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4.5.2005 108. Deutscher Ärztetag – Berlin - TOP „Krankheit und Armut“ 1 Rudolf Henke Krankheit und Armut – Kausalzusammenhänge und Folgerungen für das Gesundheitswesen -

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4.5.2005 108. Deutscher Ärztetag – Berlin - TOP „Krankheit und Armut“ 1

Rudolf Henke

Krankheit und Armut– Kausalzusammenhänge und

Folgerungen für das Gesundheitswesen -

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Lebenserwartung nach Einkommen

72

8182

86

65

70

75

80

85

90

Männer Frauen

Alter

unteresEinkommens-VierteloberesEinkommens-Viertel

(Daten: Sozio-ökonomisches Panel 1984-97)

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Lebenserwartung und Arbeitslosigkeit

in Deutschland

Mitteilung von Prof. Dr. M. H. Brenner

Professor für Epidemiologie, Technische Universität Berlin

Professor für Gesundheitspolitik und Management, Johns Hopkins University

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4.5.2005 108. Deutscher Ärztetag – Berlin - TOP „Krankheit und Armut“ 4

Geschlecht: männlich

Jahr: 2002

Raumbezug:Bundesländer

Quelle:BBRINKAR 2003/2004

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4.5.2005 108. Deutscher Ärztetag – Berlin - TOP „Krankheit und Armut“ 5

Geschlecht: männlich

Jahr: 2002

Raumbezug:Raumordnungs-regionen

Quelle:BBRINKAR 2003/2004

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4.5.2005 108. Deutscher Ärztetag – Berlin - TOP „Krankheit und Armut“ 6

Geschlecht: männlich

Jahr: 2002

Raumbezug:Kreise/kreisfreie Städte

Quelle:BBRINKAR 2003/2004

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4.5.2005 108. Deutscher Ärztetag – Berlin - TOP „Krankheit und Armut“ 7

Geschlecht: männlich

Jahr: 2002

Raumbezug:Kreise/kreisfreie Städte

Quelle:BBRINKAR 2003/2004

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4.5.2005 108. Deutscher Ärztetag – Berlin - TOP „Krankheit und Armut“ 8

Geschlecht: weiblich

Jahr: 2002

Raumbezug:Bundesländer

Quelle:BBRINKAR 2003/2004

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1. „Nicht Armut macht krank, sondern Krankheit macht arm.“

2. „Arme haben einen schlechteren Zugang zur medizinischen Versorgung.“

3. „Die Lebensbedingungen machen Arme krank.“

4. „Arme weisen ein ungünstigeres Gesundheitsverhalten auf.“

 

„Armut erhöht das Morbiditätsrisiko“4 mögliche Erklärungsansätze

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1. „Nicht Armut macht krank, sondern Krankheit macht arm.“

 

„Armut erhöht das Morbiditätsrisiko“4 mögliche Erklärungsansätze

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Anteil von Krankheit an der Entstehung von Armut

5-10%

Varianz

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2. „Arme haben einen schlechteren Zugang zur medizinischen Versorgung.“

 

„Armut erhöht das Morbiditätsrisiko“4 mögliche Erklärungsansätze

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Arztnutzung nach sozialer Schicht

5,7

9,5

7

10,5

8,3

11,4

0

2

4

6

8

10

12

14

Männer Frauen

Arztkontakte / Jahr

Oberschicht

Mittelschicht

Unterschicht

(Daten: Bundesgesundheitssurvey 1998)

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Rückgang der Arztkontakte nach Einführung der Praxisgebühr

Friedrichshain/K

reuzbergN

euköllnM

itte/ Tiergarten/W

eddingSpandauB

erlin insg.Tem

pelhof/SchönebergR

einickendorfM

arzahn/ Hellersdorf

Charlottenburg/W

ilmersdorf

LichtenbergPankow

/ Prenzl.B./

Weissensee

Treptow/ K

öpenickSteglitz/ Zehlendorf

-18-16-14-12-10-8-6-4-202468101214161820

RückgangArztnutzung -Vgl. Quartal I /2003 mit I /2004

AnteilSozialhilfe-empfänger

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3. „Die Lebensbedingungen machen Arme krank.“

 

„Armut erhöht das Morbiditätsrisiko“4 mögliche Erklärungsansätze

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Zufriedenheit mit eigener Gesundheit

(Daten: Bundesgesundheitssurvey 1998)

1 1

2,12,4

0

0,5

1

1,5

2

2,5

3

Männer Frauen

untereSozialschicht

obereSozialschicht

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Morbiditätsrisiko und soziale Schicht

(DHP-Studie – Helmert et al. 1997)

1 1

1,59 1,55

1 1

1,852,07

0

0,5

1

1,5

2

2,5

MännerHerzinfarkt /Schlaganfall

FrauenHerzinfarkt /Schlaganfall

Männer nichtinsulinpfl.Diabetesmellitus

Frauen nichtinsulinpfl.Diabetesmellitus

obersteSozialschicht

untersteSozialschicht

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4. „Arme zeigen ein ungünstigeres Gesundheitsverhalten.“

 

„Armut erhöht das Morbiditätsrisiko“4 mögliche Erklärungsansätze

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Gesundheitliche Risikofaktoren und soziale Schicht

47,4

30,1

67,9

78,5

22,331,429

9,916,2

25

51,451,9

0

20

40

60

80

100

MännerRauchen

FrauenRauchen

MännerSport

<1h/W.

FrauenSport<1h/W.

MännerBMI>30

FrauenBMI>30

%Unterschicht

Oberschicht

(Daten: Bundesgesundheitssurvey 1998 )

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Teilnahme an Maßnahmen zur Gesundheitsförderung

5,8

9,38,1

16,2

8,7

20,2

0

5

10

15

20

25

Männer Frauen

Unterschicht

Mittelschicht

Oberschicht

- Daten des Bundesgesundheitssurveys 1998 -

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Teilnahme Krebsvorsorge und soziale Schicht

19,7

28,2

22

39,1

26,5

42,2

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

Männer TN Krebsvorsorge Frauen TN Krebsvorsorge

%

Unterschicht

Mittelschicht

Oberschicht

- Daten des Bundesgesundheitssurveys 1998 -

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Mögliche Schritte

• Zielgruppengerechte Aufklärung über Gesundheitsrisiken und gesundheitsförderndes Verhalten

• Aktive Ansprache und Motivierung von Menschen aus der Unterschicht zur Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen

• Gesundheitsaufklärung an Kindergärten und Schulen unter Beteiligung von Ärzten

• Stärkere Vernetzung der Einrichtungen des Gesundheitswesens mit anderen Einrichtungen der sozialen Versorgung

• Entkoppelung der Beiträge für das Gesundheitssystem vom Arbeitseinkommen.

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Herzlichen Dank

• Prof. Dr. Siegrist, Frau Dr. Goesmann• Dr. Kunstmann• Frau Dr. Engelbrecht• Prof. Dr. Brenner• den Vorstand und den Ausschuss

Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation der BÄK

• und an Sie alle fürs Zuhören!

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Herzlichen Dank