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84 3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren Konzeption des Kapitels In diesem Kapitel erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen des Recher- chierens und Präsentierens, wozu neben der Vorbereitung und Präsentation von Referaten auch das Verfassen und Halten einer Rede und die Selbstpräsentation bei einer Bewerbung gehören. Darüber hinaus fördert die Auseinandersetzung mit den Themen „Umwelt- und Klimaschutz“ sowie „grüne Beru- fe“ die Urteilskompetenz der Lernenden in Fragen, die ihre eigene Zukunft unmittelbar betreffen. Im Mittelpunkt des ersten Teilkapitels (Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten) stehen die Vorbereitung und Präsentation eines Referats; am Thema „Plastikmüll in den Ozeanen“ erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die relevanten Teilleistungen: Zur Vorbereitung erschließen sie einen Sachtext und ein Diagramm kriteriengeleitet, um danach strukturiert Ideen zu sammeln. Sie wer- den angeleitet, zu einem von ihnen gewählten Unterthema Online-Recherchen (unter Nutzung von Wikipedia, Suchmaschinen, Online-Katalogen von Bibliotheken und Websites von Online-Buchhänd- lern) durchzuführen und die inhaltliche Gliederung ihres Referats mithilfe eines Strukturdiagramms zu planen. Um die mediengestützte Präsentation eines Referats einzuüben, setzen sie sich mit Folien für eine Bildschirmpräsentation, Moderationskarten und Handouts auseinander, wobei sie jeweils zunächst vorgegebene Muster untersuchen und dann selbst ein solches Produkt erstellen. Abschließend üben sie den freien Vortrag und geben einander anhand eines Bewertungsbogens ein Feedback. Im zweiten Teilkapitel (Es wird eng! Reden analysieren und verfassen) untersuchen die Lernenden zunächst eine politische Rede von Al Gore zum Thema „Klimawandel und erneuerbare Energien“. Auf der Grundlage ihrer Analyseergebnisse verfassen sie danach eine eigene Rede, die das Thema „Sola r- energie“ auf ihren Alltagsbereich eingrenzt. Für die Gliederung und die gezielte Verwendung von rheto- rischen Mitteln und Redestrategien stehen ihnen dabei Formulierungshilfen auf zwei Differenzierungs- niveaus zur Verfügung. Im dritten Teilkapitel („Grüne“ Jobs in der Umweltbranche Bewerbungen trainieren) erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen, die bei der Berufsfindung, bei der Bewerbung und beim Absolvieren eines Praktikums eine Rolle spielen. Sie verfassen und gestalten zu einem „grünen Beruf“ ihrer Wahl selbstständig eine Infobroschüre, untersuchen und verfassen Bewer- bungsanschreiben, entwerfen einen Lebenslauf, trainieren für ein Vorstellungsgespräch und üben, wie man ein Praktikum in einer Praktikumsmappe dokumentiert. Literaturhinweise Brenner, Gerd / Brenner, Kira: Lernen lehren. Methoden für alle Fächer. Cornelsen, Berlin, 2 2011 Kratz, Hans-Jürgen: Musterbriefe zur Bewerbung. Anzeigen richtig interpretieren. Bewerbungen zielorientiert formulieren. Walhalla Verlag, Regensburg 16 2008 Kratz, Hans-Jürgen: Das Vorstellungsgespräch. Optimal vorbereitet auf Ihren Live-Auftritt. Walhalla Verlag, Regensburg 4 2007 Präsentieren Multimedial. Praxis Deutsch 244/2014 Präsentieren. Praxis Deutsch 190/2005 Wróbel, Verena: Richtig gut! Referate halten. Mit der richtigen Vorbereitung punkten: souverän präsentieren und diskutieren. Pons Verlag, Stuttgart 2009 Übungsmaterial im „Deutschbuch 10 Arbeitsheft“ Eine Bewerbung verfassen, S. 1114 Eine Praktikumsmappe erstellen, S. 1516 Einen Tagesbericht schreiben, S. 17 Eine Reflexion der Praktikumserfahrungen verfassen, S. 17 Eine politische Rede analysieren, S. 3641

3 Die Grenzen der Ressourcen - Cornelsen Verlag · a Im Online-Katalog der Stadtbücherei finden sich zahlreiche Informationen über das Buch: – Diese betreffen einerseits das Buch

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3 Die Grenzen der Ressourcen

Recherchieren und präsentieren

Konzeption des Kapitels

In diesem Kapitel erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen des Recher-

chierens und Präsentierens, wozu neben der Vorbereitung und Präsentation von Referaten auch das

Verfassen und Halten einer Rede und die Selbstpräsentation bei einer Bewerbung gehören. Darüber

hinaus fördert die Auseinandersetzung mit den Themen „Umwelt- und Klimaschutz“ sowie „grüne Beru-

fe“ die Urteilskompetenz der Lernenden in Fragen, die ihre eigene Zukunft unmittelbar betreffen.

Im Mittelpunkt des ersten Teilkapitels (Die Vermüllung der Welt – Referate vorbereiten und halten)

stehen die Vorbereitung und Präsentation eines Referats; am Thema „Plastikmüll in den Ozeanen“

erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die relevanten Teilleistungen: Zur Vorbereitung erschließen sie

einen Sachtext und ein Diagramm kriteriengeleitet, um danach strukturiert Ideen zu sammeln. Sie wer-

den angeleitet, zu einem von ihnen gewählten Unterthema Online-Recherchen (unter Nutzung von

Wikipedia, Suchmaschinen, Online-Katalogen von Bibliotheken und Websites von Online-Buchhänd-

lern) durchzuführen und die inhaltliche Gliederung ihres Referats mithilfe eines Strukturdiagramms zu

planen. Um die mediengestützte Präsentation eines Referats einzuüben, setzen sie sich mit Folien für

eine Bildschirmpräsentation, Moderationskarten und Handouts auseinander, wobei sie jeweils zunächst

vorgegebene Muster untersuchen und dann selbst ein solches Produkt erstellen. Abschließend üben

sie den freien Vortrag und geben einander anhand eines Bewertungsbogens ein Feedback.

Im zweiten Teilkapitel (Es wird eng! – Reden analysieren und verfassen) untersuchen die Lernenden

zunächst eine politische Rede von Al Gore zum Thema „Klimawandel und erneuerbare Energien“. Auf

der Grundlage ihrer Analyseergebnisse verfassen sie danach eine eigene Rede, die das Thema „Solar-

energie“ auf ihren Alltagsbereich eingrenzt. Für die Gliederung und die gezielte Verwendung von rheto-

rischen Mitteln und Redestrategien stehen ihnen dabei Formulierungshilfen auf zwei Differenzierungs-

niveaus zur Verfügung.

Im dritten Teilkapitel („Grüne“ Jobs in der Umweltbranche – Bewerbungen trainieren) erweitern

und vertiefen die Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen, die bei der Berufsfindung, bei der

Bewerbung und beim Absolvieren eines Praktikums eine Rolle spielen. Sie verfassen und gestalten zu

einem „grünen Beruf“ ihrer Wahl selbstständig eine Infobroschüre, untersuchen und verfassen Bewer-

bungsanschreiben, entwerfen einen Lebenslauf, trainieren für ein Vorstellungsgespräch und üben, wie

man ein Praktikum in einer Praktikumsmappe dokumentiert.

Literaturhinweise

• Brenner, Gerd / Brenner, Kira: Lernen lehren. Methoden für alle Fächer. Cornelsen, Berlin, 22011

• Kratz, Hans-Jürgen: Musterbriefe zur Bewerbung. Anzeigen richtig interpretieren. Bewerbungen zielorientiert

formulieren. Walhalla Verlag, Regensburg 162008

• Kratz, Hans-Jürgen: Das Vorstellungsgespräch. Optimal vorbereitet auf Ihren Live-Auftritt. Walhalla Verlag,

Regensburg 42007

• Präsentieren Multimedial. Praxis Deutsch 244/2014

• Präsentieren. Praxis Deutsch 190/2005

• Wróbel, Verena: Richtig gut! Referate halten. Mit der richtigen Vorbereitung punkten: souverän präsentieren und

diskutieren. Pons Verlag, Stuttgart 2009

Übungsmaterial im „Deutschbuch 10 Arbeitsheft“

• Eine Bewerbung verfassen, S. 11–14

• Eine Praktikumsmappe erstellen, S. 15–16

• Einen Tagesbericht schreiben, S. 17

• Eine Reflexion der Praktikumserfahrungen verfassen, S. 17

• Eine politische Rede analysieren, S. 36–41

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

85

Inhalte Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

S. 59 3 Die Grenzen der Ressourcen –

Recherchieren und präsentieren

– reflektieren über ein Leben ohne Plastik

– aktivieren ihr Vorwissen über Referate

S. 60 3.1 Die Vermüllung der Welt –

Referate vorbereiten und halten

Die Spuren der Wegwerfgesellschaft –

Das Thema erschließen

– erschließen einen Sachtext und ein Diagramm

kriteriengeleitet

– sammeln strukturiert Ideen für Referate

S. 62 Zu einem Thema recherchieren – führen zu einem Referatsthema Online-

Recherchen durch, untersuchen und nutzen

dafür Wikipedia, Suchmaschinen, den Online-

Katalog einer Bibliothek und Websites von

Online-Buchhändlern

S. 65 Das Referat inhaltlich strukturieren – erläutern Strukturdiagramme für Referate

– planen den Aufbau eines Referats mithilfe eines

Strukturdiagramms

S. 66 Eine Bildschirmpräsentation gestalten – untersuchen Folien einer Bildschirmpräsentation

– erläutern Kriterien für eine gelungene

Bildschirmpräsentation

– erstellen eine Bildschirmpräsentation

S. 67 Moderationskarten für den Vortrag

erstellen

– erläutern Funktion und Aufbau einer

Moderationskarte

– erstellen Moderationskarten für ein Referat

S. 68 Ein Handout erstellen – erläutern Funktion und Aufbau eines Handouts

– erstellen für das Referat ein Handout

S. 69 Teste dein Wissen! – Den Vortrag üben,

Feedback einholen

– üben kriteriengeleitet den freien Vortrag

– nutzen einen Bewertungsbogen zum Feedback

S. 70 3.2 Es wird eng! –

Reden analysieren und verfassen

Al Gore: Neue Energie für Amerika –

Ein Appell an die heute Lebenden

– erläutern am Text die Intention einer Rede

– untersuchen Aufbau und Gedankengang

– analysieren die rhetorischen Strategien und

sprachlich-rhetorischen Gestaltungsmittel

S. 73 Vertiefen und üben –

Eine eigene Rede verfassen

– erschließen kriteriengeleitet einen Sachtext

– verfassen mithilfe des Textes eine eigene Rede

S. 75 3.3 „Grüne“ Jobs in der Umwelt-

branche – Bewerbungen trainieren

– informieren sich im Internet über „grüne“ Berufe

– erstellen eine Info-Broschüre

S. 76 Eine Bewerbungsmappe erstellen – untersuchen ein Bewerbungsanschreiben

– verfassen ein Bewerbungsanschreiben

– entwerfen einen Lebenslauf

S. 77 Eine Praktikumsmappe anlegen – berichten von ihren Erfahrungen mit Praktika

– erklären die Funktion von Tagesberichten

– untersuchen vergleichend zwei Tagesberichte

– überarbeiten einen Tagesbericht

S. 78 „Warum gerade bei uns?“ –

Vorstellungsgespräche trainieren

– üben ein Vorstellungsgespräch

– geben sich gezielt auf der Grundlage von

Kriterien Rückmeldung

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

86

S. 59 3 Die Grenzen der Ressourcen

Recherchieren und präsentieren

a Die auf dem Auftaktfoto zu dem Kapitel dargestellte Szene mutet seltsam an: Ein Paar sitzt vor

seinem Haus (in den USA), umringt von Plastikgegenständen (Schuhe, Kleidung, Spielsachen,

Haushalts- und Gartenutensilien usw.). Die Schülerinnen und Schüler werden sich vermutlich ver-

wundert darüber äußern, dass sich derart große Mengen an Plastik in einem Haushalt finden.

b Auf die Frage nach den möglichen Gründen, warum das Paar auf Plastik verzichten will, werden die

Lernenden die Nachteile der Produktion und Verwendung von Plastik nennen: Energieverbrauch,

Umweltverschmutzung, Vermüllung, Gesundheitsgefahren durch die Inhaltsstoffe.

a/b Angesichts der zahlreichen Alltagsprodukte aus Plastik (z. B. Schuhe, Kleidung, teilweise Möbel,

Handy, Laptop/Tablet, Unterhaltungselektronik, Dekogegenstände, Zahnbürste, Flaschen, Tüten,

Verpackungen) werden die Schülerinnen und Schüler betonen, dass ein Leben ohne Plastik wenn

nicht unmöglich, so doch zumindest sehr schwierig ist. Eventuell werden sie aber herausstellen,

dass ein solches Leben angesichts der vielen Probleme, die Kunststoffe mit sich bringen, wün-

schenswert wäre.

Zu den Erwartungen an Referate über das Thema „Vermüllung der Welt“ werden die Lernenden inhalt-

liche und formale Aspekte nennen.

– Was den Inhalt angeht, werden sie Gesichtspunkte anführen, die in ihren Augen interessant und

wichtig sind, etwa Plastikmüll in den Meeren, Energieverbrauch bei der Herstellung von Kunststoffen.

– Für Aussagen zu Struktur und Gestaltung eines Referats aktivieren sie ihr Vorwissen: Die Zuhörer

erwarten eine umfassende, sachlich richtige, sinnvoll aufgebaute und ansprechend präsentierte Dar-

stellung des Themas.

S. 60 3.1 Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten

S. 60 Die Spuren der Wegwerfgesellschaft – Das Thema erschließen

S. 60 Manfred Lindinger: Vermüllter Meeresgrund

a Thema des Artikels sind die Gefahren des Plastikmülls in den Ozeanen. Die Vorkenntnisse der

Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema werden sehr unterschiedlich sein; es ist aber zu erwar-

ten, dass den meisten von ihnen das Problem bewusst ist.

b Die zentralen Aussagen des Textes:

– In den Weltmeeren befinden sich große Mengen Plastikmüll.

– Der Plastikmüll in den Ozeanen wächst jährlich um Millionen Tonnen an.

– Er stammt von Schiffen und Fischereibooten oder gelangt über die Kanalisation in Flüsse und

Meere.

– Die größten Müllmengen finden sich in der Nähe dicht besiedelter Ballungsräume, aber selbst in

Tiefseegräben hat man Plastikmüll entdeckt.

– Plastik ist die häufigste Müllsorte im Meer, es finden sich aber auch Glas, Metall, Holz, Papier und

andere Stoffe, die dort nicht hingehören.

– Vom Kunststoff geht die größte Gefahr aus, da er sich nicht zersetzt, allenfalls zu kleinsten

Teilchen zerrieben wird.

– Meeresbiologen sehen verheerende Folgen für das Ökosystem: Nicht nur verfangen sich Meeres-

tiere in Plastikteilen oder ersticken daran; die Tiere nehmen das Plastik auch auf und der Mensch

isst diese Tiere.

3.1 Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten

87

Die zentralen Aussagen der Grafik „Plastikmüll in den Ozeanen“:

– Verursacher des Plastikmülls in den Meeren sind Schifffahrt, Tourismus, illegale Müllentsorgung

im Meer, Freizeitaktivitäten und die Verwehung durch Wind.

– Der Müll wird durch Strömungen verteilt, sammelt sich in subtropischen Wirbeln und wird zu Mikro-

plastik zerrieben, das von Meerestieren aufgenommen wird und so in die Nahrungskette gelangt.

– Besonders viel Plastikmüll befindet sich an zwei Stellen im Nordpazifik (vor Japan und vor der

US-amerikanischen Westküste).

c Die vom Autor geforderten Konsequenzen angesichts der Vermüllung der Ozeane zielen vermutlich

auf ein Umdenken und in der Folge auf ein angemessenes, d. h. umweltbewusstes Handeln ab. Sie

können von der Verabschiedung entsprechender Gesetze und Verbote über Verhaltensänderungen

der Verbraucher bis zur Herstellung alternativer Produkte reichen.

Mit dieser Aufgabe werden die Grundlagen für die nachfolgende Erarbeitung von Referaten in Gruppen-

arbeit gelegt. Die Sammlung der Ideen in einem Cluster sollte so weit strukturiert sein, dass die Unter-

punkte zu einem übergeordneten Aspekt erkennbar werden. Die Gruppenbildung nach Interessen för-

dert die Motivation.

Als weitere Aspekte der Vermüllung der Welt könnten genannt werden:

– Verpackungsmüll (z. B. durch abgepackte Lebensmittel, Versandmaterial der zunehmenden Online-

Bestellungen)

– Wegwerfgesellschaft

– Luftverschmutzung (z. B. durch Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen, Individualverkehr,

Fahrzeugantrieb durch fossile Brennstoffe, übermäßiges Reisen, Methan durch übermäßige Viehhal-

tung/Fleischkonsum)

– Energievergeudung

S. 62 Zu einem Thema recherchieren

a Die Schülerinnen und Schüler werden schon viele Erfahrungen im Umgang mit Wikipedia gesam-

melt haben und können ihre Vorkenntnisse aktivieren. Sie werden auf die Vorteile hinweisen, die

das Online-Lexikon hat (umfassend, jederzeit verfügbar, kostenlos, Literaturhinweise, Weblinks),

aber auch mögliche Nachteile nennen (zum Teil geringe Qualität, unklare Quellen). Es ist zu erwar-

ten, dass die Schülerinnen und Schüler Wikipedia regelmäßig in der Schule und im Alltag nutzen.

(Möglicherweise haben sie sich auch mit Kapitel 14 im Deutschbuch 9 beschäftigt, das auf den

S. 290–292 zu Internetrecherchen im Allgemeinen und zu einem Beginn der Internetrecherche mit

Wikipedia anleitet; vgl. auch die Hinweise dazu in den „Handreichungen für den Unterricht“ zum

Deutschbuch 9, S. 447 f.)

b Wikipedia eignet sich als Einstieg in die Informationsrecherche, weil das Online-Lexikon die gesuch-

ten Begriffe erklärt und erläutert, oft unterschiedliche Aspekte darstellt und Hintergrundinformationen

anbietet sowie Weblinks und Literatur anführt. Man erhält einen, manchmal vielseitigen, ersten Ein-

druck von einem Begriff bzw. Thema, der dann in weiteren Rechercheschritten vertieft werden kann.

a Mit dieser Aufgabe wenden die Lernenden ihre Aufmerksamkeit auf die „Hintergründe“ von

Wikipedia-Einträgen, nämlich zunächst auf die unterschiedlichen Versionen. Der Screenshot im

Schülerband bietet Informationen zu folgenden Aspekten: Unterschiede zu aktuellen und vorherigen

Versionen, Datum, Name des Autors, Größe der Version, Hinweise zu Diskussionen und Beiträgen,

Hinweise auf Änderungen.

b Die Anzahl der Autorinnen bzw. Autoren sagt etwas über die Qualität des betreffenden Wikipedia-

Artikels aus. Als Faustformel lässt sich sagen: Je höher die Anzahl der Verfasserinnen bzw. Verfas-

ser, desto höher die Qualität des Artikels. Denn wenn viele an einem Artikel arbeiten, kommt mehr

Sachverstand zusammen und Fehler lassen sich schneller vermeiden bzw. korrigieren.

In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, zwei oder auch mehrere Versionen miteinander zu ver-

gleichen. Auf diese Weise lässt sich erkennen, welche Aspekte wichtig sind und wo Schwerpunkte

gesetzt wurden.

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

88

a Die Beiträger auf den Diskussionsseiten zu einzelnen Wikipedia-Artikeln tauschen sich in erster

Linie über Inhalte aus. Sie diskutieren z. B., ob bestimmte Inhalte angemessen dargestellt werden.

b Gerade bei kontrovers diskutierten Themen kann es durchaus sinnvoll sein, sich Diskussionsseiten

anzuschauen. Auf diese Weise erhält man einen differenzierteren, umfassenderen Blick auf be-

stimmte Aspekte, man erfährt, welche Aspekte wichtig sind und welche Ansichten es gibt.

a/b Diese Aufgabe bietet den Lernenden die Gelegenheit, bei einer eigenen Wikipedia-Recherche zu

ihrem Referatsthema zu erproben, was sie vorher am vorgegebenen Beispiel kennen gelernt haben.

Auch die Recherche mit Suchmaschinen wurde bereits im Deutschbuch 9 (vgl. S. 291 f.) angeleitet. Die

Aufgabe aktiviert und vertieft die dort vermittelten methodischen Kompetenzen. Die detaillierten Aufga-

benschritte im Schülerband steuern den Rechercheprozess.

S. 64 Im Online-Katalog einer Bibliothek und auf der Website eines Online-Buchhändlers recherchieren

a Im Online-Katalog der Stadtbücherei finden sich zahlreiche Informationen über das Buch:

– Diese betreffen einerseits das Buch „Der Mensch und das Meer“ selbst: So werden Autor, Titel

und Originaltitel der englischsprachigen Ausgabe, Erscheinungsjahr und Umfang sowie relevante

Schlagworte genannt, in einer „Kurzbeschreibung“ wird der Inhalt zusammengefasst.

– Darüber hinaus erhält man Informationen, die für eine Ausleihe des Buchs wichtig sind: Barcode,

Regalstandort, Zweigstelle der Bibliothek, Status (ausgeliehen/vorrätig) und Fälligkeitsdatum, zu

dem das Buch zurückgegeben werden muss – und also vorbestellt/ausgeliehen werden kann.

b Es ist zu erwarten, dass die Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen mit Online-Buchhändlern

gesammelt und Buchauszüge und Leserkommentare auf deren Websites gelesen haben.

c Die Informationen des Online-Katalogs und des Online-Buchhändlers lassen das Buch als geeignet

für das Referatsthema „Plastikmüll in Ozeanen“ erscheinen. Der Kurzbeschreibung zufolge geht es

darin nicht nur um Vielfalt und Bedeutung der Ozeane, sondern auch um ihre drohende Zerstörung.

Dass in dem Werk auch das Thema „Plastikmüll“ behandelt wird, ist dem Inhaltsverzeichnis zu ent-

nehmen, das auf der Website des Online-Buchhändlers abgedruckt ist: Kapitel 10 setzt sich mit dem

„Plastikzeitalter“ auseinander.

a–c Mit dieser Aufgabe führen die Lernenden die bisher am vorgegebenen Beispiel geübten Kompe-

tenzen bei der Recherche für ihr eigenes Referatsthema zusammen: Internetrecherche über Such-

maschinen nach geeigneten Büchern, nähere Informationen über diese Bücher in Online-Katalogen,

bei Online-Buchhändlern oder auf Verlagswebsites.

S. 65 Das Referat inhaltlich strukturieren

a Als Vorübung für die Strukturierung eines eigenen Referats mithilfe eines Strukturdiagramms setzen

sich die Lernenden mit zwei Schaubildern auseinander, die den Aufbau eines Referats skizzieren:

– Der in Diagramm 1 skizzierte Aufbau folgt dem Muster „Ursache – Wirkung – Folgen“. In einem

ersten Schritt wird eine zentrale Ursache des Problems genannt, die Zerkleinerung des in den

Ozeanen treibenden Plastikmülls. Dann wird die entsprechende Wirkung skizziert: die Aufnahme

der Plastikteilchen durch Tiere. Schließlich werden die bedrohlichen Folgen dieses Umstands für

die Tiere und den Menschen genannt. Der Aufbau des Referats folgt einer kausalen Abfolge;

deshalb erscheint die Strukturdarstellung in einer Art Flussdiagramm besonders angemessen und

hilfreich. In diesem Referat werden das Problem und seine Ursachen dargestellt, Lösungsmög-

lichkeiten kommen nicht vor.

– Der in Diagramm 2 skizzierte Aufbau folgt hingegen dem Muster „Problem – Lösung – Umset-

zung“. Zunächst wird das Problem geschildert, das Sterben der Tiere. Daraufhin wird eine Lösung

des Problems vorgestellt: ein Ende der Vermüllung. Schließlich werden mit Blick auf die Politik

und den Einzelhandel mögliche Maßnahmen für die Umsetzung genannt. Der Schwerpunkt die-

ses Referats liegt auf dem Problem und dessen praktischer Lösung. Es setzt dort an, wo das in

Diagramm 1 skizzierte Referat endet.

3.1 Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten

89

b Andere Strukturierungsmöglichkeiten für ein Referat über Plastikmüll in Ozeanen:

– Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

– Frage – Antwort – Folgerung

a–c Mit dieser Aufgabe vertiefen die Lernenden ihr Wissen, dass ein Cluster für die Ideen- oder Stoff-

sammlung geeignet ist (vgl. Aufgabe 2 auf S. 61 im Schülerband), dass der Textaufbau eines Refe-

rats aber eine differenziertere Visualisierung erfordert, etwa als Flussdiagramm (wie in den Dia-

grammen 1 und 2 im Schülerband) oder als Concept-Map (vgl. Kap. 9, S. 198 im Schülerband). Mit

beiden Schaubildformen lassen sich die Gliederungsteile Einleitung, Hauptteil und Schluss darstel-

len. Das Experimentieren mit der Struktur sollte zu der Erkenntnis führen, dass die unterschiedliche

Abfolge von Elementen den Schwerpunkt des gesamten Referats, aber auch seine Logik und Nach-

vollziehbarkeit deutlich verändern kann.

Ein Feedback zu den Strukturvorschlägen ist wichtig, damit die Lernenden erkennen, dass die Qualität

eines Referats (und ggf. der darin erhobenen Forderungen) vom logischen Aufbau des Textes (und ggf.

der Argumentation) abhängt.

S. 66 Eine Bildschirmpräsentation gestalten

Die Schülerinnen und Schüler werden unterschiedliche Erfahrungen beim Erstellen einer Folienpräsen-

tation und beim Einsatz von Folien gemacht haben. Unter Umständen werden einige von ihnen auf

technische Schwierigkeiten hinweisen. Die Lerngruppe kann gemeinsam Kriterien für eine gute Folien-

präsentation sammeln und festhalten. (Die Ergebnisse zu Aufgabe 3 – Foliengestaltung – können ggf.

später nachgetragen werden.)

Vorschlag für ein Tafelbild:

Kriterien für eine gute Folienpräsentation

Folien dienen zur Unterstützung des Vortrags:

– Sie müssen sachlich richtig sein,

– sollten nicht zu viele Informationen enthalten,

– in engem Bezug zum Vortrag stehen.

Man kann mit Folien:

– Inhalte durch Grafiken und Bilder visualisieren,

– in wenigen Stichpunkten Wichtiges zusammenfassen,

– das Publikum aktivieren (z. B. durch eine Frage, ein überraschendes Foto, ein provozierendes

Zitat).

Die Foliengestaltung sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren:

– nicht zu große Textmengen,

– gut lesbare Schrift in ausreichender Größe,

– anschauliche, übersichtliche Gestaltung,

– ansprechende Farben, ausreichende Farbkontraste,

– Auflockerung durch Zitate, Fotos, Videos, Tabellen, Grafiken.

a Mögliche Kriterien für eine gute Folienpräsentation:

Welche Bildelemente (Fotos, Grafiken, Tabellen) man für eine Folie nutzt, hängt von der Funktion ab:

– Fotos – wie auf der ersten Folie – dienen in erster Linie der Illustration und Veranschaulichung

des vorgestellten Inhalts.

– Grafiken und Tabellen – wie auf der zweiten Folie – dienen der Information.

Beim Erstellen einer Folie muss man sich also genau überlegen: Welches Element setze ich mit

welchem Ziel ein?

Vgl. die Hinweise zu Aufgabe 1, letzte Tabellenzeile.

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

90

S. 67 Moderationskarten für den Vortrag erstellen

Vermutlich haben einige Schülerinnen und Schüler bereits Moderationskarten erstellt; ihre Erfahrungen

damit können unterschiedlich sein.

Mögliche positive Erfahrungen:

– Strukturierungshilfe beim mündlichen Referat

– Orientierungshilfe/Gedächtnisstütze, damit man inhaltlich den Faden nicht verliert, technisch an den

Folienwechsel denkt und organisatorisch z. B. Fragen an das Publikum nicht vergisst.

– Formulierungshilfe

Mögliche negative Erfahrungen:

– geringer Nutzen, weil die Karten nicht sinnvoll angelegt waren (zu wenige, zu viele oder nicht die

passenden Stichwörter/Inhalte)

– Ablauf wurde verwirrt, weil die Karten durcheinandergeraten sind

Die abgebildete Moderationskarte dient der Unterstützung der/des Vortragenden bei der Präsentation

des 4. Abschnitts innerhalb des Hauptteils („Maßnahmen gegen die Vermüllung der Ozeane“). Darauf

finden sich 6 Elemente mit den folgenden Funktionen:

Moderationskarte (Beispiel)

Inhalt Funktion

1. Nummer der Folie rechts außen („8“)

dienen nur zu Orientierung der/des Vor-

tragenden über die Position innerhalb des

Referats, nicht zur Kommunikation mit den

Zuhörern

2. Hinweis auf die Position der aktuellen Folie

innerhalb des Vortrags („Hauptteil“)

3. Überschrift des Abschnitts („Maßnahmen ge-

gen die Vermüllung der Ozeane“) inkl. Ziel

4. Einstiegsfrage an die Zuhörer Hinweis, die Zuhörer einzubeziehen

+ Formulierungshilfe für konkrete Äußerung

5. inhaltliche Aspekte in Stichwörtern („1.–4.“) Gedächtnisstütze für konkrete Äußerungen

6. Hinweis, eine bestimmte Folie zu zeigen

(„Folie 6 zeigen“)

organisatorischer Hinweis

Die Fragen an die Zuhörer/-innen sollen diese aktivieren.

Nun erstellen die Lernenden selbst Moderationskarten für ihr Referat. Inhalt und Struktur hängen vom

jeweiligen Thema ab, die Moderationskarten sollten aber die oben genannten inhaltlichen, technischen

und organisatorischen Aspekte enthalten.

S. 68 Ein Handout erstellen

a Ebenso wie eine Folienpräsentation haben wahrscheinlich schon viele Schülerinnen und Schüler ein

Handout zu einem Referat erstellt (vgl. Deutschbuch 9, S. 302). Es ist zu erwarten, dass sie eher

positive Erfahrungen damit gesammelt haben und den zweifachen Nutzen herausstellen:

– Zum einem merkt die Referentin / der Referent beim Erstellen des Handouts, also noch bei der

Vorbereitung des Vortrags, ob die vorgesehene Struktur sinnvoll ist. So kann das Handout

der/dem Referierenden Orientierung bieten.

– Zum anderen ist der wesentlich Zweck des Handouts, Zuhörerinnen und Zuhörern vor Beginn und

während des Vortrags einen Überblick über den Aufbau und die zentralen Inhalte des Referats zu

geben.

3.1 Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten

91

b Die Informationen, die sich auf dem im Schülerband abgebildeten Handout finden, lassen sich drei

Aspekten zuordnen:

– Am Kopf der Seite enthält das Handout Informationen zu den formalen Rahmenbedingungen des

Vortrags: Namen der Referenten, Klasse, Fach, Datum, Thema.

– Im Hauptteil finden sich die zentralen Inhalte des Vortrags, geordnet nach Abschnitten/Gliede-

rungspunkten, unter denen jeweils in Spiegelstrichlisten einige Stichpunkte notiert sind.

– Am Ende stehen Angaben zu den Quellen, die bei der Ausarbeitung des Vortrags verwendet wur-

den. Die Quellenangaben zeigen den Zuhörern, auf welche Materialien sich die Referenten stüt-

zen, und geben ihnen Anregungen für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema.

Der Inhalt des Handouts, das die Lernenden zu ihren eigenen Referatsthemen entwickeln, sowie die

Strukturierung des Hauptteils hängen vom jeweiligen Thema ab. Das Handout sollte aber die in den

Hinweisen zu Aufgabe 1b und im Merkkasten im Schülerband aufgeführte Gliederung enthalten:

– formale Informationen im Kopf

– strukturierter Überblick über die wichtigsten Informationen im Hauptteil

– Quellenangaben

S. 69 Teste dein Wissen! – Den Vortrag üben, Feedback einholen

Die zentrale Funktion der im Schülerband abgebildeten Folie ist es, die Zuhörer/-innen über das Auf-

kommen an Elektroschrott in unterschiedlichen Ländern zu informieren. Zudem sollen sie angeregt

werden, über das zugrunde liegende Problem nachzudenken – und es auf sich selbst zu beziehen.

– Der Titel der Folie verdeutlicht das Thema knapp und prägnant in einem Wort.

– Durch die eingangs gestellte Frage werden die Zuhörer aktiviert und zum Nachdenken über ihr eige-

nes Verhalten angeregt.

– Die ausformulierte, fett gedruckte Antwort (die die durchschnittliche Produktion von Elektroschrott pro

Einwohner Deutschlands nennt) verdeutlicht den Zuhörern das Ausmaß des anfallenden Schrotts.

– Die Statistik, die im Zentrum der Folie steht, gibt einen Überblick über das Elektroschrottaufkommen

in ausgewählten Ländern in absoluten Zahlen und pro Einwohner.

– Das Foto dient der Veranschaulichung des Gesagten.

a/b Den Vortrag zu der Folie beginnt man sinnvollerweise mit der Frage an das Publikum (evtl. begleitet

von einer weiteren Folie, die nur den Titel, die Frage und das Foto zeigt). Danach kann man – zu-

sammen mit der Nennung der Antwort – die Folie (wie im Schülerband abgedruckt) präsentieren.

Was die Statistik angeht, ist es nicht sinnvoll, alle Angaben zu nennen. Wichtig ist hingegen, die ab-

soluten Zahlen und die pro Einwohner in Beziehung zu setzen. Dabei zeigt sich, dass – absolut ge-

sehen – die USA und China die größten Aufkommen an Elektroschrott haben. Betrachtet man je-

doch das durchschnittliche Aufkommen pro Einwohner, bieten sich ganz andere Vergleiche an: Da-

bei zeigt sich nämlich, dass die westlichen Industrienationen (USA, Deutschland, Großbritannien,

Frankreich, Australien), gefolgt von Japan, die höchsten Aufkommen an Elektroschrott pro Einwoh-

ner haben, während in so genannten Schwellenländern wie Brasilien oder Südafrika, aber auch in

China, auffallend viel weniger Elektroschrott pro Einwohner anfällt.

Betont werden sollte auch, dass es sich bei den Zahlenangaben pro Einwohner um durchschnittliche

Werte handelt, der Einzelne also mehr oder weniger Elektroschrott produzieren kann.

a/b Auch den freien Vortrag konnten die Lernenden schon mit dem Deutschbuch 9 (S. 303 f.) üben.

Gegebenenfalls kann noch einmal auf den dort abgedruckten Methodenkasten und die ausführliche-

ren Arbeitsaufträge zum Vortragen zurückgegriffen werden.

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

92

S. 70 3.2 Es wird eng! Reden analysieren und verfassen

S. 70 Al Gore: Neue Energie für Amerika – Ein Appell an die heute Lebenden

Zur Redeanalyse vergleiche auch die Teilkapitel 12.2 und 12.3 (S. 278–288 im Schülerband), in denen

die schriftliche Redeanalyse angeleitet und geübt wird, sowie die Ausführungen dazu in diesen Hand-

reichungen (S. 416–426; in Kapitel 12 finden sich auch mehrere Kopiervorlagen zur Redeanalyse).

Es ist damit zu rechnen, dass die Lernenden bei der Formulierung erster Eindrücke Inhalt und

Gestaltung der Rede im Großen und Ganzen ansprechend finden. Das Thema ist noch immer aktuell

und wichtig, die von Al Gore eingesetzten rhetorischen Strategien und Mittel sind sinnvoll. Allerdings

könnte den Schülerinnen und Schülern der zum Teil übertriebene moralische Duktus auffallen, der

sprachlich z. B. in Wiederholungen und Appellen zum Ausdruck kommt.

Al Gore verfolgt zwei Ziele: Zum einen möchte er die Zuhörer aufklären, zum anderen möchte er sie

zum Handeln auffordern.

Das belegen z. B. folgende Textstellen:

– „Besonders der Klimawandel verschlimmert sich – erheblich schneller als bisher vorhergesagt.“

(Z. 27 f.)

– „Experten sagen, dass der Jakobshavn-Gletscher, einer der größten in Grönland, schneller als je

zuvor wegschmilzt.“ (Z. 36–38)

– „Wie wäre es, wenn wir Energiequellen nutzten, die nicht teuer sind, keine Emissionen verursachen

und hier zu Hause im Überfluss zur Verfügung stehen?“ (Z. 64–67)

– „Ich fordere Sie auf – jeden Einzelnen von Ihnen –, sich mir anzuschließen und diese Zukunft zu

gestalten.“ (Z. 99–101)

Aufbau und Gedankengang (Argumentationsaufbau) der Rede können z. B. in folgendem Tafelbild fest-

gehalten werden:

Al Gore: „Neue Energie für Amerika – Ein Appell an die heute Lebenden“

Textabschnitt Inhalt Funktion

Einführung/

Einstimmung,

Z. 1–26

– Al Gore weist darauf hin, dass Amerika, ja so-

gar die „Zukunft der menschlichen Zivilisation“

(Z. 24 f.) in akuter Gefahr sei.

– Aufmerksamkeit des

Publikums wecken

– Zuhörer einstimmen

– Bedeutung des Moments,

der Gefahren (und damit

auch der Rede) hervorheben

Argumentation,

Z. 27–84

– These: Der Klimawandel verschlimmert sich.

+ Begründungen (Expertenurteil, Fakten) und

Beispiele (Polareis, Grönland)

– These: Abhängigkeit von fossilen Energiequellen

ist die Ursache der gegenwärtigen Probleme.

Forderung, diese Abhängigkeit zu beenden

– Nur ein Neuanfang mit erneuerbaren Energien

kann die Probleme lösen.

+ Begründungen (Expertenurteil, Fakten)

Vorschlag einer strategischen Initiative zur

Nutzung erneuerbarer Energien

– informieren, aufklären

– Thesen zum Klimawandel

durch Argumente und an-

schauliche Beispiele stützen

– Forderungen nach Beendi-

gung der Abhängigkeit von

fossilen Energiequellen und

Einsatz erneuerbarer Ener-

gien begründen, Schluss-

appell vorbereiten

Appell,

Z. 85–111

– Aufforderung an die Nation, innerhalb von

10 Jahren nur noch Elektrizität aus erneuer-

baren Energien zu erzeugen

– Aufforderung an jeden Einzelnen, die Zukunft

zu gestalten

– Aufforderung zum Handeln

(Engagement für erneuerba-

re Energien, Unterstützung

seiner Initiative)

3.2 Es wird eng! Reden analysieren und verfassen

93

a Rhetorische Strategien und Mittel in den markierten Zitaten:

– „Und noch schlimmer […], die Zukunft der menschlichen Zivilisation steht auf dem Spiel.“

(Z. 23–26)

Strategie/Mittel: Dramatisierung, Hochwertwort/Fahnenwort („menschliche Zivilisation“), Meta-

pher/Redewendung („steht auf dem Spiel“) Funktion/Wirkung: Bedeutung der Situation wird

betont, Notwendigkeit, zu handeln, wird unterstellt

– „Experten sagen, dass der Jakobshavn-Gletscher, einer der größten in Grönland, schneller als

je zuvor wegschmilzt.“ (Z. 36–38)

Strategie/Mittel: Berufung auf Autoritäten, anschauliche Formulierung, Alliteration, Dramatisierung

Funktion/Wirkung: Wahrheitsgehalt der eigenen Position wird unterstrichen, Tatbestand wird

anschaulich und dringlich dargestellt

– „Wie wäre es, wenn wir Energiequellen nutzten, die nicht teuer sind, keine Emissionen verursa-

chen und hier zu Hause im Überfluss zur Verfügung stehen?“ (Z. 64–67)

Strategie/Mittel: rhetorische Frage, Wir-Satz, Aufzählung, Hyperbel Funktion/Wirkung: Appell,

Zuhörer werden in die Überlegungen einbezogen, Wecken eines Gemeinschaftsgefühls, Beto-

nung, wie einfach die vorgeschlagene Lösung sein könnte

– „Ich fordere Sie auf – jeden Einzelnen von Ihnen –, sich mir anzuschließen und diese Zukunft zu

gestalten. (Z. 99–101)

Strategie/Mittel: Aufruf, persönliche Anrede, Apposition zur Bekräftigung, Hochwertwort („Zu-

kunft“) Funktion/Wirkung: Zuhörer sollen sich angesprochen fühlen, werden direkt zum

Handeln aufgefordert

b Weitere Belege für zentrale rhetorische Strategien und Mittel:

– „Es gibt Zeiten in der Geschichte unserer Nation, in denen die Art, wie wir weiterleben, völlig da-

von abhängt, dass wir uns von Illusionen frei machen und aufwachen, um einer akuten Gefahr

entgegenzutreten.“ (Z. 11–15)

Strategie/Mittel: Wir-Sätze, Hochwertwort („Nation“), Metapher („aufwachen“), Dramatisierung /

wertende Wortwahl („akute Gefahr“) Funktion/Wirkung: Zuhörer werden einbezogen, Wecken

eines Gemeinschaftsgefühls, Betonung der Bedeutung und Dringlichkeit des Anliegens

– „Das Überleben der Vereinigten Staaten von Amerika ist in großer Gefahr.“ (Z. 20–22)

Strategie/Mittel: Dramatisierung, Fahnenwort/Hochwertwort („Vereinigte Staaten von Amerika“),

Alliteration Funktion/Wirkung: Bedeutung der Situation wird betont, Notwendigkeit zu handeln

wird unterstellt

– „Unsere gefährliche, geradezu sklavische Abhängigkeit von fossilen Energiequellen“ (Z. 52–54)

Strategie/Mittel: abwertende Formulierung Funktion/Wirkung: verdeutlicht die eigene Position

– „Aber wenn wir den roten Faden, der sich durch all diese Probleme zieht, ergreifen und kräftig da-

ran ziehen, dann fangen diese komplexen Probleme an, sich aufzuribbeln“ (Z. 56–59)

Strategie/Mittel: Wir-Sätze, Metapher/anschauliches Bild, Umgangssprache („aufzuribbeln“)

Funktion/Wirkung: Wecken von Gemeinschaftsgefühl, sprachliches Bild soll verdeutlichen,

dass die Lösung im Grunde einfach ist

– „Aus ebendiesem Grund schlage ich heute eine strategische Initiative vor, die das Ziel hat, uns

von den drückenden Krisen zu befreien und unsere Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen.“

(Z. 74–79)

Strategie/Mittel: Ich-Aussage, Wir-Sätze, anschauliche Formulierung („drückenden Krisen“), auf-

wertende Formulierung („befreien“) Funktion/Wirkung: Beglaubigung des Anliegens durch die

Autorität der eigenen Person, Einbezug der Zuhörer: sollen sich angesprochen und zum Handeln

aufgefordert fühlen

– „Heute fordere ich unsere Nation auf, sich zu verpflichten, innerhalb von zehn Jahren 100 Prozent

unserer Elektrizität aus erneuerbarer Energie und aus wirklich kohlenstofffreien Quellen zu erzeu-

gen.“ (Z. 85–89)

Strategie/Mittel: Appell, Hochwertwort („Nation“) Funktion/Wirkung: Appell an den Staat und

seine Bürger, d. h. indirekt auch Aufforderung an die Zuhörer

– „Dies ist ein Moment für unsere Generation. Ein Moment, in dem wir entscheiden, welchen Weg

wir einschlagen wollen und wie unser allgemeines Schicksal aussehen soll.“ (Z. 96–99)

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

94

Strategie/Mittel: Dramatisierung, Wiederholung („Moment“), Wir-Sätze, Ellipse Funktion/

Wirkung: Dringlichkeit, zu handeln, und Möglichkeit, zu gestalten (auch seitens der Zuhörer),

werden betont

– „Noch einmal haben wir die Gelegenheit, die Menschheit einen Riesenschritt voranzubringen.“

(Z. 109–111)

Strategie/Mittel: Dramatisierung („noch einmal“), Wir-Satz, Hochwertwort („Menschheit“), Meta-

pher („Riesenschritt“) Funktion/Wirkung: Appell, Bedeutung des Anliegens / des Aufrufs wird

unterstrichen, Wecken eines Gemeinschaftsgefühls, Zuhörer sollen sich angesprochen und zum

Handeln aufgefordert fühlen

Al Gore setzt auch seine nonverbalen und paraverbalen Ausdrucksmittel geschickt ein, um seine

beiden Hauptziele (Aufklärung und Aufforderung zum Handeln) zu erreichen. Seine Körpersprache

unterstreicht die Bedeutung seiner Worte, seine Art zu sprechen (Tempo, Lautstärke) hebt den Inhalt

und die damit verbundene Aufforderung zum Handeln hervor.

S. 73 Vertiefen und üben – Eine eigene Rede verfassen

Nachdem sie die appellative Rede Al Gores zur Nutzung erneuerbarer Energien detailliert untersucht

haben, sind die Lernenden nun aufgefordert, selbst eine Rede zum Thema zu halten, das allerdings auf

ihre Erfahrungswelt – Nutzung von Solarenergie für das Schülercafé – begrenzt wird. Das ermöglicht

einen sinnvollen Appell. Als Hilfen werden ein Sachtext und für weniger gute Schülerinnen und Schüler

zusätzlich Ideen für Einführung, Argumentation und Appell der Rede sowie mögliche rhetorische Ge-

staltungsmittel angeboten.

Beispiellösung für eine Schülerrede, die Mitschüler/-innen, Lehrkräfte und Eltern davon überzeugen

soll, das Schülercafé mit Solarenergie zu betreiben (und Formulierungsvorschläge aus dem Schüler-

band nutzt):

Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern,

der Hunger nach Energie war noch nie so groß wie heute. Verstärkte Industrialisierung, wachsende

Bevölkerungszahlen und zunehmender Wohlstand sind die Gründe dafür. Der Energiebedarf der

Menschheit lag 2010 bei 140.000 Milliarden Kilowattstunden. Und er steigt unaufhaltsam. Sie wissen,

dass international der Bedarf an Energie noch immer hauptsächlich durch fossile Brennstoffe wie Öl,

Kohle und Gas gedeckt wird. Doch die fossilen Ressourcen gehen zu Ende. Viel schlimmer: Die Nut-

zung der fossilen Brennstoffe zur Energiegewinnung hat dramatische Folgen für das Klima – und damit

für uns alle. Der Klimawandel erfordert Umdenken und Handeln – jetzt. Wer vernünftig und verantwor-

tungsvoll ist, weiß: Wir dürfen keine Zeit verlieren! Warum sollte nicht auch unsere Schule einen Beitrag

dazu leisten?

Wir alle wissen, dass die natürlichen Vorräte an Öl, Gas und Kohle in den nächsten Jahrzehnten er-

schöpft sein werden. Die Frage, so erklären Experten, ist nicht mehr, ob, sondern nur noch, wann. Ein

Ende der fossilen Energie ist nah. Eine Folge werden steigende Preise und Konflikte um den Zugang

zu den verbliebenen Ressourcen sein. Doch ein viel wichtigeres Argument gegen den Einsatz fossiler

Brennstoffe zur Energiegewinnung sind deren katastrophale Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt

und den Menschen. Solange fossile Brennstoffe eingesetzt werden, dabei Umwelt und Atmosphäre mit

CO2, Ruß und Feinstaub belasten, schreiten Umweltzerstörung und Klimawandel mit großen Schritten

voran. Die dramatischen Auswirkungen auf Natur, Gesundheit und Wirtschaft dringen viel zu langsam

in das Bewusstsein der Menschen.

Eine Alternative ist, wie Sie wissen, die Nutzung erneuerbarer Energien – etwa der Sonnenenergie. Die

Sonne liefert täglich so viel Energie, wie weltweit in acht Jahren benötigt wird. Die Vorteile der Solar-

energie liegen auf der Hand: Sie ist nahezu unendlich verfügbar, sie ist umweltfreundlich, da weder

CO2 noch Ruß noch Feinstaub entsteht, und sie ist kostengünstig. Warum sollten wir dies nicht auch für

unsere Schule nutzen? Klima, Umwelt und Gesundheit schonen, Geld sparen – und ein Zeichen set-

zen!

Deshalb schlage ich vor, das Schülercafé dieser Schule mit Sonnenenergie zu betreiben. Technisch ist

das ohne Weiteres möglich, viele andere Schulen machen es bereits, Bürgersolaranlagen sind ein wei-

3.3 „Grüne“ Jobs in der Umweltbranche Bewerbungen trainieren

95

teres Beispiel. Und die zunächst anfallenden Installationskosten können wir mittelfristig ohne Probleme

erwirtschaften, indem wir den überflüssigen Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die vielen positi-

ven Folgen für Mensch und Umwelt kommen gratis hinzu!

Wollen Sie nicht auch, dass wir einer lebenswerten Zukunft entgegengehen? Lassen Sie nicht zu, dass

die Umwelt weiterhin zerstört wird, dass der Klimawandel immer mehr Fahrt aufnimmt! Noch haben wir

die Chance, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bitte Sie alle um Unterstützung unserer Initiati-

ve „Solarstrom fürs Schülercafé“! Jede Hilfe ist herzlich willkommen: Geldspenden, technische Unter-

stützung, Handwerkerdienste, juristischer und kaufmännischer Rat.

Wir alle können etwas für eine gute Zukunft tun! Wir alle müssen etwas tun! Auch im Kleinen, auch hier

in unserer Schule. Wir müssen es nur wollen! Ich danke Ihnen.

S. 75 3.3 „Grüne“ Jobs in der Umweltbranche

Bewerbungen trainieren

a Vermutlich haben die Lernenden schon in Jahrgangsstufe 9 einen Blick über die Schule hinaus in die

Welt der Arbeit geworfen. Kapitel 3.1 im Deutschbuch 9 hat sie u. a. zur Erkundung von Berufsfeldern

angeleitet. Diese Kompetenzen werden mit dem vorliegenden Teilkapitel des Deutschbuchs 10 erwei-

tert und vertieft.

b Beim „Green Day“ handelt es sich um einen Orientierungstag für Umweltberufe. Schülerinnen und

Schüler haben die Möglichkeit, entsprechende Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrich-

tungen ihrer Region kennen zu lernen und Einblick in deren Engagement für den Umwelt- und Kli-

maschutz zu gewinnen. Auf diese Weise können die Lernenden „grüne“ Berufs- und Studienper-

spektiven entdecken. Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler der 8. bis 13. Jahrgangsstufe.

Die Teilnahme ist für Anbieter und Interessenten kostenlos.

Bei der Diskussion, ob sich die Lernenden vorstellen können, später in einem „grünen“ Beruf zu

arbeiten, sollten sie ihre Vorstellungen auch begründen.

a–c Das Erstellen einer Infobroschüre zu einem grünen Beruf hat mehrere Funktionen:

– Die Lernenden setzen sich mit den entsprechenden Berufen intensiv auseinander, sie erfahren

aber in der eigenen praktischen Arbeit auch, auf welche Kriterien sie bei der Berufswahl generell

achten oder wonach sie ggf. fragen sollten (Voraussetzungen, Ausbildung, Tätigkeiten, Aufstiegs-

chancen usw.).

– Zudem üben sie sich in der kritischen Auswertung und Zusammenfassung von Materialien (die

Vorlagen dienen ja oft Werbezwecken) und in der ansprechenden Gestaltung von Texten. Der

Inhalt der Infobroschüren hängt vom jeweiligen Beruf ab, sie alle sollten aber die im Schülerband

genannten Kriterien erfüllen.

Eine Feedbackrunde zu den fertigen Broschüren erscheint sinnvoll.

S. 76 Die Bewerbungsmappe erstellen

Auch in diesem und den folgenden Abschnitten vertiefen und erweitern die Schülerinnen und Schüler

Kompetenzen, die sie vermutlich bereits in der Jahrgangsstufe 9 erworben haben (vgl. Deutschbuch 9,

Kapitel 3.3).

Falls die Übungen und Kopiervorlagen aus den „Handreichungen für den Unterricht“ zum Deutschbuch 9

in der vorangegangenen Jahrgangsstufe noch nicht eingesetzt wurden, kann hier darauf zurückgegrif-

fen werden.

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

96

Mit dieser Aufgabe aktivieren die Lernenden ihre Kenntnisse über den korrekten Aufbau und den

angemessenen Inhalt eines Bewerbungsschreibens.

a Benennung und Zweck der Teile 1 bis 9 des Bewerbungsanschreibens:

Teile des Bewerbungs-

anschreibens

Zweck

1 Ort und Datum – Datum für Rekonstruktion von Bewerbungsschritten wichtig

2 Name und Adresse des

Absenders

– konkrete Informationen zum Bewerber

– Möglichkeit der Kontaktaufnahme

3 Anschrift des Empfängers

mit Ansprechpartnerin

– korrekte Zustellung durch die Post an die Firma/Institution

– richtige Weiterleitung an die zuständige Person in der Firma/

Institution

4 Betreffzeile – Kernanliegen wird formuliert

5 Anrede – Gebot der Höflichkeit

– hier direkte Anrede: persönliche (nicht anonyme) Kontakt-

aufnahme

6 Bewerbungsschreiben – Hinweis auf Auslöser der Bewerbung

– Angaben zur derzeitigen Tätigkeit und zum angestrebten

Schulabschluss

– Begründung für den Praktikumswunsch

7 Bitte um Vorstellungsgespräch – Interesse wird unterstrichen

– Bitte um eine Einladung

8 Grußformel/Unterschrift – Gebot der Höflichkeit: angemessene Grußformel zeigt

Kenntnis der Gepflogenheiten im Geschäftsleben

– handschriftliche Unterschrift kann Eindruck

von der Bewerberpersönlichkeit vermitteln

9 Anlagen – Verweis auf mitgeschickte Schreiben und Dokumente, z. B.

hier Lebenslauf und Kopie des letzten Schulzeugnisses

b Positiv hervorzuheben ist zunächst, dass das Anschreiben formal und sprachlich gelungen ist. Alle

formalen Bedingungen sind erfüllt (vgl. Aufgabe 1a), das Anschreiben ist sprachlich angemessen

formuliert (z. B. „Sehr geehrte Frau Amelung“, nicht: „Hallo“ oder „Liebe Frau Amelung“; „Mit freund-

lichen Grüßen“, nicht „Liebe Grüße“ o. Ä.; Pronomen der Höflichkeitsanrede sind großgeschrieben).

Gelungen ist zudem die Begründung für den Praktikumswunsch: Der Schüler erläutert ausführlich,

weshalb er ein Praktikum in dem betreffenden Bereich machen möchte. Zu knapp hingegen begrün-

det er, weshalb er sein Praktikum gerade bei „Greenplace“ machen möchte. Er nennt lediglich die

auf der Homepage vorgestellten Arbeitsfelder, ohne konkret zu werden.

c Der Schüler begründet seinen Berufswunsch mit seinem Interesse am Thema „Klima- und Umwelt-

schutz“, seinem Engagement in einer Umwelt-AG seiner Schule und in einer Umweltgruppe seiner

Stadt. Die Begründung ist überzeugend, da sie authentisch klingt und gut zum Wunschberuf passt.

a/b Bei der Formulierung von Bewerbungsschreiben ist es hilfreich, wenn den Schülerinnen und

Schülern konkrete Anzeigen vorliegen, auf die sie sich beziehen können. Auch die Überarbeitung

fehlerhafter Bewerbungsanschreiben vertieft die Kompetenzen. Die „Handreichungen für den Unter-

richt“ zum Deutschbuch 9 bieten dazu verschiedene Arbeitsblätter (zu Kapitel 3, S. 112–115, 116,

121 f., und zu Kapitel 12, S. 408–410, 412 f.; zum Ausdrucken und mit Lösungen auch auf der

CD-ROM). Falls diese Materialien im vorangegangenen Schuljahr noch nicht eingesetzt wurden,

können sie an dieser Stelle im Unterricht genutzt werden.

3.3 „Grüne“ Jobs in der Umweltbranche Bewerbungen trainieren

97

Beispiellösung für ein Bewerbungsanschreiben:

Peter Schmidt

Möckernstraße 12

04159 Leipzig

Tel.: 0123/1357

[email protected]

Garten- und Landschaftsbau Pauli

Herrn Markus Zankowski

Rosenthal 1

04105 Leipzig

Leipzig, 23.02.20XX

Bewerbung um ein Praktikum im Bereich Garten- und Landschaftsbau

Sehr geehrter Herr Zankowski,

in der „Leipziger Volkszeitung“ vom 22. Februar 20XX habe ich mit großem Interesse Ihre Aus-

schreibung einer Praktikumsstelle in Ihrem Betrieb für Garten- und Landschaftsbau gelesen.

Ich bin 16 Jahre alt und besuche zurzeit das Leibniz-Gymnasium in Leipzig, das ich in drei Jah-

ren mit dem Abitur abschließen werde. In den Fächern Mathematik und Biologie habe ich bislang

sehr gute Leistungen erzielt.

In meiner Freizeit beschäftige ich mich ausgiebig mit Pflanzen und Gärten. Auf unserem Balkon

konnte ich aus Samen und Stecklingen, die ich von Urlaubsreisen mitgebracht habe, unter-

schiedlichste Pflanzen ziehen. Mit der Botanik-AG meiner Schule unternahm ich im letzten Jahr

eine Exkursion zur Kartierung von Spitzwegerich im Auenwald. Meinen Großeltern habe ich bei

der Planung und Anlage einer Natursteinmauer und eines Wasserlaufs im Garten geholfen.

Während eines Praktikums in einer Gärtnerei hat mir die Arbeit auf den Feldern und in den Ge-

wächshäusern viel Spaß gemacht. Besonders reizvoll fände ich jetzt, Einblick in die Garten- und

Landschaftsgestaltung zu bekommen, da ich später vielleicht Landschafts- und Gartenarchitektur

studieren möchte. Auf Ihrer Homepage habe ich mit großem Interesse gesehen, dass Sie nicht

nur Gärten von Einfamilienhäusern durch Pflasterarbeiten, Mauern, Treppen, Wasserläufe und

unterschiedlichste Pflanzen individuell gestalten, sondern auch städtische Grünflächen und Fir-

mengrundstücke unter ökologischen und ästhetischen Gesichtspunkten planen und gestalten.

Ich glaube daher, dass mir ein Praktikum in Ihrem Betrieb viel Spaß machen würde und bei der

Entscheidung für meinen künftigen Beruf helfen könnte.

Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Schmidt

Anlagen:

– Lebenslauf

– Kopie des letzten Schulzeugnisses

– Praktikumszeugnis der Gärtnerei Aster und Begonie

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

98

Beispiel für einen Lebenslauf:

Lebenslauf

Persönliche Daten

Name: Peter Schmidt (Foto)

Anschrift: Möckernstraße 12

04159 Leipzig

Telefon: 0123/1357

E-Mail: [email protected]

Geburtsdatum: 07.08.2000

Geburtsort: Leipzig

Schulbildung

2006–2010: Leibniz-Grundschule Leipzig

Seit August 2010: Leibniz-Gymnasium Leipzig

voraussichtlich 2019 Hochschulreife

Praktika

August 2015 Vierwöchiges Praktikum in der Gärtnerei

Aster und Begonie, Markranstädt

Besondere Kenntnisse und Interessen

Fremdsprachenkenntnisse Englisch (gut)

Französisch (Grundkenntnisse)

Computerkenntnisse gute Kenntnisse in Word, Excel,

PowerPoint, Illustrator und Photoshop

Persönliche Interessen Pflanzen und Gärten

Mountainbiken

Wandern

Leipzig, 23.02.20XX

Peter Schmidt

S. 77 Eine Praktikumsmappe anlegen

Die Erfahrungen, die im Rahmen von Praktika gesammelt wurden, werden sehr unterschiedlich sein.

Einige Schülerinnen und Schüler werden positive Erfahrungen gemacht haben und einen interessanten

Einblick in das betreffende Berufsfeld bekommen haben; andere werden von negativen Erlebnissen

berichten, vielleicht stupide, langweilige Tätigkeiten ausgeübt haben. Von einem Praktikum erwarten

die Lernenden vermutlich, dass sie einen umfassenden Einblick in den betreffenden Beruf bekommen

und unterschiedliche interessante Tätigkeiten ausüben.

Bei einer Praktikumsmappe handelt es sich um einen umfassenden Bericht über ein Praktikum, das im

Rahmen der schulischen Ausbildung absolviert wurde. Darin sind Informationen und Bewertungen zum

Praktikumsbetrieb und zu den gesammelten Erfahrungen enthalten. In der Regel ist die Praktikums-

mappe die erste schriftliche Dokumentation einer beruflichen Erfahrung. Sie dient der Reflexion dieser

Erfahrungen, u. a. im Hinblick auf die spätere Berufswahl. Die Praktikumsmappe wird in der Regel einer

betreuenden Lehrerin / einem betreuenden Lehrer vorgelegt und nach schulischen Standards bewertet.

Ein Tagesbericht gibt einen knappen, aber möglichst konkreten und anschaulichen Einblick in einen

typischen Arbeitstag und die übernommenen Tätigkeiten. Dafür sollte man sich während dieses Tages

alle wichtigen Fakten kurz notieren; sie werden dann im Tagesbericht ausformuliert. Der Tagesbericht

sollte einen Umfang von ein bis zwei Seiten nicht überschreiten

3.3 „Grüne“ Jobs in der Umweltbranche Bewerbungen trainieren

99

Der erste Tagesbericht ist besser gelungen, denn darin wird zunächst der Arbeitsschwerpunkt klar

formuliert (Flyer), der Arbeitsablauf detailliert geschildert (Gespräch mit der Teamleiterin, Recherche im

Internet, Aufbereitung der Informationen am Computer), am Schluss ein Fazit formuliert („Die Arbeit war

anspruchsvoll und hat mir viel Spaß gemacht.“).

Beispiel für den überarbeiteten zweiten Tagesbericht:

Um 8.30 Uhr begann mein Arbeitstag. Heute führte ich eine Online-Recherche für meinen Chef durch.

Ziel war eine Liste aller deutschen Hersteller von Windkraftanlagen, die Informationen zu den betref-

fenden Unternehmen und deren Produkten umfasst. Der Arbeitsablauf gestaltete sich wie folgt:

Zuallererst überlegte ich gemeinsam mit einem Kollegen, welche Informationen für meinen Chef inte-

ressant sind und nach welchen Kriterien (z. B. Standorte, Mitarbeiterzahl) ich sie sinnvoll ordne. Nach-

dem wir dies besprochen hatten, legte ich zur Vorstrukturierung meiner Arbeit eine Word-Tabelle an,

die einen Vergleich der Unternehmen erlaubt.

Danach recherchierte ich im Internet. Ich nutzte zunächst Suchmaschinen und musste dann zahlreiche

Websites der entsprechenden Unternehmen besuchen. Dort suchte ich gezielt Informationen zu den

Unternehmen und deren Produkten heraus. Die gesammelten Informationen ordnete ich nach den Kri-

terien, die ich vorher gemeinsam mit dem Kollegen überlegt hatte, in meiner Word-Tabelle. Allerdings

musste ich in der Tabelle während der Recherche noch einige Spalten ergänzen, weil ich weitere inte-

ressante Informationen fand. Am Schluss bereitete ich diese Tabelle noch etwas übersichtlicher auf,

indem ich wichtige Angaben farbig markierte oder fett setzte. Als ich mit der Arbeit fertig war, überreich-

te ich die Liste meinem Chef und erläuterte sie ihm. Danach, um 16:30 Uhr, war dieser Arbeitstag zu

Ende.

Ich habe diesen Tag ausgewählt, weil ich eine besonders anspruchsvolle Aufgabe übernehmen und

sehr selbstständig arbeiten durfte. Die Online-Recherche machte mir großen Spaß gemacht und ich

lernte sehr viel dabei.

S. 78 „Warum gerade bei uns?“ – Vorstellungsgespräche trainieren

a Es ist zu erwarten, dass einige Schülerinnen und Schüler schon einmal ein Vorstellungsgespräch

(z. B. für ein Praktikum oder einen Ferienjob) geführt haben. Die dabei gesammelten Erfahrungen

werden unterschiedlich sein; manche werden die nette, offene Atmosphäre hervorheben, andere

haben die Situation vielleicht als beklemmend und die Fragen als unangenehm empfunden.

b Ein Vorstellungsgespräch stellt Anforderungen auf zwei Ebenen:

– Zum einen gilt es, hinsichtlich der erwarteten Kompetenzen und Erfahrungen mit Wissen und

Sachkenntnissen zu überzeugen.

– Zum anderen muss man sich angemessen präsentieren, also bestimmte Erwartungen an Klei-

dung, (Körper-)Sprache und Auftreten erfüllen.

a Die Kleidung die Bewerberin ist sehr unterschiedlich, kann aber, je nach Beruf, angemessen sein.

– Das linke Foto zeigt die junge Frau in Alltagskleidung (Jeansjacke, T-Shirt). Das kann für be-

stimmte Berufe – zumal für ein Praktikum – passend erscheinen (etwa wenn man sich im Kinder-

garten oder in einer sozialen Einrichtung bewirbt), wirkt aber dennoch eher leger.

– Auf dem mittleren Foto sieht man die junge Frau zusätzlich mit buntem Schal und auffälligem Hut

ausgestattet. Obwohl dies auf den ersten Blick nicht angemessen für ein Vorstellungsgespräch

erscheint, könnte es für ein Bewerbungsgespräch in bestimmten kreativen Berufen durchgehen.

– Auf dem rechten Foto trägt die junge Frau Businesskleidung (blauen Blazer, helle Bluse). Für ein

erfolgreiches Vorstellungsgespräch etwa bei einer Bank ist das Voraussetzung. Womöglich könn-

ten in einem sehr konservativen Unternehmen die lackierten Fingernägel unangenehm auffallen.

Was die Körperhaltung und das Auftreten angeht, so wirkt die Frau auf dem linken und auf dem

rechten Foto freundlich, offen, aufgeschlossen, interessiert und aufmerksam. Auf dem mittleren Foto

erscheint sie dagegen durch den geschlossenen Mund und die verschränkten Hände etwas distan-

ziert, verschlossen und zurückhaltend – was aber, je nach Situation, auch angemessen sein kann.

So könnte man sich vorstellen, dass die Bewerberin Ausführungen der Personalchefin interessiert

folgt.

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

100

b Das erwartete Auftreten und die Kleidung können (bzw. sollten) je nach Beruf unterschiedlich sein.

Manche Berufe legen ein forsches, bestimmtes Auftreten nahe (etwa im Marketing oder Verkauf), in

anderen Berufen wird ein freundliches, aber eher zurückhaltendes, abwartendes Auftreten erwartet

(etwa im sozialen Bereich).

Das Training für ein Vorstellungsgespräch erfolgt am besten in kleinen Gruppen (z. B. mit jeweils vier

Lernenden). In einer erweiterten Form kann auch jede/-r einmal die Rolle der Personalchefin / des Per-

sonalchefs einnehmen und Fragen an die Bewerber/-innen stellen (vgl. Aufgabe 4a/b).

a Absichten der Personalchefin / des Personalchefs mit der jeweiligen Frage:

A Mit der Frage möchte die Personalchefin / der Personalchef zunächst erfahren, was die Bewer-

berin bzw. den Bewerber an diesem Beruf konkret interessiert und über welche Fähigkeiten, die

dafür wichtig sind, sie bzw. er verfügt. Darüber hinaus möchte die/der Personalverantwortliche

aber auch herausfinden, ob und wie weit sich die Bewerberin / der Bewerber überhaupt im Vor-

feld mit dem Beruf auseinandergesetzt hat.

B Die Antwort soll Aufschluss geben, warum das Interesse gerade dem betreffenden Betrieb gilt.

Sie soll zeigen, ob und wie weit sich die Bewerberin / der Bewerber über das Unternehmen in-

formiert hat.

C Mit der Frage nach privaten Interessen und Hobbys möchte die Personalchefin / der Personal-

chef ein umfassenderes Bild von der Bewerberin / dem Bewerber bekommen. Die Antworten ge-

ben zudem Aufschluss, wieweit die Bewerberin / der Bewerber mit der Situation umgehen kann

(und z. B. nicht als Hobby „Chillen“ oder „Feiern“ angibt).

D Die Frage zielt nicht nur auf die Stärken und Schwächen der Bewerberin / des Bewerbers, son-

dern soll auch Aufschluss darüber geben, wie sie/er sich selbst einschätzt, ob sie/er reflektiert

und selbstbewusst damit umgehen kann.

E Mit dieser Frage gibt die Personalchefin / der Personalchef der Bewerberin / dem Bewerber

Gelegenheit, Fragen zum Betrieb bzw. zum Beruf zu stellen. Zudem möchte sie/er herausfinden,

wie groß das Interesse am Unternehmen bzw. an der Tätigkeit tatsächlich ist.

b Bei den Antworten gibt es individuelle Lösungen. Sie könnten in Kleingruppen durchgespielt werden.

Wichtig ist ein angemessenes Feedback.

c Mit eigenen Fragen zeigt man als Bewerber/-in, dass man an dem Beruf und an einer Tätigkeit in

dem konkreten Unternehmen tatsächlich interessiert ist und sich vor dem Bewerbungsgespräch da-

mit auseinandergesetzt hat.

d Weitere mögliche Fragen:

– Welche konkreten Aufgaben werde ich bekommen?

– In welchen Bereichen werde ich tätig sein?

– Welche Formen der Zusammenarbeit gibt es unter den Mitarbeitern?

Material zu diesem Kapitel auf den folgenden Seiten und auf der CD-ROM

– Vertiefen und üben – Eine Rede entwickeln und halten: Plastikmüll in den Ozeanen

(auf zwei Differenzierungsniveaus, mit Lösungshinweisen auf der CD-ROM)

– Klassenarbeit – Einen Tagesbericht überarbeiten (mit Erwartungshorizont auf der CD-ROM)

– Projekt – Eine Berufsinformationsmesse zu „grünen“ Berufen durchführen

(mit Hinweisen zum Projekt auf der CD-ROM)

– Lernstandstest – Reden analysieren und verfassen (mit Lösungshinweisen und Förderempfehlung)

Deutschbuch 10 3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren

Autor: David Krause

101

Vertiefen und üben 4 Ko

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Vertiefen und üben – Eine Rede entwickeln und halten

Plastikmüll in den Ozeanen

In 35 Jahren mehr Plastik als Fische im Meer

Jede Minute gelangt ein Müllwagen voller Plastik

in die Ozeane. Forscher haben ausgerechnet, dass

sich die Menge in den kommenden Jahren ver-

vierfachen könnte.

Im Jahr 2050 könnte in den Meeren die Menge an

Plastik die Menge der Fische übersteigen. Zu

diesem Ergebnis kommen Forscher der Ellen

MacArthur Foundation in einer Studie, die das

Weltwirtschaftsforum beauftragt hatte. Derzeit

gelangten jährlich acht Millionen Tonnen Plastik

in die Ozeane. Das entspricht etwa einem Müll-

wagen pro Minute, der in die Meere entleert wird.

Die Zahl könnte sich bis 2030 verdoppeln und bis

2050 vervierfachen.

Derzeit schwimmen in den Meeren nach Berech-

nung der Forscher etwa 150 Millionen Tonnen

Plastik. Das entspreche etwa einem Fünftel des

Gewichts aller Fische. „Schon für das Jahr 2025

erwarten wir ein Verhältnis von Fisch zu Plastik,

das eins zu drei beträgt“, heißt es. Das entspräche

250 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen.

Selbst wenn es eine abgestimmte Müllvermeidung

gebe, werde sich der Zufluss von Plastik in die

Meere stabilisieren und nicht abnehmen, prognos-

tizieren die Forscher. Dafür sei auch ein steigen-

der Verbrauch von Plastikmaterialien verantwort-

lich. In den vergangenen 50 Jahren habe sich die-

ser verzwanzigfacht, in den kommenden 20 Jah-

ren werde er sich noch einmal verdoppeln.

Von diesen Verpackungen würden nach Berech-

nung der Forscher nur 32 Prozent in Sammelsys-

temen aufgefangen. Viele gelangen stattdessen in

den Wasserkreislauf. Dies erzeuge hohe Kosten.

Die Vereinten Nationen berechneten den so ent-

stehenden Schaden in der Studie Valuing Plastic.

Sie kamen auf eine Summe von 13 Milliarden

US-Dollar pro Jahr.

Zu diesen Kosten kämen noch die direkten Schä-

den, die in den Ozeanen verursacht werden, heißt

es in dem Bericht. Zudem müssten weitere Aspek-

te berechnet werden, wie der Einfluss auf die

menschliche Gesundheit und die Nahrungskette.

Auch beeinflussten die Abbaustoffe von Plastik

weitere Ökosysteme wie Wälder und Wasserläufe.

Rechnete man all diese indirekten Folgen von

Plastikmüll zusammen, käme man auf einen jähr-

lichen Schaden von 40 Milliarden US-Dollar. Das

übertreffe den Gewinn der Plastikindustrie.

(Aus: Zeit-Online.de, 19.01.2016; Quelle: www.zeit.de/wissen/

umwelt/2016-01/plastik-umweltverschmutzung-meer-studie-

weltwirtschaftsforum, Stand 15.07.2016)

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ehalten.

Untersuche zunächst den Zeitungsartikel. Gehe dabei so vor:

a Lies den Artikel aufmerksam und markiere wichtige Textstellen (Schlüsselwörter).

b Zu welchem Thema äußert sich der Autor? Was ist die Kernaussage des Artikels? Vervollständige

die beiden folgenden Sätze.

In dem Zeitungsartikel geht es um das Thema

Eine zentrale Aussage des Textes ist, dass in Zukunft

und dass dies hohe

c Welche Absichten könnte der Autor haben? Kreuze Zutreffendes an.

über die Vermüllung der Ozeane aufzuklären

den Leser zu unterhalten

den Leser zum Handeln zu bewegen

d Gib die zentralen Aussagen des Artikels mit eigenen Worten wieder. Ergänze die folgenden Satzan-

fänge.

Zunächst behauptet der Autor auf der Grundlage einer aktuellen Studie, dass

Die Menge Plastik, so der Autor weiter, die derzeit

Verantwortlich für diesen Zustand sei

Da viele Plastikabfälle nicht in die Sammelsysteme gelangen, sondern

, entstehen

Hinzu kommen die direkten Schäden in , der Einfluss auf

und sowie die Belastung

anderer .

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Autor: David Krause

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ehalten.

Stelle dir vor, du sollst auf einer Schulveranstaltung unter dem Motto „Unsere Umwelt – Was können

wir tun?“ eine Rede zu dem Thema „Plastikmüll in den Ozeanen“ halten. Im Publikum sitzen Mitschüle-

rinnen und Mitschüler, Lehrkräfte und Eltern.

a Kläre die Redeabsicht: Welche Intention passt zu dem Motto? Kreuze Zutreffendes an und begrün-

de deine Wahl.

Das Ziel der Rede ist es, die Zuhörer über die Vermüllung der Ozeane zu informieren.

Das Ziel der Rede ist es, die Zuhörer über die Vermüllung der Ozeane zu informieren und sie

zum Handeln zu bewegen.

Das Ziel der Rede ist es, die Umwelt zu schützen.

Begründung:

b Sammle Ideen für deine Rede und stelle sie in einem Cluster dar. Schreibe in dein Heft.

Du kannst dich an folgenden Aspekten orientieren:

– Plastikmüll: Menge, Arten, Abbaudauer, betroffene Gebiete

– Folgen für: Umwelt, Tiere, Menschen

– Maßnahmen gegen die Vermüllung: der Politik, des Einzelnen

Formuliere die Rede aus. Denke daran, den Text sinnvoll zu gliedern und rhetorische Gestaltungsmittel

und Strategien zu verwenden. Du kannst auf die folgenden Ideen zurückgreifen.

Ideen für die Einführung

Beispiel für unseren Umgang mit Plastik – Zustand der Ozeane – Folgen für Umwelt, Tiere und

Menschen – Zustand der Ozeane macht Umdenken notwendig

Ideen für die Argumentation

Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren – von Schiffen und vom Land – Mikroplastik in großen

Tiefen – Auswirkungen auf Meerestiere und den Menschen – hohe Kosten durch Plastikmüll –

mögliche Maßnahmen der Politik gegen die Vermüllung der Ozeane durch Plastik – mögliche

Maßnahmen des Einzelnen

Ideen für den Schluss

Aufforderung an die Zuhörer/-innen umzudenken – Wunsch äußern, umweltbewusst zu handeln

Mögliche rhetorische Gestaltungsmittel und Strategien

– Ich-Botschaften: Ich bin der festen Überzeugung, dass ...

– persönliche Anrede: Sie alle kennen die Bilder ...

– anschauliche Sprache (Metaphern, Vergleiche): in einer Flut aus Plastikmüll ertrinken

– rhetorische Fragen: Kann man das ernsthaft wollen?

– Dramatisierung: Wenn wir heute nichts tun, dann werden morgen ...

– Wecken eines Gemeinschaftsgefühls: Wir müssen gemeinsam handeln. Wir dürfen keine Zeit

verlieren.

– Aufrufe und Appelle: Denken Sie darüber nach!

Überprüfe und überarbeite deine Rede mithilfe des Methodenkastens auf S. 74 im Deutschbuch.

Übe den Vortrag der Rede.

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren Deutschbuch 10

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Untersuche zunächst den Zeitungsartikel. Gehe dabei so vor:

a Lies den Artikel aufmerksam und markiere wichtige Textstellen (Schlüsselwörter).

b Zu welchem Thema äußert sich der Autor? Was ist die Kernaussage des Artikels? Vervollständige

die beiden folgenden Sätze.

In dem Zeitungsartikel geht es um das Thema

Eine zentrale Aussage des Textes ist, dass

und dass

c Welche Absichten könnte der Autor haben? Halte deine Ideen in Stichpunkten fest.

d Gib die zentralen Aussagen des Artikels mit eigenen Worten wieder. Ergänze die folgenden Satzan-

fänge.

Zunächst behauptet der Autor

Die Menge Plastik

Verantwortlich für diesen Zustand sei

Da viele Plastikabfälle nicht in die , sondern

, entstehen

Hinzu kommen

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Stelle dir vor, du sollst auf einer Schulveranstaltung unter dem Motto „Unsere Umwelt – Was können

wir tun?“ eine Rede zu dem Thema „Plastikmüll in den Ozeanen“ halten. Im Publikum sitzen Mitschüle-

rinnen und Mitschüler, Lehrkräfte und Eltern.

a Kläre die Redeabsicht: Welche Intention passt zu dem Anlass? Notiere angemessene Redeabsich-

ten und begründe deine Wahl.

Intention:

Begründung:

b Sammle Ideen für deine Rede und stelle sie in einem Cluster dar. Schreibe in dein Heft.

Du kannst dich an folgenden Aspekten orientieren:

– Plastikmüll

– Folgen

– Maßnahmen gegen die Vermüllung

Formuliere die Rede aus. Denke daran, den Text sinnvoll zu gliedern und rhetorische Gestaltungsmittel

und Strategien zu verwenden. Du kannst auf die folgenden Ideen zurückgreifen.

Ideen für die Einführung

Beispiel für unseren Umgang mit – Zustand der Ozeane – Folgen für – macht Umdenken notwendig

Ideen für die Argumentation

Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren – von Schiffen und vom Land – Mikroplastik –

Auswirkungen auf – hohe Kosten – mögliche Maßnahmen

Ideen für den Schluss

Aufforderung – Wunsch

Mögliche rhetorische Gestaltungsmittel und Strategien

Ich-Botschaften

persönliche Anrede

anschauliche Sprache (Metaphern, Vergleiche)

rhetorische Fragen

Dramatisierung

Wecken eines Gemeinschaftsgefühls

Aufrufe und Appelle

Überprüfe und überarbeite deine Rede mithilfe des Methodenkastens auf S. 74 im Deutschbuch.

Übe den Vortrag der Rede.

3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren Deutschbuch 10

Autor: David Krause

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Klassenarbeit 5 K

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Klassenarbeit – Einen Tagesbericht überarbeiten

Aufgabenstellung

a Peter hat den folgenden Tagesbericht über einen Tag seines Praktikums bei der Firma „Garten- und

Landschaftsgestaltung Pauli“ geschrieben. Dabei hat er viele sprachliche und formale Fehler

gemacht. Lies den Tagesbericht genau, markiere Fehler und ungeeignete Formulierungen,

kommentiere/begründe knapp am Rand, was falsch oder ungeeignet ist.

b Überarbeite den Text: Schreibe den vollständigen

verbesserten Tagesbericht auf.

Praktikum bei „Garten- und Landschaftsgestaltung Pauli“ –

Tagesbericht

Mein erster Arbeitstag begann, wie auch alle späteren, um 6:30 Uhr, was

schon ziemlich krass war.

Aber es wurde dann richtig cool: einer der besten Tage meines Praktikums.

Das Highlight kam nach der Mittagspause: Ich durfte dem Chef des

Unternehmens, wo Landschaftsarchitekt ist, bei der Planung für die

Neugestaltung eines Reihenhausgartens zugucken. Macht der alles am PC!

Nachdem ich eine Weile zugeschaut habe, durfte ich selbst die Portionen

von Beeten, Teich und Terrasse verändern, um die unterschiedlichen

Wirkungen zu erkennen. Cool, was man aus so einem Winzgarten machen

kann.

Am Morgen musste ich zuallererst die Außenanlagen vor den Büros gießen.

Die sollen den Kunden einen Eindruck geben, was die Firma so alles macht.

Da es sehr viele waren, hat das sehr lange gedauert. Meiner Meinung nach

viel zu lange.

Danach begleitete ich den Gärtnermeister des Ladens in eine Baumschule,

wo er Pflanzen für die Neuanlage des Stadtparks aussuchte. Er hat mir

erklärt, warum bestimmte Pflanzen für diese Parkanlage besonders gut

geeignet sind und andere gar nicht. Wegen Bodenbeschaffenheit, Sonne und

Schatten, Pflegebedarf und schnellem oder langsamem Wachstum. Und

natürlich ist die Kohle wichtig. Außerdem ist die ästhetische Gestaltung

wichtig: dass man nicht womöglich vorn im Beet einen Riesenkirschlorbeer

hinsetzt, der wie wild wuchert, und dahinter eine kleine Azalee, deren Blüten

dann keiner sieht. Ich wusste vorher nicht, wie viele unterschiedliche

Pflanzen es so gibt. Dann musste ich beim Aufladen helfen, was ich mega

anstrengend fand. Da habe ich dann gesagt gekriegt, dass man mit den

Pflanzen vorsichtig umgehen muss, damit nichts abbricht oder abreißt.

Nachmittags, wie gesagt, Büroarbeit und um halb vier ab zum Chillen.

Der Tag war spannend, ich habe viel gelernt.

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Autor: David Krause

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Projekt 1 Ko

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Projekt – Eine Berufsinformationsmesse zu „grünen“ Berufen durchführen

Die Klasse 10 c eines Städtischen Gymnasiums möchte an ihrer Schule zur Orientierung für alle Schü-

lerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 13 eine Berufsinformationsmesse zu „grünen“ Berufen durchfüh-

ren. Geplant ist, dass Lernende sowie Vertreter der Wirtschaft „grüne“ Berufe vorstellen. Eine Vorbere i-

tungsgruppe hat sich die unten stehenden Schritte überlegt.

a Schaut euch diese Vorschläge und Ideen in Gruppen an. Was haltet ihr für sinnvoll? Wo seht ihr

Schwierigkeiten? Welche Abfolge erscheint euch zielführend? Habt ihr noch weitere Ideen?

b Diskutiert eure Ergebnisse im Klassenplenum.

Schritt ? : Passende Termine und geeignete Orte finden.

Schritt ? : Arten der Präsentation festlegen: Plakate, Vorträge, Folienpräsentationen,

Diashows, Filme, Flyer, Infobroschüren (ggf. auch alle)

Schritt ? : „Grüne“ Berufe überlegen, die interessant sein könnten.

Schritt ? : Personen/Unternehmen auswählen, in denen es „grüne“ Berufe gibt.

Schritt ? : Mit der Schulleitung Termin und Ort absprechen.

Schritt ? : Personen/Unternehmen ansprechen, um Infomaterial und/oder einen Vortrag bitten.

Schritt ? : Informationen zu „grünen“ Berufen recherchieren und aufbereiten.

Plant auf der Grundlage eurer Diskussionsergebnisse selbst eine Berufsmesse für „grüne“ Berufe an

eurer Schule. Geht dabei so vor:

– Überlegt zunächst gemeinsam, welche Schritte ihr bei der Planung für notwendig haltet.

– Bestimmt dann, in welcher Reihenfolge ihr die Aufgaben angehen wollt.

– Erstellt einen Terminrahmen für die Veranstaltung und einen Zeitplan für die Vorbereitungen.

– Entscheidet, ob ihr Vertreter von Unternehmen, Behören oder Institutionen und Berufsberater/-innen

der Agentur für Arbeit (BA) einladen möchtet oder ob ihr ausschließlich selbst über entsprechende

Berufe recherchieren und informieren wollt und ggf. Plakate, Flyer, Broschüren oder Filme der ent-

sprechenden Firmen und Organisationen anbietet.

– Wählt Kleingruppen aus, die für die einzelnen Aufgaben (z. B. Firmen/Institutionen ansprechen) ver-

antwortlich sind.

– Bearbeitet die Aufgaben in diesen Kleingruppen.

– Trefft euch von Zeit zu Zeit im Klassenplenum, um zu klären, wie der Stand der Dinge ist:

Wurden alle notwendigen Aufgaben bearbeitet? Gibt es weitere Aufgaben?

– Prüft alle Präsentationen (mehrmals) technisch und inhaltlich, bevor ihr sie während der Berufsin-

fomesse zeigt:

– Seht euch Filme, Diashows, Bildschirmpräsentationen und Plakate, die euch zur Verfügung ge-

stellt wurden, genau an und entscheidet, ob sie zu eurem Projekt passen. Überlegt auch, ob ihr

reine Werbematerialien von Unternehmen und Institutionen präsentieren wollt.

– Probt eigene Präsentationen (Vorträge, Bildschirmpräsentationen) in Kleingruppen und gebt euch

ein Feedback.

Führt die Berufsinformationsmesse wie geplant

durch. Falls es Vorträge von Außenstehenden

gibt, besucht sie und macht euch Notizen dazu.

Wertet die Erfahrungen und Ergebnisse eurer

Berufsinfomesse aus. Arbeitet zunächst einzeln

und dann in der Gruppe, in der ihr auch bei den

Vorbereitungen gearbeitet habt. Diskutiert, was

ihr erfahren habt und was euch nicht so gut ge-

fallen hat.

Illustration: Peter Menne, Potsdam

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Autor: David Krause

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Lernstandstest 3 K

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Lernstandstest – Reden analysieren und verfassen

Plastikmüll vermeiden

Auszug aus einer Rede des schleswig-holsteinischen Umwelt- und Landwirtschaftsministers Robert

Habeck vom 17. September 2015

Sehr geehrte Damen und Herren,

Plastikprodukte sind ein unübersehbarer Bestand-

teil unseres Alltags geworden. Nicht nur können

wir sie kaum noch übersehen, wir können ihnen

auch kaum noch ausweichen.

Fast alles, was wir kaufen können, ist in Plastik

eingepackt: vorzugsweise zum Schutz der Waren

vor Beschädigungen, aus hygienischen Gründen,

der Optik wegen oder für den sofortigen oder

baldigen Verzehr, wie beispielsweise Coffee-to-

go-Becher oder Säfte und Wasser. Teilweise wird

der ganze Einkauf dann noch in Plastiktüten

transportiert. Sowohl die Plastiktüten als auch die

einzelnen Verpackungen dienen dabei im Regel-

fall nur der einmaligen Verwendung.

Hiernach entledigen wir uns ihrer oft bedenken-

los. Dies sollten wir auch können, da hierfür die

etablierten und gut funktionierenden Systeme der

öffentlich-rechtlichen und privaten Abfallentsor-

gung zur Verfügung stehen.

Umso irritierender ist es, an Stellen auf derartige

Abfälle zu stoßen, wo sie definitiv nicht hingehö-

ren und sich überdies im höchsten Maße als

schädlich für ein ganzes Ökosystem erweisen.

Wir alle kennen die Bilder von verendeten Mee-

ressäugern, von strangulierten Basstölpeln und

anderen Seevögeln, deren kompletter Mageninhalt

aus verschiedenfarbigen Plastikteilen besteht.

Untersuchungen von Eissturmvögeln, die als In-

dikator im Rahmen der OSPAR-Berichtspflichten

genutzt werden, wiesen nach, dass fast 100 % der

Vögel Plastik im Magen haben; im Durchschnitt

über 30 Teile pro Vogel. [...]

(Quelle: www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/

2015/0915/MELUR_150917_Muell_im_Meer.html, Stand 15.07.2016)

Analysiere die Argumentation in diesem Anfang einer Rede, die der schleswig-holsteinischen Umwelt-

und Landwirtschaftsminister im Parlament als Antwort auf eine Große Anfrage der Fraktion der Piraten-

partei hielt.

a Unterstreiche in den Zeilen 6 bis 11 („Fast alles [...] Wasser.“) die These blau, Begründungen grün

und Beispiele gelb.

b Der Redner behauptet, dass der Verbraucher seinen Plastikmüll eigentlich sorglos wegwerfen kann.

Notiere seine Begründung in Stichwörtern (mit Zeilenverweis).

c Notiere im Wortlaut (mit Zeilenangabe), mit welcher Formulierung er den Umschwung in seiner Ar-

gumentation einleitet.

d Kreuze an, welche Funktion die Zeilen 29 bis 33 („Untersuchungen [...] pro Vogel.“) in der Argumen-

tation des Redners haben.

A neue These

B Gegenargument zur persönlichen Erfahrung

C Stützung der eigenen Position/These durch Expertenurteil

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Benenne die folgenden rhetorischen Strategien und Mittel, die in der Rede verwendet werden, und

notiere Stichpunkte zu ihrer Funktion bzw. Wirkung.

A „Nicht nur können wir sie kaum noch übersehen, wir können ihnen auch kaum noch ausweichen.“

(Z. 3–5)

B „die Bilder von verendeten Meeressäugern, von strangulierten Basstölpeln und anderen Seevögeln,

deren kompletter Mageninhalt aus verschiedenfarbigen Plastikteilen besteht“ (Z. 25–28)

Was musst du beachten, wenn du selbst eine Rede verfasst? Kreuze an

richtig falsch

A Die Intention der Rede sollte einem von Anfang an klar sein.

B Die Zusammensetzung des Publikums spielt eine untergeordnete Rolle.

C Über den Zeitrahmen braucht man sich nicht viele Gedanken zu machen:

Da man spricht, kann man ja etwas weglassen, falls die Zeit knapp wird.

D Die Einleitung sollte einen umfassenden Überblick über das Thema geben.

E Die Einleitung sollte die Zuhörer neugierig machen.

F Im Hauptteil werden Argumente beider Seiten dargestellt.

G Die Argumentation im Hauptteil muss mit Belegen und Beispielen unterfüttert

werden.

H Im Schluss kann man die Kerngedanken der Rede noch einmal zusammen-

fassen.

I Im Schluss kann man einen Appell an die Zuhörer formulieren.

Als Rednerin/Redner setzt man rhetorische Strategien und Gestaltungsmittel gezielt ein, um das Publi-

kum zu erreichen und zu überzeugen, vielleicht auch zu beeinflussen. Ordne den folgenden rhetori-

schen Strategien und Mitteln die passenden Beispiele mit Pfeilen zu.

1 Ich-Botschaften A Ist das wirklich eine wünschenswerte Perspektive?

2 persönliche Anrede B Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden.

3 anschauliche Sprache

(z. B. durch Vergleiche)

C Sie wissen, dass ...

4 Aufrufe/Appelle D Das Glück unserer Kinder, die Zukunft des

Planeten stehen auf dem Spiel.

5 rhetorische Fragen E Wie eine Flutwelle wachsen die Probleme ...

6 Dramatisierung F Vergessen Sie nie ...

7 Wecken eines Gemeinschaftsgefühls G Ich wende mich heute an Sie ...