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Heft 48. ] 26. II. I937j Kurze Originalmitteilungen. 78! miiBten aber dazu die beiden neuen Isotope merklich h~iu- tiger sein als das sehw~ichste yon ASTON bereits aufgefundene ~aNd. Dagegen zeigt DE~PSTEgS 1 kiirzliehe Wiedergabe des Nd-Massenspektrums deutlieh, dab die beiden neuen Iso- tope etwas schwiicher sind als 145Nd. Das ist such zu er- warten, da sic yon As~oN nicht bemerkt worden waren. Tat- s~chlich ergeben unsere Messungen (s. u.) der Verh/iitnisse l~SNd/liSNd und l~SNd/l~°Nd zusammen mit den ASTONschen H~iufigkeitsangaben nut eine ErhShung des Atomgew. um o,3 Einheiten, d. h. wenig mehr sis ein DritteI der oben- erw~ihnten Differenz zwischen ASTONS Weft und dem der internationalen Tabelle. Man wird so zu dem SchluB ge- driingt, dab es entweder noeh weitere Isotope geben mfisse oder dal3 As~oNs H/iufigkeitsangaben einer Revision bediirfen. Fiir die Erzeugung yon Ionenstrahlen der seltenen Erden wurde yon ASTON die Methode der Anodenstrahlen ver. wendet, und die Versuche, die Intensit~it zU exh6hen, werden yon ibm als sehr schwierig und im ganzen als mil3- lungen bezeichnet. Wieschon 5fters betont ~, gibt abet die doppelte Fokussierung yon Geschwindigkeit und Rich- tungsdivergenz bet Massen- spektrographen neben grot3er AuflSsung eine betr~iehtliche Erh6hung der,,LiehtsEirke". Deshalb erschien es nicht aussichtslos, eine Methode, ~ihnlieh der yon BAINBRIDGE a zuerst fiir Zn und sp~ter fiir einige andere Elemente ver- wendeten, zu benutzen, ob- wohl sic gerade tiir die Erd- Expos.-Zdt ~!i 70m/n~i~ 720177/17 & m aIkalien und die seltenen Erden sicherlich niehts weniger als eine ergiebige Ionenquelle darstellt. Sic ist aber sehr bequem und war beim Sr 4 schon init Erfolg benutzt worden. Es wurden also etwa o,i g Neodymnitrat (Priip. yon Schering- Kahlbaum) in kleine LScher der Kathode gefiillt und die Ent- ladung in reinem, aus PbO~ erzeugtem Sauerstoff betrieben. Die Schlitzbreite war wieder o,o8 ram. Nach einiger Zeit be- schlug sieh die RShrenwand so stark, dab die Entladung un- ruhig wurde. Die RShre wurde darauI heruntergenommen, gereinigt und eine Irische Kathodenfiillung vorgenommen. Drei Fiillungen ergaben sehlieBlich zusammen eine Reihe wohlgelungener Aufnahmen. Wie Fig. i zeigt, enthielt das Pr~iparat ziemlich viel Praseodym. Die Photometrierung ergab Iiir die Intensit/it der Pr-Linie etwa 81/e % der Gesamt- intensit~it der Liniengruppe Pr + Nd. Wegen der groBen Ahnlichkeit der benachbarten seltenen Erden diirfte digs auch ungef~hr den Gehalt des Prgparates an Pr darstelIen. Fiir das Folgende ist er vSllig unwichtig, da bereits DEMPSTE~ an einem besonders reinen Prfiparat Iestgestellt hatte, daB, wenn fiberhaupt, l~lNd nut zu einem verschwindend kleinen Betrage vorkommen kann; das ist aueh nach der Isobaren- regel zu erwarteu. Andere Beimengungen konnten nicht gefunden werden. Fiir die Festlegung und Best~itigung neuer Isotope ist es yon grogem Vorteii, dab dieser Massenspektro- graph (vorderhand als einziger) Doppelfokussierung fiir alle Massen ergibt. Die Gruppe Pr + Nd wiederholt sigh z. B. auf der unteren Aufn'ahme der Fig. I (bier ist nur ein kleiner Tell reproduziert) viermaI : zwisehen den Massenzahlen 47 bis 5o als dreifach geladene, zwisehen 7ol/2--75 als zweifaeh ge- tadene, zwisehen ~41--r5o als einfach geladene Ionen und schlieglich 16 Einheiten hSher zwischen 157--166 als PrO und NdO. Fiir die Reproduktion iiefern bet langer Exposition die Cu- und Zn-Isotope (aus den Messingteilen des Kanais) und die Linie CF~ ~ eine bequeme Massenskala. Siehe FuBnote 3 auf S. 78o, rechte Spalte. J, MAT~AUCH U. R. HERZOG, Z. Physik 89, 786 (1934). - - J. MATTAUCti[, Physic. Rev. 5% 617 u. lO89 (1936) -- Sltzgs- her. Akad. Wiss. Wien, Math.-naturwiss. K1. IIa z4S, 46I (1936) -- Naturw ss. 25, 156 (1937). a K. T. BAINBRIDGE, Physic. Rev. 39, 847 (I932). --- K. T. BAINBIalDGE U. E. ]3. JORDAN, Physic. Rev. go, 282 (1936). 4 j. MATTAUCI% Naturwiss. 25, 17o u. 189 (1937). 5 t)ber das Auftreten dieser und anderer F-Verbindungen s. J. MATTAUCI-I, Natnrwiss. 25, 17o (1937). TabeIle I. Berectlllet aus AnzahlLin~enpaareder gem. Relative H~ufigkeiten As~o.~s Angaben 13 142Nd/l~Nd = 1,15 :~ o,oz ] 1,2 13 142Nd/ll~Nd 1,57 4- 0'03 i 2,2 14~Nd/II~Nd 22 1,27 :~ 0,03 1,6 2I 14~Nd/145Nd 1,42 :~ 0,02 2,2 I6 ta~Nd/l*SNd 1,34 ~= 0,03 17 14SNdf152Nd I,I5.2_, ~-- o,oi [ -- Die Resultate der Photometrierung sind ill Tabelle i ent- halten. Wie mail sieht, sind die aus den ASTONsehen Angaben berechneten VerhNtnisse yon Linien benachbarter Intensit~it durchwegs und zum Teil betrSchtlich grSBer sis sich nach unseren Messungen' ergibt. Die mittlere MassenzahI wird damit 144,4o4 q-o, oi8. Fiir die Bereehnung des chem. -7 Zn C5 ~ Nd ~ N 65 m-+ 70 75 Fig. i. Atomgew. von Nd haben wir die HA~Nsche1 Sch~itzung des Packungsanteiles verwendet und der Unsicherheit dutch Er- hShung des Fehlers auf o,o 3 Rechnung getragen" Eine Xnde- rung des Packungsanteiles um :~: i ~indert das Atomgew. um ~: o,oi4. Zur Umrechnung auf die ehemische Skala wurde ebenso wie kiirzlieh beim t31e~ 2 der sieh aus der Messung veil S~YTHEa ergebende Faktor benutzt. In Prozenten ergibt sich : Massenzahlen . . . I42 143 I44 145 146 148 15o Proz. H~ufigkeit.. 25,% 13,o 22,6 9,2 16,5 G8 5,95 Chem. Atomgew. Nd (mit P.A. = -- 5) = 144,29 -~ o,o3 Die l~bereinstimmung mit dem internationalen, vor kurzem von H6NmSCHmD bestiitigten Wert 144,27 ist eine sehr befriedigende. Die Suche naeh neuen Isotopen verlief negativ. Die H~iufigkeit yon Massenzahlen kleiner als 141, sowie yon 147, 149 oder grbger als 15o ist sicherlich jeweiIs kIeiner sis 1/3 %. Wien, Vereinigtes I. und II. Physikalisehes Institut der Universit~it, den 29. Oktober 1937. J. i~fATTAUC~r. V. HAu~. Akzidentelle induzierte Pr/idissoziation bet Bandenspektren. Bet Untersuehungen fiber die StabiIitS.t yon Motektilen, die der Einwirknng von Magnetfeldern ausgesetzt And, als Funk- tion der Kernschwingungsquantenzahl v hat man in einigen Ffillen beobaehten k/Snnen, dab mehr selektive Maxima der Einwirkung auftreten, als man erwarten solIte. Nach der konventionel]en Deutung dieser induzierten Pr~idissoziation ordnet man n~imIieh jedem Maximum einen AbstoBungszu- stand zu, in dem das Molekiil zerfallen kann. Die Anzahl dieser Abstogungszustiinde l~iBt sigh berechnen. Die berechnete Zaht ist abet, wie erw/ihnt, oft nicht ausreiehend. Es mul3 also wenigstens einen neuen Vorgang geben, dutch den ein Maximum der induzierten Pr~idissoziation entstehen kann. Es ist daher vielleicht yon Interesse, dab as ein Analogon zu der yon ITTMANN t angegebenen akzidentellen PrSdis- soziation geben muB. Nehmen wir mit IT'rMA~N zwei stabile Zust/inde ~ und fl an, die einander st5ren kSnnen. Die StS- rungen seien auf eine einzige Kernschwingungsstufe v~ yon bcsehr~inkt. Nehmeu wir wetter einen dritten instabilen I O. HAHN, Ber. dtsch, chem. Ges. 7o, Abt. A, I (1937)- e j. MATTAUCI~U V. HAUK, NaCurwiss. 25, 763 (~937). a W. R. S.'~Yr~IE, Physic. Rev. 45, 299 (1934). G. P. ITr~ANN, Naturwiss. 22, 118 (1934).

Akzidentelle induzierte Prädissoziation bei Bandenspektren

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Page 1: Akzidentelle induzierte Prädissoziation bei Bandenspektren

Heft 48. ] 26. II. I937j

Kurze O r i g i n a l m i t t e i l u n g e n . 78!

miiBten aber dazu die beiden neuen Isotope merklich h~iu- tiger sein als das sehw~ichste yon ASTON bereits aufgefundene ~aNd. Dagegen zeigt DE~PSTEgS 1 kiirzliehe Wiedergabe des Nd-Massenspektrums deutlieh, dab die beiden neuen Iso- tope etwas schwiicher sind als 145Nd. Das ist such zu er- warten, da sic yon As~oN nicht bemerkt worden waren. Tat- s~chlich ergeben unsere Messungen (s. u.) der Verh/iitnisse l~SNd/liSNd und l~SNd/l~°Nd zusammen mit den ASTONschen H~iufigkeitsangaben nu t eine ErhShung des Atomgew. um o,3 Einheiten, d. h. wenig mehr sis ein DritteI der oben- erw~ihnten Differenz zwischen ASTONS Weft und dem der internationalen Tabelle. Man wird so zu dem SchluB ge- driingt, dab es entweder noeh weitere Isotope geben mfisse oder dal3 As~oNs H/iufigkeitsangaben einer Revision bediirfen.

Fiir die Erzeugung yon Ionenstrahlen der seltenen Erden wurde yon ASTON die Methode der Anodenstrahlen ver. wendet, und die Versuche, die Intensit~it zU exh6hen, werden yon ibm als sehr schwierig und im ganzen als mil3- lungen bezeichnet. Wieschon 5fters betont ~, gibt abet die doppelte Fokussierung yon Geschwindigkeit und Rich- tungsdivergenz bet Massen- spektrographen neben grot3er AuflSsung eine betr~iehtliche Erh6hung der, ,LiehtsEirke". Deshalb erschien es nicht aussichtslos, eine Methode, ~ihnlieh der yon BAINBRIDGE a zuerst fiir Zn und sp~ter fiir einige andere Elemente ver- wendeten, zu benutzen, ob- wohl sic gerade tiir die Erd-

Expos.-Zdt ~!i 70m/n ~i~

720177/17

& m aIkalien und die seltenen Erden sicherlich niehts weniger als eine ergiebige Ionenquelle darstellt. Sic ist aber sehr bequem und war beim Sr 4 schon init Erfolg benutzt worden. Es wurden also etwa o,i g Neodymnitrat (Priip. yon Schering- Kahlbaum) in kleine LScher der Kathode gefiillt und die Ent- ladung in reinem, aus PbO~ erzeugtem Sauerstoff betrieben. Die Schlitzbreite war wieder o,o8 ram. Nach einiger Zeit be- schlug sieh die RShrenwand so stark, dab die Ent ladung un- ruhig wurde. Die RShre wurde darauI heruntergenommen, gereinigt und eine Irische Kathodenfiillung vorgenommen. Drei Fiillungen ergaben sehlieBlich zusammen eine Reihe wohlgelungener Aufnahmen. Wie Fig. i zeigt, enthielt das Pr~iparat ziemlich viel Praseodym. Die Photometrierung ergab Iiir die Intensit / i t der Pr-Linie etwa 81/e % der Gesamt- intensit~it der Liniengruppe Pr + Nd. Wegen der groBen Ahnlichkeit der benachbarten seltenen Erden diirfte digs auch ungef~hr den Gehalt des Prgparates an Pr darstelIen. Fiir das Folgende ist er vSllig unwichtig, da bereits DEMPSTE~ an einem besonders reinen Prfiparat Iestgestellt hatte, daB, wenn fiberhaupt, l~lNd nu t zu einem verschwindend kleinen Betrage vorkommen kann; das ist aueh nach der Isobaren- regel zu erwarteu. Andere Beimengungen konnten nicht gefunden werden. Fiir die Festlegung und Best~itigung neuer Isotope ist es yon grogem Vorteii, dab dieser Massenspektro- graph (vorderhand als einziger) Doppelfokussierung fiir alle Massen ergibt. Die Gruppe Pr + Nd wiederholt sigh z. B. auf der unteren Aufn'ahme der Fig. I (bier ist nur ein kleiner Tell reproduziert) viermaI : zwisehen den Massenzahlen 47 bis 5o als dreifach geladene, zwisehen 7ol/2--75 als zweifaeh ge- tadene, zwisehen ~41--r5o als einfach geladene Ionen und schlieglich 16 Einheiten hSher zwischen 157--166 als PrO und NdO. Fiir die Reproduktion iiefern bet langer Exposit ion die Cu- und Zn-Isotope (aus den Messingteilen des Kanais) und die Linie CF~ ~ eine bequeme Massenskala.

Siehe FuBnote 3 auf S. 78o, rechte Spalte. J, MAT~AUCH U. R. HERZOG, Z. Physik 89, 786 (1934). - -

J. MATTAUCti[, Physic. Rev. 5% 617 u. lO89 (1936) - - Sltzgs- her. Akad. Wiss. Wien, Math.-naturwiss. K1. I I a z4S, 46I (1936) - - Naturw ss. 25, 156 (1937).

a K. T. BAINBRIDGE, Physic. Rev. 39, 847 (I932). --- K. T. BAINBIalDGE U. E. ]3. JORDAN, Physic. Rev. go, 282 (1936).

4 j . MATTAUCI% Naturwiss. 25, 17o u. 189 (1937). 5 t)ber das Auftreten dieser und anderer F-Verbindungen

s. J. MATTAUCI-I, Natnrwiss. 25, 17o (1937).

T a b e I l e I.

Berectlllet aus AnzahlLin~enpaareder gem. Relative H~ufigkeiten As~o.~s Angaben

13 142Nd/l~Nd = 1,15 :~ o,oz ] 1,2 13 142Nd/ll~Nd 1,57 4- 0'03 i 2,2

14~Nd/II~N d 22 1,27 :~ 0,03 1,6 2I 14~Nd/145Nd 1,42 :~ 0,02 2,2 I6 ta~Nd/l*SNd 1,34 ~= 0,03 17 14SNdf152Nd I,I5.2_, ~-- o,oi [ - -

Die Resultate der Photometrierung sind ill Tabelle i ent- halten. Wie mail sieht, sind die aus den ASTONsehen Angaben berechneten VerhNtnisse yon Linien benachbarter Intensit~it durchwegs und zum Teil betrSchtlich grSBer sis sich nach unseren Messungen' ergibt. Die mitt lere MassenzahI wird damit 144,4o4 q -o , oi8. Fiir die Bereehnung des chem.

- 7 Zn C5 ~ Nd ~

N 65 m - + 70 75

Fig. i .

Atomgew. von Nd haben wir die HA~Nsche 1 Sch~itzung des Packungsanteiles verwendet und der Unsicherheit dutch Er- hShung des Fehlers auf o,o 3 Rechnung getragen" Eine Xnde- rung des Packungsanteiles um :~: i ~indert das Atomgew. um ~: o,oi4. Zur Umrechnung auf die ehemische Skala wurde ebenso wie kiirzlieh beim t31e~ 2 der sieh aus der Messung veil S~YTHE a ergebende Faktor benutzt. In Prozenten ergibt sich :

Massenzahlen . . . I42 143 I44 145 146 148 15o Proz. H ~ u f i g k e i t . . 25,% 13,o 22,6 9,2 16,5 G8 5,95 Chem. Atomgew. Nd (mit P.A. = -- 5) = 144,29 -~ o,o3

Die l~bereinstimmung mi t dem internationalen, vor kurzem von H6NmSCHmD bestiitigten Wert 144,27 ist eine sehr befriedigende. Die Suche naeh neuen Isotopen verlief negativ. Die H~iufigkeit yon Massenzahlen kleiner als 141, sowie yon 147, 149 oder grbger als 15o ist sicherlich jeweiIs kIeiner sis 1/3 %.

Wien, Vereinigtes I. und II. Physikalisehes Ins t i tu t der Universit~it, den 29. Oktober 1937.

J. i~fATTAUC~r. V. HAu~.

Akz iden te l l e induzier te Pr / id issozia t ion bet Bandenspek t ren .

Bet Untersuehungen fiber die StabiIitS.t yon Motektilen, die der Einwirknng von Magnetfeldern ausgesetzt And, als Funk- tion der Kernschwingungsquantenzahl v hat man in einigen Ffillen beobaehten k/Snnen, dab mehr selektive Maxima der Einwirkung auftreten, als man erwarten solIte. Nach der konventionel]en Deutung dieser induzierten Pr~idissoziation ordnet man n~imIieh jedem Maximum einen AbstoBungszu- stand zu, in dem das Molekiil zerfallen kann. Die Anzahl dieser Abstogungszustiinde l~iBt sigh berechnen. Die berechnete Zaht ist abet, wie erw/ihnt, oft nicht ausreiehend. Es mul3 also wenigstens einen neuen Vorgang geben, dutch den ein Maximum der induzierten Pr~idissoziation entstehen kann. Es ist daher vielleicht yon Interesse, dab as ein Analogon zu der yon ITTMANN t angegebenen akzidentellen PrSdis- soziation geben muB. Nehmen wir mit IT'rMA~N zwei stabile Zust/inde ~ und fl an, die einander st5ren kSnnen. Die StS- rungen seien auf eine einzige Kernschwingungsstufe v~ yon

bcsehr~inkt. Nehmeu wir wetter einen dri t ten instabilen

I O. HAHN, Ber. dtsch, chem. Ges. 7o, Abt. A, I (1937)- e j . MATTAUCI~ U V. HAUK, NaCurwiss. 25, 763 (~937). a W. R. S.'~Yr~IE, Physic. Rev. 45, 299 (1934).

G. P. ITr~ANN, Naturwiss. 22, 118 (1934).

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782 Besprechungen. Die Natur- wissenschaften

Zustand 7 an, der, bei Anwesenheit fiuBerer Felder, mit fl in lebhafte Wechselwirkung treten kann, m i t a unrnittelbar dagegen nieht, Dies ist wie bei I~TMA~N durch geeignete An- nahmeu fiber die Wellenfunktionen der verschiedenen Zu- sEinde zu erreiehen. Gerade in v~ tritt jedoeh eine durch/3 vermittelte Eir~wirkung auf, indem dureh die wellen- mechanisehe Resonanz der einander stSrenden Terme eine verkiirzte Lebensdauer in fl aaf ~ riickwirkt, Man finder also ein Maximum der induzierten Pr~dissoziation ill ~ , das mit der StSrung zusammenh~ingt.

Als mSgliehes Beispiel kann aus dem experimentellen Material zur Zeit nur der Sehwefel aagegeben werden. Die induzierte Pr~dissoziation ist yon GENARD t untersucht, die Rotationsstruktur yon OLSSO-~ "~. Wie aus einem Ver-

1 j. GENAt~D, Physiea 3, I25 (1936). E, OLSSON, Z. Physik xoo, 656 (I936).

gleich der beiden Arbeiten hervorgeht 1, zeigt das gestSrte Niveau v ' = 2 ein ausgepriigtes Maximum der induzierten Pr~idissoziation. Anch die StSrmlg in v ' = 4 schemt ein Maximum hervorzubringen. Es sei noeh bemerkt, dab die ungewShnlich lange Relhe beeinflugter Niveaus des Sehwefels yon v ' = 9 bis v ' = 2 jetzt in befriedigender Weise dutch einen einzigen AbstoBungszustand erM~rt werden kann. Die oberen Kernschwingurtgsstufen pr/idissoziieren direkt induziert (a --> ?9, w~hr6nd die niedrigeren naeh dem eben besehriebenen Vorgang zerfatten (a ~ - fl -+ ~).

Eine Untersuchuug bei groBer Dispersion ist angefangen. Stoekhohn, Physikalisches Institut der UniversitXt, den

5. November 1937. E. OLSSON.

1 Betreffs der Bezeichnung der Kernsehwingungsstufen vgl. V. KONDRATJEW U. E. OLSSON, Z. Physik 99, 671 (1936) (Naehtrag S. 676).

Besprechungen. Ergebnisse der exakten Naturwissenschaften. Bd. XV.

Redigiert in Gemeinschaft mit F. tlUND yon FERDI- NAND TRENDEL~NBURG. Berlin: Julius Springer I936, III , 432 S. und 218 Abbild, 16 c m × 2 4 cm. Preis RSI 32. - , geb, t~a~I 33.6o.

Der XV. Band der Ergebnisse der exakten Natur- wissellschaften tolgt der Tradition, den heutigen Stand wichtiger, in der Entwicklung stehender Gebiete auf- zuzeigen. Er geht somit, wie die meisten seiner Vor~ g~nger, erheblich fiber den ursprfinglich geplanten Rahmen hinaus, n~mlich fiber das zu berichten, was im vorangegangenen Jahre zu besonderer 'Bedeutung ge- tangte. Und das scheint mir gut. Aber in einer anderen Beziehung babe ich wie sicher viele andere einen Wunsch vorzubringen: Die Herren Autoren m6gen bedenken, dab die meisten Leser ihrer Berichte auf den betreffen- den Gebieten doch nicht Fachleute sind, dab ihnen oft nur das Problem, nicht aber die Entwicklung seiner L6sung, geschweige dean die Originalliteratur b ekannt ist und dab sie oft aueh nicht die Bedeutung eines Spezialproblems ffir die allgemeine Physik kennen. Den Standpunkt des Fachbearbeiters hierzu zu h6ren, m6chte ebensosehr yon Bedeutung sein, wie es diesem wohl erwtinscht ist, eine Gelegenheit zu haben, ihn mitzuteilen. Die auch im XV. Band sogar besonders stark zum Ausdruek kommellde Pfiege der Grenz- gebiete zur Chemie und zur Technik ist gerade in diesem Sinn besonders wichtig, Und noch eine Bitte: Viele Leser wfirden dankbar sein, wenn auf experimentelle Dinge n~her eingegangen wfirde, so dab man sich ein Bild yon dem Versuch machen kann. SchlieBlich ist es doch auch nicht recht, dab man den Entwicklungsweg einer Formel darlegt, vom Experiment aber nur das Ergebnis sagt. Diese Wfinsche beziehen sieh weniger auf bestimmte Artikel, als auf die allgemeine Art der Abfassung mancher Berichte der Ietzten BAnde. Es smite doch auch eille vernfinftige Abgrenzung gegen- fiber der wertvollen ,,Physik in regelmi~,Bigen Be- richten" da sein, Letztere, bringt den yore IZenner des Gebietes sinnvoll geordn~efl Zuwachs der Kenntnisse in knappster Form; die ,,Ergebnisse" sollten dann die Erweiterung der exakt-naturwissenschaftliehen Er- kenntnisse (wozu auch das Experiment selbst geh6rt} durch die Einzetforschung bringen - - nicht auch nur neue Kenntnisse mit verl~ngerter Tunke.

F. EIRICI~ und H. MARI~, Wien, behandeln ein Grenzgebiet zwischen Physik nnd Chemie, ,,Hochmole- kulare Stoffe in L6sung" (S. i--43), also Fragen der Kolloidchemie, deren Behandlung ~ stetig exakter werdend -- ihren ,,kolloidalen Charakter" allmAhlich verliert. Der Schwerpunkt des Berichtes lieg£ auf der Besprechung der ~Vechselv~irkung zwischen gel6stem Teilchen und L6sungsmi~el, sowie der GeI6sten unter-

einander, welche vermittels klassischer Methoden -- Dampfdruck, Dielektrizit~tskonstante, Partialdruck- ~nderung mit der Konzentration, Viskosit~t und Viskosit~tsanomalien nsw, - - ermit tel t werdem Die strenge Unterteilung in Ergebnisse der Messungen und Folgerungen aus ihnen ist bier besonders glfieklich, well (gerade wie bei der Bestimmung der Ionenradien) jede Methode eine besolldere Art der Bindung hervortreten l~Bt. Die Verfasser stellen einen weiteren Bericht fiber die Gestalt der gel6sten Teilchen in Aussicht. Be- kanntlich sind die bier angeschnittenen Frobleme auch ffir die Entwicklung und L6sung technischer Anfgaben yon sehr akuter Bedeut.ung.

Aueh der zweite Beitrag yon I(. H, GEIB, Leipzig, , ,Atomreaktionen" (S. 44--Io5) betrifft ein chemisch- physikalisches Grenzgebiet. Behandelt sind die Er- zeugung yon Atomen aus Molekfilen (thermisch, che- misch, photochemisch, elektrisch), der Nachweis yon Atomen, die 3 Arten yon Atomreaktiollen (Rekombina- tions-, Anlagerungs- und Austauschreaktion) und einige experimentelte Anordnungen zu ihrer Dllrch- ffihrung. Im zweiten Tell werden ausffihrlich die bisher erhattenen Ergebnisse besprochen, wobei das Chemische im Vordergrllnd steht.

A. SMEKAL, Halle a. d. S., behandelt S, lO6--i88 aus seinem seit Jahren gepflegten Forschungsgebiet ,,Die Festigkeitseigenschaften ~pr6der t~6rper". Er zeigt zun~chst die grunds~tzlichen Schwierigkeiten bei der physikalischen Forschung auf diesem Gebiet: Das MiBverh~Itnis zwischen den experimentei1 und theo- retisch erfaBbaren strnkturunempfindlichen Energie- gr6gen und den strukturempfilldlichen Festigkeits- eigenschaften, welches darin zum Ausdruck kommt, dab letztere durch sehr kleine (und vielf~ltige) Fak- toren best immt sind, die in ersteren auch bei feinster M~essung noch nicht erkannt werden. Eille solcbe Sach- lage zwingt zu Hypothesen und idealisierenden An- nahmen: wieweit man aber damit kommen kann, zeigen die Fortschritte in der I~enlltnis fiber das Glas, Die hierbei erhaltenen Einblicke in das Wesen der Spr6dig- keit werden in eillem Allhang der Behandlung der Fesfigkeit yon I~ristallen zugrunde gelegt. Der Bericht zeichnet sich durch Mitteilung zahlreicher Yersnchs- ergebnisse und - - wenn auch nut qualitativ, so doch sehr ansehauliche theoretische Behandlung aus.

Der Bericht ,,Materie unter sehr hohen Drueken und Temperatu~en" yon F. HtJI~D, Leipzig (S. I89--228), ist fast ausschtieBIich theoretischer Art und behandelt die Gesichtspunkte, nach welchen die heutige Physik Aussagen fiber das Verhalten yon Materie unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen macht, die im Laboratorium vorerst nicht verwirklicht werd~en k6nnen, die aber - - womit gleichzeitig die obere Grellze