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Markets Insight Der Newsletter für professionelle Investoren November 2017 Ausgabe Deutschland Multi Asset I Renten I Asset Allocation Thema des Monats: Wie Anleger die Chancen von Chinas New Economy nutzen können | Seite 4 Klare Signale Konjunktur, Zinsen, Bewertung: Kurzfristig keine Eintrübung in Sicht | Seite 3 Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre

MarketsInsight · pan oder Spanien. Die meisten Schulden sind zudem bei staatlichen Banken und staatlich kon - trollierten Unternehmen. Eine Sanierung ist da-her nahezu ohne externe

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MarketsInsightDer Newsletter für professionelle Investoren

November 2017

Ausgabe Deutschland

Multi Asset I Renten I Asset Allocation

Thema des Monats:Wie Anleger die Chancen von Chinas New Economy nutzen können | Seite 4

Klare Signale Konjunktur, Zinsen, Bewertung: Kurzfristig keine Eintrübung in Sicht | Seite 3

Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wenn über die künftigen Risiken für die Kapital-märkte geredet wird, rückt ein Land fast immer in den Fokus: China. In der Tat kann die zweit-größte Volkswirtschaft der Welt gleich zwei be-eindruckende Entwicklungen vorweisen: zum einen das stärkste und längste ununterbroche-ne Wachstum unter den Emerging Markets, zum anderen den kräftigsten Anstieg der Ge-samtverschuldung unter den großen Ländern in den vergangenen zehn Jahren. Überkapazitäten in vielen Industriesektoren, überteuerte Immo-bilienmärkte und die steigende Zahl fauler Kre-dite treiben darüber hinaus vielen Anlegern die Sorgenfalten auf die Stirn.

Ein genauerer Blick zeigt allerdings ein weni-ger bedrohliches Bild. Die Gesamtverschul-dungsquote von derzeit 264 Prozent des Brutto-inlandsprodukts liegt auf demselben Niveau wie in den USA und Europa, aber unterhalb von Ja-pan oder Spanien. Die meisten Schulden sind zudem bei staatlichen Banken und staatlich kon-trollierten Unternehmen. Eine Sanierung ist da-her nahezu ohne externe Gläubiger möglich. Außerdem ist China unabhängig von ausländi-schen Kapitalzuflüssen. Mit Währungsreserven von rund 3000 Milliarden Dollar und einem jähr-lichen Leistungsbilanzüberschuss von 1,5 Pro-zent (IWF, Ende Oktober) verfügt das Land über genügend Reserven, um eine mögliche Vertrau-enskrise zu bekämpfen.

Christian Heger ist

Geschäftsführungs­

mitglied und Chief

Investment Officer bei

HSBC Global Asset

Management

(Deutschland) GmbH.

Auch politisch präsentiert sich China selbstbe-wusst. Der 19. Parteitag der Kommunistischen Partei hat die Position von Staatspräsident Xi Jinping gestärkt. Der Regierung sind die lang-fristigen Risiken einer hohen Verschuldung be-wusst. Mit der Konsolidierung seiner Macht dürfte Xi stärker als in seinen ersten fünf Regie-rungsjahren auf seine Reformagenda setzen. Der Umbau zu einer konsum- und dienst-leistungsgetriebenen Volkswirtschaft und der notwendige Abbau von Kapazitäten umwelt-schädlicher Industrien haben jedoch auch Schattenseiten. Während sich die langfristigen Perspektiven Chinas verbessern, dürften kredit-finanzierte Konjunkturprogramme seltener wer-den. Kurzfristig schwächeres Wachstum in China bringt zwar die Weltwirtschaft nicht aus dem Tritt, bei Rohstoffen sollten Anleger aber vorsichtiger werden. Für eine generelle Skepsis gegenüber China besteht jedoch kein Anlass.

Impressum

Herausgeber HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH

Anschrift Herausgeber und Redaktion HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH Königsallee 21/2340212 Dü[email protected]

© Copyright: HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH 2017

Verantwortliche Redakteure Kathrin Quandt, Corinna Voglis

Gestaltung und Produktion Mike Communications, Köln

Fotos Titel: Getty Images/iStockphoto S. 3, S. 4, S. 5, S. 6, S. 8: Getty Images/iStockphoto Druck SD Service-Druck GmbH & Co. KG, Neuss

Stand 15. November 2017

Asset Allocation Keine Abschwächung vor 2019 erwartet | Seite 3

Thema des Monats Chancen von Chinas New Economy nutzen | Seite 4

Multi Asset „Aktien bloß nicht zu früh verkaufen“ | Seite 5

Renten Zinsanstieg in der Eurozone wurde vertagt | Seite 6

Kontakt | Seite 7

Inhalt

Editorial

IhrChristian Heger

Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre

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13,0 %

November 2017 | marketsinsight | 3

Keine Abschwächung vor 2019 erwartetWEITBLICK: Ein schnelles Ende des breiten globalen Wirtschafts­

aufschwungs ist nicht in Sicht. Auch von der Zinsfront droht keine

Gefahr für Risiko­Assets.

Auch wenn aktuell Gewinnmitnahmen zu ver-zeichnen sind, ist der Aufwärtstrend bei Aktien mittelfristig intakt. Das wird vielen Anlegern lang-sam unheimlich. Woran könnte eine Fortsetzung des Börsenaufschwungs scheitern? Ein wichtiger Kurstreiber ist die robuste Weltkonjunktur. Zum ersten Mal seit der Finanzkrise hat der Auf-schwung alle Regionen der Welt erfasst. Die In-dustrieländer profitieren von niedrigen Zinsen und guten Arbeitsmärkten, zahlreiche Emerging Mar-kets von steigenden Rohstoffpreisen.

Wirtschaft wächst in der BreiteEin schnelles Ende ist nicht in Sicht. Die Stim-mungsindikatoren in den USA und der Eurozone haben sich zwar zuletzt nicht mehr verbessert, verharren aber nahe der hohen Niveaus aus den Vormonaten. Die jetzt wieder wahrscheinlichere kleine Steuerreform könnte in den USA 2018 zu-dem für einen zusätzlichen Wachstumsimpuls sorgen. Neben Konsum und Immobiliensektor tragen erstmals in vielen Industrieländern auch die Anlageinvestitionen stärker zum Wachstum bei. Regionale und strukturelle Breite des Auf-schwungs lassen bis weit ins Jahr 2018 eine er-höhte Aktivität der Weltwirtschaft erwarten. Erst für 2019 lohnen sich wieder Gedanken über eine mögliche Abschwächung.

Neben der guten Konjunktur befeuern die re-kordtiefen Zinsen den Aufschwung risikotragen-der Assets. Hier ist jedoch der Wechsel eingelei-tet. Die US-Notenbank Fed wird im Dezember nicht nur die Leitzinsen zum fünften Mal erhö-hen, sondern auch die Verkürzung der Bilanz-summe konsequent fortsetzen. Die Europäische Zentralbank hat gerade die Halbierung ihrer An-leihenkäufe auf monatlich 30 Milliarden Euro ab

Januar 2018 angekündigt. Diese Schritte reichen jedoch nicht aus, das Niedrigzinsumfeld zu been-den. Bleibt es bei den bisherigen Vorgaben, wer-den frühestens ab Mitte 2018 die internationalen Notenbanken durch Anleihenkäufe keine zusätz-liche Liquidität mehr zur Verfügung stellen. Ein schneller Ausstieg aus der expansiven Geldpoli-tik ist aus fundamentaler Sicht keineswegs zwin-gend. Trotz zunehmend ausgelasteter Arbeits-märkte erreicht die Inflation in den meisten Industrieländern nicht die gewünschten Zielmar-ken der Notenbanken. Dennoch sollten Anleger nicht zu sorglos sein. Die Inflation als nachlaufen-der Indikator könnte vor allem in den USA 2018 und 2019 anziehen. Eine aggressivere Fed und ein möglicher Anstieg im Zehn-Jahres-Staatsan-leihen-Zins auf über 2,5 Prozent dürften die Ruhe an den Rentenmärkten beenden. Zumindest für die nächsten Monate sieht es jedoch nicht da-nach aus.

Keine Börsenampel zeigt RotAngesichts des tiefen Zinsniveaus zeigt auch die Bewertung noch keine Überhitzung an. Der Kurs-anstieg wird an den meisten Börsen von einem zweistelligen Gewinnplus begleitet, und die Risi-koprämie gegenüber Festverzinslichen ist noch immer ausreichend. Konjunktur, Zinsen, Bewer-tung: Keine dieser drei Börsenampeln steht der-zeit auf Rot. Bis über den Jahreswechsel hinaus zeichnet sich keine größere Eintrübung ab. Anle-ger sollten daher an der übergewichteten Aktien-position festhalten. Die aktuelle Korrektur stellt eine Zukauf-Gelegenheit dar.

Asset Allocation

Das Portfolio unter der Lupe

25,0 %

BenchmarkAktien:Aktien Europa Aktien Asien (inkl. Japan)Aktien USAAktien Emerging Markets Welt ex Asien

Fixed Income:Staatsanleihen Emerging Markets Welt Corporate Bonds Euro Inv. Grade Staatsanleihen Euroland

Empfohlene Gewichtung

25,0 %

12,5 %

5,0 %10,0 %

15,0 %

17,0 %

5,0 %

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Quelle: HSBC Global Asset Management (Deutschland) Stand: 15.11.2017

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Thema des Monats

4 | marketsinsight | November 2017

Die in diesem Artikel vertretenen Meinungen stellen aus-schließlich die persönliche Auffassung des Verfassers dar und können sich jederzeit ändern; solche Meinungsäußerungen müssen nicht publiziert werden.

Chancen von Chinas New Economy nutzenAKTIEN: Eine intakte Wachstumsstory, gute Gewinnprognosen

und günstige Bewertungen machen chinesische Aktien attraktiv.

Erfahrene Manager können zudem Fehlbewertungen nutzen.

Von Clemens Mayer­Schoene

Nur alle fünf Jahre findet in China der Parteikon-gress der Kommunistischen Partei statt. Im Ok-tober war es wieder soweit. Zu den zentralen Ergebnissen zählt eine weitere Verstärkung der Machtbefugnisse des Präsidenten Xi Jinping. Zu-dem setzte Xi mehrere wirtschaftliche Ziele. So soll bis 2020 das Bruttoinlandsprodukt gegen-über 2010 verdoppelt werden. Dies würde ei-nem Wachstum von mindestens rund 6,3 Pro-zent in den nächsten drei Jahren entsprechen. Bis 2049 soll China ein „großes, modernisiertes sozialistisches Land“ mit maßgeblichem globa-lem Einfluss sein.

Zurzeit wird das Wirtschaftswachstum durch die „New Economy“ getragen. So legte etwa

Chinas Digitalwirtschaft 2016 um 19 Prozent zu – deutlich stärker als die Gesamtwirtschaft, die um weniger als sieben Prozent wuchs. Auch langfristig dürften Sektoren wie Informations-technologie, Umweltschutz, neue Energien und Konsum gute Anlagemöglichkeiten für Aktienan-leger bieten. Sie sollten die Hauptprofiteure von Xis ehrgeizigen Plänen und der Umgestaltung der Wirtschaft sein.

Zu wenig China in globalen PortfoliosNicht nur das Wachstum und der Strukturwan-del, der von der Politik aktiv gefördert wird, spre-chen für ein Investment in chinesische Aktien. Die Prognosen für die Unternehmensgewinne sind so hoch wie seit 2010 nicht mehr. Bei Akti-enanlagen herrscht Nachholbedarf: Trotz günsti-ger fundamentaler Situation und allgemein aner-kanntem Wachstumspotenzial ist China in den Portfolios globaler Anlegern unterrepräsentiert. Auch die Bewertungen erscheinen attraktiv. Chi-nesische Aktien weisen Kurs-Buchwert-Verhält-nisse auf, die deutlich unter den Zehn-Jahres-Durchschnitten liegen. Zudem haben die Titel des MSCI China seit 2010 relativ niedrige Bewer-tungen im Vergleich zum Rest der Welt.

Wer erfolgreich an Chinas Aktienmärkten inves-tieren will, sollte nicht nur auf die Unternehmen schauen, sondern auch die politische Ausrich-tung der Regierung, regulatorische Änderungen, Konsummuster und Anlagetrends im Blick ha-ben. Denn diese spielen eine wichtige Rolle bei der Einschätzung von Wachstumschancen in Wirtschaft und Unternehmen. Erfahrene Anlage-experten mit lokaler Kompetenz können die Dy-namik des Wandels besser verstehen und ent-sprechend handeln. Das gilt im besonderen Maße für die Onshore-Märkte. Hier investieren vor allem Privatanleger, die sich von Stimmun-gen leiten lassen. Dies führt zu höherer Volatili-tät, aber auch immer wieder zu Fehlbewertun-gen. Hier ist ein Value-Ansatz angebracht, der die langfristigen Chancen und die Ertragskraft von Unternehmen beachtet und kurzfristige Volatili-tät als Chance für den Kauf von unterbewerteten Titeln nutzt.

Ein disziplinierter Anlageprozess, der die Be-wertung und Profitabilität der Unternehmen ana-lysiert, kann die Outperformance-Chancen im chinesischen Markt erhöhen. Er hilft, unter mehr als 3000 Titeln attraktive Anlagemöglichkeiten zu finden. Zudem sind das Verstehen und konse-quente Managen von Risiken unverzichtbar, um von der immer noch intakten Wachstumsstory Chinas zu profitieren.

Clemens Mayer-

Schoene ist bei HSBC

Global Asset

Management

(Deutschland) Experte

für Emerging Markets.

Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre

„Aktien bloß nicht zu früh verkaufen“AUFWÄRTSTREND: Die Feierlaune an den Aktienmärkten dürfte

vorerst anhalten, trotz gelegentlicher Gewinnmitnahmen.

Die Chancen auf eine Jahresendrally stehen gut.

Wir waren zwar positiv gestimmt, überrascht hat uns die Stärke des Aufwärtsimpulses an den Ak-tienmärkten im späten Oktober dennoch ein we-nig. Nach eingehender Diskussion, ob wir die Gewinne mitnehmen und bei Aktien in die neut-rale Position zurückzukehren, haben wir uns da-gegen entschieden. Was waren die Argumente?

Die fundamentalen Daten haben sich in den vergangenen Wochen, wenn überhaupt, dann zugunsten von Aktien verändert. So wurden Wachstumserwartungen erhöht, in Deutschland jüngst vom Sachverständigenrat. Zudem haben die Unternehmen in der laufenden Berichts-saison bessere Gewinne ausgewiesen. Diese rechtfertigen unseres Erachtens durchaus die weiter gestiegenen Kurse. Aus diesen und ähn-lichen Daten können wir keine unmittelbare Ge-fährdung der aktuellen Hausse ableiten.

Liquidität stützt die FinanzmärkteAuch aus der Zins- und Liquiditätspolitik gab es zwar viele Einzelmeldungen. Doch der Grund-trend bleibt unverändert. Ganz gleich, ob in Groß-britannien die Bank of England die Zinsen margi-nal erhöht oder die Europäische Zentralbank die langerwartete Reduzierung des Anleihekaufpro-gramms nun öffentlich kommuniziert hat. Die ins-gesamt an den Märken verfügbare Liquidität bleibt hoch und wirkt, wenn schon nicht als Trei-ber, so doch zumindest als gute Stütze an den Finanzmärkten. Darüber hinaus verlieren die geo-politischen Unsicherheiten gegenwärtig etwas an Schärfe. In diesem Umfeld spricht wenig da-für, Aktienbestände spürbar zu reduzieren. Zumal sich bei negativen kurzfristigen Zinsen zwangs-weise die Frage nach Anlagealternativen stellt.

Davon gibt es im deutlich weniger riskanten Be-reich bestenfalls wenige, wenn überhaupt wel-che. Es gilt also, eine mögliche Jahresendrally zu nutzen. Denn wer weiß schon, was im nächsten Jahr kommt. Carpe diem – und bloß nicht zu früh verkaufen. Auf der anderen Seite können wir ebenso die Börsenweisheit zitieren, dass von Ge-

winnmitnahmen noch keiner arm wurde. Kann es also nicht schaden, die durch die Übergewich-tung seit August entstandenen Gewinne zu rea-lisieren und das Aktiengewicht wieder auf „Neu-tral“ zurückzunehmen? Hier spielt der Aspekt, woran Portfoliomanager gemessen werden, eine große Rolle. Ist der Erfolgsmaßstab ausschließ-lich die relative Entwicklung gegenüber einem

Index? Oder wird der Manager zusätzlich an der Konkurrenz gemessen? Noch anders stellt sich das „Problem“ für jene Anleger dar, die positive absolute Renditen erzielen wollen. Hier haben viele im laufenden Jahr ansehnliche Wertsteige-rungen bei überschaubarem Risiko erzielt. Wäre es angebracht, das Gesamtrisiko im Portfolio zu reduzieren?

Keine Gründe für deutliche KorrekturUnsere Sichtweise ist: Mangels klarer Überzeu-gung, dass von den aktuellen Niveaus eine nen-nenswerte Korrektur erfolgt, bleiben wir bei un-seren benchmark-abhängigen Mandaten bei der Übergewichtung in Aktien. Bei unseren Absolu-te-Return- und risiko-budgetierten Mandaten ha-ben wir allerdings die hohen Kurse genutzt, um Aktien-Exposure deutlich zu reduzieren. Auch diese Mandate haben im laufenden Jahr sehr an-ständige Wertentwicklungen erzielt, die im We-sentlichen aus Aktien stammen und mit entspre-chend hohen Portfoliorisiken verbunden waren. Hier gebietet es schon das Risikomanagement, den Risikobeitrag der Aktien nicht beliebig hoch werden zu lassen.

Die wichtige Botschaft ist jedoch: Wir bleiben bei Aktien übergewichtet, weil wir fundamental weiter positiv gestimmt sind. Das gilt als überge-ordnete Aussage, auch wenn wir den Risikobei-trag aus Aktien in Absolute-Return-Produkten teilweise und aus taktischen Risikogründen re-duziert haben.

Multi Asset

November 2017 | marketsinsight | 5

Wir bleiben bei Aktien übergewichtet, weil wir fundamental weiter positiv gestimmt sind.

Babak Kiani, Head of Portfolio Management Multi­Asset bei HSBC

Global Asset Management (Deutschland) GmbH.

Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre

Renten

6 | marketsinsight | November 2017

Zinsanstieg in der Eurozone wurde vertagtTAPERING: Die Europäische Zentralbank hat jüngst für eine gute

Performance am Anleihemarkt gesorgt. Sollte die Inflation jedoch

anziehen, könnten die Anleiherenditen deutlich steigen.

Die fundamentale Lage in der Welt deutet auf den stärksten Aufschwung seit Jahren hin. Die USA und die Eurozone sind im dritten Quartal 2017 schätzungsweise mit einer annualisierten Rate von rund drei Prozent gewachsen (HSBC Global Asset Management, Investment Strategy, 31. Oktober). Weltweit dürfte die Wirtschaft im drittem Quartal ein Wachstum von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal aufweisen. Da-mit zeichnet sich das größte Wachstum seit 2013 ab. Positiv fällt dabei auf, dass das Wachs-tum in der Breite – geografisch als auch bezogen auf die Wachstumstreiber – an Fahrt gewinnt.

Löhne wollen nicht steigenTrotz der guten Fundamentaldaten wird der Markt derzeit mit so niedrigen Inflationszahlen konfrontiert, dass viele Marktteilnehmer bereits von einem „Puzzle“ sprechen. Es ist durchaus verwunderlich, warum beispielsweise trotz Voll-beschäftigung in den USA die Löhne nicht nach-haltig steigen. Auch in der Eurozone, wo die Arbeitslosenquote deutlich sinkt, lässt sich kein wirklicher Lohndruck erkennen. Gepaart mit einer extrem niedrigen Volatilität an vielen Märk-ten stellt die aktuelle Situation ein hervorragen-des Umfeld für Risiko-Assets dar.

Aber auch die Rentenmärkte wiesen in den vergangenen Wochen eine sehr gute Perfor-mance auf. Zu verdanken ist diese der Europäi-schen Zentralbank (EZB). Ende Oktober hat sie angekündigt, das Volumen der Anleihekäufe von 60 auf 30 Milliarden Euro ab Januar 2018 zu re-duzieren und für mindestens neun Monate fort-zusetzen. Danach wird es vermutlich eine weite-re Reduzierung geben, so dass das Programm

dann eventuell Ende 2018 vollständig auslaufen wird. Der Markt war zwar auf das sogenannte Tapering eingestellt, aber einen so langen Zeit-raum hatten die Marktteilnehmer augenschein-lich nicht auf der Rechnung. Damit ist klar, dass Zinserhöhungen auf dem Zeitstrahl noch weiter nach hinten rücken und frühestens – wenn über-haupt – 2019 stattfinden werden.

Dass die Renten- und die Aktienmärkte nach dieser Ankündigung gut performt haben, liegt auch in der Tatsache begründet, dass die EZB nach dem Tapering ein sehr bedeutender Käufer im Markt bleiben wird. Die Zentralbank hat erst-mals Details zu ihren Reinvestitionen veröffent-licht. Von November 2017 bis Oktober 2018 wer-

den monatlich im Durchschnitt 10,8 Milliarden Euro endfällig, die wieder angelegt werden müs-sen. Somit wird die Zentralbank im Schnitt für rund 41 Milliarden Euro Anleihen kaufen. Die Reinvestitionen dürften sich im Laufe der Zeit weiter erhöhen, nämlich dann, wenn immer mehr zuvor erworbene Papiere ihr Endfälligkeitsdatum erreichen. Selbst wenn also das offizielle Kaufpro-gramm irgendwann 2018 komplett ausläuft, bleibt die EZB prominent am Markt vertreten.

Vorsicht bei BundesanleihenAus Bewertungssicht ist ein Investment in deut-sche Bundesanleihen dagegen alles andere als ein Selbstläufer. Renditen für zehnjährige Anlei-hen handeln derzeit bei rund 0,40 Prozent (Stand: 10.11.2017) und sind damit aus unserer Sicht nach wie vor hoffnungslos überbewertet. Wir se-hen den fairen Wert eher zwischen 0,9 und 1,0 Prozent. Das Chance-Risiko-Profil ist demnach unattraktiv. Sollte beispielsweise die Inflation doch irgendwann anziehen, was aufgrund der äußerst soliden konjunkturellen Lage nicht ver-wundern dürfte, könnten wir uns in einem Um-feld deutlich steigender Renditen wiederfinden. Auch die Tatsache, dass der Markt für die US-Notenbank Fed im nächsten Jahr bei weitem keine drei Zinserhöhungen eingepreist hat, könn-te zu einem Risiko werden. Bis dato kommuni-ziert die Fed drei Zinserhöhungen für 2018. In Bundesanleihen zu investieren könnte sich im Ergebnis als Fehler herausstellen.

Auch nach der Tapering­Phase bleibt die Europäische Zentralbank ein bedeuten­der Anleihekäufer.

Andreas Vester ist zuständig für Fixed Income Portfolio Manage­

ment bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH.

Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an Institutionelle und Firmenkunden sowie Finanzintermediäre

Institutional & Corporate­Business­Team

Kontakt

Andreas Folgner,

Direktor, Head of

Corporate Business

Normann Liebenstein,

Direktor, Liquidity

Specialist, Institutional &

Corporate Business

Jan-Philipp Schmidt,

Institutional Business

Clemens Mayer-Schoene,

Prokurist, Corporate

Business

Wiebke Merbeth,

Abteilungsdirektorin,

Corporate Business

Markus Pottmeier,

Direktor, Institutional and

Corporate Business

Olaf Riemer, Direktor

Institutional & Wholesale

Business, Head of

Insurance & Non­Banks

November 2017 | marketsinsight | 7

Ihr AnsprechpartnerLeonhard Fröhling Head of Institutional & Corporate Business bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH,Telefon: 0211 / 910 3971E-Mail: [email protected]

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Diese Publikation richtet sich nur an die von HSBC Global Asset Management (Deutschland) GmbH bestimmten Adressaten und darf nicht weitergegeben werden.

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