck
2005, S. 203/204). Es waren in Deutschland also vor allem die zum Alumni
gewordenen Studenten selbst, die die Bedeutung von Netzwerken noch vor ihren
Universitäten erkannten. In Fall des Studienganges Wirtschaftsinformatik an der
Fachhochschule Ansbach war dies zwar ein wenig anders, dennoch schließt sich
Ansbach damit einer rasanten Entwicklung an. In einem 2002 geführten Interview
mit Christina Zech schätzt der Vorsitzende des Alumni-Verband alumni-clubs.net
Oliver Figur die Zahl der existierenden Alumni-Organisationen auf etwa 300 bis
400 Stück und einem Zuwachs von ca. 12 Organisationen jedes Quartal (Zech
2002). Mit etwas Verspätung scheint also der Alumni-Gedanke auch Deutschland
erreicht zu haben.
6
3. Marktanalyse
3.1 Die Alumni-Situation in Ansbach
3.1.1 Das Alumni-Leben in Ansbach
Obwohl das Alumni-Leben an der Fachhochschule Ansbach nicht gerade zu den
aktivsten in Deutschland gehören dürfte, gilt dennoch der Grundsatz, wer suchet,
der findet. Neben nicht lokal begrenzten Angeboten von Social Network-Diensten
wie z.B. OpenBC oder StayFriends, wäre da natürlich in erster Linie der mit der
Fachhochschule Ansbach verbundene Alumni-Verein Graduati Onoldiae e.V. Auch
während des Studiums selbst, bildeten Studenten der Wirtschaftsinformatik erste
Netzwerke untereinander. So rief die 1. Generation Studenten die noch immer
aktuellen Email-Verteiler ins Leben, von denen ein Verteiler Studenten und
Professoren als Mitglieder zählt, der zweite exklusiv für Studenten gedacht ist. Für
ersteren Verteiler ist eine Integration in das Angebot des
Hochschulrechenzentrums der Fachhochschule Ansbach angedacht, zum
Zeitpunkt der Erstellung dieser Diplomarbeit befand sich dieses Projekt allerdings
noch in der Planungsphase. Die Erstsemester des WS 2001/02 starteten einen
eigenen Verteiler, der inzwischen aber nicht mehr genutzt wird, und die ein Jahr
später immatrikulierten Studenten organisierten sich in einem Internetforum, das
inzwischen aber auch schon von allen Studenten des Studiengangs
semesterübergreifend genutzt wird. Für den Alumni sind die Verteiler eher
uninteressant, in der Regel wird er sich nach bestandenem Studium von ihnen
abmelden, das Forum jedoch dürfte Anziehungskraft über das Ende des Studiums
hinaus haben.
3.1.2 Graduati Onoldiae e. V.
Bereits im Frühjahr 2003 gründeten Alumni der Fachhochschule Ansbach den
Absolventenverein Graduati Onoldiae e.V., der inzwischen 52 Mitglieder hat,
davon sind sechs ehemalige Wirtschaftsinformatiker (Stand: 28.05.2006). Die
Übersetzung des Vereinsnamens bedeutet so viel wie die Graduierten aus
Ansbach, weshalb auch nur an der Fachhochschule eingeschrieben Studenten
Mitglieder werden können. Aktive Studenten zahlen einen jährlichen Beitrag von €
10,-, haben dafür aber nur eine eingeschränkte Mitgliedschaft. Die Mitarbeit in
einem Vereinsorgan ist ihnen versagt und bei Vereinsversammlungen dürfen sie
7
zwar anwesend, aber nicht mit abstimmen. Der Mitgliedsbeitrag für Alumni beträgt
€ 20,- und ermöglicht eine reguläre Mitgliedschaft im Verein.
Das größte Plus von Graduati Onoldiae ist das Angebot diverser Veranstaltungen.
In erster Linie natürlich der Diplomball für Absolventen der Fachhochschule
Ansbach, zusätzlich organisiert der Verein z.B. ein jährliches Fußballturnier und
eine Sommerfahrt. Besonders der Diplomball ist eines der wichtigsten
Mitgliederwerbungsinstrumente des Vereins. Die Einladung dazu erhält jeder
Diplomand bei der Abholung seines Diploms im Studentenamt, ebenfalls in
diesem Umschlag befindet sich auch ein Aufnahmeantrag für den Verein.
Der Webauftritt des Vereins ist technisch unausgereift, optisch wenig ansprechend
und durchaus fehleranfällig. So funktioniert am Tag der Abfrage (Stand:
20.05.2006) z.B. der Link auf das Gästebuch nicht. Eine erste Kontaktaufnahme
per Info-Mailadresse blieb ohne irgendeine Reaktion, der eine Woche später
gestartete Versuch zum zweiten Mal mit den Verantwortlichen des Vereins in
Kontakt zu treten klappte dafür aber noch am selben Tag. Kritisch ist auch
anzumerken, dass das angebotene Mailformular nicht eigenständig funktioniert,
sondern lediglich das installierte Mailprogramm des Ratsuchenden mit dem
eingetippten Text öffnet.
Auf der Webseite finden sich Hinweise auf geplante Veranstaltungen, wie die
alljährliche Sommerfahrt und das Fußballturnier des Vereins. Von zurückliegenden
Veranstaltungen sind Fotos bereitgestellt, ebenso von den Diplombällen der
vergangenen Jahre. Das Angebot der Online-Mitgliederdatenbank findet sich
dagegen nur versteckt in der Rubrik Häufigen Fragen. Ist das Mitglied aber erst
einmal angeworben, findet er die Mitgliederdatenbank auch hinter dem Menüpunkt
Login.
Im Zuge der Recherchen für diese Diplomarbeit kam es auch zu einer
Kontaktaufnahme der beiden an der Erstellung der Alumni-
Kommunikationsplattform beteiligten Studenten und dem Vereinsvorsitzenden von
Graduati Onoldiae Stefan Beck und des Stellvertreter Stefan Schwarz. In einem
Telefongespräch und dem darauf folgenden Treffen drückte Beck seine Sorge aus
8
das Projekt könnte als eine weitere Insellösung dem bereits existierenden Alumni-
Verein Konkurrenz machen, und es wäre doch sinnvoller die Arbeit in den
Graduati Onoldiae e.V. einfließen zu lassen. Er wies auch daraufhin, dass sich der
Verein nach Jahren endlich in der Gewinnzone befände und ein Relaunch der
Webseite eines der dringendsten Probleme sei. In diesem Zusammenhang sei
Graduati Onoldiae auf der Suche nach Studenten die den Relaunch durchführen
könnten und auch als Admin weiter die Betreuung übernehmen würden.
Es stellte sich also die Frage die beiden Diplomarbeiten des Projektes in die
Graduati Onoldiae einfließen zu lassen, sprich die in dieser Arbeit durchgeführte
Analyse und Planung auf die gesamte Fachhochschule Ansbach auszudehnen
und die praktische Umsetzung für Graduati Onoldiae e.V. durchzuführen. Dies
wurde von den am Projekt beteiligten Studenten auch ernstlich erwogen, dann
aber wegen grundlegender Differenzen doch abgelehnt. Augenblicklich beschränkt
sich das Angebot des Vereins auf eine Datenbank und der Organisation von
persönlichen Treffen, für das Gros der Studenten dürfte aber die Datenbank der
einzige wirkliche Mehrwert sein. Es ist jedoch fraglich, ob eine 52 Datensätze
große Datenbank einen Jahresbetrag von € 20,- rechtfertigen. Ein weiterer Grund
der Ablehnung bestand in der starren lokalen Verwurzelung des Vereins, der auf
die Gründungsmitglieder zurückzuführen ist, da die Fachhochschule Ansbach in
den Anfangsjahren vor allem ein lokales Einzugsgebiet hatte. Vor allem die
Inaktivität des Webauftrittes legt nahe, dass in der Vereinstruktur die
Kommunikation zwischen über Deutschland verteilte Mitglieder, von einer
weltweiten Verteilung der Mitglieder ganz zu schweigen, nicht wirklich vorgesehen
ist.
Es wäre so gesehen natürlich möglich Graduati Onoldiae als Konkurrenz der
Alumni-Kommunikationsplattform zusehen. Der Autor ist aber der Meinung, dass
der Verein keine Konkurrenz darstellt und seine, wenn auch nicht sehr große,
Attraktivität in erster Linie dadurch erhält, dass er das einzige bis jetzt Angebot für
Alumni darstellt. Dennoch sollte das Augenmerk auch auf mögliche Synergieeffekt
gelegt werden. Darunter fiele z.B. eine gemeinsame Werbung für den Diplomball,
der in den letzten Jahren bei Wirtschaftsinformatikern noch keinen großen
Anklang fand. Da sich eine Doppelmitgliedschaft der Mitglieder nicht ausschließt,
9
steht einer Werbung durch die Graduati Onoldiae für die zu schaffende Alumni-
Kommunikationsplattform nichts im Wege.
Hier noch einmal die wichtigsten Fakten über Graduati Onoldiae für die Nutzer der
künftigen Alumni-Kommunikationsplattform:
Name: Graduati Onoldiae Webadresse: http://www.graduati-onoldiae.de Preismodell: Studenten: 10 €/Jahr Alumni: 20 €/Jahr
Pro + bereits an der FH Ansbach etabliert + bestehende Mitgliederdatenbank + Veranstaltungen von Diplomball, Ausflügen und Fußballturnieren
Contra - wenig ansprechender Webauftritt - keine Professoren, Dozenten oder Mitarbeiter als Mitglieder - geringe Mitgliederzahl - aktive Studenten haben nur einge- Schränkte Mitgliedsrechte - kein spezielles Angebot für Wirtschaftsinformatiker - lange Reaktionszeiten
Stand: 20.05.2006 Quelle: www.graduati-onoldiae.de
Abb. 1: Graduati Onoldiae e.V. für Nutzer der künftigen Alumni-Kommunikationsplattform
3.1.3 Social Networks am Beispiel von OpenBC
Neben Fotodiensten wie Flickr oder der rasanten Entwicklung der Weblogs,
brachte die Entwicklung rund um Web 2.0 vor allem das so genannte Social
Networking. Zwar konnte das Internet schon zuvor als Kommunikationsmittel für
den gegenseitigen Austausch in Netzwerken genutzt werden, die Entwicklungen
von Web 2.0 geben dem ganzen aber mehr Professionalität. Im Web 2.0 ist das
Networking als einer der Grundgedanken enthalten. Es gab auch schon zuvor
Chat- oder Forendienste, doch erst durch den Web 2.0-Gedanken gingen die
Nutzer dazu über statt Nicknames konsequenter ihre echten Namen und Daten zu
nutzen. Diese Aufgabe der Anonymität ist eine grundlegende Vorraussetzung für
den Aufbau von Netzwerken im Internet.
Das Netzwerke nötig sind dürfte allgemein bekannt sein, gilt doch folgende These:
„Erfolgreiche Menschen knüpfen und pflegen Kontakte auffallend viel besser als
10
andere. Je erfolgreicher jemand ist, desto besser ist sein Netzwerk sozialer
Beziehungen“ (Scheler 2000, S. 12/13). Dienste wie OpenBC
(http://www.openbc.de) erleichtern den Aufbau und die Erhaltung von Netzwerken.
Ob sich derartige Social Networks durchsetzen, wird sich noch zeigen müssen.
Selbst Nutzer die über OpenBC gute Kontakte gefunden haben, geben zu
bedenken, dass sie z.B. mit ihrem Weblog ein besseres Netzwerk aufgebaut
haben (Sixtus 2005).
OpenBC (Open Business Club) wurde 2003 als Netzwerkdienst für geschäftliche
Kontakte gegründet. In 200 Ländern zählt das Netzwerk inzwischen mehr als
1.000.000 angemeldete Nutzer und ist in 16 Sprachen verfügbar. Die für diese
Arbeit durchgeführte Umfrage ergab, dass auch 41 % der Teilnehmer bei diesem
Dienst Mitglied sind. Die beiden Hauptangebote von OpenBC bestehen aus der
Bereitstellung von Kontaktlisten und einer großen Auswahl an Gruppen zu
diversen Themenbereichen.
Mitglieder erstellen eine eigene Profilseite und können in OpenBC gefundene
Kontakte in eine Kontaktliste eintragen bzw. in Listen anderer eingetragen werden.
Die Profilseite enthält dabei die wichtigsten Eckdaten aus dem persönlichen
Leben, dem universitären Lebenslauf und beruflicher Stationen, auf diese Weise
können auch zwischen bisher unbekannten Personen schnell Gemeinsamkeiten
gefunden werden. Der Netzwerk-Charakter wird auch durch kleine Features
herausgestellt, z.B. wird eine Kontaktkette über bereits vorhandene Kontakte zu
Personen hergestellt, die noch nicht in der eigenen Kontaktliste stehen.
Die einzelnen Gruppen bilden die Mitglieder bei OpenBC selbst, je nach
gemeinsamen beruflichen Hintergrund bzw. Interessen. Die Gruppen haben einen
verantwortlichen Moderator und können in verschiedene Foren zur Diskussion
unter den Mitgliedern unterteilt werden.
Wie viele klassischen Web 2.0-Dienste bietet OpenBC eine kostenlose oder eine
kostenpflichtige Mitgliedschaft auf vergleichsweise niedrigem finanziellem Niveau.
Die so genannte Premium-Mitgliedschaft beträgt einen Monatsbeitrag von € 5,95.
Der Unterschied zwischen einer kostenlosen Mitgliedschaft und dem
11
Premiumzugang besteht vor allem im Leistungsumfang bei den Suchfunktionen.
Nicht zahlende Mitglieder können nur nach Vorname, Nachname, Ort und Branche
suchen, während für € 5,95 im Monat die Suche nach Position, Firmen, vor allem
aber auch nach Kenntnissen und Interessen möglich ist. Zusätzlich können
Premiummitglieder z.B. User finden, die sich für die eigene Kontaktseite
interessiert haben. Weitere Leistungseinschränkungen haben kostenlose
Mitgliedschaften im Bereich Kontaktmanagement.
Auch die Alumni der Fachhochschule Ansbach haben OpenBC für sich entdeckt,
dort existiert die Gruppe Alumni FH Ansbach. Deren Aktivität hält sich aber in
engen Grenzen, sie besteht aus zwei Foren mit den Titeln Stellen, Praktika,
sonstige Jobs und Termine. Am 20. Mai 2006 existierte aber lediglich ein Eintrag
im Forum Termine, auch die Mitgliederzahl betrug nur 19 Personen.
Hier noch einmal die wichtigsten Fakten über OpenBC für Nutzer der künftigen
Alumni-Kommunikationsplattform:
Name: OpenBC Webadresse: http://www.openbc.de Preismodell: Freie Mitgliedschaft bzw. Premiummitgliedschaft: 5,95 €/Monat
Pro + internationale Ausrichtung + kostenlose Basis-Mitgliedschaft + Erstellung eigener Kontaktlisten + schnell und unkompliziert beitreten
Contra - geringer Aktivitätsgrad des Alumni- forums - eingeschränkte Suchmöglichkeiten bei kostenloser Mitgliedschaft - eingeschränkte Kommunikations- möglichkeiten bei kostenloser Mitgliedschaft - kein lokaler Bezug zur FH Ansbach
Stand: 20.05.2006 Quelle: www.openbc.de
Abb. 2: OpenBC für Nutzer der künftigen Alumni-Kommunikationsplattform
3.1.4 Social Networks am Beispiel von StayFriends
Das Angebot von StayFriends (www.stayfriends.de) muss allein aus dem Grund in
dieser Arbeit behandelt werden, da es sich mit seiner Ausrichtung direkt an die
12
Zielgruppe Alumni wendet. Nach eigener Aussage ist StayFriends die „beliebteste
Suchmaschine für Schulfreunde in Deutschland“ (StayFriends 2006), womit auch
schon erwähnt wäre, dass dieser Dienst auch Alumni von normalen Schulen
ansprechen will. Das Angebot richtet sich in erster Linie an Schulen, ein Umstand
der bei der Eintragung für Alumni einer Hochschule zu einigen logischen Fehlern
führt, aber verschmerzbar ist. Dafür bietet das Angebot dem Nutzer allerdings die
Möglichkeit seine gesamte Schul- und Hochschullaufbahn einzutragen und auch
dementsprechend nach verlorenen gegangen Mitschülern wie Kommilitonen zu
suchen.
Die Eintragung bei einer bestimmten Schule bzw. Hochschule erfolgt schnell und
unkompliziert, die Basis-Mitgliedschaft ist dabei kostenlos und umfasst die nach
Ansicht der Macher wesentlichen Dienste. Das Mitglied kann eine Profilseite
anlegen, Nachrichten hinterlegen, empfangen und lesen, ein Klassentreffen
melden, festlegen wer seine Daten einsehen kann und ein so genanntes
Poesiealbum führen. Aber erst die Gold-Mitgliedschaft schafft es das Angebot
komfortable wirken zu lassen. Erst dann kann das Mitglied z.B. mit dem
Organisator eines Klassentreffens in Kontakt treten bzw. alle Klassendaten
einsehen. Auch die kompletten Profilseiten und Poesiealben der anderen
Mitglieder lassen sich nur als Gold-Mitglied einsehen. Wer sich zudem mit den
reinen Daten nicht zufrieden geben will und auch ein Foto der gefundenen Person
zur Sicherheit sehen möchte, kann dies ebenfalls nur als zahlendes Mitglied tun.
Alles in allem ist die Trennung zwischen kostenloser und kostenpflichtiger
Mitgliedschaft hier im Gegensatz zu OpenBC äußerst schlecht gelöst, wer diesen
Dienst halbwegs sinnvoll nützen will wird um eine Gold-Mitgliedschaft nicht
herumkommen. Die Kosten für eine derartige Mitgliedschaft betrugen am
Zeitpunkt der Bewertung (01.09.2006) einen Jahresbeitrag von € 15.
Auch die Fachhochschule Ansbach ist im Angebot von StayFriends mit Studenten
und Alumni vertreten. Zum Zeitpunkt der Untersuchung gab es zwei hierfür
relevante Eintragungen. Für die Fachhochschule Ansbach fanden sich insgesamt
55 Eintragungen in der Datenbank von StayFriends, in einer speziellen Gruppe für
Wirtschaftsingenieure an der Fachhochschule fanden sich weitere zehn
13
Eintragungen. Zusammengerechnet übertrifft die Datenbank von StayFriends
damit zwar die Ausmaße der Datenbank des Alumni
Hier noch einmal die wichtigsten Fakten über StayFriends für Nutzer der künftigen
Alumni-Kommunikationsplattform:
Name: StayFriends Webadresse: http://www.stayfriends.de Preismodell: Freie Mitgliedschaft bzw. Premiummitgliedschaft: 5,95 €/Monat Pro + Abbildung der gesamten Schullauf- bahn + schnell und unkompliziert beitreten
Contra - kein intarktives Forum - eingeschränktes und unkomfortables Basisprogramm - kein lokaler Bezug zur FH Ansbach
Stand: 01.09.2006 Quelle: www.stayfriends.de
Abb. 3: StayFriends für Nutzer der künftigen Alumni-Kommunikationsplattform
3.1.5 Weitere Angebote
Wie erwähnt existiert auch ein eigenes WiF-Forum, das inzwischen immerhin 154
Mitglieder (Stand: 20.05.2006) zählt, und von einem Studenten betrieben wird. Da
Betreiber aber auch für die Inhalte in ihren Foren verantwortlich gemacht werden
können, die nicht von ihnen selbst verfasst wurden, ist es in diesem Fall zwar
möglich sich jederzeit für das Forum anzumelden, eine Freischaltung muss jedoch
durch den Admin erfolgen. Oder besser, sollte durch den Admin erfolgen. Auch
nach zweimaliger Bitte per Email, wie im öffentlichen Teil des Forums
beschrieben, wurde der Autor nicht frei geschaltet. Schlimmer noch, es erfolgte
überhaupt keine Reaktion. Da eine erstmalige Reaktion eine Frist von 24 Stunden
nicht überschreiten sollte (Walther 2004) ist unter diesem Gesichtspunkt nur ein
weiterer Punkt, warum sich dieses Forum letztlich nicht als geeignete Alternative
darstellt. Zudem ist nicht gesichert, was aus dem Forum wird, sobald der Admin
sein Studium beendet hat. Aus diesen Gründen wurde davon Abstand genommen
das Forum in dieser Arbeit als ernsthafte Alternative zu untersuchen.
14
Auch das Rechenzentrum der Fachhochschule Ansbach bietet einen für Alumni-
Zwecke nutzbaren Service an. Es erfasst die der Fachhochschule bekannten
Daten und bietet dem Studenten die Möglichkeit diese selbst aktuell zu halten
bzw. zu komplettieren. Die vorhandenen Felder sind jeweils in eine berufliche und
eine private Spalte eingeordnet und umfassen die wichtigsten Personendaten.
Während des Studiums, der Status Student bzw. Alumni wird vom Rechenzentrum
angegeben, enthält die berufliche Spalte die Kontaktdaten der Fachhochschule.
Die meisten Daten sind frei editierbar, nur eine Änderung des Namens erfolgt erst
auf Antrag ebenso wie bei den Feldern Mail und Homepage in der beruflichen
Spalte.
Dieser Datenbankservice des Rechenzentrums wird allerdings nicht offensiv
beworben. Auch die Möglichkeit die Daten selbst zu aktualisieren ist aus
Studentensicht kaum bekannt. Zudem beschränkt sich das Angebot im Augenblick
ausschließlich aus dem Sammeln von Daten, Alumni haben z.B. keinerlei
Interesse daran ihre Daten auch nach dem Studium aktuell zu halten, da sie ja nur
auf ihre eigenen Daten zugreifen könne.
Natürlich sind dies nur ein paar Beispiele für die vielen Möglichkeiten von Alumni
miteinander in Kontakt zu bleiben. Nennenswert wären noch Internetdienste wie
friendster oder Myspace, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben. Viele
versuchen auch eigene inoffizielle Netzwerke mittels Adresslisten aufrecht zu
erhalten, gehen davon aus, dass sie jemanden kennen, der schon denjenigen
kennt, der später gesucht wird. Bei vielen dürfte der erste Versuch einen alten
Studienkollegen wieder zu finden auch mit einer Suchanfrage bei Google
beginnen. Bei einer entsprechenden Frage in der Umfrage war dies auch in der
Tat die am häufigsten gewählte Antwortoption. Jedoch kommt keine dieser
Möglichkeiten in der Qualität des Kontakthaltens an das Angebot des hier
durchgeführten Projektes heran.
3.2 Marktpotential und Eintrittsbarrieren
3.2.1 Marktpotential
Die Fachhochschule Ansbach ist eine noch junge Hochschule und auch der
Studiengang Wirtschaftsinformatik verzeichnete seine ersten Alumni erst im Jahr
2003. Im Jahr 2005 verließen jeweils 14 Studenten je Semester die
15
Fachhochschule als Diplom-Wirtschaftsinformatiker. Die Zahlen für das
Sommersemester 2006 standen zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Arbeit noch
nicht endgültig fest, dürften aber etwa auf diesem Niveau einpendeln. Da das
Potential an Studienplätzen inzwischen ausgereizt ist, werden die Abgängerzahlen
mit einer leichten Tendenz nach oben wohl ebenfalls auf diesem Niveau bleiben,
so das für die folgende Schätzung des Potentials für die Alumni-
Kommunikationsplattform von 14 neuen Alumni je Semester ausgegangen wird.
Die abzusehende Tendenz nach oben wird aus Gründen der Vorsichtigkeit
vernachlässigt. Die Zahl der bereits vorhandenen Alumni beträgt der folgenden
Tabelle bis einschließlich 2005: 51 Personen
Die folgenden Zahlen beruhen auf der Datenbank des Studentenamtes der
Fachhochschule Ansbach und zeigen die Alumni der gesamten Hochschule und
des Studiengangs Wirtschaftsinformatik nach Jahr und Semester aufgeschlüsselt:
2001/2 2002/2 2003/1 2003/2 2004/1 2004/2 2005/1 2005/2
FH gesamt 37 40 47 59 67 66 85 79
Studiengang WiF 0 0 0 3 7 13 14 14
Tabelle. Xy: Alumni-Zahlen der Fachhochschule Ansbach und des Studiengangs
Wirtschaftsinformatik
Während einer Präsentation der Alumni-Software der Umantis AG, äußerte der
Vertreter des Unternehmens, das annähernd 90 % aller Studenten der Schweizer
Hochschule in St. Gallen auch Mitglied der dortigen Alumni-Organisation sind.
Diese Traumquote beruht natürlich auch, wie in einem Artikel der Zeitschrift
Absatzwirtschaft aus dem Jahr 2004 zu lesen ist, auf zwei Tatsachen. Zum einen
ist das erste Jahr der Mitgliedschaft kostenlos, zum anderen wird jeder Student
aber auch automatisch und ungefragt Mitglied der Organisation. Da die geplante
Alumni-Kommunikationsplattform aber jedoch schon während des Studiums um
Mitglieder wirbt und auch von Studenten schon genutzt werden kann, könnte sich
ein ähnlicher Effekt einstellen.
Durch die während der für diese Arbeit durchgeführten Umfrage lassen sich auch
Rückschlüsse auf die kommenden Mitgliederzahlen einer Alumni-
Kommunikationsplattform ziehen. 45 % der Alumni würden ihr beitreten, 9 % sogar
16
sofort. So kann die Plattform bei den aktuellen Alumni mit 27 Mitgliedern rechnen.
Jedes Jahr würden, die Zahlen der aktiven Studenten liegen mit Ausnahme einer
leicht stärkeren Tendenz zum sofortigen Beitritt, in etwa gleich, 14 neue Mitglieder
hinzukommen. Da mit zunehmender Bekanntheit und Erfolg aber auch die
Attraktivität der Alumni-Kommunikationsplattform steigen wird und somit auch die
Anzahl der aktiven neuen Mitglieder.
neue Mitglieder Mitglieder gesamt
2006 27 27
2007 14 41
2008 15 56
2009 18 74
2010 20 94
Tabelle xy: Erwartete Mitgliederzahlen
Diese Zahlen basieren natürlich auf einer Schätzung, die zudem recht vorsichtig
gehalten ist, da auch die ca. 40 % der Umfrageteilnehmer nicht mit eingerechnet
sind, die sich zumindest vorstellen können einer Alumni-Organisation beizutreten.
Da es sich bei der Alumni-Kommunikationsplattform um einen reinen Online-
Auftritt handelt und nicht um einen klassischen Verein, sind die Eintrittshürden für
neue Mitglieder zum einen geringer, die Gefahr von inaktiven Mitgliedern ist
jedoch höher als bei einem klassischen Verein wie der analysierte Graduati
Onoldiae e.V. Diese Punkte erschweren eine präzise Schätzung noch zusätzlich,
im Zweifel dürften die Zahlen jedoch die hier genannte Entwicklung eher
übertreffen als unterlaufen.
3.2.2 Eintrittsbarrieren
Wie jedes Unternehmen in der freien Wirtschaft wird auch die Alumni-
Kommunikationsplattform bei ihrem Eintritt in den Markt einige so genannte
Eintrittsbarrieren überwinden müssen. In dieser Arbeit wird dabei erst einmal nur
in strukturelle und Reaktions-/Vergeltungsbarrieren unterschieden.
„Strukturelle Markteintrittsbarrieren lassen sich durch Innovationstätigkeiten
umgehen“ (Weste 2004, S. 70). Das Angebot der Alumni-
Kommunikationsplattform spricht zwar die gleichen Kunden an, wie die Social
Networks oder Graduati Onoldiae, ihre Produktpalette wird aber besser sein. Der
17
Vorteil gegenüber den Social Networks wie OpenBC liegt in der direkten
Ansprache der Ansbacher Studenten und einer damit verbundenen Exklusivität.
Der Vorteil gegenüber Graduati Onoldiae liegt in einem zeitgemäßen Online-
Angebot mit direktem Zugang zur Fachhochschule Ansbach. Zusätzlich wird diese
Barriere dadurch gesenkt, dass der Alumni bzw. Student jederzeit das Angebot
der Alumni-Kommunikationsplattform kostenlos und unverbindlich testen kann.
Auch bei der Frage der Reaktions-/Vergeltungsbarrieren liegt der Hauptfokus auf
den oben beschriebenen Angeboten. Für Social Network-Dienste spielt die
Alumni-Kommunikationsplattform keinerlei Rolle. Die Mitgliedschaften dort
schließen sich in keiner Weise aus. So bietet OpenBC ja eigentlich keinen Alumni-
Service und das Angebot von StayFriends deckt nicht nur die Bedürfnisse von
Alumni einer Hochschule ab, sondern spiegelt die gesamte Schul- und
Hochschullaufbahn seiner Mitglieder ab. Das mögliche Verhalten von Graduati
Onoldiae e.V. dürfte dagegen schon einer näheren Betrachtung wert sein. Hier ist
es auch wichtig sich bewusst zu sein, dass das jetzige Verhalten eines
Wettbewerbers nicht unbedingt identisch mit seinem Verhalten beim Markteintritt
eines Neuwettbewerbers sein muss. Die Vergeltungsmassnahmen werden in ihrer
Stärke auch vom Erfolg des neuen Wettbewerbers abhängen. In diesem Fall
dürften die Vorsitzenden des Vereins wegen des Erfolgs der Alumni-
Kommunikationsplattform bei der Hochschulleitung vorstellig werden und auf ihren
inoffiziellen Alleinvertretungsanspruch pochen. Ähnliches geschah wie bereits
erwähnt bei einem Versuch einen eigenen Verein für Wirtschaftsingenieure zu
gründen leider mit Erfolg Seitens der Graduati Onoldiae. Der Verein wird
außerdem versuchen seine Webpräsenz zu verbessern, da die Notwendigkeit
eines Relaunches auch ohne die Konkurrenz durch die Alumni-
Kommunikationsplattform von Seiten der Graduati Onoldiae bereits bekannt ist,
könnte dies eventuell auch sehr schnell geschehen. Eine Preissenkung des
Vereins ist hingegen nicht zu befürchten, dazu sind die finanziellen
Verpflichtungen des Vereins, z.B. durch den Diplomball, zu stark. Auch befindet
sich der Verein zum ersten Mal seit seiner Gründung in einer Gewinnphase, was
eine zusätzliche Motivation gegen Preissenkungen sein dürfte.
18
Letztlich sind beide beschriebene Eintrittsbarrieren gering und können leicht
überwunden werden. Eine wirkliche Konkurrenz auf dem Markt existiert zum
jetzigen Zeitpunkt nicht, da das einzig ausschließlich an Alumni gerichtete Produkt
eher gemächlich vertrieben wird und online nur schlecht vertreten ist. Mit dem
Markteintritt der Alumni-Kommunikationsplattform wird sich dies ändern, jedoch
hat das neue Angebot durch seinen Webauftritt, das spezialisierte Angebot und
die kostenlose und unverbindliche Mitgliedschaft einen entscheidenden Vorteil.
4. Fragebogen zur Schaffung einer Alumni-Kommunikationsplattform
Erstellung Fragebogens
Eine Umfrage dient in erster Linie natürlich dazu das Produkt genau auf die
Bedürfnisse des Kunden zuschneiden zu können. In diesem Fall ist die Zielgruppe
aber klein und vor allem so eng definiert, dass die Wirtschaftsinformatikstudenten
mit ihren Antworten an der Alumni-Kommunikationsplattform auch praktisch an
deren Gestaltung mitarbeiten. Damit senken sie laut Dominik Walcher mit ihrer
pro-aktiven Rolle auch das Floprisiko (2005) für das Projekt. Zudem gilt: „Kunden,
die an einer Produktentwicklung teilgenommen haben, identifizieren sich
automatisch stärker mit dem neuen Produkt“ (Walcher S. 191, 2005).
In seinen Vorlesungsunterlagen am Berner Institut für Soziologie gibt Thomas
Gautschi erste Hinweise auf die Gestaltung des Kerns jedes Fragebogens, die
Fragen selbst. Verwendet werden sollen kurze Sätze ohne Fachbegriffe, statt
Verneinungen in Fragen einzubauen, sollte der Fragebogenkonstrukteur eine
neutrale Fragestellung wählen und auch keine Suggestivfragen stellen. Zudem
sollte er nicht von einem zu großem Vorwissen der Fragebogenausfüllenden
ausgehen (2004). Aufgrund des letzteren Punktes wurde z.B. der Begriff Alumni in
der Einleitung zum Fragebogen kurz erläutert.
19
Eine geplante Herangehensweise an die Fragebogenkonstruktion bietet folgendes
10-stufiges Modell:
10-stufiges Modell zur Fragebogenkonstruktion:
1. Anforderungsanalyse und Problemstellung
2. Planung und Literatursuche
3. Eingrenzung des Merkmals und Arbeitsdefinition
4. Testentwurf
5. Überprüfung des Testentwurfs
6. Verteilungsanalyse
7. Itemanalyse und Itemselektion
8. Kriterienkontrolle
9. Revision des Tests
10. Eichung / Cut-Off-Werte
Tabelle 1: 10-stufiges Modell zur Fragebogenkonstruktion (nach Bühner 2004, S. 45)
In einer leicht vereinfachten Herangehensweise wurden für diesen Fragebogen die
ersten drei Stufen zusammengefasst. Die Recherchen zum Thema bauten auf
einem Brainstorming der beiden am Gesamtprojekt beteiligten Studenten, einer
Literaturrecherche und einer ersten Untersuchung bereits vorhandener Alumni-
Webseiten auf. Die Vorgehensweise bei Stufe 4 findet sich genauer unter dem
Punkt Vorstellung des Fragebogens. Der erste Testentwurf wurde an 16 Personen
weitergereicht, um eventuelle Fehler aufzudecken, die allgemeine Verständlichkeit
der Fragen zu überprüfen, generell Anregungen zu erhalten und eine ungefähre
Bearbeitungszeit festzustellen. Letztere bewegte sich zwischen zehn und 15
Minuten, mit einer leichten Tendenz zu 15 Minuten. Da im endgültigen
Fragebogen aber einige Fragen wieder entfernt wurden, dürfte die
durchschnittliche Bearbeitungszeit eher in Richtung zehn Minuten tendieren. Die
durchgeführte Verteilungsanalyse ergab keine auffällige links- oder rechtssteilige
Verteilung der Ergebnisse, welche darauf hingewiesen hätte ob das Item zu leicht
bzw. zu schwer sein könnte. Zusammen mit den folgenden Stufen wurde der im
Anhang beigefügte Fragebogen erstellt. Eine Eichung entfiel in diesem Fall.
Darunter versteht Bühner die Erhebung von Normen an möglichst repräsentativen,
geschichteten oder speziell interessierenden Populationen (2004). Angesichts der
20
Anzahl der zu befragenden Personen, hätte dies bereits eine praktische
Durchführung der Umfrage selbst bedeutet.
Der Erfolg einer Umfrage hängt auch davon ab, die Quote derjenigen niedrig zu
halten, die entweder gar nicht an ihr teilnehmen wollen oder sie nicht zu Ende
bringen. „The magnitude of the nonresponse is determind by a large number of
factors, including the subject of the survey, the target population, the time period,
the length of the questionnaire, the quality of the interviewers, the fieldwork in
general etc.“ (Bethlehem, 2002, S. 30/31) Einige der Gründe lassen sich bei der
Durchführung der Umfrage allerdings nicht vermeiden, so z.B. der Inhalt der
Umfrage und der zu befragende Personenkreis. Da die Umfrage aber online
durchgeführt wird, kann das Problem des Zeitrahmens zumindest teilweise gelöst
werden. Die Länge des Fragebogens entspricht der in der Fachliteratur
empfohlenen Länge, die Recherche im Vorfeld genügte, den Inhalt ausreichend zu
begründen.
4.1.2 Vorstellung des Fragebogens
Da sich der gesamte Fragebogen im Anhang befindet, soll an dieser Stelle nicht
auf alle Fragen im Bezug auf ihre Entstehungsgeschichte eingegangen werden.
Auch zum Aufbau eines Fragebogens gibt Gautschi erste gute Hinweise: So
sollten die Fragen thematisch zu Blöcken zusammengefasst werden. Wert muss
auch auf die Reihenfolge der Fragen gelegt werden, da diese durchaus Einfluss
auf die Beantwortung haben kann (2004).
Der erste Themenblock besteht schlicht aus der Feststellung zu welcher Gruppe
der Fragebogenausfüllende gehört. Dabei unterscheidet der Fragebogen in
Studenten, Ehemalige und Professoren/Mitarbeiter. Letztere wurden auch
aufgrund der geringen Anzahl an vorhandenen Personen in eine Gruppe
zusammengefasst. Diese Unterscheidung ist für einige der nachfolgenden Fragen
von Bedeutung. Wenn z.B. in der Frage nach der Leistungsbereitschaft der Alumni
gefragt wird, ist es durchaus interessant, ob der Ausfüllende bereits ein Alumni ist.
Während hier die Gruppe der Professoren/Mitarbeiter im Grunde eine
unbedeutende Rolle, da diese im Grunde den Studenten schon beruflich z.B. mit
Rat und Tat zur Seite stehen.
21
Die zweite thematische Zusammenfassung befasst sich mit der aktuellen
Situation. Die erste Frage versucht zu erkunden, wie die Möglichkeiten der
Kontaktfindung im Augenblick empfunden werden. Diese Frage musste nach dem
oben erwähnten Testdurchlauf modifiziert werden, da einer der Tester darauf
hinwies, dass er mit seiner Antwort die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme per
Email, Telefon, ICQ oder ähnliche Dienste mit bereits vorhandenen Adressen,
Nummern usw. meinte. Bei Fragen wie dieser gilt, „werden mehrere
Antwortmöglichkeiten angeboten, dann sollte die Zahl der Antwortmöglichkeiten
‚rechts’ und ‚links’ von der Mittelposition gleich sein, weil von einer Ueberzahl von
Kategorien auf einer Seite suggestige [Anm. d. Verf.: Rechtschreibfehler wurden
aus dem Original übernommen] Wirkung ausgehen. Der Befragte bevorzugt die
Seite, die mit mehr Antwortmöglichkeiten vertreten ist“ (Stangle 2006). Ebenfalls in
diesem Block sind Fragen nach der Verbreitung ähnlicher Dienste wie die künftige
Kommunikationsplattform enthalten. So sollte z.B. ergründet werden inwieweit die
Bekanntheit des Alumni-Verein Graduati Onoldiae im Studiengang
Wirtschaftsinformatik verbreitet ist. Auch die durch Web 2.0 entstandenen Social
Network-Dienste können Aufgaben der Kommunikationsplattform bereits jetzt
erfüllen. Die Auswahl der angebotenen Dienste soll auch ein wenig die Intention
des Ausfüllenden verraten. So dient der Dienst OpenBC in der Regel eher reinen
Geschäftskontakten, StayFriends und friendster richtet sich speziell an Menschen,
die alte Schul- und Universitätskameraden wieder finden wollen und MySpace hat
einen rein privaten Community-Charakter.
Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit der Frage, welche Inhalte von den
Studenten, Alumni, Professoren und Mitarbeiter für die zu schaffende
Kommunikationsplattform gewünscht werden. In der ersten Frage dieses
Themenblocks soll herausgefiltert werden, ob es sich bei der Plattform um eine
reine Onlineplattform für Alumni handeln soll. Ein derartiges Konzept scheint bei
vergleichbaren Webseiten in der Mehrheit zu sein, dabei hat eine Plattform die
sich schon um die aktiven Studenten bemüht nicht nur den Vorteil einer frühen
Mitgliederwerbung. Die dritte Frage geht gezielt auf das Angebot an Gastvorträgen
an der Fachhochschule Ansbach ein, da es von Seiten der Fachhochschule auch
Ziel eines Alumni-Netzwerkes ist Vorträge aus der Praxis zu gewinnen. Die
22
anschließende Frage beschäftigt sich speziell mit den Inhalten der Plattform
selbst. Der ersten ursprünglichen Form wurden hierbei noch zusätzliche
Antwortoptionen beigefügt, so z.B. Kontakte zwischen Unternehmen und der FH
Ansbach stärken aufgrund eines ausgefüllten Testfragebogens. Eine Orientierung
bot hier auch eine Frage aus der Alumni-Umfrage der Universität Bamberg
(Juhász 2005, S. 36). Mit der Antwortalternative Studenten mit Rat und Tat zur
Seite stehen sollte zusätzlich überprüft werden, ob ein wie bei anderen Alumni-
Netzwerken existierendes Mentorenprogramm eingeführt werden kann. Auch Zech
betont, dass ein solches Mentoring besonders in der Frage des
Bindungsmanagements eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt (2002, S.
112). Abschließend wurde in diesem Themenblock noch die Frage nach einer
möglichen Zahlungsbereitschaft von Seiten der künftigen Mitglieder erkundet.
Abschnitt 4 fordert den Ausfüllenden auf anzugeben, welche Inhalte er für eine
Kommunikationsplattform erwartet. Zunächst geht es dabei um das Kernstück der
Alumni-Kommunikationsplattform, die Datenbank. Reicht dem Alumni eine
Datenbank mit allen Mitgliedern, oder will er die Kontaktdaten aller Studenten. Die
Plattform mit Berichten und Artikel aus dem Leben von Alumni oder rund um den
Studiengang Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Ansbach zu füllen,
bedeutet einen gewissen Aufwand an Zeit und Personal, die Antwortoption
Redaktionelle Inhalte mit ausführlichen Artikeln sollte deshalb herausfinden, ob
dies überhaupt erwünscht ist. Die restlichen aufgezählten Punkte stammen zum
großen Teil aus dem gemeinsamen Brainstorming der an dem Projekt beteiligten
Studenten bzw. einer Recherche in der Fachliteratur und dem Internet. Ebenfalls
hilfreich war der Besuch der Zwischenpräsentation der Arbeitsgruppen in der
bereits erwähnten Vorlesung Fallstudien eCommerce, dort wurden
Antwortoptionen wie das Versenden privater Nachrichten und die Einrichtung einer
Fotogalerie bestätigt, bzw. mit der Einrichtung eines Schwarzen Brettes und der
Bereitstellung von RSS-Feeds zusätzliche Möglichkeiten übernommen.
Natürlich ist es auch bei Fragen wie diesen unvermeidlich eine halb-offene
Frageform zu verwenden, bei der der Ausfüllende auch eigene Vorschläge
machen kann. Diese Form wurde im Fragebogen bei gut der Hälfte der Fragen
gewählt, dürfte sich aber noch in Grenzen halten. Ein zu großes Angebot an halb-
offenen bzw. offenen Fragen führt zwangsläufig zu Problemen bei der
23
Auswertung. So wurden bei einer Umfrage der Zukunftswerkstatt zum Thema
Corporate Identity an der Fachhochschule Ansbach von 450 von Studenten
ausgefüllten Fragebögen nur ca. 300 auch tatsächlich ausgewertet (Körner 2006).
Der fünfte und letzte Fragenblock stellte wohl eine der wichtigsten Fragen, wer
würde überhaupt Mitglied einer neuen Kommunikationsplattform werden.
Potentiellen Mitgliedern wurde hier zusätzlich die Möglichkeit gegeben ihre
Emailadresse zu hinterlassen, um bei einem Start der Webseite informiert zu
werden.
4.1.3 Durchführung der Umfrage
„Datenerhebungen via World Wide Web haben sich innerhalb kurzer Zeit als
vollwertige Befragungsform etabliert“ (Gräf 2002, S. 55), sie haben zusätzlich eine
technische Nähe zum Zielpublikum der Umfrage und sind daher eine gute
Möglichkeit für deren Durchführung. Webumfragen haben spezielle Vorteile, so
können sie vom Nutzer zu jeder Tageszeit ausgefüllt werden, zudem werden
Mausklicks als weniger arbeitsintensiv wahrgenommen, als die traditionellen
Methoden mit Stift und Papier.
Die technische Umsetzung übernahm Florian Stocker, der auch für die
praktische Umsetzung der Alumni-Kommunikationsplattform verantwortliche
Student. Zur Programmierung wurden die Sprachen PHP und MySQL gewählt.
Der Vorteil dieser Sprachen liegt in ihrem OpenSource-Charakter und der weiten
Verbreitung, ein Nachteil ist z.B. die Tatsache, dass nicht jeder Webspace PHP-
bzw. MySQL-lauffähig ist. In diesem Fall standen dem Autor jedoch ausreichend
und technisch geeigneter Webspace zur Verfügung. Zur besseren Erreichbarkeit
der Umfrage für die Nutzer wurde die zeitlich begrenzte Subdomain
http://wif.thomas-matterne.de frei geschaltet.
Ein wichtiger Punkt war natürlich auch die Frage wie die Zielgruppe angesprochen
werden konnte. Christina Zech unterscheidet dabei in eine interne und externe
Zielgruppe (2002, S. 87). Die interne Zielgruppe besteht in diesem Fall aus den
aktiven Studenten, Professoren, Dozenten und Mitarbeitern. Sie sind sicherlich am
leichtesten anzusprechen, bei der kleineren Gruppe von Professoren/Mitarbeitern
24
geschah dies durch persönliche Emails. Die größere Gruppe der aktiven
Studenten wurde über den vorhandenen Verteiler angesprochen.
Wesentlich schwerer war es die bereits vorhandenen Alumni anzusprechen,
auch wenn sich deren Zahl des jungen Studiengangs Wirtschaftsinformatik wegen
noch in Grenzen hält. Neben den persönlichen Emailadresslisten bzw.
Kontaktdaten bei OpenBC des Autors, diente hier eine im Wintersemester 2001
erstellte Liste von Daten der Studenten als Informationsquelle. Zusätzlich wurden
einige als Multiplikator ausgemachte Alumni gebeten den Link selbst weiter zu
verbreiten.
4.2 Auswertung der Umfrage
4.2.1 Allgemeine Erkenntnisse und Themenbereich „Einleitende Frage“
Wie aus dem vorhergehenden Punkt deutlich wird, ist es nicht ganz einfach die
Anzahl der angesprochenen potentiellen Teilnehmer zu beziffern. Der erwähnte
Email-Verteiler enthielt zum Zeitpunkt des Starts (13.06.2006) der Umfrage 262
Mitglieder, an Professoren, Dozenten und Mitarbeiter wurden zwölf Emails
verschickt und noch einmal 43 an bekannte Alumni. Die berechenbare Anzahl
beträgt daher 317. Bei 73 Antworten beläuft sich die Rücklaufquote damit auf
23,03 % und dürfte damit durchaus als erfolgreich bezeichnet werden. Aufgeteilt
nach den Befragtengruppen ergab sich ein vorhergesagtes Bild der
Größenordnung von einzelnen Gruppen untereinander von insgesamt 45
Studenten, 22 Alumni und sechs Professoren, Dozenten bzw. Mitarbeitern. Eine
Antwortquote für die einzelnen Gruppen zu errechnen war nach Ansicht des
Autors nicht möglich, da es insbesondere im genutzten Emailverteiler den
Rahmen sprengen würde dort zwischen dem Studenten- und Alumni-Status zu
differenzieren.
Diese Zahlen belegen also, dass einer statistischen Auswertung nichts im Wege
stand. Die Mindestmenge war gesamt und in jeder Gruppe vorhanden, denn für
„einen Test sollten […] jeweils mindestens n = 6 Beobachtungen vorliegen“ (Sachs
2004, S. 334). Diese Mindestmenge an Beobachtungen erreicht damit ebenfalls
die Teilgruppe Professoren/Mitarbeiter. Auch wenn sich hier bei einigen
Ergebnissen die geringe Anzahl doch ablesen lässt, da Werte wie 50 oder 66,67
% gehäuft vorkommen.
25
Im Anhang befinden sich die kompletten Ergebnisse der Umfrage. Sie sind neben
den Zahlen für die gesamten Teilnehmer in die drei Gruppen aufgegliedert worden
und enthalten sowohl Prozentwerte, als auch die absoluten Werte. Im Folgenden
sollen die Ergebnisse kurz besprochen werden, eine praktische Umsetzung der
Ergebnisse findet zusammen mit den Erkenntnissen aus den Best Parctice-
Vergleichen im Punkt Die Alumni-Kommunikationsplattform statt.
4.2.2 Aktuelle Situation
Der erste Themenbereich beschäftigte sich mit der aktuellen Situation für
Studenten und Alumni an der Fachhochschule Ansbach. In der ersten Frage
sollten wie bereits die aktuellen Kontaktmöglichkeiten zwischen Studenten und
Alumni, sowie Alumni untereinander bewertet werden. Die Mehrzahl der
Teilnehmer war sich offenbar über die Situation nicht ganz schlüssig, so
bewerteten sie die Lage zu über einem Drittel als teils, teils. Ein weiteres Drittel
gab an die Lage erst gar nicht beurteilen zu können. Tendenziell neigt sich die
Meinung über die Kommunikationsmöglichkeiten aber eher ins Negative, so
bezeichnete lediglich je ein Alumni die Lage als gut bzw. sehr gut.
In der folgenden Frage wurde nach den bisher genutzten Mitteln bzw. Wegen
gefragt, um untereinander in Kontakt zu bleiben. 22 % der Studenten gaben an
Gar nichts für einen dauerhaften Kontakt zu unternehmen, bei den antwortenden
Alumni liegt der Wert allerdings nur noch bei 13 %. Dies könnte dafür sprechen,
dass einige Studenten durchaus erst einmal mit ihrem Studium fertig werden, im
Beruf Fuß fassen wollen und nach einer gewissen Zeit doch wieder an ihre
Studienzeit zurückdenken werden. Gut 30 % arbeiten aber jetzt schon mit dem
Aufbau von Adresslisten daran untereinander in Kontakt zu bleiben. Auch das
Internet ist ein wichtiges Mittel dazu, für die Alumni-Kommunikationsplattform ja
nicht ohne jede Bedeutung, in dem es 37 % Social Network-Dienste zur Verfügung
stellt und weitere 42 % auf andere Webmittel wie Foren, Chats oder Mailinglisten
zurückgreifen. Immerhin noch 15 % wollen den Kontakt auch mit Hilfe einer
Veranstaltung oder Teilnahme an regelmäßigen Treffen aufrecht halten. Ein
Drittel der Professoren sieht dies als gutes Mittel an, auch 18 % der Studenten
sind dieser Meinung. Überraschenderweise haben aber nur 4 % der Alumni ein
Interesse daran. Diese niedrige Anzahl dürfte sich aber vor allem auf das selbst
26
Veranstalten eines solchen Treffens beziehen, da in einer späteren Frage 77 %
der Alumni angaben, dass die Veranstaltung von Ehemaligentreffen zu den
Aufgaben einer Alumni-Organisation gehöre.
Zum Zeitpunkt der Erstellung der Umfrage war dem Autor die genaue Anzahl der
Wirtschaftsinformatiker unter den Mitgliedern von Graduati Onoldiae noch nicht
bekannt. In der Umfrage beteiligten sich immerhin drei der insgesamt sechs
Mitglieder. Neben diesen drei Alumni gab es noch je einen Vertreter jeder
untersuchten Gruppe, der in einer anderen Alumni-Organisation bereits Mitglied
ist.
Das Angebot von Graduati Onoldiae …
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
Gesamt (%) Studenten (%) Ehemalige (%) Prof./Mit. (%)
kann ich nicht beurteilen, weil ich
Graduati Onoldiae
nicht kenne.
ist mir unbekannt.
ist nicht ausreichend.
stellt mich zufrieden.
ist sehr gut.
Abb. 4: Beurteilung des Angebots von Graduati Onoldiae e.V.
Das der bereits existierende Alumni-Verein der Fachhochschule noch einiges in
Sachen Bekanntheitsgrad unternehmen muss, zeigte sich in der nächsten Frage.
Ein Drittel der Befragten kannte den Verein erst gar nicht. Ganze zwei Drittel der
Professoren/Mitarbeiter klickte diese Option an, obwohl hier auf die bereits
erwähnte Größe der Gruppe hingewiesen werden sollte, die das Prozentergebnis
verzerren kann. Aber auch 38 % der Studenten und immerhin noch 14 % der
Alumni konnte mit Graduati Onoldiae nichts anfangen. 38 % der Teilnehmer war
27
der Verein zwar bekannt, sie konnten aber das Angebot mangels Informationen
nicht beurteilen. Die Werte der Studenten und Alumni unterschieden sich dabei
kaum, nur die verbliebenen Teilnehmer aus der Professoren/Mitarbeiter-Gruppe
konnte das Angebot beurteilen. Immerhin 8 % gaben an, dass sie das Angebot
zufrieden stellen würden. Auch ein an der Umfrage beteiligtes Mitglied des Vereins
klickte diese Option an, die beiden anderen Graduati Onoldiae-Mitglieder
bezeichneten das Angebot als nicht ausreichend.
In der folgenden Frage wurde gezielt nach Social Network-Diensten gefragt.
Immerhin gut die Hälfte nutzt derartige Dienste bereits, am meisten verbreitet ist
der eher zum Knüpfen beruflich-geschäftlicher Kontakte genutzte Dienst OpenBC,
immerhin 41 % sind dort bereits Mitglied. Besonders verbreitet ist eine OpenBC-
Mitgliedschaft mit 50 % in der Gruppe Professoren/Mitarbeiter, während nur 38 %
der Studenten dort Netzwerke knüpfen. Immerhin noch über 20 % sind Mitglieder
des speziell an Ehemalige von Schulen und Hochschulen gerichteten Dienstes
StayFriends. Daraus lässt sich eine leichte Tendenz herauslesen, was die Gründe
für solche Netzwerke betrifft. Offenbar sollen sie vor allem im aktiven Berufsleben
weiterhelfen, und nicht nur für die Beständigkeit bereits vorhandener Kontakte
sorgen.
Dementsprechend häufig wurde in der nächsten Frage auch die Nutzung dieser
Dienste angekreuzt, wenn in zehn Jahren zu ehemaligen Kommilitonen Kontakt
gesucht werden sollte. In der Liste der Möglichkeiten nahm diese Option den
zweiten Rang ein, gut 58 % nach ehemaligen Kommilitonen erst einmal mit Hilfe
einer Internetsuchmaschine forschen würden. Den dritten Rang nähme eine bis zu
diesem Zeitpunkt bestehende Alumni-Kommunikationsplattform ein, danach folgt
Graduati Onoldiae. Die klar bevorzugte Nutzung von Suchmaschinen zeigt ach die
enorme Wichtigkeit der Suchmaschinenoptimierung für die spätere Alumni-
Kommunikationsplattform an. Bei einer Suchanfrage nach einem ehemaligen
Kommilitonen muss diese entsprechend weit oben in der Trefferliste platziert sein.
4.2.3 Aufgaben eines Alumni-Netzwerkes
Im nächsten Themenbereich wurde nach den Aufgaben eines Alumni-Netzwerkes
gefragt. Gleich in der ersten Frage ging es darum, ob ein solches Netzwerk
ausschließlich für Alumni zur Verfügung stehen sollte oder auch für Studenten
28
offen sein kann. Eine für beide Seiten offene Organisation bringt für die Studenten
durchaus mehr Vorteile als den Alumni, z.B. Vermittlung von Praktika oder Jobs.
Es ging also auch um die Akzeptanz der Alumni gegenüber den Stundenten.
Diese äußerten sich der Frage gegenüber positiv. Der Aussage, dass ein Alumni-
Netzwerk im beidseitigen Interesse sowohl Alumni als auch aktiven Studenten
offen stehen sollte, stimmten 64 % der Alumni zu, weitere 23 % konnten dieser
Aussage eher zu stimmen.
Eine Alumni-Organisation sollte folgende Leistungen bieten ... Gesamt Studenten Alumni Prof./Mit.
Veranstaltungsreihen wie Vorträge oder Seminare 64,38 57,78 68,18 100,00
Organisation regelmäßiger Ehemaligen- treffen 71,23 71,11 77,27 50,00
Organisation regelmäßiger virtuelle Ehemaligentreffen 41,10 40,00 36,36 66,67
Veranstaltung freizeitlicher Aktivitäten wie z.B. Sportturniere 21,92 28,89 9,09 16,67
eine Mitgliederzeitschrift 20,55 22,22 13,64 33,33
Career Service (z.B. Job- und Praktikabörse), 57,53 60,00 50,00 66,67
Merchandisingprodukte 10,96 13,33 0,00 33,33
Möglichkeit der Teilnahme an Hochschul-aktivitäten, wie z.B. Hochschulsport 27,40 33,33 13,64 33,33
Jahrbuch der Absolventen 63,01 71,11 50,00 50,00
Sonstiges 1,37 2,22 0,00 0,00
Tabelle 2: Geforderte Inhalte einer Alumni-Organisation (Angaben in %)
Die obige Tabelle zeigt deutlich, dass die meisten der vom Autor angebotenen
Bestandteile einer Alumni-Organisation so auch von den Teilnehmern erwünscht
sind. Lediglich die Merchandisingprodukte fallen ein wenig aus dem Rahmen,
während von den Stunden noch 13 % und aus der Gruppe der Professoren/
Mitarbeiter ein Drittel auf diese Weise ihre Verbundenheit mit der Fachhochschule
Ansbach nach außen zeigen wollte, hatte kein einziger Alumni Interesse daran.
Einig waren sich Studenten und Alumni darin, dass es Aufgabe einer Alumni-
Organisation ist regelmäßige Treffen zu veranstalten – beide stimmten dieser
Aussage mit über 70 % zu. Zudem sind Alumni für ihr berufliches Weiterkommen
an Vorträgen und Seminaren interessiert, während rein freizeitliche Aktivitäten wie
z.B. die Veranstaltung eines Sportturniers nicht einmal 10 % befürworten. Das
auch die für Alumni weitere Teilnahme am Hochschulaktivitäten wie z.B. den
Hochschulsport nur 14 % interessiert, könnte auch daran liegen, dass die dortigen
29
Aktivitäten nicht allzu ausgeprägt waren, als viele der heutigen Alumni noch
studierten. Eher für Studenten nützliche Elemente wie ein Career Center oder ein
Jahrbuch fanden in dieser Gruppe und der Gruppe Professoren/Mitarbeiter
wesentlich größeren Zuspruch als bei den Alumni, diese stimmten beiden Punkten
jedoch auch mit jeweils 50 % zu.
Einer der Punkte die schon vor der Durchführung der Umfrage als ein möglicher
Nutzen einer Alumni-Organisation erwünscht war, war das mangelnde Angebot an
Vorträgen außerhalb von Vorlesungen aufzubessern. Zuerst sollte festgestellt
werden, ob dies von allen Beteiligten auch so empfunden wurde. 27 % konnten
dies zunächst einmal gar nicht beurteilen, naturgemäß liegt dieser Anteil bei den
Alumni deutlich höher als bei den Studenten. Ein Drittel der Antworten bezeichnet
das Angebot als eher zu gering, weitere 14 % klassifizierten es als eindeutig zu
gering. Der Bedarf an zusätzlichen Gastvorträgen ist also vorhanden.
Die nächste Frage beschäftigte sich damit was Alumni bzw. künftige Alumni in
eine Alumni-Organisation oder für die Fachhochschule investieren würden. Für ein
eventuell später zu startendes Mentorenprogramm ist die Aussage Studenten mit
Rat und Tat zur Seite zu stehen bedeutend, insgesamt stimmten dieser 59 % zu.
Die Hälfte aller Professoren bzw. Mitarbeiter erklärte sich dazu bereit, die Quote
bei den schon jetzigen Alumni lag dagegen bei nur 45 %, während die aktuellen
Studenten vielleicht noch etwas idealistisch zu zwei Dritteln zustimmten. Die
Bereitschaft aktuellen Studenten Praktika zu vermitteln lag bei jetzigen Alumni
dafür wieder bei über 50 %. Alumni wären aber auch bereit die Fachhochschule
künftig zu unterstützen, so würden insgesamt immerhin noch 37 % Gastvorträge
halten, bei den schon jetzigen Alumni liegt die Quote sogar bei 41 %. Die gleiche
Anzahl sieht es auch als ihre Aufgabe an Kontakte zwischen der Wirtschaft und
Hochschule zu knüpfen, insgesamt erklärten sich 55 % dazu bereit. Die
Spendenbereitschaft ist dagegen nicht weit entwickelt, insgesamt könnten sich nur
12 % der Antwortenden vorstellen die Fachhochschule Ansbach in Form von
Spenden zu unterstützen.
Als letzte Frage in diesem Bereich wurde die Zahlungsbereitschaft für die
Mitgliedschaft in einer Alumni-Organisation erkundet. Gut 30 % sind der Meinung,
30
dass eine derartige Mitgliedschaft kostenlos sein sollte. Einig sind sich daran vor
allem Studenten mit der Gruppe Professoren/Mitarbeiter, sie sind dieser Meinung
zu einem Drittel bzw. sogar zu 50 %. Beide scheinen die finanzielle
Schmerzgrenze bei einem Jahresbeitrag von € 10 zu sehen. Bei den Alumni
hingegen ist die Zahlungsbereitschaft recht ausgewogen, zwar sind auch hier 18
% für eine kostenfreie Mitgliedschaft, die meisten, immerhin noch 27 %, würden
allerdings auch € 20 jährlich an eine Alumni-Organisation zahlen. Eine noch
genauere Analyse der Zahlungsbereitschaft wird in dieser Arbeit natürlich noch
folgen, wenn die Preispolitik der Alumni-Kommunikationsplattform besprochen
wird.
4.2.4 Inhalte einer Alumni-Kommunikationsplattform
Dieser Fragenabschnitt beschäftigte sich ausschließlich mit der Frage, welche
Inhalte sich die befragte Zielgruppe für eine Alumni-Kommunikationsplattform im
Internet vorstellt.
Eine Alumniwebseite sollte folgende Bestandteile haben: Gesamt Studenten Alumni Prof./Mit.
Datenbank mit Kontaktdaten nur der Mitglieder der Alumniorganisation 73,97 73,33 72,27 66,67
Datenbank mit Kontaktdaten aller Studenten (auch der Nicht-Mitglieder) 46,58 44,44 50,00 50,00
Newsbereich über die FH Ansbach 78,08 82,22 77,27 50,00
Redaktionelle Inhalte mit ausführlichen Artikeln 30,14 31,11 22,73 50,00
Career Service (z.B. Job- und Praktikantenbörse) 58,90 62,22 54,55 50,00
RSS-Feeds 19,18 28,89 4,55 0,00
Chatroom 21,92 31,11 9,09 0,00
Forum zum Austausch 73,97 75,56 77,27 50,00
Schwarzes Brett z.B. für Ver-anstaltungen, Kleinanzeigen usw. 79,45 84,44 77,27 50,00
Personalisierungsmöglichkeit 52,05 60,00 36,36 50,00
Private Nachrichten an Mitglieder versenden 68,49 73,33 72,73 16,67
Fotogalerien 54,79 57,78 54,55 33,33
Linkverzeichnis 43,84 55,56 27,27 16,67
Newsletter 46,58 55,56 27,27 50,00
Sonstiges 1,37 2,22 0,00 0,00
Tabelle 3: Inhalte einer Alumni-Kommunikationsplattform (Angaben in %)
31
Erste Erkenntnis dieser Frage war es, dass es den Teilnehmern offenbar genügt
eine Datenbank mit Mitgliedern des Alumni-Netzwerkes als Grundlage zu haben,
statt mit allen eingeschriebenen Studenten. Mit dieser Einstellung sind sich alle
Gruppen relativ einig. Ebenfalls die Forderung nach einem Newsbereich über die
Fachhochschule ist bei allen Gruppen vorhanden, während ein größerer
redaktioneller Inhalt nicht einmal zu einem Drittel gefordert wird. Auch in der
Forderung nach einem Career Center wird diese Einigkeit nicht gebrochen, sie
liegt bei über 50 %. RSS-Feeds und ein Chatroom wird dagegen mit 29 bzw. 31 %
in der Hauptsache von den Studenten gefordert, bei den Alumni wollen dies nur 5
bzw. 9 % und in der dritten Gruppe stimmte niemand dafür. Das z.B. ein Chatroom
für Studenten attraktiv erscheint dürfte in erster Linie an der doch relativ freien
Zeiteinteilung liegen, während bei Berufstätigen auch das Chatten bereits
verabredet werden muss bzw. sich auf die freie Zeit nach der Arbeit beschränkt.
Mit über 70 % Zustimmung scheinen ein Forum und ein Schwarzes Brett als
Kommunikationsmethoden allen Antwortenden doch besser geeignet. Die
Forderungen die Webseite personalisieren zu können liegt bei knapp über 50 %,
den Alumni selbst scheint dies mit 36 % aber weniger wichtig zu sein. Letztlich
handelt es sich dabei ja um eine Spielerei, die erst ab einer gewissen
Angebotsvielfalt Sinn macht, weil sie eine tatsächliche Erleichterung bringt. Die
Einrichtung von Fotogalerien hat bei allen Gruppen bis auf die der Professoren
und Mitarbeiter eine Zustimmung von über 50 %. Die Bindungsmöglichkeit durch
Fotos von z.B. Veranstaltungen des Alumni-Lebens wird von dieser Gruppe wohl
unterschätzt, dabei bietet sie doch eine eigene Art die Seite persönlicher zu
gestalten. Ein Linkverzeichnis wird schließlich im Grunde nur von den Studenten
gefordert. Überraschend für den Autor war die mit 47 % relativ geringe
Zustimmung für einen Newsletter. Gründe können z.B. in der Flut von Angeboten
liegen, denen Internetuser inzwischen ausgeliefert sind. Auch viele eigentlich
angeforderte Newsletter werden irgendwann nicht mehr gelesen und in den
Papierkorb des Email-Postfachs geschoben. Mit unter 28 % war die Zustimmung
besonders bei den Alumni besonders niedrig. Unter dem Punkt Sonstiges fand
sich schließlich der Hinweis auf die Nützlichkeit von Firmenreferenzlisten, ein
Punkt der dem Autor im folgenden ersten Best Practice-Vergleich ebenfalls als
möglicher Inhalt für die Alumni-Kommunikationsplattform in den Sinn kam.
32
4.2.5 Abschließende Frage
Im letzten Abschnitt wurde schließlich eine wohl entscheidende Frage gestellt, wie
es mit der Beitrittswilligkeit der befragten Zielgruppe aussieht.
Einem Alumninetzwerk würde ich grundsätzlich …
0,00
10,00
20,00
30,00
40,00
50,00
60,00
70,00
80,00
Gesamt (%) Studenten (%) Ehemalige (%) Prof./Mit. (%)
nicht beitreten
eher beitreten
vielleicht beitreten
beitreten
sofort beitreten
Abb. 5: Beitrittswilligkeit zu einer Alumni-Kommunikationsplattform
Positiv fällt natürlich auf, dass es trotz der Aussagen aus vergangenen Fragen
nichts für einen Kontakt nach dem Studium zu unternehmen, niemanden gab, der
prinzipiell nicht in ein Alumni-Netzwerk eintreten würde. Die Mehrheit wählte hier
die Optionen vielleicht beitreten oder beitreten mit jeweils 41 %. Fast 11 % würden
dagegen auch sofort beitreten. Studenten und Alumni sind sich in ihrer Meinung
einig, lediglich die Gruppe der Professoren/Mitarbeiter zögert noch ein wenig, hier
bekam der Wert vielleicht beitreten zwei Drittel der Stimmen, während ein Drittel
beitreten würde.
Abschließend wurde noch die Möglichkeit geboten sich über den Online-Gang der
Alumni-Kommunikationsplattform informieren zu lassen. Zu diesem Zweck
konnten die Befragten ihre Email-Adresse hinterlassen. Immerhin 43 % der
Ausfüllenden nahmen diese Gelegenheit wahr. Die Adressen liegen dem Autor
vor, werden aus datenschutzrechtlichen Gründen aber nicht in dieser Diplomarbeit
veröffentlicht.
33
5. Best Practice
5.1 Sportökonomien Uni Bayreuth
5.1.1 Der Verein
Der Sportkökonomie Uni Bayreuth e.V. wurde 2002 durch Absolventen, Studenten
und Professoren des Studiengangs Sportökonomie an der Universität Bayreuth
gegründet. Die Zielsetzung des gemeinnützigen Vereins ist es ein gut
funktionierendes Netzwerk zwischen Alumni, Studenten, Professoren und der
Praxis zu betreiben. Dazu dient neben der Webseite auch die Veranstaltung von
Homecoming-Treffen, Vorträgen und Workshops. Des Weiteren will die Verein die
Forschung und Lehre im Bereich Sportökonomie an der Universität Bayreuth
unterstützen.
Obwohl sich der Verein nach eigener Aussage in erster Linie an Absolventen und
Studenten richtet, steht er auch Mitarbeitern, Dozenten und Professoren offen,
sofern sie im Studiengang Sportökonomie lehren. Dass die beiden letztgenannten
Gruppen aber nicht zum Kernzielpublikum gehören, zeigt sich z.B. auch daran,
dass bei der Eingabe des Status in der Mitgliederdatenbank nur die Optionen
Student und Absolvent angeboten werden. Der jährliche Mitgliedsbeitrag ist
abhängig vom Status des Mitglieds. Studenten zahlen € 5,-, Absolventen € 25,-
auch die Mitgliedschaft juristischer Personen ist möglich, diese zahlen € 100,-. Als
besonderes Extra ist im Jahresbeitrag von € 25,- ein Abonnement der Zeitschrift
ManagerMagazin enthalten. Dieser Service wurde erst kürzlich eingeführt und hat
neben dem Anreiz der Mitgliedschaft wohl auch den positiven Nebeneffekt, dass
Mitglieder ihre in der Datenbank hinterlegten Adressen aktuell halten werden.
Der Alumni-Verein der Bayreuther Sportökonomen war nicht die erste Alumni-
Vereinigung, die sich rund um die Universität bildete. Auch die Kooperation mit
dem ManagerMagazin geht auf die Zusammenarbeit mit RW-Alumni (Recht und
Wirtschaft in Bayreuth e.V.) zurück. Zum Zeitpunkt der Gründung war bereits ein
Alumni-Verein in der Startphase für die gesamte Universität vorhanden. „Weil eine
langfristige Bindung von Ehemaligen jedoch besser verwirklicht werden kann,
wenn studiengangtypische Bedürfnisse beachtet werden und eine emotionales
Bindung zum Studiengang besteht, wurde – insbesondere auch auf Grund der
günstigen Rahmenbedingungen im Bereich der Sportökonomie – die Gründung
34
eines dezentralen und organisatorisch unabhängigen Netzwerkes vorgezogen“
(Jäck 2005, S. 209).
Die notwendige Verkoppelung der einzelnen Mitgliedergruppen löst der Verein
durch je einen Beirat bestehend aus Vertretern von Studenten, Universität und der
Praxis. Für die Kommunikation des Vereins mit der Universität selbst kommt
positiv hinzu, dass die beiden Vorstände des Vereins als wissenschaftliche
Mitarbeiter am Lehrstuhl angestellt sind. Auf diese Weise wird nicht nur der Verein
in die Universität eingebunden, sondern es ist auch sichergestellt, dass aktuelle
Entwicklungen in der Hochschule ohne Verzögerung den Alumni-Verein erreichen.
5.1.2 Die Webseite
5.1.2.1 Allgemeine Hinweise
Da sich die Hauptaktivitäten der zu schaffenden Alumni-Kommunikationsplattform
auf das Internet beschränken werden, gilt der Analyse des Webauftritts natürlich
besondere Aufmerksamkeit. Allgemein lässt sich sagen, dass die Webseite drei
Navigationsebenen hat. Die oberste Ebene umfasst einen Link auf die Startseite,
die persönlichen Daten des Mitglieds und einer Kontaktmöglichkeit. Sie bleibt
ebenso immer vorhanden, wie die zweite Navigationsebene, welche den
Webauftritt in die sechs Bereiche Über uns, Aktuelles, Netzwerk, Interaktiv,
Wissenschaft und Partner teilt. In dieser Ebene wird auch angeboten von der
aktuellen Seite eine Druckansicht zu erzeugen und noch einmal ein
Kontaktformular aufzurufen. Die dritte Navigationsebene befindet sich an der
linken Seite der Webseite und ist vom Bereich abhängig. Allerdings gibt es in den
einzelnen Bereichen immer wieder Überschneidungen.
Der Webauftritt wurde vom Vereinsvorstand in Zusammenarbeit mit einer Agentur
entwickelt, die auch ein für diese Seite entwickeltes Content Management System
zur Verfügung stellt. Der Verein hostet die Seite also selbst, die beauftrage
Agentur existiert im Übrigen auch nicht mehr.
Die Webseite ist angenehm im Design und kommt ohne viele Bilder aus.
Lediglich die Startseite wirkt ein wenig zu textbasiert, hier könnten Grafiken als
Lückenfüller nicht schaden. Negativ wäre allerdings noch anzumerken, dass es für
den User keine Möglichkeit gibt sich einzuloggen. Das Einloggen findet statt,
35
sobald der User den ersten nur Mitglieder vorbehaltenden Service nutzen will.
Eine Möglichkeit sich auszuloggen ist dementsprechend auch nicht vorhanden.
5.1.2.2 Freizugängliche Inhalten
Das Angebot der Webseite teilt sich in einen freizugänglichen Bereich auf und
einem Bereich, der nur eingeloggten Mitgliedern zugänglich ist. Der freie Bereich
soll natürlich in erster Linie neue Mitglieder werben, in dem er über die Aufgabe
des Alumni-Netzwerkes informiert. Dies geschieht in erster Linie unter dem
Oberpunkt Über uns, hier wird die Philosophie des Vereins beschrieben, der
Vorstand vorgestellt und Satzung und Beitrittserklärung zum Download
angeboten. Mit verschiedenen Mitteln wird der Community-Charakter betont, so
sind z.B. alle Absolventen eines Jahrgangs aufgelistet und die Mitglieder mit
einem Link versehen, der allerdings nur als eingeloggtes Mitglied geöffnet werden
kann. Eine aktuelle Geburtstagsliste der Mitglieder findet sich schon auf der
Startseite und ebenfalls frei zugänglich ist eine Liste von Stammtischen
ehemaliger Studenten. Den offiziellen Charakter bekommt das Netzwerk durch
Grußworte diverser Professoren, auf Veranstaltungen wird hingewiesen und von
alten Veranstaltungen lassen sich Bildergalerien betrachten. Die Kategorie Partner
enthält eine Auflistung und kurze Vorstellung der vom Alumni-Verein gewonnenen
Partner und Sponsoren. Darunter finden sich z.B. der Fernsehsender EuroSport
oder das Internetportal sport1.de. All dies ist an potentielle Mitglieder gerichtet,
während das Angebot zum Download von Schriftreihen und Diplomarbeiten zum
Thema Sportökonomie auch auf Drittpersonen abzielt. Der Verkauf dieser
Dokumente findet an alle statt, für Mitglieder entfällt jedoch der
Versandkostenbeitrag. Allerdings wird für dieses Angebot im Augenblick nicht
wirklich offensiv geworben, sondern es findet sich eher versteckt in der Kategorie
Wissenschaft. Hier dient der freie Zugang also nicht nur der Mitgliederwerbung,
sondern auch der Finanzierung des Vereins. Ein dritter freier Bereich ist die
Möglichkeit für Unternehmen Job- und Praktikaangebote mittels eines Formulars
auf der Webseite online zu stellen.
5.1.2.3 Inhalte nur für Mitglieder
Dreh- und Angelpunkt ist natürlich die Mitgliederdatenbank. Sie findet sich im
Bereich Netzwerk unter dem Menüpunkt Mitglieder und umfasst 529 Mitglieder
36
(Stand: 05.06.2006). Eine komfortable Suchfunktion erleichtert es Mitglieder
ausfindig zu machen, wahlweise lassen sich auch die Namen aller Mitglieder
auflisten. Bei einem Klick auf den Link des gefundenen Mitglieds öffnet sich die
Seite mit den dazugehörigen Informationen. Jedes Mitglied gibt allgemeine Daten
an: der Studienbeginn, Studienabschluss usw. Kontaktdaten aus dem Privatleben,
die berufliche Stellung, sowie Praktika, Auslandsaufenthalte und Diplomarbeit. Bis
auf einige Ausnahmen (Bereitstellen eines Fotos, Änderung des Namens z.B. bei
einer Heirat) lassen sich die Kontaktdaten leicht ändern und so aktuell halten. Bei
der Anzeige der Kontaktdaten lassen sich auch bequem Private Mitteilungen an
das gefundene Mitglied verschicken, diese werden aber nicht innerhalb der
Webseite verschickt, sondern direkt an die angegebene Emailadresse des
angeschriebenen Mitglieds.
Ebenfalls im Bereich Netzwerk finden sich die Stellenangebote für
Sportökonomen der Universität Bayreuth. Die Angebote sind aktuell, teilweise von
Absolventen des Studiengangs online gestellt, aber in erster Linie auch von
potentiellen Arbeitgebern außerhalb des Alumni-Vereins. Eine gute Orientierung
vor allem für die Studenten unter den Mitgliedern bietet eine zum Download
bereitstehende Liste von Arbeitgebern der Absolventen. Anzumerken wäre
lediglich, dass dort, um den Netzwerkcharakter zu fördern, auch die Namen der
dort angestellten Absolventen als Ansprechpartner stehen sollten.
Ein letztes Netzwerk förderndes Element ist in diesem Bereich das Jahrbuch der
Absolventen, das als PDF zum Download angeboten wird. Dort stellen sich
Absolventen mit Foto und Lebenslauf kurz vor. Vor allem weil dieses Jahrbuch
nicht nur an Absolventen gerichtet ist, sondern auch potentiellen Arbeitgebern
einen Gesamtüberblick über die auf den Arbeitsmarkt kommenden Diplom-
Sportökonomen verschaffen soll. Dementsprechend sollen auch Unternehmen als
Partner für das Jahrbuch gewonnen werden.
Im Bereich Interaktiv findet sich das Forum der Webseite. Im Augenblick enthält es
aber keinen Beitrag und auch keine Themenstruktur. Grundsätzlich soll dieser
Bereich nach Aussagen des Vereins noch ausgebaut werden und neben dem
Forum auch einen E-Shop und SMS-Versand unter den Mitgliedern bereitstellen.
37
Neben den freizugänglichen Punkten befindet sich im Bereich Aktuelles zusätzlich
noch ein Schwarzes Brett, das zum Zeitpunkt der Untersuchung Jobangebote
während des Studiums für Studenten enthielt, und einem Bereich für
vereinsinterne Termine.
5.1.3 Alumni-Bindung in Bayreuth
Im Folgenden soll das Alumni-Bindungsmanagement des Vereins beschrieben
werden. Unter dem Punkt Alumni-Bindungsmanagement findet sich in dieser
Arbeit eine genauere Beschreibung worum es sich bei dieser Form von
Bindungsmanagement handelt. Der Leser sollte aber in der Lage sein, die hier
beschriebenen Sachverhalte auch ohne vorherige Kenntnisse der später
beschriebenen und auf die Alumni-Kommunikationsplattform ausgerichtete
Phasenmodelle zu erkennen.
Zunächst einmal lassen sich Studien- und Alumni-Phase. Da die Zielsetzung des
Vereins auch eine Vernetzung zwischen Studenten und Absolventen ist,
verschwimmen die Angebote für diese Phasen ein wenig. Dennoch richtet sich
z.B. die Job- und Praktika-Börse gezielt an Studenten. Eine Mitarbeit wird
zusätzlich durch den in der Vereinsstruktur integrierten Studentischen Beirat
sichergestellt. Dieser besteht hauptsächlich aus Vertretern der Fachschaft Sport
an der Universität Bayreuth, was nahe legt, dass dort bereits ohnehin engagierte
Studenten tätig sind. Veranstaltungen wie Kurse oder Foren stehen auch
Studenten offen, zudem wurde z.B. 2006 durch das Netzwerk auch Werbung für
einen Ideenwettbewerb des Bundesinnenministeriums zum Thema Sport
geschaltet. Weitere Maßnahmen in der Studienphase sind das Bemühen des
Vereins den Studiengang Sportökonomie sowohl finanziell wie auch in der Lehre
zu unterstützen, beides wird in der Vereinssatzung eindeutig festgeschrieben. Auf
diese Weise soll zwischen dem Alumni-Verein und den Studierenden eine Win-
Win-Situation geschaffen werden. Der Verein macht sich bekannt und wirbt um
neue Mitglieder, die Studenten erhalten eine verbesserte Lehrsituation während
ihres Studiums. Zusätzlich unternimmt der Verein aber auch Werbemaßnahmen,
wie z.B. ein Vorstellen während der Einführungsveranstaltung für Erstsemester
oder ein Schwarzes Brett im Sportinstitut der Universität Bayreuth. Zusätzlich hat
der Verein eine mobile Werbewand, die bei allen Veranstaltungen aufgestellt wird.
38
Hauptbindungselement in der Alumni-Phase ist sicherlich in erster Linie die
Mitgliederdatenbank und die unkomplizierte Art und Weise der Möglichkeit einer
Kontaktaufnahme. Dazu dienen die hinterlegten Kontaktdaten, die Möglichkeit
Nachrichten über die Webseite zu verschicken oder das, wenn im Augenblick
auch inaktive, Forum. Der Verein verlässt sich aber nicht nur auf deren Wirkung,
sondern bezieht auch die verbindende Wirkung des gemeinsamen Fachgebiets
mit ein. Dazu dient z.B. die Veröffentlichung themenbezogener Schriftreihen. Aber
auch Workshops, die den zusätzlichen Zweck dienen sich auch physisch wieder
zu treffen. Aus dem gleichen Grund wird auch ein jährliches Homecoming
veranstaltet, also ein Treffen aller Absolventen in Bayreuth.
Des Weiteren lassen sich verschiedene Bindungsstufen differenzieren. In der
ersten Bindungsstufe sind die Verbindungen zum Verein eher locker und informell,
das Mitglied kann auch jederzeit den Kontakt einstellen. In der zweiten
Bindungsstufe sind die Kontakte enger, das Mitglied ist geworben und nimmt z.B.
an Veranstaltungen teil. In der dritten Bindungsstufe beteiligt sich das Mitglied
schließlich aktiv am Vereinsleben. Eine genauere Beschreibung befindet sich wie
bereits erwähnt unter dem Punkt Alumni-Bindungsmanagement dieser Arbeit.
In der ersten Bindungsphase gilt es potentielle Mitglieder zu interessieren und
vielleicht schon mitarbeiten zu lassen. Dies geschieht bei den Sportökonomen in
Bayreuth z.B. durch den Studentischen Beirat und die Mitarbeit der Fachschaft
Sport. Zusätzlich muss die Beitrittsschwelle niedrig gehalten werden. Bei
Studenten geschieht dies mit einem eher symbolischen jährlichen Mitgliedsbeitrag
von € 5,-. Die zweite Bindungsstufe zeichnet sich durch engere Kontakte, auch
zwischen den Mitgliedern persönlich aus. Dazu bietet der Alumni-Verein der
Sportökonomen z.B. die bereits erwähnten Veranstaltungen wie Workshops,
Vorträge oder das jährliche Homecoming an. In der dritten Stufe wird dieser
Kontakt noch intensiviert, das Mitglied beginnt sich aber auch selbst zu
engagieren. Im diesen Falle könnte es sich aktiv im Forum beteiligen, auf Fragen
anderer Alumni oder aktueller Studenten eingehen oder z.B. die Job- und
Praktikantenbörse der Webseite mit eigenen Angeboten aufbessern.
39
5.2 Alumni-Netzwerk für Absolventen der Bundeswehr Universitäten
5.2.1 Das Netzwerk
Das Alumni-Netzwerk der beiden Bundeswehruniversitäten arbeitet eng mit
anderen Alumni-Angeboten zusammen. Am deutlichsten zeigt sich das bei der
einfachen Eingabe der Webadresse www.alumninetzwerk-unibw.de, die nicht auf
die Startseite des Alumni-Netzwerkes verweist, sondern dem User die Wahl
zwischen dem Alumni-Netzwerk, einem weitern Networking-Angebot der
Bundeswehr und einer Gruppe bei OpenBC lässt. Ähnliches gilt auch für das
Angebot unter der Webadresse www.alumni-uni-bw.de, dort wird ebenfalls zuerst
die Auswahl der drei Dienste angeboten. Trotz dieser Services ist ein
gemeinsamer Login für alle drei Angebote nicht vorhanden, was letztlich an dem
nicht von den Alumni betrieben Service von OpenBC liegt.
Die ersten Alumni-Ansätze an den Bundeswehruniversitäten in Hamburg und
München begannen sich bereits 1994 zu entwickeln, vier Jahre später entstand
das erste Alumni-Forum an einer der beiden Universitäten. In den folgenden
Jahren entstanden mehrere lokale Alumni-Vereinigungen. Darunter natürlich auch
Alumni-Netzwerke der beiden Universitäten, entsprechende Webangebote
beschränken sich derzeit aber entweder auf eine reine Kontaktseite bzw. einem
Hinweis auf die Webseite des Alumni-Netzwerkes. Auf der Alumni-Uni-BW-Seite
finden sich ebenfalls noch Verweise zu lokalen Netzwerken in Hamburg, München
und Schwaben. Im Jahr 2003 wurde diesen lokalen Netzwerken mit der hier
beschriebenen Webseite ein Überbau im Internet geschaffen. Das hier betrachtete
Alumni-Netzwerk entstand auf Initiative der Alumni selbst, die Universitäten sind
sich über eine klare Richtung in dieser Sache nach wie vor nicht einig.
Das Alumni-Netzwerk betont in seiner Selbstdarstellung kein Verein oder weiterer
Bundeswehrverband zu sein, sondern ein möglichst unbürokratischer
Zusammenschluss von und für Absolventen der beiden Bundeswehruniversitäten.
Der Umgang im Netzwerk ist vertraulich, das „Du“ wird als übliche Anspracheform
verwendet und die Mitglieder sollen ohne Hemmschwellen miteinander
kommunizieren können. In erster Linie richtet sich das Alumni-Netzwerk an
Alumni, Studenten oder Professoren der Universitäten können jedoch auch
40
Mitglieder werden. Ein Mitgliedsbeitrag wird von den Initiatoren nicht erhoben. Die
Webseite trägt sich augenblicklich allein durch die beiden Sponsoren.
5.2.2 Die Webseite
5.2.2.1 Allgemeine Hinweise
Die Navigation der im Design angenehm schlicht gehaltenen Seite teilt sich in zwei
Bereiche auf. Rechts oben finden sich Standardnavigationsinhalte wie Home,
Kontakt und Impressum, der eigentliche Inhalt der Webseite befindet sich in der
linken Navigationsspalte. Die Seite wird von Data Web Services gestaltet
gehostet, einer in Münster ansässigen Firma, über die auch der Kontakt für diesen
Best Practice-Vergleich stattfand. Die Webseite wird von Markus Broy, dem
Inhaber der Agentur, betrieben, der ein Alumni der Bundeswehruniversitäten ist.
Als Instrument wird dazu eine Eigenentwicklung auf der Basis von Microsoft
Server Pages .Net genutzt.
Die Anmeldung für das Alumni-Netzwerk findet ausschließlich online statt. Bei der
Anmeldeprozedur werden neben den personenbezogenen Daten auch
Informationen über die Dienstzeit in der Bundeswehr, die Studienzeit an einer der
Hochschulen, sowie aktuelle berufliche Fakten abgefragt. Das Alumni-Netzwerk ist
wie bereits erwähnt stark lokal aufgeteilt, weshalb während der Anmeldung auch
eine Region ausgewählt werden muss. Nach der Anmeldung muss das neue
Mitglied dann dementsprechend von dem Zuständigen des lokalen Netzwerkes
noch frei geschaltet werden, bevor er die Dienste der Webseite uneingeschränkt
nutzen kann. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass sich lediglich wirkliche
Absolventen der Bundeswehruniversitäten anmelden.
Im Gegensatz zur im ersten Best Practice-Vergleich betrachteten Webseite der
Alumni des Studiengangs Sportökonomie an der Universität Bayreuth, wird dem
Mitglied hier sofort auf der Startseite ein Login geboten. Nach erfolgen Login öffnet
sich auch ein Hinweisfester, das dem User darauf hinweist sich auszuloggen, falls
er sich an einem fremden Computer, z.B. in einem Internetcafe oder am
Arbeitsplatz, befindet. Dementsprechend befindet sich auf der Webseite im
Gegensatz zu jener in Bayreuth auch eine Möglichkeit sich wieder auszuloggen.
41
5.2.2.2 Freizugängliche Inhalte
Der Bereich Das Netzwerk ALUMNI UniBw bildet zur gleichen Zeit die Startseite
des Webauftritts. Er besteht aus einem Informationsangebot über das Alumni-
Netzwerk selbst, dessen Entwicklung und Zielsetzung. Es werden diverse Gründe
für das Alumni-Netzwerk aufgezählt, wie z.B. die Kontaktknüpfung, die
gegenseitige Hilfestellung, Diskussionen und Teilnahme an Vorträgen,
Veranstaltungen oder Exkursionen. Die Macher der Seite weisen auch auf den
eher familiären Umgangston im Netzwerk hin und stellen fest, wer im Alumni-
Netzwerk Mitglied werden kann.
Regionen und Ansprechpartner enthält eine in die Bundesländer aufgeteilte
Deutschlandkarte zum anklicken. Nach einem Klick erhält der User eine bzw.
mehrere jeweils wieder regional benannte Ansprechpartner mit Namen,
Telefonnummer, Emailadresse und Webseite genannt. Am Tag der Untersuchung
(10.06.2006) waren solche Daten für Bremen, Niedersachsen, Hamburg, Berlin,
Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg verfügbar. Im
folgenden Bereich kann der User dann den Anmeldungsprozess für das Alumni-
Netzwerk starten.
Auch der Bereich News ist für alle Internetuser freizugänglich, zum Zeitpunkt der
Untersuchung enthielt er aber keinen Inhalt. Im Bereich Termine wird auf
einmalige und auch regelmäßige Veranstaltungen hingewiesen. So z.B. auf
regionale Stammtische oder eine vom Netzwerk für Mitglieder ausgehandelte
Führung bei einer Veranstaltung der Deutschen Telekom.
Im Bereich Service sind die Unterbereiche Weiterbildungsangebote und Links
freizugänglich. Die Weiterbildungsangebote sind von einem der Sponsoren der
Webseite, der zweite ist Data Web Service selbst, bereitgestellt, der Gesellschaft
für Weiterbildung an der Bundeswehruniversität München e.V. Am Ende des
jeweiligen Angebots findet sich dann auch ein Link zur Seite der Gesellschaft, auf
der sich der User anmelden bzw. weitere Informationen anfordern kann. Die
Gesellschaft zeichnet sich im Impressum auch für den integrierten Shop
42
verantwortlich, in dem im Augenblick Bücher aus dem Bereich Personal- und
Führungsmanagement angeboten werden.
5.2.2.3 Inhalte nur für Mitglieder
Die nur Mitgliedern vorbehaltenen Inhalte befinden sich in den Bereichen
Mitglieder und Service. Der Bereich Mitglieder umfasst eine Suchmaske für die
Mitgliederdatenbank, zum Zeitpunkt der Untersuchung enthielt sie 916 Mitglieder.
In der Datenbank kann nach Name, Vorname, Firma, Region, Studiengang,
Studienjahrgang, Uni, Verband, Standort, sowie berufliche Qualifikationen,
spezielle Fähigkeiten/Kompetenzen, Hobbies/Interessen gesucht werden. Ein
Blättern in der gesamten Mitgliederliste ist durch einen kleinen Trick möglich. Der
User muss nur eine Suchanfrage absenden ohne eines der Suchfelder
auszufüllen. Ist ein Mitglied in der Ergebnisliste ausgemacht, öffnet sich durch
einen Klick auf ein entsprechendes Symbol ein neues Fenster mit den Daten des
Betroffenen. Leider mangelt es hier ein wenig an Interaktivität, so lässt sich die
angegebene Emailadresse z.B. nicht anklicken.
Das Forum bildet einen Unterbereich des Bereichs Service. Es teilt sich auf in
Foren für die Themen Alumni, Studium/Uni und Sonstiges, das Forum für Alumni
ist wiederum noch einmal in zwei Teile untergliedert, ein Forum für allgemeines
und eines für Veranstaltungen. Die Aktivität innerhalb des Forums hält sich jedoch
in Grenzen, im Forum Sonstiges befindet sich seit Monaten nur ein Posting des
Forenadmin, in den beiden anderen daneben noch jeweils ein Posting eines
Mitglieds.
Die Jobbörse enthält eine Suchmaske nach entsprechenden Angeboten. Zum
Zeitpunkt der Umfrage befand sich jedoch kein Angebot in der Datenbank.
Anbieter von Stellen wird leider keine Möglichkeit zur direkten Eingabe einer
Offerte geboten, die Macher der Seite versprechen aber Angebote schnell und
unbürokratisch einzustellen. Die Suche selbst lässt sich nach Branchen und
Bundesländern spezialisieren.
Die Kooperationsbörse dient der Vermittlung von zeitlichen Kooperationen für
Projekte der Mitglieder untereinander. Dementsprechend teilt sie sich auf in einen
Angebots- und Nachfragebereich.
43
Der letzte Mitgliedern vorbehaltene Bereich ist ein Schwarzes Brett, das jedoch
zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Inhalte hatte. Auch dieser Teil ist in einen
Angebots- und Nachfragebereich aufgegliedert.
5.2.3 Alumni-Bindung der Bundeswehr-Absolventen
Die Werbung des Netzwerkes in der Studienphase werden im Augenblick noch
von der Haltung der beiden Universitäten erschwert. In einer Email Korrespondenz
mit dem Autor berichtete Markus Broy von der uneinheitlichen Marschrichtung der
Universitäten, die zudem auch mit dem entstandenen Netzwerk noch nicht
zusammenarbeiten. Er drückte aber seine Zuversicht aus, dass allein die
steigende Mitgliederzahl bei den Verantwortlichen ein Umdenken auszulösen
beginnt.
Aus diesem Grund findet die hauptsächliche Werbung für das Netzwerk in der
Alumni-Phase oder zumindest außerhalb der Universitäten statt. In die Studien-
Phase mit hinein wirkt allerdings noch die Werbung für das Netzwerk innerhalb der
Bundeswehrstandorte, an denen die Studenten der Universitäten während ihrer
Offizierslaufbahn ja auch vor und während des Studiums tätig sind. Dieses
Werben übernehmen die im aktiven (militärischen) Dienst tätigen Mitglieder.
Dieser Kameradschaft kommt laut Broy aber noch in vielen anderen Beziehungen
eine große Bedeutung für die aktive Beteiligung am Alumni-Netzwerk zu.
Weiterhin ist das Alumni-Netzwerk auf einem jährlich veranstalteten Absolventen-
Kongress anwesend und wirbt dort für sich. Neue Mitglieder werden auch in den
bereits beschriebenen anderen Netzwerken für Bundeswehrangehörigen gesucht,
so zum Beispiel mit Hilfe des Services OpenBC.
Wie bei allen Alumni-Netzwerken ist auch hier das Hauptbindungselement die
umfangreich Datenbank der Mitglieder, mit deren Hilfe man mit andren Alumni in
Kontakt treten kann. Auch Dienste wie ein Forum, Schwarzes Brett oder die
Kooperationsbörse stärken die Bindung der Mitglieder an das Netzwerk ebenso
wie untereinander. Aber auch das Alumni-Netzwerk der Bundeswehrabsolventen
verlässt sich nicht allein auf die bindende Wirkung der Webseite und stellt z.B.
eine Plattform für die lokalen Alumni-Gruppen bereit oder organisiert
Besichtigungen mit besonderen Vergünstigungen für Mitglieder. Die von einem der
beiden Sponsoren angebotene Weiterbildungsangebote bieten eine zusätzliche
44
Möglichkeit für die Mitglieder auch offline miteinander in Kontakt zu treten und zu
bleiben.
Auch in diesem Alumni-Netzwerk lässt sich die Bindung in drei Stufen unterteilen,
in denen die Anbindung und Aktivität der Alumni an das Netzwerk immer stärker
wird. (Näheres wird in dieser Arbeit in der Bindung der geplanten Alumni-
Kommunikationsplattform noch beschrieben werden, bzw. wurde im
vorangegangenen Best Practice-Vergleich bereits kurz erläutert.) Die
Beitrittschwelle zur ersten Stufe, und damit schließlich auch zu allen anderen, wird
sehr niedrig gehalten. Zum einen ist die Mitgliedschaft im Netzwerk kostenlos und
die Anmeldeprozedur ist relativ zügig durchlaufen ohne dabei aber lückenhaft zu
sein. Außerdem schließen sich die verschiedenen Alumni und Netzwerkangebote
für das Zielpublikum nicht gegenseitig aus, im Gegenteil, es liegt sogar eine
Kooperation der Angebote untereinander vor. Diese Vorteile machen die nur
schwach ausgeprägte Integration in die Hochschulen der Bundeswehr wieder
wett. In der zweiten Bindungsstufe nutzen die Mitglieder z.B. die angebotene
Datenbank als Grundlage für ihr persönliches Netzwerk. Der Kontakt der
Mitglieder untereinander ist rege und hilfsbereit, da schon die Grundausrichtung
dieses Alumni-Netzwerkes mehr als eine bloße Sammlung von Kontaktdaten sein
will, sondern auf dem Prinzip der gegenseitigen Unterstützung basiert. Folglich
verschwimmen die Grenzen zwischen der zweiten und dritten Bindungsstufe, in
der sich das Mitglied auch aktiv am Netzwerk beteiligt. Über die Hilfe von Mitglied
zu Mitglied hinaus kann sich der Alumni auch aktiv als Anbieter in der Job- oder
Kooperationsbörse in das Netzwerk selbst einbringen.
6. Die Inhalte der Alumni-Kommunikationsplattform
6.1 Allgemeine Bemerkungen
Es ist nicht Aufgabe dieser Diplomarbeit die Alumni-Kommunikationsplattform
selbst zu programmieren, deshalb wird in dieser Auflistung der Inhalte auf
Webseitenstandardinhalte wie z.B. das Impressum oder eine Vorstellung des
Sinns der Seite selbst verzichtet. Stattdessen sollen nur die Hauptbestandteile der
Webseite erläutert werden, die dabei helfen sollen das Alumni-Leben rund um die
Fachhochschule Ansbach aktiver zu gestalten. Die Auswahl der Bestandteile
geschah aufgrund der durchgeführten Umfrage, sowie der beiden Best Practice-
45
Vergleiche. Bei dem geplanten Mentoring spielten allerdings auch noch andere
Alumni-Vereinigungen eine Rolle, die erfolgreich solche Programme betreiben.
Dabei ist es prinzipiell falsch die Alumni-Kommunikationsplattform mit Inhalten zu
überfrachten. In ihrem Buch über Web-Communities stellt die Autorin Amy Jo Kim
fest, dass viele heute erfolgreiche Web-Communites klein und überschaubar
angefangen haben. Des Weiteren weißt sie daraufhin, dass gerade in den noch
wenig aktiven Anfangszeiten ein großes, aber kaum genutztes Angebot auf
potentielle neue Mitglieder eher abschreckend wirken kann. Als Beispiele nennt
sie Geocities, der Webspaceanbieter begann mit sechs Kategorien für die
Einordnungen seiner Mitglieder samt Homepage und besteht jetzt aus 41, und
iVillage, ein Dienst der als kleines Forum für Eltern begann und jetzt der größte
Treffpunkt für Frauen im Netz ist (2001). Gerade in der Startphase sollte sich ein
Webangebot also auf das Wesentliche beschränken, in diesem Falle vor allem die
Datenbank, das Forum und das etwas ambitionierter angelegte
Mentorenprogramm. Andere wichtige Bestandteile sind ein Newsbereich, um der
Seite über das Forum hinaus eine gewisse Aktualität zu gewährleisten, ein Career
Service, der sich an Studenten, Berufseinsteiger und Alumni richten soll, die
Infopostoption, die statt eines klassischen Newsletter zum Einsatz kommt, sowie
eine Firmenreferenzliste und ein von vielen Teilnehmern der Umfrage geforderten
Jahrbuch.
6.2 Die Datenbank
6.2.1 Inhalte der Datenbank
Mit fast 74 % Zustimmung sehen auch die meisten Befragten in einer Datenbank
der Alumni-Mitglieder ein zentrales Element jeder Alumni-Vereinigung. Die
folgende Abbildung stellt noch einmal heraus wie zentral diese Datenbank wirklich
ist. Mit Ausnahme des Newsbereich sind alle Inhalte der Alumni-
Kommunikationsplattform mit der Datenbank verbunden. Sie beziehen ihre Inhalte
teilweise sogar komplett aus der Datenbank.
Schon bei der Anmeldung hat das neue Mitglied Kontakt mit der Datenbank. Im
Anmeldeprozess werden die Daten für deren Inhalt abgefragt, so dass der Alumni
im Folgenden diese Daten nur noch auf dem aktuellen Stand halten muss. Bei
46
diesem Anmeldeprozess gibt Amy Jo Kim aber zu Bedenken, dass hier nicht zu
viele Informationen auf einmal abgefragt werden sollten, um dem neuen Mitglied
die Prozedur nicht unnötig zu erschweren (2001). Auf der anderen Seite gilt, wird
„der Beitritt allerdings zu einfach gemacht, dann kommen zwar viele Leute, von
denen aber nur wenige wirklich aktiv sind“ (Kim 2001, S. 106). Mit anderen
Worten, auch hier muss ein Mittelweg gefunden werden. Wie an anderer Stelle
dieser Arbeit schon erwähnt, gibt es bereits eine Datenbank gefüllt mit den Daten
der Studenten und Mitarbeiter der Fachhochschule. Durch das vom
Rechenzentrum in Ansbach betriebene Identity Management haben auch Alumni
weiterhin die Möglichkeit die Services zu nutzen. Statt einer zweiten Datenbank für
die Alumni-Kommunikationsplattform gibt es also die Möglichkeit einer Integration.
Dies hat bei der oben gestellten Frage der Dauer des Anmeldeprozesses einen
entscheidenden Vorteil, das neue Mitglied muss nicht alle Daten von neuem
eingeben. Stattdessen bekommt er im Laufe des Anmeldeprozesses die vom
Rechenzentrum gewarteten Daten zur Kontrolle vorgelegt und muss sie eventuell
nur noch auf den neuesten Stand bringen. Im Anschluss füllt er noch die übrigen
Datenfelder aus.
Die folgende Auflistung enthält alle Datenfelder der Datenbank und ist
aufgegliedert in die bereits vorhandenen und die noch zu schaffenden Inhalte:
Inhalte der bereits vorhandenen Datenbank
- Bild - Vorname - Name - Titel - Status - Berufliche Daten
o Funktion o Firma o Land o Straße o PLZ/ZIP o Ort o Telefon o Mobil o Fax o Web
- Private Daten
47
o Land o Straße o PLZ/ZIP o Ort o Telefon o Mobil o Fax o Web
Zusätzlich notwendige Inhalte
- Geburtsname - Studienbeginn - Studierende - Studiengang/Schwerpunkt - Branche - Auslandsaufenthalte - Praktika - Feld für berufliche Qualifikationen
Die Auswahl der entsprechenden Felder orientierte sich nicht nur an den beiden
Alumni-Vereinigungen des Best Practice-Vergleichs oder des von Graduati
Onoldiae vertriebenen Anmeldeformulars, sondern auch an den geforderten
Inhalten anderer Bestandteile der Alumni-Kommunikationsplattform. Die relativ
detaillierte Darstellung der beruflichen und durch das Studium erworbenen
Qualifikationen dient z.B. der Füllung des Jahrbuches und der Firmenreferenzliste.
Trotzdem ist es natürlich in erster Linie die Aufgabe der Datenbank alle
notwendigen Kontaktinformationen bereitzuhalten. Die gut gefüllte Datenbank ist
der größte Aktivposten jeder Alumni-Organisation. Eine komfortable Suchfunktion
ermöglicht es den Mitgliedern andere Mitglieder in der Datenbank ausfindig zu
machen und mit ihnen Kontakt aufzunehmen.
6.2.2 Leserechtemanagement
Da die Datenbank für die Verwaltung von Daten grundlegend ist, sollte an dieser
Stelle kurz das Leserechtemanagment besprochen werden. Darunter versteht der
Autor die Möglichkeiten der Freigabe von Daten an Nicht-Mitglieder durch die
Alumni bzw. von Mitgliedern Daten anderer Mitglieder einzusehen. Deshalb soll
hier ein schneller Überblick gegeben werden, eine genauere Auseinandersetzung
48
mit dem Thema könnte eventuell auch Bestandteil der zweiten Diplomarbeit für
dieses Projekt folgen.
Das Mitglied sollte schon während des Anmeldeprozesse entscheiden können
welche Daten es preisgeben will und vor allen an wen. Es würde wenig Sinn
machen die Kontaktdaten vor anderen Mitgliedern verbergen zu wollen, da dies
der Intention des ganzen Projektes widersprechen würde. Es ist allerdings eine
Frage des Datenschutzes, was die Daten von Alumni in der Datenbank des
Rechenzentrums betrifft, die sich nicht speziell für die Alumni-
Kommunikationsplattform angemeldet haben. Diese Daten sind zudem oft schon
wenige Monate nach dem Ende des Studiums nicht mehr aktuell und so nicht
weiter interessant. Was die Verwendung der aktuellen Daten angeht, lassen sich
die Leserechte anderer scheinbar beliebig differenzieren. So könnte z.B. für
persönlichere Daten verschiedene Statusformen eingeführt werden, so dass sie
nur für bestimmte Mitglieder zu sehen sind. Generell macht eine solche
Differenzierung z.B. bei den privaten und beruflichen Kontaktdaten Sinn, um etwa
Alumni vor allzu aufdringlichen Studenten zu schützen, die sie als Sprungbrett in
deren Unternehmen missbrauchen wollen. Dies könnte z.B. die die Einführung
eines Freunde-Status verhindert werden, der von dem angesprochenen Mitglied
bestätigt werden muss und es erst erlaubt alle Daten einzusehen.
Ein zweiter Punkt ist hier die Erstellung des Jahrbuchs. Es soll in Form eines
PDFs auf der Webseite öffentlich zugänglich sein, also auch von potentiellen
Arbeitgebern herunter geladen werden. Das Jahrbuch enthält neben den
beruflichen Qualifikationen auch persönliche Kontaktdaten. Bei der Eingabe dieser
Informationen muss das neue Mitglied also deutlich darauf hingewiesen werden,
dass seine Daten im Internet verfügbar gemacht werden. Das Alumni der
Fachhochschule die sich zwar in der Datenbank des Rechenzentrums befinden,
den Anmeldeprozess der Alumni-Kommunikationsplattform aber nicht durchlaufen,
nicht in diesem Jahrbuch vertreten sind, muss hier nicht weiter erläutert werden.
Bei der Firmenreferenzlist liegt der Sachverhalt ähnlich. Auch hier sollte das neue
Mitglied bei der Anmeldung auf die Veröffentlichung seiner Daten aufmerksam
gemacht werden. Um dennoch eine möglichst aussagekräftige Liste zu erstellen
49
und auf der anderen Seite eine Belästigung der Alumni zu vermeiden, könnte hier
z.B. auf Wunsch der Name des im Unternehmen beschäftigten Alumni nicht in der
Liste erscheinen.
6.3 Das Forum
Die beiden Beispiele des Best Practice-Vergleichs haben leider gezeigt, dass
Foren von Alumni nicht aktiv angenommen werden. Auf der anderen Seite fordern
74 % aller Teilnehmer an der Umfrage, und sogar 77 % der Alumni, ein Forum als
Bestandteil eines Webangebots für Alumni. Dieser hohe Prozentsatz der
Forderung garantiert leider nicht, dass das Forum auch später aktive Benutzer hat.
Um ein Forum attraktiv zu machen, bedarf es einiger Punkte. Zum einen muss die
Struktur des Forum überschaubar sein, dabei aber ein ausreichendes
Themenspektrum abdecken. Im Zweifel gilt weniger ist mehr, wie das von Amy Jo
Kim erwähnte Beispiel von iVillage (2001) zeigt. Zum anderen benötigt das Forum
aber auch zumindest ein paar wenige aktive User, die immer wieder Beiträge
posten und auf die Beiträge von anderen Usern antworten. Letztlich gilt aber auch
mit „wachsender Mitgliederzahl und damit zunehmenden Mitglieder-Content,
wächst die Kommunikation unter den Mitgliedern der Community“ (Bullinger 2002,
S. 158).
Zusätzlich kommt hinzu, dass bei einem Forum viele Internetuser über eine kleine
Hürde springen müssen. Sehr richtig weist Helmut Leitner darauf hin, dass ein
Forum einen langsameren Kommunikations-Rhythmus hat, als z.B. ein Chat. Ein
Forenbeitrag wird oft nicht in einer Minute geschrieben, sondern auch sorgfältig
durchdacht (2003). Auch darin könnte einer der Gründe liegen, warum die Foren
der beiden hier durchgesprochenen Beispiele so gut wie nicht von ihren Alumni
wahrgenommen werden.
Das Forum zum Start der Alumni-Kommunikationsplattform wird folgende
Forenuntergliederungen haben:
- Homecoming, Treffen und Stammtische: Als Möglichkeit für die Mitglieder sich auch außerhalb des Internets treffen zu können.
- Studiengang/Schwerpunkt: Als Austauschmöglichkeit für fachspezifische Themen
- Vorträge, Seminare, Veranstaltungen
50
- Studentenforum: Treffpunkt für studentische Themen - Alumniforum: Treffpunkt für Themen die Alumni betreffend - Smalltalk: Forum für alle sonstigen Themen
Der Bereich Homecoming, Treffen und Stammtische soll den Mitgliedern wie
gesagt die Möglichkeit bieten sich auch außerhalb des Internets zu treffen. Die
Alumni-Kommunikationsplattform sieht sich nicht als klassischer Verein,
veranstaltet also keine regelmäßigen Treffen oder gar in Zusammenarbeit mit der
Fachhochschule Homecomingevents. Aber dennoch will sie eine Plattform bieten
solche Treffen zu organisieren. Das Forum wird wohl im Vergleich zu den anderen
Bestandteilen einem kontinuierlichen Wandel unterliegen, um sich an die
Bedürfnisse der Mitglieder anzupassen. Bei einer entsprechenden Annahme
dieses Bereichs wäre es z.B. denkbar eigene Unterforen für ritualisierte Treffen
einzurichten, oder Bereiche für regional beschränkte Stammtische zu schaffen.
Studiengang/Studienschwerpunkt richtet sich an fachspezifische Diskussionen.
Hier können sich z.B. Alumni untereinander über Themen austauschen, die in
Zusammenhang mit dem Studium und ihrem Beruf stehen. Studenten können
Fachthemen aus ihrem laufenden Studium einbringen. In der ersten Version ist
eine Aufteilung nach Studienschwerpunkten geplant, sollte die Alumni-
Kommunikationsplattform auf die gesamte Fachhochschule ausgedehnt werden,
würde selbiges natürlich für die einzelnen Studiengänge dienen.
Ziel der Plattform ist es auch die Lehre an der Fachhochschule zu verbessern,
dazu dient der Bereich Vorträge, Seminare, Veranstaltungen. Hier können
derartige Veranstaltungen nicht nur angekündigt werden, sondern auch organisiert
oder angestoßen werden.
Die beiden Foren Alumni- und Studentenforum sollen beiden Gruppen die
Möglichkeit geben sich auch untereinander auszutauschen, beziehungsweise zu
sehen was die jeweils andere Gruppe beschäftigt. Eine Trennung erscheint
deshalb sinnvoll, weil sich diese Themen doch teilweise stark unterscheiden.
Alumni werden sich nicht mehr für manches Campusgeschehen interessieren,
Studenten noch nicht über die Möglichkeit eines Jobwechsels.
Im Bereich Smalltalk soll den Mitgliedern die Möglichkeit geboten werden sich
über alle möglichen Themen zu unterhalten. Die Definition des Inhalts ist dabei
sehr locker angesetzt. Zum einen Themen, die nach Ansicht des Users in keines
51
der anderen Foren zu passen scheint, zum anderen aber auch Themen, die auf
dem ersten Blick überhaupt nichts mit der Thematik Alumni zu tun haben.
Verbunden ist das Forum dabei mit diversen anderen Angeboten der Alumni-
Kommunikationsplattform. So wird in den fachspezifischen Bereichen und den
Teilen des Forums, die sich mit Studentenproblemen befassen, auf das
Mentorenprogramm hingewiesen. Oder die Infopost bezieht ihre zu versendenden
Informationen aus dem Forum. Worum es sich bei beiden Angeboten handelt, wird
im Folgenden noch genauer erläutert.
6.4 Das Mentorenprogramm
In den letzten Jahren haben mehrere Universitäten und Fachhochschulen ein
eigenes Mentorenprogramm gestartet. Darunter Programme, die sich speziell an
Erstsemester richten, wie z.B. jenes der Fakultät für Informatik an der Universität
Stuttgart. (Weiter Informationen unter: www.informatik.uni-stuttgart.de/mentoren-
programm.) Dagegen betreibt die KU Eichstätt in Rahmen ihres Alumni-
Engagements ein Mentorenprogramm, in dem gezielt eine Verbindung zwischen
einem Alumni und einem Studenten geschaffen wird. (Weitere Informationen über
dieses Programm finden sich unter www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/WWF/
aportal/samp/home im Internet.)
Beinahe 60 % der Teilnehmer an der Umfrage bejahten die Frage, ob sie
Studenten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Zustimmung der Alumni betrug
immerhin noch 45 %, das bildet zumindest ein gutes Fundament für ein eigenes
Mentorenprogramm. Die Emailadressen der betreffenden Umfrageteilnehmer
liegen dem Autoren vor, werden aber aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken
nicht in dieser Arbeit veröffentlicht. Diese Adressen können eine erste Liste von
potentiellen Ansprechpartnern für das Mentorenprogramm bilden.
Bei dem Mentorenprogramm der Alumni-Kommunikationsplattform handelt es sich
nicht um eine so enge Beziehung zwischen Mentor und Mentee wie z.B. bei dem
Programm der KU Eichstätt. Viel mehr ist ein Pool von Mentoren angedacht, die
sich in der Beantwortung der Fragen abwechseln bzw. für manche
Wissensgebiete Spezialisten sind. Die Kommunikation erfolgt über die Webseite
52
selbst. Ein Student der sich an einen Mentor wenden will, kann dies auf zwei
verschiedene Arten tun. Zum einen kann er sich direkt an einen Spezialisten für
sein Thema wenden, oder er schickt eine Anfrage an alle eingetragenen
Mentoren. Die dahinter stehende Technik sorgt dafür, dass nur ein Mentor mit
dem Student in Kontakt tritt.
Folgende Themenbereiche sollen vom Mentorenprogramm abgedeckt werden:
- Studium allgemein - Studiengang/Schwerpunkt - Berufseinstieg - Mentoring für bestimmte Projekte
Die Rubrik Studium allgemein umfasst Fragen des Studentenleben an der
Fachhochschule Ansbach, die Fragen werden sich also an alle Mentoren richten.
Dies kann dazu dienen vor allem jüngere Semester schon früh an die Alumni-
Kommunikationsplattform zu binden. Dagegen richten sich die Fragen im Bereich
Studiengang/Schwerpunkt an Mentoren, die sich als Spezialisten hierfür gemeldet
haben. Ähnliches betrifft den Bereich Berufseinstieg, dessen Pool sich aus
Mentoren speisen dürfte, die sich intensiver mit dieser Materie beschäftigt haben.
Ein Mentoring für bestimmte Projekte ist sicherlich auch ein Ziel dieses
Programms und wird in den Anfängen noch nicht reibungslos funktionieren. Hier
sollen sich Mentoren, als Alumni aus der freien Wirtschaft, und Studenten finden,
um praxisnahe Projekte durchzuführen.
6.5 Die sonstigen Inhalte: Newsbereich, Career Service, Infopost, Firmen-
referenzliste und Jahrbuch
Fast 80 % der Befragten sehen einen Newsbereich über die Fachhochschule
Ansbach als wichtigen Bestandteil einer Alumni-Webseite, dagegen forderte nur
gut ein Drittel auch einen ausführlichen redaktionellen Teil. Für die Wartung der
Webseite hat dieser Verzicht auf größere Artikel oder Reportagen rund um die
Fachhochschule und das Alumni-Leben natürlich durchaus Vorteile. Ein großer
redaktioneller Aufwand entfällt also, stattdessen genügt es offenbar die Webseite
mit einfachen News aktuell zu halten. Dabei kann auf mehrere Informationsquellen
zurückgegriffen werden. Zum einen hat schon die Webseite der Fachhochschule
Ansbach einen eigenen kleinen Newsbereich, außerdem existiert eine
53
Studentenzeitschrift, die fhacts, in Ansbach. Zusätzlich kann es auch einzelnen
Mitgliedern ermöglicht werden selbst News auf der Webseite einzustellen. Die
Möglichkeit sich auf diese Weise zu engagieren, also auch mehr Rechte als
andere Mitglieder zu haben, könnte auch eine zusätzliche Motivation bieten sich
aktiv am Newsbereich zu beteiligen.
Die Mehrzahl der Alumni-Webseiten bietet einen so genannten Career Service für
ihre Mitglieder an, auch 59 % der Befragten wollen auch für die Alumni-
Kommunikationsplattform der Wirtschaftsinformatiker einen solchen Service. Die
Zustimmung bei den Studenten lag dabei geringfügig höher, da sie für dieses
Thema ihrer Situation wegen sensibler sein dürften. Aber immerhin 55 % der
jetzigen Alumni erklären sich schon dazu bereit aktiven Studenten Praktika zu
vermitteln. Das Beispiel der Sportökonomen in Bayreuth zeigt, dass ein solches
Angebot auch angenommen wird und nicht nur von Alumni, sowohl auf
Arbeitgeber-, als auch auf Arbeitnehmerseite, angenommen wird. Allerdings ist
hier anzumerken, dass es sich dabei um Angebote aus einem durch das Studium
relativ begrenzten Branchenspektrum handelt. Für einen aktiven Career Service
hat dies seine Vorteile. Das Beispiel des Alumni-Netzwerkes der
Bundeswehrhochschulen, dessen Job- und Kooperationsbörse kein so klar
definiertes Spektrum aufweist, wird hingegen weniger aktiv genutzt.
Der geplante Career Service der Alumni-Kommunikationsplattform enthält
folgende Themenbereiche:
- Sudentenjobs - Werkstudenten - Praktika - Berufseinstieg - Stellenangebote für Alumni
Während die Rubrik Studentenjobs nicht weiter aufgeteilt werden muss, kann es
sinnvoll sein die Rubriken Werkstudenten, Praktika, Berufseinstieg und
Stellenagebote für Alumni auch nach Schwerpunkten des Studiums aufzugliedern,
da das Studium der Wirtschaftsinformatik doch ein recht weites berufliches
Spektrum abdeckt. Bei einer eventuellen späteren Ausweitung der Alumni-
Kommunikation auf die gesamte Fachhochschule würde die Aufteilung anhand der
54
Studiengänge und deren Schwerpunkte geschehen. So ist für beide Seiten eine
effektive Stellenvermittlung möglich.
Der Zugang zum Career Service muss für Stellenanbieter und Stellensucher
unterschiedlich geregelt werden. Die Mitglieder des Alumni-
Kommunikationsportals haben jederzeit Zugriff auf alle online gestellten
Stellenangebote, nicht angemeldete Besuchern der Webseite ist dieser Teil
verwehrt. Potentiellen Anbietern von Stellen, gemeint sind also neben Mitgliedern,
die ebenfalls und wahrscheinlich zum größten Teil Stellenangebote online stellen
können, Unternehmen, muss natürlich die Möglichkeit gewährt werden
Stellenangebote aufzugeben. Dies geschieht online mittels einer Eingabemaske.
Zusätzlich wird dem potentiellen Arbeitgeber die Möglichkeit geboten gezielt nach
neuen Mitarbeitern zu suchen. Dazu kann er in von den Eigentümern
freigegebenen Profilen in der Datenbank gezielt z.B. nach Studienschwerpunkten
oder Branchen suchen. Zusätzlich hat er Zugriff auf das Jahrbuch, das teilweise
einen Lebenslauf ähnlichen Charakter hat.
In der Anfangsphase der Alumni-Kommunikationsplattform wäre es jedoch
überlegenswert auf einen eigenen Career-Bereich zu verzichten und das bereits
vorhandene Angebot der Webseite der Fachhochschule zu integrieren bzw.
zumindest zu verlinken. Da besonders in der Startphase die Aktivität und damit
auch die Qualität eines solchen Angebots nicht sehr hoch sein dürfte. Inwieweit
eine Integration möglich ist, muss jedoch noch in der praktischen Umsetzung
geklärt werden.
Mit unter 50 % lag die Zustimmung für einen Newsletter überraschend niedrig,
entsprechende Erklärungsversuche wurden ja bereits während der Auswertung
der Umfrage versucht. Bei der Besprechung der Umfrageergebnisse entwarfen die
beiden am Projekt beteiligten Studenten eine neue Variante, die besser auf die
Bedürfnisse der Mitglieder zugeschnitten ist. Die so genannte Infopost ist kein
Newsletter, weil sie speziell auf den Empfänger zugeschnitten ist. Die Inhalte
bezieht die Infopost aus der Datenbank und dem Forum. Im letzteren Fall wird der
Empfänger z.B. darüber informiert wenn ein seine Interessen berührender
Diskussion im Gange ist. In erster Linie bezieht die Infopost ihre Informationen
55
aber aus der Datenbank. Der Empfänger bekommt z.B. eine Email, wenn ein
anderer Alumni in seine Stadt gezogen ist oder in seiner Firma eine Stelle
aufgenommen hat.
Die Firmenreferenzliste war sowohl ein Vorschlag eines der an der Umfrage
teilnehmenden Studenten, als auch bereits ein Bestandteil des Angebots für
Alumni des Studienganges Sportökonomie in Bayreuth. In der dortigen
Firmenreferenzliste fehlt allerdings der Name des Alumni, in der hiesigen Liste
wird er sichtbar sein.
Die gesamten Inhalte der Firmenreferenzliste sind folgende und beziehen sich auf
entsprechende Felder der Datenbank:
- Name des Alumni - Position des Alumni - Branche - Firma - Firmenadresse
Die Liste dient natürlich in erster Linie als Orientierung für Studenten und Alumni,
die Praktika suchen, in den Beruf einsteigen wollen oder das Unternehmen
wechseln möchten. Die Rubriken Name des Alumni und Position des Alumni
dienen dazu einen Ansprechpartner zu bieten, die Position ist z.B. auch deshalb
wichtig, weil es durchaus einen Unterschied macht, ob der Betreffende
Angestellter oder Firmeninhaber ist.
Die Liste selbst wird in Form eines PDF angeboten, um von den Mitgliedern der
Alumni-Kommunikationsplattform herunter geladen zu werden. Dieses PDF muss
nicht per Hand geschrieben werden, sondern bezieht seine Inhalte aus der
Datenbank. Die Daten der Firmenreferenzliste sind aktuell, da die Liste zum
Zeitpunkt des Downloads erst erstellt wird und die Daten erst dann aus der
Datenbank ausliest.
Das Jahrbuch basiert auf der gleichen technischen Vorgehensweise. 63 % der
Befragten wollen ein Jahrbuch, vor allem die Studenten votierten mit über 70 %
dafür. Einer der Umfrageteilnehmer merkte auch an, dass vor allem berufliche
56
Eckdaten in dem Jahrbuch vorhanden sein sollten. Da es, wie bereits erwähnt,
auch potentiellen Arbeitgebern möglich ist auf das Jahrbuch zuzugreifen, ist dieser
Lebenslauf-Charakter natürlich besonders wichtig.
Im Einzelnen bezieht das Jahrbuch folgende Inhalte aus der Datenbank:
- Bild - Vorname - Name - Strasse - PLZ/ZIP - Ort - Telefon - Mobil - Mail - Studiengang/Schwerpunkt - Praktika - Auslandsaufenthalte - Feld für berufliche Qualifikationen
Die elektronische Form sollte dabei nur eine kurz- bis mittelfristige Lösung sein. Zu
einem späteren Zeitpunkt könnte es auch ein leicht umgestaltetes und
persönlicheres Jahrbuch nach amerikanischem Vorbild in Form eines Buches
geben. Dies könnte parallel zu dem elektronischen Jahrbuch existieren und als
Erinnerungsstück für die Alumni dienen, während potentielle Arbeitgeber weiter
auf das PDF zurückgreifen.
7. Professionelle Alumni-Lösungen
7.1 Marktüberblick
Obwohl das Thema Alumni auch für immer mehr deutsche Hochschulen eine
Rolle spielt, scheint der Markt nicht groß genug zu sein, um es Unternehmen zu
ermöglichen sich auf dieses Gebiet zu spezialisieren. Nichts desto trotz gibt es
spezielle Lösungen die sich direkt an das Alumni-Management von Hochschulen
richten. Meist befindet sich dieses Angebot in einem Portfolio mehr oder weniger
ähnlicher Produkte für andere Bereiche, die jedoch auf ähnliche Techniken
zurückgreifen.
Unter einem Customer Relationship Management (CRM) versteht Brendel die
Verbesserung aller „Geschäftsprozesse in Marketing, Vertrieb und Service“ (2002,
57
S. 23). Eine CRM-Lösung sollte also als Philosophie in alle Aufgaben eines
Bereichs, im Idealfall das ganze Unternehmen, mit einbezogen werden, weil es
nur so zur vollen Geltung kommen kann. Das Beziehungsmanagement der
Hochschulen zu ihren Alumni basiert auf den gleichen Grundlagen, ist letztlich
also ein CRM-System. Manche CRM-Anbieter passen ihr ohnehin bestehendes
Produkt schlicht an die Anforderungen einer Hochschule an, kleinere und flexible
CRM-Systeme sind auch für sich bereits heute in der Lage an einer Hochschule
eingesetzt zu werden. All diese Lösungen haben jedoch den Nachteil prinzipiell
nicht auf die Bedürfnisse der Hochschule zugeschnitten zu sein. Dieses Problem
wird nur teilweise von den CRM-Anbietern abgefedert, in dem einige z.B.
verschiedene Paketlösung für unterschiedlich große Hochschulen anbieten.
Neben CRM-Anbietern beteiligen sich auch Anbieter von Content Management
Systemen (CMS) am Alumni-Markt. Ihr Schwerpunkt liegt vor allem auf dem
Angebot des Webangebotes der Alumni-Verwaltung. „Der Grundgedanke eines
CMS verfolgt zwei Hauptziele: Die Anbindung und Beteiligung dezentral
agierender Contentlieferanten sowie die Entlastung der Administratoren und
Redakteure bei der Pflege und Wartung einer komplexen und hochgradig
vernetzten Informationsplattform.“ (Lohr 2001, S. 8/9) Mit anderen Worten,
Anbieter von CMS-Produkten verzichten darauf ihr Produkt in ein ausgearbeitetes
Kundenbindungsmanagment zu integirernen. Dies überlassen sie dem Kunden
und stellen nur die Technik bereit es umzusetzen. Auf der anderen Seite haben
CRM-Lösungen, zumindest wenn sie auch die Aspekte Datenbank und Web
beinhalten, in irgendeiner Form ein CMS an Bord.
7.2 Vergleiche zur Alumni-Kommunikationsplattform
In diesem kurzen Vergleich wird die zu schaffende Alumni-
Kommunikationsplattform mit drei Marktangeboten verglichen. Neben den
Angeboten von com2 und der Implemens GmbH wird auch das Angebot der
Umantis AG unter die Lupe genommen, die ihr Angebot bereits dem Fachbereich
Wirtschaft/Allgemeinwissen vorgestellt hat. Prinzipiell gilt, wie bereits
angesprochen, dass keines der Angebote so gut auf die Bedürfnisse der
Fachhochschule zugeschnitten ist, wie das Angebot der Alumni-
Kommunikationsplattform. Zudem hosten die Anbieter teilweise die Mitgliedsdaten
58
auf ihren eigenen Servern, im Fall der Umantis AG nicht einmal auf deutschen
Servern, und entziehen sie damit einer sicheren Kontrolle der betreffenden
Hochschulen.
Die Alumni-Plattform 1.0 von com2 ist ein schlankes Produkt, das sich auf die
wesentlichen Anforderungen beschränkt: Bereitstellung einer Datenbank, Online-
Plattform und Werkzeugen zur Verwaltung der User. Das System liegt auf den
Servern von com2, ist also mit einem Online-Zugang jederzeit nutzbar. Das
Angebotsspektrum bietet die Möglichkeit News einzustellen, die Kommunikation
zwischen den Mitgliedern zu fördern, Projekte und Veranstaltung bekannt zu
machen, Newsletter verschicken, sowie eine statistische Auswertung. Im Vergleich
zum Angebot der Alumni-Kommunikationsplattform bietet com2 also lediglich eine
ausgewertete Statistik, Services wie ein Mentoren-Programm oder Career Service,
die für eine Attraktivität einer solchen Plattform unerlässlich sind, fehlen hingegen.
Das gesamte Angebot teilt sich in drei Bereiche auf. Dem öffentlichen Teil, dem
nur für Mitglieder zugänglichen Bereich, sowie das Backend zur Verwaltung. Im
Standardangebot können hier fünf Backendzugänge zum einmaligen Preis von
netto € 5.500 erworben werden. Nicht enthalten sind in diesem Preis die Software-
Wartung und das Hosting der Seite, dafür berechnet com2 netto € 800. Weitere
Informationen finden sich in der Produktbroschüre des Unternehmens: www.com-
com.com/files/pdf/com2_alumni_plattform.pdf
Intralumni von der Implemens GmbH bietet nach eigener Aussage ein
Portalsystem für Alumni-Management und Fundraising an. Das Angebot ist in
mehrere Module eingeteilt: Verwaltung, Career Service, Fundraising, Netzwerk im
Netzwerk, Webseite und Kooperation mit OpenBC. Im Modul Verwaltung befindet
sich auch die Datenbank der Ehemaligen, auf die auch die Alumni jederzeit
zugreifen können. Unter Netzwerk im Netzwerk versteht Implemens die
Bereitstellung der Möglichkeit innerhalb des Alumni-Netzwerkes so genannte Sub-
Netzwerke zu gründen, deren Zugang auch exklusiv geregelt werden kann. Aus
Sicht der Fachhochschule Ansbach könnte diese eventuell für verschiedene
Studiengänge Sinn machen, würde aber dem Gedanken des Studiengang
übergreifenden Lernens entgegen sprechen. Andere Unterteilungen scheinen
schon allein der Anzahl möglicher Mitglieder wegen keinen Sinn machen. Im
59
Vergleich zu Intraalumni fehlen der Alumni-Kommunikationsplattform also lediglich
die Kooperation mit OpenBC und ein Modul für das Fundraising. Die Kooperation
mit OpenBC erstreckt sich aber letztlich nur auf das Bilden einer Premium Gruppe.
Die von Implemens propagierte Aquise neuer Alumni innerhalb von OpenBC
dürfte sich bald erschöpft haben, ansonsten ist die Anbindung an das Angebot
ohne weitere exklusive Vorteile verbunden. Fundraising schließlich spielt, wie in
der Umfrage ersichtlich und im folgenden Punkt noch einmal beschrieben, keine
große Rolle. Weitere Informationen finden sich in der Produktbroschüre des
Unternehmens: www.implemens.de/fileadmin/downloads/implemens/Implemens_
Intralumni_Portal.pdf
Die Umantis AG hat ihr Angebot bereits an der Fachhochschule vorgestellt, an
dieser Präsentation waren auch die beiden an diesem Projekt beteiligten
Studenten anwesend. Umantis unterteilt sein Angebot in die drei Module
Administration, Portal und Netzwerk. Unter dem Bereich Administration fällt die
Datenbank und damit der Verwaltung der Mitgliederdaten, sowie neben einer
Statistikfunktion ein Event- und Kontaktmanagement. Das Portal bietet eine
Webseite, auf der die Mitglieder untereinander kommunizieren können. Außerdem
enthält es einen Career Service, einen Newsbereich, Foren und Chats. Im Bereich
Netzwerke können eigene Netwerke geknüpft, Umfragen gestellt oder Feedback
gegeben werden.
Das Preismodel von Umantis orientiert sich an Mindestgrößen und berechnet € 1
für jedes aktives Mitglied. Das Basis-Model erfordert 500 Mitglieder und kostet
dementsprechend € 500 jährlich. Es umfasst eine Mitgliederverwaltung,
Kontaktmanagement, Newsveröffentlichung und eine eigene Homepage. Dieses
Paket erreicht also nicht einmal den Umfang des bereits an der Fachhochschule
Ansbach vorhandenen Angebots durch das hochschuleigene Rechenzentrum.
Auch das Mehrwert-Paket für € 2500 wird teilweise noch vom bereits vorhandenen
Angebot abgedeckt bzw. ist in der Alumni-Kommunikationsplattform enthalten.
Das Rechenzentrum bietet bereits jetzt einen Veranstaltungskalender und eine
lebenslange Email-Adresse. Diskussionsforen, ausführliche Lebensläufe werden
hingegen von der Alumni-Kommunikationsplattform angeboten. Lediglich in der
Statistik, der Verwaltung von Beiträgen und Fundraising hat Umantis hier die Nase
60
vorn. Wobei die Verwaltung von Beiträgen bei einer kostenlosen Mitgliedschaft
überflüssig ist und die Bedeutung von Fundraising, wie schon erwähnt, aktuell
noch weit überbewertet ist. Das dritte Paket für € 5000 jährlich setzt vor allem auf
Differenzierung der bereits im zweiten Paket angebotenen Leistungen wie
Diskussionsforen oder ermöglicht es so genannte Untervereine zu gründen.
Zusätzlich wird die Möglichkeit eines Newsletterversand angeboten, eine
verbesserte Finanzverwaltung ermöglicht und Eventmanagement ermöglicht.
Weitere Informationen finden sich in der Produktbroschüre des Unternehmens:
www.umantis.com/ger/loesungen/alumni_management/umantis-Alumni-
Management-Praesentation.pdf
Neben den hier geschilderten Vorteilen einer Eigenentwicklung lässt sich noch ein
zusätzlicher Punkt anführen. In seinem „Leitfaden Alumni-Arbeit an Hochschulen“
aus dem Jahr 2005 führt Matthias Klumpp 24 Anbieter für Alumni-Lösungen an,
gut die Hälfte davon beruht auf universitären Entwicklungen (S. 13). Statt also
fremde Software einzukaufen und eigene Daten fremd betreuen zu lassen, sollte
lieber darüber nachgedacht werden, die eigene Lösung zu vermarkten.
8. Der Nutzen der Alumni-Kommunikationsplattform
8.1 Nutzen für die Alumni
Der größte Nutzen für die Alumni dürfte ohne Zweifel das Kontakt halten bzw. die
Wiederaufnahme von Kontakten darstellen. Dabei beschränkt sich die geplante
Alumni-Kommunikationsplattform bekanntlich aber nicht nur auf die Alumni selbst,
sondern schließt auch aktive Studenten sowie Professoren und Mitarbeiter der
Fachhochschule mit ein. Ist dieses permanente Kontaktnetz erst einmal geknüpft,
kann der Alumni es auch nutzen. Neben der persönlichen Ebene kann er auch auf
das Know How anderer Mitglieder zurückgreifen. „Unter Umständen kann ein
solches Netzwerk sogar das berufliche Weiterkommen sehr positiv beeinflussen“
(Jäck 2005, S. 205). Einer ähnliche Meinung vertritt der Focus, der in einem Artikel
über das Netzwerken das 21. Jahrhundert als „Zeitalter der Vernetzung“ (Rohleder
2006, S. 82) bezeichnet und Alumni-Netzwerke ausdrücklich als Bestandteil
erwähnt. Zusätzlich kommt der doch branchenspezifisch ausgerichtete Career
Service hinzu, sowie das geplante Jahrbuch mit den lebenslaufähnlichen
Einträgen.
61
Diese Möglichkeit ist im Übrigen nicht nur einseitig zum Nutzen der Alumni. So
haben diese in ihren Unternehmen mit den Studenten ihres Studiengangs einen
„Pool potenzieller Mitarbeiter“ (Jäck 2005, S. 205), über dessen Ausbildung sie
aus eigener Erfahrung gut informiert sind.
8.2 Nutzen für aktive Studenten
Der große Nutzen für aktive Studenten dürfte wohl in erster Linie der enge Kontakt
mit den Alumni sein. Am deutlichsten zeigt sich dieser im geplanten
Mentorenprogramm, in dem sich Studenten auch ganz gezielt an Alumni wenden
können. Aber auch das Forum und die Datenbank bieten Möglichkeiten einer
unkomplizierten Kontaktaufnahme. Zusätzlich wird die Alumni-
Kommunikationsplattform den Studenten auch Hilfe beim Karrierestart bieten.
Schon während des Studiums unterstützt sie Studenten bei der Praktikasuche,
danach beim Einstieg ins Berufsleben. Dazu dienen auch Angebote wie die
Firmenreferenzliste oder das Jahrbuch. Mit der Gewinnung von Alumni für
praxisnahe Fachvorträge kommt den Studenten schon während des Studiums ein
Vorteil eines regen Alumni-Leben zugute. Auch hier können sie nicht nur Kontakte
zu Alumni knüpfen, sondern auch von deren Erfahrung und weitergegebenes
Know how profitieren.
8.3 Nutzen für die FH Ansbach
„Ein für das Hochschul-Fundraising wichtiges Kontaktnetz stellen deren Alumni
dar“ (Haibach 2004, S. 88). In der Tat erscheint es so, als ob die von Alumni an
amerikanischen Universitäten geworbenen Rekordsummen so manchen
Verantwortlichen im deutschen Universitätsbetrieb neidisch über den Atlantik
blicken lassen. Unbestreitbar brauchen die Hochschulen finanzielle Mittel, aber
zumindest kurzfristig sollten sie dabei keine allzu großen Hoffnungen in ihre
Alumni stecken, denn es darf nicht erwartet werden, dass sie sofort und mit der in
den USA vorhandenen Selbstverständlichkeit hohe Summen an ihre alten
Universitäten spenden werden (Jäck 2005). In seinem Abschlussbericht eines
gemeinsamen Projektes des Centrum für Hochschulentwicklung und der TU
München sieht Dr. Lars Tutt durch ein gezieltes Friendraising jedoch die
Möglichkeit eines späteren Fundraising, also dem Gewinnen von Spendern unter
den Alumni, geschaffen werden kann und dies aber erst mittelfristig (2002).
62
Universitäten die also kurzfristig einen finanziellen Gewinn aus ihrer Alumni-Arbeit
erzielen wollen, sollten es lieber gleich bleiben lassen, da ein solches Verhalten
bei den Alumni auch sehr negativ aufgenommen werden könnte. Auch die
durchgeführte Umfrage zeigt eine noch gering verbreitete Bereitschaft zu Spenden
für die Fachhochschule. Nur 12 % aller könnten sich vorstellen zu spenden, bei
den aktuellen Alumni liegt der Anteil sogar bei lediglich 9 %.
Spendenprozessphase Fragenkatalog (Auswahl)
Informationsphase Angebot aktueller Projekte, Dienstleistungen oder
Tätigkeiten der Fachhochschule Ansbach?
Bestellung / Download?
Entscheidungsphase Spendenaufruf für die Fachhochschule allgemein oder
für bestimmte Projekte/Zwecke?
Kontaktmöglichkeiten / Ansprechpartner?
Transaktion Online-Spende (Zahlungsalternativen,
Verschlüsselung)?
Online-Shop?
Bindung Angebot einer Info-Post?
Gästebuch, Diskussionsforen?
Abb. 6: Spendenprozess-Phasen einer Webseite (nach Hohn 2001, S. 122)
Neben dem Friendraising ist eine ausreichende Information der Alumni
grundlegend, sollte mittel- und langfristige ein ernsthaftes Fundraising von Seiten
der Fachhochschule betrieben werden. Die obige Abbildung bezieht sich auf die
Dienste, die dabei von der Alumni-Kommunikationsplattform erbracht werden
können. Zuerst geht es natürlich darum den potentiellen Spender zu informieren
für welche Projekte und Zwecke sie spenden könnte. Um die Entscheidung für
eine Spende zu erleichtern sollte es auch Möglichkeiten der Kontaktaufnahme
geben, z.B. über ein Kontaktformular auf der Webseite. Auch die Transaktion kann
mit Unterstützung der Webseite geschehen, entweder durch bloßes Bereitstellen
von Kontoinformationen, der direkten Zahlungsmöglichkeit z.B. durch Kreditkarten
oder dem Angebot von Internetbezahldiensten wie PayPal, Money Bookers oder
T-Pay. Abschließend muss dem Fakt Rechnung getragen werden, dass die
Gewinnung von neuen Spendern kostenintensiver ist als die Bindung von
Stammspendern (Hohn 2001). Auch hier kann eine Webseite mit der
Bereitstellung von Diensten wie Foren Hilfe leisten.
63
Von Beginn an war es Ziel durch eine aktivere Alumni-Arbeit für die
Fachhochschule noch bessere Wirtschaftskontakte zu schaffen und auch das
Niveau an Gastvorträgen und Dozenten aus der Praxis zu heben. Nach den
Erkenntnissen der Umfrage ist aber offenbar schon allein die reine Anzahl der
Vorträge nicht ausreichend. So bezeichneten zwar 25 % das Angebot als teils,
teils, ein Drittel bezeichnete es aber als eher zu gering und 14 % sogar als zu
gering. Diese Frage noch im Hinterkopf erklärte sich ein Drittel der befragten
Studenten und 41 % der Alumni dazu bereit selbst Vorträge oder Seminare an der
Fachhochschule zu halten. Diese Bereitschaft entspricht auch in etwa der
Bereitschaft, die eine Alumni-Umfrage an der Universität Bamberg (Juhász 2005)
ergeben hat. Wie die Liste der potentiellen Mentoren, liegt dem Autor auch eine
Liste mit Emailadressen potentieller Vortragshaltender vor. Anders als in ihren
Anfangsjahren liegt der Fachhochschule jetzt also praktisch ein Pool an selbst
ausgebildeten Dozenten und Gastvortragenden vor. Die zudem den Vorteil haben
nicht nur Erfahrungen in der Praxis weitergeben zu können, sondern auch noch
das Lehrangebot an der Fachhochschule aus eigener Erfahrung kennen. Dieses
Potential ist schon länger vorhanden, wurde bis jetzt aber noch nicht ausreichend
genutzt. Ein aktives Alumni-Leben bringt vor allem eine Intensivierung der
Kontakte zwischen Alumni und Fachhochschule, so dass Alumni z.B. auch erst
erfahren könnten, wie interessant ein Aspekt ihres Berufsleben oder die
Durchführung eines Projekts für einen Vortrag an ihrer alten Hochschule sein
kann. Die Alumni-Kommunikationsplattform bietet zudem in ihrem Forum für
diesen Zweck einen Platz zum gegenseitig in Kontakt treten.
Auf der anderen Seite sind Alumni für die Fachhochschule nach wie vor eine
Kundengruppe, die im Gegensatz zur Hauptkundengruppe der Studenten, über
mehr finanzielle Mittel verfügt. Der Grundsatz des so genannten lebenslangen
Lernens hat sich längst durchgesetzt und sollte auch von den Hochschulen als
Möglichkeit genutzt werden sich zusätzliche finanzielle Mittel zu beschaffen. Dabei
kann es sich sowohl um Seminare und sonstige Weiterbildungsangebote handeln,
als auch um ganze Aufbaustudiengänge. Nur ein reger Kontakt zwischen Alumni
und Hochschule gewährleistet, das diese z.B. bei der Wahl eines Anbieters für
den Aufbaustudiengang ihrer alten Hochschule den Vorzug geben. Gibt die
64
Hochschule dem Alumni hingegen das Gefühl seine Schuldigkeit getan zu haben
und deshalb uninteressant zu sein, wird seine Suche nach einer passenden
Weiterbildungsmöglichkeit von vorn beginnen.
Ein aktives Alumni-Leben könnte zudem auch dazu führen, dass Alumni für ihre
Unternehmen z.B. Seminare in Räumlichkeiten der Fachhochschule durchführen
und auf deren Know How zurückgreifen. Neben den engeren Kontakten mit der
Wirtschaft bringt dies der Hochschule in Zeiten der knappen Kassen eine
zusätzliche Finanzierungsmöglichkeit. Die auf diese Weise mit der
Fachhochschule Ansbach in Kontakt kommenden Unternehmen könnten sich
dann über den Kontakt durch den Alumni hinaus engagieren, z.B. in der
Ausschreibung von Praktikastellen, Teilnahme an Jobmessen oder Förderung von
Projekten bzw. technischer Ausstattung.
Die an der Fachhochschule Ansbach durchgeführte Corporate Identity-Umfrage
ergab, dass 13 % der Studenten diese durch Absolventen kennen gelernt hätten
(Körner S. 79, 2006). Der Wettbewerb um Kunden, sprich Studenten, wird in
Zukunft noch stark wachsen. Für eine gute Positionierung auf dem Markt ist die
Fachhochschule Ansbach auch auf ihre Alumni angewiesen, deren gute
Erfahrungen sind die beste Werbung. Zunehmend stellen sich künftige Studenten
bei der Auswahl ihrer Hochschule auch unabhängig von Erfahrungsberichten die
Frage nach der Aktivität des dortigen Alumni-Lebens (Gloger 2004). In diesem
Kontext kann von einer „Vor-Phase“ (Zech 2002, S. 87) gesprochen werden. Die
Vorteile eines aktiven Alumni-Lebens zeigen sich also nicht erst mit
Studienabschluss, auch nicht mit Aufnahme des Studiums, sondern schon vor
dessen Beginn. Alumni dienen dabei nicht nur als positives Beispiel, sondern
auch als Multiplikator durch Empfehlungen. Dazu ist es natürlich vorteilhafter,
wenn der gute Eindruck des Alumni von seiner alten Hochschule nicht nur in der
Vergangenheit liegt sondern durch eine dauerhafte Bindung an sie auch aktuell ist.
9. Marketing
9.1 Marketing-Mix
„Marketing ist die Wissenschaft und die Kunst, Wert zu untersuchen, zu schaffen
und zu liefern und so die Bedürfnisse eines Zielmarktes mit Gewinn zu
65
befriedigen. Marketing erkennt ungestillte Bedürfnisse und Wünsche“ (Kotler 2005,
S. 2). Auf diese Weise definiert der amerikanische Marketing-Papst Philip Kotler
sein Schaffensgebiet, Hermann Freter äußert sich ähnlich, wenn er schreibt:
„Marketing beinhaltet die bewusst markenorientierte Führung des gesamten
Unternehmens“ und kurz darauf fortfährt, „Marketing umfasst alle menschliche
Aktivitäten die darauf abzielen, Austauschprozesse zu erleichtern und
durchzuführen“ (2004, S. 15). Dadurch belegt er auch, dass das übliche Marketing
auf in diesem Fall angewendet werden kann, obwohl es sich bei der Alumni-
Kommunikationsplattform um ein universitäres nicht gewinnorientiertes Projekt
handelt. Der klassische Marketing-Mix besteht aus den so genannten 4 P’s
gehören: Produkt-, Preis-, Distributions- und Kommunikationspolitik. In jüngster
Zeit kamen aber mehrer neue P’s hinzu, die je nach Marketing-Papst verscheiden
sind. Doch alle konzentrieren sich im Wesentlichen darauf, den Faktor Mensch
mehr in den Marketing-Mix einzubringen. Im Rahmen dieser Arbeit werden
deshalb noch die Personalpolitik und Public Voice angesprochen.
„Im Bereich der Distributionspolitik fallen grundsätzlich alle jene Entscheidungen,
die ein Unternehmen im Zusammenhang mit dem Weg seiner Produkte oder
Dienstleistungen zu seinen (potentiellen) Kunden zu treffen hat“ (Schlegel 2002,
S. 135). In diesem Fall handelt es sich um ein reines Online-Produkt, dass durch
die Kommunikationswege des World Wide Web zu den Kunden gebracht wird.
Eine klassische Distributionspolitik, wie sie z.B. bei einem Onlinehändler wie
Amazon.de oder bol.de noch notwendig ist, fällt in diesem Fall nicht an. Deshalb
wurde hier auf eine ausführliche Behandlung dieses Bereichs des Marketing-Mix
verzichtet.
Übereinstimmend bezeichnen unter anderem Freter (2004, S. 35) und Schlegel
(2002, S. 78) die Produktpolitik, die Autoren nennen sie alternativ auch
„Leistungspolitik“, als das „Herzstück des Marketing-Mix“. Dieser Einstellung
stimmt der Autor dieser Arbeit vorbehaltlos zu. An dieser Stelle wurde dem
Rechnung getragen, in dem eine ausführliche Produktplanung, mit Marktanalyse,
Kundenumfrage und Best Practice-Vergleichen, durchgeführt wurde und unter
Punkt 5. Die Inhalte der Alumni-Kommunikationsplattform dieser Arbeit das
66
Produkt ausführlich geschildert wurde. Aus diesem Grund wird die Produktpolitik
hier kein zweites Mal behandelt.
9.2 Preispolitik
„Die Preispolitik ist eine der schärfsten Marketingwaffen(gattungen) im Marketing-
Mix. Diese Schärfe ergibt sich aus den starken Wirkungen (‚Preisresponse’), die
sich mit ihr am Markt erzielen lassen“ (Diller 2000, S. 14). In Sachen Preispolitik
stellte sich bei der Alumni-Kommunikationsplattform die Fragen, ob
Mitgliedsbeiträge erhoben werden sollen/können und wenn ja, wie hoch dieser
Beitrag sein wird. Es war aber von Anfang an Ziel des Projektes die Kosten so
niedrig zu halten, dass eine kostenlose Mitgliedschaft möglich ist.
Dementsprechend wird der Webauftritt beim Start auch kostenlos Mitglieder
aufnehmen. Nichts desto trotz lassen sich natürlich auch, evtl. für eine spätere
Einführung, verschiedene Preismodelle durchdenken.
„Eine mögliche Ausgangsbasis der Preissetzung eines Unternehmens für sein
Leistungsangebot ist die Zahlungsbereitschaft (= Preisbereitschaft) des Kunden“
(Schlegel 2002, S. 117), in diesem Fall ermittelt durch die durchgeführte Umfrage.
Sie hat ergeben, dass die Mehrheit der Befragten durchaus bereit wäre einen
Mitgliedsbeitrag zu entrichten. Zwar gibt fast ein Drittel der Befragten an, keinen
Beitrag zahlen zu wollen, aber jeweils über 12 % würden auch € 15,- bzw. 20,- im
Jahr aufbringen. Die größte Zustimmung unter den Zahlungswilligen sind ca. 25 %
bei einem Betrag von € 10,-. Zudem gilt, dass sich Verbraucher erfahrungsgemäß
bei Befragungen wegen der sozialen „Erwünschtheit’ preisbewussten Verhaltens
häufig preisinteressierter äußern, als es ihrem tatsächlichen Verhalten entspricht
(Diller 2000, S. 193). All diese führt nach Meinung des Autors dazu, dass
mittelfristig über eine kostenpflichtige Mitgliedschaft nachgedacht werden muss.
Zudem, dazu im späteren Ausblick mehr, könnte durch eine Integration des
Alumni-Angebots in das Angebot des Rechenzentrums der Fachhochschule, auch
Services angeboten werden, die den Gegenwert von € 10,- weit übersteigen.
Wichtig dabei ist die Eintrittschwelle durch einen eventuell erhobenen
Mitgliedsbeitrag so gering wie möglich zu halten. Bei den, wie aus der Umfrage zu
ersehen, besonders preisempfindlichen Studenten sollte auch langfristig auf die
67
Erhebung eines Mitgliedsbeitrages verzichtet werden. Hier wird also eine
Preisdifferenzierung angewendet, da nur Alumni als zahlende Mitglieder
angestrebt sind. Claudia Kröger weist zu Recht darauf hin, dass Online-
Medienprodukte Erfahrungsgüter sind, deren Nutzen sich erst im Gebrauch
wirklich feststellen lässt (2002). Aus diesem Grund bieten auch heute noch viele
Online-Dienste ihr Angebot zuerst für einen begrenzten Zeitraum kostenlos an und
erheben erst beim zufriedenen User einen Kostenbeitrag. In diesem Fall wäre die
kostenlose Nutzung für Studenten gegeben, die mit der Alumni-
Kommunikationsplattform und den von ihr angebotenen Dienste während ihrer
Studienzeit Erfahrungen sammeln können. Auch für die heutigen Alumni wäre eine
gewisse Testphase gegeben, da ein kostenpflichtiges Preismodel ja nicht von
Beginn an gefahren werden würde.
Natürlich birgt die Einführung eines Mitgliedsbeitrages die Gefahr einer
abschreckenden Wirkung bzw. bei einer späteren Einführung wäre es möglich,
dass einige Mitglieder lieber ihre Mitgliedschaft kündigen. Der Autor gibt jedoch zu
bedenken, dass eine grundsätzliche Zahlungsbereitschaft vorhanden ist, für
Studenten weiterhin keine Beiträge fällig wären und ein Jahresbeitrag von € 10,-
für Alumni keine nennenswerte Ausgabe darstellen dürfte. Denn wie sagte es
Marketing-Papst Philip Kotler so schön: „Ich glaube nicht, dass Verbraucher
preisbewusster werden, meiner Meinung nach werden sie eher wertbewusster“
(Kotler 2005, S. 85). Mit anderen Worten, solange die Alumni-
Kommunikationsplattform die gewünschten Wert schafft, werden ihre Mitglieder
bereit sein dafür auch zu zahlen.
9.3 Kommunikationspolitik
9.3.2 Promotion und Public Voice
„Die Kommunikations-Politik umfasst alle Entscheidungen und Maßnahmen der
Übermittlung von Informationen und Inhalten zum Zweck der Steuerung von
Meinungen, Einstellungen, Erwartungen und Verhaltensweisen auch der
entsprechenden Zielsetzung. Innerhalb des Kommunikations-Mix lassen viele
Unternehmen der Werbung die größte Bedeutung zukommen“ (Dannenberg 2003,
S. 18). Natürlich lassen sich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln für die
Alumni-Kommunikationsplattform keine werbetechnischen Höchstleistungen
68
erbringen, aber da gute Werbung sich nicht durch ein dahinter stehendes großes
Budget auszeichnet, sondern durch Kreativität und Engagement kann auch hier
effizient geworben werden. Die klassische Online-Werbung durch Banner oder
GoogleAds gestaltet sich ohnehin nicht nur des finanziellen Aspektes als
schwierig, sondern auch wegen der Frage nach den passenden Webseiten um die
Anzeigen zu schalten.
„Die Wahl der Medien, in denen die [Werbe-]Botschaft übermittelt wird, folgt aus
der Zielgruppendefinierung“ (Bürlimann 2001, S. 33). Die Zielgruppen in diesem
Fall sind Alumni, Studenten sowie Professoren und Mitarbeiter der
Fachhochschule Ansbach. Sie ist natürlich online erreichbar, aber im Falle von
Studenten und Professoren und Mitarbeitern auch noch direkt auf dem Campus.
Folglich müssen beide Kommunikationswege zu ihrer Erreichung genutzt werden.
Der Autor empfiehlt folgende kurz- und mittelfristige Promotionmaßnahmen:
Abb. 7: Kurz- und mittelfristige Promotionmaßnahmen
Die Alumni-Kommunikationsplattform ist natürlich ein Onlineauftritt, und wie alle
Webseiten lebt sie auch von der Verlinkung durch andere Webseiten. Dies wirkt
sich doppelt aus. Zum einen kommen Internetuser über themenverwandte Inhalte
auf die Seite, ein Umstand der sie dazu bringen kann der Alumni-
Kommunikationsplattform mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Zum anderen
erhöht eine gute Verlinkung den Rang in den Platzierungen bei Suchmaschinen.
So ist es natürlich unerlässlich die Webseite auf der Startseite der
Fachhochschule Ansbach vertreten zu sehen. Dies kann entweder durch einen
eigenständigen Button geschehen oder durch eine Integration in die
Navigationsstruktur der Webseite. Damit aber nicht genug, da das Alumni-Leben
Kurzfristige Maßnahmen Mittelfristige Maßnahmen
- Verlinkung auf Seiten der
Fachhochschule
- Promotion in Weblogs, Foren usw.
- Direktmarketing
- Aushang
- Engagement der Fachschaft
- Einführungsverstaltung
- Flyer zur Auslage und Übergabe
durch das Studentenamt
69
sich auf das gesamte Hochschulspektrum ausdehnt, ist auch eine Verlinkung auf
der Webseite der Fachschaft sinnvoll, ebenso wie im Auftritt des Rechenzentrums
oder der Webseite des Fachbereichs.
Unter dem Schlagwort Public Voice versteht der Marketingfachmann Werbung
durch Multiplikatoren, bei Webseiten insbesondere durch Weblogs oder Foren
(Wikipedia 2006). Hierunter fällt z.B. auch eine Bekanntmachung in dem bereits
erwähnten WiF-Forum. Einen Thread dort zu posten dürfte keine Probleme
bereiten, auch wenn der Autor nach wie vor kein Mitglied dort ist. Wichtiger als
eine Promotion in diesem Mitgliederforum ist allerdings die Unterbringung der
Alumni-Kommunikationsplattform in diversen Weblogs – vorwiegend natürlich von
Studenten und Alumni. Suchmaschinen bevorzugen in ihren Suchplatzierungen oft
Weblogs, dies liegt unter anderem an der starken Verlinkung dieser untereinander.
So wird es gerade in den Anfangszeiten der Alumni-Kommunikationsplattform der
Regelfall sein, dass statt der Seite ein Eintrag in einem Weblog an erster Stelle
der Suchergebnisse erscheint. Bei einer Testabfrage bei Google erschienen auf
die Suchwörter „alumni fachhochschule ansbach“ an dritter Stelle ein Eintrag des
Weblogs des Autors dieser Arbeit, der erste Eintrag in Zusammenhang mit der
Fachhochschule Ansbach war ein PDF, das darüber informierte welche Stelle den
Themenbereich Alumni zugeordnet bekam.
Unter Direktmarkting wird in diesem Fall vor allem das Marketing mittels Email
verstanden. Die von Umfrageteilnehmern hinterlegten Emailadressen können
dabei ein erster Anlaufpunkt sein. Sie wurden ja speziell zu dem Zweck genannt,
um beim Start des Projektes informiert zu werden. Letztlich sind sie aber eher ein
guter Ansatzpunkt bei der Frage wie viele Mitglieder die Alumni-
Kommunikationsplattform wohl anziehen kann. Eine Bekanntmachung des
Projektes per Email sollte eher über die bereits erwähnten Verteiler geschehen,
sowie per Massenmail über das Rechenzentrum der Fachhochschule.
Bei aller Affinität zum Medium World Wide Web darf auf auch die Offline-Welt
nicht vergessen werden. Dies sollte mittels Aushängen und Plakaten geschehen,
die vor allem zwei Vorteile haben. Zum einen sind sie permanent, während eine
Email schnell in Vergessenheit gerät, kann der angesprochene Student mehrmals
70
auf das Plakat stoßen. Zum anderen werden damit auch Personen angesprochen,
die z.B. durch Spam wenig Neigung haben auf Online-Werbung einzugehen. Ein
passendes Plakat für einen solchen Aufwand lässt sich durch Studenten
entwerfen und mit Mitteln der FH drucken, der kostenintensive Einsatz einer
Druckerei oder gar einer Werbeagentur ist also nicht notwendig.
Wie bei allen die Studenten und Alumni betreffenden Themen sollte auch in
diesem Fall die Fachschaft nicht vergessen werden. Ihre Unterstützung kann über
das bloße Verlinken auf der Seite der Fachschaft weit hinausgehen. Gerade die
Fachschaft ist ein guter Multiplikator auf dem Campus und kann so stark zur
Bekanntmachung der Alumni-Kommunikationsplattform beitragen.
Die bisher beschriebenen Mittel und Wege waren alle kurzfristig und sollten schon
zeitgleich bzw. kurz nach dem erfolgten Start der Alumni-Kommunikationsplattform
erfolgen. Zudem sind sie allesamt ohne größeren finanziellen Mehraufwand zu
schaffen, ein Punkt der bei der Erstellung von Flyern nicht mehr gegeben ist.
Dennoch sind sie nötig, um z.B. bei der Diplomübergabe durch die Mitarbeiter des
Studentenamtes ausgeteilt werden zu können. Da eine Alumni-Werbung praktisch
auch schon am ersten Tag des Studiums beginnt, könnten sie auch zusammen
mit den Unterlagen an die Erstsemester verschickt werden. Auf diese Weise
würde von Beginn an auf das Gemeinschaftsgefühl an der Fachhochschule
Ansbach hingewiesen, das über die Studiendauer hinausgeht. Ein ähnliches Ziel
würde eine Bekanntmachung der Alumni-Kommunikationsplattform während der
Einführungsveranstaltungen für Erstsemester bewirken, dies ist übrigens nur dann
ein mittelfristiges Ziel, wenn der Start des Projektes nicht zeitgleich mit einem
beginnenden Wintersemester geschieht. Hier könnte die Fachschaft für die
Alumni-Kommunikationsplattform werben.
9.3.2 Alumni-Bindungsmanagment
Ein effektives Kundenbindungsmanagement ist eine „gezielte Aktivität eines
Anbieters Kunden an das Unternehmen zu binden“ (Kenzelmann 2003, S. 20), in
diesem Fall Mitglieder an die Alumni-Kommunikationsplattform. In ihrem 2002
erschienenen Buch „Hochschulen und ihre Alumni“ entwirft Christina Zech ein
dreistufiges Modell der Alumni-Bindung. Sie weist daraufhin, dass in diesem
71
Modell mit jeder Stufe die Interaktivität der Alumni ebenso steigt, wie deren
Integration und das Ausschöpfen der Nutzenpotentiale.
Die erste Bindungsstufe zeichnet sich durch eine noch recht lose Bindung
zwischen Alumni und der Alumni-Kommunikationsplattform aus. Dem Alumni ist es
wichtig dabei „keine Verpflichtungen und wenig Kosten“ (Zech 2002, S. 100) zu
haben, wobei unter Kosten auch notwendiger Zeitaufwand zu verstehen ist. Die
Eintrittsbarriere muss möglichst niedrig gehalten werden, dies geschieht in diesem
Fall durch die Möglichkeit sich unkompliziert online anzumelden. Das bei dem
Anmeldeprozess einige Daten bereits vorliegen, verkürzt die Prozedur noch
einmal. Finanzielle Kosten entstehen, wie sich in der Schilderung der Preispolitik
gezeigt hat, für das Mitglied ebenfalls nicht und mit einer Anmeldung geht es keine
weiteren Verpflichtungen ein. Es besteht die Gefahr, dass viele Mitglieder auf
dieser ersten Bindungsstufe stehen bleiben. Einige Alumni-Organisationen, die
ihre Hauptaufgabe in der Bereitstellung von Adressdaten sehen, entwickeln sich
auch nicht weiter. In diesem Fall ist die erste Bindungsstufe jedoch als reiner
Einstieg zu sehen.
Diese Stufe betrifft sowohl die Studien- als auch die Alumni-Phase. Langfristig
ist es natürlich das Ziel die Alumni-Phase gering zu halten und möglichst viele
Mitglieder bereits in der Studien-Phase zu werben. Dazu dienen die bereits
beschriebenen Instrumente, z.B. das Mentorenprogramm und das Angebot eines
Praktikastellenmarktes für Studenten, die Möglichkeit Kontakt zu alten Freunden
zu finden für die Alumni.
„Die zweite Stufe kann dann als erreicht definiert werden, wenn eine erste
Transaktion durch die Annahme eines Dialog- oder Leistungsangebots erfolgt ist“
(Zech 2002, S. 101). Bei einem reinen Online-Auftritt ist die Definition etwas
lockerer auszulegen, als z.B. bei einem eingetragenen Verein. Bei letzterem wäre
diese Stufe etwa erreicht, wenn ein Mitglied an einem Homecomming oder wie im
Fall von Graduati Onoldiae an einem Fußballturnier teilnimmt. Bei einem Online-
Auftritt ist darunter z.B. die aktive Teilnahme am Forum zu verstehen, oder von
Seiten der Studenten in einer Annahme des angebotenen Mentorenprogramms.
Die zweite Stufe ist auch dann erreicht, wenn es zu einem dauerhaften Kontakt
zwischen Alumni und Webseite kommt. „Je vertrauter und zufriedener der Kunde
72
mit den Leistungen des Anbieters ist, desto häufiger nimmt er in der Regel dessen
Leistungen […] in Anspruch“ (Schrödter 2003, S. 13). Dazu dient auch das Forum
oder der Newsbereich, der den Alumni immer wieder dazu bringt auf die Webseite
zu surfen. Für Studenten dürfte hier aber auch schon die Inanspruchnahme des
Mentorenprogramms interessant sein. In dieser Stufe kann auch erstmals über
einen möglichen Mitgliedsbeitrag nachgedacht werden, der in der Einstiegsstufe
eher abschreckend gewirkt hätte. Auch auf diesen Punkt wurde in der Preispolitik
bereits kurz eingegangen.
Die dritte Stufe ist das Ziel dieser Alumni-Organisation, da sich in ihr die Alumni
erst wirklich aktiv am Alumni-Leben beteiligen. Online arbeiten sie z.B. am Career
Service der Seite mit, in dem sie Angebote aus ihrem eigenen Unternehmen
einstellen oder den Pool an Studenten für künftige Mitglieder nutzen. Eine weitere
Möglichkeit sich aktiv zu beteiligen ist auch noch das Mentorenprogramm. In
dieser Stufe reagieren Alumni „auf Kommunikationsangebote und initiieren den
Dialog von sich aus, sind in die Alumni-Arbeit integriert und treiben sie voran, z.B.
durch die Übernahme von Funktionen oder die Gründung von Regionalgruppen.
Es findet ein aktiver Austausch statt. Das Verhältnis gestaltet sich persönlich“
(Zech 2002, S. 102). Auf dieser Stufe bieten Alumni aber auch der
Fachhochschule ihre Dienste an, etwa in einer ganz allgemeinen
Kontaktherstellung zur freien Wirtschaft, oder auch ganz direkt z.B. als
Vortragshaltender. Auf der anderen Seite werden sie aber auch „Abnehmer
universitärer Leistungen“ (Zech 2002, S. 102) wie Vorträge, Seminare oder
Aufbaustudiengänge.
9.4 Personalpolitik
Die Alumni-Kommunikationsplattform ist als eine Art Selbstläufer angelegt, d.h.
der Betreuungsaufwand für die Inhalte wie der Wartungsaufwand für den
technischen Hintergrund soll so gering wie möglich gehalten werden. Dies ist nicht
weiter problematisch, da nur wenige Aspekte des Projekts eine tatsächliche
Betreuung erfordern. Unverzichtbar ist ein Admin allerdings z.B. für den Betrieb
des Forums. Da der Betreiber eines Forums verantwortlich für den Inhalt ist, so
müssen illegale Inhalte zeitnahe wieder entfernt werden, ist ein regelmäßiger Blick
ins Forum notwendig.
73
Die Lebensdauer von Online-Webseiten ist kurz, auch bei der Alumni-
Kommunikationsplattform ist ein notwendiger Relaunch nur eine Frage der Zeit.
Dieses Problem lässt sich an einer Hochschule allerdings leicht lösen, auch ohne
auf Hilfe einer Agentur zurückgreifen zu müssen. Es gibt die Möglichkeit eine neue
Diplomarbeit zu vergeben, die den Relaunch der Webseite zum Inhalt hat. Bei
dieser Gelegenheit könnte auch durch eine neue Umfrage herausgefunden
werden, ob sich die Interessen und Bedürfnisse der Studenten und Alumni
geändert haben. Eine weitere Möglichkeit ist es auch ein Wahlfach mit dem
gleichen Inhalt anzubieten, dort könnte dann eine kleine Gruppe von Studenten
das Projekt ebenfalls relaunchen.
10. Ausblick
10.1 Plattform für Wirtschaftsinformatiker/innen
In der Corporate Identity-Untersuchung der Zukunftswerkstatt wird der
Studiengang BWL als „Kerngeschäft“ (Körner 2006, S.1) der Fachhochschule
Ansbach bezeichnet. Damit teilt Ansbach ein relativ häufiges Schicksal, es gibt
einen großen dominierenden Studiengang, vielleicht noch einen kleinen selten
angebotenen und deshalb geförderten Studiengang, und alle anderen laufen unter
ferner liefen. Insofern macht es durchaus Sinn mit einer engen Vernetzung des
Studiengangs Wirtschaftsinformatik mit seinen Alumni ein wenig von der
gesamten Fachhochschule unabhängiges Marketing zu betreiben. Es gibt aber
noch weitere Gründe, die eine Alumni-Kommunikationsplattform alleine für einen
einzelnen Studiengang rechtfertigen. „Das soziale Commitment bestimmt an
erster Stelle über die Bereitschaft sich weiter an die Hochschule zu binden“ (Zech
2002, S. 90), und das Gros davon dürfte zwischen Studenten und Studiengang,
vertreten durch Mitstudenten, Mitarbeiter und Professoren, entstehen. Dies gilt
trotz des regen Campuslebens auch für den Studiengang Wirtschaftsinformatik in
Ansbach, auch wenn es für Studenten, die nicht aktiv am Campusleben
teilnehmen im Besonderen gilt. Ein dritter Punkt auf dieser Liste ist das
gemeinsame Fachgebiet, das auch über den Abschluss hinaus eine gemeinsame
Verbindung schafft (Zemene 2000). Auch das im Best Practice-Vergleich
untersuchte Alumni-Netzwerk der Sportökonomen an der Universität Bayreuth
hatte es mit einem bereits existierenden Absolventenverein zu tun. Aus den oben
74
genannten Gründen entschieden sich die Gründer aber gegen eine Einbindung
und für „die Gründung eines dezentralen und organisatorisch unabhängigen
Netzwerkes“ (Zech 2005, S. 209).
Gegen eine unabhängige Alumni-Kommunikationsplattform spricht vor allem die
Tatsache, dass es sich dabei um eine weitere der vielen Insellösungen handeln
würde, die sich inzwischen rund zum die Fachhochschule Ansbach gebildet
haben. So hat neben dem WiF-Forum des Studiengangs Wirtschaftsinformatik,
auch der Studiengang Multimedia und Kommunikation ein eigenes Forum
(http://www.muk4u.de), der Schwerpunkt Controlling bei
Betriebswirtschaftstudenten unterhält das so genannte Controllingforum
(http://www.cforum-fh-ansbach.de). Es mangelt der Fachhochschule Ansbach also
nicht gerade an Insellösungen.
10.2 Alumni-Kommunikationsportal für die FH Ansbach
Simone Jäck sieht es als grundlegend für organisiertes Netzwerk, im Gegensatz
zu einem informellen Zusammenschluss, ob es sich dabei um eine zentrale oder
dezentrale Organisation handelt. Die zentrale Organisation geht dabei von der
Hochschulleitung aus, die dezentrale bezieht sich auf Studiengänge oder einzelne
Fachbereiche (2005). Unter diesen Gesichtspunkt ist diese Alumni-
Kommunikationsplattform natürlich dezentral, eine zentrale Alumni-Leitung an der
Fachhochschule Ansbach existiert schließlich nicht. D. h. aber nicht, dass dies
nicht mittel- bis langfristig der Fall sein wird. Insellösungen wie diese, entstanden
auf Initiative einzelner Studiengänge, und können oft der Ausgangspunkt für eine
hochschulweite und damit auch schlagkräftigere Alumni-Entwicklung sein. Die
zentrale Alumni-Stelle einer Hochschule sieht Matthias Klumpp, Vorstandsmitglied
bei alumni-clubs.net e.V, i. d. R. nicht als Ausgangssituation, vielmehr entsteht
eine solche Stelle oft als letzter Punkt einer dynamischen Entwicklung (2004).
75
Personen Institutionalisiert
Dezentral Entrepreneur-Phase
Ehrenamtliche Tätigkeit von Alumni
und Studenten
Bildung eines Netzwerkes mit
privatem Charakter
Insel-Phase
Tätigkeit einer professionellen
Fachbereichsorganisation
Schaffung einer Verwaltungsstelle
oder eines unabhängigen Vereins
Zentral Leadership-Phase
Hochschulleitung entdeckt die Alumni-
Arbeit
Organisation von Terminen wie z.B.
Alumni-Tagen für die gesamte
Hochschule
Konzern-Phase
Hochschulleitung übernimmt die
komplette Alumni-Arbeit
Schaffung einer Verwaltungsstelle
oder einer privatrechtlichen Alumni-
Stelle (e.V., GmbH)
Abb. 8: Entwicklungsmatrix der Alumni-Arbeit (nach Klumpp 2004, S. 14)
Der klassische Durchlauf wäre beginnend mit der Entrepreneur-Phase, über die
Insel- und Leadership-Phase letztendlich zur Konzern-Phase. Zum Zeitpunkt des
Onlineganges der Alumni-Kommunikationsplattform wird sie sich also folglich in
der Entrepreneur-Phase befinden, auch wenn der von Beginn an professionelle
Blickwinkel auf das Alumni-Netzwerk zumindest gleichberechtigt mit dem privaten
Charakter sein wird. Die starke Einbindung von Professoren, Dozenten und
Mitarbeiter des Studiengangs soll einen fließenden Übergang in die Insel-Phase
ermöglichen, in der das Alumni-Netzwerk zwar noch immer dezentral organisiert
ist, aber schon in die Institution Fachhochschule Einzug hält. Die größte hier zu
überwindende Hürde ist die Schaffung einer Verwaltungsstelle für die Alumni des
Wirtschaftsinformatikstudiums sein, dies wird nach Meinung eher abweichend von
Klumpps Matrix geschehen. Etwa in Form der weiteren ehrenamtlichen Tätigkeit
von Studenten und Alumni auf der einen, Professoren auf der anderen Seite.
Es scheint aber nicht zwingend zu sein, die Entwicklungsmatrix überhaupt zu
durchlaufen. Das Beispiel Graduati Onoldiae e. V. zeigt, dass die Ursprünge nicht
dezentral beginnen müssen. Auch wenn der Ursprung des Vereins im
Studiengang BWL lag, versuchten die Gründer vom Start an auch Alumni anderer
Fachrichtungen zu gewinnen. Der Verein wurde dementsprechend für die ganze
Hochschule gegründet und nach Aussage des Vereinsvorsitzenden Stefan Beck
wurde hierfür auch die Zustimmung der Hochschulleitung eingeholt. Von einem die
ganze Hochschule umspannenden Netz an Mitgliedern kann deshalb aber leider
nicht wirklich die Rede sein. Auf der anderen Seite zeigt das Beispiel der
76
Sportökonomen an der Universität Bayreuth, dass auch dezentrale Alumni-
Netzwerke erfolgreich sein können. Von einer Eingliederung in einen dort bereits
bestehenden Absolventenverein wurde sogar Abstand genommen, weil nach
Ansicht der Gründer die studienspezifische Identifikation in einer die gesamte
Universität betreuenden Organisation verloren gegangen wäre (Jäck 2005).
Auch die hier zu schaffende Alumni-Kommunikationsplattform sollte schnell von
der Entrepreneur-Phase in die Inselphase kommen. Das ganze Projekt ist zudem
schon von Beginn an so geplant, dass es jederzeit auf andere Studiengänge
angewendet werden kann. Neben dem Best Practice-Vergleich mit dem Alumni-
Netzwerk der Sportökonomen an der Universität Bayreuth wurde auch ein
Vergleich mit einem sogar zwei Universitäten umfassenden Netzwerk
unternommen. Auch der Fragebogen ist so konzipiert, dass seine Ergebnisse
entweder übernommen werden können oder es möglich ist ihn auch auf andere
Studiengänge auszudehnen. Mit den dann erhaltenen Ergebnissen lassen sich
dann auch leicht Umsetzungen für den eigenen Bedarf umsetzen. Zusätzlich ist
die praktische Umsetzung mittels Typo3, die im Aufgabenbereich der zweiten
Diplomarbeit über dieses Projekt liegt, ist so konzipiert, dass am Ende ein leicht
verwendbarer Baukasten entsteht.
Wie die weitere Entwicklung ist, war zum Zeitpunkt dieser Diplomarbeit noch nicht
abzusehen. Denkbar sind z.B. zwei Wege: Zum einen könnten andere
Studiengänge vom Erfolg der Alumni-Kommunikationsplattform der
Wirtschaftsinformatiker dazu inspiriert werden ähnliches für ihren Studiengang
umzusetzen. Über diese studiengangeigenen Alumni-Netzwerke müsste dann ein
organisatorischer Überbau gesetzt werden, der die Alumni-Arbeit zentral für die
ganze Fachhochschule leitet. Damit wäre die Leadership- bzw. Konzernphase
erreicht. Ein zweiter Weg zu diesen Phasen wäre eine Übernahme des Alumni-
Konzeptes durch den Fachbereich Wirtschaft/Allgemeinwissenschaften, sprich
den Einbezug des Studiengangs BWL, Multimedia und Kommunikation und
International Management, in das Netzwerk. Im nächsten Schritt würde dann unter
Einbezug des Fachbereichs Ingenieurswissenschaften das Alumni-Netzwerk für
die gesamte Fachhochschule stehen.
77
10.3 Kooperation mit dem Rechenzentrum der Fachhochschule Ansbach
Im Rahmen der Diplomarbeit nahmen die beiden am Projekt beteiligten Studenten
wie bereits erwähnt auch Kontakt mit dem Rechenzentrum der Fachhochschule
Ansbach auf. In mehreren Gesprächen kristallisierte sich dabei eine weitere
mögliche Realisierungsrichtung für die Alumni-Kommunikationsplattform heraus:
Eine Integration in das Angebot des Rechenzentrums der Fachhochschule. Da
dort bereits eine Alumni-Datenbank besteht, auf die auch bei anderen
Realisierungsmöglichkeiten zurückgegriffen wird, wäre es kein großer Schritt das
gesamte Angebot dort unterzubringen. Die hätte natürlich Vor- und Nachteile.
Zu den Nachteilen gehört das eher intern ausgerichtete Angebot des
Rechenzentrums, das eine Werbung nach außen erschweren würde. Dies gilt
jedoch nur für die Anfangszeit des Projektes, wenn bereits vorhandene Alumni
zurückgewinnen werden sollen. Künftige Alumni nutzen das Angebot des
Rechenzentrums jedoch bereits und würden auf diese Weise auch mit der Alumni-
Seite in Kontakt kommen. Ein weiterer Nachteil wären die unterschiedlichen
technischen Hintergründe der beiden Webangebote, da die Seite des
Rechenzentrums aus technischen Gründen nicht auf TYPO 3 läuft. Dieser
Umstand erschwert eine Integration. Neben dem Vorteil der Integration in ein
bereits genutztes Angebot, würde diese Option die Alumni-
Kommunikationsplattform noch enger an die Fachhochschule anbinden.
Weitere große Vorteile sind die damit entstandene Mitnutzung bestimmter
Terminalangebote des Rechenzentrums der Fachhochschule. Darunter fallen die
Nutzung von Standardsoftwareprodukten wie Microsoft Office, Star Office usw.,
künftig will das Rechenzentrum aber auch einen Terminalzugriff auf Datenbanken
wie z.B. Juris ermöglichen. Das vom Rechenzentrum betriebene Identity
Management sorgt dafür, dass auch Alumni der Fachhochschule sowohl privat als
auch z.B. bei kleineren Firmen, die sich den kostspieligen Datenbankzugriff nicht
leisten wollen, weiter auf diese Datenbanken zugreifen können. Dieser Service
dürfte der Seite des Rechenzentrums eine hohe Zugriffsrate garantieren und damit
auch einer evtl. in ihr integrierten Alumni-Kommunikationsplattform.
78
An diesem Punkt könnte aber auch über ein zusätzliches Preismodell
nachgedacht werden. Da die Daten der Studenten hier schon vorhanden sind und
bei ihrem Studienabschluss nur ihr Status als Alumni geändert wird, sind in der
Datenbank des Rechenzentrums bereits alle Alumni der Fachhochschule
vorhanden. Natürlich oft mit Adressdaten die schon wenige Wochen nach
Studienende nicht mehr aktuell sind. Diese Datenhaltung ist selbstverständlich
kostenlos. Allerdings könnte darüber nachgedacht werden die Nutzung der
Terminalservices nur so genannten Premium-Alumni zugänglich zu machen, die
etwa einen an weiter oben genannte Stelle jährlichen Mitgliedsbeitrag von € 10
zahlen müssten.
Eine Integration in das bereits vorhandene Angebot würde natürlich aber auch
Abweichungen von der bis an diese Stelle beschriebenen Struktur der Alumni-
Kommunikationsplattform bedeuten. Zunächst muss geklärt werden wie das
Angebot eingebunden wird. Dazu gibt es eine schwache Integration und eine
starke Integration. Unter der schwachen Variante versteht der Autor die Integration
eines Links zur Alumni-Kommunikationsplattform in die Navigation der Webseite
des Rechenzentrums. Die Plattform selbst würde im Wesentlichen die
beschriebene Inhalte bekommen und müsste aber im Design, der Navigations-
/Usabilitylogik usw. an die Vorgaben der übergeordneten Rechenzentrumsseite
angepasst werden. Eine starke Integration würde Teile der Alumni-
Kommunikationsplattform überflüssig machen bzw. in das bestehende Angebot
des Rechenzentrums einfließen lassen. Überflüssig wäre z.B. der Newsbereich.
Einfließen würde z.B. das angebotene Forum, das mit dem bereits vorhandenen
Schwarzen Brett verschmelzen könnte. Vor allem aber würde keine zusätzliche
Datenbank entstehen, sondern die bereits vorhandene Datenbank genutzt
werden.
10.4 Abschließende Bemerkungen
Die Option der Integration in das Angebot des Rechenzentrums der
Fachhochschule Ansbach ergab sich für diese Diplomarbeit erst zu einem relativ
späten Zeitpunkt. Dennoch würde sowohl der Autor, als auch der für die
praktische Umsetzung verantwortliche Student, diese Möglichkeit favorisieren. Da
79
sie unter anderem auch auf eine zwangsläufig hochschulweite Lösung hinausläuft
und eine enge Bindung der Alumni an die Fachhochschule garantiert.
Ob sich die Alumni-Kommunikationsplattform letztendlich über die Grenzen des
Studienganges Wirtschaftsinformatik hinaus auf die gesamte Fachhochschule
Ansbach ausdehnt, wird vor allem die Entwicklung des Projektes selbst zeigen.
Die Übergänge der einzelnen Phasen werden sich vor allem dann vollziehen,
wenn die Alumni-Kommunikationsplattform erfolgreich ist. Hat der Alumni-Zug also
erst einmal Fahrt aufgenommen, wird auch die restliche Fachhochschule
aufspringen wollen.
80
11. Quellenangaben
11.1 Printquellen
Absatzwirtschaft (2004): Alumni-Vereine. in Absatzwirtschaft 11/2004. S. 120 –
122. Wasweisichwo, wasweissichverlag
Balder, Hans-Georg (2005): Die Deutschen Burschenschaften. Hilden, WJK-
Verlag.
Brendel, Michael (2002): CRM für den Mittelstand. Wiesbaden, Gabler Verlag.
Bethlehem, Jelke (2002): New Techniques and Technologies in Data Collection –
An Overview. in Neue Technologien in der Umfrageforschung. S. 21 – 44, Baden-
Baden, NOMOS Verlagsgesellschaft.
Bühner, Markus (2004): Einführung in die Test- und Fragebogenkonstruktion.
München, Pearson Studium.
Bullinger, Hans-Jörg / Baumann, Timo / Fröschle, Norbert u. a. (2002) Business
Communities. Bonn, Galileo Press.
Bürlimann, Martin (2001): Web Promotion – Professionelle Werbung im Internet.
Zürich, Midas Managment Verlag.
Dannenberg, Marius / Wildschütz, Frank / Merkel, Stephanie (2003): Handbuch
Werbeplanung – Medienübergreifende Werbung effizient planen, umsetzen und
messen. Stuttgart, Schäffer-Poeschel Verlag.
Diller, Hermann (2000): Preispolitik. Stuttgart, W. Kohlhammer GmbH.
Freter, Hermann (2004): Marketing – Die Einführung mit Übungen. München,
Pearson Studium.
81
Gräf, Lorenz (2002): WWW-Erhebungsinstrumente: Anforderungen, Gestaltung
und Datenqualität. in Neue Technologien in der Umfrageforschung. S. 55 – 66.
Baden-Baden, NOMOS Verlagsgesellschaft.
Haibach, Martina (2004): Fundraising-Management: Von „Zufallstreffern“ zu
Dauererfolgen. in Alternativen in der Hochschulfinanzierung. S. 77 – 89 Bonn,
Hochschulrektorenkonferenz.
Hohn, Bettina (2001): Internet-Marketing und –Fundraising für Nonprofit-
Organisationen. Wiesbaden, Deutscher Universitäts-Verlag.
Jäck, Simone (2005): Alumni-Netzwerk. in Sportökonomie. 1. Aufl. S. 199 – 216.
Universität Bayreuth.
Juhász, Zoltán / Kimmel, Johannes (2005): Nach zufrieden stellender Studienzeit
der Universität weiter verbunden. Universität Bamberg.
Kenzelmann, Peter (2003): Kundenbindung: Kunden begeistern und nachhaltig
binden. Berlin, Cornlesen Verlag.
Kim, Amy Jo (2001): Community Building. Berlin, Galileo Press.
Körner, Annette / Müller, Jochem / Schugk, Michael (2006): Zukunftswerkstatt: Der
Weg zum neuen Persönlichkeitsbild der FH Ansbach. Fachhochschule Ansbach.
Kotler, Philip (2005): FAQs zum Marketing. München-Wien, Carl Hanser Verlag.
Kröger, Claudia (2002): Strategisches Marketing von Online-Medienprodukten.
Wiesbaden, Deutscher Universitäts-Verlag.
Leitner, Helmut (2003): Online-Community, „Hands On“! in Online-Communities,
Weblogs und die soziale Rückeroberung des Netzes S. 11 – 51. Graz, Verlag
Nausner & Nausner.
82
Lohr, Jürgen / Deppe, Andreas (2001): Der CMS-Guide. Braunschweig/
Wiesbaden, Friedr. Vieweg Verlag
Rohleder, Jörg / Hirzel, Joachim (2006): Was die Welt im Innersten
zusammenhält. in Focus 29/2006. S. 80 – 91, Focus Verlag, München.
Sachs, Lothar (2004): Angewandte Statistik. Berlin-Heidelberg-New York, Springer
Verlag.
Scheler, Uwe (2000): Erfolgsfaktor Networking. Frankfurt/Main, Campus Verlag.
Schlegel, Maike (2002): Marketing-Instrumente für Online-Zeitungen. München,
Verlag Reinhard Fischer.
Schrödter, Jörn (2003): Kundenbindung im Internet. Köln, Josef Eul Verlag.
Sixtus, Mario (2005): Das Web sind wir. in Technology Review Nr. 7 Juli 2005. S.
44 – 52. Hannover, Heise Verlag.
Walcher, Dominik / Seifert, Sasha (2005): Wie Kunden online Produkte
mitentwickeln. in Navigating to Yes. S. 182 – 195. Mainz, mediaman edition.
Walther, Ralf (2004): Intelligentes E-Mail Management. in Handbuch Electronic
Customer Care – Der Weg zur digitalen Kundennähe. S. 321 – 337. Heidelberg,
Physica-Verlag.
Weste, Martin (2004): Markteintrittsbarrieren für neu gegründete Unternehmen im
dynamischen Wettbewerb. Hamburg, Verlag Dr. Kovač.
Zech, Christina (2002): Hochschulen und ihre Alumni. Mannheim, alumni-clubs.net
e.V. Verlag.
83
11.2 Online-Quellenverzeichnis
Etscheit, Georg (2004): Studenten-ABC. abgefragt: 06.05.2006, aus:
http://zeus.zeit.de/text/2004/39/C_Spezial_Uni-ABC.
Gautschi, Thomas (2004): Was ist eine Befragung? abgefragt: 06.05.2006, aus:
http://www.soz.unibe.ch/studium/ws0405/downloads/forschung1_a_fragebogenko
nstruktion.pdf.
Gloger, Axel (2004): Erst informieren, dann studieren. abgegragt: 08.05.2006, aus:
http://www.welt.de/data/2004/10/02/340194.html.
Heise.de (2006): PR-Experte: Blogs bieten neue Chancen für Verbraucher.
abgefragt: 19.08.2006, aus: http://www.heise.de/newsticker/meldung/76993/.
Klumpp, Matthias (2005): Leitfaden Alumni-Arbeit an Hochschulen – Nr. 2:
Datenbanklösungen für die Alumni-Arbeit. abgefragt: 12.05.2006, aus:
http://www.alumni-clubs.net/41.0.html.
Klumpp, Matthias / Lenk, Thomas / Vonesch, Peter (2004): Leitfaden Alumni-
Arbeit an Hochschulen - Nr. 1: Zentrale und dezentrale Aufgabenverteilung in der
Alumni-Arbeit. abgefragt: 12.05.2006, aus: http://www.alumni-clubs.net/41.0.html.
Stangl, Werner (2006): Schritte der Fragebogenkonstruktion. abgefragt:
06.05.2006, aus: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/FORSCHUNGSMETHODEN/
Fragebogen.shtml.
StayFriends (2006): Die Idee. abgefragt: 01.09.2006, aus:
http://www.stayfriends.de/j/ViewController?action=theStayFriendsIdeaPublic
Tutt, Lars (2002): Bindung von Top-Alumni. abgefragt: 04.06.2006, aus:
http://www.che.de/downloads/AP39.pdf.
84
Unicum Verlag GmbH (2006): Geldkühe und Meinungsmacher. abgefragt:
20.05.2006, aus: http://www.unicum.de/evo/1542_1.
Wikipedia (2006): Marketing-Mix – Die weiteren Ps. abgefragt: 14.08.2006, aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Marketing-Mix#Die_weiteren_Ps.
Zemene, Susanne (2000): Netzwerke ohne Vereinsmeierei. abgefragt:
29.04.2006, aus: http://www.uni-hamburg.de/PSV/PR/Presse/Unihh/3_00/
alumni.html.
85
12. Ehrenwörtliche Erklärung
„Ich versichere, daß ich die Arbeit selbständig angefertigt, nicht anderweitig für Prüfungszwecke vorgelegt, alle benützten Quellen und Hilfsmittel angegeben sowie wörtliche und sinngemäße Zitate gekennzeichnet habe.“
Unterschrift, Ort und Datum
86
13. Anhang
13.1 Fragebogen
Fragebogen zur Schaffung einer Kommunikationsplattform für Alumni Das Schlagwort „Alumni“ als Bezeichnung für ehemalige Studenten, Professoren und Mitarbeiter einer Hochschule bürgert sich auch im deutschen Sprachgebrauch immer mehr ein. Auch für den Studiengang Wirtschaftsinformatik ist nun ein solches Alumninetzwerk in Form einer Kommunikationsplattform geplant, zu dessen gelungener Umsetzung dieser Fragebogen dient. Die Bearbeitung dieses Fragebogens wird etwa zehn bis 15 Minuten in Anspruch nehmen. Es danken und grüßen Thomas Matterne und Florian Stocker 1. Einleitende Frage 1.1 Ich bin ( ) Student/in ( ) Ehemalige/er ( ) Professor/in bzw. Mitarbeiter/in 2. Die aktuelle Situation 2.1 Bewerten Sie folgende Aussage: Die Möglichkeit der Kontaktfindung zwischen Studenten und Alumni, sowie von Alumni zu Alumni, sind ... ( ) sehr schlecht ( ) schlecht ( ) teils, teils ( ) gut ( ) sehr gut ( ) Kann ich nicht beurteilen 2.2 Was tun Sie, um über Ihre Zeit an der Fachhochschule Ansbach hinaus mit Studenten und Ehemaligen Kontakt zu halten? ( ) Gar nichts ( ) Veranstaltung oder Teilnahme an regelmäßigen Treffen ( ) Nutzung von Social Network-Diensten wie z.B. OpenBC oder StayFriends ( ) Nutzung anderer Webmittel wie z.B. Foren, Chats, Mailinglisten usw. ( ) Aufbau einer Adressenliste von Wohnadressen, Emails usw. ( ) Andere Möglichkeiten, wie __________________________________.
87
2.3 Sind Sie bereits Mitglied einer Alumniorganisation? ( ) Nein ( ) Ja, bei Graduati Onoldiae. ( ) Ja, bei ____________________________________________. 2.4 Das Angebot der Graduati Onoldiae .... ( ) kann ich nicht beurteilen, weil ich Graduati Onoldiae nicht kenne. ( ) ist mir unbekannt. ( ) ist nicht ausreichend. ( ) stellt mich zufrieden. ( ) ist sehr gut.
2.5 Welche der folgenden Social Network-Dienste nutzen Sie? (Mehrfachnennungen möglich.) ( ) OpenBC, ( ) StayFriends, ( ) friendster, ( ) MySpace, ( ) andere, wie ___________________________________________. ( ) Ich nutze keinen dieser Dienste. 2.6 Wenn ich in zehn Jahren zu ehemaligen Studenten Kontakt aufnehmen will, nutze ich ... (Mehrfachnennungen möglich) ( ) Google oder andere Suchmaschinen, ( ) Social Network-Dienste wie z.B. OpenBC oder StayFriends, ( ) die Graduati Onoldiae, ( ) eine zu diesem Zeitpunkt bestehende Alumniplattform, ( ) andere Möglichkeiten, wie ___________________________________. 3. Aufgaben eines Alumninetzwerks 3.1 Bewerten Sie folgende Aussage: Eine Kommunikationsplattform für Alumni sollte im beidseitigen Interesse auch aktiven Studenten offen stehen. ( ) stimme ich nicht zu ( ) stimme ich eher nicht zu ( ) teils, teils ( ) stimme ich eher zu ( ) stimme ich zu 3.2 Eine Alumniorganisation sollte folgende Leistungen bieten ... (Mehrfachnennungen möglich.) ( ) Veranstaltungsreihen wie Vorträge oder Seminare, ( ) Organisation regelmäßiger Ehemaligentreffen, ( ) Organisation regelmäßiger virtuelle Ehemaligentreffen, ( ) Veranstaltung freizeitlicher Aktivitäten wie z.B. Sportturniere, ( ) eine Mitgliederzeitschrift, ( ) Career Service (z.B. Job- und Praktikabörse), ( ) Merchandisingprodukte, ( ) Möglichkeit der Teilnahme an Hochschulaktivitäten, wie z.B. Hochschulsport, ( ) Jahrbuch der Absolventen, ( ) andere Dienste, wie z.B. __________________________________.
88
3.3 Bewerten Sie bitte folgende Aussage: Das Angebot an Gastvorträgen an der FH Ansbach ist bezüglich der Anzahl ... ( ) zu gering ( ) eher zu gering ( ) teils, teils ( ) eher zu umfangreich ( ) zu umfangreich ( ) Kann ich nicht beurteilen. 3.4 Als Ehemaliger der FH Ansbach würde ich, ... (Mehrfachnennungen möglich.) ( ) Studenten mit Rat und Tat zur Seite stehen, ( ) (soziale und/oder geschäftliche) Netzwerke mit anderen Ehemaligen aufbauen und nutzen ( ) Kontakte zwischen Unternehmen und FH Ansbach stärken, ( ) eine Unterstützung in Form von Spenden leisten, ( ) Vorträge, Seminarreihen usw. an der FH Ansbach besuchen, ( ) Vorträge, Seminarreihen usw. an der FH Ansbach halten, ( ) Studenten Praktika vermitteln, ( ) mich z.B. folgendermaßen engagieren ____________________________. 3.5 Als Mitglied einer Alumniorganisation, deren Angebot mich zufrieden stellt, wäre ich bereit folgenden Jahresbeitrag zu zahlen: ( ) keinen Beitrag ( ) € 5 ( ) € 10 ( ) € 15 ( ) € 20 ( ) € 25 4. Inhalte einer Alumnikommunikationsplattform 4.1 Eine Alumniwebseite sollte folgende Bestandteile haben: (Mehrfachnennungen möglich.) ( ) Datenbank mit Kontaktdaten nur der Mitglieder der Alumniorganisation, ( ) Datenbank mit Kontaktdaten aller Studenten (auch der Nicht- Mitglieder), ( ) Newsbereich über die FH Ansbach, ( ) Redaktionelle Inhalte mit ausführlichen Artikeln, ( ) Career Service (z.B. Job- und Praktikantenbörse), ( ) RSS-Feeds, ( ) Chatroom, ( ) Forum zum Austausch, ( ) Schwarzes Brett z.B. für Veranstaltungen, Kleinanzeigen usw., ( ) Personalisierungsmöglichkeit, ( ) Private Nachrichten an Mitglieder versenden, ( ) Fotogalerien, ( ) Linkverzeichnis, ( ) Newsletter, ( ) anderes, z.B. ________________________________________.
89
5. Abschließende Frage 5.1 Einem Alumninetzwerk würde ich grundsätzlich ... ( ) nicht beitreten. ( ) eher nicht beitreten. ( ) vielleicht beitreten. ( ) beitreten. ( ) sofort beitreten.
5.2 Ich möchte informiert werden, sobald die Kommunikationsplattform für Alumni online ist. Meine E-Mail-Adresse lautet: _________________________________. (Freiwillige Angabe!) Vielen Dank für die Beantwortung unseres Fragebogens!
90
13.2 Ergebnisse der Umfrage
Ich bin Gesamt
(%) abs Stud. (%) abs
Ehem. (%) abs
Prof./Mit (%) abs
Student/in 61,64 45 100,00 45 0,00 0 0,00 0
Ehemalige/er 30,14 22 0,00 0 0,00 0 0,00 0
Professor/in Mitarbeiter/in 8,22 6 0,00 0 100,00 22 100,00 6
Bewerten Sie folgende
Aussage: Die Möglichkeit
der Kontaktfindung zwischen
Studenten und Alumni,
sowie von Alumni zu Alumni,
sind … Gesamt
(%) abs Stud. (%) abs
Ehem. (%) abs
Prof./Mit (%) abs
sehr schlecht 4,11 3 6,67 3 0,00 0 0,00 0
schlecht 23,29 17 22,22 10 18,18 4 50,00 3
teils, teils 36,99 27 31,11 14 45,45 10 50,00 3
gut 1,37 1 0,00 0 4,55 1 0,00 0
sehr gut 1,37 1 0,00 0 4,55 1 0,00 0
kann ich nicht beurteilen 32,88 24 40,00 18 27,27 6 0,00 0
Was tun Sie, um über Ihre
Zeit an der Fachhochschule
Ansbach hinaus mit
Studenten und Ehemaligen
Kontakt zu halten? Gesamt
(%) abs Stud. (%) abs
Ehem. (%) abs
Prof./Mit (%) abs
Gar nichts 19,18 14 22,22 10 13,36 3 16,67 1
Veranstaltung oder Teilnahme an regelmäßigen Treffen 15,07 11 17,78 8 4,55 1 33,33 2
Nutzung von Social Network-Diensten z.B. OpenBC oder Stay Friends 36,99 27 37,78 17 36,36 8 33,33 2
Nutzung anderer Webmittel wie z.B. Foren, Chats, Mailing- listen usw. 42,47 31 48,89 22 36,36 8 16,67 1
Aufbau einer Adressliste von Wohnadressen, Emails usw. 30,14 22 31,11 14 27,27 6 33,33 2
Sonstiges 8,22 6 4,40 2 18,18 4 0,00 0
1 x Kontakt mit einzelnen Personen per Email 1
3 x Telefon 3
1 x Kontakt von Anfang an halten 1
1 x Diplomball 1
1 x Treffen zu bestimmten Anlässen 1
Sind Sie bereits Mitglied
einer Alumniorganisation? Gesamt
(%) abs Stud. (%) abs
Ehem. (%) abs
Prof./Mit (%) abs
Nein 91,78 67 97,78 44 81,82 18 83,33 5
Ja, bei Graduati Onoldiae 4,11 3 0,00 0 13,64 3 0,00 0
Ja, sonstige 4,11 3 2,22 1 4,55 1 16,67 1
91
Das Angebot von Graduati Onoldiae …
Gesamt (%) abs
Stud. (%) abs
Ehem. (%) abs
Prof./Mit (%) abs
kann ich nicht beurteilen, weil ich Graduati Onoldiae nicht kenne. 32,88 24 37,78 17 13,64 3 66,67 4
ist mir unbekannt. 38,36 28 42,22 19 40,91 9 0,00 0
ist nicht ausreichend. 20,55 15 17,78 8 27,27 6 16,67 1
stellt mich zufrieden. 8,22 6 2,22 1 18,18 4 16,67 1
ist sehr gut. 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0
Welche der folgenden Social Network-Dienste nutzen Sie?
Gesamt (%) abs
Stud. (%) abs
Ehem. (%) abs
Prof./Mit (%) abs
Ich nutze keinen dieser Dienste. 46,58 34 48,89 22 45,45 10 33,33 2
OpenBC 41,10 30 37,78 17 45,45 10 50,00 3
StayFriends 21,92 16 24,44 11 18,18 4 16,67 1
friendster 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0
MySpace 1,37 1 2,22 1 0,00 0 0,00 0
Sonstige 4,11 3 6,67 3 0,00 0 0,00 0
1 x LinkedIn 1
2 x Lokalisten.de 2
Wenn ich in zehn Jahren zu
ehemaligen Studenten
Kontakt aufnehmen will,
nutze ich ... Gesamt
(%) abs Stud. (%) abs
Ehem. (%) abs
Prof./Mit (%) abs
Google oder andere Suchmaschinen 57,53 42 62,22 28 45,45 10 66,67 4
Social Network-Dienste wie z.B. OpenBC oder StayFriends 54,79 40 53,33 24 54,55 12 66,67 4
die Graduati Onoldiae 31,51 23 22,22 10 45,45 10 50,00 3
eine zu diesem Zeitpunkt bestehende Alumniplattform 47,95 35 48,89 22 40,91 9 66,67 4
Sonstiges 9,59 7 13,33 6 4,55 1 0,00 0
2 x vorhandene Adresslisten 1 1
1 x Kontakt mittels anderer Studenten 1
3 x Telefonbuch (www.telefonbuch.de) 3
1 x Hä? 1
Bewerten Sie folgende
Aussage:
Eine
Kommunikationsplattform
für Alumni sollte im
beidseitigen Interesse auch
aktiven Studenten offen
stehen. Gesamt
(%) abs Stud. (%) abs
Ehem. (%) abs
Prof./Mit (%) abs
stimme ich nicht zu 2,74 2 2,22 1 4,55 1 0,00 0
stimme ich eher nicht zu 4,11 3 4,44 2 4,55 1 0,00 0
teils, teils 9,59 7 13,33 6 4,55 1 0,00 0
stimme ich eher zu 17,81 13 15,56 7 22,73 5 16,67 1
stimme ich zu 65,75 48 64,44 29 63,64 14 83,33 5
92
Eine Alumniorganisation
sollte folgende Leistungen
bieten ... Gesamt
(%) abs. Studenten
(%) abs. Ehem.
(%) abs. Prof./Mit.
(%) abs.
Veranstaltungsreihen wie
Vorträge oder Seminare 64,38 47 57,78 26 68,18 15 100,00 6
Organisation regelmäßiger
Ehemaligentreffen 71,23 52 71,11 32 77,27 17 50,00 3
Organisation regelmäßiger
virtuelle Ehemaligen
-treffen 41,10 30 40,00 18 36,36 8 66,67 4
Veranstaltung freizeitlicher
Aktivitäten wie z.B.
Sportturniere 21,92 16 28,89 13 9,09 2 16,67 1
eine Mitgliederzeitschrift 20,55 15 22,22 10 13,64 3 33,33 2
Career Service (z.B. Job-
und Praktikabörse), 57,53 42 60,00 27 50,00 11 66,67 4
Merchandisingprodukte 10,96 8 13,33 6 0,00 0 33,33 2
Möglichkeit der Teilnahme
an Hochschulaktivitäten,
wie z.B. Hochschulsport 27,40 20 33,33 15 13,64 3 33,33 2
Jahrbuch der Absolventen 63,01 46 71,11 32 50,00 11 50,00 3
Sonstiges 1,37 1 2,22 1 0,00 0 0,00 0
vorallem das Jahrbuch mit derzeitigem Lebensweg (Beruf) wäre sinnvoll 1
Bewerten Sie bitte folgende
Aussage: Das Angebot an
Gastvorträgen an der FH
Ansbach ist bezüglich der
Anzahl ... Gesamt
(%) abs. Studenten
(%) abs. Ehem.
(%) abs. Prof./Mit.
(%) abs.
zu gering 13,70 10 13,33 6 13,64 0 16,67 1
eher zu gering 32,88 24 40,00 18 18,18 3 33,33 2
teils, teils 24,66 18 24,44 11 22,73 4 33,33 2
eher zu umfangreich 1,37 1 0,00 0 0,00 5 16,67 1
zu umfangreich 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0
kann ich nicht beurteilen 27,40 20 22,22 10 45,45 10 0,00 0
Als Ehemaliger der FH Ansbach würde ich, …
Gesamt (%) abs.
Studenten (%) abs.
Ehem. (%) abs.
Prof./Mit. (%) abs.
Studenten mit Rat und Tat
zur Seite stehen 58,90 43 66,67 30 45,45 10 50,00 3
(soziale und/oder
geschäftliche) Netzwerke
mit anderen Ehemaligen
aufbauen und nutzen 54,79 40 42,22 19 72,27 17 66,67 4
Kontakte zwischen
Unternehmen und FH
Ansbach
stärken 54,79 40 60,00 27 40,91 9 66,67 4
eine Unterstützung in Form
von Spenden leisten 12,33 9 11,11 5 9,09 2 33,33 2
Vorträge, Seminarreihen
usw. an der FH Ansbach
besuchen 50,68 37 48,89 22 45,45 10 83,33 5
93
Vorträge, Seminarreihen
usw. an der FH Ansbach
halten 36,99 27 33,33 15 40,91 9 50,00 3
Studenten Praktika
vermitteln 54,79 40 51,11 23 54,55 12 83,33 5
Sonstiges 4,11 3 6,67 3 0,00 0 0,00 0
2 x nichts 2
1 x irrelevant 1
Als Mitglied einer
Alumniorganisation, deren
Angebot mich zufrieden
stellt, wäre ich bereit
folgenden Jahresbeitrag zu
zahlen: Gesamt
(%) abs. Studenten
(%) abs. Ehem.
(%) abs. Prof./Mit.
(%) abs.
Keinen Beitrag 30,14 22 33,33 15 18,18 4 50,00 3
Fünf Euro 9,59 7 8,89 4 13,64 3 0,00 0
Zehn Euro 24,66 18 26,67 12 18,18 4 33,33 2
Fünfzehn Euro 13,70 10 15,56 7 13,64 3 0,00 0
Zwanzig Euro 12,33 9 6,67 3 27,27 6 0,00 0
Fünfundzwanzig Euro 9,59 7 8,89 4 9,09 2 16,67 1
Eine Alumniwebseite sollte folgende Bestandteile haben:
Gesamt (%) abs.
Studenten (%) abs.
Ehem. (%) abs.
Prof./Mit. (%) abs.
Datenbank mit Kontaktdaten
nur der Mitglieder der
Alumniorganisation 73,97 54 73,33 33 72,27 17 66,67 4
Datenbank mit Kontaktdaten
aller Studenten (auch der
Nicht-Mitglieder) 46,58 34 44,44 20 50,00 11 50,00 3
Newsbereich über die FH
Ansbach 78,08 57 82,22 37 77,27 17 50,00 3
Redaktionelle Inhalte mit
ausführlichen Artikeln 30,14 22 31,11 14 22,73 5 50,00 3
Career Service (z.B. Job-
und Praktikantenbörse) 58,90 43 62,22 28 54,55 12 50,00 3
RSS-Feeds 19,18 14 28,89 13 4,55 1 0,00 0
Chatroom 21,92 16 31,11 14 9,09 2 0,00 0
Forum zum Austausch 73,97 54 75,56 34 77,27 17 50,00 3
Schwarzes Brett z.B. für
Veranstaltungen,
Kleinanzeigen usw. 79,45 58 84,44 38 77,27 17 50,00 3
Personalisierungsmöglichkeit 52,05 38 60,00 27 36,36 8 50,00 3
Private Nachrichten an
Mitglieder versenden 68,49 50 73,33 33 72,73 16 16,67 1
Fotogalerien 54,79 40 57,78 26 54,55 12 33,33 2
Linkverzeichnis 43,84 32 55,56 25 27,27 6 16,67 1
Newsletter 46,58 34 55,56 25 27,27 6 50,00 3
Sonstiges 1,37 1 2,22 1 0,00 0 0,00 0
1 x Firmenreferenzliste 1
94
Einem Alumninetzwerk
würde ich grundsätzlich … Gesamt
(%) abs. Studenten
(%) abs. Ehem.
(%) abs. Prof./Mit.
(%) abs.
nicht beitreten 0,00 0 0,00 0 0,00 0 0,00 0
eher nicht beitreten 6,85 5 8,89 4 4,55 1 0,00 0
vielleicht beitreten 41,40 30 37,78 17 40,91 9 66,67 4
beitreten 41,40 30 40,00 18 45,45 10 33,33 2
sofort beitreten 10,96 8 13,33 6 9,09 2 0,00 0
Ich möchte informiert
werden, sobald die
Kommunikationsplattform
für Alumni online ist. Meine
E-Mail-Adresse lautet
(Freiwillige Angabe!): Gesamt
(%) abs. Studenten
(%) abs. Ehem.
(%) abs. Prof./Mit.
(%) abs.
ja 43,84 32 37,78 17 63,64 14 16,67 1
nein 56,16 41 62,22 28 36,36 8 83,33 5