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Think! Das Kundenmagazin von IBM Schweiz Gespräch mit Alex Rübel, Direktor Zoo Zürich — Der moderne Zoo braucht Datenbanken und die globale Vernetzung Globale CFO-Studie 2010 — Die neuen CFO müssen viel können. Aber sind die Finanzspezialisten bereit für ihre neue Rolle? 16384 Prozessoren für die EPFL — Zu Besuch im welschen Hochleistungs-Rechenzentrum in der Welt der Picosekunden Cloud Computing von IBM Alles ausser wolkig 2/2010

Alles ausser wolkig

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Was Cloud Computing Unternehmen bringen kann

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Think!Das Kundenmagazin von IBM Schweiz

Gespräch mit Alex Rübel, Direktor Zoo Zürich — Der moderne Zoo braucht Datenbanken und die globale VernetzungGlobale CFO-Studie 2010 — Die neuen CFO müssen viel können. Aber sind die Finanzspezialisten bereit für ihre neue Rolle?

16384 Prozessoren für die EPFL — Zu Besuch im welschen Hochleistungs-Rechenzentrum in der Welt der Picosekunden

Cloud Computing von IBM

Alles ausser wolkig2/2010

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Think!

Services

IBM Agenda Juni bis September 2010

SchweizDatum 25.5.–17.9.2010

Ort Zürich

Kostenlos

IBM Forum: eine Wolke für alleCloud Computing verändert die Art und Weise, wie IT undIT-gestützte Services von Unternehmen bereitgestellt und genutztwerden. Trotzdem bleibt für viele die Frage nach Sicherheit undZuverlässigkeit offen. Die Ausstellung im IBM Forum Switzerlandzum Thema Cloud Computing hält verschiedene Lösungs-demonstrationen und Exponate parat und zeigt, was sich konkretin der Wolke versteckt und wie Interessierte zur Wolke kommen.

www.ibm.com/ch/ibmforum/demonstration

SchweizDatum 4. Juni 2010

Ort Interlaken

Kostenpf lichtig

Swiss Economic Forum: das Buch zum ErfolgWas ist das Geheimnis erfolgreicher KMU? An der Buchvernissagevon „Schweizer KMU – erfolgreich im Wandel“, einem Projektvon IBM und economiesuisse, diskutieren darüber: Gerold Bührer,Präsident economiesuisse, Isabelle Welton, CEO IBM Schweiz,sowie drei CEO, die im Buch porträtiert werden.

www.swisseconomic.ch

SchweizDatum 8. Juni 2010

Ort Luzern

Kostenlos

IBM Symposium: schlaue Köpfe statt grosse TöneAm IBM Symposium 2010 warten wieder viele Vorträge und Dis-kussionen auf die Besucher. Erneut brillieren im KKL, der LuzernerKulturhochburg, nicht die Musiker, sondern die Besten derIT-Branche.

www.ibm.com/ch/events/symposium

SchweizDatum 24. Juni 2010

Ort Zürich

Kostenlos

Impact 2010: für einen Tag in ZürichUnter dem Motto „Discover. Interact. Optimize“ fand AnfangMai in Las Vegas die Impact 2010 statt, eine Konferenz fürführende Köpfe aus Business und IT. Für alle, die nicht dabei seinkonnten: Für einen Tag macht diese Veranstaltung auch inZürich Station.

www.ibm.com/impact

Impressum

HerausgeberinIBM Schweiz AG

Vulkanstrasse 106

Postfach8010 Zürich

Redaktion, Gestaltung und Produktionwww.arnold.inhaltundform.com

RedaktionsleitungSusanne MartyIBM Schweiz AG

Interne ProjektleitungWalter WaldisIBM Schweiz AG

Telefon 058 333 78 91

Abonnements- und AdressänderungenPer E-Mail an [email protected]

Auflage und Sprache19 000 deutsche Schweiz6000 französische Schweiz9500 Österreich (teilweise länder-spezifische Artikel )

Erscheinungsweise3 x jährlich© Copyright: IBM Corporation 2010

BildmaterialWenn nicht gesondert vermerkt:IBM Schweiz AG

IBM und das IBM Logo sind Marken odereingetragene Marken der InternationalBusiness Machines Corporation in denVereinigten Staaten und/oder in anderenLändern. Andere Namen von Firmen,Produkten und Dienstleistungen könnenMarken oder eingetragene Marken derjeweiligen Inhaber sein.

© 2010 IBM Corporation. Alle Rechtevorbehalten. Für unverlangt eingesandteTexte und Bilder wird keine Haftungübernommen. Die von den Autoren ge-äusserten Meinungen können von jenen derHerausgeberin abweichen. Alle Angabenzu Lieferanten, Produkten, Preisen usw.in diesem Magazin erfolgen zum Zeitpunktder Magazinproduktion und sind ohneGewähr.

Internet-Linkszu den Artikelndieser Ausgabe

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Think !

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www.ibm.com/ch/think

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Einführung, Stichwortverzeichnis

AgilityAnalyticsAnalytics Cloud for System zApplication Programming Interface (API)Application Service Providing (ASP)Application ServicesApplication StreamingAusfallsicherheitAutomated ProvisioningAutomatisierungBackupBenchmarkBusiness AnalyticsBusiness IntelligenceBusiness on the IBM CloudBusiness Process as a ServiceBusiness ServicesBusiness Support ServicesBusiness SystemsBusiness-to-Business (B2B)Business-to-Consumer (B2C)CAPEX Capital ExpenditureChief Information Officer (CIO)Chief Technical Officer (CTO)ClientClient-Server-ModellIBM CloudBurstCloud-Computing-ModellCloud eMail ServiceCloud Infrastructure Strategy&DesignCloud-ProviderCloud-ServicesClusterCollaborationComplianceComponent SupplyComputing on Demand (CoD)Content ManagementCustomer Relationship Management (CRM)CybersecurityData CenterData MiningData WarehouseDatenarchivierungDatenbankDatenbank-ServerDedizierter ServerDelivery (siehe Service-Delivery-Modell)DesktopanwendungDesktop CloudDevelopment and TestDirect Attached Storage (DAS)Disaster RecoveryDisk ArrayDomain Name System (DNS)Dynamic AllocationE-BusinessE-CommerceE-GovernmentEconomies of ScaleElastic CloudElectronic Data Interchange (EDI)

Einführung – Cloud Computing macht An-wendern das Leben leichter, die Erklärungendazu mögen mit den vielen Fachbegriffen aberkompliziert klingen. Die wichtigsten sind in derStichwortliste rot markiert und werden ab Seite10 erklärt. Die mit einem Pfeil versehenen Be-griffe werden in einem separaten Eintrag nähererklärt. In den orangen Textpassagen werdenrealisierte Projekte mit Lösungen von IBMvorgestellt.

End User SupportEnergieeffizienzEnterprise Data CenterExtranetFat ClientFibre to the Home (FTTH)File-ServerFile-SharingFirewallFlexibilitätFrameworkGovernanceGreen ITGrid ComputingHelpdeskHigh-Performance ComputingHigh-Speed Download Packet Access (HSDPA)HochverfügbarkeitHostingHubHybrid CloudHyperlinkHypertext Markup Language (HTML)Hypertext Transfer Protocol (HTTP)HypervisorIBMIndependent Software Vendors (ISV)InformationInformationsschutzInfrastructure as a Service (IaaS)Infrastructure ServicesInfrastrukturInstant Messaging (IM)Integrated Services Digital Network (ISDN)Internet der DingeInternet Protocol (IP)Internet Protocol Suite (TCP/IP)Internet Security ServicesInternet Service Provider (ISP)InteroperabilitätIntranetIT-ArchitekturIT-ProviderKatalogKomplexitätKonsolidierungKostenreduktionLifecycleLizenzmodellLocal Area Network (LAN)Logical ServerLotusLiveLotusLive iNotesMailserverMainframeManaged Private CloudManaged ServicesMashupMessagingMiddlewareMonitoringMulti-PathingNetwork Attached Storage (NAS)NetzwerkNetzwerk-SicherheitOn-demand Self-ServiceOnline MeetingOpensourceOperational Support ServicesOPEX Operating ExpenditureOutsourcingParallel ComputingPay per UsePeer-to-Peer (P2P)PerformancePersonal Area Network (PAN)Pervasive Computing

PetabytePhishingPhysischer ServerPlatform as a Service (PaaS)Platform ProductsPolicyPollPOWER7 SystemPrivacyPrivate CloudProvisioningPublic CloudQuality of Service (QoS)Radio Frequency Identification (RFID)RechenzentrumRedundanzReliabilityRemote ClientRemote SystemReturn on Investment (ROI)Rich Internet Application (RIA)SandboxSelf-ServiceServerServer Load BalancingServer-FarmService-Delivery-ModellService HelpdeskService Level Agreement (SLA)Service ManagementService-Oriented Architecture (SOA)ServicequalitätService Request CatalogShared ServerShared StorageSicherheitSkalierbarkeitSmart Business CloudIBM Smart Business Test CloudSmarter Business InfrastructureSocial NetworksSoftware as a Service (SaaS)SoftwareentwicklungSourcing OptionsStandardisierungStorage Area Network (SAN)Storage CloudStorage ManagementStreamingThin ClientTime to MarketTime to ValueTotal Cost of Ownership (TCO)Training InfrastructureTransformationUbiquitous ComputingUptimeUtility ComputingVerfügbarkeitVerschlüsselungVerteiltes RechnenVirtual ClassroomVirtualisierungVirtual LANVirtual Private Network (VPN)Virtueller ServerWebhostingWebkonferenzWebmailWebserverWebservicesWebSphere CloudBurst ApplianceWide Area Network (WAN)Wireless Local Area Network (WLAN)WorkbalanceWorkloadZuverlässigkeit ➔

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Exabytes

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RFID,Digitales

Fernsehen,MP3 players,

Digitale Kameras,VoIP,Bildgebende Verfahren, Laptops,

Intelligente Zähler, Multiplayer-Spiele,Satellitenbilder, GPS, ATM, Scanner, Sensoren,

Digitales Radio, DLP Projektoren, Telematik, Peer-to-Peer,E-Mail, Instant Messaging, Videokonferenzen, CAD/CAM,

Spiele, Industriemaschinen, Sicherheitssysteme, Anwendungen

Cloud Computing von IBM

Das IT-Modell der Stunde heisst Cloud Computing und bietet Unternehmen mehr Flexibilitätund Fitness für die Herausforderungen in ihrem Kerngeschäft. IBM hat dazu ein klares Konzept

mit einem breiten Portefeuille von kundenfreundlichen Produkten und Services entwickelt.

Von Claude Settele

Alles ausser wolkig

Am Himmel der IT-Welt ziehen Schönwetter-wolken auf, die einen Paradigmenwechsel vongrosser Tragweite ankünden: Nach dem Zeit-alter der klassischen Datenverarbeitung inlokalen Netzwerken läutet Cloud Computingdie Ära des vernetzten Rechnens ein, in derandere Regeln und Mechanismen gelten, nachdenen Leistungen angeboten, genutzt undverrechnet werden. Den Weg zur Cloud geeb-net haben Entwicklungen wie die breitbandigeVernetzung, Innovationen zur effizienterenRechnernutzung sowie neue Konzepte für dieBereitstellung von Services. Zu den Entschei-dungskriterien für IT-Investitionen gehörendie Aspekte Sicherheit, Leistung, Flexibilitätund Kosten. Dies gilt nicht nur in Zeiten wirt-schaftlicher Instabilität, in denen sich Unter-nehmen im Spagat zwischen Massnahmen zurKostensenkung und Steigerung der Innova-tionskraft die Agilität bewahren müssen,schnell auf wechselnde Marktbedingungen re-agieren zu können.

Heute setzen viele Unternehmen auf einenschweren IT-Tanker, der weder die Infrastruk-tur effizient nutzt, noch für rasche Kurswech-sel geschaffen ist. Viele Server sind nur zueinem Bruchteil ausgelastet, entsprechendhoch sind die Investitions-, Verwaltungs- undEnergiekosten im Verhältnis zur Leistung.Cloud Computing liefert neue Instrumentefür den flexibleren und kosteneffizienterenEinsatz von technischen und personellen Res-sourcen: Das Unternehmen kann bestimmen,welche Leistungen in welchem Umfang undüber welche Zeitspanne es von einem Provideraus der Cloud beziehen will. Je nach Modellwird dabei die Infrastruktur von einem IT-Partner bereitgestellt oder vom Unternehmenselber betrieben. Rechenkapazitäten, Spei-cherplatz und Services werden leistungsbezo-gen nach dem Prinzip „Pay as you use“ ver-rechnet. Damit verlagert das Cloud-Konzeptden Schwerpunkt von kapitalbindenden Inves-

titionen hin zu leistungsbezogenen Betriebs-kosten. Dies eröffnet dem Unternehmen neueSpielräume, um frei werdende Investitions-mittel in die Entwicklung des Kerngeschäftsumzuleiten. Das Bild von der Wolke mag wat-tig klingen, in der praktischen Umsetzungzeigt das Prinzip aber klare Konturen. DerAnwender kann über einen Browser auf kom-plexe Services zugreifen, Recheninfrastruktur

Prolog

beziehen, Anwendungen nutzen und seineDaten in der Wolke speichern. Hierzu stehenzwei unterschiedliche Modelle zur Verfügung:In der Public Cloud greift man über eine Inter-netverbindung auf Services zu, die ein IT-Part-ner auf seiner Infrastruktur bereitstellt und dieauch von Dritten genutzt werden. Bei der Pri-vate Cloud laufen die Services im lokalenNetzwerk einer Firma ab und stehen dieser un-geteilt zur Verfügung.

Das Prinzip der Public Cloud ist nicht fürjede Aufgabe gleich akzeptiert und geeignet.In Interviews, die IBM bei über 1000 IT-Ver-antwortlichen weltweit geführt hat, meldeten69 Prozent der Befragten Vorbehalte bezüg-lich Fragen der Sicherheit und des Daten-schutzes in der Public Cloud an. Je nachUnternehmen verträgt sich auch das Hostingvon Kundendaten in ausländischen Rechen-zentren nicht mit regulatorischen Vorgaben.Beim Modell der Private Cloud sind diese Be-denken hinfällig.

Die erfolgreiche Umsetzung des Konzeptshängt massgeblich von der Wahl des IT-Part-ners ab. Dieser muss eine hochleistungsfähigeInfrastruktur und eine breite Palette an Ser-vices von der typischen Geschäftsanwendungbis zur standardisierten Testumgebung anbie-ten, über Beratungskompetenz für die Analy-se der unternehmensspezifischen Bedürfnisseverfügen und dem Kunden in einem ServiceLevel Agreement einen klar definierten Leis-tungskatalog mit Garantien offerieren. VieleFirmen machen den ersten Schritt in die neueÄra mit Anwendungen, die nicht unterneh-menskritisch sind. Dazu gehören Funktionenwie E-Mail, Webkonferenzen oder Team-arbeit via Internet. Immer mehr Unterneh-men sehen das Potenzial, denn Cloud Compu-ting ist keine Reise ins Blaue. Trotz wolkigemVokabular stehen hinter dem Konzept erfah-rene IT-Partner und Rechenzentren auf demBoden der Realität. —

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Strom- und KühlungskostenAdministrations- und VerwaltungsaufwandKosten für neue Systeme

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1 Jährlicher Gesamtaufwand für Server Währendder CAPEX-Aufwand konstant blieb, sinddie Energie- und Betriebskosten in den letztenJahren markant angestiegen.

2 Der Datenberg wächst rasant Von bis wird sich die Menge der weltweitgespeicherten Daten auf Exabytesverzehnfachen.

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Elastisch und flexibelrichtet sich dasAngebot nach denBedürfnissen desAnwenders.

Business Analytics – Hosting

Business Analytics – IBM hat die weltweit grösste Pri-vate Cloud für Business Analytics gebaut, die firmenintern Mitarbeitenden zur Verfügung steht. Sie bietet Ver-kaufsteams und Entwicklern Daten aus über internenData Warehouses mit einem Umfang von einem Petabyte,was einer Million Gigabyte entspricht. Unabhängig vonihrem Arbeitsort können damit Mitarbeitende weltweit fürdie Analyse und Auswertung auf Informationen wie Indus-trietrends und realisierte Projekte zugreifen, um neueLösungen zu entwickeln und Kunden besser zu beraten.Die Business Analytics Cloud wird als kommerzielles Pro-dukt auch Kunden angeboten, die damit über dieselben Inst-rumente verfügen können, wie sie IBM intern nutzt.

Business Process as a Service – Das Business ProcessManagement (BPM) für die Modellierung und Optimierungsowie das Monitoring von Geschäftsprozessen lässt sich auchals Cloud-basierter Service beziehen. Als weltweit führendesUnternehmen in der IT-Beratung kann IBM Global Busi-ness Services (GBS) die Kunden mit strategischem Wissenund Know-how bei der Transformation und Effizienzsteige-rung von Geschäftsprozessen unterstützen.

IBM CloudBurst – Mit CloudBurst bietet IBM ein um-fassendes Produkt an, das Hardware, Software und Servicesumfasst. Es basiert auf einem vorkonfigurierten Paket mitServern, Speichereinheiten und einem Service-Management-System, um eine Private Cloud für das Entwickeln undTesten von Anwendungen ( Development and Test) einzu-richten. WebSphere CloudBurst Appliance heisst ein weiteresProdukt von IBM, das erlaubt, auf ein virtuelles Imagezuzugreifen, um in wenigen Minuten eine WebSphere-Um-gebung zu erstellen. Die südafrikanische Nedbank nutztCloudBurst, mit dem Erfolg, dass die Entwicklungsaufga-ben zehnmal schneller gestartet werden können als bisher.Der herkömmliche Weg über die eigene IT-Abteilung fürden Aufbau einer Umgebung war umständlich und brems-te das Team im Entwicklungsprozess aus. Auch die chine-sische Stadt Dongying nutzt CloudBurst. Die Behördenstellen die Test- und Entwicklungsumgebung lokalenStartup-Unternehmen zur Verfügung, die die Ressourcenim Selbstbedienungsverfahren nutzen können. Die Indus-triestadt hat sich zum Ziel gesetzt, einen dienstleistungs-orientierten, umweltfreundlichen Wirtschaftssektor auf-zubauen. Dongying hofft, mithilfe von IBM und CloudComputing eine Stadt der digitalen Innovation zu werden.IBM arbeitet auch mit weiteren chinesischen Städten imRahmen der Initiative „Smarter Cities“ zusammen.

Cloud-Provider – Ein Dienstleister, der eine Palette vonBusiness- und IT-Services in der Cloud anbietet, wird auchals Cloud-Provider bezeichnet. Darunter fallen Services, diesowohl in der Private Cloud als auch in der Public Cloudangeboten werden. Demgegenüber versteht man unter einemInternet Service Provider einen Dienstleister, der seinenKunden über eine Datenleitung mit einer definierten Band-breite Zugang zum Internet gibt.

Compliance – Regulatorische Vorgaben der Gesetzgeberund auch branchenspezifische Richtlinien können ein Grundsein, IT-Prozesse nicht in einer Public Cloud abzuwickeln.Gegen die Compliance verstossen kann beispielsweise derUmstand, dass das Rechenzentrum eines Cloud-Providersim Ausland steht.

Desktop Cloud – Der Service namens Desktop Cloudstellt auf einem Server eine virtuelle Desktopumgebung samtgewünschten Anwendungen bereit. Der Anwender brauchtlediglich einen Thin Client mit installiertem Browser undJava, um über einen Auswahlkatalog auf den Server zuzugrei-fen. Der Service IBM Smart Business Desktop Cloud bieteteine Integration der beiden Welten des desktopbasierten undserverbasierten Rechnens an. Die Anwendungen laufen auf

dem Server in der Private Cloud, IBM stellt als Vehikelalle Funktionalitäten samt Virtualisierung für das Arbeitenauf dem Server zur Verfügung. Da die Anforderungen an dieHardware des Clients gering sind, ergibt sich für das Unter-nehmen ein Sparpotenzial, ebenso bei den Ausgaben fürLizenzen. Ausserdem bietet die Desktop Cloud den Mitarbei-tenden die Flexibilität, von überall her jederzeit über einesichere Verbindung ihre virtuelle PC-Umgebung zu nutzen.Da IBM eine hochleistungsfähige Lösung anbietet, laufendie Anwendungen so schnell, als ob sie auf dem Desktop ins-talliert wären. Mit der Smart Business Desktop Cloud vonIBM arbeitet die Halbleiterherstellerin Taiwan Semicon-ductor Manufacturing Company (TSMC). In der sich mithohem Tempo entwickelnden Industrie war das Unterneh-men mit der Herausforderung konfrontiert, den Zugang zuInformationen und die Teamarbeit unter den Entwicklernunabhängig von ihrem Arbeitsort zu verbessern, um dieInnovationszyklen zu verkürzen. Auch das global tätigeitalienische Modelabel La Perla nutzt die Desktop Cloudvon IBM. In diesem Fall ist die Verbesserung des Endan-wender-Supports das Ziel. Der Service hat dem Unterneh-men geholfen, den Aufwand für den IT-Support und dieEnergiekosten zu senken. La Perla profitiert von der Flexi-bilität der Lösung, dank der sie in ihrer Private DesktopCloud bei Bedarf schnell die Zahl der Clientrechner erhö-hen kann.

Development and Test – Viele Firmen entwickeln An-wendungen für den Einsatz im Unternehmen oder testenneue Software, bevor sie live zum Einsatz kommt. Der Auf-bau einer Testumgebung erfordert die Anschaffung einer ge-eigneten Infrastruktur. Erhebungen haben gezeigt, dassTestserver bis zu 90 Prozent der Zeit ungenutzt sind. Ausser-dem kann der Aufbau der Softwareumgebung Wochen dau-ern. Mit einem Cloud Service verkürzt sich diese Zeit aufMinuten, der Anwender kann die Testumgebung im Selbst-bedienungsverfahren per Mausklick erstellen. Erfordert einTestprojekt kurzfristig mehr Kapazität, kann diese dank derSkalierbarkeit der Dienstleistung sofort zur Verfügung ge-stellt werden. Der Online-Zahlungsdienst PayPal beispiels-weise nutzt den Service Smart Business Development andTest von IBM als effiziente Umgebung für die Entwicklungneuer Zahlungsanwendungen für Smartphones.

Flexibilität – Ein Kernargument für Cloud Computing istdie Flexibilität. Sie ermöglicht Firmen, zusätzliche Ressourcennicht nur sofort ( Time to Market), sondern auch zeitlich be-schränkt und projektbezogen zu beziehen. Die Flexibilitäthat auch Auswirkungen auf der Kostenseite, welche die Fitnesseines Unternehmens bestimmt. Statt langfristig gebundeneMittel in das eigene Rechenzentrum zu investieren (CAPEX,Capital Expenditure), fallen beim Einsatz von Cloud Compu-ting Betriebskosten an (OPEX, Operating Expenditure), diepräzise die genutzte Leistung widerspiegeln.

Grid Computing – Wie Cloud Computing hat auch GridComputing das Ziel, kostengünstige Rechenleistung bereit-zustellen und die Flexibilität zu erhöhen. Doch die zwei Kon-zepte unterscheiden sich auch. Beim Grid Computing wer-den rechenintensive Aufgaben einem Cluster von Rechnernübergeben. Ein Grid besteht typischerweise aus verteiltenRechnern von mehreren Unternehmen oder Institutionenwie Forschungsstätten. Beim Cloud Computing bezieht derAnwender Rechenleistung und Services von einer einzigenQuelle, dem Cloud-Provider. Dieser teilt ihm die angefor-derten Ressourcen zur exklusiven Nutzung zu.

Hosting – Mit dem allgemeinen Begriff Hosting wird einebreite Palette von Aktivitäten bezeichnet, die ein IT-Dienst-leister auf einem via Internet zugänglichen Server anbietet.Dies reicht vom einfachen Webmail-Hosting über das öffent-liche Bereitstellen von Websites bis zu Cloud-Services.

Jederzeit und vonüberall her auf dievirtuelle Desktop-umgebung zugreifen.

Business Analyticshilft aus InformationenErkenntnisse zugewinnen.

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D A S K o N Z e P t D e r i B M C l o U D

„Bitteschön, hier die50 Server, die Sie vordrei Minuten bestellthaben.“

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1 Analytik Wachsende Berge vonDaten zu sammeln, bringt wenig, wennman daraus keine Erkenntnisse ge-winnen kann. Data Mining durchforstetim Netz gespeicherte Informationenund beleuchtet sie aus einem neuenBlickwinkel.

7 Business ServicesDank Business ProcessManagement lassensich komplexeGeschäftsprozesseanalysieren und anneue Anforderungenanpassen.

3 Entwicklung undTests Die Cloud dientauch als externes Labor,um neu entwickelteSoftware und Lösungenauf Herz und Nierenzu prüfen – ganz ohneNebenwirkungen fürdas operative Firmen-netzwerk.

6 Infrastruktur / Speicher Für dierasant wachsenden Datenmengeneignet sich die Cloud als zentraleSpeicherlösung, die Daten sicheraufbewahrt.

2 Kollaboration Ob Mail, Chat oderWeb-Kollaboration: Kommunikationist das Schmiermittel des Geschäfts-prozesses und das Internet der Ort,wo die Fäden zusammenlaufen.

4 Desktop und Services EineDesktopumgebung in der Cloud wirdschnell aufgebaut und ebenso schnellwieder geräumt. Die Verwaltung virtu-eller Desktops ist ausserdem effizienterund reduziert den Aufwand für denSupport der Endanwender vor Ort.

5 Infrastruktur / Rechen-leistung Ein Unternehmen musskeine eigene IT-Infrastruktur imHaus betreiben, Cloud-Providerbieten Rechenleistung und Spei-cherkapazität im Baukasten-system an.

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Analytik

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Kollaboration

3Entwicklung undTests

4Desktop undServices

5Infrastruktur /Rechenleistung

6Infrastruktur /Speicher

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Business Services

Smart Business onthe IBM Cloud

IBM LotusLive

iNotes

IBM Smart BusinessEntwicklung und Test mitder IBM Cloud (Beta)

IBM Smart BusinessDesktop Cloud

IBM Smart Business –Support der Endanwender

IBM Computing onDemand

IBM InformationProtectionServices

IBM BPM Blueworks(Design-Tools)

Smart BusinessServices

IBM SmartAnalyticsCloud

IBM Smart BusinessTest Cloud

IBM Smart BusinessDesktop Cloud

IBM Smart BusinessStorage Cloud

Smart BusinessSystems

IBM SmartAnalyticsSystem

IBM CloudBurst IBM InformationArchive

IBM Smart Businessfür KMU (unterstütztdurch die IBM Cloud)

A U F D e N W o r K l o A D A B G e S t i M M t e C l o U D - C o M P U t i N G - l Ö S U N G e N

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Hybrid Cloud – Service Level Agreement (SLA)

Hybrid Cloud – Als Mischform verbindet die HybridCloud das beste aus den beiden Modellen Public und PrivateCloud. Eine typische Anwendung ist die Nutzung der PublicCloud als ergänzende Ressource einer Private Cloud. Dieserlaubt, die interne IT-Infrastruktur für die durchschnittli-che Belastung auszulegen und bei ausserordentlichen Auf-gaben Rechenkapazität von der Public Cloud zu beziehen.

IBM – An Anbietern von Cloud Computing Services fehltes nicht, doch nur wenige können die Bedürfnisse von Unter-nehmen befriedigend abdecken. Das deutsche Research-und Consulting-Unternehmen Experton Group kommt ineiner Studie zur Reife des noch jungen Marktes zum Schluss,dass von den sich als Cloud-Provider positionierendenUnternehmen zurzeit nur IBM und ein Wettbewerber einernst zu nehmendes Angebot für Unternehmen anbieten.Das Portfolio von IBM deckt eine breite Palette von Lösun-gen für die Private, Public und Hybrid Cloud ab, die sowohldie Hardwareinfrastruktur wie auch Software und Servicesumfasst.

Infrastructure as a Service (IaaS) – Ein Kernangebot derCloud-Provider. Sie betreiben Zentren mit einer auf hohe

Rechenleistung und grosse Speicherkapazität ausgelegten In-frastruktur. Systeme können dem Kunden dynamisch zuge-teilt und anschliessend wieder aufgelöst werden. Anwenderkönnen über IaaS beispielsweise auf Anfrage zusätzliche Re-chenleistung beziehen, wenn die eigenen Server ausgelastetsind. Dies hilft die eigene Infrastruktur besser zu dimensio-nieren und so Kosten zu sparen. Untersuchungen von IBMhaben gezeigt, dass 70 Prozent der IT-Ausgaben dazu dienen,die bestehende Infrastruktur zu unterhalten; nur 30 Prozentder Mittel sind für den Ausbau und die Erweiterung mit neuenFunktionalitäten reserviert.

LotusLive – Die Cloud eignet sich ideal als Plattform fürverschiedene Kommunikationsaufgaben sowie für Team-arbeit innerhalb des Unternehmens und mit Partnern anunterschiedlichen Standorten. Dies beschleunigt einerseitsdie Geschäftsprozesse, andererseits lassen sich in vielen Fäl-len Reisen vermeiden, was sich bezüglich Ökologie, Zeitauf-wand und Kosten bezahlt macht. Die Instrumente dafür sindWebkonferenzen, Online-Chats, der Austausch und die ge-meinsame Bearbeitung von Dokumenten oder Aufgaben wieUmfragen und Terminkoordination unter Teams. Von allenCloud-Anwendungen favorisieren viele CIO diese Services.Das Potenzial von LotusLive werden künftig auch Mitarbeitende von Panasonic nutzen, die von der klassi-schen Desktopsoftware auf den Cloud-Service von IBMwechseln.

LotusLive iNotes – Mail-Kommunikation eignet sichsehr gut als Cloud-Service. IBM hat mit LotusLive iNoteseinen Cloud-Mail-Dienst lanciert, den Unternehmenskun-den ihren Mitarbeitenden weltweit zur Verfügung stellenkönnen. Der einfach zu nutzende Dienst für Firmen jederGrösse hilft dank attraktiver Preise Kosten senken und dieIT-Abteilung entlasten.

Managed Private Cloud – Obschon eine Private Cloudim Intranet eingerichtet ist, muss das Unternehmen die In-frastruktur nicht unbedingt selber betreiben. Wird die Be-treuung (via Remote Support oder vor Ort) einem IT-Partnerüberlassen, spricht man von einer Managed Private Cloud.

Pay per Use – Interessant ist Cloud Computing für Fir-men vor allem auch wegen der Kostenvorteile. Statt auf Infra-struktur zu setzen, deren Anschaffung und Unterhalt unab-hängig von der tatsächlichen Nutzung kosten, basiert CloudComputing auf dem verbrauchsorientierten KostenmodellPay per Use. Man bezahlt, was man konsumiert hat, genauwie beim Strom aus der Steckdose. Die flexible Verrechnungberücksichtigt die Nutzungsdauer und die Anzahl der An-wender, die die Ressourcen genutzt haben.

Platform as a Service (PaaS) – Mit der als Platform as aService bezeichneten Dienstleistung wird einem Anwendereine Hardwareinfrastruktur sowie eine Systemumgebung(Middleware) als Plattform angeboten. Diese kann beispiels-weise als funktionierende Entwicklungsumgebung dienen, zuder auch Webanwendungen und Speicherplatz gehören kön-nen. Der Anwender kann sich auf die Lösung seines Problemskonzentrieren und muss sich nicht um die Installation und dieWartung der Plattform kümmern.

Private Cloud – In einer von IBM weltweit durchgeführ-ten Interviewserie nannten zwei von drei befragten IT-Ent-scheidern die Private Cloud als bevorzugtes Modell des Rech-nens in der Cloud. Als wichtigste Hürde für die Nutzungder Public Cloud nannten sie die Faktoren Sicherheit undDatenschutz. Dieses Argument spielt beim Umgang mit Kun-deninformationen sowie mit unternehmenskritischen Dateneine Rolle. Auch für die Erfüllung von Anforderungen der

Compliance kann sich die Public Cloud als unpassendePlattform erweisen. Die Private Cloud wird innerhalb des Fir-mennetzwerks hinter der Firewall eingerichtet. Im Vergleichzum herkömmlichen Intranet werden in der Private Cloudebenfalls skalierbare Services mit demselben Verrechnungs-modell angeboten wie in der Public Cloud. Das Unterneh-men betreibt jedoch die Infrastruktur vor Ort selber oderkann sie von einem IT-Partner betreuen lassen ( ManagedPrivate Cloud). Die Private Cloud ist ideal für dieVerarbeitungvon sensiblen Informationen. Dazu gehören beispielsweiseDatenanalysen ( Business Analytics), Datenbankanwendun-gen, Langzeitarchivierung, spezifische Industrie-Anwendun-gen oder Enterprise Resource-Planning(ERP)-Lösungen.

Public Cloud – Die vom Prinzip her umfassendste Formvon Cloud Computing ist die Public Cloud. Bei diesem Mo-dell nutzt der Anwender via Internet von seinem PC oder

Thin Client aus Anwendungen, die bei einem Cloud-Provider gehostet sind. Nach diesem Prinzip funktionierendie seit Langem bekannten Webmail-Anwendungen. Online-Speicherdienste sind eine weitere von Privaten wie von Fir-men bereits intensiv genutzte Funktion der Public Cloud.Dienstleistungen dieser Art werden als Software as a Servicebezeichnet. Der Cloud-Provider betreibt die dafür nötigeInfrastruktur in seinem Rechenzentrum, wo in der Regelauch die mit dem Service erstellten Daten gespeichert wer-den. Der Cloud-Provider sorgt für eine leistungsfähigeInfrastruktur, die nach hohen Sicherheitskriterien geschütztist. Gegen Datenverlust sichert er die Datenbestände mehr-fach, oftmals in verschiedenen Rechenzentren an unter-schiedlichen Standorten. Kernpunkte des Modells sind dieSkalierbarkeit, die schnelle Bereitstellung, ein standardi-siertes Angebot und das verbrauchsorientierte Kostenmodell

Pay per Use. Es gibt zahlreiche Aufgaben, für die sich diePublic Cloud als Plattform sehr eignet. Dazu gehören Anwen-dungen für Kommunikationsdienste, Teamarbeit ( Lotus-Live), Webkonferenz, Helpdesk Services, Testumgebungen( Development and Test), Datenspeicherung ( StorageCloud) sowie als Infrastruktur für IP-Telefonie und Schu-lungsaufgaben.

Service-Delivery-Modell – Ein zentrales Merkmal vonCloud Computing ist das Delivery-Modell. Dieses zeichnetsich dadurch aus, dass der Kunde aus einem Katalog von stan-dardisierten Anwendungen und Dienstleistungen ein Pro-dukt auswählen kann, das ihm im Selbstbedienungsverfahrenüber einen automatisierten Prozess sofort in der Cloud zurVerfügung gestellt und nach dem Modell Pay per Use ver-rechnet wird.

Service Level Agreement (SLA) – Die Konditionen fürden Bezug von IT-Services von einem Cloud-Provider wer-den über ein Service Level Agreement geregelt. Ein SLA be-schreibt nicht nur die Art und den Umfang der vereinbarten

Infrastructure as aService stellt dyna-misch die aktuellbenötigten Kapazi-täten bereit.

Aus einem Kataloggewählte Serviceswerden umgehendgeliefert.

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D i e V o r t e i l e D e r i B M C l o U D

1 Time to Market Unternehmen finden inder Cloud ein reiches Instrumentariuman Lösungen, um schnell neue Produkteauf dem Markt zu lancieren.

2 Flexibiliät Dynamisch konfigurierbareLeistungspakete bieten dem Unternehmendie Flexibilität, um sofort auf veränderteMarktbedingungen reagieren zu können.

4 Skaleneffekt Die virtuelleInfrastruktur ist elastisch:Braucht der Kunde vorüber-gehend viel mehr Leistung,wird ihm diese sofort zurVerfügung gestellt.

5 Pay per Use Dynamisch ist auch derPreis, der sich nur nach der bezogenenLeistung bemisst.

6 OPEX statt CAPEX Unter dem Strichbedeutet dies eine Verschiebung vonden Investitionskosten (CAPEX) hinzu den Betriebskosten (OPEX).

3 Auswahlkatalog Weraus dem Katalog einesCloud-Providers Servicesim Selbstbedienungsver-fahren per Mausklickaktivieren kann, istschneller am Markt alsdie Konkurrenz undarbeitet kosteneffizienter.

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Sicherheit – Workload

Dienstleistung, sondern auch die Qualitätsstufe des Services.Der Auftraggeber muss die gelieferte Leistung überprüfenund geltend machen können. Cloud-Services, die keine odernur vage formulierte SLA anbieten, mögen für die Speiche-rung der privaten Fotosammlung akzeptabel sein, für Unter-nehmen ist ein klar definierter Leistungskatalog mit Garan-tien aber eine unabdingbare Voraussetzung.

Sicherheit – Die Faktoren Sicherheit und Datenschutz ha-ben wie in der klassischen IT auch im Zeitalter des CloudComputing erstrangige Bedeutung. Grössere Firmen habenVorbehalte, was die Auslagerung unternehmenskritischerAnwendungen und sensibler Kundendaten in die PublicCloud betrifft. Sie bevorzugen das Modell der PrivateCloud. Viele haben hierfür bereits ein Rechenzentrum, dasgegen Ausfälle und Sicherheitsbedrohungen aus dem Netzgut gerüstet ist. Für kleine und mittlere Firmen ist die redun-dante Auslegung der Infrastruktur bis hin zu Notstrom-lösungen und der Abwehr von Viren und anderer Malwareaber oftmals zu aufwendig und kostspielig. Für sie könnenServices in der Public Cloud mehr Sicherheit zu geringerenKosten bieten. (Siehe auch Beitrag auf Seite )

Smarter Business Infrastructure – Im Gegensatz zur sel-ber betriebenen Infrastruktur kann ein Unternehmen in derCloud von einer dynamischen Infrastruktur profitieren, diesich seinen Bedürfnissen schnell anpasst. Die Kernelementeeiner dynamischen Infrastruktur sind die Virtualisierungvon Servern, Storage und Netzwerk, die Automatisierung vonProzessen sowie ein integriertes Service Management, waseine dynamische Zuteilung von Ressourcen erst ermöglicht.Ferner die dynamische Zuteilung von Ressourcen, die der An-wender auf Abruf bestellen kann. Eine Infrastruktur, diezahlreiche Workloads (Aufgaben und Prozesse) auf geteiltenRessourcen abwickeln kann, muss in einem hohen Mass ska-lierbar sein, um die ausreichende Bereitstellung bei schwan-kender Nachfrage garantieren zu können.

Software as a Service (SaaS) – Cloud-Provider stellen aufihrer Infrastruktur auch typische Unternehmensanwendun-gen von unabhängigen Softwareanbietern zur Verfügung. DerKunde kann diese Software mieten und damit flexibel nutzen,was die Anzahl der Anwender und die Zeitspanne betrifft. Ab-gerechnet wird gemäss der bezogenen Leistung ( Pay perUse). Dieser Service bietet einer Firma viele Vorteile. Soft-ware as a Service senkt die Lizenzkosten und entlastet dasUnternehmen bei der Installation und der Verwaltung derSoftware. SaaS-Kunden profitieren von stets aktueller Soft-ware, ohne sich um die Aktualisierung via Updates und Up-grades kümmern zu müssen.

Storage Cloud – Als eine der ersten Cloud-Anwendungenhat sich die Datenspeicherung etabliert. So genannte Online-Festplatten werden auch von Kleinfirmen und Privatanwen-dern häufig genutzt. Zu den Vorteilen gehört der orts- undgeräteunabhängige Zugriff sowie die Möglichkeit, Daten in-nerhalb des gesamten Unternehmens via File-Sharing ge-meinsam zu nutzen. Die Storage Cloud bietet auch eine höhe-re Datensicherheit, als sie viele kleine und mittlere Firmen inihrem Intranet garantieren können. Aber auch grosse Unter-nehmen und Behörden nutzen Speicherdienste in der Cloud.So erhebt die staatliche Organisation Geoscience Austra-lia seit Jahrzehnten umfangreiche Daten über den Konti-nent, unter anderem auch seismische Messungen und überSatelliten gewonnene Informationen, die der Forschungund der Lokalisierung von Gas- und Ölvorkommen die-nen. Geoscience nutzt den Service Smart Business StorageCloud von IBM, weil ihr die Mittel fehlten, die exponentiellwachsenden Daten effizient zu managen und der Industrieund anderen Partnern zur Verfügung zu stellen. Auch dasthailändische Unternehmen Kantana Animations Studiosstellt über die Smart Business Storage Cloud von IBM

ihren Mitarbeitenden und Partnern zentral die laufendwachsenden Datenmengen für das Rendern und die Mo-dellierung von digitalen Grafiken bereit, die über die eige-ne Infrastruktur nicht mehr zu bewältigen waren.

Thin Client – Für eine gute Performance ist beim CloudComputing nur die Infrastruktur des Cloud-Providers aus-schlaggebend. Um auf die Services zuzugreifen, reicht eineinfacher Rechner mit bescheidener Ausstattung und einemBrowser. Solche Rechner werden als Thin Clients bezeichnet.Auch portable Geräte wie Smartphones oder Tablets könnenals Thin Clients eingesetzt werden. Zu den Stärken des CloudComputing zählt somit die Option, von überall her unkom-pliziert auf die Ressourcen des Unternehmens zugreifen zukönnen. Dieser Faktor wird mit der zunehmenden Leistungs-fähigkeit mobiler Geräte an Bedeutung gewinnen.

Time to Market – Für den wirtschaftlichen Erfolg ent-scheidend ist der Faktor Time to Market. Die Zeitspannezwischen einem unternehmerischen Entscheid und der Reali-sierung eines Projekts, zum Beispiel der Entwicklung einesProdukts vom Konzept bis zur Marktlancierung, ist entschei-dend für die Konkurrenzfähigkeit. Die IT-Infrastruktureines Unternehmens kann sich dabei als Flaschenhals erwei-sen. Ein Beispiel ist die zeitraubende, manuelle Einrichtungeiner Testumgebung für die Entwicklung von Anwendungen( Development and Test). Cloud Computing reduziert die-sen Prozess massgeblich.

Verfügbarkeit – Viele IT-Entscheider erwarten vom CloudComputing eine erhöhte Verfügbarkeit der benötigtenDienste. Für kleinere und mittlere Unternehmen kann dasBetreiben einer zuverlässigen IT-Umgebung mit hoher Ver-fügbarkeit einen überproportional hohen Aufwand bedeuten,der ihnen ein professioneller Cloud-Provider abnehmenkann. Gemessen wird die Verfügbarkeit an der Uptime, derZeit, in der ein Dienst uneingeschränkt verfügbar war. Diesichere Verfügbarkeit von Cloud-Services gehört zu den kri-tischen Punkten, die über den Erfolg von Cloud Computingentscheiden. Längere oder wiederholte Ausfälle, mit deneneinige Cloud-Provider wiederholt konfrontiert waren, kön-nen sich je nach Geschäftsfeld für ein Unternehmen als nichttolerables Risiko erweisen.

Virtualisierung – Eine Technik zur effizienteren Nut-zung von Computing-Ressourcen ist die Virtualisierung.Mittels Software von Herstellern wie IBM (PowerVM),VMware und Citrix können auf einem physischen Serverzahlreiche virtuelle Server erstellt werden, die wie reale Ma-schinen unabhängig voneinander arbeiten. Virtualisierungwird in der klassischen IT sowohl bei Grossrechnern (Main-frames) wie auch in Client-Server-Umgebungen eingesetzt.Die Virtualisierungstechnik ist auch eine Voraussetzung fürCloud Computing. Bestellt der Kunde beim Cloud-ProviderRessourcen für eine spezifische Aufgabe, wird automatisiertein virtueller Server mit der gewünschten Softwareumgebungerstellt und dynamisch zugeteilt. Benötigt der Kunde die vir-tuelle Maschine nicht mehr, wird diese wieder aufgelöst. DerProzess ist in etwa vergleichbar mit einem Mehrzwecksaal,der von diversen Unternehmen und Organisationen für ver-schiedene Zwecke vorübergehend gemietet und nach der Be-nutzung wieder geleert wird. Virtuelle Server eignen sich imCloud Computing nicht nur für vorübergehende Aufgaben,sondern auch für die langfristige Nutzung von Infrastruktu-ren ( Infrastructure as a Service).

Workload – Im allgemeinen Sprachgebrauch lässt sich derBegriff Workload mit Arbeitsbelastung oder Arbeitspensumübersetzen. Ein Workload kann aus mehreren Einzelprozes-sen bestehen. Beim Cloud Computing wird ein Workloadüber folgende Elemente definiert: den Inhalt (z. B. eine Test-umgebung bereitstellen), die Funktionalität (Leistungskata-log der Testumgebung), den Zeitrahmen und den Preis. —

Der Cloud-Providerbietet professionellenSchutz vor Daten-verlust, Viren undanderer Malware.

Hat der Kunde eineSoftware à la carteausgewählt, wirddiese gleich serviert.

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Focus

Think! 02/2010

D A S i B M l i e F e r M o D e l l

1 Component Supply IBM beliefert dieCloud-Provider mit allen nötigen Kompo-nenten, um einen Cloud ComputingService zu betreiben. Das Angebot auseiner Hand umfasst Hard- und Software-produkte sowie die dazugehörendenDienstleistungen.

2 Infrastructure Services Kunden können vonIBM Computerressourcen wie Rechenleis-tung, Netzwerkdienste und Speicherkapa-zität beziehen (Infrastructure as a Service)wie auch eine komplette Umgebung für dieEntwicklung und Nutzung von Programmen(Platform as a Service).

3 Business Services IBM bietet in der Clouddiverse geschäftliche Dienstleistungen an,wie etwa im Bereich Human Resources oderLohnverwaltung (Business Process as aService) und stellt typische Geschäftsan-wendungen wie CRM oder E-Mail zurVerfügung (Software as a Service).

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