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AKTUELLES ZU VERORDNUNGEN PHARMAKOTHERAPIE HAUSÄRZTEVERBAND RLP

AKTUELLES ZU VERORDNUNGEN · ENTLASSMANAGEMENT 2 Rahmenvereinbarung zum Entlassmanagement durch erweitertes Bundesschiedsamt In-Kraft seit 1. Oktober 2017 Für alle stationär behandelten

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AKTUELLES ZU VERORDNUNGEN

PHARMAKOTHERAPIE – HAUSÄRZTEVERBAND RLP

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ENTLASSMANAGEMENT

2

Rahmenvereinbarung zum Entlassmanagement durch

erweitertes Bundesschiedsamt

In-Kraft seit 1. Oktober 2017

Für alle stationär behandelten Patienten, Ausrichtung an den individuellen

Bedürfnissen

Vorgaben der Bundesmantelvertragspartner für die Verwendung und

Bedruckung der Formulare der vertragsärztlichen Versorgung

Zertifizierte Praxissoftware

Vorgaben zur Wirtschaftlichkeit der Verordnung gelten entsprechend

Bisherige Möglichkeit der Arzneimittelgabe zur Überbrückung – beispielsweise

am Wochenende – bleibt unberührt

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ENTLASSMANAGEMENT

3

Mögliche Verordnungen durch Krankenhausärzte:

Arzneimittel: eine Packung mit dem kleinsten Packungsgrößenkennzeichen

gemäß der Packungsgrößenverordnung

Für einen Zeitraum von bis zu sieben Tagen:

Verbandmittel

Heilmittel

Hilfsmittel

häusliche Krankenpflege

Soziotherapie

Feststellung der Arbeitsunfähigkeit

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

4

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PRÜFARTEN IM VERORDNUNGSBEREICH

Auffälligkeitsprüfung

Prüfung im Einzelfall

- auch Feststellung eines Sonstigen Schadens

Zufälligkeitsprüfung

Sachlich rechnerische Berichtigungen

Sonstige, z.B. Korrelationsprüfung

Auffälligkeitsprüfung

Zielquoten

Erreichen der

geforderten Anzahl

der Zielquoten

Arzneimittel-

Fallwert-Prüfung

ab 15% bzw. 25%

Überschreitung

Durchschnitts-

wertprüfung

Beispielsweise für

Sprechstunden-

bedarf

4 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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SYSTEMATIK DER AUFFÄLLIGKEITSPRÜFUNG RLP

ARZNEIMITTEL

Globale

Zielerreichung

RLP

Arzt-/Fachgruppen- individueller

Fallwert

Arzt-/Fachgruppen-

individuelle Ziele

5

Einhaltung des vereinbarten Ausgabenvolumens

für RLP

JA keine Auffälligkeitsprüfung

Einhaltung des Fallwert-Volumens

innerhalb definierter Grenzen

JA keine Auffälligkeitsprüfung

Einhaltung der entsprechenden

Ziele

JA keine Auffälligkeitsprüfung

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

NEIN

NEIN

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AUFFÄLLIGKEITSPRÜFUNG

STUFE 1 - GLOBALE ZIELERREICHUNG

Keine Wirtschaftlichkeitsprüfung (für alle Ärzte) bei Einhaltung des Arzneimittel-

Ausgabevolumens für ganz RLP

Tatsächliche Ausgaben 2016 (netto) NEU: 1.546.826.186 €

Angepasstes Ausgabevolumen 2016 (netto): 1.577.675.385 €

6

Über-/Unterschreitung Ausgabenvolumen

2012 -4,14%

2013 -3,99%

2014 +0,12%

2015 +1,30%

2016 -1,96%

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

NEU

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GLOBALE ZIELERREICHUNG

KEINE AUFFÄLLIGKEITSPRÜFUNG FÜR 2017

Stand – Brutto-Ausgaben Arznei- und Verbandmittel 2017

Ausgaben-Zuwachs (2,2%), verhandelter Zuwachs für 2017 (4,1%)

7 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

135

140

145

150

155

160

165

170

175

180

Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Bru

ttokoste

n je M

onat

in M

io €

2016

2017

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GLOBALE ZIELERREICHUNG

AKTUELLER STAND FÜR 2018

Stand – Brutto-Ausgaben Arznei- und Verbandmittel 2018

Ausgaben-Zuwachs (+6,6%), verhandelter Zuwachs für 2018 (+4,0%)

Gesamtausgaben Januar bis April 2018 derzeit überschritten

8 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

135

140

145

150

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165

170

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Jan Feb Mrz Apr

Bru

ttokoste

n je M

onat

in M

io €

2017

2018

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SYSTEMATIK DER WIRTSCHAFTLICHKEITSPRÜFUNG RLP

ARZNEIMITTEL

Arzt-/Fachgruppen- individueller

Fallwert

9

Einhaltung des Fallwert-Volumens innerhalb

definierter Grenzen

JA keine Auffälligkeitsprüfung

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

NEIN

Überschreitung bis max. 15%

keine Maßnahmen

Überschreitung von 15% bis 25%

ggf. Info über Auffälligkeit

Überschreitung von 25% und mehr

Koordinierungsgespräch, ggf.

Einleitung eines Prüfverfahrens

Bereinigung

des

Verordnungs-

volumens

um

vereinbarte

Praxisbesonder

-heiten

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ARZNEIMITTEL-FALLWERTE

Fachgruppenbezogene Arzneimittel-Fallwerte nach Altersgruppen

10 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ARZT-/FACHGRUPPENINDIVIDUELLE ZIELE

AUSZUG VERGLEICH FALLWERTE 2017 UND 2018

11 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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FACHGRUPPENSPEZIFISCHE ZIELQUOTEN

HAUSÄRZTE

12 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP

Nr. Zielquote 2017

1 Aut-idem-Quote

2 Generikaquote

3 Selektive Betablocker (Bisoprolol, Metoprolol)

4 Ezetimibhaltige Arzneimittel

5 Opioide - orale und transdermale Darreichungsformen

6 Opioide - generikafähige BtM-pflichtige, orale

Darreichungsformen

7 Dipeptidylpeptidase IV - Inhibitoren (DPP4*)

8 Protonenpumpeninhibitoren (PPI)

9 GABA-Analoga (Pregabalin)

10 Kombinationspräparate zur Behandlung der Hypertonie

(Sartane + Calciumkanalblocker (+…))

Verordnungsmanagement

Nr. Zielquote 2018

1 Aut-idem-Quote

2 Generikaquote

3 Ezetimibhaltige Arzneimittel

4 Opioide - orale und transdermale Darreichungsformen

5 Opioide - generikafähige BtM-pflichtige, orale

Darreichungsformen

6 Dipeptidylpeptidase IV - Inhibitoren (DPP4*)

7 Protonenpumpeninhibitoren und H2-Blocker

9 GABA-Analoga (Pregabalin)

12 GLP1-Analoga

10 Kombinationspräparate mit Calciumantagonisten zur

Behandlung der Hypertonie

NEU

Ergänzung

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ENTWICKLUNG DER ZIELQUOTEN

ALLGEMEINÄRZTE / HAUSÄRZTLICHE INTERNISTEN

Bei Erfüllung von acht der zehn genannten Zielquoten erfolgt keine weitergehende

Auffälligkeitsprüfung

13 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP

Arzneistoffgruppe Zielquote

2017

Zielquote

2018

Aut-idem-Quote max. 6,8 % max. 7,0 %

Generikaquote min. 91,0 % min. 92,0 %

Selektive Betablocker min. 88,0 % - Ezetimibhaltige Arzneimittel max. 4,5 % max. 4,5 %

Opioide (orale und transdermale Darreichungsformen) max. 40,0 % max. 45,0 %

Opioide (generikafähige BtM-pflichtige, orale

Darreichungsformen) min. 75,0% min. 75,0%

Dipeptidylpeptidase IV - Inhibitoren (DPP4*) max. 25,0 % max. 26,0 %

Protonenpumpeninhibitoren (PPI) max. 1.800

DDD/100 Fälle

max. 1.800

DDD/100 Fälle

GABA-Analoga max. 60,0 % max. 64,0 %

GLP1-Analoga - max. 3,0 %

Kombinationspräparate mit Calciumantagonisten zur

Behandlung der Hypertonie max. 20,0 % max. 18,0 %

Verordnungsmanagement

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SIMULATION DER AUFFÄLLIGEN PRAXEN IN 2018

Auswertung der Jahresdaten 2017 (Referenz auf Vereinbarungen 2018)

Absinken der auffälligen Praxen mit > 25% in den Fallwerten und nicht

erreichten Zielen

Gesamtergebnis für Koordinierungsgespräche: 192 auffällige Praxen

Weniger auffällige Praxen als zu den Zeiten der Richtgrößen

Praxisindividuelle Besonderheiten oder Schwerpunkte für

Koordinierungsgespräche noch unberücksichtigt, beispielsweise

Glaukom-Therapie

Hyposensibilisierung

Insuline und Blutzuckerteststreifen bei Schwerpunktpraxen Ebene B

Schmerztherapie

Substitutionstherapie

Therapie bei Multipler Sklerose

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement 14

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SIMULATION DER AUFFÄLLIGEN PRAXEN

NACH ZIELQUOTEN UND TRENDMELDUNG

Prüfgruppe Anzahl

Praxen

Anästhesisten Schmerztherapie 5

Augenärzte - Allgemein 4

Augenärzte - OP 1

Chirurgen / Orthopäden 18

Diabetologen 13

FÄ Neurologie/Psychiatrie 20

FÄ Psychiatrie/Psychotherapie 7

Gynäkologen 11

Hausärzte 45

Haut - Ärzte 16

HNO - Ärzte 5

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement 15

Prüfgruppe Anzahl

Praxen

Internisten - Kardiologie 14

Internisten - ohne Schwerpunkt 5

Internisten - Gastroenterologie 2

Internisten - Hämatologie/Onkologie 1

Internisten - Nephrologen 7

Internisten - Pneumologie 1

Internisten - Rheumatologie 0

Kinderärzte 8

Urologen 9

Gesamt 192

Jahresdaten 2017 mit Referenz der

Zielquoten und Fallwerte für 2018

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ARZT-/FACHGRUPPENINDIVIDUELLE ZIELE – STUFE 2

AUSZUG VORABINFORMATION ZIELQUOTEN

16 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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DAS KREUZ MIT DEM KREUZ

17

Aut idem

Apothekenverkaufspreis relevant für Verordnungskosten

Austausch durch Rabattverträge

Austauschbare Darreichungsformen (AM-RL Anlage VII Teil A)

Verordnungsaspekte

Aut-idem-Quote

o Anteil der getätigten Aut-idem-Kreuze an allen

Fertigarzneimittel-Verordnungen (Anzahl Packungen)

Ausschließlich medizinische Gründe

Substitutionsausschlussliste (AM-RL Anlage VII Teil B)

Patientenflyer von Krankenkassen und KV RLP

Arzneimittelunverträglichkeit als Diagnose T88.7

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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AUT-IDEM - NEU

Änderung Bundesmantelvertrag zum 1. Oktober 2017

Nur medizinische Gründe

Aut-idem-Feld ist nur anzukreuzen, wenn Arzt einen Austausch des verordneten

Arzneimittels aus medizinisch-therapeutischen Gründen untersagen will

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement 18

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AM-RL ANLAGE VII

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Teil B: Bestimmung von Arzneimitteln, deren Ersetzung durch ein

wirkstoffgleiches Arzneimittel ausgeschlossen ist

Wirkstoff Darreichungsform

Betaacetyldigoxin Tabletten

Ciclosporin Lösung zum Einnehmen,

Weichkapseln

Digitoxin Tabletten

Digoxin Tabletten

Levothyroxin-Natrium Tabletten

Levothyroxin-Natrium + Kaliumiodid

(fixe Kombination)

Tabletten

Phenytoin Tabletten

Tacrolimus Hartkapseln

Fazit: Auf dem Rezept konkretes Fertigarzneimittel angeben!

Wirtschaftlichkeitsgebot beachten Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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AM-RL ANLAGE VII

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G-BA - Zweite Tranche

Wirkstoff Darreichungsform

Buprenorphin transdermale Pflaster mit unterschiedlicher

Applikationshäufigkeit, z.B. alle 3-4 Tage

Oxycodon Retardtabletten mit unterschiedlicher

Applikationshäufigkeit, z.B. alle 12-24 h

Hydromorphon Retardtabletten mit unterschiedlicher

Applikationshäufigkeit, z.B. alle 12-24 h

Phenobarbital Tabletten

Phenprocoumon Tabletten

Primidon Tabletten

Valproinsäure Tabletten retardiert

Carbamazepin Tabletten retardiert

Inhalativa (Asthma bronchiale/COPD) & Dermatika (Psoriasis) nicht enthalten, da

keine enge therapeutische Breite der Wirkstoffe

patientenindividuelle Einzelfallentscheidung mit Aut-idem-Kreuz erforderlich

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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AUT-IDEM

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Aut-idem Kreuze Hausärzte 2017

Wirkstoff Anzahl Kreuze

H03AA01 Levothyroxin-Natrium 162.396

C07AB02 Metoprolol 80.688

C07AB07 Bisoprolol 59.090

C09AA05 Ramipril 56.099

A02BC02 Pantoprazol 43.223

C08CA01 Amlodipin 38.972

C10AA01 Simvastatin 36.277

N02BB02 Metamizol-Natrium 32.419

B01AA04 Phenprocoumon 32.247

A10BA02 Metformin 30.204

H03AA51 Levothyroxin und Kaliumiodid 27.906

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

Quelle: VIS KV RLP – ungeprüfte Verordnungsdaten

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GENERIKAQUOTE

22

Klassifizierungen

Original patentgeschützt

Original patentfrei

Generikum

Sonstiges

Verordnungsaspekte

Anzahl der Packungen (N1, N2, N3) der Fertigarzneimittel des generikafähigen Markts am Gesamtmarkt

Wirkstoffauswahl

Austauschbarkeit

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

NEU, früher

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AKTUALISIERUNGEN

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Geplante Aktualisierungen

In Zusammenarbeit mit den Krankenkassen

Biosimilars

Insulinanaloga

Detailaspekte

Beobachtung der Marktsituation (neue Arzneimittel)

Keine Verordnungen innerhalb einer Quote

Wenige Patienten innerhalb einer Quote

Ziel knapp verfehlt

Individuelle Praxisschwerpunkte

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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SYSTEMATIK DER WIRTSCHAFTLICHKEITSPRÜFUNG RLP

PROZESS NACH STUFE 3

24

Einhaltung des Fallwert-Volumens innerhalb

definierter Grenzen

JA keine Auffälligkeitsprüfung

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

NEIN Koordinierungs-gespräch

Sichtung und Bewertung der Datenlage:

Praxisschwerpunkte

ICD-10/Diagnosestatistik

Verordnungskosten/Fachgruppe

Verordnungsmenge/Fachgruppe

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PRAXISSCHWERPUNKTE

Beispiel Diagnosestatistik

25 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ARZNEIMITTELRICHTLINIE (AM-RL)

26

Was?

Arzneimittel

Diätetische Lebensmittel & enterale Ernährung

Verbandmittel

Harn- und Blutteststreifen

Medizinprodukte (arzneimittelähnlich)

Wann?

Notwendig – Krankheitszustand

Ausreichend – Mindeststandard

Zweckmäßig – Behandlungsmethode

Wirtschaftlich – Kosten/Nutzen-Verhältnis

§ 2-7

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ARZNEIMITTELRICHTLINIE (AM-RL)

27

Anlagen der Arzneimittel – Richtlinie

Anlage I: OTC-Übersicht

Anlage II: Lifestyle Arzneimittel

Anlage III: Übersicht über Verordnungseinschränkungen und Verordnungsausschlüsse

Anlage IV: Therapiehinweise

Anlage V: Übersicht der verordnungsfähigen Medizinprodukte

Anlage VI: off-label-use (Teil A, Teil B)

Anlage VII: Aut idem

Anlage VIII: Hinweise zu Analogpräparaten

Anlage IX: Festbetragsgruppenbildung

Anlage X: Aktualisierung von Vergleichsgrößen

Anlage XI: (weggefallen)

Anlage XII: Beschlüsse über die Nutzenbewertung von Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen nach § 35a SGB V

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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REZEPTPFLICHT

KEINE KASSENLEISTUNG?

28

Verschreibungspflichtige Arzneimittel

Angabe von verschreibungspflichtigen

Indikations-/Arzneimittelgruppen

– Einschränkungen

– Ausschlüsse

– Vermerk: Unwirtschaftlichkeit für entsprechende

apothekenpflichtige Präparate

Anlage III

Erhöhung der Lebensqualität

Ausschlüsse

Anlage II

§ 16

Anlage

III

Anlage

II

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ARZNEIMITTELRICHTLINIE

29

§ 13 Verschreibungspflichtige Arzneimittel gemäß § 34 Abs. 1 Satz 6 SGB V

(1) Folgende verschreibungspflichtige Arzneimittel sind nach § 34 Abs. 1 Satz 6 SGB V bei

Versicherten, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, von der Versorgung

ausgeschlossen:

…..

4. Arzneimittel gegen Reisekrankheit (unberührt bleibt die Anwendung

gegen Erbrechen bei Tumortherapie und anderen Erkrankungen

z. B. Menièrescher Symptomkomplex).

Verordnungsausschluss verschreibungspflichtiger Arzneimittel

Scopolamin:

Praxisbeispiel: Scopoderm®

Zulassung: Zur Vorbeugung gegen die Symptome der Reise- bzw.

Seekrankheit wie Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ANLAGE III – OTOLOGIKA

30

38. Otologika

ausgenommen Antibiotika und Corticosteroide

auch in fixer Kombination untereinander zur

lokalen Anwendung bei Entzündungen des

äußeren Gehörganges

ausgenommen Ciprofloxacin zur lokalen

Anwendung als alleinige Therapie bei

chronisch eitriger Entzündung des Mittelohrs

mit Trommelfelldefekt (mit

Trommelfellperforation).

§…

Bei nicht verschreibungspflichtigen

Arzneimitteln ist eine Verordnung auch

für Kinder bis zum vollendeten 12.

Lebensjahr und für Jugendliche mit

Entwicklungsstörungen bis zum

vollendeten 18. Lebensjahr

unwirtschaftlich.

Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel

Unwirtschaftlichkeit apothekenpflichtiger Arzneimittel

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ANLAGE III – OTOLOGIKA

31

Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel

GKV-Leistung ausgeschlossen - beispielsweise:

Otobacid®: Dexamethason + Cinchocain-HCl

Otodolor®: Lidocain

GKV-Leistung - beispielsweise:

Ciprofloxacin: Ciloxan®, Infectocipro®, Panotile Cipro®

Dexamethason + Ciprofloxacin: Cilodex®,

Fluocinolon + Ciprofloxacin: Infectociprocort®

Neomycinsulfat + Polymyxin-B-sulfat + Gramicidin: Polyspectran Augen-

und Ohrentropfen®

Unwirtschaftlichkeit apothekenpflichtiger Arzneimittel

- beispielsweise:

Otalgan®: Phenazon + Procain-HCl

Otovowen®: homöopathisches Arzneimittel

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

Bestätigung durch

Bundessozialgericht (BSG)

28. September 2016

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ANLAGE III – ASS & DIPYRIDAMOL

32

53. Dipyridamol in Kombination mit Acetylsalicylsäure

Verordnungsausschluss verschreibungspflichtiger Arzneimittel

Seit 1. April 2014

Beispiele: Aggrenox®

Asasantin retard®

ASS HEXAL plus Dipyridamol ®

ASS + Dipyridamol AL®

Dipyridamol ASS Beta®

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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33 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ANLAGE IV - THERAPIEHINWEISE

34

Therapiehinweise

Konkretisierung des Wirtschaftlichkeitsgebot beim Einsatz

insbesondere neuer, meist hochpreisiger Wirkstoffe

Anlage IV

§ 17

Anlage

IV

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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35

35 35 35 35

35. Lipidsenker,

- ausgenommen bei bestehender vaskulärer Erkrankung (KHK,

cerebrovaskuläre Manifestation, pAVK)

- ausgenommen bei hohem kardiovaskulärem Risiko (über 20%

Ereignisrate/ 10 Jahre auf der Basis der zur Verfügung stehenden

Risikokalkulatoren).…

§…

Verordnungsausschluss verschreibungspflichtiger Arzneimittel

Beispiele: Alle Statine, Kombinationen mit Ezetimib…

ANLAGE III – LIPIDSENKER

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ANLAGE IV – THERAPIEHINWEIS EZETIMIB

AKTUELLE PRÜFUNGEN IM EINZELFALL

Empfehlung zur wirtschaftlichen Verordnung von Ezetimib

Monotherapie bei der Behandlung von Hypercholesterinämien ist nur wirtschaftlich bei den

wenigen Patienten, bei denen Statine nicht eingesetzt werden können (Unverträglichkeit,

Nebenwirkungen).

Arzneimittelunverträglichkeit ICD-10 – Beispiel: T88.7

Die Kombination bleibt Patienten mit schwerwiegenden Fettstoffwechselstörungen

vorbehalten, die das genannte hohe Risiko für Ereignisse haben. Zusätzlich ist für eine

wirtschaftliche Verordnung zu fordern, dass bei den Patienten

eine homozygote familiäre Sitosterinämie vorliegt oder

eine ausgeprägte, nicht anders zu behandelnde familiäre homozygote Hypercho-

lesterinämie vorliegt oder

das Therapieziel die Verhinderung einer LDL-Apherese ist oder

eine Unverträglichkeit oder Kontraindikation für Statine nachgewiesen wurde.

36 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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EZETIMIB

Ezetimibhaltige Arzneimittel (Höchstquote)

DDD-Anteil von ezetimibhaltigen Arzneimitteln

einschließlich Kombinationen an der gesamten Gruppe

der HMG-CoA-Reduktasehemmer und

ezetimibhaltigen Arzneimittel

Beispiel Ezetimib

Atozet®, Tioblis®, Inegy®, Goltor®, Vytorin®. Ezetrol®…

DDD-Anteil der Arzneimittel mit Ezetimib

Gesamtmenge: Alle Statine und alle ezetimibhaltigen Arzneimittel

Arzneimittel-Richtlinie Anlagen III, IV

Einschränkung Lipidsenker, Therapiehinweis Ezetimib

• Hinweise zur wirtschaftlichen Verordnungsweise

Prüfungen im Einzelfall mit Regressen

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement 37

Wirkstoff ATC-Code

Rosuvastatin und Ezetimib C10BA06

Atorvastatin und Ezetimib C10BA05

Simvastatin und Ezetimib C10BA02

Ezetimib C10AX09

HMG-CoA-Reduktasehemmer C10AA

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FIKTIV ZUGELASSENE ARZNEIMITTEL

38

Was?

Präparate vor 1978 im Verkehr

Nachzulassungsverfahren nicht rechtskräftig

bis zur Rechtsklärung fiktiv zugelassen und verkehrsfähig

keine zwingende GKV-Leistung

Empfehlung zur Verordnung:

1. zugelassene Therapiealternative als GKV Leistung

2. in Einzelfällen Privatverordnung - gegebenenfalls

Kostenübernahme bei Krankenkasse

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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FIKTIV ZUGELASSENE ARZNEIMITTEL STAND MÄRZ 2018

39

Der Zulassungsstatus der Arzneimittel wurde über den jeweiligen Hersteller abgefragt.

Dieser Sachstand ergibt sich aus den uns am 12. März 2018 zur Verfügung

stehenden Rechtsquellen.

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PRAXISAUSWERTUNG 2017

40 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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AKTUELLE PRÜFANTRÄGE FIKTIVE ARZNEIMITTEL

Einzelfallanträge können bis zu vier Jahre rückwirkend gestellt werden

Software enthält teilweise keine Informationen Recherche sehr schwierig

Information der KV RLP gemeinsam mit den Kassen über fiktive AM erstmals im

Juni 2012

Aktuelle Prüfbeispiele: Hinweisfenster Praxissoftware (Bsp. ifap):

Diamox

Contramutan

41 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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OFF – LABEL – USE

42

off-label-use

Indikation (Geschlecht, Alter…), Dosierung, Behandlungsdauer

Beispiele:

– Yentreve®

• Behandlung von Frauen mit mittelschwerer

bis schwerer Belastungs(harn)inkontinenz

– Zyvoxid® (Wirkstoff:Linezolid)

• maximale Behandlungsdauer 28 Tage

zulässiger off-label-use nach Anlage VI Teil A

nicht- zulässiger off-label-use nach Anlage VI Teil B

§ 9

§ 30

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PATIENTENBEISPIEL

WEIBLICH, JAHRGANG 1952, RENTNERIN

Quartal ICD Diagnose

20171,20172 I25.9 Chronische ischämische Herzkrankheit, nicht näher bezeichnet

20171,20172 F60.8 Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen

20171,20172 F32.9 Depressive Episode, nicht näher bezeichnet

20171,20172 J43.9 Emphysem, nicht näher bezeichnet

20171,20172 Z95.5 Vorhandensein eines Implantates oder Transplantates nach koronarerGefäßplastik

20171,20172 I25.29 Alter Myokardinfarkt: Nicht näher bezeichnet

20171,20172 J44.99 Chronische obstruktive Lungenkrankheit, nicht näher bezeichnet: FEV1nicht näher bezeichnet

20172 F41.0 Panikstörung [episodisch paroxysmale Angst]

Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement 43

Ausstellung PZN Präparat ATC Wirkstoff Pck.Grösse Dar.Form Anzahl Kosten

16.02.2017 0761041 Inegy 10 mg/20 mg C10BA02 Simvastatin und Ezetimib 100 TAB 1 224,65

07.03.2017 7013129 Pantoprazol AL 20 mg magensaftr. A02BC02 Pantoprazol 60 TMR 1 15,42

27.04.2017 1003791 Lorazepam dura 1 mg N05BA06 Lorazepam 20 TAB 1 12,55

24.05.2017 0761041 Inegy 10 mg/20 mg C10BA02 Simvastatin und Ezetimib 100 TAB 1 224,65

06.07.2017 2952845 Metoprololsuccinat dura 47,5mg Retardtabl. C07AB02 Metoprolol 100 RET 1 15,29

06.07.2017 7189696 Pantoprazol-ratiopharm 20 mg magensaftr. A02BC02 Pantoprazol 60 TMR 1 17,34

17.08.2017 0140296 Inegy 10 mg/20 mg Kohl Ph. C10BA02 Simvastatin und Ezetimib 100 TAB 1 205,25

Diagnose Ezetimib: E78 – Fettstoffwechsel?

Diagnose Pantoprazol: K21 – Refluxösophagitis?

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SGB V – ÄNDERUNG HHVG

DIAGNOSEDATEN

44 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch (V)

§ 303 Ergänzende Regelungen

(4) Sofern Datenübermittlungen zu Diagnosen nach den §§ 295 und 295a

fehlerhaft oder unvollständig sind, ist eine erneute Übermittlung in korrigierter

oder ergänzter Form nur im Falle technischer Übermittlungs- oder formaler

Datenfehler zulässig. Eine nachträgliche Änderung oder Ergänzung

von Diagnosedaten insbesondere auch auf Grund von Prüfungen

gemäß den §§ 106 bis 106c, Unterrichtungen nach § 106d Absatz

3 Satz 2 und Anträgen nach § 106d Absatz 4 ist unzulässig. Das

Nähere regeln die Vertragspartner nach § 82 Absatz 1 Satz 1.

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ARZNEIMITTELRICHTLINIE - AUSBLICK

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VERBANDMITTEL Regelung in § 31 Abs. 1a SGB V (HHVG)

„(1a) Verbandmittel sind Gegenstände einschließlich Fixiermaterial, deren

Hauptwirkung darin besteht, oberflächengeschädigte Körperteile zu bedecken,

Körperflüssigkeiten von oberflächengeschädigten Körperteilen aufzusaugen oder beides

zu erfüllen.

Die Eigenschaft als Verbandmittel entfällt insbesondere nicht, wenn ein Gegenstand

ergänzend eine Wunde feucht hält. Erfasst sind auch Gegenstände, (…) um Körperteile

zu stabilisieren, zu immobilisieren oder zu komprimieren.

Das Nähere zur Abgrenzung von Verbandmitteln zu sonstigen Produkten zur

Wundbehandlung regelt der Gemeinsame Bundesausschuss bis zum 30. April 2018 in den Richtlinien nach § 92 Absatz 1 Satz 2 Nummer 6 (…)

Bis zwölf Monate nach dem Wirksamwerden der Regelungen nach Satz 4 sind solche

Gegenstände weiterhin zu Lasten der Krankenkassen zu erbringen, die vor dem 11. April

2017 erbracht wurden.“ Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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CANNABIS

ALS GKV-LEISTUNG § 31 SGB V ABSATZ 6

In-Kraft-Treten zum 10. März 2017

Leistungsanspruch

gesetzlich Krankenversicherte mit einer

schwerwiegenden Erkrankung

Versorgung mit Cannabis-Arzneimitteln als

getrocknete Blüten oder

Extrakte oder

Arzneimittel mit den Wirkstoffen Dronabinol und Nabilon

Fertigarzneimittel mit Cannabisextrakten außerhalb der zugelassenen

Indikation

46 Verordnungsmanagement Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP

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CANNABIS

ALS GKV-LEISTUNG § 31 SGB V ABSATZ 6

Voraussetzungen:

1. Allgemein anerkannte, dem medizinischen

Standard entsprechende Leistung

steht nicht zur Verfügung oder

kann unter Abwägung der zu erwartenden Nebenwirkungen und

unter Berücksichtigung des individuellen Krankheitszustandes

nicht zur Anwendung kommen

2. Nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf eine spürbare positive Einwirkung

auf den Krankheitsverlauf oder auf schwerwiegende Symptome.

47 Verordnungsmanagement Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP

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CANNABISVERORDNUNGEN

1. QUARTAL 2018 IN RLP

06460665 Abrechnung von Cannabis-haltigen Zubereitungen

06460671 Abrechnung von Cannabis-haltigen Fertigarzneimitteln ohne PZN

06460694 Abrechnung von Cannabis-haltigen Blüten (Abfüllung)

48 Verordnungsmanagement Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP

Anzahl Verordnungen Wert der Verordnungen

6460665 Abrechnung von Cannabisverordnungen 556 198.548,84 €

6460671 Abrechnung von Cannabisverordnungen 26 6.301,50 €

6460694 Abrechnung von Cannabisverordnungen 838 262.557,24 €

Summe 1.420 467.407,58 €

Quelle: VIS KV RLP – ungeprüfte Verordnungsdaten

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PRÜFUNGEN IM EINZELFALL

Aktuelle Prüfbeispiele

Valdoxan® (Agomelatin) – Patient älter als 75 Jahre

Puri-Nethol® (Mercaptopurin) – als Alternative zu Azathioprin

Actiq® Lutschtbl. (Fentanyl) – ohne Basistherapie

Yentreve® – falsches Geschlecht

Circadin® – Patient jünger als 55 Jahre

Hypnotika/Tranquillantien – Dauertherapie/Arzneimittelmissbrauch

Verbandmittel – Mengen/unwirtschaftliche Verordnungsweise

Pregabalin – ohne korrelierende Diagnose

Duloxetin – ohne korrelierende Diagnose

Cannabis – ohne Genehmigung

49 Pharmakotherapie – Hausärzteverband RLP Verordnungsmanagement

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ABTEILUNG SERVICE UND BERATUNG VERORDNUNGSMANAGEMENT

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Informationen zu Verordnungen

Hotline 06131 – 326 169

Website – www.kv-rlp.de

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