8501 Auszüge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Das Beste der Januar Ausgabe 85 mit einem wirklich interessanten Interview mit Heinrich von Hannover, Skuriller Local Hiero Story und vielen Reminizensen an eine interessante Zeit

Citation preview

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    1/13

    H i e r o I t z oI ~ B ~ IW , . , e H e in r i c h H a nf W a ld s c h lo B c h e n l J o e V~ ! j l i l ~ O O 3 ~ ' I S t a r k e F r a u eI ~ 1 3 3 1 - - - - - - - - - - - . - - - . . . . - . - . . - : ; - - - - -M29 .Jg .1

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    2/13

    3etzt geht'5aber los mi t der Zukunft , auch wenn's v iel e noch nich t lage gehoren die H.I. Redakteure im Gegensatzwahrhaben wollen und das Orwell-Omen fur sich . zu den Kollegen der etabl ierten Medien zu dencinemaskopisch aufbereiten. Mit einer Wurdi- Hungerleidern der Gilde. Aber warum sollesunsgung der 1984-Verfilmung verabschieden wir uns besser gehen als jenem Lokal Heroe 10Vedde,jedenfalls (vorlaufig) aus der Vergangenheit und mit dessem Portrai t Ralph Otto eine neue Seriewenden uns den selbsterzeugten vor-sylvestrigen startet. Urn lokale Helden soll es gehen, Heldenguten Absichten zu. Einen noch vielseitigeren und allerdings, die ganzund gar nichts heldenhaftes aninformativeren HIERO ITZO hatten wir verspro- sichhaben ... Sodi irfte es auch dem Interview-chen. Was ist herausgekommen? - Urtei lt selbst. partner von Gotthard Penk sei t 1ahren ergehen.Die Report age uber sta rke Frauen, die Andrea Zufall oder ni cht , daB se in Name ausgerechnetRiedel s trickte, bekundet unsere Absicht , ver- mit den beriichtigten 1ahres-wechsel-feiern Got-mehrt Themen jenseits der engen Kultur- und t ingens in Verbindung steht , oder zumindest mitPolitik-Grenzzaune aufzugreifen. deren juristischen Nachwehen. Mal sehen, ob erDie Schnapp-Schiisse Kolumne ist auch als ein auch diesmal wieder als Abtreiber gericht licherAngebot an alle Hobbyknipser zuverstehen, ihre Fehlgeburten in Erscheinung treten muB.Linsenblicke uns zum Abdruck zu iibersenden - Wir jedenfalls wechseln mit einem lockeren keepzum H.I. iiblichen Danke schon - Lohn versteht your dreams alive ins 85er.sich, denn trotz wachsendem Interesses und Auf- Prost!!!Am Jahr 2 000 fiih rt ke in W eg vorbe i

    Boots PlattenladenJOdenstraBe 13a3400 G6ttingen . ~ 0551 /4 72 69Jazz + Rock + Blues + Funk-Soul + Liedermacher + Reggae + MaxisNeuheitenLloyd ColeRattlesnake15,99 SonderangeboteTemptations - MasterpieceIggyPop- LustForLife

    Scorpions - LoveAt First StingScorpions - Black OutJoy Division- CloserChris Rea- Wired ToTheMoonMadness - CompleteYello - You Gotta Say Yes ...(Colt rane, Shepp, Ell ington etc.)

    7,999,9912,9912,999,999,999,999,99

    Depeche Mode- Some Great Reward 12,99Tina Turner - Private Dancer 13,99Prince- Purple Rain 13,99Spliff- Schwarz auf WeiB 13,99Jethro Tull Under Wraps 13,99StevieWonder - The Woman In Red 14,99Spandau Ballet- Parade 14,99Jazzangebote: 2,99 bis 9,99

    So l ange der Vorrat reicht

    IT ] N R. 1 I 8 5 H IE R 0 I T Z 0

    H - - = - -' ~ R T s l- - - '. Bell ~~.:;.... ..;:f','\ e,, -, " ' \ \ \ 1 9 1 . 1600bis1a- ~.I!-. Sa.1100 bis 1330~ Nikolaistr. 11 .m 4 24 rrWER MEHR BEZAHL T 1STSELBST SCHULDM A XE LL X L I IC 90 Casso 5 OMTDKSA9 0 ,-B A S F C h ro m di ox id S u pe r I I C 9 0 Casso nur . , . . . 4,80 DMA iw a F 6 6 0Tes ts i e ger C assoDeck 898,00 DMD en on P M A 7 37 Tests ieger Vers ta rker 598,00 DMD u al 6 1 0Q direkt. H albautom ., Quarz , .. 269,00 DMA xiom EL 55. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198,00 DMT os hib a P C G 33 Casso Deck . , . . . . . . . . . . 348,00 DMSo n y C a s s o De c k TCFX 35 . . . . . . . . . . . . . 368,00 DMS a ns u i V e rs t. 2 x 60 W s i n/ 8 Ohm 368,00 DMP io ne e r R e ce iv e r S X 2 0 2 , 2 x3 2 W s in u s/ 8 O hm . . 398,00 DMA lp in e A L 8 0 C a s soD e c k T e s ts ie g er S te re o pl ay . . 998,00 DML ux ma n L 41 0 DerSupe rv e rs t a rk e r - v o rr a ti g . . 1.098,00 DM

    W E R U N S N IC H T K EN NT D ER H A T V ER PE NN TVo r fi i hr be re i t: Quad ra l Phono logue , A r cus , B+W Lau tsp r e che rP e er le s s K o pf ho re r P M B 4 5 Tests ieger . . . . . . 125,00 DMT os hib a W a lk m an n R TV 5 3, m . Radiote il. . . . . 178,00 DMQua d ra l KE1 1 0 ,empf .Prei s248 ,-DM Tests iegerBox .198,00 DM

    ALPINE UND PIONEERAUTO H I F I

    Verkaufvon von gebrauchtemHausrat preisgiinstigaus Privathaushalten:Waschmaschi ne . Ge-friertruhe .Kiihlschrank .Gefrierschrank . E-HerdSpule . Geschir rspiiler .Kuchenmobel . Schlaf-zimmer . Polstergarniturund vieles mehr.Fa. Blaschkeg55117701619

    Stark reduzierte Preisefur modische Qualitatsgarne!Lange Geismarstr. 22 . 3400 Gottingen

    JV\ dieser.,AusgabeReportageFrauenbodybuilding: Es muB nichtMiss Universum sein SePortraitsJoe Vedde: Der Produzent SeWaldschloBchensucht Stammpublikum SeFoto-StoryLiebe, Trance und DatenraubOber-Sinnlicheszwischen 16 Bildern Se

    InterviewHeinrich Hannover, Strafverteidigerund Kinderbuchautor SeKommunalesHandel um Circumanie SePolitizen:Planungsgebiet Bahnhof West _ SeIn loser FolgeSchnapp-SchOsseHochschulseite: Intern SeSe

    Wie immerLeserbriefe SeGogo a Gogo SeFilmriB ---- SeKinotes SeVorschau SeCultur SeLiteratur SePlatten SeVERANSTALTUNGSKALENDERITV-PROGRAMM SeWohin in Got tinqen (Adressen) _ SeKleinanzeigen Se

    H IE R O I T Z O N R. 1 I 8

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    3/13

    Liebe Leutevom H.I.!

    Ich schneide Euer Blattni cht auseinande r, urn mirnebenstehendes Weihnachts-geschenk zu machen. Es~ ef ii ll t m ir i n Gauze besser(und i nsg es am t s eh r g ut ; d asist ke in Schmusl), denn ichsehe mich als Astheten.Was mich a ls s ol ch en s chone twas p iekt , i st , d aB mein B la ttmit dem schmuddeligenGeb rauchtma rk t a ls k onku r-r ierend quasi verglichen wird.Das Verbal-Scharmutzelscheint Euch viellei cht alsp einl ich anmuten . Mir h at e s-zugege ben - wirklich SpaBgemacht, auf diese Art undWei se d em unqua li fi zi er tenGeseiere des (3 Fingerhoch-) Armin C. in derOff en tl ichk ei t u nd b ei Anzei -g enkunden dur ch d en Fr agg-les-Witz eins draufzusetzen.W ie o be n s ch on g esc hr ie -b en : Ic h m ag E ue r Bl at t. W ei le s s a ub er g em ac ht - k ri ti sc h -informativ ist .Meinen Kost Ni x sehe icha ls sa ub er g em ac ht - u be r d enGehalt laBt s ich s trei ten.GruBWol fg ang ( vom Kos t Nix )

    Ristorante - Pizzeria

    Groner StraBe 533400 Gottingen~ 05 5 1-5 6 18 9

    JlaU",". S p Q i a l H i i l e l lingemiitlicherAtmosphareAUeGerichteauchzumMitnehmen!

    N R. 1 18 5 H IERO ITZO

    Liebe Leser,i ch h ab n oc h n ie im L ebe nso ne d usse li ge F ra ge ge ho rtwie n eu li ch d ie vom Hol low imH.1. 12/84, Skai heiBt er:

    .... wer zum Teu fe l i st Hel -mut Hoge?Da kann i ch nur t reuh er ziggegenfragen: Ja wer zumTeu fe l i st d enn Hol low Ska i?Eh ich Antwort kriege,wende i ch mich l iebe r aboI ch m ei ne , e s i st do ch k om -pl et te r B lo dsi nn , du rc h f un fve rs ch ie de ne B uc he r ( und e ssi nd s am tl ic h z ieml ic h di ckeBuche r) n ach d em wahr en -N amen ihres Verfassers zufahnden, der doch auch nurein Wa renname sein kann.Blodsinn z um al , w en n e in ern icht s s on st auf d ie sem Wegewahr n immt a ls was ihn s ei -nem hehren Ziele naher-bringt.Das s ich d ann auch noch alsn e d ermaBen dus se li ge F rageerweist wie eingangs erwahnt.Mit freundlichen GrubenanHelmut HogeHelmut Salzinger

    Sehr geehrte Dame,Sehr geehrter Herr,Bedingt durch meineA rb ei tsl os ig ke it h ab e i ch i nd en v er gang en en Wochen e in egrobere Anzahl von Stadtzei-t ungen ang es ch ri eb en und u rnP robeex emplar e g eb et en . Aufdi ese Wei se erhiel t ich Ein-blick in verschiedene Stadtzei-tung und mochte dem HIEROITZO nun e in k le in es Lob aus -sprechen. 1m Gegensatz zueiner Anzahl von Stadtzeitun-gen halt der HIERO ITZOsi ch grundsa tzlich a us de mGeschwafel urn par teipolit i-sche und unzeitgemabeBerichterstat tung heraus.Bleiben Sie bei Ihrer Themen-auswa hl und lassen Sie si chn ic ht v on e ine r p ol it is ch enStromung miBbrauchen.

    Ich verb leibemit freundlichem GruBOttma r S ima

    D a bab t ih rd ie B e sc b er u ng !Sie Hebten die Welt. S ie hat es ihnen nieht vergolten.Sowar ihr Leben wahrhaft selbs t einTmg.Hoehverehrtes PobUkum!Wir treten zoriiek.Ein Jam lang, inzwolfHef ten, haben wir das Bes te geHefert ,das wirzo Hefem vermoehten:einer Redaktion , d ie lobte, was mi6longen war,ond tadelte, wasons am nachs ten s tand;einem PobUkum, das aofonsere Sensationen, Hymnen ond Tiradens tets onver iinder t reagier te: lethargiseh ond satt .Wir aber sagen Eoeh: gehet alsodahin - ond von ons aos aoeh ins Kino,wenn Ihr esnieht lassen konnt, ond kippt ein Bier draof , h in terher ,ond fangt bloB nieht an, dariiber naehzodenken.Wir d anken R it a, F rank ond J or g . .den einzigen, d ie ODS verstanden.Swami DsehogasehwiliMahatma WashingtonCu t the app laos and d im the Hgh tVie len Dank, Swami und Mahatma f ur d ie gut e Zus ammena r-b .e it . Wenn d ie R~dak ti on Eur e Tex te n ieht g emocht h at te , war ensi e do ch wohl ni cht a bg edr uc kt wor de n. Und se lbs t Mar ia nneEnzenBber ge r Reg is seur in v

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    4/13

    Sex, dope and anarcis allwe need in Germanim Grunde nie beendete Kindheitzur uck, L oks und Waggons vonMarklin, Miniaturautos vonSiku undWiking! Niveauvolle Nostalgie einesBas tl er s und Sammler s. Ger nwurde ich nun e inen Exkurs ind ieVergangenheit unternehmen, dieZeiten derGretchenfrage TrixoderMarklin?, die Diskriminierung derFaller-Fabrikate, die Carrera-Revo-lution ...Aber wir sind schlieBlich ineinerMusikproduktionssta tte, und Jozeigt und erkla rt mir seine Gerat-schaften. Massig Tonbandqerate(wer kennt noch das alte Telefun-ken mit Multiplay?), sein 16-Spur-M is chp ult , we lc he s n ac h demPrinzip der eingeschrankten Uni-versalitat funktioniert, und allerleimit ICs, Drahten und l .ampchenbesetzte Teilchen, die dernnachsta ls Synthesizer , Sequenzer undRhythmusmaschinen dienen sol-len . Ich hore im Eil tempo Begri ffewie -crosspon it, Leutstsme-Phsse-Pess-Hohe und ,,24dBVCF und verstehe zumeist Bahn-hof.W ir set zen uns w ie de r, u nd i chversuche, fragenderweise Jos Vitazu erqrunden. Geboren wurde eram6. Juli 1949in Bad OeynhausenbeiBremen und fronts spater nichtnur der Baste l- sondern auch derMusikleidenschaft. Radio Bremen(damals noch mit dem linksorien-tierten DJ Manfred Miller) undBFBShieBen seine Sozialisationsstattenim Ather; einTonbandarchiv inJosRegal dokumentiert dieses. lmGegensatz zu einigen professionel-len Discjockeys b in ich jetzt nochfahig,Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick& Tichkorrekt auszusprechen. DieMusik besagter Kapelle, aber auchder Beatles warenihm,der aktiv nurein biBchen Klavier spielen kann,jedoch zu sch la ff . Kri ti schen Gei -ste rn sch ien es narnl lch damalsPflicht, anstelle der kommerzlel-len Popmusik Soul, R&Bund pro-qresstve Mu sik z u h ore n. D aB-Underaround einTrademark derCBS war, begriff man erst spater.Nach dem Abi tu r begann er, inClausthal-Zellerfeld ("Sibirien)Physik zu studieren . Dem Uni-Scnwecns lnn entkam e r zuse-hends durch mehr Musik und ver -starkte Teilnahme an Demos. Dewaren immer so ungefahr fOnfzigLeute aufder StraBe,die sichimmer'Geh doch nach drOben ennorenmuBten.Zufallig gabeszu derZeiteinen Piratensender Ctausthalinternational".A is es mit der E lektro technik inBraunschweig nichts wurde, setzteer 1974 seinPhysik-Studium inGot-tingen fort, nicht zuletzt aus politi-schen Grunden. Mit Zei t- und Lei -stungsdruck undder Mathematikla-stigkei t seiner Seminare stand erjedoch auf KriegsfuB. lcn hattezuviel Durchblick. Nur daheim,wenn er mit seinem vorhandenenWissen undPhantasie anTeilchenher umbossel te , h at te e r sei neErfolgserlebnisse - ander Uninicht.

    ObwOhl er inzwischen autogenesT ra in in g bet ri eb und kei ne P ru -fungsangst verspur te , passier tewahrend seiner Dip lo rnprutunqetwas ihm wohl jetzt noch Unver -standhohes. Nachdem erdie unge-liebte Mathematik erfolgreich absol-viert hatte, konnteerzweiTagespa-ternicht mehr schlafen, und bei dernachsten Pru fung f ie l e r in Ohn-macht. Danach hat ers n ie wiederversucht, fuhr erstmal nach Grie-chenland ("endlich was vomLebensenen), um sich danach inunse-rem stadtcnen im social work-Rahmen tiefer mitaT undPsycholo-gie und Parapsychologie zubeschiiftigen. Einiges verdankt erh ie rbei dem Kontakt in Krisen-Grunder Bernard Achterberg.Pause. Meine Blase dranqt mich,das Entsorgungsatelier zu frequen-tieren. Dort hanqt einZettel: -Hierwirdnur noch im Sitzen gepinkeltkDarunter per B le isti ft : "GlaubstDu! War Jo das? Nei n, a be r d ieFrauenproblematik findet er traurigim Hinblick auf BewuBtsein, sogarneurotisch. "Manche Frauenwollen immer kaputter werden, stattGefOhle und Menschlichkeit zubewehren. Ein Verdacht kommtauf.Jo e rzah lt wei te r. V on sei nenersten Aufnahmen mit Neoclym undSolaris, beiden Norgelbuff-Wettbe-werben, dem Arger mit den Punksbeim Stahl undGlas--Fesfival undder Zei t, a ls e r m it d en Swi ng in gMesca le ros 600 Mark monat li chverdienen konnte. "Glaube nicht,daBdas Freunde vonmirwaren. Diehaben mirzuviel Hasch geraucht.Undzufall ig eroffnete 1977ein Got-t in ge r P ir aten sender sei n P ro -gramm.Zum Absch luB w ir d m ir d ie vor nNiedersachsischen Ministerprasi-de nt en ve rf ugt e Li st e f Ur amE rl aubn isve rfah re n betei li gt eAntragsteller fUrPrivatfunk in Nie-dersachsen prasentiert, NebendemBauer-Verlag, der FAZ mitderHNA undder Leine Deister-Zeitungoder derGemeinschaft der Sieben-ten-Tags-Advent isten steht dor ta uch Hans Joa ch im Vedde ver -zeichnet.Jo muB noch insKAZ, Cassettenanbieten, Ich binnoch nicht zufrie-den und frage ihnnach Freunden,solchen, denen man vertrauensvolla ll es e rzah le n kann. Ja doch, e rnenntzwei Namen- aber: "Die sindnicht mehr hier. Dann berichtet ervom La rna-Cl ub, im K le in enCafe, e iner sel tsamen Gemein-schaft von Leuten, dieimmer alleininKneipen gehen undsichmiteinerArt regelmaBigem Zufall immer malwieder treffen. Doch ich wOrdeauch gem eine Freundin haben, diemich versteht, undmit derich klar-komme. Irgendwie klappt dasnie.Jetzt binich erst recht nicht zufrie-den - eher e twas traur ig . Ich muBnoch unbed ingt e in paar RundenKickern gehen.

    Fruher Freitagabend.Ich stehestangenhaltendund gebuckt in der Klik-kernische im Canape,naheremich meiner Stan-dardform. Tuck!- deralte8auerntrick klappt auch

    I noch; LinksauBen aufRechtsauBenund schragdurch die Hosentraqer,Die naehsten Opfer mel-densich an,abernein, ichdarf nicht mehr,ich wollteschon vor einer halbenStunde beiJo sein.Jo? Der lau tt e inem in Gott ingenotters ubern Weg. Hey Jo, whereyougonna gowiththattapesinyourhand? Im going to sel l casse ttesand try to mess around with o therbands ...Beharrlich stiefelt er seit Jahreni ns KAZ , ' in s Nor ge lb uf f, i n d enT hea ter ke ll er ode r i n di e Al teMensa, seine eigenproduziertenCassetten feizubieten . Den vonschwarzen Haaren, Bart und Bril lefreigelassenen Gesichtszuqen ista nzusehen , d aB i hm das mei stmehr Hohn alsLohneinbringt. Werist auch bereit, aus seinem Koffer-chen Produkte von ortlichen Kunst-lern wie Leergut, GOnter Tepel-mann oder Ayopaya zu kaufen?Name.~, deren Bekanntheitsgradungefahr dem von Erwin Kosnicki

    I entspricht. Bei Hans-Peter Schwin-towski, Andreas Paul oder DjangoTango kann er dagegen fast zwei-stellige StUckzahlen jahrlich einkal-kulieren.Hans Joachim Vedde, Musikpro-duzent und Verieger, lautet esoffi-z ie ll . Und i ch b in auf d em Weg i nsemzum Studio aufgerustetes WG-.Abteil inder Reinholdstr. 8. Fraglosund desin te ressie rt o ffne t mir e inb londer Wohnungsgenosse undzei gt m ir Jo s Tur , vor be i a n derToilette, die als Entsorgungsate-lierausgeschildert ist.Ichbetrete den Kontrollraum. Einpaar Stiefel stehen d irekt nebeneiner Flasche Seborin. Neben demprallevollen Papierkorb fristet eineFla~che DonFredo--Snerry (vonAldl") ihrhalbleeres Dasein. Prima,noch chaotischer als meine Bude.Jo bittet mich, meine Zigarette aus-zumachen, bietet mirnichts zutrin-kenan. Wovon auch? Jos aktuellerKontoauszug tallt mirinsAuge vier-stell iger Soil. Manchmal helfen dieE lt er n dem 35j ah ri gen aus demAllerargsten. E ine halbe Stundespater wird seine Mutte r wegenemer nicnt einqelosten Lastschriftanrufen.I ch s eh e mi ch w eit er um . Ei nMobile unseres inneren Planeten-sys tems , d ann denke i ch ange-sichts emerkleinen Vitrine anmeine

    DergrosseBDa s A l te T e s tamUnverscnarnt rromm ne

    Freches VolksmaulE in e Samml ung , d ie e s b i s he rn ic h t g ab : d e rb e a u fr nupf i g el ist ige zweideutige gescheitee r fr is ch end e a ggr es si v e und l u-s ti ge S pr ic hw on er - We nndieZahne wegs ind,hat dieZunge freies Spiel! Stirnm td oc h. O de r? - U be r 1 20 0schnodderige Sprichworter16,80 OM (1083)

    Eloo LeseorgloH ie r w ir d d a s kom pl et teTestament rasant runtez ah lt M it S pa n u nd SSex a nd Cri rn e , Dheil ige Kntll ler (MUncM er ku r) fa sz i ni er t wGute-Nacht-K rim i (D848heitere Seiten.N u r 16 .1 0 OM

    HeimzahlenD as Lex ik on g e ge n Che f s u nda nd er e A rg e rl in ge : d e nn Ra ch eistsoB. Wir bieten massenhaftp ra kt is c he Re ze pt e w i e . manBosew ichtem ihre Gemeinhei-ten w irkungsvoll heimzahltLesen und in Vorfreudeschwelgen! VielR.che fiir nur16,80 OM (1087)

    ~"HedenschUz

    ~1?=~@1 ? c r n @, l eh rb uc h i O d ie e e kt .SehiUemotwehrElchbomVe eg

    'ThofM BrockmannS c h u m m . ,abetricbtiI.Lewbuch K den roufnle1eT uschungsvesuch7r;ukY-,I&~/;.rh-. IU/l/l;;~k,i'IMewPhatm~d I .! r ~std 1I" " - --

    e de rM lnn hal i h nU nd j ed e F ra u k en nt i hn . D oc hn ie ma nd w ei B w a s v o n i hm -D ies istdie H ingst uberfalligeKulturgeschichte des Phallus( vu lg o: S chwanz) u nd d ie Re-habilitierung eines tabuisiertenGlieds Viele Abbildungen,2 8. - O M ( 1 02 9):.."r ,.r '' ' t ' ""._ .....Scene-Sprache~ _ t l l r . .~

    Schiller-Power50 w er d en Leh re r a ufb ra ch t! J ed e M en ge T iweise HandlungsanleitungStrategien und Gemeiohw ie man dumpfautoritaLeh rko rp er u n te r S tr eBDIS Lehrbuch fiirdie eSehuer-Nerwehr: nurOM (1030)

    Spick dlch durchJ ed e M enge Zof f I fur Stu-d ie nr at u nd P ro f E rs te e in zi -ge und ausfOhrl iche Anlei tungz ur n Schumme ln , Spi ck en undVortauschen von Prufungsw is-s en . E in B uc h, d as j ed en N o-tendurchschnitt sprunghaftv~rbessert Listig, lustig, raffi-mert. SchOierfreundlicherP re is : 1 0, - O M ( 1 02 4)

    ( l e M 8 0AM VER LAGAllesKlaro?Der g ro be Durch b c k fur aUeF re ak s S po nu s S ch la ff is S of -t is F li pp er u nd H ange r s owi ederen Verwandte und'sonst igeFu zz is Sp it ze - d ie se r G rund -wortschatz furlappische10,-OM (1088)

    M anner m it D ingD ie Buch-Sensat ion dEine ausgebildete Sozit ri tt i n d er P ee p- Sh owbeschreibt aus ihrer Pv e d e n Bet r ie b und i hrd en , d ie M an ne r V oraber: sie fotografiert vPhan ta st is c h g es ch r ie beist wissenschaftliche Fs c hung ! D a s s i n d d i eRne r a bg ef uc kt e n p at ri arschen Gesellschaft!1 8, - O M ( 1 02 3)

    bestelle beim Leseladen VersandOberweg 44,D-6000 Frankfurt 1

    80ckstarke MarchenD as B es te w as j e i n S c en e-Sprache geschrieben wurde 12Grirnmsche Marchen: Sternta-l er a ufm Wahn si nn st r ip , F ra uHolle wedelt die Rheuma-d ec k en a us e in e Emanze er-z ah l t F ro sc hkoni g e tc D asglnze super (!)ilIustriert, 12,80OM(1811)Joe Vedde Ja, ichD E R P R O D U Z E N T Amerika macfu suchtlgV i el e v er a bs ch eu e n d en Am e-r i ca n w ay o f l i f e und e rl ie g eni hm d oc h. W ar um l W ei I d i eUSA einer D roge gleichen.STERN-Amerika-ExperteL ie d tk e pus te t V or ur t ei le a us

    d em Sch ad el u nd zw ingt A ha -r-:7 l Erl e bn is se r ei n . M it Fot os nurL 1 J L_2~0,_-_O_M~(1~02~8~)

    Ralph OttoAdresse

    N R . 1 /8 5 H I E R O l r z o H I E R O l r z o N R . 1 /8 5

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    5/13

    Fotos: I. K.

    Aufwarmen und DehnObungengehoren zu jedem PrC?gramm

    Beinstrecker: Training fOrdie OberschenkelKit. ILLS H I E B O II 0

    Fliegende mit Kurzhantelk ommt ma n ga nz schon insSchwitzen .Das Probetraining fOhrt ein-mal an a ile Gerate, und als wirzum SchluB mit weichen Kniendastehen, kommt von meinerMitturnerin etwas skeptisch dieFrage,ob mandavon denn wirk-l ich abnimmt, sie wolle speziellwas fOrihre Oberschenkel tun.1mNu geben aile Anwesendenbegeistert ihreErfahrungen zumBesten: - Ich habe in 10Tagen10 Pfund.abgenommen mitderD ia t und 2 - 3ma l T ra in ing d ieWo che. Und wi r e rf ah re nauBerdem, daB es kaum eineSportart gabe, wo man sogezielt bestimmte Korperpartientrainieren bzw.formen konne.Das telln- wird von der25jahrigen Karen BrOttundihrer31jahrigen Schwester Barbe lRusche betrieben. Wer nachd em er st en Ken nen le rn endabei bl ei ben w il l, b ekommtnach einem lanqeren Gesprachvon Kareneinenspeziellen Trai-ningsplan. Der wird dann etwaaile sechs Wochen neu aufge-stellt. Man muBsich allerdingsfOrein halbes Jahr verpflichtenund kann dann fOr 80 Markmonatlich so oft trainieren, wiees das Herz begehrt bzw. s ichder innere Schweinehund Ober-winden laBt. Denn: DerMuskel-kater istvorprogrammiert.Zuder IdeefOrdasStudiosindd ie beiden Schwestern durchihre e igene Begeisterung fOr

    diesen Sport qekomrnen. Sowar z.B. Karen langeZeit unzu-frieden mitihrer Figur, versuchtemit allen rnoqltchen Sportarten,nachder Schwangerschaft ihrenBauch wegzukr iegen und derKreislaufprobleme Herr zu wer-den . E rst d as K raf tt ra in in gbrachte enorm schnelle Erfolge.Ihre Schwester hatte gesund-heitl iche Probleme durch ihrenBeruf a ls Zahntechn iker in .Inzwischen darf siesich eines 5.Platzes bei den Nledersachsi-schen Meisterschaften rOhmen.NichtMuskelmassenaufbauenDaB dieser Wettkampf nichteine noch bessere Plazierungerbrachte , l iegt nach Ansichtvon Karen an dem bedauer li -chen Trend,auchbei Frauenvorallem Muskelmassen zu bewer-ten . Dabei i st fOr s ie k la r, daBdas Tra in ing der Manner n ichtauf Frauen Obertragbar ist. "Wirhaben das Ziel, unszu verbes-sern und n icht , den Manne rnnachzue ifern. Durch hoheGewichte und entsprechendgeringe Wiederholungszahlenw ird Masse aufgebaut . V ie leWiederholungen mit leichterenGewichten schaffen aber e ineunheimliche Straffung der Mus-kulatur. del

    GoC\oAC\Der unaufha ltsameAu fs tie g der He ik e B .

    Z u g e f l o g e n e su n dN a c h g e s a g t e sN O T A U S G A B E

    I1

    1mWinter sind die Vogel jabekanntl ich in den Sii dengeflogen, und die K1atschmiiu-l er k ri ege n vo r k li rr en de rKalte das Gehege ihrerZiihne (Heinz Erhard) nichtmehr auseinander. FiirBerichte von Sylvesterparty-Eklats liegt unser Redaktions-sch luB leider zufruh . . . .Be hel fen wi r un s mi t d enBol ler n un se res d ir ekt enUmkreises. Sal ut fii r denNachwuchs ! F ri edemannFrido Josch von den Dissi-dent en bekam von seinerFreundin Petra ein gesundesTochterlein geschenkt, beinahglatzkopfig wie er (momen-tan). Ihr Name zeugt vom eth-nophilen BewuBtsein: LuisaJamila Makeba. Pati patapata. Und unser Herausgeberkamtrotz verwehrtem GriinenEinzug in den Niedersachsi-schen Landtag noch insRotie-renoSein erster Sohn kam ihmwohl spanisch vor: BenjaminHelder ward er geheiBen.

    'un"chen..Sauer macht lustig, sagteder Wald- und lachte sichtot...Toet tenspruch inenemGottnger Studentenhem

    Wenn eine e ine Reise macht,dann muB sie das allenerzah len. Nach diesem Mottovertahrt derze it d ie Northei -mer Jungliteratin HeikeBoning. Trugen wir in d ieserGege nd sc ho n vo r a nde rt -hal b Jah ren schwe r an i hren

    von Tee- und Beziehungski-st en vernagelt en Allert-Wybranietz-Readalikes (MitD ir de n Tag ur narme n) , s otei bt s ie 's j etzt bundeswei tvor M il li onenpubl ikum. Sei tsie sich - auf den SpurenMichael Holzachs - mit ihrem

    Sch at er hunGeld undabenteuerlict ri p durchha t. Nac hNotiz im S8 .12.1984"Auf losSam s tag ag raumel ie rtesters BlackOb s ie seis ic he rentreuen Vhatte? (1mnette ihn aVergewa ltignommen,ein fach hedi e n eu fr iskap ri zi er te ,weil sie rosagte, erkneugierigund i hrer -ano iden AMannernimmer d ieche, zumkeine Angsche ChauseresOmee(O-Ton): wird, i st edrama tischI hr en Werwenigstensund die ni n e iner rereg iona lenebenfallsMog li chen .anic.

    Me n l et zt er S eu fz er . - L us B un ue : G e-n e, Rebe , Ke tzer , Poet - d e l et zt e Be-gegnung mt enem graBen Regsseur und

    enem auBergewOhn-l c he n Man n. B un ue sE rnn erun ge n, z e ge ne n k u tu rg es ch c ht -l c he s Pan orama, d asd e b erOhmtes te n Ge-saten der kuns le ri -schen Avanga rde er-l aB t. . El n R eg ss eu rwe B se n Pub k umdurch Erz~hungen ge--=:::a= :.J na uso z u f esse n w e

    durch de verbOffende Bidsprache senerF-me" 2 60 Se te n m t Abb ., k t. OM36,-.

    ..

    V ier B uc her v on A thenaum :D e L a ge w ar n oc h n e so erns t. - Ein bssig-s ch ar e s B uc h, d as d e W ah rh e t h n te r d erWah rh e t a u de ck t. K ar Hoc he p ra se nte rt

    d e E nt w ck lu ng d erBRD in Po t k, Ge-s e sc ha t u nd K ut urausderSicht ih re rsa-t r sch- kr t schen 8e-g eter: von Er chKas tn er Obe r V o ke rKOhn, Han ns De te rHOsc h b s z u D et erH d eb ra nd t, v on K a-b aret ts we d e .La ch -un d S ch eBges e -

    scha ft" bs zudenaternatven Kabaretts. 256Se te n m t Abb ., k t. OM19,80.

    Kutur-Szene. WoIauft in MOnchen set 7Jah-rende "Rocky Horror P ictu re Show"? Schonv on d er Hambu rg er .Pi st e" g eM rt , - n c ht v or

    22 Uhr h ngeh en! - .K en ne n S ie Bern v omWasser aus? Journa-l s te n z e ge n m t l ok a-le r Kennerscha ft, wasS e au sw ar ts i n d er"Szene" unternehmenk on ne n. 8 0 Por tr at sv on Aac he n b s WOrz-burg : Theate r, Mus ik,A te rna v s zene u nd

    ~c=._~~..d und und - m t TIps,Geh emtp s, Res ta uran ts . 4 00 Se te n m t 6 2SchwarzweBlotos, k t.OM29,80.

    J am S es si on - d eB lu es , i n e n emlv e p or trSte rt . P ie

    S et en m t 20 0 AbFarbe, geb .. OM98

    Ruf en S ie I hr en B uc hh nder a n, o be r d e y on I hnen gewunsc ht en B uc he r n oc h Y or r t g h at . A ndemf a s bes or gt e r s i e I h nen b s m or gen. A.................................................... ...........H I E R O IT Z O

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    6/13

    , "Liebe, Tranceund DatenraubOber Sinnliches zwischen 16 BildernVon Dschungaschwili/Washington

    Bild 1:WAS BISHERGESCHAH:Nach falit OberGOters-loh. Junge Menschen durchstreifen dieAltstadt, hung-rig nach Liebe. Doch im bunten Lichtermeer flackerttraurig eine Neon-Rohre:

    Bild-2: 1MRECHENZENTRUM: Hacker means a lonelyheart. N.R.G. hat nur Programme. Der Apparat erfOlitnicht sein Verlangen nach transzendentaler Erfahrung

    Bild3: AUF DEM BILDSCHIRM: Zeichen und Wunder!Zufall oder Bestimmung? ErkanndenCodenicht knak-ken. DunkleAhnung ergreift bangeseinHerz.Wartet imKino Erlosung?

    Bild 4: SAMSTAGrKINO STERNcc:Martha wartet aufMabuse. Haben ihre Botschaften ihn diesmal erreicht?Verbirgt er sich in der Maskeder Kino-Eminenz im Hin-tergrund?[I!] N R. 1 I 8 5 HIE R 0 IT Z 0

    IJBild 11: PANISCHES ENTSETZEN:Aus der Pforte desPalais taumeln zombie-gleich drei Heiden. DasstummeEcho dieses Parks verdoppelt ihre Schreie. Sie habendas Tabu gebrochen. Welches Geheimnis verbarg sichim Haus?

    Bild 13: NICHTS BLEIBT WIE ES WAR: Martha sahMabuse. 1mAngesicht des Feindes sendet siedie Bot-s chaf t, d ie ihm Verderben br ingen so li . Doch ihremedialen Krafte reichen nicht aus.Jetzt weiBsie: AllesmuBsich andern.cc

    Bild 15: MIT PALME UND MIT EISCREME: Else Matu-schek, die sich nun Balihaus-Elseccnennt, sagt derBeamtenlaufbahn frohlich Valet. In der renoviertenWashington-Bar fOhrt s ie d ie Bucher und das Regi-ment.

    Bild 12:WASSIEGESEHEN HABEN: N.R.G. bespater: Ich sah diefinale Apokalypse. Der AppeinAgent desTeufels. Oh, klammer WOrgegriff dtraurns. Nedetzky sagt: Es war die NachtigalElse Matuschek: Eswar die t.erche. Wo ist M

    BUd14:14 TAGESpATER: SelnWunsch ist Wlrgeworden. Drahtlos manipuliert er Computer-SN.R.G.beherrscht dasPsi.Er mechte sich -cesanen.Marthagabihm dieFormel.Siekreist denObtigen Gegner nun ein. Ihr Password lautet Ca

    Bild 16: DAS GLOCK KAM OBERNACHT: NeLebensstern ergluht in neuen Bahnen. Selbstvchung steht obenan. Nedetzky tanzt jetzt dmenco. DasPublikum verlangt nach carmenENDE

    HIEROlrzo N R . 1 1

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    7/13

    Bild 5: BEINAH' WIE VERABREDET: Er sagt: Oha! - Bild 6: WIE VOR EINEM GROSSEN SPIEGEL: WasSie denkt: O'Haral, Und zahlt die Karten fOrs 3. Park- Kino? Was ist Leben? Der dunkle Saal gewahrtett. Liebe auf den ersten Blick.

    Bild 7: LIEBE MACHTBLIND: Else Matuschek, die Kom- Bild 8: SAMSTAGNACHT IN DERWASHINGTON-BAmissarin von der Sitte, verfolgt den abgelenkten N.R.G. Dunkle Gestalten in der Taverne. Nedetzky schmeWenn sie den Hacker OberfOhrt, versetzt man sie ins den Laden. Das dublose Hinterzimmer lockt die SitteWirtschaftsdezernat. Sie will Karriere machen.

    Bild 9: GRAND MIT VIEREN: Das Liebespaar noch Bild 10: DER MORGEN GRAUT: Magische Krafteimmer arglos. Matuschek denkt langst nleht mehr an Werk. Oberirdische Instanzen zwingen die VerliebtMadchenhandel. Auch spurt sie nicht Nedetzkys geilen zum Palais der Ratsel. DieMatuschek auf ihren FersBlick. Wer spielt FOnf? Wer hat die TrOmpfe in der Nedetzky wittert Konspiration. Eine Katze miaut.

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    8/13

    Hand?

    INT6RVJ6W1 1 1

    -BevormanBarrikadenerkletternkann ....Heinrich Hannover, Anwalt und

    Schriftsteller in Bremen, praktiziert seitdreiRig Jahren. Er verteidigte schon die inden 50er Jahren vom KPD-Urteil Betrof-fen en und vor kurzem Peter JurgenBoock, Aussteiger aus der roten ArmeeFraktion. In Gottingen stand er imNovember mit seinem Mandanten Klaus-Peter R. vor Gericht, edolgreich wie manmittlerweile weiR. Das Vedahren endetemit einem Freispruch fur seinen Mandan-ten. K.P .R. war angeklagt, in der Sylve-

    N R. 1 18 5 H I E R O r r z o

    Fotos: Gotthard Penk

    . . . .mu8man erstmallaufen lernen!stemacht 1980/81 einen Polizisten wah-rend einer Demo mit einem Stein am KopfverJetzt zuhaben. Ein Urteil, das ihn zu2112Jahren ohne Bewahrung ~verknackte,wurde vom Bundesgerichtshof aufgeho-ben und an eine andere Kammer desLandgerichts zuriickverwiesen. Aberselbst dieser Freispruch hinterJaRt einenbitteren Naehgeschmack. Warum, daserzehlte der Verteidiger Heinrich Hanno-ver Gotthard Penk.

    - ". < ! }

    H.I.: Der Freispruch von Klaus -Peter Richter bing biszum Schlu8an elnem seidenen Faden. Woranlag'das jetzt eigentlich?Heinrich Hannover: Das lagdar an , d af t d ie Vor si tz en de d erKammer o ff en si ch tl ic h b is z umSchluft verurteilenwollte. Siemufttevon ihren Beis itz ern uberst immtwerden. Aber inder Urteilsbegrun-dung hatdieVorsitzende unterVer-s to ft g ege n di e s on st u bl ic he nRegeln doch sehr deutl ich durch-blicken lassen,daftsie dasUrteilfurfalsch halt.H.I .: War d as e in Ver st 08 g eg ens trafprozessuale Vorschr if ten,oder gegenalIgemein gehandhabteVerhaltensregeln im Proze8?H.H.: Der Ver st08 l iegt s chondarin, da8das Beratungsgeheimnisdie Richter zumSchweigenzwingt,wie die einzelnen Richter abge-stimmt haben unddie Vorsitzended as s o d eu tl ich e rk li ir t h at . I chmeine, da8 s ie verpOichtet gewe-s en war e, d as Urt ei l auch d ann,wenn sieiiberstimmt worden ist, sozubegr iinden wiedieMehrheit esgewollt hat.H.I.: Das ware j et zt a be r k ei nGrund, gegen das Urteil anzuge-hen?H.H.: Das ist zu i iber legen. Mankonnte theoretisch Dienstaufsichts-beschwerde erheben, Frageist nur,ob es irgendjemandem nutzt.H.I.: Wielautete jetzt dieBegriin-dung fiirden Freispruch?H.H.: Die beschrdnkte sichprak-t is ch auf d en Sat z, d ie Kammerhii tte letz te Zweifel an der Schulddes Angeklagten nicht iiberwindenkonnen. 1miibrigenwares eher dieBegrundung einerVerurteilung.RI.: Die Vorsitzende hat ja auchb ei d em Pho togr aphen, d er a Is .Entlastungszeuge geladen war, amT ag v or d em U rt ei l e ine H au s-durchsuchung machenlassen - weilsieibn fiirunglaubwiirdig hielt?H.H.: Die Vorsi tzende hat s ich ind er U rt et ls be gr und ung da zubekaruu, daft sieskeptisch war, obdiese Photos tatsiichlichin derSyl-vesternacht 80181gemacht worden

    ,,1 \. .. daft die alten Nazis ihre Vergangenheitdurch Distanzierungen uberwunden haben.voraus, daft sieeinerganzen Reihl!vonZeugen falscheAussagen zuge-trauthat unddemAngeklagten undvielleicht seinem Verteidiger, daft

    stellesich vor, man steht a/sZeugevor Ger ich t, und dannkommt eineGruppe von Kriminalbeamten unddurchwuhlt s iimtl iche Fotos , d ieman hat,das lstein ungeheuerlicherEingriff in Personlichkeitsrechte,wie es in einem Rechts staa t kaumvorstellbar ist. Aber dasistein Fall,den derBetroffene selbstproblema-tisierenmuft

    . .. daf t h ier e in Mann auf der Ank lagebanksitz der unschuldig ist.waren und das , obwohl wir dazubereitsmehrere Zeugen aufgebotenhatten; wir hatten Bilder aus demFamilienalbum vorgelegt, die Mut-ter des Angeklagten vorgeladen,Vergleichsfotos aus verschiedenenIahren vorgelegt,um darzutun, wieKlaus-Peter ausgesehen hatin die-serNacht im Vergleich zu anderenI ah ren. Wenn d ie Vor si tz en degleichwohl so eine Aktion gegeneinen am Verfahren nicht Beteilig-ten veranla fi t, dann is t das dochsehr ers taunlich. Das setz t doch

    . . . daf t ich gerne mit Kindern umgeheund ihnen Geschichten erziihles ie geturkte Bilder vor legen wur-den, sogaranfertigen lassenwurdenfUr Pro ze fi zw ecke . Das i st e in eungeheuerliche Verdachtigung.Zugleich is tes ein Eingr if f in d iePersonlichkeitsrechte einesam Ver-fahren nichtBeteiligten, derfreund-licherweise Fotosfur diesesVerfah-renzur Verfugunggestellthat.Man

    H.I.: Wenn vom Gericht ZeugenaIs unglaubwiirdig erachtet wor-d en , d rohen d ie sen Ank lagenwegen Meineids?H.H.: Das ist eine Entscheidungder Staatsanwaltschaft. Sie ist ver-pflichtet, einzuschreiten, wenn siemeint, dafteinestrafbare Handlungvor liegt . lch glaube, daft d iesmal

    die Staatsanwaltschaft vernuistals dieGerichtsvorsitzendeWie kommt e s, d a8 Du, n acRAF-Prozessen, die in StutS tammheim gelaufen s ind,Peter Paul Zahl jetzt inGottKlaus-Peter vertrittst?RH.: Also, ichbin keineswegelegt auf eine bes t immte APro ze ss en , s onde rn i ch bmanso sagt, einAllround- Vger , yom Diebstahl b is zumi st a ll es b ei m ir vor gekoAllerdings binich seitBeginner Anwalts tat igkeit im Iahsehr viel inpolitischen Straf

    ren tatig gewesen, zunacsondere[ur Kommunistenche, d ie dafiir gehaltenDann in den 60er lahregend in StudentenprozeDemonstranten usw. Zu B70e r Jah re hat te i ch dMandate von Leuten , d iezugerechnet wurden. Miteidigung von K.-P. keh

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    9/13

    Grunde zu einem Metier zur i ick,das ich haufig betreu t habe, ndm-lich zu Demonstrantenprozessen,DieserFalljetzt istin jeder Hinsichtfur einen Verteidiger interessant,weil ichdie Uberzeugung wahl dermeisten kritischen Prozefibeobach-terteile, daf3hierein Mann auf derAnklagebank sitzt, der unschuldigis t. Man hat den wirkl ichen Tiitern icht gefunden, und K.-P. R. wirdgewissermaf3en stellvertretend inAnspruch genommen fur den , derden verhiingnisvollen Steinwirklichgeworfen hat. Das isteineAufgabe,dersich wahl kein Verteidiger ent-ziehen wird.H.I.: Es ist also nicht nur beruf li-ches Interesse, sondern einmorali-sches oder eth isches Mu8, dannt ii ti g zu wer den, wenn j emandunschuldig ist?H.H.: Dasist naturliclieineVertei-d ig ung, d ie man s eh r v ie l L iebe rmacht, a ls bei einer , bei der esnururnmehr oder weniger Strafegeht,woderMandant ansichschuldigistundwo mannur aufeineMilderungderStrafe pliidiert. Gerade auch inHinblick auf denFall von K.-P.R.kann ichsagen, daf3ichgrundsdtz-lien in meiner 30jiihrigen Verteidi-gerpraxis nur Mandanten aufFrei-

    Gesinnungsurteil empfinden. Gibtes tatsi ichlich einen Trend, da8 inS trafprozessen mit polit ischemHintergrund die sog, Gesinnungdes AngekJagten den Ausschlagfiireinextrem hartes Urteil gibt?H.H.: Der Vorwu rf d er Ges in -nungsjustiz horen natiirlich. etab-lierteJuristennichtgern,aber esistwahl einoffenes Geheimnis, daf3inpolitischen Strafsachen die Gesin-nung des Tiitersimmer wiederdenRichtern, ich mochte sagen unbe-wuf3t , d ie Hand fuh rt b ei i hr emUrtei l. Zu diesem Fehlur teil wirdsicher beigetragen haben, daf3derAngeklagte eine politische Erkla-rungabgegeben hat, dieals Zustim-mung zu denAktionen injener Syl-vesternacht aUfgefaf3tworden ist.Daher haben wirin dieser Instanzdie Folgerung gezogen, daf3politi-sche Erkliirungen nicht abgegebenwerden.H.I .: Abe r g er ad e d adur ch , d a8K.-P. R . e in b es timmte s Ges in -nungsurteil nicht abgegeben hat,h at i bm d as Ger ic ht im erstenRechtszug vorgeworfen, da8 ibmdurchaus zuzutranen sei , da8 ersich spontan einer gewalttiitigenDemonstration gegeniiber Polizei-beamten anschlie8t.

    Es gibt Phasen,WO ich den Anwaltsberuf verdammespruch ver teidigt habe, von derenNicht-Tiiterschaft ich auch uber-z eu gt war . Das i st a uch h ie r d erFall, und das werde ichden Rich-ternauchsagen, dieiiberdiesen Fallzu befinden haben . Das ist schoneine ganz wichtige Information [ureinGericht, daf3auchim vertrauli-chenVerteidigergespriich derAnge-klagtesichdazu bekannt hat, daf3erunschuldig auf der Anklagebanksitzt.H.I.: Der Bundesger ichtshof hatd as V erf ah re n g ege n K .- P. R .wegen fehlerhafter Rechtsanwen-dung an das hiesige Landger ichtzuriickverwiesen. Welche Fehlerh ab en d ie Got ti nge r R ic ht ergemacht?H.H.: DieRevision gegendas ersteUr teil war auf eine Fii l le von Ver -[ahrensfehlern gestutzt. Der Bun-desgerichtshof hatsich davon einenausgesucht undzwar diekommissa-rische Vemehmung eines Polizei-zeugen. Derhiittein derHauptver-handlung durch dasganze Gerichtgehor t werden miis sen , eine ganzformale Ruge hat a lso hier Erfolggehabt. Mankann wahl sagen, derBGH i st m it de r 2. Strafkammersehr diskretumgegangen, denn dasUr teil is t, ich dar f wahl sagen , sohanebuchen, daf3auch den Rich-tern in Kar lsruhe s ich d ie Haaregestriiubthaben durften.H.I.: Nach Aussage des Kommi-tees fiir Grundrecbte und Demo-k ra ti e mu8 te man das Urt ei l a1s

    N R. 1 1.5 H I E R O l r z o

    H.H.: Manhat VOnihm einedistan-z ierende Erkli irung erwar tet, d iehat er n icht abgegeben . Das ist jai ib er ha upt t yp is ch [ ur u ns er eDemokratie, daf3Distanzierungser-k li ir un gen pol it is ch en I nhal tserwartetwerden. Dasfuhre ichdar-aufzuruck, daf3die altenNazis ihreeigeneVergangenheitdurch Distan-zierungen iiberwunden haben. Dasi st j a s ch on e in V er ha lt en ss ti lgeworden, daf3mansich einerpoli-tischen Vergangenheit einfach ver-baldistanziertund damitist dieerle-digt. So wirddasjaauch inBerufs-verbotsprozessen immer wiederg efor de rt . S o e in fa ch i st d as j anicht , man kann ja in einer polit i-s ch en L an ds ch af t s te he n u ndbestimmte Meinungen gut finden,o hn e daf3man kon kr et a n e in erbestimmten strafbaren Handlungbeteiligtgewesen seinmuf3.H.I.: DasLandgericht hatin einemScbadensersatzproze8 die Klagegegen Klaus-Peter abgewiesenH.H.: Ja, d ie E rfah rung machtman ja hiiufiger, daf3 Zivilrichtermit geringerer politischer Leiden-schaftan so einVerfahrenherange-henund einfach diealtenluristentu-g enden meh r p fl eg en , n amli cbwirklich nur dasfestzustellen, wasman nach den Regeln juristischerKunst wirklich konstatieren kann.H.I.: Du bis tja nicht nur S trafver-teidiger, sondern auch Verfasserpolitischer Literatur undvor aIIem

    Kinderbuchautor. Was betreibstDu e ige nt li ch h au pt - u nd wasnebenberuOich?H.H.: Das i st s chwer z u s ag en ,b ei de Ber uf e machen mir S pa f3 .Allerdings gibtes schonPhasen, woich den Anwaltsberuf verdammeund liebernur nochKinderbuchau-torware, wiejetzt imProzefl gegenPeterJurgen Boock. Aber dassindnur voriibergehende Anwandlun-g en , wah rs ch einl ic h konnt e i chdochnicht lebenohne diesenstandi-genKampf vorGericht.

    K l au s- P e te r R i ch te r: ."Am 29.11. FII/d e in s ich /as l v ie r

    Jahre hinschleppender Justizskan-d al e in a us m ei ne r S ie hl Emi l' . l chwurde letzt instan z lich VOI demVorwur] [reigesprochen, SilvesterHOI SI m il e in em S te inwu r] I . d el lLandjr ieden und 2. einem Zivilpo-f iz is t~ v ie r Zahn 1 I 1 1 . 1 ' dem Mundgebrochen 211 h ab en . D cm F rei -spruch, dcr 1011 der VorsitzendenCostede mil e iner tpe rsonlichen)Hegr{indllng Fir r in Urtci l 1'011min-d es te ns v ie r J ah re n v er sc ha rj te rKerkcrho]t vcrkundct wurde, ist einV cr jo hr en v or un ge gang cn , d as ,ware e s[ur mich srlbs: n icht so exi-sten iicll bedrohlich gewesen, dellSt()JjjilY cin mehrhandigc Chronikriner Pr ovinzposse abgebenkonntc. (.I. 11.1.12iH4). Hohepunktd ie se s kuikarsk. anmutenden Pro-zesse,1 warcn lrmiulungcn ,,'egelleinrs Fotos, die ihre Kreise h is ind ieZen t ra i l' e iner iapanischcn Film-[irm a zo gell. - U nd d us 1 11 11 '. 1au]Kosten desstrupo zicrtcn Stcucrz ah-len, f_,I'konnte [et z! der Eindruckcntstclu-n, d(lf! mei n V rr tr uu cn i lldie lust i: nun wiede rhcrgc stel l tworden war, da ill dicscm unsercmStaat ja lctzt lich doch die Gerech-t ig kr i! i hr cn l . au ] n imnu . l n c c iu -::g /(OIl\C(jIlCIl::: dicsc mcincs !)()(-cnticllen Fredens m it d cr d ri ur n(i"'\'IIII k(1111 j ed oc li n ur d ie scin,da]! ich ( II II j ur s t sc hc n S ch r uI I I I 1 1 e 1111 wcrdc, (IIII illBrtraclu kommcndcn Tathc st iindwiun tlcrl'ohzri rcstlosaulkliircnzu 1 (1 .11 '1'11 .

    / 1 1 1 l ih ri ge ll s in d m ir t ro t : I -r ei I/)//Ichl helrii"'l/fic/ze K(J ( Fir;l,n"(//te ( t u t( , n"lia ,llllild ". 1 S l' el ld el lk ol ll o N r. l IJ17 l.?38IJIJIitt i (i(il/illg( ' // ' l'I ' ila/lIll Fir ier/a-1 " 1 1 1 oj/ "H.I.: 1steseineArt Traumwelt, indieDu dann abriickst?H.H.: Es isteineArt Ausgleich. Eskommt hinzu, daf3ichsehrgem mitKindem umgehe und ihnenGeschichten erzahle. Siesind jaaileaus dem spontanen Erzi ihlen voroder mit Kindem ents tqndep; Ichhabeja selbsteineganzeReiheKin-d er i n d ie Wel t g es et zt , d as e rs teEnkelkind is tauch schon da, daswirddann wahlzu weiterenKinder-biichernfuhren. Ichbin iiberzeugt,

    s ehr v ie le E lt er n k on nt en d asg en au sog ut wi e i ch , t un e s n urnicht, weilesnichtsobequem istwieein Kind vor die Glotze zu setzen .Ich empfehle allen Eltern, sichdieMuhe zu machen, Kinderbiichernachzuerziihlen; auch die Kinderdaran mitwirken zu lassen und dieGeschich te gemeinsam abzuan-d emo Nur s o kann man e twas [u rdie Phantasie und Kreativitiit vonKindem tun.H .I.: Du bist ei n polit ischerAnwalt und poli tisch engagiert ,w il lst D u i ibe r d ie K in de r di eEltern veriindern?H.H.: Man k ommt s ehr l ei ch tdazu, demErzdhlen vonKinderge-schichten irgendeinen ideologi-schen Hintergrund zu geben undindem Vorwort manch eines meinerKinderbiicher binich dieserVersu-chung auch nicht ganz entgangen.Aber eigentlich habe ichdieBuchernur geschrieben, weil esmir Spaf3gemacht hat. Erstnachtriiglichhabeichmir gesagt, daf3ichdamit nichtnurden Kindem etwas Gutes getanhabe, sondern auch etwas zur Ver-anderung der Gesellschaft getanhabe, denns ie kann nur von Men-schen veriindertwerden, diePhan-tasiehaben und Kreativitiitentwik-kelnkonnen. Ichhabe michhiiufiggegen die Vorwiirfe polit is cherFreunde wehren miis sen, d ie mirsagten, meine Kinderbucher seienzu unpolitisch. Dashabeichimmerguten Gewissens zur i ickweisenkonnen, i nd em ich s ag te : Bevorman Barr ikaden erklet tem kann,muf3man erstmallaufen lernen.H.I .: Dein n eu es te s Buch h ei8tDer verge8liche Cowboy" unddiel et zt e S pr echp la tt e De r miidePolizist, ist das ein WunscbtraumvonDir, da8 Polizisten miide seinsoDen?H.H.: Nee, der Titel istvolligirre-fuhrend, wenn man ihmeinepoliti-sche Deutung gibt. Die Geschichtehandelt einfach von einem Kind,das einen eingeschlafenen Polizi-s ten vorubergehend vertr it t, e ineSpaf3geschichte,dieman einfach alsSpaf3nehmen muf3.Ich weif3aber,daf3es Menschen gegeben hat, dieso humor los waren, den Titela lsAngriff gegen Polizisten zu verste-hen, so hateineBekannte in einemPolizistenseminar jedem derAnwe-senden ein Exemplar des mudenPolizis ten geschenkt - d ie habennicht mehr mit ihrgesprochen, diehabensich verarschtgefuhlt.H.I.: Welche P li ine has t Duin derniichsten Zeit?H.H.: Auf dem Kinderbuchsektorwird im Juni '85 in der Rotfuchs-reihe ein Buch herauskommen,DerMond imZirkuszelt, undaufdem politischen Arbeitsfeld werdeichversuchen, einBuch uberpoliti-scheJustiz am Beispiel derTerrori-stenprozesse zu schreiben.H.I.: Vielen Dank fiir dasGespriich.

    . ,. !o .

    P l a n u n g s -geb i e tB a h n h o fWestseiteDie Bewohner der vomAbriB bedrohten Hauser ander Groner Lands traBe wer-den aktiv.Am 29. November t ra fensich, auf Initiative der DKP,d ie b et ro ff en en Bi ir ge r z ueinem Informationsabend, urnuber ein gemeinsames Vorge-hen gegen den Ratsbeschlufvom9.11.84 zuberaten. Dabeikamen sie nach zweieinhalbStunden iiberein, einenschri ft lichen Antrag mit derForderung nach emeuter Bur-geranhorung zu formulieren.Donnerstagabend urn halbach t - der Raum einer Priva t-wohnung fullt sich rasch mit15interessier ten Leu ten. DerRa ts he rr Neub aue r (DKP)erlau te rt zunachs t d ie Bau-plane der Ratsmehrheit(CDUIFDP), dieaufdem 6000qm g roB en Ge la nd e a n de rBahnhof -Wes ts ei te e in enneuen Konzentrationspunkt inGottingen vorsehen. Geplantist, die alte Lokhalle ~rMarktstande , Gastronomie-betriebe und Einze lladen zunutzen, AuBerdem sollen ein14s t6ck iges Hote lgebaude ,Buro- und Wohnanlagen ent-stehen. DaB auf diese Weisedas Zentrum weiter auseinan-dergerissen wird, ist abzuse-hen. Zur Verkehrsheranfuh-rung andas Gebiet ist der ~aueiner teilweise 6(!)spungenHauptverkehrsstraBe vorgese-

    hen, die von der Groner Land-s traBe i iber d ie Godehard-straBe hin zur WestumgehungWeendes fuhren soli,Man hat sich fur dieseLosung entschieden, obwohlei n a nd er er ,. gi ins ti ge re rAnsatz diskutiert wurde. Dazuharte man dieStraBe unmittel-bar an d ie Neubautrasse derBundesbahn entlanggefiihrtun d e rs t ku rz v or de r Kr eu-zu ng au f di e Grone r L and-straBe einmiinden lassen. Dashar te immerhin den Vor te ilgehabt, daBderLarmpegel furden Wohnbereich niedrigerausgefallen ware. .1m iibr igen kann man sichfragen, was fur dieses finanz-aufwendige Prestigeobjekt -aliein fur die B3sindimHaus-halt 852Millionen vorgesehen- an g iins tigem Wohnraumgeopfert wird. Die Hauser der

    Groner LandstraBe 12,14,16,18 und 20 miissen weichen .Fragwurdig ist manchem ~~e-ter , d ie z .T . 30Jahre und Ian-ger dort wohnen, d.ieInform~-t ionsprax is e rsch ienen: S iehaben a liein aus der Zei tungdavon erfahren.Bei der Biirgerversamm-lung infonnierte .ein anw~sen-der Jurist tiber die rechthchenMoglichkeiten. .Eine ,B~rge-ranhorung fand rmMal diesesJahres zwar statt, doch gingesdamals nur urn die Anderungdes Flachennutzungsplanes.Die detaillierte Ausfuhrunglag noch nicht vor, auchgab eskein gefertigtes Verkehrsgut-ach ten. Auf d ie Frage e inesHausbesitzers, ob der AbriBdrohe, konnte noch kei neAussage gemacht w~rden. Ess te ll t s ic h da her d ie F ra gekaum, o b ei ne n ochmal ige

    Biirgeranhorung sts ol i da a nd emfal ls dwa lt ung mog li chFormfeh le r nachzs ind. Dennoch , werauf dieser Insel zwisVerke hr ss tr omen ,einerder Mi et erna nnt e, n oc h wohneRatsminderheit SPDGLG und DKP wengegen die Plane deFDP-Mehrheit.Am 13.Dezemberweitere Versammlunauf der das PapierUnterschriftenliste nbesprochen wurde ;13.1.1985 lauft dspruchsfrist, solangenarnl ich d ie P lane iRathaus aus.

    Das in Venedig v ie lge lobte E rs tlin gswe rkvon Dagmar H irtzU nerreichbare N iihe

    Regie: Dagmar Hi rtz Drehbuch: Margarethe von Tro tta und Dagmar Hi rtzmit : Kathr in Ackermann, Klaus Grunberg, Brigitte Karner, Loni von Friedl und als Gast

    COSMOS Filmver le ih GmbH

    H I E R O l r z o

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    10/13

    Sarah Haffner im ApexEine Ausstel lung mit B il -dern von Sarah Haffner , v ie -len durch ihr Engagement inSachen Frauenpolitik bekann-ter denn als Malerin, eroffnetd ie Galer ie APEX am Sams-tag , d . 12. 01 . u rn 21. 00 h . Zudiesem AniaB wird SarahHaffner ihren Aufsatz uberDa s s ta rke Ges ch lec ht lesen.Fur Sarah Haffner, die sichinerster Linie als Malerin ver-steht, hat sich eine ArtArbeitsteilung ergeben, diesieziemlich genau einhalt. Willsiezu etwas Stellung nehmen,was aktuell i st und von mehrtages- oder gesellschaftspoliti-scher Bedeutung, dannschreibt sie dariiber. Person-licheres driickt siemitden Mit-teln der Malerei aus. .Man kann nicht tagespoli-tisch malen, sagt Sarah Haff-ner die daher bewuBt inihrerdoppelten Funktion als Male-rin und engagiert eingreifendeSchriftstellerin vorgestelltwird.P liinderung undVergewaltigungDie Tragodie Der Vnter-gang von Walte r Jens geh tauf das Anti -Kr iegsdramaDie Troerinnen vonEuripi-des zuriick:Nach dem Tro janischenKr ie g t ra te n d ie Fr au en d~ rbesiegten Trojaner den\\:,egl~e ine trost lose Sklaverei belden Griechen an.Bei Walte r Jens s ind keineGetter mehr imSpiel. Fur dasLeid der Z iv ilbevo lkerung -fur Massaker, Plunderung undVergewalti gung - ist aus-sch lieB lich der Mensch zurVerantwortung zu ziehen.Es h andel t s ic h n ic ht ur neine simple Nachdichtung desantiken Stoffes; Jens dachtei hn bi s .z ur l et zt en Kons e-qu enz , dem tot al en Unt er -gang, zu Ende. P remiere am19.1.85.

    Art TransitDie Ge sc hi ch te de r NewYorker U-Bahn Graffiti doku-mentiert eine Ausstellung derBer line r Galer ie 70, d ie vomKunstverein Gottingen uber-nommen wurde und vom 6.1.an im Kiinstlerhaus zu sehensein wird,Graffiti, als Subway-Art anNew Yorker V-Bahn-Wagenanfanglich die kunstlerischeAusdrucksform der Subkulturder endenden 70er und begin-nenden 80er Jahre , hat mitt -lerweile aile Stationen kultu-reller Assimilation durchlau-fen und ist zum festenBestandteil des Kunst-Esta-

    blishments geworden. Langsthaben die Sprayer den Kampfgegen die Bahnpolizei verlo-ren und Graffiti halt auf Lein-wanden Einzug in die teurenund p iekfeinen Galer ien derKunstmetropolen von NewYork bis Dusseldorf. Die pla-kativen Strichmannchen einesKei th Har ing (documenta-Teilnehmer) erzielen Preisevon 70.000 DM und inseinemFahrwasser drangen andereSpray-k ids nach, bevor derTrend und damit diekommer-zielleVerwertbarkeit versiegt.Die Ausstellung im Kunst-verein widmet sich vor allemden An fa ng en .de s My th osGraffiti. Anhand von Fotosund Videos von Martha Coo-

    per und Henry Chalfant,zweier New Yorker Fotogra-fen und Szenisten , d ie aucheinen erstklassigen Bildbandzur Ausstel lung vor legten ,we rd en S ti le, Sp ra ye r u ndd er en C rews , wi e z .B. Di eTNT (The Nation's Top) oderdie CIA (Crazy Inside Artists)portratiert, 1m Mittelpunktstehen die mittlerweile legen-daren throw ups (Monum-entalbilder) und tags- (Initia-len), dielangst denAnstrichender New Yorker U-Bahn-Ver-waltung zum Opfer ge, falle.nsind.In absehbare r Zei t d ii rf tedas Underground-PhanomenGraffiti- vollends durch neue. T rends in den Hintergrund

    gedrangt worden sein und nurnoch in den Kopfen wenigeralsein weiteres Beispiel furdiegelungene Vereinnahmungvon Subkultur durch markto-rientierte Kunstproduktionherumgeistern .Graffiti hat sich etabliert,a ls Sammler ob je kt un d a lsStilform irgendwo zwischenPop Art und Surreal ismus.Anlafslich der Ausstellungse-roffnung wird der Geschafts-fuhrer der Galerie 70,MichaelSc hr ode r, d er f ur I de e u ndKonzeption der Ausstellungverantwortlich zeichnet, eineneinfuhrenden Vortrag halten.Die Ausstellung lauft bis zum27.1.85. MM-Concer te:0421/255883

    V O I V e r ka u f a . d . b e k a n n l e n V v I I- S l e li e nG.B.

    N R. 1 1 8 5 H I E R O I r z o

    AberHallo-Eine Revue?Die Revue - einstmals sehrbewuBteingesetztes Mittel zurAblenkung der Menschen inZeiten politischer, wirtschaft-licher und gesellschaftlicherUnsicherheit - ist sieheute nurnoch Objekt fureinen lacheln-den, nostalgischen Ruckblick?1stes iiberhaupt wunschens-wert, ihr zur Wiedergeburt zuverhelfen? Gerade heute?Oder kann ei ne Revue i nmodernisierter Form auch zuetwas anderem dienen?1st s ie durch ihre zah lrei -chen, einzeln aneinanderge-reihten, nur locker verbunde-nen bildhaften Szenenfolgen,nicht auch eine Moglichkeitfur die Prasentation bzw, Ver-einigung unterschiedlicherund vielfaltiger Theaterele-

    mente : Songs , Bewegung,Sp ra ch e, Show, Ko st ume ,Pan tomime, Farben, Tanz,Poesie, Maske, Pose, Akroba-tik Moritat und vieles mehr?Durch eine Revue, sounsere Meinung , kann maneine Kunstsituation schaffen,in der aile Ausdrucksformenzug le ich Thema und Inhal tsind.D ie dargestel lten Szenensind Produkte unserer Ideen,Vorstellungen, Wunsche undFahigkeiten.P remiere ist am Donners -tag, d. 10. Januar 1985, 20.00Uhr e.t. imThOP, Humboltal-lee 13 (Hintereingang). Ein-trittspreis: 5,- DM fiir Schiller/Studenten, ansonsten 7,-DM

    SChule als KampffeldIn dem TheaterstuckGimme Shelter (Die Geisel-nahme) wird der letzte Schul-tag e ines 16Jahrigen durcheinen Zwischenfall zurperson-l ichen Revol te : Der Schulernimmt die Lehr er und denRektor als Geiseln, droht, sieund sich miteiner brennendenZigaret te uber dem offenenBenzintank in die Luft zusprengen. .Der Englander BarneKeeffe schrieb das S tuck furJugendliche ab 15 Jahren1977. Er schildert die Schuleals Austragungsort sozialerKonflikte, woVorurteile, Fru-s trat ion, Verbi tterung undRes igna tion das Verha lten

    I bestimmen.Die Premiere findet am31.1.85 im JUNGEN THEA-TER statt. PaZ

    H a n d e l u r n C i r c um a n iE i n e Z e n su r f in d e t n ic h t s ta t t 1 9 8 5 , d a s E u r o p a is c h e J a h r d e r M u s ik

    o h n e d a s 2 , C i r c u m a n ie - F e st iv a l a u s k o m m e n . D a s w i rd e s v e r k ra f te n , a b e re s s c h o n u r n d i e b r a c h li eg e n d e n E r f a h r u n g e n a u s d e m 1 . F e s t iv a l u n d d i et e n I d e e n f u r' s 2 . , e s w a r b e s ti m m t a f fe n g e il g e w o r d e n ,Dafur werden ihmHandel-Fest-spielegewidmet, wieGottingen sieb is he r noch n icht g es eh en undgehor t hat . Na, ist das was? Nichtsgegen Handel, wird der gute 1985doch 300 Jahre alt . 240.000,- DMstadtischer ZuschuB sind fur solchein Jubilaum ja auch nicht unbe-d in gt zuv ie l, v or au sg es et zt d asEtatsackel fur Kultur ist so prall ,d aB das Eu ropa is ch e J ah r d erMus ik - wenn esdenn unbedingtbernuht werden m uB - in vergleich-barem MaBe mit zeitgenossischerMusik gefeiert werden kann.Da kamen sich die Circumanie-Organisatoren schonrichtig mikrigvor mit ihrer ZuschuBforderungvon lumpigen 20.000,- DM. Dafurwardie Verbluffung urnsogrofser,als d ieser bescheidene Wunschabgelehnt wurde.Mit d ie se r Abs ag e konnen d ieCircumanier auch die beim Bundbeantragten 20.000,- DM Zonen-randforderung abschreiben. DerBund pflegtdie Praxis, wenn, dannnur bis zur Hohe der s tadtischenFor de rung zu b ezus chus sen.Konnte diese Praxisvon den Han-deifestspielern noch als Drohunganden Rat genutzt werden, diesenBetrag auf gar keinen Fall zukiir-zen (die Handelgesellschaft erwar-t et v om B und 2 40. 00 0, - DM) ,scheint d ies fur bes timmte kultu-relle Bereiche allerdings kein zug-kraftiges Argument zusein.Zah lt man a il e Zus chus se vonStadt Land und Bund zusammen,wird Handel im nachs ten Jahr mit750.000,- DM subventioniert. DieE rk enntni s, d aB ube rr eg io na lattraktive Musikveranstaltungenohne kraft ige F inanzspr itzen aus

    offentlichen-Mitteln nicht zsieren sind, durfte denRatsfrauen also nicht fremd seinF ur d ie C ir cumani e wAuss ic ht ge st el lt , d aBebenso wie 1984mit einer Aburgschaf t von 10.000,- DdemKulturtopf furSonstignenkann. Zum einen hatCnie1 gezeigt, daBdiese Sumfinanzielle Risiko nicht auszum anderen bedeutet d iexis , daB dafur weniger lVeranstaltungen bezuschudenkonnen. Beim ersten,organisierten Festival mocnoch angehen, beider Fortfvon Circumanie aber ist dgangbarer Weg. Circumandie Gottinger mus ikszenechern , n icht durch seine Eandere Aktivitaten beschneDies ist nur ein Beispiewie in Gottingen die freienossische Kultur vernacwird, unddie Handelfestspih en ebens o b ei sp ie lh af tLieblinge der konservativenmehrheit, denen dieWiinsdenAugen abgelesen werdMit dieser bornierten Klitikhaben s ie esnun einmgeschafft, eine engagierteund ein vielversprechendejekt zustoppen,Da b le ib t n ur noch d ieternde Gewissheit, wieBasieim Rat formulierte: Dnative Kultur ist so lebends ie d er e tabl ie rt en Kul tuTages dasWasser abgrabenAls o, d en Spa ten r ueht iweden, weiterhuddeln!Horst Janzen, Kulturrat G

    H I E R O t r z o N R . 1 18 5

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    11/13

    Es war einmal ...Das Waldschlolschen wirdvie-len Urgottmgern noch bekanntsein als beliebtes Ausflugslokalzwischen Reinhausen undB remke, wo F amil ien und s on -s tige Spazierganger nach ausge-dehnten Wochenendwanderun-g en ihr en woh lv er di en ten Kaf -f ee und d as S tu ck Tor te zu s i chn ehmen konnt en . S ei t F eb ru ar1981 hat sich dort allerdings eini-g es g eand er t. I hr en woh lv er -d ie nt en Kaf fe e o de r d en Rumam Kamin g en ieBen dor t j et ztTagungs te il nehmer mit meh rode r wen ig er r au ch enden Kop -f en . Aus d er Wande re rk laus ew urde ei n Tagungshaus mitu be rr eg io na le r Bed eu tu ng . Eswerden Seminare tiber MedienOkologie ,Korper biszu Theate;und Video zum groflten Teil vonden Betreibern des Waldschlob-chens initiiert. AuBerdem laufendort ob ihrer auBerordentlichen

    Klasse bemerkenswerte Musik-Theater- und Kabarettveranstal~tungen.

    N R. 1 18 5 H I E R O I T Z O

    Gesucht -gefunden!Ausg eh en d vo n d em Pl an,zusammen auf dem Land zuwoh ne n, su ch te n Ra ine r, V ii iu nd J oagn es e in Hau s, was groBgenug sei n sol lte, urn auchand er e Leu te f ur e in p aa r Tag eunterzubr ingen. Da war namlichnoch die Idee des Tagungshau-ses, in dem neben anderens chwu le I ni ti at iv en und Grup-pen Tagungen und Treffenabh al ten konnt en . Was s ie f an -d en war e in S ch lo ll ch en , e twasverfallen und heruntergewirt-sc ha ft et , w as a be r m it se ine rGrobe Mog li chke it en bot , d iewei t u be r d ie u rs pr ungl ichenAbsi cht en h in au sg in ge n. Si egrundeten den Verein fur sozialeu nd pa da go gi sc he A rbe it a lsTrager des Hauses, dessen Vor-s tand die drei aktiven Betreiberd es Tagungs haus es war en . 1m

    Feb ru ar 1981 b eg annen s ie m itden Innenausbauten, so daBbereits i m A pril 81 die ersteBesuchergruppe indasHaus ein-fallen konnte. Mit der f inanziel-lenHilfe von inzwischen 120for-d er nde n u nd b er at end en M it -g liedern , einem ZuschuB aus derDenkmalpflege und viel eigenerArbeit wurde das Waldsch16B-c he n i n d en f ol ge nde n J ah re ns owei t r enov ie rt , d aB jet zt n urnoch AuBenarbeiten notwendigsind.

    Alles unter einemDach ....Der R aum vo n f as t 1 000 qmWohnflache gliedert s ich in dreiGruppenbereiche mit insgesamtfunfzig Betten und Tagungsrau-men f ur j ed e Grupp e, meh re reKii ch en und Bader , e in Kamin -z immer und e in en g roBen S aa lim Zentrum, indem Verbindun-gen zwischen den verschiedeneni m Haus we ilende n Leuteng ek nup ft w erd en . 1m o be re nTei l b ef in den s ich meh re re f es tvermiet ete Zimmer. Zu de n

    Mie te rn g ehor en zum Bei sp ie lPeter Redecker, Dozent inHan-nov er , d er j ed es J ah r meh re reWochen im Walds ch lo fl ch enve rb ri ngt , u rn d ort z u m al en ,Conny Littmann, Schauspiele-ri n, f ru he r b ei B ru hwarm u ndd ie S ch au sp ie le ri n Geo rg et teD ee , di e i n d er Z ei t zwi sc he nihren Gas tspielen , z.B. imThea-t er am Turm i n Fr an kfu rt zwi -schen Reinhausen und Bremkeausspannt. V nt er dem Dac hl iegt d er Wohnber ei ch d er b ei -den ubr iggebliebenen, zur Zeiteigentl ich vollig uberlas teten

    Betreiber des Waldschlofichens.Ull i, s ei ne s Zei ch en s S tudentund Rainer, als Lehrer nur halb-t ag s v er fu gb ar , t ei len s ich d ieArb ei t, d ie von Org an is at io nt ibe r Sa ub erma che n b is z umHeizen r ei ch t. H il fe wir d ihn ennur bei gelegendlichen Arbeits-einsatzen von Freunden zuteil.Nicht nur Drops,auch Kekse!Getreu dem Satz Prophet g il tn ic ht s im e ige ne n L an d w ir ddas Waldschlo lichen von weni-g er Got ti ng er n g enut zt . Nat io -n al i st e s i nzwi schen zu e in embekannten Tagungs- und Veran-

    Las t not least f inden im Wald-schlofschen Theater- und Musik-v er an st al tu ng en s ta tt . VII i u ndUwe , d er a uc h m al e in Ja hr imHaus gewohnt hat , engagierenmit s chon er Rcg elmabigk ei tLeu te , d ie s on st n ur i n Kul tu r-h oc hbu rg en w ie B erl in o de rH amburg z u sehen sind. l hrDezemberprogramm mit CharlaDrops , Lisa Polli t und GuntherSchmidt und Georgette D eefand in Gottingen nichts ver-g ieichbares. AuBerdem entste-hen nach Verans taltungen hau-f ig noch ers taunliche S ituatio-n en , d ie e in E rl eb ni s f ur si chsind: Nach dem Nadolsky-Kon-zer t e rg ab s ich e in e S es sion mitdem Mei st er s el bst , e in ig en

    LAUTSPRECHERWERKSTATI HIFI-STUDIO

    Auch 1985KlangundAsthetik- eineMusik-Anlagevom Hifi-Fachmann

    s ta lt ungs or t g eworden. S o h al -ten die verschiedens ten Organi-sationen und Vereinigungen ihreTreffen und Veranstaltungen imWal dsc hl ol lc he n a bo Neb enuberregional arbeitenden Initia-tiven, wie die Bundesarbeitsge-m ei nsc ha ft Sc hwul e be i d enGrunen- z ieht e s r eg elma ts igGrupp en d es int er na ti on al enAustauschdienstes dorthin. 1983wurden knapp 1000 Ubernach-tungen registriert.Die vom Tragerverei n desHauses organis ierten Seminarereich en von rein schwulen Ver-ans tal tungen, wie einem FormAlte rw erden oder Weih-n acht sb acke re i- b is zu vol li goffenen, mit den verschieden-s ten Themen. S owe rd en Thea-terworkshops, Videowochenen-den und Franzosischsprachkurseang ebot en . E in S emin ar unt erdem T it el No ch r aus ch en d ieWa lde r. . .. be sc ha ft ig t s ic hmit dem Walds terben und Weih-nachts- und Oster tref fen s ind einfester Begriff in der bundesdeut-schen Schwulenszene. 1m zwei-t en Hal bj ahr 1984 bietet dasS emin ar pr og ramm 32 Ver an -s ta lt ungen, d ie n atur li ch auchvon Gottingern genutzt werdenkonnen.

    Dageb li eb en en . u nd Tei ln eh -mern einer Tagung. Bis morgensurn halb vier dauerte dieGeschichte, und wer kann schonvon sich sagen, er habe aufEBgeschirr zusammen mitNadolsky Musik gemacht.Schade ist halt nur, daB z uwen ig Got ti ng er von d em her -vorragenden Angebot des Wald-schlosschen Gebrauch machen.Und die paar Kil omet er vonGot ti ng en b is i ns B remker Talk onnen wir auch n icht a ls Ent -schuldigung gelten lassen. Ori-g inalton Viii : Wir suchen noch inS tammpublikum, Mitfahrgele-g enhe it en konnen o rg an is ie rtwerden!In diesen und anderen FallenWaldschlosschen3407 Gleichen-ReinhausenTel.: 05592/1240

    Mudra Akustik KG .Goetheallee 6 'a' 45757

    C h i n a - R e s ta u r a n t F o r m oKu rz e G e is m a r S t r. 2 0 a . 3 4 00 G o H in g en .g551 /

    Taql ic h von 12.00 -15.00 U17.30-24.00 Uge6ffnet

    A il e Ger ichte auch zum Mitin der praktischenWarmhaltepackung

    Studentenmenues Wir f reuen uns auf Ihren B

    LdetJBUR'Cafe Bistro Musik

    Auf dem Heldenbergin Salzderhelden zwischenEinbeck und Vogel beckMo-Fr ab 17UhrSamstag ab 14 UhrSonntag ab 11 Uhr FruhstUckKaffee .Kuchen .Billiard Spieleg05561/8612

    H I E R O I T Z O N R. 1 18

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    12/13

    IRGENDWO IN DEUTSCHLANDWOLFMAAHNIrgendwoin DeutschlandEMI Elektrola 14 6979,1SCHROEDERHurraEMI Elektrols 24/1491

    Das Niveau deutscher Rock-musik s te ig t unube rhorba r. S iche r.I ch denke daan Mii l le r-W. , Zanki ,BAP , Kun ze , K le in kr ie g, G ei erSt., Spliff, Haindling und natiirlichLage, Gronemeyer, Maahn,Schroeder.S teue rmann beim letztgenann-ten f lo tten Vie re r ist Wolf Maahn.E r h at d ie Sch wei ss per len v onKlaus Lage produziert, dieB oc hum-Hu ld ig ung von G rone -meyer , d ie vor le tz te Langr il le vonSc hr oed er (R oad S how ) ( Ti tel :Wir I ieben das Land) und nat i ir lichseine eigenen beiden deutschspra-chigen LPs. Als Interpret istM aah n a ll erd in gs no ch r el at ivunbekannt.Ihm fehlte bisher das Holz-schni ttar tige , Drautgange rischeu nd G ri ff ig e, d as he ut zu ta gegebraucht wird, um Erfolg zuhaben.Abe r e r hat e inen R ie senschri t ti n d ie r ic ht ig e R ich tu ng ( Ko hl )g et an , o hn e s ei ne F unk- u nd S ou l-Wurzeln aus alten Foodband-Zei-ten zu verleugnen.Er konnte di e Ho ffn un g d esd eu ts ch sp ra ch ig en R oc kn' Ro llzwischen intellektueller Differen-

    z ie rt he it u nd S tr aB en im ag e wer -den."Rosen imAspha lt, Direkt insB lut , Der C lown hat den B lues,Fieber: Die S ongt it el s in d P ro -gramm!Auc h SCHROEDER hab en m iti hr er zwe it en LP s ei t i hr em Dea lm it der Industr ie Bal la st i iber Bordgeworfen, zum einen ihrenNam en sz us at z R oa ds how, d ann 5a lte Band-Mitgl ieder (von der letz-ten Band-Bese tzung sind nur nochSange r Gerd Wil ly- Kos te r u ndG it ar ri st F ra nk de r Depp- Hok -k er d ab ei ), z um d ri tt en m us ik al i-sche Schlacke.Was bl ei bt ? G oo d o ld R ock n-' Ro ll m it L us t u nd S pa ll , B iB undB issigkei t und mit Texten, d ie wei-t er hi n d af ii r s or ge n wer de n, d aBder Medienboykott gegeniibe r derGruppe anhal ten wird.D abe i h at K os ter s ov iel Ch a-risma, daf d er Ver gl ei ch m it J ag -ger ( schon wiede r! ) - auf deutscheVerha ltn isse verkleine rt - n icht zuweit hergehol t is t.S ti ic ke w ie Hu rr a- ( wer v er -r eckt schon gern a llein, zusammengeht man schoner ein) oderMe ns ch en - m it d er k la ss is ch enZ ei le : Ic h l ie be d ie Men sc he n, e si st j a s on st k ei ne r d a , e ch te H it -chancen, wenn, ja wenn die Selbs t-zensur der Medien das nochzulieBe. Man konnte die Wut krie-gen.A ll er di ng s: D en a ls S in gl e a us -gekoppe lten Ton S te ine Scherben-Kla ss iker -Ohrwurm Ha lt Dich anm ei ne r L ie be f es t h or e i ch doc hl ieber von R io selbs t. -dorn

    BOB DYLANReal LiveCBSTALKING HEADSStop Makin/! SenseEMIIC064-240W-l

    Und immer wiede r gra ss ie rend ie L iv ea lb en . I mmer hi n k ei ned op pel ten , u nd i mmer hi n k ei nev ol li g i ib erf li is si gen . Bo b T heZ im s Konze rt vi ny l wur de a uf s ei -ner letzten Tour aufgenommen,also mit Mick Taylor und IanMcLag an . Wom it R oc ks tamm -b aumz ei ch ner P et e F ra me d em -n ac hs t t at sach li ch i n d ire kt emZ us amme nha ng mi t d en St on esu nd d en F ac es n enne n k ann. Mus i-kalisch lebt die Klassikervorfiih-rung vom Aufwind der Infide ls-LP, atmet s og ar R oc k' n' Ro ll b ei Hi ghw ay 6 1 , Rev is it ed - u ndMaster s Of War (Hohepunktl ).Das Gastspiel Car los Santanas fal l tn icht wei te r insGewicht. Akzepta -b le S ch ei be . I ch h ar te m ir n ur e inpaa r andere Songs gewiinscht, z .B .aus Planet Waves.D as D in g d er Ta lk in gs H ea dssol lte man besse r a ls Soundtr ackz um F ilm a ns eh en , n oc h m eh r a lsd ie s b ei P ri nc e d er F al l i st . D ie b isau f ei ne A us nah rne ei gen tl ichs ch on t ot ge ho rt en S tu ck e - Psy-cho Kil le r hab ' ich schon funfrnal- r ec ht fe rt ig en s ic h dur ch Neu ar -rangements, Gruppenhochstlei-s tungen und e ine exzel lente Klang-q ua li ta t. A ber i n Z uk unf t b it te:stop making liverecords.Alois Schmollwinkl

    FRANK ZAPPATrue GloveEMIl CK062-200387-6(ro) Frankie unddie Wundersei-ner Verof fent lichungspol it ik . Diezwe i kommerz tr acht igsten Outta-k es s ei ne r v or le tz te n P la tt e, e in emie se Schwulenverar sche aus sei-n er b al d e rs ch ei ne nd en n ac hs te n3 er -LP und e in n er ve nd es Ruck-wartsstuck, welches aber komposi-tor isch und a rr angementmafs ig

    COMA TEENSDeal withitZipfTeldec 625988Mit d en Coma tee ns i st da ss o' ne S ac he. A uch be im Ho reni hr er d ri tt en L angr il le m uB mans ic h f ra ge n, w ec ha lb d en j unge nLeuten noch immer nicht der groBeDurchbruch gelungen ist , wahrendDutzende von belanglosen Tra la l-abands mit ihr em Synthiegedude lnach wie vor die dicke Markmachen. Wo doch a ile Vorausset-zungen gegeben sind:1 . I rn S ty li ng unt er sc he id en s ies ic h n i ch t v on d en nur m it Muheauseinanderzuhaltenden Willis,die uns im Videoclipwerbefern-s eh en w ie F orme l E in s u nd w ied ie D in ge r a il e h eiBe n, v or ge -fuhrt werden.2 . Auf j ed er LP f i nd et m an m inde -stens zwei, drei so einpragsarneSucke, d aB ma n g et ro st v onOhrwurrnern- sprechen dar f.Wes ha lb d ie Te ld ec s ic h be i-spielsweise von der vorhe rigenLP nun g er ad e Ice Machinea ls S in gl ea us kopp lu ng a us ge -guckt hat , is t mir nicht ganzk lar , a ber au ch d ar ii be r wi rdman sich streiten konnen.3 . Di e Mus ik de r Coma te en s t utk ei nem weh , o hn e s ei ch t o de rs ul zi g zu s ei n u nd i st zum A ir -pl ay iiberaus geeignet. Wirh ab en 's h ie r m it f ri sc he r g ut ermoderner Popmusi k zu tun,a be r d as r ei ch t j a n un m al n ur i nde n s el te ns ten Fa ll en , u m e inStuck vom groBen Kuchenab zu be komm en . E s i st w oh lk aum a nz un ehme n, d aB i hn enei n Br ian E no u nt er d ie Ar meg re if t, w ie s ei ne rz ei t d en T al -king Heads oder daB einGeorge Lucas ' nen paa r Mill io-nen teuren Videocl ip m it ihnendreht . Moglich ist bes tenfa lls,d aB s ie i n F ra nk re ic h a ls Kul t-band durchgehen. Die F ranzo-s en s te he n a uf s owas . I ch w ii n-sche den Comateens mehr.Jorg Homjakoff

    Werden Sie PLASMASPENDERBlutplasma wird dringend zur Behandlungschwerer Erkrankungen benotlqt, Vom Bun-desgesundheitsamt ist HAEMOPLAS Frisch-plasma als Arzneimittel zugelassen. Inzwi-schen versorgen wir viele Krankenhauser inder gesamten Bundesrepublik mit Plasmakon-serven.Plasmaspenden kann jeder gesunde Menschzwischen 18 und 60 Jahren. Lassen Sie sichvon uns beraten und informieren. Jeder Spen-der wird arztllch untersucht und von einem er-fahrenen Team betreut.Sie finden uns inderWeender Str. 80-82,Gothaer Haus, III.Etage.25.- HAEMOPLAS GmbHUFWANOSENTSCHAOIGUNG OM

    N R . 1 I 8 5 H I E R O t r z o

    BlutplasmaspenderstationTel. 05 51 / 5 92 62

    rekord telexnei l ne il 's .heavy concept a lbum (wea 240 524-1 )gagvogel mit dem hole in my shoe-hit inengland bringtden antihippierundumschlag, lacher des monats: what'stha t smell . .. . ? - you far ted. p la tt , doch von kenner-schaft gesegnet + devo shout (wea 925 097-1) nomenest omen, man kriegt wirkl ich das groBe schreien daruberwie wenig aus dieser einstmals tol len und schlauen bandgeworden ist + fee waybi ll read my l ips (emi 1C064-240251-1) er kla re uns ei ne r, weshalb di es we rk n ichtunter tubes firmiert, andere musiker, aber nur den namen~ach + f leetwood mac Il ve in boston ( li ne) d ie a lten inihrer dre i-qi ta rren-p lanzbesetzunq und in hochform,sammlermuB und genuB + elvis presley rocker (rca pi8~182) . .. s ings ibes & stolles (rca n189099) fuffzichware er nun geworden, da qui ll t's material aus den archi-ven, 90ch diese beiden werden bedingungslos empfoh-len, fur den umtausch der weihnachtsgeschenke.TOM VERLAINECoverVirgin 206440-320Verlaine beher rschte a ile S ti l-u nd Ausdr uc ksmogl ic hk ei te n; e rist e in Wegbe re iter des Symb~lis-mus. Die Hohepunkte seine r Lyr iksind musikalisch getonte Wortwer-d unge n von Imp re ss io ne n. S ei nemiihe los e rscheinende Sprache istE rz eu gn is e in es d ur ch da ch te nKunstwillens. (dtv-Lexikon i ibe rden f ranz . Dichter Paul Ver la ine1844 -1896). 'E s g ib t s ie h eu te n oc h, d ie Hei -den, die ihre Sache machenunbeirr t von jeder Mode, geradli~nig , introvier t, f as t schon masochi-s tisch , myste ries und geheimnis-v ol l, h au fi g b ro tl os ( bi sw ei le n imWor ts inn) , d ie zwe if eln und ver-zwe if el n, v er le tz li ch s in d, a be rn ic ht ve rl et zen , u nd f ii r al l d asWor te u nd Ton e f in de n, d ie wahr-l ich einschne idend- s ind.S ol i m an s ie d af ur b ewunde rnode r a ls hof fnungslos anachroni-s ti sc h a bt un ? Kev in Aye rs war s oe mer ( er l eb t n och a ber er v ero f-fentl icht nichts mehr] , KevinO?yne 1St s o e in er , a uc h R up er tHine (als Musike r, n icht a ls P rodu-zent) , Peter Gabriel und nat i ir lichT homas Mi ll er , al ias T om V er -laine.E r i st e in e Mis ch ung a us Dav idBOWie , Lou Reed und Neil Youngund dennoch der Anti-Starschlechthin.Er sagt von sich selbs t: Ich fandimmer , daB ich kommerz ie lle P la t-t en m ac he . War um e in e P la tt en -f irma d as n ic ht p romo te n und v er -

    D IE G O T T IN G E R S I E BD!e H.I.-Hitparade, erstel!t nach Angaben vMus lkhaus Otto Gorh, Mus ikhaus Hack, jpc ,membran und montanus aktueU.

    LPs1. (1) SadeDiamond Life2. (2) Tina TurnerPrivate Dancer3. (6) AlphaviUeForever Young4. (5) Deep PurplePerfect Strangers5. (3)Herbert GronemeyerBochum6. (-)Alison MoyetAlf7. (-) Wham!Make ItB ig

    MAXIS1. (1)Jermaine JacPia ZadoraWhen The Rain . ..2. (-)Duran DuranWild Boys3. (2) ScotchDisco Band4. (-) EurythmicsSexcrime5. (7) George MichCareless Whisper6. (-) Tina TurnerWhat's Love. . .7. (-) ScorpionsStill Loving You

    kaufen kann, leuchte t m ir , ehr lichgesagt, n icht ganz ein. Und den -noch wird auch sein 4 .Solo-Album(nach den beiden Televis ion-LPsMar qu ee Moon und Adven tu rebei?en Meile !ls te ine der Rockge~schichte) andie se r Tatsache leide r,leider wenig andern.Wer abe r e inma l ausge la tschtemusikal ische P fade ver la ssen wil lo hn e g le ic h s ei ne Gehor ga ng e z ~strapazieren, wird bestens bedient.M ic ky S . h at a ll ei n T ra ck N r. 8( Swim ) 30m al n ac he in ande rg ehor t ( so la ng e b is a uc h Kar in S .d ar an Gef al le n f an d) , i ch s el bs tl iebe abe r genauso die morbide renS ti icke wie Five Mil es o f YouDi ss ol ve /Re vea l- mi t ei ne ~phantastischen Gitarrenlpercus-sion-Teppich oder dem Wave-Ohr-w urm Let Go T he Ma ns io n ( it snot your home) .Hervorragend auch Miss~~iiiiiii~ii~ii~imily mit B il l Laswe ll (Ma te rial )als Gast am Stakkato-Bass.K urz for me l: Su bl im u nd s ub -s tant ie ll , sanft und suggest iv, subti lund sukkulent, noch kiirzer:superb. Was wil l mensch mehr?

    -dorn

    '\

    BurgstraBe 46 3400 Gottingen

    TEARS FORFEARSShoutMercury/Pbonogram 880294-1( ro ) Mit i hr er a ch te n S in gl e u ndr el at iv er So un dre no vi eru ng( Gi tar re , D rums ) h ab en s ie d enGroBtei l der Synthie fr itzen i iber -h ol t - w as imm er d as im Ges am t-b li ck w er t s ei n mag . Ic h b in t at -sachlich gespannt aufihre nachstenTaten.

    H I E R O I T Z O N R . 1 1 85

  • 5/10/2018 8501 Auszge aus dem Hiero Itzo, Jan. 1985

    13/13

    T h ea ter im A lle s n eoO p era tion s- m ach tsaa l d ie W ilm sD r a m a tu r g i s c h e A b te H u n g h a te n d li c h e in f e s t e s H a u s D a s H K G s o U n o v e l l i e r t w e r d e nGottingen hat sein drittesTheater! Am 13. Novembergab sich die dramaturgischeAbteilung des Seminars furdeutsche Philologie zumersten Mal im neuen Domizildie Ehre: im ehemaligen Ope-rationssaal der alten Chirurgi-schen Klinik der Universitat.Mit dem Umzug des Deut-schen Seminars vom Nikolaus-berger Weg in die alte Chirur-gie an der Humboldtalleeeroffneten sich auch fur dieTheaterieute unter den Ger-manisten neue Moglichkeiten.Bislang hatten sie untermehr als provisorischenUmstanden im Horsaal l l desAuditoriumsgebaudes auftre-ten miissen - ohne Gardero-

    ben und mit lediglich zweiScheinwerfern als Beleuch-tungsanlage. Dagegen sind dieRaume in der renovierten Chi-rurgie geradezu paradiesisch.Der Nachteil des Theater-raums ist allerdings, daB erweniger Platze hat als der alteSaal im Audimax. Diedadurch bedingten finanziel-len EinbuBen solien mitzusatzlichen Vorstellungenwieder ausgeglichen werden.Ja, und einen Namen hatdas neue dritte Theater auch,weg mit Wortungetiimen wieDramaturgische Abteilung,statt dessen schlicht und ein-fach ThOP - eben Theaterim Operationssaal.

    1m neuen Jahr wird allesanders und vieles besser, man-cher hort auf zu rauchen, man-cher hort auf zu trinken undviele fangen endlich die langstjallige Diat an, ja, und manchenovellieren auch Gesetze.So zum Beispiel Bundesbil-dungsrninisterin DorotheeWilms, die das Hochschulrah-mengesetz von 1976 griindlichaufpolieren will . Nun war dasalte Gesetz auch wirklichimmer schon ein Zankapfelund vielen ein Dorn im Auge,doch was jetzt im Referenten-entwurf, der seit November1984 voriiegt, steht, wird dieMeinungsverschiedenheitenkaum bereinigen.Da wird zum Beispiel dasElitedenken (bei Frau WilmsheiBt das Hochbegabtenforde-K0 STEN LOS E KLEI NAN ZEIG E : rung) manifestiert, indembesondere Erganzungs- undlch rnochte im HIERO ITZOAusgabe_l_einekostenlose Aufbaustudiengange einge-private Kleinanzeige (gewerbliche Anzeigen kosten DM 1,20 pro richtet werden oder auchMillimeter) mit folgendem Text aufgeben: Lehrveranstaltungen fiirbesonders befahigte Studen-ten angeboten werden sollen.Mit der Einfiihrung von gene-rellen Zwischenpriifungen

    wird eine zusatzliche Moglich-keit des Aussiebens geschaf-fen (nicht geeignete Studenten konnen sich dann friihzeitig fiir eine andere Ausbildung entscheiden, meint Frau Wilms) und mit der Einfiih- rung einer Regelstudienzeitvon vier Jahren wird eine oberflachliche, uawissen- schaftliche Hatz durch denStoff garantiert. DaB dieseRegelstudienzeiten unterUmstanden mit Hilfe von Stu-

    PaZ

    ChiffreD ja D nein(Bearbe~ungsgebOhr OM 5,-)

    A uf P os tk arte k le be n, A bs en de r n ic ht v erg es se n, a bs ch ic ke n an H ie ro Itz o M AGAZ IN . N iede rn je sa . 3 403 Friedland 5 N R , 1 1 8 5 H I E R O I T Z O

    diengebiihren eingehaltenwerden sollen, wird immerhinschon diskutiert.Weitere schone neue Aus-sichten beschert uns dieNovellierung auch in derHochschulforschung. Die solinamlich flexibler werden undsich mehr nach den Anforde-rungen der Wirtschaft und desArbeitsmarktes richten. Zudiesem Zweck soli der Spiel-raum fur die Anwerbung undVerwaltung von Drittmitteln(sprich Geldern aus der Indu-strie) erheblich erweitert wer-den. Dabei gilt dann auch, daBderart finanzierte Forschungs-vorhaben nicht mehr geneh-migt werden miissen, dafiiraber starker als bisher dieRichtlinien des Drittmittelge-bers beriicksichtigt werden.Und schlieBlich stehen auchin der Personalstruktur Ande-rungen ins Haus. Die Assi-stenten sind kiinftig wiedervom Wohlwollen der Profes-soren abhangig. Sie sollennicht mehr dem Fachbereich,wie bisher, sondern dem Leh-renden zugeordnet werden.Die Professoren, so scheintes, kriegen als einzige wasgeschenkt durch dieses neueGesetz. Ihnen wird narnlichnun auch ausdriicklich dieabsolute Mehrheit im kolle-gialen Zentralorgan, das uberdie Grundordnung und dieLeitung der Hochschule ent-scheidet, zugestanden. Womitwir wieder einen Schritt weiterauf dem Weg zuriick in dieOrdinarienherrlichkeit getanhatten. PaZ