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19 Daniel Nösler M.A. Zwischen der Twiste – Eine außergewöhnliche Wallanlage bei Oersdorf von Daniel Nösler, M.A. Hart an der Grenze zum Landkreis Rotenburg (Wümme) befindet sich auf einer kleinen Erhebung zwischen „Twistmoor“ und „Hammoor“ eine unge- wöhnliche Wallanlage. Die umgebende Niederung ist seit dem 19. Jh. tro- ckengelegt und das Flüsschen Twiste begradigt worden. Bedingt durch diese abseitige Lage am Rande eines großen Moorgebietes war das Bodendenk- mal bisher außerhalb des öffentlichen und wissenschaſtlichen Interesses. Auf einer historischen Karte aus dem Jahr 1839, die anlässlich der Gemein- heitsteilungen angefertigt wurde, ist eine runde Flurstruktur verzeichnet, die mit der Burganlage identisch ist. 1 Im direkten Umfeld der Wallanlage finden sich auf der Karte zwei interessante Flurnamen: ein Bruchwald ist als „Twiest“ bezeichnet, daneben ist das „Twiestmoor“ markiert. Der Flur- und Gewässername „Twist“, der heute noch im Flüsschen „Twiste“ weiterlebt, scheint aus einer sehr alten Namensschicht zu stammen, die mindestens vor 1500 Jahren entstanden ist und könnte Zweig oder Flussgabel bedeu- ten. 2 Dies ist insofern interessant, da es hier im Quellgebiet der Twiste zwei Flussarme gegeben hat, die zumindest zeitweise die Oersdorfer Befestigung an drei Seiten umflossen haben. Eine nähere Beschreibung findet sich weder in den Archivalien zur Ver- koppelung des 19. Jh. noch in der Oersdorfer Schulchronik. Die Befesti- gung wurde erstmalig kurz nach dem Zweiten Weltkrieg durch den dama- ligen Stader Denkmalpfleger Adolf Cassau entdeckt und beschrieben. 3 Die Anlage hae zu seiner Zeit noch einen geschlossenen Wall von etwa 3 m Breite und 0,60 m Höhe, der mit zahllosen kopfgroßen Findlingen befestigt war. Der Wall hae eine steile Vorderfront, während er flach nach innen aus- lief. 4 Einen Graben konnte Cassau in dem damals sehr sumpfigen Gelände nicht erkennen. Der ehemalige Stader Kreisarchäologe Willy Wegewitz hat seinerzeit sogar noch den Wall einer südöstlich vorgelagerten Vorburg ent- 1 Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Stade, Karte Neu Nr. 2078/2. 2 Frdl. Mieilung Dr. Kirstin Casemir, Akademie der Wissenschaſten zu Göingen. 3 Cassau 1949. 4 Frdl. Mieilung Hans-Jürgen Schröder, Ahlerstedt.

Zwischen der Twiste - Eine außergewöhnliche Wallanlage bei Oersdorf. Geschichte und Gegenwart 2012, 19-37

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19Daniel Nösler M.A.

Zwischen der Twiste – Eine außergewöhnliche Wallanlage bei Oersdorfvon Daniel Nösler, M.A.

Hart an der Grenze zum Landkreis Rotenburg (Wümme) befindet sich auf einer kleinen Erhebung zwischen „Twistmoor“ und „Hammoor“ eine unge-wöhnliche Wallanlage. Die umgebende Niederung ist seit dem 19. Jh. tro-ckengelegt und das Flüsschen Twiste begradigt worden. Bedingt durch diese abseitige Lage am Rande eines großen Moorgebietes war das Bodendenk-mal bisher außerhalb des öffentlichen und wissenschaftlichen Interesses. Auf einer historischen Karte aus dem Jahr 1839, die anlässlich der Gemein-heitsteilungen angefertigt wurde, ist eine runde Flurstruktur verzeichnet, die mit der Burganlage identisch ist.1 Im direkten Umfeld der Wallanlage finden sich auf der Karte zwei interessante Flurnamen: ein Bruchwald ist als „Twiest“ bezeichnet, daneben ist das „Twiestmoor“ markiert. Der Flur- und Gewässername „Twist“, der heute noch im Flüsschen „Twiste“ weiterlebt, scheint aus einer sehr alten Namensschicht zu stammen, die mindestens vor 1500 Jahren entstanden ist und könnte Zweig oder Flussgabel bedeu-ten.2 Dies ist insofern interessant, da es hier im Quellgebiet der Twiste zwei Flussarme gegeben hat, die zumindest zeitweise die Oersdorfer Befestigung an drei Seiten umflossen haben.

Eine nähere Beschreibung findet sich weder in den Archivalien zur Ver-koppelung des 19.  Jh. noch in der Oersdorfer Schulchronik. Die Befesti-gung wurde erstmalig kurz nach dem Zweiten Weltkrieg durch den dama-ligen Stader Denkmalpfleger Adolf Cassau entdeckt und beschrieben.3 Die Anlage hatte zu seiner Zeit noch einen geschlossenen Wall von etwa 3 m Breite und 0,60 m Höhe, der mit zahllosen kopfgroßen Findlingen befestigt war. Der Wall hatte eine steile Vorderfront, während er flach nach innen aus-lief.4 Einen Graben konnte Cassau in dem damals sehr sumpfigen Gelände nicht erkennen. Der ehemalige Stader Kreisarchäologe Willy Wegewitz hat seinerzeit sogar noch den Wall einer südöstlich vorgelagerten Vorburg ent-

1 Niedersächsisches Landesarchiv, Staatsarchiv Stade, Karte Neu Nr. 2078/2.2 Frdl. Mitteilung Dr. Kirstin Casemir, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.3 Cassau 1949.4 Frdl. Mitteilung Hans-Jürgen Schröder, Ahlerstedt.

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decken können. Ein flacher dammartiger Zugang, der von der Ostseite an die Befestigung heranführt, ist ebenfalls beschrieben worden.

Schon vor 1949 ist die östliche, größere Hälfte durch den damaligen Eigentümer zum Großteil eingeebnet worden. Das Wallsediment wurde abgefahren und einplaniert sowie ein ca. 40 m breiter Streifen in der Mit-te der Anlage gepflügt. Im Verlauf der folgenden Jahrzehnte ist die Anlage wieder in Vergessenheit geraten und sie wurde dann leider in den letzten Jahrzehnten unbeachtet von der Denkmalpflege fast vollständig eingeebnet, um Ackerland zu gewinnen.

Durch die Auswertung historischer Luftbilder ist es einerseits gelungen, neue Erkenntnisse zum Charakter der Wallanlage zu erlangen und anderer-seits die Phasen der Zerstörung zu dokumentieren. Die früheste überliefer-te Aufnahme (Abb. 1) stammt aus dem Jahr 1953 und ist von der Royal Air Force gefilmt worden. Auf dem Luftbild ist der Wall noch hervorragend zu erkennen. Insbesondere im südwestlichen Abschnitt fallen drei Strukturen auf, die möglicherweise als Tore oder Durchlässe zu interpretieren sind. Zentral sticht außerdem der schon vier Jahre vorher von Cassau beschrie-bene Ackerstreifen ins Auge. Die voranschreitende Zerstörung des Ostbe-reiches wird erstmalig auf einem Foto aus dem Jahr 1963 sichtbar. Dieser Zustand findet sich wiederum auf einer Luftaufnahme von 1971 (Abb. 2), die noch einmal in großer Klarheit die Struktur der Befestigung veranschau-licht. Auch hier sind die drei Tore im Südwesten sowie ein möglicher Durch-lass im Nordwesten auszumachen. Ebenso ist der von Osten heranführende Damm erkennbar. Spätestens fünf Jahre danach ist nun auch das am besten erhaltene westliche Drittel der Wallanlage unter Pflug genommen und zer-stört (Abb. 3). Der ehemalige Wall ist nur noch schemenhaft als helles Rund zu sehen. Auf den modernen Luftbildern (Abb. 4) sind die Überreste des Burgwalls jedoch noch als Bewuchsmerkmale auszumachen: Die fast kreis-runde Befestigung umfasst ein Areal von annähernd 2,5 ha und hatte einen Durchmesser von etwa 185 m. Auch im Gelände lassen sich für das geübte Auge noch die verschliffenen Überreste von Wall und Graben ausmachen.

So fern ab Anlage gelegen ist, so rätselhaft ist sie bis heute geblieben. Bis-her ist unbekannt, wann sie errichtet wurde. In den historischen Quellen gibt es keinerlei Hinweise auf eine Befestigung. Auch der Flurname „Borg-horst“ beschreibt nur einen Burgplatz auf einer trockenen Erhebung im Moor. Oberflächenbegehungen erbrachten bislang nur einige uncharak-teristische Flintabschläge. In der örtlichen Überlieferung wird die Befesti-

Abb. 1: Oersdorf, Ringwallanlage, Luftbild vom 26.02.1953.

Abb. 2: Oersdorf, Ringwallanlage, Luftbild von 1971.

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gungsanlage mit zwei historischen Ereignissen in Verbindung gebracht. Der sagenumwobene „Isern Hinnerk“5, der Horneburger Burgmann Heinrich von Borch, soll hier einen seiner Rückzugsorte gehabt haben. Auch mit den Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges wird die Wallburg verknüpft. So sollen sich hier die Bewohner Oersdorfs samt ihres Viehs vor den herannah-enden Landsknechten in Sicherheit gebracht haben. Der Wall war hierzu als zusätzlicher Schutz mit Dornengestrüpp bewachsen. Ob in diesen Überlie-ferungen ein wahrer Kern stecken könnte, sei dahingestellt, jedoch wäre die Form der Befestigung für den Zeitraum des Hochmittelalters bis zur frühen Neuzeit völlig atypisch. Zumal in den Schriftquellen für dieses Gebiet kein Adelssitz aus historischer Zeit überliefert ist. Auch der außerdem zu vermu-tende Ziegelbruch als Hinweis vergangener Gebäude fehlt völlig.

Um die Frage nach der Bebauungszeit zu klären und um zu prüfen, wie tiefgründig die Schäden durch die Bewirtschaftung der letzten Jahrzehnte reichen, entschloss sich die Archäologische Denkmalpflege des Landkreises Stade diesen interessanten Platz umfassend zu untersuchen.

Geomagnetik

Im Oktober 2011 wurden die Befestigung und deren Umfeld auf einer Fläche von 7 ha durch die Berliner Firma eastern atlas geomagnetisch pro-

5 Vgl. Alsdorf 2003; 2005.

Abb. 5: Geomagnetische Messungen in Oersdorf.

Abb. 3: Oersdorf, Ringwallanlage, Luftbild von 1976.

Abb. 4: Oersdorf, Ringwallanlage, Luftbild von 2005.

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spektiert (Abb. 5). Durch die Geomagnetik werden feinste Veränderungen im Erdma-gnetfeld gemessen, die bei-spielsweise durch menschliche Erdeingriffe entstehen können. Aber auch Feuerstellen, Grä-ben, Mauern und Fundamente lassen sich bei günstigen Bo-denverhältnissen feststellen. Um die empfindlichen Sonden nicht zu stören, dürfen sowohl am Messwagen als auch am Be-diener keinerlei magnetische Materialien vorhanden sein.

Ziel der geomagnetischen Untersuchungen in Oersdorf war es, bislang noch unbekann-te archäologische Befunde zu entdecken und insbesondere das Umfeld der Anlage zu erfor-schen. Gab es möglicherweise eine Vorburgsiedlung? Waren Tore vorhanden? Das Messbild (Abb.  6–7) zeigt eine Vielzahl von Anomalien, von denen ei-nige sicher als archäologische Befunde gedeutet werden kön-nen.6 Dabei konnten sowohl der Grabenverlauf als auch mögli-che archäologische Befunde im Innenbereich der Anlage fest-gestellt werden. Der vermutete Grabenring zeigt insbesondere

6 Meyer / Kniess 2012.

Abb. 6: Messbild der Geomagnetik.

Abb. 7: Archäologische Interpretation der geomag-netischen Messergebnisse.

im Westabschnitt sehr viele Unterbrechungen, die sicher auf die weit reichen-den Zerstörungen durch das Tiefpflügen zurückzuführen sind. Besonders auffällig ist die im Vergleich zum Außenbereich starke Konzentration von Magnetanomalien in der Innenfläche. Sind sie Hinweise auf eine ehemals in-tensive Besiedlung und Nutzung? Im Bereich der vermuteten Vorburg sind ähnlich wie in der Hauptanlage sehr viele Geomagnetikbefunde zu erkennen.

Laserscan

Im November 2011 wurde die Anlage durch eine studentische Arbeits-gruppe der HafenCity Universität Hamburg mit einem terrestrischen La-serscanner vermessen. Mit dieser Methode, die Genauigkeiten im Millime-terbereich erreicht, sollte die Burg hoch aufgelöst erfasst werden, um die Denkmalssubstanz zu kartieren und eventuell bislang noch nicht erkannte Strukturen aufspüren zu können. Als Ergebnis wurde ein detailliertes Ge-ländemodell (Abb. 8) erstellt, auf dem die Befestigung noch hervorragend sichtbar ist.7 Nicht nur die Überreste von Wall und Graben sondern auch

7 Kersten / Lindstaedt 2012.

Abb. 8: Durch terrestrischen Laserscan erzeugtes Digitales Geländemodell der Wallanlage.

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Abb. 9: Grabendurchlass im Planum.

Abb. 10: Profil durch den äußeren Graben der Befestigung.

ein dammartiger Zugang durch das Moor wurden visualisiert. Einige kleine-re Erhebungen könnten auf verschliffene Grabhügel hindeuten.

Der archäologische Befund

Aufgrund der Ergebnisse der Geomagnetik und des Laserscans wurde im Nordwestbereich der Befestigung eine Fläche von etwas mehr als 200 m² für eine begrenzte archäologische Sondage ausgewählt. Mit diesem Schnitt soll-ten sowohl der Bereich von Wall und Graben als auch geomagnetische Ano-malien aus dem Innenbereich erfasst werden. Bereits zu Beginn der Baggerar-beiten zeigte sich, dass eine extreme Podsolierung die Erkenntnismöglichkeit archäologischer Befunde stark einschränkt. Trotzdem konnte der Graben be-reits im ersten Planum erkannt werden (Abb. 9). Dabei zeigte sich in Analogie zum Messbild der Geomagnetik, dass der Graben der Anlage nicht durchgän-gig verlief. Bislang war nämlich nicht klar, ob die Unterbrechungen der Be-festigungen aus den möglicherweise tiefgründigen Zerstörungen herrühren oder tatsächlich so bestanden haben. Interessant ist hierbei, dass die Graben-segmente nicht direkt aufeinander zulaufen, sondern etwas versetzt sind. Der Graben hatte im obersten Planum noch eine Breite von 2 m. Die Daten des Laserscans und der Geomagnetik deuten in einigen Abschnitten auf eine ehe-malige Mindestbreite von bis zu 3 m hin. Auf Abb. 9 ist links neben dem Gra-ben ein schwarz/grau melierter Bereich zu erkennen. Dieser könnte ein Indiz für den Aufbau des Walles aus Plaggen sein.

Beim weiteren Abtiefen der Grabenabschnitte zeigte sich eine Lage von kindskopfgroßen Findlingen, die sich insbesondere an der dem Wall zu-gewandten Seite konzentrierte. In einem Abschnitt konnte sogar noch ein Rest des steinbewehrten Wallfußes dokumentiert werden. Die Oberkante dieser Schicht lag nur knapp unterhalb der Grasnarbe – also sind in diesem Bereich trotz der umfassenden Planierungen die Überreste der Anlage noch relativ gut erhalten. Aufschlussreich stellen sich die Profile des noch ca. 1 m tiefen Grabens dar (Abb. 10), in denen mindestens drei verschiedene Ver-füllschichten zu erkennen sind. Die unterste Schicht bestand aus dunklem Torf mit Schluffanteilen und war leicht gebändert. Unmittelbar darüber befindet sich die Findlingskonzentration, die in ein ähnliches Sediment eingebettet ist. Überlagert wird dieses Stratum von einem Band aus stark zersetztem Torf mit vielen Pflanzenresten. Der nach oben abschließende A-Horizont besteht aus stark vererdetem Torf und zeigt die Spuren der land-wirtschaftlichen Nutzung.

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Etwa 17 m von der Hauptbefestigung entfernt, wurde im Innenbereich der Anlage ein weiterer kleiner Graben dokumentiert, der nur 0,5 m breit und 0,25  m tief ist. Möglicherweise hat er zu einem zweiten Grabenring gehört, der allerdings aufgrund seiner geringen Dimension kaum einen Befestigungscharakter gehabt haben dürfte. Ansonsten ließen sich in der untersuchten Innenfläche bis auf drei Pfosten keine weiteren archäolo-gisch relevanten Befunde lokalisieren. Falls ehedem noch mehr Strukturen vorhanden gewesen sein sollten, ist ihre Erkennbarkeit durch die Boden-verhältnisse stark eingeschränkt oder sogar ganz unmöglich, da die obers-te Bodenschicht auf bis zu 0,60 m ausgeblichen ist. Bei den zwei Wochen andauernden Grabungen konnte überraschenderweise nicht ein einziger archäologischer Fund geborgen werden, so dass die Frage nach dem Errich-tungszeitraum durch andere Methoden geklärt werden muss.

Die Pollenanalyse

Wenn wie in Oersdorf in archäologischen Befunden organische Sedi-mente enthalten sind, die eine gute Pollenerhaltung versprechen, kann de-ren Analyse erste Hinweise zur groben Datierung liefern. Anhand der Zu-sammensetzung des Blütenstaubes, der in feuchten Böden sehr gut bewahrt wird, kann beispielsweise die Klima- und Vegetationsgeschichte einer Re-gion rekonstruiert werden. Aber auch der menschliche Einfluss wie durch Rodungen oder Ackerbau ist unter günstigen Voraussetzungen messbar.

Die Befestigung befindet sich auf einer Sandinsel am Rande eines aus-gedehnten Nieder- und Hochmoorgebietes, in dem sich die Quellgebiete von Twiste und Aue befinden. Der im Graben der Oersdorfer Anlage ange-troffene Torf zeugt in erster Linie von einer Klima- und Vegetationsverän-derung nach ihrer Entstehung, denn die Errichtung der Befestigung direkt auf dem Hochmoor ist kaum denkbar. Da die Ausbreitung der ausgedehn-ten Hochmoore Nordwestdeutschlands in den letzten Jahren umfassend erforscht wurde, lässt sich dieser Befund erklären. Die nordwestdeutschen Hochmoore bildeten sich durch ein feuchter werdendes Klima, welches durch den zunehmenden nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieg bedingt war. Das Moorwachstum erfolgte in mehreren Phasen, die in die Zeit um 7000, 5500 und 4500 v. Chr. datiert werden können.8 Dass sich die Moore

8 Behre 2008, 46.

auch in den nachfolgenden Epochen stark ausgedehnt haben, belegen bei-spielhaft die Untersuchungen an vom Moor überwachsenen Großsteingrä-bern aus dem Elbe-Weser-Dreieck. Die meisten dieser Monumente sind ab 800 v. Chr. vom Moor erfasst worden.9

Für die palynologischen Untersuchungen10 wurden aus dem Graben insgesamt vier Proben analysiert, die aus dem Grabenboden (0,78–0,80 m unter Geländeoberkante), der Findlingsschicht (0,58–0,60 m), der darüber liegenden Torflage (0,47–0,49 m) und der Grenze zum A-Horizont (0,31–0,33  m) entnommen wurden. Die untersten drei Schichten waren sehr stark mit Pollen angereichert, was für einen stark zersetzten Torf sprechen kann. Dementsprechend aussagefähig sind die Ergebnisse der Voruntersu-chungen. Zum Zeitpunkt als der Graben noch offen stand, herrschte eine Waldvegetation vor, die durch Erle, Haselnuss, Eiche, Birke und Linde ge-prägt war. Vegetationsgeschichtlich wird dieses Pollenspektrum in die Zone Firbas VI, in die Zeit zwischen 7000–4500 v. Chr., gestellt. Damit wäre ein extrem hohes Alter gegeben. Die Schicht, in die nach Aufgabe oder Zerstö-rung der Befestigungsanlage die Findlinge von der Wallfront in den Graben gelangten, wird anhand der Zusammensetzung des Blütenstaubes zwischen ca. 2500–0 v. Chr. (Firbas VIII/IX) datiert. Diese mögliche, durch die Pol-lenanalyse angezeigte Nachnutzung der Anlage, überrascht, ist allerdings auch für Erdwerke der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur belegt. In einer dänischen Befestigung wurde der Graben beispielsweise noch ein-mal in der frühen Bronzezeit genutzt.11 Die beiden Proben aus den oberen Schichten zeigen ganz deutlich den menschlichen Einfluss, der durch das Vorkommen von Getreide- und Siedlungszeigerpollen (Firbas IX und X) belegt ist. Diese Straten sind in die Zeit nach Christi Geburt zu stellen.

Auch wenn die Datierungsergebnisse mittels der Pollenanalyse nur sehr große Zeitspannen umfassen, überrascht das mögliche hohe Alter der An-lage. Um diese Ergebnisse zu präzisieren, wurden aus den beiden untersten Schichten Proben zur C14-Datierung eingesandt. Mit den Resultaten ist ge-gen Ende des Jahres zu rechnen. In Ergänzung zu den Untersuchungen des Blütenstaubes aus dem Graben sollen in einem nächsten Schritt die umlie-genden Hochmoore prospektiert werden. Nach der Entdeckung von Loka-

9 Nösler u. a. 2011, 38, Abb. 13.10 Wolters 2012.11 Andersen 2002, 5.

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litäten mit guter Pollenerhaltung wird es möglich sein, auch großräumigere Aussagen zur Vegetationsentwicklung der Umgebung und dem menschli-chen Einfluss auf die Landschaft zu treffen.

Mögliche Parallelen

Da bei der begrenzten archäologischen Sondage keinerlei Fundmateri-al aufgetreten ist, muss die eindeutige kulturelle Einordnung bislang offen bleiben. Einzig die Resultate der Pollenanalyse geben einen Hinweis auf ein vorgeschichtliches Alter, welches möglicherweise bis in das frühe Neoli-thikum reichen könnte. Bis die Ergebnisse der 14C-Datierungen aus den untersten beiden Grabenschichten vorliegen, können nur Analogien zu ver-gleichbaren Anlagen erste Hinweise zum potentiellen Alter liefern. Bleibt die Perspektive nur auf den Elbe-Weser-Raum beschränkt, fällt auf, dass es aus der Zeit vor dem Frühmittelalter nur äußerst wenige Befestigungen gibt.

Als ältester Vertreter darf bisher der Ringwall von Duhnen, Lkr. Cux-haven, gelten, der vor rund 3500 Jahren in der frühen Bronzezeit errichtet worden ist.12 Der Wall ist heute noch ca. 1 m hoch erhalten, umschließt al-lerdings nur eine Innenfläche von etwa 1250 m². Außen ist wie in Oersdorf ein kleinerer Sohlgraben vorgelagert. Diese Wallanlage ist bislang im nord-deutschen Flachland eine singuläre Erscheinung. Für unsere Region eben-so außergewöhnlich ist die eisenzeitliche Befestigung von Wittorf, die aus einem mächtigen Wall, einer Doppelpfostenreihe sowie einem Graben mit 5 m Breite und 2 m Tiefe aufgebaut war.13 Der kreisförmige Innenwall hatte einen Durchmesser von mehr als 130 m, während der Graben ca. 25–30 m entfernt vorgelagert war. Vor einem Zugang wurde neben der Anlage eine Art Abschnittsbefestigung errichtet, deren Funktion noch nicht eindeutig geklärt ist. Wallanlagen aus der Zeit von vor 2500 Jahren waren bis zu die-sem Zeitpunkt ausschließlich aus dem südlich gelegenen Mittelgebirgsraum bekannt.

Zwei weitere frühgeschichtliche Ringwallanlagen befinden sich im West-teil des Elbe-Weser-Dreiecks nordöstlich von Bremerhaven.14 Die „Hei-denschanze“ ist von zwei ovalen Wallringen umgeben, deren Äußerer eine Fläche von etwa 10 ha einnimmt und durch einen 1,5 m hohen Wall mit

12 Zuletzt: Veit u. a. 2011.13 Hesse / Hofmann 2006, 98 ff.; Hesse 2006.14 Schmid 1976; Aufderhaar u. a. 2011.

massiver Palisade sowie zwei flankierende Gräben gekennzeichnet ist. Die innere Anlage ist etwa 2 ha groß.15 Die Errichtung der Heidenschanze ist für die Zeit des 1. Jh. v. Chr. anzunehmen. Unregelmäßig oval ist auch die unweit der „Heidenschanze“ gelegene „Heidenstadt“, die ebenfalls durch einen umlaufenden Wall mit Innen- und Außengraben befestigt ist sowie drei Zugänge aufweist. Die Wallvorderfront war zusätzlich mit einer Pfos-tenreihe verstärkt.16 Die Wallanlage wurde im 4./5. Jh. n. Chr. errichtet und noch bis in das Frühmittelalter genutzt. Neben Entsprechungen in den Nie-derlanden, auf Sylt und in Dänemark existiert im Landkreis Cuxhaven bei Gudendorf eine weitere Befestigung der Kaiser- bis Völkerwanderungszeit, die bislang nur in Ausschnitten bekannt ist.17 In Nordwestdeutschland bil-det diese Konzentration von Wallanlagen aus den ersten fünf nachchristli-chen Jahrhunderten einen absoluten Sonderfall, dessen abschließende Er-forschung und Interpretation noch aussteht.

Wird nun der Aufbau der Oersdorfer Anlage mit den oben aufgeführten Beispielen verglichen, ergeben sich keine eindeutigen Parallelen, so dass der Fokus auf Regionen außerhalb des Landes zwischen Elbe und Weser erwei-tert werden muss. Hier gibt es beispielsweise eine interessante Analogie aus dem Landkreis Uelzen. Dort ist in der Nähe von Walmstorf ein Erdwerk der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur in Teilen ausgegraben worden.18 Geradezu typisch für die Befestigungen dieser Epoche sind die vielfach unterbrochenen Gräben, die fortifikatorisch meist keinen Sinn ergeben.19 Dieser Befund ist auch in Walmstorf dokumentiert worden.20 In den dort ausgegrabenen Grabensegmenten wurden allerdings mehr als 12000 Kera-mikscherben und etwa 9000 Feuersteinartefakte geborgen – also datieren-des Fundmaterial, welches in Oersdorf noch fehlt. Die unregelmäßigen Grä-ben hatten eine maximale Tiefe von 1,5–1,9 m und eine Breite die zwischen 3 und 5  m variiert. Wie an anderen Fundplätzen mehrfach beobachtet,

15 Schön 2000; Bittmann / Schön 2001.16 Aufderhaar u. a. 2011, 194 ff.17 Tempel 1980, 450. Den Hinweis verdanke ich Iris Aufderhaar, M.A., Niedersächsisches In-

stitut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven.18 Richter 2002.19 Zusammenfassend Meyer / Raetzel-Fabian 2006; Klatt 2009; Geschwinde / Raet-

zel-Fabian 2009.20 Richter 2002, 28 ff.

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wurden auch die Gräben dieses Platzes mehrphasig verfüllt. Es wird hinter diesen Vorgängen ein ritueller Akt vermutet, da ein mit Abfällen und Boden gefüllter Graben keinerlei Schutzfunktion erfüllen kann. Interessanterweise sind in einigen Abschnitten Steinpflaster angetroffen worden, die anthropo-genen Ursprungs sind. Ob diese Steinlagen wie in Oersdorf von der Wall-vorderfront stammen könnten, ließ sich nicht eindeutig bestimmen, denn es konnten keinerlei Hinweise auf einen Wall entdeckt werden.21

Die Deutungen zur Funktion dieser neolithischen Anlagen sind vielfältig und noch nicht immer endgültig geklärt. Neben dem Befestigungscharakter gibt es Hinweise auf eine zentralörtliche Funktion als Hauptort eines Stam-mes, eine Nutzung als Viehkral, als umhegter Marktplatz oder der oben an-gedeutete kultische Zweck dieser Plätze.

Das Umfeld

Das Umland der Burganlage wird momentan intensiv durch Geländebe-gehungen prospektiert, um Einblicke in die umgebende Kulturlandschaft zu erhalten. Hier ist insbesondere die Frage zu klären, ob das Grabenwerk in eine prähistorische Siedlungslandschaft eingebettet war oder sich isoliert in einer Randzone befunden hat. Bislang sind im unmittelbaren Umfeld nur sehr wenige Fundplätze bekannt geworden.22 Dies liegt allerdings nur teil-weise an den siedlungsfeindlichen Moorgebieten, denn auch größere Geest-flächen scheinen unbesiedelt gewesen zu sein. Vom Westrand der nordwest-lich anschließenden Gemarkung Grafel im Landkreis Rotenburg (Wümme) liegt nur eine undatierte Fundstreuung vor. Auch die nördlichsten Areale der Gemarkungen Anderlingen und Wense sind fundfrei. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch auf dem Gebiet des Landkreises Stade ab: Die der Anlage zugewandten Regionen der jeweiligen Gemarkungen (Wohlerst, Ottendorf und Oersdorf) sind annähernd fundleer. Bis zum Beginn der planmäßigen Begehungen im Herbst letzten Jahres war erst in etwa 1,5 km Entfernung der erste archäologische Fundplatz bekannt. Es handelt sich dabei um einen Einzelfund einer neolithischen Steinaxt, die 1959 bei der Feldarbeit gefun-

21 Vereinzelt finden sich auch bei weiteren Erdwerken der Trichterbecherkultur Steinlagen in den Gräben: Klatt 2009, 47.

22 Die folgenden Angaben wurden dem Fachinformationssystem des Niedersächsischen Lan-desamtes für Denkmalpflege ADABweb und dem Archäologischen Archiv des Landkreises Stade entnommen.

den worden ist. Noch etwas weiter östlich (2–3 km) befanden sich in den Gemarkungen Oersdorf und Ottendorf größere Gruppen von Megalithgrä-bern und Grabhügeln, die heute ausnahmslos zerstört sind. Hinzu kommen eine trichterbecherzeitliche Amazonenaxt und zwei wohl neolithische oder bronzezeitliche Flachgräber.23 Aus einer jüngeren Epoche stammt ferner ein Urnengräberfeld der Vorrömischen Eisenzeit.

Bei den Prospektionen der letzten Zeit wurde auf einem Acker nur 200 m östlich der Wallanlage ein weitläufiger neolithischer Fundplatz entdeckt. Er befindet sich auf einem sanften nach Westen zur Niederung abfallenden Hang. Neben Flintartefakten wie Kernsteine, Abschläge und Schaber wur-den einige neolithisch anmutende Keramikscherben entdeckt. Da die Befes-tigung bislang undatiert ist, kann der Zusammenhang zu diesem Fundplatz noch nicht abschließend beurteilt werden. Interessant ist jedoch, dass der vermutete dammartige Zugang der Burg in Richtung dieses vermutlichen Siedlungsplatzes führt.

Zusammenfassung

Am Rande eines ausgedehnten Moorgebietes südwestlich von Oers-dorf befindet sich eine rätselhafte Ringwallanlage, die leider in den letzten Jahrzehnten obertägig zum Großteil zerstört wurde. Sie bestand aus einem annähernd runden Wall, dem ein Graben vorgelagert war. Die Befestigung hatte mindestens fünf Zugänge. Um die Fragen nach Alter und Funktion dieses spannenden Platzes zu klären, wird die Wallanlage derzeit durch die Archäologische Denkmalpflege des Landkreises Stade umfassend erforscht. Neben der Auswertung historischer Luftbilder, Geländebegehungen, geo-magnetischer Prospektion und terrestrischem Laserscan wurde im April 2012 eine erste archäologische Ausgrabung durchgeführt, bei der nicht nur die Hauptbefestigung freigelegt wurde, sondern ein weiterer Graben im Innenbereich entdeckt werden konnte. Durch die bisherigen Forschungen sind bislang mehr Fragen aufgeworfen als Antworten beantwortet worden. Auch wenn sich durch die Analyse der Pollen aus der Grabenverfüllung eine Errichtung der Befestigung in der Vorgeschichte abzeichnet, werden erst die Ergebnisse der C14-Datierungen genauere Aussagen ermöglichen. Regionale und überregionale Vergleiche mit vor- und frühgeschichtlichen

23 Wegewitz 1927, 85 ff.; Wegewitz 1949, 131 f.

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Eine außergewöhnliche Wallanlage bei Oersdorf 35Daniel Nösler M.A.

Wallanlagen legen jedoch ebenso eine Erbauung der Anlage während der Jungsteinzeit nahe.

Jenseits aller wichtigen Detailfragen ist die Befestigung ein bedeutendes archäologisches Denkmal, welches vermutlich Jahrtausende sichtbar gewe-sen ist und die prähistorische Landschaft prägte. Aufgrund der auch überre-gionalen wissenschaftlichen Bedeutung der Oersdorfer Wallanlage ist deren weiterer Erhalt und Schutz von besonderer Wichtigkeit.

Danksagung

Diese Ausführungen wären ohne die tatkräftige Mithilfe einer Vielzahl von Personen nicht in diesem Umfang möglich gewesen. Die Vereinsmit-glieder Dietrich Alsdorf und Dieter Goohsen haben die Aufmerksamkeit wieder auf dieses einzigartige Bodendenkmal gelenkt, wofür ich sehr auf-richtig danke. Ich möchte der studentischen Arbeitsgruppe des Master-studienganges Geomatik der HafenCity Universität Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Kersten und Dipl.-Ing. Maren Lindstaedt für ihre engagierte Arbeit und die spannenden Ergebnisse danken. Den Mitarbeitern der Firma eastern atlas GmbH & Co. KG sei ebenso für die Ergebnisse ihrer Messungen gedankt. Die palynologischen Analysen führte in bewährter Weise Dr. Steffen Wolters vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung in Wilhelmshaven durch, dem ebenfalls herz-lich gedankt sei. Mein herzlicher Dank gilt außerdem Dr. Kirstin Casemir, Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, für die umfassenden Ausfüh-rungen zum Flurnamen „Twist“. Mein herzlicher Dank gilt insbesondere den Grundeigentümern und Pächtern Bernd Dammann, Oersdorf, Hans-Jürgen Schröder, Ahlerstedt, und Ralf Klintworth, Oersdorf, die ihre land-wirtschaftlich genutzten Flachen für die archäologischen Untersuchungen zur Verfugung gestellt haben.

LiteraturAlsdorf 2003D. Alsdorf, Isern Hinnerk – einem Mythos auf der Spur. Archäologie in Niedersachsen 6, 2003, 69–71.Alsdorf 2005Ders., Neues von der Burg des „Isern Hinnerk“. Geschichte und Gegenwart 2005, 35–37.Alsdorf / Goohsen 1984Ders. / D. Goohsen, Borghorst – Ein zerstörter Ringwall bei Oersdorf. Mitteilungen des

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36Zwischen der Twiste –

Eine außergewöhnliche Wallanlage bei Oersdorf 37Daniel Nösler M.A.

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Abbildungsnachweis:Abb. 1: Luftbilddatenbank Dr. Carls GmbH, Bild-Nr. 303. – Abb. 2: Landesamt für Geoin-formation und Landentwicklung Niedersachsen, Flug 00744, Streifen 01, Bild 0386, MA 12, Oktober 1971. – Abb. 3: Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Nieder-sachsen, Flug 01268, Streifen 11, Bild 2288, MA 13, März 1976. – Abb. 4: Google Earth. – Abb. 5: D. Alsdorf, Lkr. Stade. – Abb. 6: Eastern Atlas GmbH & Co. KG. – Abb. 7: Eastern Atlas GmbH & Co. KG. – Abb. 8: Th. P. Kersten / M. Lindstaedt, HafenCity Universität Hamburg, Labor für Photogramemtrie & Laserscanning. – Abb.  9: archomedo GbR. – Abb. 10: archomedo GbR.