Upload
doanmien
View
253
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
23.11.2015 Seite 1 von 2 C:\Users\Franziska Bernhardt\Desktop\Standard Prophylaxen\3.8
Standard Obstipationsprophylaxe DV1.docx
Prophylaxen
P 3.8. Standard zur Obstipationsprophylaxe
1. Definition
Verstopfung, erschwerte, verzögerte Darmentleerung. Oft verbunden mit hartem Stuhl
und schmerzhafter Stuhlentleerung. Obstipation ist keine Krankheit, sondern ein
Symptom: tritt eine Obstipation bei gleichbleibenden Lebensgewohnheiten auf, kann
dies auf eine Darmerkrankung hinweisen. Obstipation kann auch als Begleitsymptom
psychischer Erkrankungen auftreten, z.B. bei Depressionen.
2. Allgemeine Grundsätze/ Ursachen
Obstipation wird gefördert durch
• Bewegungsmangel
o Bettlägerige/ immobile Klienten sind besonders gefährdet
• Falsche Ernährung
o Betroffene Klienten essen oft zu wenige Ballaststoffe
• Psychische Ursachen
o Z.B. Depressionen oder Scham
• Nebenwirkungen von Medikamenten
o Bspw. hemmen Opiate die Darmtätigkeit
� Bei Verordnung durch den Arzt immer auch auf die Verordnung von
Laxantien hinweisen
• Störungen im Flüssigkeitshaushalt, siehe auch Standard P 3.6 Standard zur
Dehydrationsprophylaxe
o Bei zu geringer Flüssigkeitszufuhr entzieht der Darm dem Stuhl mehr Wasser
als gewöhnlich: der Stuhl dickt ein und verursacht Obstipation
• Störungen im Elektrolythaushalt
o Bei Störungen des Natrium-Kalium-Verhältnisses ist die Nerven- und
Muskelarbeit beeinträchtigt. Somit auch die Darmperistaltik
� Vorwiegend bei Klienten die Diuretika einnehmen, zur Dialyse gehen
oder andere Nierenfunktionsstörungen haben
3. Maßnahmen der Prophylaxe
3.1 Ausreichend Getränke anbieten
• Faustregel: Körpergewicht in kg x 30 = Mindesttrinkmenge in 24 Stunden
• Bevorzugte Getränke anbieten
3.2 Bewegungsförderung
• Gut mit Kontrakturenprophylaxe kombinierbar
• Auch bei bettlägerigen Klienten durchführbar!
23.11.2015 Seite 2 von 2 C:\Users\Franziska Bernhardt\Desktop\Standard Prophylaxen\3.8
Standard Obstipationsprophylaxe DV1.docx
3.3 Adäquate Ernährung
• Ballaststoffreiche/ Verdauungsfördernde Kost, z.B.
o Salat
o Vollkornprodukte
o Dörrobst
o Sauerkraut
o Joghurt
o Leinsamen
o Gemüse
• Stopfende Nahrungsmittel vermeiden, z.B.
o Schokolade
o Bananen
o Weißbrot
o Kuchen
3.4 Gewohnten Tagesrhythmus beibehalten
• Stuhldrang stellt sich zu gewohnter Zeit ein (Darmtraining)
3.5 Colonmassage
• Dickdarm wird massiert um Peristaltik anzuregen
o Bauch im Uhrzeigersinn von rechts beginnend massieren
4. Hilfsmittel
• Adäquate Ernährung
• Ausreichend Flüssigkeitszufuhr
5. Beratung des Klienten und seiner Angehörigen
• Klient und Angehörige werden über Entstehung und Gefahren von Obstipation
aufgeklärt
6. Evaluation der Maßnahmen
• Durchgeführte Maßnahmen müssen regelmäßig auf ihre Wirksamkeit geprüft werden
• Reichen oben genannte Maßnahmen zur Prophylaxe nicht aus, muss der Hausarzt
informiert werden, ggf. erfolgt eine medikamentöse Therapie
7. Dokumentation der Ergebnisse von Risikoerfassung, Maßnahmen und Evaluation
• Übergabebuch (Medifox)
• Ggf. Arztinfo (Medifox)