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Seite 1 von 13 Regenerating Communities Das Potenzial der Gründung des ersten europäischen Intelligent Community Institutes in Deutschland Bart Gorynski April 2015

Zusammenfassung | Regenerating Communities - Das Potenzial der Gründung des ersten europäischen Intelligent Community Institutes in Deutschland

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Regenerating Communities Das Potenzial der Gründung des ersten europäischen Intelligent Community Institutes in

Deutschland Bart Gorynski

April 2015

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Die Zusammenfassung basiert auf der Forschungsarbeit „Regenerating Communities at the

Intersection of Planning, Design and Technology - The potential for a curator-based intelligent

community process in Germany. Die Forschungsarbeit wurde im Rahmen eines Executive MBA Real

Estate an der IRE|BS Immobilienakademie erstellt und von Prof. Dr. Joachim Möller, Universität

Regensburg und Frau Prof. Dr. Sigrid Schaefer, EBZ Business School – University of Applied Sciences,

betreut. Der Autor wurde durch die Teilnahme an einem Executive Education Programm an der

Harvard University, Graduate School of Design zu dieser Forschungsarbeit inspiriert.

In einer sich dynamisch entwickelnden Welt geprägt durch Globalisierung (grenzüberschreitende

Abhängigkeiten), Internationalisierung (grenzüberschreitende Unternehmensaktivitäten),

aufkommender politischer Instabilität, ökonomischer Unsicherheit und einer exponentiellen

Transformation der Technologie versuchen Gemeinden weltweit sich neu zu definieren. Primäre

Beweggründe sind durch wirtschaftliche Veränderungen und Schwund in der arbeitenden Bevölkerung

entstandene Krisen oder der erwartete Eintritt von Risiken in naher Zukunft. Die Erhöhung des

wirtschaftlichen Wohlstands, der Sicherheit, der Produktivität sowie der Ausbau des Kulturreichtums,

der Innovationsfähigkeit, des Unternehmertums, der Forschung und Bildung in einem nachhaltigen,

umweltbewussten und sozial verträglichen Kontext sind ausgemachte Ziele auf dem Weg zu einer

Intelligent Community oder deren Synonyme: Smart City, Digital Community, Smart Community,

Innovative Society, u.v.a..

Im Mittelpunkt europäischer „Smart-City-Initiativen“ steht die Entwicklung und Erprobung von

innovativen und effizienten technologischen Löschungen, wodurch der Schwerpunkt der Forschung zu

„Smart Cities“ gegenwärtig noch im Bereich der Technikwissenschaften liegt.1 Zunehmend setzt sich

jedoch die Ansicht durch, dass Städte ihre Smart-City-Agenda eher erfolgreich umsetzen können, wenn

sie in eine breit angelegte Strategie nachhaltiger Stadtentwicklung integriert ist und der Fokus nicht

allein auf technologische Innovation gerichtet ist, sondern auch Querbezüge zwischen

unterschiedlichen Politikfeldern ebenso wie steuerungsrelevante Kooperationsprozesse kritisch

reflektiert werden.2

Die bisherigen Forschungsaktivitäten auf diesem Forschungsgebiet wirken nach stichprobenartiger

Untersuchung auf den Autor räumlich begrenzt und themenspezifisch isoliert. Bei der Beschäftigung

mit der „Intelligent Community Bewegung“, darunter versteht der Autor die Niederschriften des

Intelligent Community Forum (ICF), wurden folgende Hypothesen aufgestellt: 1 Vgl. Wirtschaftliche Universität Wien: http://www.wu.ac.at/urban/forschung/forschungsprojekte/smartcities/ 2 ebenda

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1.

Vorherrschende methodische Forschungslücke auf dem Forschungsgebiet „Smart Cities“ können durch

die Ableitung eines Prozesses zur Systematisierung einer praktikablen Umsetzung anhand der

Erfahrungswerte des ICF minimiert werden und die Effizienz der Forschungsaktivitäten auf diesem

Forschungsgebiet heben.

2.

Ein Prozess zur Systematisierung einer praktikablen Umsetzung steigert die Leistungsfähigkeit von

Gemeinden im Transformationsprozess entgegen einer Intelligent Community (Intelligenten Gemeinde).

Abbildung 1: Gang der Untersuchung der Forschungsarbeit

Die vom Intelligent Community Forum (ICF) entwickelten fünf Intelligent Community Indikatoren

(Abbildung 2) und drei Intelligent Community Erfolgsfaktoren (Abbildung 6), sowie die Beschreibung

ihrer Wechselwirkungen (Abbildung 7) in den Niederschriften des ICFs, stellen eine geeignete Basis für

weitere Forschungsaktivitäten auf dem Forschungsgebiet „Smart Cities“, welches methodische

Forschungslücken aufweist, dar. Während Smart City Initiativen oft Maßnahmen sind um eine

Gemeinde „smarter“ (kosteneffizienter) zu gestalten, gehen Intelligent Community Prozesse darüber

hinaus und zielen auf eine nachhaltige Erhöhung der Lebensqualität in der Gemeinde sowie eine

Dynamisierung des Wachstums von innen heraus ab.

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Abbildung 2: Indikatoren einer Intelligent Community nach ICF

Abbildung 7: Wechselwirkungen der fünf Intelligent Community Indikatoren nach ICF

Abbildung 6: Drei Erfolgsfaktoren einer Intelligent Community nach ICF

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Die Erfahrungsberichte des ICFs ermöglichen eine Weiterentwicklung der fünf Indikatoren um die

Aspekte der Beschaffenheit und Kultur (Abbildung 8), sowie eine integrale Betrachtung der drei

Erfolgsfaktoren (Abbildung 9).

Abbildung 8: Intelligent Community Konzept 1.Teil „Indikatoren und Beschaffenheiten“

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Abbildung 9: Intelligent Community Konzept 2.Teil „Integrierte Erfolgsfaktoren“

Die integrale Betrachtung der drei Erfolgsfaktoren resultiert in der Notwendigkeit eines Kurator-

basierenden Intelligent Community Prozesses (Abbildung 10), welcher sich als fehlender Baustein für

eine geeignete Ableitung eines Kurator-basierenden Intelligent Community Konzeptes (Abbildung 11)

erweist.

Abbildung 10: Intelligent Community Konzept 3.Teil „operatives Kuratorium“

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Abbildung 11: Kurator-basierendes Intelligent Community Konzept

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Die Analyse verschiedener Trends und Megatrends zeigt, dass vor allem Deutschland und deren

Gemeinden im internationalen Vergleich vor besonderen strukturellen und gesellschaftspolitischen

Herausforderungen stehen, wodurch die Dringlichkeit der Etablierung eines Lösungsansatzes besteht

(Abbildungen 13, 16, 18 und 21).

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Neben der Quantität der Gemeindebevölkerung zum Erhalt eines organischen Wachstums erscheint

der Grad der Eigendynamik für organisches Wachstum als wesentlicher Faktor für die Effizienz einer

Gemeinde. Die entwickelte Intelligent Community Formel (Abbildung 22) erzeugt ein kognitives

System, welches Gemeinden in die Lage versetzt, eine Methodik zur effizienteren Generierung und

Strukturierung des organischen Wachstums innerhalb einer Gemeinde zu integrieren.

Abbildung 22: Intelligent Community Formel

Um die weltweite Intelligent Community Bewegung „movement“ in eine zielgerichtete Tätigkeit

„action“ für deutsche Gemeinden umzuwandeln, wurde das abgeleitete Intelligent Community

Konzept in einen Prozess zur Systematisierung einer praktikablen Umsetzung für Gemeinden in

Deutschland überführt. Das Ergebnis stellt das Potenzial der Gründung des ersten europäischen

Intelligent Community Institutes in Deutschland dar. Eine deutsche Schnittstelle des Forschungsgebiets

„Intelligent Community“ dient dazu ein Netzwerk zwischen den treibenden Akteuren einer Intelligent

Community Bewegung in Deutschland zu knüpfen und ein System kollektiver Intelligenz zu schaffen,

welches ein funktionsfähiges, lernendes und dynamisches Instrument darstellt und weitere Akteure

aktiviert. Hierfür erscheint die Etablierung von Kurator-basierenden Intelligent Community Prozessen

für ausgewählte deutsche Gemeinden, deren empirische Untersuchung, den Aufbau einer deutschen

Datenbank zu einem informationsinfrastrukturellen Vehikel und die Weiterentwicklung der Datenbank

zu einen Instrument der Informationsverarbeitung und -vermittlung als Mittel zur kontinuierlichen

Akademisierung und Professionalisierung der treibenden Akteure als notwendig und möglich. Die

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Gründung eines Intelligent Community Institutes sollte mit dem DNA-Ansatz (Triple Helix und Triangel)

des Intelligent Community Konzeptes korrespondieren. Wegen der volkswirtschaftlichen Bedeutung

der Immobilienwirtschaft und deren Konformität zu Erfordernissen der Leadership Triangel aus der

integralen Betrachtung der Intelligent Community Indikatoren (Abbildung 9), erscheint die

Immobilienwirtschaft als prädestiniertes Gründungsmitglied des Intelligent Community Institutes

(Vergleiche folgende zwei Abbildung 23 und 24).

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Als Gründungsmitglieder erscheinen das ICF, eine immobilienwirtschaftliche

Akademie/Universität/Hochschule und wegen der besonderen gesellschaftlichen Bindung und

Verantwortung Akteure der Wohnungswirtschaft als geeignet (Abbildung 25).

Abbildung 25: Skizzierte potenzielle Gründungsstruktur des ersten Intelligent Community Institutes in

Deutschland

Ein 6-Schritte Plan beschreibt die Vorgehensweise zur Zielrichtung (Kapitel 5.2.3.).

Schritt 1•Gründung des ersten europäischen Intelligent Community Institutes in Deutschland

Schritt 2

•Etablierung eines strategischen Management Prozesses nach privatwirtschaftlichen Muster (SWOT-Analyse; Strategie-Formulierung; strategische Selektion; Strategie-Implementierung)

Schritt 3

•Einbeziehung der Akteure der Triple Helix (Wissenschaft, Wirtschaft, Politik/Stadtverwaltung) und Öffnung des Intelligent Community Institutes als unabhängige Plattform der Intelligent Community Bewegung für Deutschland. Strukturierung der DNA des Institutes im Sinne des Intelligent Community Konzeptes

Schritt 4•Auswertung und Systematisierung der Erfahrungsberichte aus der ICF-Datenbank

Schritt 5

•Etablierung von Kurator-basierenden Intelligent Community Prozessen in deutschen Gemeinden, empirische Untersuchungen, Aufbau einer deutschen Datenbank zu einem informationsinfrastrukturellen Vehikel und Weiterentwicklung der Datenbank zu einem Instrument der Informationsverarbeitung und Informationsvermittlung als Mittel zur kontinuierlichen Akademisierung und Professionalisierung der treibenden Akteure -> Kollektive Intelligenz

Schritt 6 •Kontinuierlicher Verbesserungsprozess des Intelligent Community Konzeptes und Ausbau des Institutes

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Wichtige Bestandteile sind die Öffnung des Intelligent Community Institutes als unabhängige Plattform

(Abbildung 26), die Auswertung der ICF Datenbank, die Aktivierung von Gemeinden und eine

Involvierung ihrer treibenden Akteure der Triple Helix, sowie die Etablierung eines kontinuierlichen

Verbesserungsprozesses.

Abbildung 26: Kollektive Intelligenz durch Öffnung des Intelligent Community Institutes als

unabhängige Plattform

Die Gründung eines Intelligent Community Institutes in Deutschland hat das Potenzial den nächsten

Evolutionsschritt auf dem Forschungsgebiet „Intelligent Communities / Smart Cities“ einzuleiten, die

methodischen Forschungslücken auf diesem Forschungsgebiet systematisch zu minimieren, die

Effizienz der Forschungsaktivitäten zu heben, als Musterexemplar für Europa zu dienen und zuletzt

dazu beizutragen den räumlichen Lebensbereich, welchen wir Heimat nennen, zu einem

lebenswerteren und prosperierenden Ort für uns und die Folgegenerationen zu machen.

„Effectiveness is about doing the right thing; Efficiency is about doing the right thing right“

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Der Autor:

Bart Gorynski ist Gründer der global agierenden Denkfabrik

think tank GLocal und hat über 10 Jahre Erfahrung in der

Immobilienwirtschaft. Vor seiner Verantwortlichkeit als Senior

Manager für die Deutsche Annington, Deutschlands größtes

privates Immobilienunternehmen nach Portfoliowert und Anzahl

der Wohneinheiten, leitete Bart Gorynski fast 5 Jahre das

Portfolio Management der Vitus Immobilien S.à r.l. im Wert von

ca. 1,5 Mrd. Euro. Zwischen 2005 und 2010 leitete Bart Gorynski

das Asset- und Property Management Team eines Family Office

mit dem Fokus Projektentwicklung und assistierte im

International Real Estate Investment Team der DTZ in London (UK) für den Bereich Europa, Naher Osten, Afrika.

Bart Gorynski ist Mitglied verschiedener immobilienwirtschaftlicher Forschungsinstitute, der DVFA

(Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management), der Gif e.V. (Gesellschaft für

Immobilienwirtschaftliche Forschung) und ist als Vorstandsmitglied bei der EBZ Business School

Alumni mandatiert. Zudem ist Bart Gorynski Mitglied der IMMOEBS e.V. (der Ehemaligenvereinigung

der IRE|BS und EBS). Er machte seinen Abschluss als Immobilienökonom (GdW), Diplomierter

Wohnungs- und Immobilienwirt und Bachelor of Arts Real Estate an der EBZ Business School in

Bochum (D) und ist durch die DVFA/IRE|BS (D) als CREA® (Certified Real Estate Investment Analyst)

und CRERM (Certified Real Estate Risk Manager) zertifiziert. Eine seiner Forschungsarbeit ist durch die

Aareal Bank AG, einer der führenden internationalen Immobilienspezialisten in den

Geschäftssegmenten Strukturierte Immobilienfinanzierung und Consulting/Dienstleistungen,

ausgezeichnet worden. Zudem begleitete Bart Gorynski Herrn Prof. Dr. Eichener, Gründungsrektor der

EBZ Business School und Herrn Prof. Dr. Schade, Professor für Mathematik, Statistik und

Wirtschaftsinformatik bei einem Erfahrungsaustausch über die Wohnungs- und Immobilienmärkte in

Russland und Deutschland mit der Staatlichen Russischen Universität der Geisteswissenschaften,

Domodedovo, Moskau (Ru) und hochkarätigen russischen Politikern. Weitere Aufenthalte waren die

Harvard University - Graduate School of Design (USA), University of Reading (UK) und “REACh” The

Real Estate Academy in China.