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3 Die Grenzen der Ressourcen
Recherchieren und präsentieren
Konzeption des Kapitels
In diesem Kapitel erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen des Recher-
chierens und Präsentierens, wozu neben der Vorbereitung und Präsentation von Referaten auch das
Verfassen und Halten einer Rede und die Selbstpräsentation bei einer Bewerbung gehören. Darüber
hinaus fördert die Auseinandersetzung mit den Themen „Umwelt- und Klimaschutz“ sowie „grüne Beru-
fe“ die Urteilskompetenz der Lernenden in Fragen, die ihre eigene Zukunft unmittelbar betreffen.
Im Mittelpunkt des ersten Teilkapitels (Die Vermüllung der Welt – Referate vorbereiten und halten)
stehen die Vorbereitung und Präsentation eines Referats; am Thema „Plastikmüll in den Ozeanen“
erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die relevanten Teilleistungen: Zur Vorbereitung erschließen sie
einen Sachtext und ein Diagramm kriteriengeleitet, um danach strukturiert Ideen zu sammeln. Sie wer-
den angeleitet, zu einem von ihnen gewählten Unterthema Online-Recherchen (unter Nutzung von
Wikipedia, Suchmaschinen, Online-Katalogen von Bibliotheken und Websites von Online-Buchhänd-
lern) durchzuführen und die inhaltliche Gliederung ihres Referats mithilfe eines Strukturdiagramms zu
planen. Um die mediengestützte Präsentation eines Referats einzuüben, setzen sie sich mit Folien für
eine Bildschirmpräsentation, Moderationskarten und Handouts auseinander, wobei sie jeweils zunächst
vorgegebene Muster untersuchen und dann selbst ein solches Produkt erstellen. Abschließend üben
sie den freien Vortrag und geben einander anhand eines Bewertungsbogens ein Feedback.
Im zweiten Teilkapitel (Es wird eng! – Reden analysieren und verfassen) untersuchen die Lernenden
zunächst eine politische Rede von Al Gore zum Thema „Klimawandel und erneuerbare Energien“. Auf
der Grundlage ihrer Analyseergebnisse verfassen sie danach eine eigene Rede, die das Thema „Solar-
energie“ auf ihren Alltagsbereich eingrenzt. Für die Gliederung und die gezielte Verwendung von rheto-
rischen Mitteln und Redestrategien stehen ihnen dabei Formulierungshilfen auf zwei Differenzierungs-
niveaus zur Verfügung.
Im dritten Teilkapitel („Grüne“ Jobs in der Umweltbranche – Bewerbungen trainieren) erweitern
und vertiefen die Schülerinnen und Schüler wichtige Kompetenzen, die bei der Berufsfindung, bei der
Bewerbung und beim Absolvieren eines Praktikums eine Rolle spielen. Sie verfassen und gestalten zu
einem „grünen Beruf“ ihrer Wahl selbstständig eine Infobroschüre, untersuchen und verfassen Bewer-
bungsanschreiben, entwerfen einen Lebenslauf, trainieren für ein Vorstellungsgespräch und üben, wie
man ein Praktikum in einer Praktikumsmappe dokumentiert.
Literaturhinweise
• Brenner, Gerd / Brenner, Kira: Lernen lehren. Methoden für alle Fächer. Cornelsen, Berlin, 22011
• Kratz, Hans-Jürgen: Musterbriefe zur Bewerbung. Anzeigen richtig interpretieren. Bewerbungen zielorientiert
formulieren. Walhalla Verlag, Regensburg 162008
• Kratz, Hans-Jürgen: Das Vorstellungsgespräch. Optimal vorbereitet auf Ihren Live-Auftritt. Walhalla Verlag,
Regensburg 42007
• Präsentieren Multimedial. Praxis Deutsch 244/2014
• Präsentieren. Praxis Deutsch 190/2005
• Wróbel, Verena: Richtig gut! Referate halten. Mit der richtigen Vorbereitung punkten: souverän präsentieren und
diskutieren. Pons Verlag, Stuttgart 2009
Übungsmaterial im „Deutschbuch 10 Arbeitsheft“
• Eine Bewerbung verfassen, S. 11–14
• Eine Praktikumsmappe erstellen, S. 15–16
• Einen Tagesbericht schreiben, S. 17
• Eine Reflexion der Praktikumserfahrungen verfassen, S. 17
• Eine politische Rede analysieren, S. 36–41
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
85
Inhalte Kompetenzen
Die Schülerinnen und Schüler
S. 59 3 Die Grenzen der Ressourcen –
Recherchieren und präsentieren
– reflektieren über ein Leben ohne Plastik
– aktivieren ihr Vorwissen über Referate
S. 60 3.1 Die Vermüllung der Welt –
Referate vorbereiten und halten
Die Spuren der Wegwerfgesellschaft –
Das Thema erschließen
– erschließen einen Sachtext und ein Diagramm
kriteriengeleitet
– sammeln strukturiert Ideen für Referate
S. 62 Zu einem Thema recherchieren – führen zu einem Referatsthema Online-
Recherchen durch, untersuchen und nutzen
dafür Wikipedia, Suchmaschinen, den Online-
Katalog einer Bibliothek und Websites von
Online-Buchhändlern
S. 65 Das Referat inhaltlich strukturieren – erläutern Strukturdiagramme für Referate
– planen den Aufbau eines Referats mithilfe eines
Strukturdiagramms
S. 66 Eine Bildschirmpräsentation gestalten – untersuchen Folien einer Bildschirmpräsentation
– erläutern Kriterien für eine gelungene
Bildschirmpräsentation
– erstellen eine Bildschirmpräsentation
S. 67 Moderationskarten für den Vortrag
erstellen
– erläutern Funktion und Aufbau einer
Moderationskarte
– erstellen Moderationskarten für ein Referat
S. 68 Ein Handout erstellen – erläutern Funktion und Aufbau eines Handouts
– erstellen für das Referat ein Handout
S. 69 Teste dein Wissen! – Den Vortrag üben,
Feedback einholen
– üben kriteriengeleitet den freien Vortrag
– nutzen einen Bewertungsbogen zum Feedback
S. 70 3.2 Es wird eng! –
Reden analysieren und verfassen
Al Gore: Neue Energie für Amerika –
Ein Appell an die heute Lebenden
– erläutern am Text die Intention einer Rede
– untersuchen Aufbau und Gedankengang
– analysieren die rhetorischen Strategien und
sprachlich-rhetorischen Gestaltungsmittel
S. 73 Vertiefen und üben –
Eine eigene Rede verfassen
– erschließen kriteriengeleitet einen Sachtext
– verfassen mithilfe des Textes eine eigene Rede
S. 75 3.3 „Grüne“ Jobs in der Umwelt-
branche – Bewerbungen trainieren
– informieren sich im Internet über „grüne“ Berufe
– erstellen eine Info-Broschüre
S. 76 Eine Bewerbungsmappe erstellen – untersuchen ein Bewerbungsanschreiben
– verfassen ein Bewerbungsanschreiben
– entwerfen einen Lebenslauf
S. 77 Eine Praktikumsmappe anlegen – berichten von ihren Erfahrungen mit Praktika
– erklären die Funktion von Tagesberichten
– untersuchen vergleichend zwei Tagesberichte
– überarbeiten einen Tagesbericht
S. 78 „Warum gerade bei uns?“ –
Vorstellungsgespräche trainieren
– üben ein Vorstellungsgespräch
– geben sich gezielt auf der Grundlage von
Kriterien Rückmeldung
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
86
S. 59 3 Die Grenzen der Ressourcen
Recherchieren und präsentieren
a Die auf dem Auftaktfoto zu dem Kapitel dargestellte Szene mutet seltsam an: Ein Paar sitzt vor
seinem Haus (in den USA), umringt von Plastikgegenständen (Schuhe, Kleidung, Spielsachen,
Haushalts- und Gartenutensilien usw.). Die Schülerinnen und Schüler werden sich vermutlich ver-
wundert darüber äußern, dass sich derart große Mengen an Plastik in einem Haushalt finden.
b Auf die Frage nach den möglichen Gründen, warum das Paar auf Plastik verzichten will, werden die
Lernenden die Nachteile der Produktion und Verwendung von Plastik nennen: Energieverbrauch,
Umweltverschmutzung, Vermüllung, Gesundheitsgefahren durch die Inhaltsstoffe.
a/b Angesichts der zahlreichen Alltagsprodukte aus Plastik (z. B. Schuhe, Kleidung, teilweise Möbel,
Handy, Laptop/Tablet, Unterhaltungselektronik, Dekogegenstände, Zahnbürste, Flaschen, Tüten,
Verpackungen) werden die Schülerinnen und Schüler betonen, dass ein Leben ohne Plastik wenn
nicht unmöglich, so doch zumindest sehr schwierig ist. Eventuell werden sie aber herausstellen,
dass ein solches Leben angesichts der vielen Probleme, die Kunststoffe mit sich bringen, wün-
schenswert wäre.
Zu den Erwartungen an Referate über das Thema „Vermüllung der Welt“ werden die Lernenden inhalt-
liche und formale Aspekte nennen.
– Was den Inhalt angeht, werden sie Gesichtspunkte anführen, die in ihren Augen interessant und
wichtig sind, etwa Plastikmüll in den Meeren, Energieverbrauch bei der Herstellung von Kunststoffen.
– Für Aussagen zu Struktur und Gestaltung eines Referats aktivieren sie ihr Vorwissen: Die Zuhörer
erwarten eine umfassende, sachlich richtige, sinnvoll aufgebaute und ansprechend präsentierte Dar-
stellung des Themas.
S. 60 3.1 Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten
S. 60 Die Spuren der Wegwerfgesellschaft – Das Thema erschließen
S. 60 Manfred Lindinger: Vermüllter Meeresgrund
a Thema des Artikels sind die Gefahren des Plastikmülls in den Ozeanen. Die Vorkenntnisse der
Schülerinnen und Schüler zu diesem Thema werden sehr unterschiedlich sein; es ist aber zu erwar-
ten, dass den meisten von ihnen das Problem bewusst ist.
b Die zentralen Aussagen des Textes:
– In den Weltmeeren befinden sich große Mengen Plastikmüll.
– Der Plastikmüll in den Ozeanen wächst jährlich um Millionen Tonnen an.
– Er stammt von Schiffen und Fischereibooten oder gelangt über die Kanalisation in Flüsse und
Meere.
– Die größten Müllmengen finden sich in der Nähe dicht besiedelter Ballungsräume, aber selbst in
Tiefseegräben hat man Plastikmüll entdeckt.
– Plastik ist die häufigste Müllsorte im Meer, es finden sich aber auch Glas, Metall, Holz, Papier und
andere Stoffe, die dort nicht hingehören.
– Vom Kunststoff geht die größte Gefahr aus, da er sich nicht zersetzt, allenfalls zu kleinsten
Teilchen zerrieben wird.
– Meeresbiologen sehen verheerende Folgen für das Ökosystem: Nicht nur verfangen sich Meeres-
tiere in Plastikteilen oder ersticken daran; die Tiere nehmen das Plastik auch auf und der Mensch
isst diese Tiere.
3.1 Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten
87
Die zentralen Aussagen der Grafik „Plastikmüll in den Ozeanen“:
– Verursacher des Plastikmülls in den Meeren sind Schifffahrt, Tourismus, illegale Müllentsorgung
im Meer, Freizeitaktivitäten und die Verwehung durch Wind.
– Der Müll wird durch Strömungen verteilt, sammelt sich in subtropischen Wirbeln und wird zu Mikro-
plastik zerrieben, das von Meerestieren aufgenommen wird und so in die Nahrungskette gelangt.
– Besonders viel Plastikmüll befindet sich an zwei Stellen im Nordpazifik (vor Japan und vor der
US-amerikanischen Westküste).
c Die vom Autor geforderten Konsequenzen angesichts der Vermüllung der Ozeane zielen vermutlich
auf ein Umdenken und in der Folge auf ein angemessenes, d. h. umweltbewusstes Handeln ab. Sie
können von der Verabschiedung entsprechender Gesetze und Verbote über Verhaltensänderungen
der Verbraucher bis zur Herstellung alternativer Produkte reichen.
Mit dieser Aufgabe werden die Grundlagen für die nachfolgende Erarbeitung von Referaten in Gruppen-
arbeit gelegt. Die Sammlung der Ideen in einem Cluster sollte so weit strukturiert sein, dass die Unter-
punkte zu einem übergeordneten Aspekt erkennbar werden. Die Gruppenbildung nach Interessen för-
dert die Motivation.
Als weitere Aspekte der Vermüllung der Welt könnten genannt werden:
– Verpackungsmüll (z. B. durch abgepackte Lebensmittel, Versandmaterial der zunehmenden Online-
Bestellungen)
– Wegwerfgesellschaft
– Luftverschmutzung (z. B. durch Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen, Individualverkehr,
Fahrzeugantrieb durch fossile Brennstoffe, übermäßiges Reisen, Methan durch übermäßige Viehhal-
tung/Fleischkonsum)
– Energievergeudung
S. 62 Zu einem Thema recherchieren
a Die Schülerinnen und Schüler werden schon viele Erfahrungen im Umgang mit Wikipedia gesam-
melt haben und können ihre Vorkenntnisse aktivieren. Sie werden auf die Vorteile hinweisen, die
das Online-Lexikon hat (umfassend, jederzeit verfügbar, kostenlos, Literaturhinweise, Weblinks),
aber auch mögliche Nachteile nennen (zum Teil geringe Qualität, unklare Quellen). Es ist zu erwar-
ten, dass die Schülerinnen und Schüler Wikipedia regelmäßig in der Schule und im Alltag nutzen.
(Möglicherweise haben sie sich auch mit Kapitel 14 im Deutschbuch 9 beschäftigt, das auf den
S. 290–292 zu Internetrecherchen im Allgemeinen und zu einem Beginn der Internetrecherche mit
Wikipedia anleitet; vgl. auch die Hinweise dazu in den „Handreichungen für den Unterricht“ zum
Deutschbuch 9, S. 447 f.)
b Wikipedia eignet sich als Einstieg in die Informationsrecherche, weil das Online-Lexikon die gesuch-
ten Begriffe erklärt und erläutert, oft unterschiedliche Aspekte darstellt und Hintergrundinformationen
anbietet sowie Weblinks und Literatur anführt. Man erhält einen, manchmal vielseitigen, ersten Ein-
druck von einem Begriff bzw. Thema, der dann in weiteren Rechercheschritten vertieft werden kann.
a Mit dieser Aufgabe wenden die Lernenden ihre Aufmerksamkeit auf die „Hintergründe“ von
Wikipedia-Einträgen, nämlich zunächst auf die unterschiedlichen Versionen. Der Screenshot im
Schülerband bietet Informationen zu folgenden Aspekten: Unterschiede zu aktuellen und vorherigen
Versionen, Datum, Name des Autors, Größe der Version, Hinweise zu Diskussionen und Beiträgen,
Hinweise auf Änderungen.
b Die Anzahl der Autorinnen bzw. Autoren sagt etwas über die Qualität des betreffenden Wikipedia-
Artikels aus. Als Faustformel lässt sich sagen: Je höher die Anzahl der Verfasserinnen bzw. Verfas-
ser, desto höher die Qualität des Artikels. Denn wenn viele an einem Artikel arbeiten, kommt mehr
Sachverstand zusammen und Fehler lassen sich schneller vermeiden bzw. korrigieren.
In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, zwei oder auch mehrere Versionen miteinander zu ver-
gleichen. Auf diese Weise lässt sich erkennen, welche Aspekte wichtig sind und wo Schwerpunkte
gesetzt wurden.
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
88
a Die Beiträger auf den Diskussionsseiten zu einzelnen Wikipedia-Artikeln tauschen sich in erster
Linie über Inhalte aus. Sie diskutieren z. B., ob bestimmte Inhalte angemessen dargestellt werden.
b Gerade bei kontrovers diskutierten Themen kann es durchaus sinnvoll sein, sich Diskussionsseiten
anzuschauen. Auf diese Weise erhält man einen differenzierteren, umfassenderen Blick auf be-
stimmte Aspekte, man erfährt, welche Aspekte wichtig sind und welche Ansichten es gibt.
a/b Diese Aufgabe bietet den Lernenden die Gelegenheit, bei einer eigenen Wikipedia-Recherche zu
ihrem Referatsthema zu erproben, was sie vorher am vorgegebenen Beispiel kennen gelernt haben.
Auch die Recherche mit Suchmaschinen wurde bereits im Deutschbuch 9 (vgl. S. 291 f.) angeleitet. Die
Aufgabe aktiviert und vertieft die dort vermittelten methodischen Kompetenzen. Die detaillierten Aufga-
benschritte im Schülerband steuern den Rechercheprozess.
S. 64 Im Online-Katalog einer Bibliothek und auf der Website eines Online-Buchhändlers recherchieren
a Im Online-Katalog der Stadtbücherei finden sich zahlreiche Informationen über das Buch:
– Diese betreffen einerseits das Buch „Der Mensch und das Meer“ selbst: So werden Autor, Titel
und Originaltitel der englischsprachigen Ausgabe, Erscheinungsjahr und Umfang sowie relevante
Schlagworte genannt, in einer „Kurzbeschreibung“ wird der Inhalt zusammengefasst.
– Darüber hinaus erhält man Informationen, die für eine Ausleihe des Buchs wichtig sind: Barcode,
Regalstandort, Zweigstelle der Bibliothek, Status (ausgeliehen/vorrätig) und Fälligkeitsdatum, zu
dem das Buch zurückgegeben werden muss – und also vorbestellt/ausgeliehen werden kann.
b Es ist zu erwarten, dass die Schülerinnen und Schüler bereits Erfahrungen mit Online-Buchhändlern
gesammelt und Buchauszüge und Leserkommentare auf deren Websites gelesen haben.
c Die Informationen des Online-Katalogs und des Online-Buchhändlers lassen das Buch als geeignet
für das Referatsthema „Plastikmüll in Ozeanen“ erscheinen. Der Kurzbeschreibung zufolge geht es
darin nicht nur um Vielfalt und Bedeutung der Ozeane, sondern auch um ihre drohende Zerstörung.
Dass in dem Werk auch das Thema „Plastikmüll“ behandelt wird, ist dem Inhaltsverzeichnis zu ent-
nehmen, das auf der Website des Online-Buchhändlers abgedruckt ist: Kapitel 10 setzt sich mit dem
„Plastikzeitalter“ auseinander.
a–c Mit dieser Aufgabe führen die Lernenden die bisher am vorgegebenen Beispiel geübten Kompe-
tenzen bei der Recherche für ihr eigenes Referatsthema zusammen: Internetrecherche über Such-
maschinen nach geeigneten Büchern, nähere Informationen über diese Bücher in Online-Katalogen,
bei Online-Buchhändlern oder auf Verlagswebsites.
S. 65 Das Referat inhaltlich strukturieren
a Als Vorübung für die Strukturierung eines eigenen Referats mithilfe eines Strukturdiagramms setzen
sich die Lernenden mit zwei Schaubildern auseinander, die den Aufbau eines Referats skizzieren:
– Der in Diagramm 1 skizzierte Aufbau folgt dem Muster „Ursache – Wirkung – Folgen“. In einem
ersten Schritt wird eine zentrale Ursache des Problems genannt, die Zerkleinerung des in den
Ozeanen treibenden Plastikmülls. Dann wird die entsprechende Wirkung skizziert: die Aufnahme
der Plastikteilchen durch Tiere. Schließlich werden die bedrohlichen Folgen dieses Umstands für
die Tiere und den Menschen genannt. Der Aufbau des Referats folgt einer kausalen Abfolge;
deshalb erscheint die Strukturdarstellung in einer Art Flussdiagramm besonders angemessen und
hilfreich. In diesem Referat werden das Problem und seine Ursachen dargestellt, Lösungsmög-
lichkeiten kommen nicht vor.
– Der in Diagramm 2 skizzierte Aufbau folgt hingegen dem Muster „Problem – Lösung – Umset-
zung“. Zunächst wird das Problem geschildert, das Sterben der Tiere. Daraufhin wird eine Lösung
des Problems vorgestellt: ein Ende der Vermüllung. Schließlich werden mit Blick auf die Politik
und den Einzelhandel mögliche Maßnahmen für die Umsetzung genannt. Der Schwerpunkt die-
ses Referats liegt auf dem Problem und dessen praktischer Lösung. Es setzt dort an, wo das in
Diagramm 1 skizzierte Referat endet.
3.1 Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten
89
b Andere Strukturierungsmöglichkeiten für ein Referat über Plastikmüll in Ozeanen:
– Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
– Frage – Antwort – Folgerung
a–c Mit dieser Aufgabe vertiefen die Lernenden ihr Wissen, dass ein Cluster für die Ideen- oder Stoff-
sammlung geeignet ist (vgl. Aufgabe 2 auf S. 61 im Schülerband), dass der Textaufbau eines Refe-
rats aber eine differenziertere Visualisierung erfordert, etwa als Flussdiagramm (wie in den Dia-
grammen 1 und 2 im Schülerband) oder als Concept-Map (vgl. Kap. 9, S. 198 im Schülerband). Mit
beiden Schaubildformen lassen sich die Gliederungsteile Einleitung, Hauptteil und Schluss darstel-
len. Das Experimentieren mit der Struktur sollte zu der Erkenntnis führen, dass die unterschiedliche
Abfolge von Elementen den Schwerpunkt des gesamten Referats, aber auch seine Logik und Nach-
vollziehbarkeit deutlich verändern kann.
Ein Feedback zu den Strukturvorschlägen ist wichtig, damit die Lernenden erkennen, dass die Qualität
eines Referats (und ggf. der darin erhobenen Forderungen) vom logischen Aufbau des Textes (und ggf.
der Argumentation) abhängt.
S. 66 Eine Bildschirmpräsentation gestalten
Die Schülerinnen und Schüler werden unterschiedliche Erfahrungen beim Erstellen einer Folienpräsen-
tation und beim Einsatz von Folien gemacht haben. Unter Umständen werden einige von ihnen auf
technische Schwierigkeiten hinweisen. Die Lerngruppe kann gemeinsam Kriterien für eine gute Folien-
präsentation sammeln und festhalten. (Die Ergebnisse zu Aufgabe 3 – Foliengestaltung – können ggf.
später nachgetragen werden.)
Vorschlag für ein Tafelbild:
Kriterien für eine gute Folienpräsentation
Folien dienen zur Unterstützung des Vortrags:
– Sie müssen sachlich richtig sein,
– sollten nicht zu viele Informationen enthalten,
– in engem Bezug zum Vortrag stehen.
Man kann mit Folien:
– Inhalte durch Grafiken und Bilder visualisieren,
– in wenigen Stichpunkten Wichtiges zusammenfassen,
– das Publikum aktivieren (z. B. durch eine Frage, ein überraschendes Foto, ein provozierendes
Zitat).
Die Foliengestaltung sollte sich auf das Wesentliche konzentrieren:
– nicht zu große Textmengen,
– gut lesbare Schrift in ausreichender Größe,
– anschauliche, übersichtliche Gestaltung,
– ansprechende Farben, ausreichende Farbkontraste,
– Auflockerung durch Zitate, Fotos, Videos, Tabellen, Grafiken.
a Mögliche Kriterien für eine gute Folienpräsentation:
Welche Bildelemente (Fotos, Grafiken, Tabellen) man für eine Folie nutzt, hängt von der Funktion ab:
– Fotos – wie auf der ersten Folie – dienen in erster Linie der Illustration und Veranschaulichung
des vorgestellten Inhalts.
– Grafiken und Tabellen – wie auf der zweiten Folie – dienen der Information.
Beim Erstellen einer Folie muss man sich also genau überlegen: Welches Element setze ich mit
welchem Ziel ein?
Vgl. die Hinweise zu Aufgabe 1, letzte Tabellenzeile.
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
90
S. 67 Moderationskarten für den Vortrag erstellen
Vermutlich haben einige Schülerinnen und Schüler bereits Moderationskarten erstellt; ihre Erfahrungen
damit können unterschiedlich sein.
Mögliche positive Erfahrungen:
– Strukturierungshilfe beim mündlichen Referat
– Orientierungshilfe/Gedächtnisstütze, damit man inhaltlich den Faden nicht verliert, technisch an den
Folienwechsel denkt und organisatorisch z. B. Fragen an das Publikum nicht vergisst.
– Formulierungshilfe
Mögliche negative Erfahrungen:
– geringer Nutzen, weil die Karten nicht sinnvoll angelegt waren (zu wenige, zu viele oder nicht die
passenden Stichwörter/Inhalte)
– Ablauf wurde verwirrt, weil die Karten durcheinandergeraten sind
Die abgebildete Moderationskarte dient der Unterstützung der/des Vortragenden bei der Präsentation
des 4. Abschnitts innerhalb des Hauptteils („Maßnahmen gegen die Vermüllung der Ozeane“). Darauf
finden sich 6 Elemente mit den folgenden Funktionen:
Moderationskarte (Beispiel)
Inhalt Funktion
1. Nummer der Folie rechts außen („8“)
dienen nur zu Orientierung der/des Vor-
tragenden über die Position innerhalb des
Referats, nicht zur Kommunikation mit den
Zuhörern
2. Hinweis auf die Position der aktuellen Folie
innerhalb des Vortrags („Hauptteil“)
3. Überschrift des Abschnitts („Maßnahmen ge-
gen die Vermüllung der Ozeane“) inkl. Ziel
4. Einstiegsfrage an die Zuhörer Hinweis, die Zuhörer einzubeziehen
+ Formulierungshilfe für konkrete Äußerung
5. inhaltliche Aspekte in Stichwörtern („1.–4.“) Gedächtnisstütze für konkrete Äußerungen
6. Hinweis, eine bestimmte Folie zu zeigen
(„Folie 6 zeigen“)
organisatorischer Hinweis
Die Fragen an die Zuhörer/-innen sollen diese aktivieren.
Nun erstellen die Lernenden selbst Moderationskarten für ihr Referat. Inhalt und Struktur hängen vom
jeweiligen Thema ab, die Moderationskarten sollten aber die oben genannten inhaltlichen, technischen
und organisatorischen Aspekte enthalten.
S. 68 Ein Handout erstellen
a Ebenso wie eine Folienpräsentation haben wahrscheinlich schon viele Schülerinnen und Schüler ein
Handout zu einem Referat erstellt (vgl. Deutschbuch 9, S. 302). Es ist zu erwarten, dass sie eher
positive Erfahrungen damit gesammelt haben und den zweifachen Nutzen herausstellen:
– Zum einem merkt die Referentin / der Referent beim Erstellen des Handouts, also noch bei der
Vorbereitung des Vortrags, ob die vorgesehene Struktur sinnvoll ist. So kann das Handout
der/dem Referierenden Orientierung bieten.
– Zum anderen ist der wesentlich Zweck des Handouts, Zuhörerinnen und Zuhörern vor Beginn und
während des Vortrags einen Überblick über den Aufbau und die zentralen Inhalte des Referats zu
geben.
3.1 Die Vermüllung der Welt Referate vorbereiten und halten
91
b Die Informationen, die sich auf dem im Schülerband abgebildeten Handout finden, lassen sich drei
Aspekten zuordnen:
– Am Kopf der Seite enthält das Handout Informationen zu den formalen Rahmenbedingungen des
Vortrags: Namen der Referenten, Klasse, Fach, Datum, Thema.
– Im Hauptteil finden sich die zentralen Inhalte des Vortrags, geordnet nach Abschnitten/Gliede-
rungspunkten, unter denen jeweils in Spiegelstrichlisten einige Stichpunkte notiert sind.
– Am Ende stehen Angaben zu den Quellen, die bei der Ausarbeitung des Vortrags verwendet wur-
den. Die Quellenangaben zeigen den Zuhörern, auf welche Materialien sich die Referenten stüt-
zen, und geben ihnen Anregungen für eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema.
Der Inhalt des Handouts, das die Lernenden zu ihren eigenen Referatsthemen entwickeln, sowie die
Strukturierung des Hauptteils hängen vom jeweiligen Thema ab. Das Handout sollte aber die in den
Hinweisen zu Aufgabe 1b und im Merkkasten im Schülerband aufgeführte Gliederung enthalten:
– formale Informationen im Kopf
– strukturierter Überblick über die wichtigsten Informationen im Hauptteil
– Quellenangaben
S. 69 Teste dein Wissen! – Den Vortrag üben, Feedback einholen
Die zentrale Funktion der im Schülerband abgebildeten Folie ist es, die Zuhörer/-innen über das Auf-
kommen an Elektroschrott in unterschiedlichen Ländern zu informieren. Zudem sollen sie angeregt
werden, über das zugrunde liegende Problem nachzudenken – und es auf sich selbst zu beziehen.
– Der Titel der Folie verdeutlicht das Thema knapp und prägnant in einem Wort.
– Durch die eingangs gestellte Frage werden die Zuhörer aktiviert und zum Nachdenken über ihr eige-
nes Verhalten angeregt.
– Die ausformulierte, fett gedruckte Antwort (die die durchschnittliche Produktion von Elektroschrott pro
Einwohner Deutschlands nennt) verdeutlicht den Zuhörern das Ausmaß des anfallenden Schrotts.
– Die Statistik, die im Zentrum der Folie steht, gibt einen Überblick über das Elektroschrottaufkommen
in ausgewählten Ländern in absoluten Zahlen und pro Einwohner.
– Das Foto dient der Veranschaulichung des Gesagten.
a/b Den Vortrag zu der Folie beginnt man sinnvollerweise mit der Frage an das Publikum (evtl. begleitet
von einer weiteren Folie, die nur den Titel, die Frage und das Foto zeigt). Danach kann man – zu-
sammen mit der Nennung der Antwort – die Folie (wie im Schülerband abgedruckt) präsentieren.
Was die Statistik angeht, ist es nicht sinnvoll, alle Angaben zu nennen. Wichtig ist hingegen, die ab-
soluten Zahlen und die pro Einwohner in Beziehung zu setzen. Dabei zeigt sich, dass – absolut ge-
sehen – die USA und China die größten Aufkommen an Elektroschrott haben. Betrachtet man je-
doch das durchschnittliche Aufkommen pro Einwohner, bieten sich ganz andere Vergleiche an: Da-
bei zeigt sich nämlich, dass die westlichen Industrienationen (USA, Deutschland, Großbritannien,
Frankreich, Australien), gefolgt von Japan, die höchsten Aufkommen an Elektroschrott pro Einwoh-
ner haben, während in so genannten Schwellenländern wie Brasilien oder Südafrika, aber auch in
China, auffallend viel weniger Elektroschrott pro Einwohner anfällt.
Betont werden sollte auch, dass es sich bei den Zahlenangaben pro Einwohner um durchschnittliche
Werte handelt, der Einzelne also mehr oder weniger Elektroschrott produzieren kann.
a/b Auch den freien Vortrag konnten die Lernenden schon mit dem Deutschbuch 9 (S. 303 f.) üben.
Gegebenenfalls kann noch einmal auf den dort abgedruckten Methodenkasten und die ausführliche-
ren Arbeitsaufträge zum Vortragen zurückgegriffen werden.
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
92
S. 70 3.2 Es wird eng! Reden analysieren und verfassen
S. 70 Al Gore: Neue Energie für Amerika – Ein Appell an die heute Lebenden
Zur Redeanalyse vergleiche auch die Teilkapitel 12.2 und 12.3 (S. 278–288 im Schülerband), in denen
die schriftliche Redeanalyse angeleitet und geübt wird, sowie die Ausführungen dazu in diesen Hand-
reichungen (S. 416–426; in Kapitel 12 finden sich auch mehrere Kopiervorlagen zur Redeanalyse).
Es ist damit zu rechnen, dass die Lernenden bei der Formulierung erster Eindrücke Inhalt und
Gestaltung der Rede im Großen und Ganzen ansprechend finden. Das Thema ist noch immer aktuell
und wichtig, die von Al Gore eingesetzten rhetorischen Strategien und Mittel sind sinnvoll. Allerdings
könnte den Schülerinnen und Schülern der zum Teil übertriebene moralische Duktus auffallen, der
sprachlich z. B. in Wiederholungen und Appellen zum Ausdruck kommt.
Al Gore verfolgt zwei Ziele: Zum einen möchte er die Zuhörer aufklären, zum anderen möchte er sie
zum Handeln auffordern.
Das belegen z. B. folgende Textstellen:
– „Besonders der Klimawandel verschlimmert sich – erheblich schneller als bisher vorhergesagt.“
(Z. 27 f.)
– „Experten sagen, dass der Jakobshavn-Gletscher, einer der größten in Grönland, schneller als je
zuvor wegschmilzt.“ (Z. 36–38)
– „Wie wäre es, wenn wir Energiequellen nutzten, die nicht teuer sind, keine Emissionen verursachen
und hier zu Hause im Überfluss zur Verfügung stehen?“ (Z. 64–67)
– „Ich fordere Sie auf – jeden Einzelnen von Ihnen –, sich mir anzuschließen und diese Zukunft zu
gestalten.“ (Z. 99–101)
Aufbau und Gedankengang (Argumentationsaufbau) der Rede können z. B. in folgendem Tafelbild fest-
gehalten werden:
Al Gore: „Neue Energie für Amerika – Ein Appell an die heute Lebenden“
Textabschnitt Inhalt Funktion
Einführung/
Einstimmung,
Z. 1–26
– Al Gore weist darauf hin, dass Amerika, ja so-
gar die „Zukunft der menschlichen Zivilisation“
(Z. 24 f.) in akuter Gefahr sei.
– Aufmerksamkeit des
Publikums wecken
– Zuhörer einstimmen
– Bedeutung des Moments,
der Gefahren (und damit
auch der Rede) hervorheben
Argumentation,
Z. 27–84
– These: Der Klimawandel verschlimmert sich.
+ Begründungen (Expertenurteil, Fakten) und
Beispiele (Polareis, Grönland)
– These: Abhängigkeit von fossilen Energiequellen
ist die Ursache der gegenwärtigen Probleme.
Forderung, diese Abhängigkeit zu beenden
– Nur ein Neuanfang mit erneuerbaren Energien
kann die Probleme lösen.
+ Begründungen (Expertenurteil, Fakten)
Vorschlag einer strategischen Initiative zur
Nutzung erneuerbarer Energien
– informieren, aufklären
– Thesen zum Klimawandel
durch Argumente und an-
schauliche Beispiele stützen
– Forderungen nach Beendi-
gung der Abhängigkeit von
fossilen Energiequellen und
Einsatz erneuerbarer Ener-
gien begründen, Schluss-
appell vorbereiten
Appell,
Z. 85–111
– Aufforderung an die Nation, innerhalb von
10 Jahren nur noch Elektrizität aus erneuer-
baren Energien zu erzeugen
– Aufforderung an jeden Einzelnen, die Zukunft
zu gestalten
– Aufforderung zum Handeln
(Engagement für erneuerba-
re Energien, Unterstützung
seiner Initiative)
3.2 Es wird eng! Reden analysieren und verfassen
93
a Rhetorische Strategien und Mittel in den markierten Zitaten:
– „Und noch schlimmer […], die Zukunft der menschlichen Zivilisation steht auf dem Spiel.“
(Z. 23–26)
Strategie/Mittel: Dramatisierung, Hochwertwort/Fahnenwort („menschliche Zivilisation“), Meta-
pher/Redewendung („steht auf dem Spiel“) Funktion/Wirkung: Bedeutung der Situation wird
betont, Notwendigkeit, zu handeln, wird unterstellt
– „Experten sagen, dass der Jakobshavn-Gletscher, einer der größten in Grönland, schneller als
je zuvor wegschmilzt.“ (Z. 36–38)
Strategie/Mittel: Berufung auf Autoritäten, anschauliche Formulierung, Alliteration, Dramatisierung
Funktion/Wirkung: Wahrheitsgehalt der eigenen Position wird unterstrichen, Tatbestand wird
anschaulich und dringlich dargestellt
– „Wie wäre es, wenn wir Energiequellen nutzten, die nicht teuer sind, keine Emissionen verursa-
chen und hier zu Hause im Überfluss zur Verfügung stehen?“ (Z. 64–67)
Strategie/Mittel: rhetorische Frage, Wir-Satz, Aufzählung, Hyperbel Funktion/Wirkung: Appell,
Zuhörer werden in die Überlegungen einbezogen, Wecken eines Gemeinschaftsgefühls, Beto-
nung, wie einfach die vorgeschlagene Lösung sein könnte
– „Ich fordere Sie auf – jeden Einzelnen von Ihnen –, sich mir anzuschließen und diese Zukunft zu
gestalten. (Z. 99–101)
Strategie/Mittel: Aufruf, persönliche Anrede, Apposition zur Bekräftigung, Hochwertwort („Zu-
kunft“) Funktion/Wirkung: Zuhörer sollen sich angesprochen fühlen, werden direkt zum
Handeln aufgefordert
b Weitere Belege für zentrale rhetorische Strategien und Mittel:
– „Es gibt Zeiten in der Geschichte unserer Nation, in denen die Art, wie wir weiterleben, völlig da-
von abhängt, dass wir uns von Illusionen frei machen und aufwachen, um einer akuten Gefahr
entgegenzutreten.“ (Z. 11–15)
Strategie/Mittel: Wir-Sätze, Hochwertwort („Nation“), Metapher („aufwachen“), Dramatisierung /
wertende Wortwahl („akute Gefahr“) Funktion/Wirkung: Zuhörer werden einbezogen, Wecken
eines Gemeinschaftsgefühls, Betonung der Bedeutung und Dringlichkeit des Anliegens
– „Das Überleben der Vereinigten Staaten von Amerika ist in großer Gefahr.“ (Z. 20–22)
Strategie/Mittel: Dramatisierung, Fahnenwort/Hochwertwort („Vereinigte Staaten von Amerika“),
Alliteration Funktion/Wirkung: Bedeutung der Situation wird betont, Notwendigkeit zu handeln
wird unterstellt
– „Unsere gefährliche, geradezu sklavische Abhängigkeit von fossilen Energiequellen“ (Z. 52–54)
Strategie/Mittel: abwertende Formulierung Funktion/Wirkung: verdeutlicht die eigene Position
– „Aber wenn wir den roten Faden, der sich durch all diese Probleme zieht, ergreifen und kräftig da-
ran ziehen, dann fangen diese komplexen Probleme an, sich aufzuribbeln“ (Z. 56–59)
Strategie/Mittel: Wir-Sätze, Metapher/anschauliches Bild, Umgangssprache („aufzuribbeln“)
Funktion/Wirkung: Wecken von Gemeinschaftsgefühl, sprachliches Bild soll verdeutlichen,
dass die Lösung im Grunde einfach ist
– „Aus ebendiesem Grund schlage ich heute eine strategische Initiative vor, die das Ziel hat, uns
von den drückenden Krisen zu befreien und unsere Handlungsfähigkeit zurückzugewinnen.“
(Z. 74–79)
Strategie/Mittel: Ich-Aussage, Wir-Sätze, anschauliche Formulierung („drückenden Krisen“), auf-
wertende Formulierung („befreien“) Funktion/Wirkung: Beglaubigung des Anliegens durch die
Autorität der eigenen Person, Einbezug der Zuhörer: sollen sich angesprochen und zum Handeln
aufgefordert fühlen
– „Heute fordere ich unsere Nation auf, sich zu verpflichten, innerhalb von zehn Jahren 100 Prozent
unserer Elektrizität aus erneuerbarer Energie und aus wirklich kohlenstofffreien Quellen zu erzeu-
gen.“ (Z. 85–89)
Strategie/Mittel: Appell, Hochwertwort („Nation“) Funktion/Wirkung: Appell an den Staat und
seine Bürger, d. h. indirekt auch Aufforderung an die Zuhörer
– „Dies ist ein Moment für unsere Generation. Ein Moment, in dem wir entscheiden, welchen Weg
wir einschlagen wollen und wie unser allgemeines Schicksal aussehen soll.“ (Z. 96–99)
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
94
Strategie/Mittel: Dramatisierung, Wiederholung („Moment“), Wir-Sätze, Ellipse Funktion/
Wirkung: Dringlichkeit, zu handeln, und Möglichkeit, zu gestalten (auch seitens der Zuhörer),
werden betont
– „Noch einmal haben wir die Gelegenheit, die Menschheit einen Riesenschritt voranzubringen.“
(Z. 109–111)
Strategie/Mittel: Dramatisierung („noch einmal“), Wir-Satz, Hochwertwort („Menschheit“), Meta-
pher („Riesenschritt“) Funktion/Wirkung: Appell, Bedeutung des Anliegens / des Aufrufs wird
unterstrichen, Wecken eines Gemeinschaftsgefühls, Zuhörer sollen sich angesprochen und zum
Handeln aufgefordert fühlen
Al Gore setzt auch seine nonverbalen und paraverbalen Ausdrucksmittel geschickt ein, um seine
beiden Hauptziele (Aufklärung und Aufforderung zum Handeln) zu erreichen. Seine Körpersprache
unterstreicht die Bedeutung seiner Worte, seine Art zu sprechen (Tempo, Lautstärke) hebt den Inhalt
und die damit verbundene Aufforderung zum Handeln hervor.
S. 73 Vertiefen und üben – Eine eigene Rede verfassen
Nachdem sie die appellative Rede Al Gores zur Nutzung erneuerbarer Energien detailliert untersucht
haben, sind die Lernenden nun aufgefordert, selbst eine Rede zum Thema zu halten, das allerdings auf
ihre Erfahrungswelt – Nutzung von Solarenergie für das Schülercafé – begrenzt wird. Das ermöglicht
einen sinnvollen Appell. Als Hilfen werden ein Sachtext und für weniger gute Schülerinnen und Schüler
zusätzlich Ideen für Einführung, Argumentation und Appell der Rede sowie mögliche rhetorische Ge-
staltungsmittel angeboten.
Beispiellösung für eine Schülerrede, die Mitschüler/-innen, Lehrkräfte und Eltern davon überzeugen
soll, das Schülercafé mit Solarenergie zu betreiben (und Formulierungsvorschläge aus dem Schüler-
band nutzt):
Liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Eltern,
der Hunger nach Energie war noch nie so groß wie heute. Verstärkte Industrialisierung, wachsende
Bevölkerungszahlen und zunehmender Wohlstand sind die Gründe dafür. Der Energiebedarf der
Menschheit lag 2010 bei 140.000 Milliarden Kilowattstunden. Und er steigt unaufhaltsam. Sie wissen,
dass international der Bedarf an Energie noch immer hauptsächlich durch fossile Brennstoffe wie Öl,
Kohle und Gas gedeckt wird. Doch die fossilen Ressourcen gehen zu Ende. Viel schlimmer: Die Nut-
zung der fossilen Brennstoffe zur Energiegewinnung hat dramatische Folgen für das Klima – und damit
für uns alle. Der Klimawandel erfordert Umdenken und Handeln – jetzt. Wer vernünftig und verantwor-
tungsvoll ist, weiß: Wir dürfen keine Zeit verlieren! Warum sollte nicht auch unsere Schule einen Beitrag
dazu leisten?
Wir alle wissen, dass die natürlichen Vorräte an Öl, Gas und Kohle in den nächsten Jahrzehnten er-
schöpft sein werden. Die Frage, so erklären Experten, ist nicht mehr, ob, sondern nur noch, wann. Ein
Ende der fossilen Energie ist nah. Eine Folge werden steigende Preise und Konflikte um den Zugang
zu den verbliebenen Ressourcen sein. Doch ein viel wichtigeres Argument gegen den Einsatz fossiler
Brennstoffe zur Energiegewinnung sind deren katastrophale Auswirkungen auf das Klima, die Umwelt
und den Menschen. Solange fossile Brennstoffe eingesetzt werden, dabei Umwelt und Atmosphäre mit
CO2, Ruß und Feinstaub belasten, schreiten Umweltzerstörung und Klimawandel mit großen Schritten
voran. Die dramatischen Auswirkungen auf Natur, Gesundheit und Wirtschaft dringen viel zu langsam
in das Bewusstsein der Menschen.
Eine Alternative ist, wie Sie wissen, die Nutzung erneuerbarer Energien – etwa der Sonnenenergie. Die
Sonne liefert täglich so viel Energie, wie weltweit in acht Jahren benötigt wird. Die Vorteile der Solar-
energie liegen auf der Hand: Sie ist nahezu unendlich verfügbar, sie ist umweltfreundlich, da weder
CO2 noch Ruß noch Feinstaub entsteht, und sie ist kostengünstig. Warum sollten wir dies nicht auch für
unsere Schule nutzen? Klima, Umwelt und Gesundheit schonen, Geld sparen – und ein Zeichen set-
zen!
Deshalb schlage ich vor, das Schülercafé dieser Schule mit Sonnenenergie zu betreiben. Technisch ist
das ohne Weiteres möglich, viele andere Schulen machen es bereits, Bürgersolaranlagen sind ein wei-
3.3 „Grüne“ Jobs in der Umweltbranche Bewerbungen trainieren
95
teres Beispiel. Und die zunächst anfallenden Installationskosten können wir mittelfristig ohne Probleme
erwirtschaften, indem wir den überflüssigen Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Die vielen positi-
ven Folgen für Mensch und Umwelt kommen gratis hinzu!
Wollen Sie nicht auch, dass wir einer lebenswerten Zukunft entgegengehen? Lassen Sie nicht zu, dass
die Umwelt weiterhin zerstört wird, dass der Klimawandel immer mehr Fahrt aufnimmt! Noch haben wir
die Chance, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bitte Sie alle um Unterstützung unserer Initiati-
ve „Solarstrom fürs Schülercafé“! Jede Hilfe ist herzlich willkommen: Geldspenden, technische Unter-
stützung, Handwerkerdienste, juristischer und kaufmännischer Rat.
Wir alle können etwas für eine gute Zukunft tun! Wir alle müssen etwas tun! Auch im Kleinen, auch hier
in unserer Schule. Wir müssen es nur wollen! Ich danke Ihnen.
S. 75 3.3 „Grüne“ Jobs in der Umweltbranche
Bewerbungen trainieren
a Vermutlich haben die Lernenden schon in Jahrgangsstufe 9 einen Blick über die Schule hinaus in die
Welt der Arbeit geworfen. Kapitel 3.1 im Deutschbuch 9 hat sie u. a. zur Erkundung von Berufsfeldern
angeleitet. Diese Kompetenzen werden mit dem vorliegenden Teilkapitel des Deutschbuchs 10 erwei-
tert und vertieft.
b Beim „Green Day“ handelt es sich um einen Orientierungstag für Umweltberufe. Schülerinnen und
Schüler haben die Möglichkeit, entsprechende Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrich-
tungen ihrer Region kennen zu lernen und Einblick in deren Engagement für den Umwelt- und Kli-
maschutz zu gewinnen. Auf diese Weise können die Lernenden „grüne“ Berufs- und Studienper-
spektiven entdecken. Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler der 8. bis 13. Jahrgangsstufe.
Die Teilnahme ist für Anbieter und Interessenten kostenlos.
Bei der Diskussion, ob sich die Lernenden vorstellen können, später in einem „grünen“ Beruf zu
arbeiten, sollten sie ihre Vorstellungen auch begründen.
a–c Das Erstellen einer Infobroschüre zu einem grünen Beruf hat mehrere Funktionen:
– Die Lernenden setzen sich mit den entsprechenden Berufen intensiv auseinander, sie erfahren
aber in der eigenen praktischen Arbeit auch, auf welche Kriterien sie bei der Berufswahl generell
achten oder wonach sie ggf. fragen sollten (Voraussetzungen, Ausbildung, Tätigkeiten, Aufstiegs-
chancen usw.).
– Zudem üben sie sich in der kritischen Auswertung und Zusammenfassung von Materialien (die
Vorlagen dienen ja oft Werbezwecken) und in der ansprechenden Gestaltung von Texten. Der
Inhalt der Infobroschüren hängt vom jeweiligen Beruf ab, sie alle sollten aber die im Schülerband
genannten Kriterien erfüllen.
Eine Feedbackrunde zu den fertigen Broschüren erscheint sinnvoll.
S. 76 Die Bewerbungsmappe erstellen
Auch in diesem und den folgenden Abschnitten vertiefen und erweitern die Schülerinnen und Schüler
Kompetenzen, die sie vermutlich bereits in der Jahrgangsstufe 9 erworben haben (vgl. Deutschbuch 9,
Kapitel 3.3).
Falls die Übungen und Kopiervorlagen aus den „Handreichungen für den Unterricht“ zum Deutschbuch 9
in der vorangegangenen Jahrgangsstufe noch nicht eingesetzt wurden, kann hier darauf zurückgegrif-
fen werden.
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
96
Mit dieser Aufgabe aktivieren die Lernenden ihre Kenntnisse über den korrekten Aufbau und den
angemessenen Inhalt eines Bewerbungsschreibens.
a Benennung und Zweck der Teile 1 bis 9 des Bewerbungsanschreibens:
Teile des Bewerbungs-
anschreibens
Zweck
1 Ort und Datum – Datum für Rekonstruktion von Bewerbungsschritten wichtig
2 Name und Adresse des
Absenders
– konkrete Informationen zum Bewerber
– Möglichkeit der Kontaktaufnahme
3 Anschrift des Empfängers
mit Ansprechpartnerin
– korrekte Zustellung durch die Post an die Firma/Institution
– richtige Weiterleitung an die zuständige Person in der Firma/
Institution
4 Betreffzeile – Kernanliegen wird formuliert
5 Anrede – Gebot der Höflichkeit
– hier direkte Anrede: persönliche (nicht anonyme) Kontakt-
aufnahme
6 Bewerbungsschreiben – Hinweis auf Auslöser der Bewerbung
– Angaben zur derzeitigen Tätigkeit und zum angestrebten
Schulabschluss
– Begründung für den Praktikumswunsch
7 Bitte um Vorstellungsgespräch – Interesse wird unterstrichen
– Bitte um eine Einladung
8 Grußformel/Unterschrift – Gebot der Höflichkeit: angemessene Grußformel zeigt
Kenntnis der Gepflogenheiten im Geschäftsleben
– handschriftliche Unterschrift kann Eindruck
von der Bewerberpersönlichkeit vermitteln
9 Anlagen – Verweis auf mitgeschickte Schreiben und Dokumente, z. B.
hier Lebenslauf und Kopie des letzten Schulzeugnisses
b Positiv hervorzuheben ist zunächst, dass das Anschreiben formal und sprachlich gelungen ist. Alle
formalen Bedingungen sind erfüllt (vgl. Aufgabe 1a), das Anschreiben ist sprachlich angemessen
formuliert (z. B. „Sehr geehrte Frau Amelung“, nicht: „Hallo“ oder „Liebe Frau Amelung“; „Mit freund-
lichen Grüßen“, nicht „Liebe Grüße“ o. Ä.; Pronomen der Höflichkeitsanrede sind großgeschrieben).
Gelungen ist zudem die Begründung für den Praktikumswunsch: Der Schüler erläutert ausführlich,
weshalb er ein Praktikum in dem betreffenden Bereich machen möchte. Zu knapp hingegen begrün-
det er, weshalb er sein Praktikum gerade bei „Greenplace“ machen möchte. Er nennt lediglich die
auf der Homepage vorgestellten Arbeitsfelder, ohne konkret zu werden.
c Der Schüler begründet seinen Berufswunsch mit seinem Interesse am Thema „Klima- und Umwelt-
schutz“, seinem Engagement in einer Umwelt-AG seiner Schule und in einer Umweltgruppe seiner
Stadt. Die Begründung ist überzeugend, da sie authentisch klingt und gut zum Wunschberuf passt.
a/b Bei der Formulierung von Bewerbungsschreiben ist es hilfreich, wenn den Schülerinnen und
Schülern konkrete Anzeigen vorliegen, auf die sie sich beziehen können. Auch die Überarbeitung
fehlerhafter Bewerbungsanschreiben vertieft die Kompetenzen. Die „Handreichungen für den Unter-
richt“ zum Deutschbuch 9 bieten dazu verschiedene Arbeitsblätter (zu Kapitel 3, S. 112–115, 116,
121 f., und zu Kapitel 12, S. 408–410, 412 f.; zum Ausdrucken und mit Lösungen auch auf der
CD-ROM). Falls diese Materialien im vorangegangenen Schuljahr noch nicht eingesetzt wurden,
können sie an dieser Stelle im Unterricht genutzt werden.
3.3 „Grüne“ Jobs in der Umweltbranche Bewerbungen trainieren
97
Beispiellösung für ein Bewerbungsanschreiben:
Peter Schmidt
Möckernstraße 12
04159 Leipzig
Tel.: 0123/1357
Garten- und Landschaftsbau Pauli
Herrn Markus Zankowski
Rosenthal 1
04105 Leipzig
Leipzig, 23.02.20XX
Bewerbung um ein Praktikum im Bereich Garten- und Landschaftsbau
Sehr geehrter Herr Zankowski,
in der „Leipziger Volkszeitung“ vom 22. Februar 20XX habe ich mit großem Interesse Ihre Aus-
schreibung einer Praktikumsstelle in Ihrem Betrieb für Garten- und Landschaftsbau gelesen.
Ich bin 16 Jahre alt und besuche zurzeit das Leibniz-Gymnasium in Leipzig, das ich in drei Jah-
ren mit dem Abitur abschließen werde. In den Fächern Mathematik und Biologie habe ich bislang
sehr gute Leistungen erzielt.
In meiner Freizeit beschäftige ich mich ausgiebig mit Pflanzen und Gärten. Auf unserem Balkon
konnte ich aus Samen und Stecklingen, die ich von Urlaubsreisen mitgebracht habe, unter-
schiedlichste Pflanzen ziehen. Mit der Botanik-AG meiner Schule unternahm ich im letzten Jahr
eine Exkursion zur Kartierung von Spitzwegerich im Auenwald. Meinen Großeltern habe ich bei
der Planung und Anlage einer Natursteinmauer und eines Wasserlaufs im Garten geholfen.
Während eines Praktikums in einer Gärtnerei hat mir die Arbeit auf den Feldern und in den Ge-
wächshäusern viel Spaß gemacht. Besonders reizvoll fände ich jetzt, Einblick in die Garten- und
Landschaftsgestaltung zu bekommen, da ich später vielleicht Landschafts- und Gartenarchitektur
studieren möchte. Auf Ihrer Homepage habe ich mit großem Interesse gesehen, dass Sie nicht
nur Gärten von Einfamilienhäusern durch Pflasterarbeiten, Mauern, Treppen, Wasserläufe und
unterschiedlichste Pflanzen individuell gestalten, sondern auch städtische Grünflächen und Fir-
mengrundstücke unter ökologischen und ästhetischen Gesichtspunkten planen und gestalten.
Ich glaube daher, dass mir ein Praktikum in Ihrem Betrieb viel Spaß machen würde und bei der
Entscheidung für meinen künftigen Beruf helfen könnte.
Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Schmidt
Anlagen:
– Lebenslauf
– Kopie des letzten Schulzeugnisses
– Praktikumszeugnis der Gärtnerei Aster und Begonie
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
98
Beispiel für einen Lebenslauf:
Lebenslauf
Persönliche Daten
Name: Peter Schmidt (Foto)
Anschrift: Möckernstraße 12
04159 Leipzig
Telefon: 0123/1357
E-Mail: [email protected]
Geburtsdatum: 07.08.2000
Geburtsort: Leipzig
Schulbildung
2006–2010: Leibniz-Grundschule Leipzig
Seit August 2010: Leibniz-Gymnasium Leipzig
voraussichtlich 2019 Hochschulreife
Praktika
August 2015 Vierwöchiges Praktikum in der Gärtnerei
Aster und Begonie, Markranstädt
Besondere Kenntnisse und Interessen
Fremdsprachenkenntnisse Englisch (gut)
Französisch (Grundkenntnisse)
Computerkenntnisse gute Kenntnisse in Word, Excel,
PowerPoint, Illustrator und Photoshop
Persönliche Interessen Pflanzen und Gärten
Mountainbiken
Wandern
Leipzig, 23.02.20XX
Peter Schmidt
S. 77 Eine Praktikumsmappe anlegen
Die Erfahrungen, die im Rahmen von Praktika gesammelt wurden, werden sehr unterschiedlich sein.
Einige Schülerinnen und Schüler werden positive Erfahrungen gemacht haben und einen interessanten
Einblick in das betreffende Berufsfeld bekommen haben; andere werden von negativen Erlebnissen
berichten, vielleicht stupide, langweilige Tätigkeiten ausgeübt haben. Von einem Praktikum erwarten
die Lernenden vermutlich, dass sie einen umfassenden Einblick in den betreffenden Beruf bekommen
und unterschiedliche interessante Tätigkeiten ausüben.
Bei einer Praktikumsmappe handelt es sich um einen umfassenden Bericht über ein Praktikum, das im
Rahmen der schulischen Ausbildung absolviert wurde. Darin sind Informationen und Bewertungen zum
Praktikumsbetrieb und zu den gesammelten Erfahrungen enthalten. In der Regel ist die Praktikums-
mappe die erste schriftliche Dokumentation einer beruflichen Erfahrung. Sie dient der Reflexion dieser
Erfahrungen, u. a. im Hinblick auf die spätere Berufswahl. Die Praktikumsmappe wird in der Regel einer
betreuenden Lehrerin / einem betreuenden Lehrer vorgelegt und nach schulischen Standards bewertet.
Ein Tagesbericht gibt einen knappen, aber möglichst konkreten und anschaulichen Einblick in einen
typischen Arbeitstag und die übernommenen Tätigkeiten. Dafür sollte man sich während dieses Tages
alle wichtigen Fakten kurz notieren; sie werden dann im Tagesbericht ausformuliert. Der Tagesbericht
sollte einen Umfang von ein bis zwei Seiten nicht überschreiten
3.3 „Grüne“ Jobs in der Umweltbranche Bewerbungen trainieren
99
Der erste Tagesbericht ist besser gelungen, denn darin wird zunächst der Arbeitsschwerpunkt klar
formuliert (Flyer), der Arbeitsablauf detailliert geschildert (Gespräch mit der Teamleiterin, Recherche im
Internet, Aufbereitung der Informationen am Computer), am Schluss ein Fazit formuliert („Die Arbeit war
anspruchsvoll und hat mir viel Spaß gemacht.“).
Beispiel für den überarbeiteten zweiten Tagesbericht:
Um 8.30 Uhr begann mein Arbeitstag. Heute führte ich eine Online-Recherche für meinen Chef durch.
Ziel war eine Liste aller deutschen Hersteller von Windkraftanlagen, die Informationen zu den betref-
fenden Unternehmen und deren Produkten umfasst. Der Arbeitsablauf gestaltete sich wie folgt:
Zuallererst überlegte ich gemeinsam mit einem Kollegen, welche Informationen für meinen Chef inte-
ressant sind und nach welchen Kriterien (z. B. Standorte, Mitarbeiterzahl) ich sie sinnvoll ordne. Nach-
dem wir dies besprochen hatten, legte ich zur Vorstrukturierung meiner Arbeit eine Word-Tabelle an,
die einen Vergleich der Unternehmen erlaubt.
Danach recherchierte ich im Internet. Ich nutzte zunächst Suchmaschinen und musste dann zahlreiche
Websites der entsprechenden Unternehmen besuchen. Dort suchte ich gezielt Informationen zu den
Unternehmen und deren Produkten heraus. Die gesammelten Informationen ordnete ich nach den Kri-
terien, die ich vorher gemeinsam mit dem Kollegen überlegt hatte, in meiner Word-Tabelle. Allerdings
musste ich in der Tabelle während der Recherche noch einige Spalten ergänzen, weil ich weitere inte-
ressante Informationen fand. Am Schluss bereitete ich diese Tabelle noch etwas übersichtlicher auf,
indem ich wichtige Angaben farbig markierte oder fett setzte. Als ich mit der Arbeit fertig war, überreich-
te ich die Liste meinem Chef und erläuterte sie ihm. Danach, um 16:30 Uhr, war dieser Arbeitstag zu
Ende.
Ich habe diesen Tag ausgewählt, weil ich eine besonders anspruchsvolle Aufgabe übernehmen und
sehr selbstständig arbeiten durfte. Die Online-Recherche machte mir großen Spaß gemacht und ich
lernte sehr viel dabei.
S. 78 „Warum gerade bei uns?“ – Vorstellungsgespräche trainieren
a Es ist zu erwarten, dass einige Schülerinnen und Schüler schon einmal ein Vorstellungsgespräch
(z. B. für ein Praktikum oder einen Ferienjob) geführt haben. Die dabei gesammelten Erfahrungen
werden unterschiedlich sein; manche werden die nette, offene Atmosphäre hervorheben, andere
haben die Situation vielleicht als beklemmend und die Fragen als unangenehm empfunden.
b Ein Vorstellungsgespräch stellt Anforderungen auf zwei Ebenen:
– Zum einen gilt es, hinsichtlich der erwarteten Kompetenzen und Erfahrungen mit Wissen und
Sachkenntnissen zu überzeugen.
– Zum anderen muss man sich angemessen präsentieren, also bestimmte Erwartungen an Klei-
dung, (Körper-)Sprache und Auftreten erfüllen.
a Die Kleidung die Bewerberin ist sehr unterschiedlich, kann aber, je nach Beruf, angemessen sein.
– Das linke Foto zeigt die junge Frau in Alltagskleidung (Jeansjacke, T-Shirt). Das kann für be-
stimmte Berufe – zumal für ein Praktikum – passend erscheinen (etwa wenn man sich im Kinder-
garten oder in einer sozialen Einrichtung bewirbt), wirkt aber dennoch eher leger.
– Auf dem mittleren Foto sieht man die junge Frau zusätzlich mit buntem Schal und auffälligem Hut
ausgestattet. Obwohl dies auf den ersten Blick nicht angemessen für ein Vorstellungsgespräch
erscheint, könnte es für ein Bewerbungsgespräch in bestimmten kreativen Berufen durchgehen.
– Auf dem rechten Foto trägt die junge Frau Businesskleidung (blauen Blazer, helle Bluse). Für ein
erfolgreiches Vorstellungsgespräch etwa bei einer Bank ist das Voraussetzung. Womöglich könn-
ten in einem sehr konservativen Unternehmen die lackierten Fingernägel unangenehm auffallen.
Was die Körperhaltung und das Auftreten angeht, so wirkt die Frau auf dem linken und auf dem
rechten Foto freundlich, offen, aufgeschlossen, interessiert und aufmerksam. Auf dem mittleren Foto
erscheint sie dagegen durch den geschlossenen Mund und die verschränkten Hände etwas distan-
ziert, verschlossen und zurückhaltend – was aber, je nach Situation, auch angemessen sein kann.
So könnte man sich vorstellen, dass die Bewerberin Ausführungen der Personalchefin interessiert
folgt.
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
100
b Das erwartete Auftreten und die Kleidung können (bzw. sollten) je nach Beruf unterschiedlich sein.
Manche Berufe legen ein forsches, bestimmtes Auftreten nahe (etwa im Marketing oder Verkauf), in
anderen Berufen wird ein freundliches, aber eher zurückhaltendes, abwartendes Auftreten erwartet
(etwa im sozialen Bereich).
Das Training für ein Vorstellungsgespräch erfolgt am besten in kleinen Gruppen (z. B. mit jeweils vier
Lernenden). In einer erweiterten Form kann auch jede/-r einmal die Rolle der Personalchefin / des Per-
sonalchefs einnehmen und Fragen an die Bewerber/-innen stellen (vgl. Aufgabe 4a/b).
a Absichten der Personalchefin / des Personalchefs mit der jeweiligen Frage:
A Mit der Frage möchte die Personalchefin / der Personalchef zunächst erfahren, was die Bewer-
berin bzw. den Bewerber an diesem Beruf konkret interessiert und über welche Fähigkeiten, die
dafür wichtig sind, sie bzw. er verfügt. Darüber hinaus möchte die/der Personalverantwortliche
aber auch herausfinden, ob und wie weit sich die Bewerberin / der Bewerber überhaupt im Vor-
feld mit dem Beruf auseinandergesetzt hat.
B Die Antwort soll Aufschluss geben, warum das Interesse gerade dem betreffenden Betrieb gilt.
Sie soll zeigen, ob und wie weit sich die Bewerberin / der Bewerber über das Unternehmen in-
formiert hat.
C Mit der Frage nach privaten Interessen und Hobbys möchte die Personalchefin / der Personal-
chef ein umfassenderes Bild von der Bewerberin / dem Bewerber bekommen. Die Antworten ge-
ben zudem Aufschluss, wieweit die Bewerberin / der Bewerber mit der Situation umgehen kann
(und z. B. nicht als Hobby „Chillen“ oder „Feiern“ angibt).
D Die Frage zielt nicht nur auf die Stärken und Schwächen der Bewerberin / des Bewerbers, son-
dern soll auch Aufschluss darüber geben, wie sie/er sich selbst einschätzt, ob sie/er reflektiert
und selbstbewusst damit umgehen kann.
E Mit dieser Frage gibt die Personalchefin / der Personalchef der Bewerberin / dem Bewerber
Gelegenheit, Fragen zum Betrieb bzw. zum Beruf zu stellen. Zudem möchte sie/er herausfinden,
wie groß das Interesse am Unternehmen bzw. an der Tätigkeit tatsächlich ist.
b Bei den Antworten gibt es individuelle Lösungen. Sie könnten in Kleingruppen durchgespielt werden.
Wichtig ist ein angemessenes Feedback.
c Mit eigenen Fragen zeigt man als Bewerber/-in, dass man an dem Beruf und an einer Tätigkeit in
dem konkreten Unternehmen tatsächlich interessiert ist und sich vor dem Bewerbungsgespräch da-
mit auseinandergesetzt hat.
d Weitere mögliche Fragen:
– Welche konkreten Aufgaben werde ich bekommen?
– In welchen Bereichen werde ich tätig sein?
– Welche Formen der Zusammenarbeit gibt es unter den Mitarbeitern?
Material zu diesem Kapitel auf den folgenden Seiten und auf der CD-ROM
– Vertiefen und üben – Eine Rede entwickeln und halten: Plastikmüll in den Ozeanen
(auf zwei Differenzierungsniveaus, mit Lösungshinweisen auf der CD-ROM)
– Klassenarbeit – Einen Tagesbericht überarbeiten (mit Erwartungshorizont auf der CD-ROM)
– Projekt – Eine Berufsinformationsmesse zu „grünen“ Berufen durchführen
(mit Hinweisen zum Projekt auf der CD-ROM)
– Lernstandstest – Reden analysieren und verfassen (mit Lösungshinweisen und Förderempfehlung)
Deutschbuch 10 3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
Autor: David Krause
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Vertiefen und üben – Eine Rede entwickeln und halten
Plastikmüll in den Ozeanen
In 35 Jahren mehr Plastik als Fische im Meer
Jede Minute gelangt ein Müllwagen voller Plastik
in die Ozeane. Forscher haben ausgerechnet, dass
sich die Menge in den kommenden Jahren ver-
vierfachen könnte.
Im Jahr 2050 könnte in den Meeren die Menge an
Plastik die Menge der Fische übersteigen. Zu
diesem Ergebnis kommen Forscher der Ellen
MacArthur Foundation in einer Studie, die das
Weltwirtschaftsforum beauftragt hatte. Derzeit
gelangten jährlich acht Millionen Tonnen Plastik
in die Ozeane. Das entspricht etwa einem Müll-
wagen pro Minute, der in die Meere entleert wird.
Die Zahl könnte sich bis 2030 verdoppeln und bis
2050 vervierfachen.
Derzeit schwimmen in den Meeren nach Berech-
nung der Forscher etwa 150 Millionen Tonnen
Plastik. Das entspreche etwa einem Fünftel des
Gewichts aller Fische. „Schon für das Jahr 2025
erwarten wir ein Verhältnis von Fisch zu Plastik,
das eins zu drei beträgt“, heißt es. Das entspräche
250 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen.
Selbst wenn es eine abgestimmte Müllvermeidung
gebe, werde sich der Zufluss von Plastik in die
Meere stabilisieren und nicht abnehmen, prognos-
tizieren die Forscher. Dafür sei auch ein steigen-
der Verbrauch von Plastikmaterialien verantwort-
lich. In den vergangenen 50 Jahren habe sich die-
ser verzwanzigfacht, in den kommenden 20 Jah-
ren werde er sich noch einmal verdoppeln.
Von diesen Verpackungen würden nach Berech-
nung der Forscher nur 32 Prozent in Sammelsys-
temen aufgefangen. Viele gelangen stattdessen in
den Wasserkreislauf. Dies erzeuge hohe Kosten.
Die Vereinten Nationen berechneten den so ent-
stehenden Schaden in der Studie Valuing Plastic.
Sie kamen auf eine Summe von 13 Milliarden
US-Dollar pro Jahr.
Zu diesen Kosten kämen noch die direkten Schä-
den, die in den Ozeanen verursacht werden, heißt
es in dem Bericht. Zudem müssten weitere Aspek-
te berechnet werden, wie der Einfluss auf die
menschliche Gesundheit und die Nahrungskette.
Auch beeinflussten die Abbaustoffe von Plastik
weitere Ökosysteme wie Wälder und Wasserläufe.
Rechnete man all diese indirekten Folgen von
Plastikmüll zusammen, käme man auf einen jähr-
lichen Schaden von 40 Milliarden US-Dollar. Das
übertreffe den Gewinn der Plastikindustrie.
(Aus: Zeit-Online.de, 19.01.2016; Quelle: www.zeit.de/wissen/
umwelt/2016-01/plastik-umweltverschmutzung-meer-studie-
weltwirtschaftsforum, Stand 15.07.2016)
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Autor: David Krause
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Untersuche zunächst den Zeitungsartikel. Gehe dabei so vor:
a Lies den Artikel aufmerksam und markiere wichtige Textstellen (Schlüsselwörter).
b Zu welchem Thema äußert sich der Autor? Was ist die Kernaussage des Artikels? Vervollständige
die beiden folgenden Sätze.
In dem Zeitungsartikel geht es um das Thema
Eine zentrale Aussage des Textes ist, dass in Zukunft
und dass dies hohe
c Welche Absichten könnte der Autor haben? Kreuze Zutreffendes an.
über die Vermüllung der Ozeane aufzuklären
den Leser zu unterhalten
den Leser zum Handeln zu bewegen
d Gib die zentralen Aussagen des Artikels mit eigenen Worten wieder. Ergänze die folgenden Satzan-
fänge.
Zunächst behauptet der Autor auf der Grundlage einer aktuellen Studie, dass
Die Menge Plastik, so der Autor weiter, die derzeit
Verantwortlich für diesen Zustand sei
Da viele Plastikabfälle nicht in die Sammelsysteme gelangen, sondern
, entstehen
Hinzu kommen die direkten Schäden in , der Einfluss auf
und sowie die Belastung
anderer .
Deutschbuch 10 3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
Autor: David Krause
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Stelle dir vor, du sollst auf einer Schulveranstaltung unter dem Motto „Unsere Umwelt – Was können
wir tun?“ eine Rede zu dem Thema „Plastikmüll in den Ozeanen“ halten. Im Publikum sitzen Mitschüle-
rinnen und Mitschüler, Lehrkräfte und Eltern.
a Kläre die Redeabsicht: Welche Intention passt zu dem Motto? Kreuze Zutreffendes an und begrün-
de deine Wahl.
Das Ziel der Rede ist es, die Zuhörer über die Vermüllung der Ozeane zu informieren.
Das Ziel der Rede ist es, die Zuhörer über die Vermüllung der Ozeane zu informieren und sie
zum Handeln zu bewegen.
Das Ziel der Rede ist es, die Umwelt zu schützen.
Begründung:
b Sammle Ideen für deine Rede und stelle sie in einem Cluster dar. Schreibe in dein Heft.
Du kannst dich an folgenden Aspekten orientieren:
– Plastikmüll: Menge, Arten, Abbaudauer, betroffene Gebiete
– Folgen für: Umwelt, Tiere, Menschen
– Maßnahmen gegen die Vermüllung: der Politik, des Einzelnen
Formuliere die Rede aus. Denke daran, den Text sinnvoll zu gliedern und rhetorische Gestaltungsmittel
und Strategien zu verwenden. Du kannst auf die folgenden Ideen zurückgreifen.
Ideen für die Einführung
Beispiel für unseren Umgang mit Plastik – Zustand der Ozeane – Folgen für Umwelt, Tiere und
Menschen – Zustand der Ozeane macht Umdenken notwendig
Ideen für die Argumentation
Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren – von Schiffen und vom Land – Mikroplastik in großen
Tiefen – Auswirkungen auf Meerestiere und den Menschen – hohe Kosten durch Plastikmüll –
mögliche Maßnahmen der Politik gegen die Vermüllung der Ozeane durch Plastik – mögliche
Maßnahmen des Einzelnen
Ideen für den Schluss
Aufforderung an die Zuhörer/-innen umzudenken – Wunsch äußern, umweltbewusst zu handeln
Mögliche rhetorische Gestaltungsmittel und Strategien
– Ich-Botschaften: Ich bin der festen Überzeugung, dass ...
– persönliche Anrede: Sie alle kennen die Bilder ...
– anschauliche Sprache (Metaphern, Vergleiche): in einer Flut aus Plastikmüll ertrinken
– rhetorische Fragen: Kann man das ernsthaft wollen?
– Dramatisierung: Wenn wir heute nichts tun, dann werden morgen ...
– Wecken eines Gemeinschaftsgefühls: Wir müssen gemeinsam handeln. Wir dürfen keine Zeit
verlieren.
– Aufrufe und Appelle: Denken Sie darüber nach!
Überprüfe und überarbeite deine Rede mithilfe des Methodenkastens auf S. 74 im Deutschbuch.
Übe den Vortrag der Rede.
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren Deutschbuch 10
Autor: David Krause
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Untersuche zunächst den Zeitungsartikel. Gehe dabei so vor:
a Lies den Artikel aufmerksam und markiere wichtige Textstellen (Schlüsselwörter).
b Zu welchem Thema äußert sich der Autor? Was ist die Kernaussage des Artikels? Vervollständige
die beiden folgenden Sätze.
In dem Zeitungsartikel geht es um das Thema
Eine zentrale Aussage des Textes ist, dass
und dass
c Welche Absichten könnte der Autor haben? Halte deine Ideen in Stichpunkten fest.
d Gib die zentralen Aussagen des Artikels mit eigenen Worten wieder. Ergänze die folgenden Satzan-
fänge.
Zunächst behauptet der Autor
Die Menge Plastik
Verantwortlich für diesen Zustand sei
Da viele Plastikabfälle nicht in die , sondern
, entstehen
Hinzu kommen
Deutschbuch 10 3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
Autor: David Krause
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Stelle dir vor, du sollst auf einer Schulveranstaltung unter dem Motto „Unsere Umwelt – Was können
wir tun?“ eine Rede zu dem Thema „Plastikmüll in den Ozeanen“ halten. Im Publikum sitzen Mitschüle-
rinnen und Mitschüler, Lehrkräfte und Eltern.
a Kläre die Redeabsicht: Welche Intention passt zu dem Anlass? Notiere angemessene Redeabsich-
ten und begründe deine Wahl.
Intention:
Begründung:
b Sammle Ideen für deine Rede und stelle sie in einem Cluster dar. Schreibe in dein Heft.
Du kannst dich an folgenden Aspekten orientieren:
– Plastikmüll
– Folgen
– Maßnahmen gegen die Vermüllung
Formuliere die Rede aus. Denke daran, den Text sinnvoll zu gliedern und rhetorische Gestaltungsmittel
und Strategien zu verwenden. Du kannst auf die folgenden Ideen zurückgreifen.
Ideen für die Einführung
Beispiel für unseren Umgang mit – Zustand der Ozeane – Folgen für – macht Umdenken notwendig
Ideen für die Argumentation
Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren – von Schiffen und vom Land – Mikroplastik –
Auswirkungen auf – hohe Kosten – mögliche Maßnahmen
Ideen für den Schluss
Aufforderung – Wunsch
Mögliche rhetorische Gestaltungsmittel und Strategien
Ich-Botschaften
persönliche Anrede
anschauliche Sprache (Metaphern, Vergleiche)
rhetorische Fragen
Dramatisierung
Wecken eines Gemeinschaftsgefühls
Aufrufe und Appelle
Überprüfe und überarbeite deine Rede mithilfe des Methodenkastens auf S. 74 im Deutschbuch.
Übe den Vortrag der Rede.
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren Deutschbuch 10
Autor: David Krause
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Klassenarbeit 5 K
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Klassenarbeit – Einen Tagesbericht überarbeiten
Aufgabenstellung
a Peter hat den folgenden Tagesbericht über einen Tag seines Praktikums bei der Firma „Garten- und
Landschaftsgestaltung Pauli“ geschrieben. Dabei hat er viele sprachliche und formale Fehler
gemacht. Lies den Tagesbericht genau, markiere Fehler und ungeeignete Formulierungen,
kommentiere/begründe knapp am Rand, was falsch oder ungeeignet ist.
b Überarbeite den Text: Schreibe den vollständigen
verbesserten Tagesbericht auf.
Praktikum bei „Garten- und Landschaftsgestaltung Pauli“ –
Tagesbericht
Mein erster Arbeitstag begann, wie auch alle späteren, um 6:30 Uhr, was
schon ziemlich krass war.
Aber es wurde dann richtig cool: einer der besten Tage meines Praktikums.
Das Highlight kam nach der Mittagspause: Ich durfte dem Chef des
Unternehmens, wo Landschaftsarchitekt ist, bei der Planung für die
Neugestaltung eines Reihenhausgartens zugucken. Macht der alles am PC!
Nachdem ich eine Weile zugeschaut habe, durfte ich selbst die Portionen
von Beeten, Teich und Terrasse verändern, um die unterschiedlichen
Wirkungen zu erkennen. Cool, was man aus so einem Winzgarten machen
kann.
Am Morgen musste ich zuallererst die Außenanlagen vor den Büros gießen.
Die sollen den Kunden einen Eindruck geben, was die Firma so alles macht.
Da es sehr viele waren, hat das sehr lange gedauert. Meiner Meinung nach
viel zu lange.
Danach begleitete ich den Gärtnermeister des Ladens in eine Baumschule,
wo er Pflanzen für die Neuanlage des Stadtparks aussuchte. Er hat mir
erklärt, warum bestimmte Pflanzen für diese Parkanlage besonders gut
geeignet sind und andere gar nicht. Wegen Bodenbeschaffenheit, Sonne und
Schatten, Pflegebedarf und schnellem oder langsamem Wachstum. Und
natürlich ist die Kohle wichtig. Außerdem ist die ästhetische Gestaltung
wichtig: dass man nicht womöglich vorn im Beet einen Riesenkirschlorbeer
hinsetzt, der wie wild wuchert, und dahinter eine kleine Azalee, deren Blüten
dann keiner sieht. Ich wusste vorher nicht, wie viele unterschiedliche
Pflanzen es so gibt. Dann musste ich beim Aufladen helfen, was ich mega
anstrengend fand. Da habe ich dann gesagt gekriegt, dass man mit den
Pflanzen vorsichtig umgehen muss, damit nichts abbricht oder abreißt.
Nachmittags, wie gesagt, Büroarbeit und um halb vier ab zum Chillen.
Der Tag war spannend, ich habe viel gelernt.
Deutschbuch 10 3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
Autor: David Krause
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Projekt – Eine Berufsinformationsmesse zu „grünen“ Berufen durchführen
Die Klasse 10 c eines Städtischen Gymnasiums möchte an ihrer Schule zur Orientierung für alle Schü-
lerinnen und Schüler der Klassen 9 bis 13 eine Berufsinformationsmesse zu „grünen“ Berufen durchfüh-
ren. Geplant ist, dass Lernende sowie Vertreter der Wirtschaft „grüne“ Berufe vorstellen. Eine Vorbere i-
tungsgruppe hat sich die unten stehenden Schritte überlegt.
a Schaut euch diese Vorschläge und Ideen in Gruppen an. Was haltet ihr für sinnvoll? Wo seht ihr
Schwierigkeiten? Welche Abfolge erscheint euch zielführend? Habt ihr noch weitere Ideen?
b Diskutiert eure Ergebnisse im Klassenplenum.
Schritt ? : Passende Termine und geeignete Orte finden.
Schritt ? : Arten der Präsentation festlegen: Plakate, Vorträge, Folienpräsentationen,
Diashows, Filme, Flyer, Infobroschüren (ggf. auch alle)
Schritt ? : „Grüne“ Berufe überlegen, die interessant sein könnten.
Schritt ? : Personen/Unternehmen auswählen, in denen es „grüne“ Berufe gibt.
Schritt ? : Mit der Schulleitung Termin und Ort absprechen.
Schritt ? : Personen/Unternehmen ansprechen, um Infomaterial und/oder einen Vortrag bitten.
Schritt ? : Informationen zu „grünen“ Berufen recherchieren und aufbereiten.
Plant auf der Grundlage eurer Diskussionsergebnisse selbst eine Berufsmesse für „grüne“ Berufe an
eurer Schule. Geht dabei so vor:
– Überlegt zunächst gemeinsam, welche Schritte ihr bei der Planung für notwendig haltet.
– Bestimmt dann, in welcher Reihenfolge ihr die Aufgaben angehen wollt.
– Erstellt einen Terminrahmen für die Veranstaltung und einen Zeitplan für die Vorbereitungen.
– Entscheidet, ob ihr Vertreter von Unternehmen, Behören oder Institutionen und Berufsberater/-innen
der Agentur für Arbeit (BA) einladen möchtet oder ob ihr ausschließlich selbst über entsprechende
Berufe recherchieren und informieren wollt und ggf. Plakate, Flyer, Broschüren oder Filme der ent-
sprechenden Firmen und Organisationen anbietet.
– Wählt Kleingruppen aus, die für die einzelnen Aufgaben (z. B. Firmen/Institutionen ansprechen) ver-
antwortlich sind.
– Bearbeitet die Aufgaben in diesen Kleingruppen.
– Trefft euch von Zeit zu Zeit im Klassenplenum, um zu klären, wie der Stand der Dinge ist:
Wurden alle notwendigen Aufgaben bearbeitet? Gibt es weitere Aufgaben?
– Prüft alle Präsentationen (mehrmals) technisch und inhaltlich, bevor ihr sie während der Berufsin-
fomesse zeigt:
– Seht euch Filme, Diashows, Bildschirmpräsentationen und Plakate, die euch zur Verfügung ge-
stellt wurden, genau an und entscheidet, ob sie zu eurem Projekt passen. Überlegt auch, ob ihr
reine Werbematerialien von Unternehmen und Institutionen präsentieren wollt.
– Probt eigene Präsentationen (Vorträge, Bildschirmpräsentationen) in Kleingruppen und gebt euch
ein Feedback.
Führt die Berufsinformationsmesse wie geplant
durch. Falls es Vorträge von Außenstehenden
gibt, besucht sie und macht euch Notizen dazu.
Wertet die Erfahrungen und Ergebnisse eurer
Berufsinfomesse aus. Arbeitet zunächst einzeln
und dann in der Gruppe, in der ihr auch bei den
Vorbereitungen gearbeitet habt. Diskutiert, was
ihr erfahren habt und was euch nicht so gut ge-
fallen hat.
Illustration: Peter Menne, Potsdam
3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren Deutschbuch 10
Autor: David Krause
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Lernstandstest 3 K
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Lernstandstest – Reden analysieren und verfassen
Plastikmüll vermeiden
Auszug aus einer Rede des schleswig-holsteinischen Umwelt- und Landwirtschaftsministers Robert
Habeck vom 17. September 2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
Plastikprodukte sind ein unübersehbarer Bestand-
teil unseres Alltags geworden. Nicht nur können
wir sie kaum noch übersehen, wir können ihnen
auch kaum noch ausweichen.
Fast alles, was wir kaufen können, ist in Plastik
eingepackt: vorzugsweise zum Schutz der Waren
vor Beschädigungen, aus hygienischen Gründen,
der Optik wegen oder für den sofortigen oder
baldigen Verzehr, wie beispielsweise Coffee-to-
go-Becher oder Säfte und Wasser. Teilweise wird
der ganze Einkauf dann noch in Plastiktüten
transportiert. Sowohl die Plastiktüten als auch die
einzelnen Verpackungen dienen dabei im Regel-
fall nur der einmaligen Verwendung.
Hiernach entledigen wir uns ihrer oft bedenken-
los. Dies sollten wir auch können, da hierfür die
etablierten und gut funktionierenden Systeme der
öffentlich-rechtlichen und privaten Abfallentsor-
gung zur Verfügung stehen.
Umso irritierender ist es, an Stellen auf derartige
Abfälle zu stoßen, wo sie definitiv nicht hingehö-
ren und sich überdies im höchsten Maße als
schädlich für ein ganzes Ökosystem erweisen.
Wir alle kennen die Bilder von verendeten Mee-
ressäugern, von strangulierten Basstölpeln und
anderen Seevögeln, deren kompletter Mageninhalt
aus verschiedenfarbigen Plastikteilen besteht.
Untersuchungen von Eissturmvögeln, die als In-
dikator im Rahmen der OSPAR-Berichtspflichten
genutzt werden, wiesen nach, dass fast 100 % der
Vögel Plastik im Magen haben; im Durchschnitt
über 30 Teile pro Vogel. [...]
(Quelle: www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/V/Presse/PI/
2015/0915/MELUR_150917_Muell_im_Meer.html, Stand 15.07.2016)
Analysiere die Argumentation in diesem Anfang einer Rede, die der schleswig-holsteinischen Umwelt-
und Landwirtschaftsminister im Parlament als Antwort auf eine Große Anfrage der Fraktion der Piraten-
partei hielt.
a Unterstreiche in den Zeilen 6 bis 11 („Fast alles [...] Wasser.“) die These blau, Begründungen grün
und Beispiele gelb.
b Der Redner behauptet, dass der Verbraucher seinen Plastikmüll eigentlich sorglos wegwerfen kann.
Notiere seine Begründung in Stichwörtern (mit Zeilenverweis).
c Notiere im Wortlaut (mit Zeilenangabe), mit welcher Formulierung er den Umschwung in seiner Ar-
gumentation einleitet.
d Kreuze an, welche Funktion die Zeilen 29 bis 33 („Untersuchungen [...] pro Vogel.“) in der Argumen-
tation des Redners haben.
A neue These
B Gegenargument zur persönlichen Erfahrung
C Stützung der eigenen Position/These durch Expertenurteil
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Deutschbuch 10 3 Die Grenzen der Ressourcen Recherchieren und präsentieren
Autor: David Krause
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Benenne die folgenden rhetorischen Strategien und Mittel, die in der Rede verwendet werden, und
notiere Stichpunkte zu ihrer Funktion bzw. Wirkung.
A „Nicht nur können wir sie kaum noch übersehen, wir können ihnen auch kaum noch ausweichen.“
(Z. 3–5)
B „die Bilder von verendeten Meeressäugern, von strangulierten Basstölpeln und anderen Seevögeln,
deren kompletter Mageninhalt aus verschiedenfarbigen Plastikteilen besteht“ (Z. 25–28)
Was musst du beachten, wenn du selbst eine Rede verfasst? Kreuze an
richtig falsch
A Die Intention der Rede sollte einem von Anfang an klar sein.
B Die Zusammensetzung des Publikums spielt eine untergeordnete Rolle.
C Über den Zeitrahmen braucht man sich nicht viele Gedanken zu machen:
Da man spricht, kann man ja etwas weglassen, falls die Zeit knapp wird.
D Die Einleitung sollte einen umfassenden Überblick über das Thema geben.
E Die Einleitung sollte die Zuhörer neugierig machen.
F Im Hauptteil werden Argumente beider Seiten dargestellt.
G Die Argumentation im Hauptteil muss mit Belegen und Beispielen unterfüttert
werden.
H Im Schluss kann man die Kerngedanken der Rede noch einmal zusammen-
fassen.
I Im Schluss kann man einen Appell an die Zuhörer formulieren.
Als Rednerin/Redner setzt man rhetorische Strategien und Gestaltungsmittel gezielt ein, um das Publi-
kum zu erreichen und zu überzeugen, vielleicht auch zu beeinflussen. Ordne den folgenden rhetori-
schen Strategien und Mitteln die passenden Beispiele mit Pfeilen zu.
1 Ich-Botschaften A Ist das wirklich eine wünschenswerte Perspektive?
2 persönliche Anrede B Wir müssen gemeinsam eine Lösung finden.
3 anschauliche Sprache
(z. B. durch Vergleiche)
C Sie wissen, dass ...
4 Aufrufe/Appelle D Das Glück unserer Kinder, die Zukunft des
Planeten stehen auf dem Spiel.
5 rhetorische Fragen E Wie eine Flutwelle wachsen die Probleme ...
6 Dramatisierung F Vergessen Sie nie ...
7 Wecken eines Gemeinschaftsgefühls G Ich wende mich heute an Sie ...