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Waldens „Neue Welt“ bleibt zu entdecken Veröffentlicht am 19. August 2016 Am Unabhängigkeitstag 1845 zieht Henry David Thoreau sich zurück in die Wälder von Concord, um sich dort eine Hütte zu bauen. Von diesem Experiment berichtet sein Buch Walden, ein faszinierendes, aber bis heute in der akademischen Philosophie kaum beachtetes Werk. In Die Sinne von Walden, das nun in deutscher Übersetzung bei Matthes und Seitz erschienen ist, erschließt der seinerseits noch viel zu wenig bekannte amerikanische Philosoph Stanley Cavell (*1926) den Gedankenreichtum von Thoreaus Text. Es handelt sich um ein „Traktat über politische Erziehung“ von ungebrochener Aktualität. Leider in einer äußerst enttäuschenden deutschen Übersetzung. von BERNHARD STRICKER Von Cambridge, Massachusetts, dem Ort, an dem sich die berühmte Harvard University befindet, wo Stanley Cavell bis in die 1990er-Jahre Philosophie gelehrt hat, fährt man nur etwa 20 Minuten mit dem Auto bis zum Walden Pond, dem Ort, an dem Thoreau sich 1845 seine Hütte errichtete. Manch einer kommt vielleicht hierher, weil er früher einmal den Film Club der toten Dichter gesehen literaturundfeuilleton Literaturkritik von Komparatisten Waldens „Neue Welt“ bleibt zu entdecken | literaturundfeuilleton https://literaturundfeuilleton.wordpress.com/2016/08/19/waldens-neue... 1 von 7 17.11.2016 10:11

Stanley Cavell: Die Sinne von Walden

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Waldens „Neue Welt“ bleibt

zu entdeckenVeröffentlicht am 19. August 2016

Am Unabhängigkeitstag 1845 zieht Henry David

Thoreau sich zurück in die Wälder von Concord,

um sich dort eine Hütte zu bauen. Von diesem

Experiment berichtet sein Buch Walden, ein

faszinierendes, aber bis heute in der

akademischen Philosophie kaum beachtetes Werk.

In Die Sinne von Walden, das nun in deutscher

Übersetzung bei Matthes und Seitz erschienen ist,

erschließt der seinerseits noch viel zu wenig

bekannte amerikanische Philosoph Stanley Cavell

(*1926) den Gedankenreichtum von Thoreaus Text.

Es handelt sich um ein „Traktat über politische

Erziehung“ von ungebrochener Aktualität. Leider

in einer äußerst enttäuschenden deutschen

Übersetzung.

von BERNHARD STRICKER

Von Cambridge, Massachusetts,

dem Ort, an dem sich die berühmte

Harvard University befindet, wo

Stanley Cavell bis in die

1990er-Jahre Philosophie gelehrt

hat, fährt man nur etwa 20 Minuten

mit dem Auto bis zum Walden

Pond, dem Ort, an dem Thoreau

sich 1845 seine Hütte errichtete.

Manch einer kommt vielleicht

hierher, weil er früher einmal den

Film Club der toten Dichter gesehen

literaturundfeuilletonLiteraturkritik von Komparatisten

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und seither Thoreaus Worte im Ohr hat, die die Schüler zur Eröffnung ihrer geheimen

Versammlungen im Dichter-Club lesen: „Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt

leben; intensiv leben wollte ich. Das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles

auszurotten, was nicht Leben war. Damit ich nicht in der Todesstunde inne würde, daß ich

gar nicht gelebt hatte.“ Thoreau beschwört hier eine uns wohl allen vertraute Angst: Dass wir

merken könnten, vielleicht sogar erst, wenn es bereits zu spät ist, dass wir ein Leben gelebt

haben, das gar nicht unser eigenes war. Dafür braucht es vielleicht nicht mehr als das

Gefühl, dass unsere äußeren Lebensumstände eine Notwendigkeit mit sich führen, die uns

den Weg unserer Entwicklung vorschreibt. Gegen dieses falsche Bewusstsein von dem, was

notwendig ist, geht Thoreau an, indem er uns zeigt, dass ein anderes Leben jederzeit, hier

und jetzt, möglich ist.

Entfernungen

Es gibt immer wieder Leute, die darüber spotten,

dass die Wildnis, in die Thoreau sich vorgeblich

zurückgezogen hat, in Wahrheit nur einen

Spaziergang von der nächstgelegenen Stadt

Concord entfernt sei. Der Walden Pond ist heute

eine Art Naherholungsgebiet für die Städter aus dem

Großraum Boston. Er ist noch nicht einmal

besonders groß: Ich habe etwa eine

Dreiviertelstunde gebraucht, um ihn zu Fuß zu

umrunden. Doch die Leute, die auf diese Weise

glauben, die Bedeutung von Thoreaus Unternehmen

zu schmälern, haben nicht verstanden, dass

„Walden“ nicht hier zu finden ist, an den Ufern des

Walden Pond. Die Nähe oder Ferne von Walden ist

keine Sache räumlicher Distanz von einem Ort,

sondern eine Frage der Distanz, die wir in Bezug auf

uns selbst und die Selbstverständlichkeiten unseres Lebens einzunehmen bereit sind, wenn

wir das Buch Walden aufschlagen.

Denn Walden ist alles andere als nur oder auch nur primär ein Tatsachenbericht der

Erfahrungen, die Thoreau bei seinem Leben in den Wäldern gemacht hat. Das wird einem

schnell klar, wenn man Stanley Cavells schmales Büchlein Die Sinne von Walden zur Hand

nimmt. Cavells auf Englisch bereits 1972 erschienene Abhandlung ist nicht nur die beste

Begleitlektüre, um Thoreaus Philosophieren, vor allem seinen schier endlosen Wortspielen,

folgen zu können. Es ist auch eines der schönsten Bücher von Cavell, von denen in

Deutschland leider noch immer eine sehr geringe Zahl in Übersetzungen zugänglich ist

(Nach der Philosophie, 2001; Die andere Stimme. Philosophie und Autobiographie, 2001;

Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, 2002; Der Anspruch der Vernunft, 2006 – jetzt neu

als Suhrkamp-Taschenbuch; Cities of Words, 2010).

Leben in Neu-England?

Mit einem pun, einem Wortspiel, beginnt Walden, wenn Thoreau seine Leser adressiert als

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„you who read these pages, who are said to live in New England“. Ich muss hier leider die

englische Fassung zitieren, denn die deutsche Übersetzung (von Erika Ziha und Sophie

Zeitz bei dtv) geht über das Wortspiel hinweg und übersetzt „you who are said to live in New

England“ als „den Neuengländer, der diese Seiten liest“. Cavell erklärt uns, wie wir den Satz

betonen müssen, damit uns sein Doppelsinn aufgeht, nämlich nicht: „Ihr, von denen man

sagt, dass Ihr in Neu-England lebt“, sondern: „Ihr, von denen man sagt, dass Ihr in

Neu-England lebt“. Dass man hier von Leben sprechen könne, ist keineswegs ausgemacht,

allenfalls eine Sache des Hören-Sagens. Was „Leben“ wirklich heißt und ob die Zustände in

Neu-England dem entsprechen – wenn man die finanzielle Abhängigkeit der Menschen,

ihren mühevollen Arbeitsalltag, vor allem aber die Duldung der andauernden Sklaverei in

den Südstaaten in Betracht zieht –, dies herauszufinden, ist Thoreaus erklärtes Ziel auf den

Seiten von Walden.

Allegorien des Schreibens

Die grundlegende Idee von Cavells

Walden-Lektüre ist die folgende:

Der Rückzug in die Wälder, der Bau

einer Hütte dort, die Bearbeitung

eines kleinen Bohnenfeldes und

alles weitere, ja, Thoreaus ganzes

Experiment ist als eine einzige

Allegorie des Schreibens von

Walden zu begreifen. Das Anliegen

dieses Buches besteht in nichts

Geringerem als darin, mit dem

nationalen Epos der jungen Nation

der Vereinigen Staaten zugleich eine transzendentale Unabhängigkeitserklärung zu liefern.

Darum wählt Thoreau als Datum für den Beginn seines Experiments ausgerechnet den

Jahrestag der Unabhängigkeit. Doch ein Nationalepos für Amerika lässt sich nicht schreiben,

solange dieses Land zwar nominell entdeckt, aber seine Idee noch so wenig in der

Wirklichkeit heimisch geworden ist. Die Situation, auf die Thoreau reagiert, stellt sich so dar:

Amerika ist entdeckt und besiedelt, doch die Verheißungen, die mit der Neuen Welt

verbunden waren, haben sich nicht erfüllt. Und es ist nicht so, als wäre das nicht allen

bekannt. Trotzdem leben die Menschen einfach weiter dahin, so als wäre Amerika immer nur

der Name für einen Fleck auf der Landkarte gewesen. Daher rührt die „stille Verzweiflung“, in

der die Masse der Menschen verharrt. Weil das Leben, das sie führen, ihre Worte –

„Freiheit“, „Gleichheit“, „Unabhängigkeit“, „Streben nach Glück“ – Lügen straft, muss Thoreau

die Sprache gewissermaßen als Ganze wieder zum Leben erwecken, den Worten ihre

Bedeutung in konkreten Lebenszusammenhängen zurückverleihen, damit seine Botschaft

überhaupt erst bei den Menschen Gehör finden kann. Darum die Identifikation des Autors mit

dem alttestamentarischen Propheten Hesekiel, darum seine schier endlosen Wortspiele, und

darum seine Selbstdarstellung als krähender Hahn.

Worte

Die Wiederbelebung der Sprache –

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das ist der Punkt, an dem Cavells

Interesse an Thoreau sich mit

seinen Arbeiten zu Wittgenstein und

der Philosophie der normalen

Sprache berührt. Wenn nicht schon

aus Cavells Essays zur

Sprachphilosophie hinreichend

deutlich wurde, dass Sprechen über

Sprache kein formalistisches

Unterfangen ist, sondern die

Reflexion all der Wirklichkeiten unseres Lebens einschließt, in denen Sprache eine Rolle

spielt, dann wird es spätestens in diesem Buch unweigerlich klar. An die Bedeutung unserer

Worte zu erinnern, hat für Thoreau eine unmittelbare politische Brisanz. Nehmen wir zum

Beispiel das Wort „Flüchtling“: „In der Politik erlauben wir uns beispielsweise zu sagen, dass

ein Mensch ein Flüchtling sei, der lediglich vor der Versklavung wegläuft. Das ist eine

versuchte Wahl von Bedeutung, keine autonome Wahl von Worten.“

Thoreaus Rückzug in die Wälder ist deshalb alles andere als eine romantische Farce: Nicht

ein Rückzug aus der Gesellschaft oder die Rückkehr zur Natur sind sein Programm. Es geht

ihm um einen Rückzug seiner Stimme aus der kompromittierenden Anteilhabe am

Gesellschaftsvertrag. Die Inszenierung, mit der er sich umgibt, indem er in die Einsamkeit

geht, signalisiert, dass er sich der Zustimmung zu den gesellschaftlichen Zuständen seiner

Gegenwart enthält. Nicht, um als Einzelner von dem Unheil ausgenommen zu sein, sondern

um seinen Zeitgenossen die Augen zu öffnen dafür, dass sie für ihre Lebensweise in jedem

Moment, in dem sie sie fortsetzen, Verantwortung tragen. Denn ein anderes Leben ist

jederzeit und gleich nebenan möglich.

Lesen

Da die Bedeutung unserer Worte thematisch in Die Sinne von Walden auf dem Spiel steht,

ist Genauigkeit der Lektüre eine hermeneutische Grundvoraussetzung, um diesem Buch

gerecht zu werden. Nicht das Was, sondern vielmehr das Wie des Lesens entscheidet, wie

Thoreau behauptet, darüber, ob es sich um ein „heroic reading“, ein „heldenhaftes Lesen“

handelt, das mit den Anstrengungen des Autors oder gar den Homerischen Helden der Ilias

mitzuhalten vermag: „Bücher aus heroischen Zeiten werden, auch wenn sie in unserer

Muttersprache gedruckt sind, stets in einer Sprache reden, die tot ist für degenerierte Zeiten.

Mühsam müssen wir erst die Bedeutung jedes Wortes, jeder Zeile erarbeiten und sind

gezwungen, aus unserem eigenen Vorrat an Weisheit, Tapferkeit und Großmut zu schöpfen,

um einen tieferen Sinn in sie hineinzulegen, als der gewöhnliche Sprachgebrauch es erlaubt.

[…] Richtig lesen […] erfordert Training wie das des Athleten und die Hingabe fast eines

ganzen Lebens. Bücher wollen mit derselben Aufmerksamkeit und Aufnahmebereitschaft

gelesen werden, mit der sie geschrieben sind.“ Stanley Cavells Buch nimmt diese Forderung

nach Hingabe an die Worte beim Lesen sehr ernst. Man kann es deshalb nicht anders denn

als Ironie bezeichnen, dass dieser Text eine dermaßen ungenaue Übersetzung ins Deutsche

erhalten hat. Je mehr man Cavells Buch schätzt, desto ärgerlicher wird man, dass hier eine

Gelegenheit, uns diesen Denker in Deutschland näherzubringen, nicht verpasst, sondern

verpatzt wurde.

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Übersetzung

Bisherigen Rezensenten ist offenbar entgangen, dass die Übersetzung in verheerendem

Maße sinnentstellend ist. Dabei braucht man nicht einmal immer mit dem Originaltext

Vergleiche anzustellen. Zahlreiche Sätze dürften sich einem genauen Lesen als nicht ohne

Weiteres verständlich erweisen. Um der Leistung des Übersetzers Klaus Bonn Gerechtigkeit

widerfahren zu lassen, muss man immerhin anerkennen, dass Thoreau und Cavell

gleichermaßen hohe Ansprüche an das übersetzerische Können stellen. Dass man

gleichwohl keinem Leser diese Übersetzung empfehlen kann, sei hier an einem Beispiel

vorgeführt, dem ersten Absatz des ersten Kapitels:

„The very greatest masterpieces, when one is fresh from them, are apt to seem neglected. At

such a time one knows, without stint, how unspeakably better they are than anything that can

be said about them. An essential portion of the teaching of Walden is a full account of its all

but inevitable neglect. I assume that however else one understands Thoreau’s topics and

projects it is as a writer that he is finally to be known.”

In der Übersetzung von Klaus Bonn:

„Die allergrößten Meisterwerke, wenn sie noch unverbraucht sind, scheinen wie gemacht

dazu, dass man sie nicht beachtet. Zu der Zeit weiß man ohne Einschränkung, wie

unaussprechlich besser sie als alles sind, was über sie gesagt werden kann. Ein

beträchtlicher Teil des Lehrens über Walden trägt dieser so gut wie unvermeidlichen

Nichtbeachtung in vollem Maße Rechnung. Ich gehe davon aus, dass, wie auch immer man

sonst Thoreaus Themen und Projekte auffasst, er letztlich für sein Schreiben bekannt ist.“

Dass sich die Übersetzungsfehler schon in diesem kurzen Abschnitt regelrecht häufen, wird

an den Unterstreichungen kenntlich. Es geht nicht darum, dass die Meisterwerke „noch

unverbraucht“ sind, sondern darum, dass sie, wenn man sie gerade erst gelesen hat und

noch ganz frisch unter ihrem Eindruck steht („when one is fresh from them“), nicht die

Beachtung erhalten zu haben scheinen, die sie verdienen. Nicht das „Lehren über Walden“,

sondern Waldens eigene Lehre („the teaching of Walden“; genitivus subjectivus) trägt diesem

Umstand Rechnung, indem sie ihn antizipiert. Und Thoreau ist nicht für sein Schreiben

bekannt (sicher, auch das kann man sagen) – seine Leistung wird, für was auch immer man

ihn sonst schätzt, schließlich vor allem als die eines Schreibenden zu beurteilen sein („he is

to be known“… „as a writer“). Der Sinn dieser Passage und wie sie zu übersetzen gewesen

wäre, wird aus dem Gesamtzusammenhang von Die Sinne von Walden hinreichend deutlich.

Man kann daher nur vermuten, dass es der Übersetzer bei einem Vorgehen mot à mot hat

bewenden lassen. Das Ergebnis ist, dass dieser erste Absatz, anstatt die systematische

Bedeutung der Vernachlässigung von Thoreau in der Philosophie hervorzuheben, den

Eindruck erwecken muss, hier verleihe Cavell schlicht dem Übermaß seiner Verehrung für

den leider viel zu wenig beachteten Thoreau Ausdruck.

Nichtbeachtung

Auch für Cavell selbst gilt, dass er letztlich als ein Schreibender Anerkennung wird finden

müssen. Diese Entdeckung steht nicht bloß in Deutschland noch aus. Denn der

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Anerkennung, der sein Denken sich auch thematisch als einer Voraussetzung des

Sprechens und Schreibens widmet, widersetzt sich hartnäckig das Vorurteil, dass Cavells

Texte hermetisch, stilistisch eigenwillig und unerträglich selbstbezüglich seien, obgleich dies

alles für Cavell kaum mehr gelten dürfte als für Lacan, Derrida oder Foucault. Der Eindruck

von Cavells Unzugänglichkeit, zu dem die Übersetzung dieses Textes eher noch beitragen

dürfte, wird von Mark Greifs Essay „Cavell als Erzieher“ hingegen in erfrischender Weise

korrigiert. Der auf Englisch zuerst 2011 in der Zeitschrift n+1 erschienene Essay ist der

deutschen Ausgabe von Cavells Studie über Walden als Nachwort beigegeben, in einer

Übersetzung von Kevin Vennemann. Auf autobiografische Weise nähert sich Greif zunächst

seinem philosophischen Lehrer, dessen Vorlesungen er als undergraduate student in

Harvard besucht hat. Offenbar mit Gewinn, denn Greif gelingt es, Cavells umfangreiches

Werk nach seinen bestimmenden Themen zu ordnen und so eine kompakte Einführung in

den Skeptizismus, den Perfektionismus, die Filmphilosophie und die Komödie der

Wiederverheiratung zu geben. Vielleicht kann dieser Aufsatz bei dem ein oder anderen

Interesse – eines von Thoreaus und Cavells Lieblingsworten – an einem der vielseitigsten

und inspirierendsten Gegenwartsphilosophen wecken. Mit Cavells Texten entdecken wir ein

Stück von Amerika, dem Amerika, für das – genau wie für Walden – immer noch gilt:

„America exists only in its discovery.“

Stanley Cavell: Die Sinne von Walden. Mit einem Essay von Mark Greif

Matthes und Seitz, 204 Seiten

Preis: 24,90 Euro

ISBN: 978-3882210866

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Kritiken und Rezensionen und verschlagwortet mitAmerika, Übersetzung, Harvard University, Henry David Thoreau, Homer, JacquesDerrida, Jacques Lacan, Leben, Ludwig Wittgenstein, Michel Foucault, Natur,Philosophie, Schreiben, Sprache, Sprechen, Stanley Cavell, Transzendentalismus,USA, Walden, Walden Pond, Worte von literaturundfeuilletonneu. Permanentlink[https://literaturundfeuilleton.wordpress.com/2016/08/19/waldens-neue-welt-bleibt-

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2 GEDANKEN ZU „WALDENS „NEUE WELT“ BLEIBT ZU ENTDECKEN“

zu-entdecken/] .

wortsonate

sagte am 19. August 2016 um 17:02 :

Dann würde ich das Original lesen, wenn so gravierende

Übersetzungsfehler vorhanden sind.

metropolenherz

sagte am 29. September 2016 um 17:55 :

Vielen lieben Dank für deinen tollen Artikel!

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