22
John Thie Matthew Thie T OUCH FOR H EALTH Das umfassende Standardwerk für die Praxis VAK Verlags GmbH Kirchzarten bei Freiburg

978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

John ThieMatthew Thie

TOUCH FOR HEALTHDas umfassende Standardwerk für die Praxis

VAK Verlags GmbHKirchzarten bei Freiburg

Page 2: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

Titel der amerikanischen Originalausgabe:Touch for Health. The complete edition. A practical guide to natural health with acupressure touch and massage© John F. Thie, 2005Erschienen bei: DeVorss Publications, Camarillo (Kalifornien)ISBN 0-87516-812-4

Bibliografische Information der Deutschen BibliothekDie Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

VAK Verlags GmbHEschbachstraße 579199 KirchzartenDeutschlandwww.vakverlag.de

© VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg 2006Übersetzung: Barbara Bürgi-StoecklinLektorat: Norbert GehlenFotos: C. BehrmanModels: Angelia Hepburn, Michael Peattie, Chuck BehrmanIllustrationen: Susan CharetteLayout: Lisa Winger, Trish WeberSatz u. Umschlagdesign: Karl-Heinz Mundinger, VAKUmschlagfoto: Emil BezoldDruck: J.P. Himmer GmbH & Co. KG, AugsburgPrinted in GermanyISBN-13: 978-3-935767-82-8ISBN-10: 3-935767-82-X

Page 3: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

10 VORWORT zur deutschen Ausgabe

11 WIDMUNG UND DANK

13 EINFÜHRUNGMeine Vision für TOUCH FOR HEALTH (TFH)

und die energetische Kinesiologie (John Thie) 13

Einleitende Bemerkungen (Matthew Thie) 28

31 DIE ENTWICKLUNG VON TOUCH FOR HEALTH 33

Das Konzept der Gegenspieler-Muskeln 34

Die Kombination von Muskeltest undReflexenApplied Kinesiology 34Wie TFH die Gesundheit definiert 38Mehr als fünf Sinne 38Die Pyramide der Gesundheit 38Die zwölf Faktoren der Pyramide 39

45 Wie man Muskeln testet, prüft oderbeobachtetÜberprüfen der Muskelfunktion zum

Beobachten des Energieflusses 46Bewusste Selbstwahrnehmung 47Erlaubnis 48Die Zweierregel 50Erklärungen 52Kompensation 52Wie man das Testen erlernen kann 53

54 Die Haltung

56 Die Struktur des Körpers

58 Energie und Kraft: Die MeridianeYin-Yang-Energiestrom 58Lebenskraft 58Meridiane 59Der Meridianzyklus 60

64 Der Ablauf einer BalanceWas zuerst kommt 64Test auf Meridianumkehrung 64Einschalten 65Einstimmen 66Emotionale Stress-Reduzierung (ESR) 66Vortests 69Test auf einen zuverlässigen IM 69Zuerst die Muskeln prüfen 70Balancieren, falls nötig 71Physische Überprüfung 71Emotionale Überprüfung 72Energetische Überprüfung 72Biochemische Überprüfung 72Den Meridian fluten 73Funktionskreislokalisierung (FL) zum

Identifizieren von Switching-Punkten 74Wasser und Hydration 74Indikatormuskel (IM) und Hydration 75Reflexe zum Balancieren von Muskeln

und Energie 76Positionen beim Muskeltest 77Die Wirbelsäulen-Reflextechnik (WR) 77Die neurolymphatischen Massagepunkte

oder Zonen 80Neurolymphatische Massage zur

Schmerzreduktion 82

INHALTSVERZEICHNIS

Page 4: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S6

Neurolymphatische Entlastung 82Die neurovaskulären Kontaktpunkte 83Den Meridian abfahren 85Die Akupressur-Haltepunkte 86Tonisieren 86Sedieren 86Punkte zum „Schmerzklopfen“ 86Ansatz-Ursprung-Techniken 87Nachkontrolle und Überprüfung

der Reflex-Techniken 89Überprüfung/Challenge 90Grundlegende Reihenfolge der

balancierenden Reflexe 91Die Techniken anwenden 93Funktionskreislokalisierung 93Hinweise oder „Indikationen“ 94Die Muskelfunktion 94Verbindung der Muskeln zu Organen

und ihren Funktionen 94Beziehungen der Muskeln zu bestimmten

Allergien und Krankheiten 95Balancierende Nahrungsmittel 95Verwandte Muskeln testen 95Einfacher Reflex der Gehirn-Rücken-

marks-Flüssigkeit 65

97 Die TOUCH-FOR-HEALTH-Metaphern

99 Ganzheitliches Balancieren von Muskelnund EnergieSofortige Balance nachgebender Muskeln 99Erlaubnis zum Testen 9914-, 28- oder 42-Muskel-Balance 100Die 14-plus-Muskel-Balance: Inneres Rad 100Pulstest 101

102 Ziele setzen und balancierenAblauf einer grundlegenden Zielbalance 102Zielbalance mit den Emotions-

metaphern der 5 Elemente 104Die 5-Elemente-Emotionen 105

106 Wie Sie das Muskeltestverzeichnis benutzenkönnenDie Seiten, auf denen die Meridiane

vorgestellt werden 108Die Seiten, auf denen die Muskeln

vorgestellt werden 111Wie Sie das Muskeltesten am besten

erlernen 112Wie Sie am meisten von diesem Buch

profitieren können 113Zieltagebuch 114Das Muskelrad 116Testergebnisse der 14 Grundmuskeln

und der zusätzlichen Muskeln 117Die 42 Muskeln in der Reihenfolge

der Meridiane – Testprotokoll 118Muskeltest-Checkliste 119

121 DAS MUSKELTESTVERZEICHNISMuskeltest-Übersicht 122

125 Das ZentralgefäßSupraspinatus 128

131 Das GouverneursgefäßTeres major 134

137 Der MagenmeridianPectoralis major clavicularis 140Levator scapulae 142Hals- und Nackenmuskeln 144Brachioradialis 146

149 Der Milz-Pankreas-MeridianLatissimus dorsi 152Mittlerer + unterer Trapezius 154Opponens pollicis 156Trizeps 158

161 Der HerzmeridianSubscapularis 164

Page 5: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 7

167 Der DünndarmmeridianQuadrizeps 170Bauchmuskeln 172

177 Der BlasenmeridianPeroneus 180Sacrospinalis 182Tibialis anterior + posterior 184

187 Der NierenmeridianPsoas 190Oberer Trapezius 192Iliacus 194

197 Der Kreislauf-Sexus-MeridianGlutaeus medius 200Adduktoren 202Piriformis 204Glutaeus maximus 206

209 Der Dreifache ErwärmerTeres minor 212Sartorius 214Gracilis 216Soleus 218Gastrocnemius 220

223 Der GallenblasenmeridianDeltoideus anterior 226Popliteus 228

231 Der LebermeridianPectoralis major sternalis 234Rhomboideus 236

239 Der LungenmeridianSerratus anterior 242Coracobrachialis 244Deltoideus-Muskeln 246Diaphragma 248

251 Der DickdarmmeridianTensor fasciae latae 254Unterschenkelflexoren 256Quadratus lumborum 258

261 WEITERE ANSÄTZE UND KONZEPTE DES BALANCIERENS

262 Die BewertungsbalanceVerschiedene Modelle zum Bewerten

des TFH-Energiemusters 262Nicht nur ein richtiger Weg 262

264 Die AlarmpunkteDas Meridianrad 266Energiemuster in der 24-Stunden-Uhr 266

270 Die 5-Elemente-ZyklenZwei Energiezyklen 270Aufsuchen von Mustern

im 5-Elemente-Schaubild 272Die 5-Elemente-Emotionen 275

276 Theorie der Akupressur-HaltepunkteTonisieren 277Sedieren 277Das Gesetz der 5 Elemente 278Weitere Aspekte im Schaubild

zum Gesetz der 5 Elemente 279Pulspunkte im Schaubild

zum Gesetz der 5 Elemente 279Die Luo-Punkte 279

281 Weitere BalancetechnikenOhrenenergie 281Augenenergie 282Tibetische Achten 284Surrogat-Test 286

Page 6: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S8

288 Weitere Emotionale-Stress-Reduktions-TechnikenESR für die Zukunft 288ESR für die Vergangenheit 289Auswirkungen vergangener

Erfahrungen balancieren 290Abbau von Stress auf alte physische

Traumata 290ESR mit 5-Elemente-Emotionen 292Die 5-Elemente-Farbbalance 292Die 5-Elemente-Lautbalance 293

296 Koordination der Reflexe beim GehenDie Überkreuzbewegung 296Gehen 297Die Überkreuz-Integrations-Übung 298Die Schrittkoordination 300Balancieren der Schritt-/

Gangkoordination 303Die Schrittreflexe mit einer Berührungs-

(Halte-)Technik befreien 303

304 Einfache SchmerzlinderungstechnikenSchmerzen wertschätzen

und balancieren 304„Wedeln“ bei Muskelkrämpfen

oder Verspannungen 304Spindelzellmethode bei Krämpfen

und Verspannungen 304Meridiane „bürsten“ oder „fluten“ 305Meridianmassage / Meridiantanz 305ESR bei emotionalen und körperlichen

Schmerzen 305Probleme mit der Verdauung balancieren 306Allgemeines Unwohlsein 306Die Tageszeitbalance 306Allgemeine neurolymphatische Massage 308Neurolymphatische Massage

für einen bestimmten Muskel 308Wiederholtes Muskeltesten

und Balancieren 308

Balancieren von Gegenspieler-Muskeln 309Einen Muskel sedieren 310Techniken zum Sedieren 310Sedieren und Wiederanregen

eines Muskels 311Der „Meridianspaziergang“ 312Das „Schmerzklopfen“ 312

315 Alternative Möglichkeiten des Balancierens42-Muskel-Balance in anatomischer

Reihenfolge 315Haltungsanalyse 315Muskeltest-Checkliste 31642 Muskeln „von Kopf bis Fuß“ 318Muskeltest-Übersicht 320Reaktive Muskelverkettungen 322Das Testen von Muskelpaaren 324Tyrannen-Muskeln / Helden-Muskeln 324Kurztest auf das Vorliegen

reaktiver Muster 325Förderung und Hemmung

(Fazilitation und Inhibition) 325Förderung und Hemmung beobachten 326Der Verweilmodus 327Verweilmodus bei reaktiven Muskeln 328Balancieren mit Nahrungsmitteln

(Teil 1) 330Exkurs über Ernährung 330Balancieren mit Nahrungsmitteln

(Teil 2) 332Wasser 332Nahrungsmittel testen 333Reaktionen auf Nahrungsmittel 335

336 Erinnerung an Wohlbefinden:Tiefgreifende Balance auf ein Ziel10 Schritte zum Setzen von Zielen 336Detaillierter Kommentar

zu den 10 Schritten 339

Page 7: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

I N H A L T S V E R Z E I C H N I S 9

348 Die Anwendung der TOUCH-FOR-HEALTH-MetaphernDie 5-Elemente-Metaphern 350Der Metaphernzyklus von Glauben

und Weltanschauung 351Die Meridian- und Organfunktions-

metaphern 352Die Muskelmetaphern 354Die Metaphern in Ihrem Leben

verstehen 356

360 TOUCH FOR HEALTH und SchmerzlinderungWie Sie Menschen helfen können,

Schmerzen und Leiden zu verstehen und damit umzugehen 360

Verbesserung der Haltung und Schmerzreduzierung 361

Schmerzkontrolle und persönliche Grenzen 362

Woran man denken muss, wenn man mit Schmerzen zu tun hat 363

Die Schmerzen auf einer Skala einstufen 365

366 SCHLUSSWORTVier Rollen im Zusammenhang

mit Gesundheit 367Ihr nächster Schritt 368

369 ANHANGGesetz über das Gesundheitswesen

des amerikanischen Bundesstaates Kalifornien 369

TOUCH-FOR-HEALTH-Berichtsblatt 371Menü-Prioritäts-Balance 372Verzeichnis der Techniken 374Verzeichnis der Schaubilder, Grafiken

und Checklisten 375Muskelübersicht in alphabetischer

Reihenfolge 376

Hinweise des VerlagsDieses Buch informiert über Hintergründe undAnwendung von TOUCH FOR HEALTH. Die dar-gestellten Verfahrensweisen haben sich als sicherund wirksam bewährt. Wer sie anwendet, tut diesin eigener Verantwortung. Die Autoren und der Verlag beabsichtigen nicht,individuelle Diagnosen zu stellen oder Therapie-empfehlungen zu geben. Die in diesem Buchbeschriebenen Verfahren sind nicht als Ersatz fürprofessionelle therapeutische Behandlung beigesundheitlichen oder psychischen Problemen zuverstehen.Die qualifizierte Anwendung der TOUCH FOR

HEALTH-Techniken ist in der Regel nur nach persönlicher Schulung (in Seminaren) möglich.

Muskelübersicht in anatomischerReihenfolge 377

Muskelübersicht in der Reihenfolgeder Meridiane 378

Muskelübersicht „von Kopf bis Fuß“ 379Literaturverzeichnis 380Über die Autoren 385TFH-Workshops und weitere

Informationen: Adressen 386Stichwortverzeichnis 387

Page 8: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

V O R W O R T10

VORWORT zur deutschen Ausgabe

In den siebziger Jahren war ich auf der Suchenach neuen Methoden zur Selbsthilfe und Ge-sundheitsvorsorge für Menschen in meinemUmfeld und in meiner Beratungspraxis. Ichdurchstöberte systematisch unzählige Buchlä-den. Doch wie das Leben so spielt, fand ichdas, was ich suchte, ganz zufällig. Ich kannmich noch sehr deutlich an dieses für mich„historische Ereignis“ erinnern, als ich in Foy-les Bookstore in London über ein Buch „stol-perte“, das mir wegen seines merkwürdigenFormats imponierte: Es war das erste TOUCH-FOR-HEALTH-Buch! Ich hatte schlagartig dasGefühl, dass in dem Buch genau das enthaltenwar, wonach ich so lange gesucht hatte. Als ichdiesen „Schatz“ dann ganz aufgeregt mit nachHause brachte, stellte ich dort frustriert fest,dass er sich mir nicht so recht erschließenwollte. Meine damaligen Englischkenntnissewaren offenkundig noch zu lückenhaft. Ichschrieb an die im Buch angegebene Adresse, inder Hoffnung, Kontaktadressen in Deutsch-land zu bekommen. Es gab aber keine. Mirblieb nicht anderes übrig, als TOUCH FOR

HEALTH in England und den USA zu erlernen.Das zeigte mir dann sehr schnell, dass ich mitmeinem ersten Gefühl, einen Schatz gefundenzu haben, genau richtig lag. TOUCH FOR HEALTH

veränderte in wahrsten Sinne des Wortes meinpersönliches und berufliches Leben.

Mein Kollege Matthias Lesch und ich sowieunsere damaligen Lebensgefährtinnen SusanneDegendorfer und Helga Petres gründeten 1982eine Seminarorganisation (das IAK), um TOUCH

FOR HEALTH auch im deutschsprachigen Raumbekannt zu machen. Es stellte sich sehr schnellheraus, dass TFH mehr hält als es verspricht!

Das Feedback der Teilnehmer über die positi-ven Ergebnisse, die sie damit erzielt hatten,war überwältigend. So erwarben wir die Rech-te für die deutsche Ausgabe und versuchtenverzweifelt, einen Verlag dafür zu finden.

Das war nicht leicht – kein Verleger hatte jevon TOUCH FOR HEALTH gehört. Nach vielÜberredungs- und Überzeugungsarbeit erklär-te sich schließlich Herr Hagenbach vomSphinx-Verlag bereit, das Wagnis einzugehen.Mit Peter Königs zusammen übersetzten wirdas erste TFH-Buch, machten die Fotos undgaben unser ganzes „Herzblut“ in dieses Pro-jekt. Für den Sphinx-Verlag wurde es einunglaublicher Erfolg! Um so mehr freut esmich, dass wir in der Zwischenzeit seit mehrals 20 Jahren selbst mit einem Verlag erfolg-reich sind und dass dieses Ihnen vorliegendeneue, umfassende Standardwerk bei VAK ver-legt wird.

Dieses Buch lag John Thie besonders am Her-zen – als sein Lebenswerk und sein Vermächt-nis an alle, die TFH praktizieren und dabeihelfen, weltweit seine Vision zu verwirklichen:nämlich TFH als Selbsthilfemethode in derganzen Welt zu verbreiten, in jeden Haushaltzu bringen – und so selbstverständlich werdenzu lassen wie das tägliche Zähneputzen. Kurzvor seinem Tod im Sommer 2005 konnte erdieses neue große TFH-Buch noch fertigstel-len. Ich freue mich, dass das Interesse anTOUCH FOR HEALTH auch drei Jahrzehnte nachseiner Entstehung ungebrochen ist und dassdie Vision von Dr. John Thie bei vielen Men-schen in mehr als 100 Ländern bereits Wirk-lichkeit ist. Ich danke Ihnen – und allen, diedaran mitwirken.

Ihr Alfred Schatz(Oktober 2006)

Page 9: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H 45

WIE MAN MUSKELNTESTET, PRÜFT ODERBEOBACHTET

Auch nach 30 Jahren des Entwickelns und desLehrens von TFH haftet dem Phänomen desMuskeltests immer noch etwas Geheimnisvol-les an. Die Technik des TFH-Muskeltests isteine mechanische Fertigkeit, die mit etwasÜbung von jedermann erlernt werden kann.Was der Test jedoch bedeutet und wie wirdann vorgehen, das hat mehr zu tun mit demUmfeld der „Muskeltest-Beziehung“ zwischenzwei Menschen als mit der genauen Beobach-tung einer einzelnen Muskelreaktion.

Der Muskeltest bietet uns eine sofortige, sub-jektive (wenn auch objektiv beobachtbare)und persönlich bedeutungsvolle Messung. Ereröffnet uns den Zugang zu wirkungsvollenMethoden, mit denen wir Veränderungenbewirken und diese im ganzen Menschen ver-stärken können, physisch, intellektuell, emo-tional und geistig. Meistens messen wir nichtdie eigentliche physische Stärke des Muskels,sondern wir beobachten seine Reaktion alsIndikator für Veränderungen des energeti-schen Zustandes. Der TFH-Muskeltest isteinerseits ein Biofeedbackmechanismus, deruns subtile Hinweise gibt bezüglich derLebensenergie auf verschiedenen Ebenen, undandererseits eine konkrete Übung, mit der wirzum Balancieren der Körperhaltung das neu-romuskuläre System anzapfen. Wie die einzel-ne Person den Muskeltest erlebt und was sie

daraus lernt, das hängt von ihren individuellenund kollektiven Glaubensmustern ab. Diesewerden meist implizit und nicht explizitbesprochen.

Der Test des Pectoralis major clavicularis

Ursprünglich waren die Muskeltests, wie sie inTFH angewendet werden, dazu entwickeltworden, den konkreten Grad an physischerIntegrität bestimmter Muskeln zu prüfen. DiePositionen und Bewegungsradien waren ganzkonkret ein Test des Muskels, um festzustel-len, ob eine Einschränkung der Kraft oderBeweglichkeit vorlag. Die Grundidee bestehtdarin, dass der Muskel kontrahiert und eini-germaßen isoliert wird, indem man eine be-stimmte Ausgangsposition sowie einen be-stimmten Bewegungsradius einhält und dannbeobachtet, wie gut der Muskel gegen dieSchwerkraft oder gegen manuelle Kraft stand-

Page 10: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H46

hält. Die 42 Muskeln des TFH-Systems wur-den ausgewählt wegen der Leichtigkeit, mitder sie getestet werden können, und wegenihrer Wichtigkeit für Haltung und Bewegung.

Zwar sind wir auch von der physischen Inte-grität des Muskels und der betreffenden neu-rologischen oder Hirnfunktion abhängig (undkönnen diese möglicherweise beeinflussen),

doch befinden sich dieallermeisten Muskeln, diewir testen, im Rahmender normalen Funktion.Wir achten zwar auf jeg-liche Verletzung, Funk-tionsstörung sowie aufSchmerz beim jeweiligenMuskel oder Muskeltest– aber unser primäresAugenmerk ist auf dasBeobachten der Muskel-reaktion als Indikatordes Energieflusses oderdes Energiegleichgewichtsausgerichtet. Jeder Mus-kel des TFH-Systemswurde einem bestimm-ten Meridian zugeord-net und reagiert im All-gemeinen auf bestimmteReflexe besser als ande-re Muskeln. Wenn wiralso im TFH-System von„Testen“ reden, meinenwir damit das Prüfenoder Beobachten der dy-namischen Funktion des

Muskels als Indikator für Energiefluss oder -gleichgewicht in bestimmten Meridianen einesMenschen – und nicht das Bewerten von Stär-ke oder Verletzung eines bestimmten Muskels.

Überprüfung der Muskelfunktion zumBeobachten des Energieflusses

Im Laufe von 30 Jahren haben Tausende vonMenschen festgestellt, dass die Positionen undBewegungsradien, mit denen wir arbeiten,sehr effektiv sind zum Kontrollieren des Ener-gieflusses in den Meridianen. Fortgesetzte Stu-dien der Muskelfunktion haben eine großeZahl von Techniken und Meinungen bezüg-lich des genauesten Tests eines bestimmtenMuskels hervorgebracht. Deshalb haben vieleAnwender die Tests übernommen, die zu ihrerAusbildung oder Perspektive passen. Wirbrauchen uns aber nicht den Kopf zu zerbre-chen, ob wir den „richtigen“ Test für einenbestimmten Muskel anwenden. Es gibt fürjeden Muskel verschiedene Möglichkeiten, jenach Anatomiebuch, je nach der Ausbildungs-stätte und je nach dem Menschen, mit dem wirzu tun haben. Wir konzentrieren uns auf dasBeobachten von Veränderungen in den Reak-tionen des Betreffenden – als Indikator derVeränderungen im Energiesystem. Aufgrundvon Feedback und Erfahrung vieler Instrukto-ren haben wir gewisse Veränderungen derStandard-Muskeltests, wie sie auf der ganzenWelt gelehrt werden, vorgenommen. Aberauch die älteren Tests der Meridiane sindabsolut gleichwertige Indikatoren des Energie-flusses und können uns helfen unsere subtileWahrnehmung der eigenen Energie zu entwi-ckeln.

Die Muskeltest-Illustrationen in diesem Buchsind auf den neuesten Stand und mit den aktuel-len Standardtests in Übereinstimmung gebrachtworden, wie sie vom International KinesiologyCollege festgesetzt wurden und wie sie von Tau-senden von Instruktoren und Anwendern aufder ganzen Welt verwendet werden.

Indikatormuskel:Jeder Muskel,der zuverlässigfunktioniert,kann zum Beur-teilen von Stress-reaktionen, vonenergetischenDysbalancen, von Funktions-kreisen oderReflexen andererMuskeln unterbestimmtenBedingungenverwendet werden.

Page 11: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H 47

Bewusste Selbstwahrnehmung

Meistens fühlen wir uns nach einer TFH-Balance viel besser, physisch, seelisch, emotio-nal und geistig. Die eigentliche Wirkung vonTFH liegt aber darin, unser Gefühl zu entwi-

ckeln für das, was unserwirkliches Ziel ist imLeben, und uns allerAspekte unserer Erfah-rungen bewusst zu wer-den, die zu unserem optimalen Wohlbefindenbeitragen. Alle Metho-den des TFH-Systemssind dazu bestimmt,unsere Selbstwahrneh-mung zu vergrößern,festzustellen, wo wir ste-cken geblieben oder imKonflikt sind, und dieEnergie in Fluss und ins

Gleichgewicht zu bringen. Letztendlich versu-chen wir einander zu helfen ganzheitlich zuleben und uns besser zu integrieren – im So-zialen, in der Umwelt und in unserem Lebens-umfeld.

Zu Beginn konzentrieren wir uns auf die per-sönlichen Vorstellungen von Gesundheit undWohlbefinden innerhalb der individuellen Le-bensumstände unseres Testpartners und nichtdarauf, herauszufinden, was bei dem Betreffen-den „nicht stimmt“. Manche Menschen habensehr konkrete Vorstellungen ihrer Erwartungenan das Leben und wie sie sich fühlen wollen.Für andere ist schon das Vorhaben, sich auf dieGesundheit zu konzentrieren, ein „revolutionä-res“ Konzept. Es ist sehr wirksam, sich für jedeBalance ein positives Ziel zu setzen. MancheMenschen haben eine ausgeprägte Körper-

wahrnehmung, eine Feinfühligkeit für ihreEnergie und körperliche Verfassung, währendandere erst anfangen sich selbst zu entdecken.Wiederholtes Testen der Muskeln ermöglichteine konkrete Erfahrung, um die Wahrneh-mung des physischen Körpers, seines feinstoff-lichen Energiestroms und Gleichgewichts zuentwickeln. Mit dem ersten Muskeltest fangenwir an, Energie zu bewegen und zu balancieren.Reflexe können auch angewendet werden, umVeränderungen in der Muskelfunktion, derHaltung, der Einstellung, der emotionalen undgeistigen Funktion zu fördern.

Das Nachtesten nach einer balancierendenÜbung bestätigt eine Veränderung der Energie,entwickelt die Wahrnehmung weiter und ver-stärkt positive Veränderungen. Es liefert diekonkrete physische Erfahrung einer Muskel-reaktion. Wenn wir unsere Wahrnehmung vonVeränderungen verbessern – seien sie deutlichoder auch nur subtil –, so gibt uns dies Hoff-nung und hilft uns, gewünschte Verbesserun-gen zu realisieren. Das Nachtesten festigt auchden neuen Zustand von Muskelfunktion undEnergiefluss in einem bestimmten Muskelbzw. Meridian und im ganzen System. Energe-tische und muskuläre Kompensationen imZusammenhang mit der aufgelösten Blockadewerden gelöst und die optimale Haltung wirdwieder eingenommen.

Damit TFH seineWirksamkeitoptimal entfaltenkann, müssenalle Beteiligtensich ihrer Rollein dem Prozessvoll und ganzbewusst sein.

Page 12: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

Erlaubnis

Immer wenn wir uns bereit erklären, einer Per-son zu helfen, und dazu eine „berührende Be-ziehung“ eingehen, ist es nötig, einen sicherenRahmen und Grenzen festzulegen. Es gibtauch einiges zu beachten, damit das Testen derMuskeln und der Energie möglichst wirksamund hilfreich erfolgen kann.

Sehen Sie sich als Partner in der Beziehung.Ihre Aufgabe ist es, jedem Testpartner zu hel-

fen, sich seiner selbst bewusst zu werden.Wenn der Testpartner eine Verbesserung ver-spürt, sollte der Kinesiologieanwender diesakzeptieren, egal ob er selbst einen Unter-schied feststellt oder nicht. Beide können sichdarüber austauschen, was sie beim Muskeltestgespürt haben.

Doch die Entscheidung, ob ein Reflex aktiviertund der Muskel nachgetestet oder ob gleichzum nächsten Muskel übergegangen werdensoll, liegt beim Testpartner.

T O U C H F O R H E A L T H48

Ziele des Muskeltestens

Das TFH-System des Muskeltestens und Energieba-

lancierens wird zum Erreichen der folgenden Ziele

eingesetzt:

1. Einsicht, Wahrnehmungsfähigkeit und Be-wusstheit gewinnen für die subtilen Verände-

rungen im ganzen Menschen. Diese Bewusstheit

umfasst:

• Erkennen unserer Empfindungsfähigkeit für

Wohlbefinden, Gleichgewicht, Förderung/

Hemmung der Energie.

• Ein feines Gespür für die Muskelfunktion und

-reaktion (Bewusstheit der körperlichen Wahr-

nehmung der Muskelstellung und -bewegung).

• Korrespondierende Veränderungen in Hal-

tung, Einstellung, Gefühl und geistigen Funk-

tionen.

2. Mehr Ganzheit erleben auf allen Ebenen der

Seele und die Integration ins soziale Umfeld und

in die Umwelt der eigenen Lebenssituation ver-

stärken.

3. Wiederherstellen einer ausgeglichenenKörperhaltung, dynamisches Koordinieren von

Bewegungen, Vergrößern des Bewegungsradius

und Verstärken des Gefühls von Kraft und Energie.

4. Gleichgewicht erreichen zwischen den ver-

schiedenen Systemen, damit die heilenden, Leben

spendenden Systeme besser funktionieren.

5. Die Wahrnehmung von Dysbalancen ver-bessern, indem man dem Testpartner oder Klien-

ten hilft, Dysbalancen zu erkennen und so Ver-

änderungen in Funktion, Empfindung, Entschei-

dungsprozessen und Verhalten zu erleichtern,

damit er Krankheiten verhindern oder deren

Eintreten verzögern kann.

6. TFH ins tägliche Leben integrieren, indem

man sich gegenseitig hilft – im Bewusstsein so-

wohl des TFH-Modells bezüglich Gesundheit als

auch anderer Heilmethoden – klare Ziele und

Erwartungen zu setzen und aus der Konsultation

einer medizinischen Fachkraft den größten Nut-

zen zu ziehen.

7. Die Wirkung von TFH verstehen, indem man

sich gegenseitig hilft sich der persönlichen oder

kulturellen Glaubenssysteme bewusst zu werden

und auch der Art, wie diese möglicherweise in

Konflikt stehen mit unseren wahren Absichten

und Zielen.

Page 13: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H 49

Jeder der beiden Partner kann den Ablauf jeder-zeit unterbrechen, indem er „Stopp“ sagt oderein anderes vereinbartes Wort. Wenn Sie jeman-den anweisen Sie zu berühren, stellen Sie sicher,dass diese Person sich bereit erklärt zu unterbre-chen, wenn Sie dies verlangen. Fühlen Sie sichfrei zu atmen, Laute von sich zu geben oder wasimmer Sie tun müssen, während die Reflexeaktiviert werden. Wenn Sie der Testende sind,achten Sie auf Zeichen, die darauf hindeuten,dass über das weitere Vorgehen gesprochenwerden sollte. Manchmal braucht es Zeit, bisdie Leute sich für sich selbst einsetzen und beiihrer eigenen Balance die Regie übernehmen.Deshalb ist es wichtig, dass wir uns ständig überdas weitere Vorgehen abstimmen. Bevor wirden Testpartner in irgendeiner Weise berühren,fragen wir nach der Erlaubnis dazu. Klären Sieab, ob irgendwelche emotionalen, physischenoder medizinischen Probleme vorliegen, diebestimmte Berührungen oder Bewegungen ver-bieten. Wenn jemand verletzt ist oder eineAbneigung gegen bestimmte Berührungen hat,sollten Sie dies im Voraus erkunden, damit derZustand nicht verschlimmert wird. Möglicher-weise können wir um eine verletzte Stelle einengroßen Bogen machen oder mit empfindlichenMuskeln besonders sanft umgehen – dochmanchmal müssen wir davon absehen, jeman-dem auf körperliche Art und Weise helfen zuwollen. (Siehe Surrogat-Test, Seite 286, umherauszufinden, wie man einem Menschen hel-fen kann, dessen Muskeln nicht getestet werdenkönnen oder der nicht berührt werden kann.)Während des Testens, oder wenn Sie den Mus-kel in die Ausgangsposition bringen, fordern Sieden Testpartner auf, den Muskel zu entspannen,falls er schmerzt oder falls es anstrengend ist,ihn in der Stellung zu halten. Erinnern Sie denTestpartner daran, dass er „Stopp“ sagen soll,falls er Schmerzen verspürt.

Vergewissern Sie sich, dass Sie sich einig sinddarüber, wie bei jedem Punkt des Ablaufs vor-gegangen wird. Zeigen Sie Ihrem Testpartnerden Bewegungsradius, der durchlaufen wird,um eine bestimmte Muskel- bzw. Meridian-funktion zu aktivieren, und beziehen Sie ihnein beim Herausfinden dessen, was erreichtwerden soll. Es ist eine gute Idee die Reflex-punkte und ihre Lokalisation möglichst klarmit den entsprechenden Begriffen zu erklären.Wenn man dem Testpartner die Punkte imBuch zeigt, kann er das System selbst anwen-den, kann die Punkte wahlweise selbst massie-ren oder entscheiden, ob ein bestimmter Punktüberhaupt massiert werden soll. Es gibt auchdem TFH-Anwender die Gelegenheit, sich dieexakte Lage der Punkte in Erinnerung zurufen.

Finden Sie eine bequeme und sichere Stellungfür sich selbst und den Testpartner. ArbeitenSie nicht in unbequemen, unnatürlichen Hal-tungen und riskieren Sie weder bei sich nochbeim Klienten (Testpartner) eine Verletzungoder Überanstrengung. Um ein exaktes Ergeb-nis zu erhalten, muss die getestete Person bzw.der Muskel, der getestet wird, stabilisiert wer-den. Wenn wir zum Beispiel auf einen Armdrücken, kann es nötig sein, dabei die gegen-überliegende Schulter zu halten, um der Tendenz den Körper zu verdrehen entgegenzu-wirken. Damit kann man Verwirrung bei denErgebnissen vermeiden und den Testpartnervor unnötiger Anstrengung schützen, da ernicht gleichzeitig versuchen muss seine Kör-perhaltung beizubehalten und sich auf einensubtilen Test zu konzentrieren. Vermeiden Sieeine gekrümmte Haltung und zu viel Anstren-gung beim Testen. Üben Sie einen gleichmäßi-gen, langsam stärker werdenden Druck aus –die getestete Person bzw. der Muskel soll nicht

Page 14: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H50

durch plötzlich einsetzenden Druck über-rascht werden. Wenn Sie mit fast nicht mehrwahrnehmbarem Druck beginnen und ihnlangsam und kontinuierlich verstärken, kön-nen Sie bereits bei sehr leichtem Druck spüren,ob der Muskel hält oder nicht. Doch solltenSie auf jeden Fall genügend Druck einsetzen,damit beide Beteiligten die Muskelreaktionspüren können. Im TFH-Modell liegt dieAutorität beim Getesteten; deshalb wird derTest erst dann als gültig erachtet, wenn auchder Getestete die Muskelreaktion spürt.

Die Zweierregel

Der Test wird verwendet, um subtile Unter-schiede in der Muskelreaktion anzuzeigen,und nicht um zu sehen, ob der eine den ande-ren überwältigen kann. Es ist sicher nichtnötig, mehr als etwa zwei Pfund Druck einzu-setzen. Versuchen Sie, ob Sie mit einem Druckvon lediglich 2 Unzen (etwa 60 Gramm) aus-kommen, und lassen Sie beide Beteiligten spü-

ren, ob der Muskel da-bei verriegelt oder ob ernachgibt. Wenden Siediesen Druck etwa zweiSekunden lang an. Testetman länger, so ermüdetein isolierter Muskel oftund gibt dann nach. Tes-ten Sie und nehmen Siewahr, ob der Muskel

verriegelt, ohne zu ermüden und/oder zumNachgeben gezwungen zu werden. Es ist inOrdnung, wenn der Muskel sich ein wenigbewegt und dann einrastet. Wenn die Muskel-reaktion zittrig oder schlaff erscheint oderwenn der Muskel nicht innerhalb einer „Stre-cke“ von circa 5 Zentimeter (des Bewegungs-radius des Muskels) verriegelt, dann heißt dies,

dass die Energie im betroffenen Meridianmöglicherweise nicht balanciert ist oder dassder Energiefluss zum Muskel blockiert ist.Aktivieren Sie die entsprechenden Reflexe.Achten Sie auch auf kleine Verbesserungenbeim Verriegeln. Die Verbesserung kann sehrdeutlich sein!

[Anmerkung des Verlags: Für „5 Zentimeter“heißt es im englischen Originalbuch: 2 inches.1 inch entspricht 2,54 cm. Um die „Zweier-regel“ im Deutschen als solche nachvollziehenzu können, belassen wir es hier bei der Anga-be „2 Inch“. Dann lautet die Zweierregel imDeutschen so wie im nebenstehenden Rah-men.]

Hören Sie auf zu testen, wenn es Schmerzenbereitet. Betrachten Sie jeden Schmerz – ob imgetesteten Muskel oder anderswo – als Zei-chen gehemmten Energieflusses. Machen Siemit den Reflexpunkten weiter. Schmerzen ineinem anderen Muskel können bedeuten, dassdie Testperson andere Muskeln einschaltet,um die Inhibition des Testmuskels wettzuma-chen. Da der Muskeltest so konzipiert ist, dassSynergisten benachteiligt werden, kann esleichter vorkommen, dass man einen mit demgetesteten in Beziehung stehenden Muskel ver-letzt, wenn man Schmerzen ignoriert.

Hören Sie auf zu testen, wenn Sie dabeiSchmerzen empfinden. Jeder muss auf sichselbst achten und die Verantwortung für sichübernehmen. Sie können nicht optimal arbei-ten, wenn Sie nicht auf sich selbst hören undsich schützen. Wenn Sie beim Testen Schmer-zen verspüren, wird man dies Ihrer Haltungansehen und es wird sich möglicherweise aufdas Resultat auswirken. Außerdem gehen Siedas Risiko der Selbstverletzung ein.

Denken Siedaran: 2 Pfund, 2 Inch,2 Sekunden!

Page 15: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H 51

Bei allen Muskeltests ist es eine gute Regel –ob man sich einer bestehenden Verletzungbewusst ist oder nicht –, sich einfach zu ent-spannen und loszulassen, wenn es schmerzt,wenn es zu anstrengend wird oder zum Kampfwird. Jeder Schmerz während des Testens wirdals Muskelinhibition und Meridiandysbalanceinterpretiert. Es ist nicht nötig, dass Sie gegeneinen schmerzhaften Muskel drücken. GehenSie direkt zu den Balancetechniken diesesMuskels und testen Sie dann nach. Vielleichtist der Schmerz dann schon viel geringer undSie können den Muskel vorsichtig testen; oderSie können einfach den vergrößerten Bewe-gungsradius und die Erleichterung als Indika-tor nehmen. Überprüfen Sie das Erreichte undtesten Sie Bewegungsradius und Wohlbefindennach um herauszufinden, ob es noch mehrbraucht. (Siehe Überprüfung/Challenge, Seite90)

Schmerz ist ein wichtiger Bestandteil des Bio-feedbacks und wird hier eher als Freund dennals Feind betrachtet. In unserer modernen Kul-tur neigen wir dazu, den Schmerz zu ignorie-ren, bis er so stark wird, dass wir uns damitbefassen müssen. Oft verwenden wir Schmerz-mittel, um den Schmerz zu überdecken, ohnedie verursachenden Umstände zu ändern. InTFH „töten“ wir den „Boten“ (den Überbrin-ger einer schlechten Nachricht) nicht. Wir res-pektieren den Schmerz, der erkennen lässt, wowir aus dem Gleichgewicht sind und unsereHaltung und das Energiegleichgewicht verän-dern sollten, bevor weiterer Schaden angerich-tet wird.

Wir müssen auch die Kraft der Testpersonberücksichtigen. Selbstverständlich ist einKind nicht so stark wie ein Erwachsener.Bestimmte Muskeln – besonders die Hals-,

Nacken- und Bauchmuskeln – sind in frühenJahren noch nicht voll entwickelt. Passen Siedeshalb den einzusetzenden Druck Ihremjeweiligen Testpartner an. (Versuchen Sie mitnur zwei Fingern zu drücken.) Trotzdem ist dieWiderstandskraft, die sich im Muskeltest zei-gen kann, oft überraschend. Wenn die Energieim Fluss ist, werden Sie das Verriegeln desMuskels auch bei einem Kind oder einer sehrschwachen Person spüren.

Beim Testen eines sehr starken oder steifenTestpartners ist es manchmal schwierig denUnterschied in der Muskelreaktion zu spüren,wenn der Muskel inhibiert (= in seiner Funkti-on gehemmt) ist. Einen Bodybuilder sollten Sieauffordern nur einen einzelnen Muskel einzu-setzen. Das Training und die Bewusstheit die-ser Menschen erlaubt ihnen oft, die Funktionganz bestimmter Muskeln zu beobachten.Ganz entgegen der Intuition ist es bei einersehr starken Person oft wirksamer wenigerDruck anzuwenden, damit sie weniger Wider-stand leisten muss. Beobachten Sie dann dieBewegung des entriegelnden Muskels. Versu-chen Sie den Muskel an- und abzuschalten miteinem beliebigen fazilitierenden oder inhibie-renden Reflex, um zu sehen, welche Art derVeränderung Sie erwarten können. (Siehe Testauf einen zuverlässigen Indikatormuskel, Seite69)

Besonders zu Beginn wird es nötig sein aufsehr subtile Unterschiede zu achten und sichauch auf die Rückmeldungen der Testperson,ob das Halten leicht fällt oder ob es anstren-gend ist, zu stützen. Es ist einfacher Dysbalan-cen aufzufinden und ihr zu besserem Befindenzu verhelfen, wenn es nicht um eine Kraftpro-be geht, sondern um die Eigenwahrnehmungder Testperson.

Page 16: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H52

Erklärungen

Wenn Sie mit einem Testpartner zum erstenMal arbeiten, ist es wichtig, dass Sie ihm erklä-ren, was Sie tun möchten und was er dabeiempfinden könnte. Oft ist es hilfreich, wennder Testpartner versucht sich vorzustellen, wosich der betreffende Muskel befindet, wie ersich anfühlt, in Ruhe und im Verlauf seinesBewegungsradius. Laden Sie den Testpartnerein wahrzunehmen, wie leicht es ist den Mus-kel in Position zu halten, während Sie behut-sam den Druck steigern. Achten Sie gleich-zeitig auf jegliche Kompensation, auf Unbe-hagen oder Schmerz. Wenn die Energie im entsprechenden Meridian nicht optimal balan-ciert fließt, wird sich der Muskel etwasschwach, zittrig, schwammig anfühlen oder ererscheint ganz „schwach“ und als könne erüberhaupt keinem Druck standhalten. FallsSchmerzen auftreten, ist es für den Getestetenbesser sich zu entspannen und loszulassen, alssich mit dem Einhalten der Position abzu-mühen.

Was die Menschen wahrnehmen, ist je nachdem Grad ihrer Bewusstheit sehr unterschied-lich. Möglicherweise erkennen sie keinen großen Unterschied zwischen einem mit Leich-tigkeit haltenden Muskel, einem etwas wackli-gen Muskel und einem, der sich ohne weiteresaus seiner Position drücken lässt. Vielleichtsagen sie: „Er fühlt sich stark an.“ Wenn wirdann die fazilitierenden Reflexe bearbeiten, istes oft leichter, die subtilen oder deutlichen Ver-änderungen wahrzunehmen, obwohl Klientendann oft sagen: „Sie drücken weniger fest.“Zu Beginn fühlt es sich möglicherweise so an,als ob der Muskel wirklich stark oder schwachwäre oder der Druck stärker oder schwächer.Mit einiger Erfahrung bekommen wir aber ein

besseres Gespür dafür, ob die Energie fließtoder nicht. Möglicherweise spüren wir auchvor dem eigentlichen Test, was mit unsererEnergie geschieht. Manche Menschen spürenauch Feinheiten, selbst wenn der Muskel hält,deshalb fragen wir auch immer, was diebetroffene Person spürt, und testen nicht nur,ob der Muskel verriegelt oder nicht.

Kompensation

Wenn es schwierig ist einen bestimmten Test-partner zu testen, erklären Sie ihm, dass derKörper dies möglicherweise unbewusst kom-pensiert, indem er die Haltung anpasst, um dieKraftprobe zu „gewinnen“. Vielleicht ver-spannen wir uns allgemein oder wir setzenandere Muskeln ein, um den getesteten zuunterstützen. Achten Sie auf angewinkelteArme, verdrehte Ober-körper, geballte Fäuste,angehaltenen Atem, usw.Vielleicht ist es auchwichtig auf Ihren Wort-schatz zu achten. Be-zeichnungen wie „stark“und „schwach“ (anstatt„verriegeln“ und „ent-riegeln“) oder „Wider-stand leisten“ statt„halten“ können bewirken, dass der Testpart-ner zusätzliche Muskeln aufbietet oder denTest mit dem Verstand steuert. Helfen Sie ihmzu entspannen und nur an den Muskel undseine Position im Körper zu denken. KlareKommunikation und Feedback sind entschei-dend. Es lohnt sich, genügend Zeit für Erklä-rungen einzuräumen. Sie wollen ja, dass derTestpartner kooperiert und nicht in einenWettbewerb mit Ihnen tritt.

Kommunikationund Feedbacksind entschei-dend, wenn manKooperationerreichen will.

Page 17: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H 53

Wie man das Testen erlernen kann

Das TFH-System umfasst die 42 wichtigstenHaltungsmuskeln, mit denen wir unsere Kör-perstruktur und die gesamte Energie in den 14 Hauptmeridianen balancieren können. VieleMenschen haben das (alte) TFH-Buch zur Handgenommen und durch Ausprobieren gelernt,Muskeln zu testen und Energie zu balancieren.Manchmal wendet ein solcher AutodidaktTFH auf etwas andere Art an als zertifizierteTFH-Instruktoren, die nach der Standardme-thode des International Kinesiology Collegearbeiten. Solange TFH auf sichere Art undWeise im nichtdiagnostischen Kontext ange-wendet wird und auch so viel hilft, dass derZeitaufwand sich lohnt, ist es gut und recht,wenn die Leute sich selbst die Methode beibrin-gen und sie bei sich anwenden. Wir bekommenimmer wieder Anrufe, Briefe und E-Mails vonMenschen, deren Leben sich zum Besseren ver-ändert hat, nachdem sie das Buch zur Handgenommen und damit experimentiert haben.Wir wissen nicht, wie viele Hunderte oder Tau-sende Menschen wirklich auf diese Weise fürsich selbst Hilfe gefunden haben.

Viele Menschen brauchen aber Instruktion undAnleitung, um Vertrauen zu gewinnen und opti-malen Nutzen aus den TFH-Methoden zu zie-hen. Aus diesem Grunde haben wir – zuerstüber die TOUCH FOR HEALTH Foundation undjetzt über das International Kinesiology Col-lege – ein standardisiertes Ausbildungspro-gramm entwickelt, das alle Verfahren undTechniken des TFH-Systems umfasst. Kurse mitdiesem Programm gibt es fast auf der ganzenWelt. Normalerweise findet der Kurs an vierWochenenden statt. Wir haben auch Kurse fürInstruktoren, in denen das Unterrichten vonTFH vermittelt wird. Seit Beginn der Entwick-lung von TFH haben wir festgestellt, dass TFH

– obwohl eigentlich fürdie private Anwendungdurch Laien konzipiert –auch in die Praxen vonÄrzten, Chiropraktikern,Masseuren, Physiothera-peuten, Psychologen, Be-ratern, Coachs, Akupunk-teuren und anderen An-wendern Eingang gefun-den hat. Je nach Aus-richtung der Praxis pas-sen diese Anwender dieTechniken an ihre Be-dürfnisse an, sei es, dasssie die ganze Ausrichtungdes TFH-Systems auf dasLernen und die Selbstver-antwortung übernehmenoder lediglich ihre übli-chen Techniken ergänzen.

Viele Leute sind der Meinung, das TFH-Sys-tem an und für sich genüge, um professionellerKinesiologieanwender zu werden – einer, derseinen Lebensunterhalt damit verdient, ande-ren Menschen zu helfen ihre Haltung undEnergie zu balancieren. Trotzdem wird vonden angehenden TFH-Anwendern neben ihrerKenntnis des TOUCH FOR HEALTH aus rechtli-chen Gründen oft noch eine andere Ausbil-dung und Zulassung verlangt.

Heute gibt es viele Kinesiologiesysteme, dieauf dem TFH-Modell der Energie aufbauen.Es werden auch Programme entwickelt, dieein professionelles TFH-Training anbieten –um den Grundlagen von TFH noch mehrTiefe, Hintergrund und praktische Erfahrunghinzuzufügen und um die Kompetenz und denErfolg der professionellen TFH-Anwender zuvergrößern.

TFH ist ein leichtzugängliches System, das imRahmen einesganzheitlichenGesundheits-modells sowohlvon Laien alsauch von Profes-sionellen inGesundheitsbe-rufen eingesetztwerden kann.

Page 18: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H 79

ZENTRALGEFÄSSSupraspinatus C 1-2

GOUVERNEURSGEFÄSSTeres major Th 2

MAGENPect. maj. clav. Th 5Brachioradialis Th 12Levator scap. C 5, Th 8Hals- u. Nackenm. C 2

MILZ-PANKREASLatissimus dorsi Th 7Mittlerer Trapezius Th 5-6Unterer Trapezius Th 6 Opponens poll. C 4Trizeps Th 1

HERZSubscapularis Th 2

DÜNNDARMQuadrizeps Th 10Abdominalm. Th 6

BLASEPeroneus Th 12Sacrospinalis Th 12Tibialis ant. L 5Tibialis post. L 5

NIEREPsoas Th 12Iliacus Th 11Oberer Trapezius C 7

KREISLAUF-SEXUSGlutaeus med. L 5Adduktoren L 1Piriformis S 1Glutaeus max. C 2

DREIFACHER ERWÄRMERTeres minor Th 2Sartorius Th 11Gracilis Th 12Soleus Th 11-12

GALLENBLASEDeltoideus ant. Th 4Popliteus Th 12

LEBERPect. maj. stern. Th 5Rhomboideus Th 5

LUNGESerratus ant. Th 3-4Coracobrachialis Th 2Deltoideus Th 3-4Diaphragma Th 12

DICKDARMTensor fasciae latae L 2Unterschenkelflexor. L 4-5Quadratus lumb. L 4-5

WIRBELSÄULENREFLEXE

MUSKEL/WIRBELSÄULENREFLEX

Abdominalmuskeln Th 6Adduktoren L 1Deltoideus ant. Th 4Halsmuskeln C 2Serratus ant. Th 3 Th 4Tibialis ant. L 5Brachioradialis Th 12Coracobrachialis Th 3 Th 4Deltoideus Th 2 Th 3Diaphragma Th 12Tensor fasciae latae L 2Gastrocnemius Th 11 Th 12Glutaeus max. C 2Glutaeus med. L 5Gracilis Th 12Unterschenkelflexoren L 4 L 5Iliacus Th 11Latissimus dorsi Th 7Levator scapulae C 5 Th 8Unterer Trapezius Th 6Mittlerer Trapezius Th 5 Th 6Opponens pollicis C 4Pectoralis maj. clav. Th 5Pectoralis maj. stern. Th 5Peroneus Th 12Piriformis S 1Popliteus Th 12Nackenmuskeln C 2Tibialis post. L 5Psoas Th 12Quadr. lumborum L 4 L 5Quadrizeps Th 10Rhomboideus Th 5Sacrospinalis Th 12Sartorius Th 11Soleus Th 11 Th 12Subscapularis Th 2Supraspinatus C 1 C 2Teres major Th 2Teres minor Th 2Trizeps Th 1Oberer Trapezius C 7

Halswirbel

Brustwirbel

Lendenwirbel

Kreuzwirbel

C 1C 2C 3C 4C 5C 6C 7

Th 1Th 2Th 3Th 4Th 5Th 6Th 7Th 8Th 9Th 10Th 11Th 12

L 1

L 2

L 3

L 4L 5

S 1S 2S 3S 4S 5

(Siehe auch Seite 56 & 57,Struktur des Körpers)

Page 19: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H80

Die neurolymphatischen Massagepunkteoder Zonen

Während das Blut in einem geschlossenenKreislauf unter Druck vom Herzen weg undwieder zum Herzen zurückströmt, fließt dieLymphe nur zum Herzen hin. Die Lymphgefä-ße wirken als Drainagesystem des Körpers.Die Lymphe transportiert auch Eiweiße, Hor-mone und Fette zu allen Zellen. Im Lymphsys-tem werden Antikörper produziert und esenthält einen großen Teil der weißen Blutkör-perchen. Es gibt im Körper doppelt so vieleLymphgefäße und Lymphe wie Blutgefäße undBlut.

Die Energiezufuhr zum lymphatischen Systemwird über die so genannten neurolymphati-schen Zonen, die sich hauptsächlich auf Brustund Rücken befinden, reguliert. Diese Reflex-punkte funktionieren wie Sicherungen oderSchalter, die ausgeschaltet werden, wenn dasSystem überlastet ist. Die Lokalisation derReflexpunkte scheint nicht mit der Lage derLymphdrüsen übereinzustimmen, doch stehensie in Beziehung zueinander. Die neurolym-phatischen Zonen variieren in der Größe voneinem kleinen Kügelchen bis zu einer kleinenBohne und sie kommen entweder einzeln oderin Gruppen vor, manchmal verteilt über einenganzen Muskel. Manche sind palpierbar –man kann sie spüren –, andere nicht. Im All-gemeinen sind es empfindliche Stellen und dieEmpfindlichkeit ist auf der Körpervorderseitemeist größer als am Rücken. Die Reflexpunk-te, die am empfindlichsten sind, erweisen sichoft als diejenigen, die eine Massage am drin-gendsten brauchen.

Arbeiten Sie mit mittlerem Druck der Finger-spitzen, wenn Sie das angegebene Gebiet nach

besonders empfindlichen Punkten absuchen.Bearbeiten Sie diese besonders sorgfältig, etwa20 bis 30 Sekunden lang. Je nach Empfindlich-keit können wir auf das Ausmaß der Unaus-gewogenheit schließen. Falls die Massage alssehr unangenehm empfunden wird und derTestpartner Sie bittet aufzuhören, ist es wich-tig, dass Sie sein Anliegen respektieren. Viel-leicht möchte er die Punkte lieber selbstmassieren, was auch wirksam ist. Im Allge-meinen nimmt die Empfindlichkeit in demMaße ab, wie Muskel und Meridian ihrGleichgewicht wiederfinden. Testen Sie denMuskel nach, er sollte mindestens eine gewisseVerbesserung zeigen. Überprüfen Sie ihn,indem Sie eine Hand auf einen der Reflex-punkte halten und erneut testen. Entriegelt erwieder, machen Sie mit den neurovaskulärenPunkten weiter.

Challenge des neurolymphatischen Massagepunktes des PMC

Page 20: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H 81

SupraspinatusHalsmuskelnNackenmuskelnLevator scapulaeOberer TrapeziusTeres majorTeres minorSubscapularisDeltoideusSerratus ant.CoracobrachialisAdduktorenPect. maj. stern.Popliteus & RhomboideusDiaphragmaQuadrizepsSartoriusGracilisGastrocnemiusSoleusPsoasIliacusPeroneusSacrospinalisTibialis ant.Tibialis post.PiriformisGlutaeus med.Glutaeus max.Tensor fasciae lataeQuad. lumborumUnterschenkelflexorenSchräge Abdominalm.Gerade Abdominalm.

Pect. maj. clav.Brachioradialis

Lat. dorsiTrizeps

Mittl. Trapezius

Unt. TrapeziusOpp. pollicis

Abdominalm.

Delt. ant.Popliteus

Quadratuslumborum

Pect. maj. clav.Brachioradialis

Lat. dorsi

Trizeps

Mittl. Trapezius

Unt. Trapezius

Opp. pollicis

NEUROLYMPHATISCHE ZONEN

Punkt ander Seitedes Beins

Page 21: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H82

Neurolymphatische Massage zur Schmerz-reduktion

Die neurolymphatische Massage ist besondersdann wirksam, wenn Sie Muskelschmerzenoder Muskelkater haben, in einem bestimmtenMuskel oder allgemein. Wenn beim Testenoder beim Bewegen innerhalb des Bewegungs-radius Schmerzen auftreten, so betrachten Siedies als wichtigen Hinweis auf eine Dysbalan-ce oder Hemmung des entsprechenden Ener-giestroms. Massieren Sie die entsprechendenneurolymphatischen Zonen und testen Siesorgfältig nach. Vielleicht ist der Schmerz wegund der Muskel hält, oder der Schmerz beimTesten und Bewegen innerhalb des Radius istlediglich geringer geworden. Der (oder das)Challenge wird anzeigen, was sonst nochnützlich sein könnte. Die Massage aller neuro-lymphatischen Zonen ist auch bei allgemeinerAbgeschlagenheit, Krankheitsgefühl usw. wohl-tuend.

Wir interpretieren dies als Auflösen von Blo-ckaden und Balancieren des Energieflusses zuden Muskeln und in den Meridianen. Da dieseReflexpunkte eine besondere Beziehung zumLymphsystem haben, stellen wir möglicher-weise auch in diesem System und in den zuge-hörigen Organen eine Entlastung fest. LeichterDruck (Massage) oder eine Bewegung wie„Staubwedeln“ über den neurolymphatischenZonen bewirkt eine kurzzeitige Inhibition desMeridians und des Muskels, sodass der Mus-kel beim Nachtesten entriegelt. Dieser beruhi-gende Effekt kann auch Schmerzen, Verspan-nungen oder Krämpfe lindern. Im Allgemei-nen führt diese inhibierende Technik sogardazu, dass der Muskel seinen balanciertenZustand wieder einnimmt und nach kurzerZeit beim Testen verriegelt. Bei Muskel-

schmerzen und -kater ist die übliche kräftigeMassage sehr wirksam, um Wohlbefinden undFunktion wiederherzustellen, und oft verkürztsich damit auch die Erholungszeit.

Neurolymphatische Entlastung

Beim Auftreten von Schmerzen oder „Kitzlig-keit“ gibt es zur tieferen Massage der neuro-lymphatischen Punkte eine Alternative: HaltenSie einfach – für mindestens 30 Sekunden –den neurolymphatischen Punkt und denAnfangs- oder den Endpunkt des betreffendenMeridians. (Wählen Sie denjenigen Punkt, derbequemer oder weniger intim ist.) Dies balan-ciert die Energie genauso – es klärt den Me-ridian und balanciert den entsprechendenMuskel –, doch den wahrscheinlich größtenNutzen erbringt die etwas kräftigere Massage.

Challenge der neurovaskulären Kontaktpunkte des PMC

Page 22: 978-3-935767-82-8 TOUCH FOR HEALTH

T O U C H F O R H E A L T H 83

Die neurovaskulären Kontaktpunkte

Diese neurovaskulären Punkte befinden sichhauptsächlich am Kopf und sind im Allgemei-nen beidseitig angelegt. Berühren Sie diese mitden Fingerbeeren (sie werden ganz leichtgehalten), mit so wenig Druck, dass die Hautlediglich leicht gedehnt wird. Versuchen Sieauf jeder Seite ein Pulsieren zu spüren und ach-ten Sie darauf, ob die Pulse synchron werden.Auch die Punkte auf der Mittellinie des Kör-pers können in zwei Hälften mit separatenPulsen unterteilt werden. Meist genügt es, diePunkte 20 bis 30 Sekunden lang zu halten,doch kann man sie auch länger halten. Auchwenn Sie kein Pulsieren spüren, testen Sie ein-fach 20 bis 30 Sekunden später nach – im All-gemeinen wird der Muskel halten. ÜberprüfenSie ihn („Challenge“) um abzuklären, ob nochmehr getan werden muss.

Wenn Sie Ihre Feinfühligkeit entwickeln, kön-nen Sie einen leichten Puls mit einer stetigenFrequenz von 70 bis 74 Schlägen pro Minutespüren. Dieser Puls hat nichts zu tun mit demHerzschlag; man nimmt an, dass es sich dabeium das einfache Pulsieren der mikroskopi-schen Hautkapillaren handelt. Hat man denPuls beidseitig gespürt und auch seine Syn-chronisation, so kann man die neurovasku-lären Punkte für einen Zeitraum von 20Sekunden bis zu 10 Minuten halten, je nachder Ernsthaftigkeit des Problems. ÜberprüfenSie den Muskel, indem Sie eine Hand auf deneinen der Reflexpunkte halten und nachtesten.Wenn der Muskel beim Challenge entriegelt,machen Sie weiter mit dem Abfahren desMeridians.

Diese Punkte wurden aus einem System adap-tiert, innerhalb dessen sie mit der Durchblu-

tung in Verbindung gebracht wurden, beson-ders mit der des Gehirns und bestimmter Or-gane. Möglicherweise können wir eine Verbes-serung der geistigen Klarheit und Funktion,der Zirkulation und der Organfunktion fest-stellen.

Es wirkt sich günstig aus, wenn wir beimAnwenden dieser Technik verschiedene Ge-hirnareale aktivieren. Während Sie die Punktehalten, stellen Sie sich den gewünschten Aus-gang vor, indem Sie sich diesen nacheinandermit allen fünf Sinnen lebhaft „ausmalen“.Wenn Sie ihre Aufmerksamkeit den verschie-denen Sinnen zuwenden, werden die Pulsemöglicherweise asynchron, nehmen aber nachkurzer Zeit wieder den gleichen Rhythmusauf. Für die Emotionale Stress-Reduzierungverwenden wir speziell die neurovaskulärenPunkte auf der Stirn. Bei geistigen oder emo-tionalen Belastungen sind allerdings tenden-ziell alle neurovaskulären Punkte wirksam.