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Die Stufendiagnostik bei Entwicklungsstörungen Screening- Basis- MBS Diagnostik IVAN- Papier Ronald Schmid Mainz, 13.3.2015 Ambulante allgemeinpädiatrische Grundversorgung Fegeler U., Jäger- Roman E., Martin R., Nentwich H.-J., Monatsschr. Kinderheilk 2014, 1117- 1130

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Die Stufendiagnostik bei EntwicklungsstörungenScreening- Basis- MBS Diagnostik

IVAN- Papier

Ronald SchmidMainz, 13.3.2015

Ambulante allgemeinpädiatrische GrundversorgungFegeler U., Jäger- Roman E., Martin R., Nentwich H.-J., Monatsschr. Kinderheilk 2014, 1117- 1130

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Basisdiagnostik in der PraxisFehr,F; Kniess,N: Umfrage 550 Praxen 2012

Basisdiagnostik in der PraxisFehr,F; Kniess,N: Umfrage 550 Praxen 2012

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Basisdiagnostik in der PraxisFehr,F; Kniess,N: Umfrage 550 Praxen 2012

Basisdiagnostik in der PraxisFehr,F; Kniess,N: Umfrage 550 Praxen 2012

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IVAN

�Inter�Verbandliche�Arbeitsgruppe�ENtwicklungsdiagnostik

�BVKJ, DGAAP, DGSPJ (Vorstand/ BAG Psychologen)

Entwicklungsdiagnostik- Stufenschema (IVAN)

Stufendiagnostik Kinder- / Jugendmedizin:

� Screening in der Praxis ( 10- 30 Minuten) � Basisdiagnostik Praxis ( 25- 50 Minuten)� MBS- Diagnostik ( 4- 10 Stunden)

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Stufendiagnostik Entwicklungsauffälligkeitenkörperlich und/oder geistig und/oder seelisch und /oder sozial

Bei Verdacht auf Entwicklungsauffälligkeiten: Körperlich und/oder geistig und/oder seelisch und/oder sozialBei Verdacht auf Entwicklungsauffälligkeiten: Körperlich und/oder geistig und/oder seelisch und/oder sozial

Intervention bis zu 30 TE / Maximal 6 MonateIntervention bis zu 30 TE / Maximal 6 Monate Förderung / Maximal 6 MonateFörderung / Maximal 6 Monate

Stufe 2: BasisdiagnostikStufe 2: Basisdiagnostik

10 – <16 % und Risikofaktoren

< 10 %

EvaluationsdiagnostikEvaluationsdiagnostikEvaluationsdiagnostikEvaluationsdiagnostik

MBS DiagnostikMBS DiagnostikStufe 3: Primäre Überweisung: Schwere globale EntwicklungsstörungPrimär komplexe Probleme ohne Testung Red Flags, Praxisressourcenabhängig

Stufe 3: Primäre Überweisung: Schwere globale EntwicklungsstörungPrimär komplexe Probleme ohne Testung Red Flags, Praxisressourcenabhängig

MBS DiagnostikMBS Diagnostik

StörungStörung

ÖGDJugend-/ Sozialamt

ÖGDJugend-/ Sozialamt TherapeutTherapeut Stufe 1: Screening

Kinder- / Jugendarzt Stufe 1: ScreeningKinder- / Jugendarzt

KindergartenSchule

KindergartenSchuleElternEltern

Normal > EndeNormal > Ende

Ziel erreicht > EndeZiel erreicht > EndeStörungStörungZiel erreicht > EndeZiel erreicht > Ende

R.G. Schmid AR.G. Schmid AÖÖ 1/20151/2015

Orientierende Beurteilung der

Entwicklung

Grobmotorik Feinmotorik Perzeption/Kognition

Soziale/emotionale Kompetenz

Sprache Interaktion

3. – 10. Lebenstag (U2)

•.•.•.•.•.•.

4. – 6. Lebenswoche (U3)

•.•.

•. •. •.

3. – 4. Lebensmonat (U4)

•.•.•.

•. •.•.

•.•.

6. – 7. Lebensmonat (U5)

•.•.•.

•. •. •.•.•.

•.

10. – 12. Lebensmonat (U6)

•.•.•.

•.•.

•.•.

•. •.•.

21. – 24. Lebensmonat (U7) •.•.

•.•.

•.•.•.

•.•.

•.•.•.•.

•.

33. – 36. Lebensmonat (U7a)

•. •. •.•.

•.•.

•.•.•.

•.

43. – 48. Lebensmonat (U8)

•.•.

•. •.•.

•.•.

•.•.

•.

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Grobmotorik Feinmotorik Perzeption/Kognition

Sprache Soziale/emotionale Kompetenz

4. – 6. Lebenswoche (U3) • Kopf wird in schwebender Bauchlage für wenigstens 3 Sekunden gehalten

• Kopf wird in Rumpfebene und in Rückenlage für 10 Sekunden in Mittelstellung gehalten

• Hände werden spontan geöffnet, insgesamt sind die Hände noch eher geschlossen

• Folgt mit den Augen einem Gegenstand nach beiden Seiten bis mindestens 45 Grad

• Aufmerksames Schauen auf nahe Gesichter nächster Bindungspersonen

3. – 4. Lebensmonat (U4) • Kräftiges alternierendes und beidseitiges Beugen und Strecken der Arme und Beine

• Hält den Kopf in der Sitzhaltung aufrecht, mind. 30 Sekunden.

• Bauchlage wird toleriert, Abstützen auf den Unterarmen, der Kopf wird in der Bauchlage zwischen 40°und 90° mindestens eine Minute gehoben

• Hände können spontan zur Körpermitte gebracht werden

• Fixiert ein bewegtes Gesicht und folgt ihm

• Versucht durch Kopfdrehen, Quellen eines bekannten Geräusches zu sehen

• Kind freut sich über Zuwendung, Blickkontakt kann gehalten werden

• Reaktion auf Ansprache, erwidert Lächeln einer Bezugsperson („soziales Lächeln“)

6. – 7. Lebensmonat (U5) • Handstütz mit gestreckten Armen auf den Handflächen

• Bei Traktionsreaktion Kopf symmetrisch in Verlängerung der Wirbelsäule und Beugung beider Arme

• Federn mit den Beinen

• Wechselt Spielzeug zwischen den Händen, palmares, radial betontes Greifen

• Objekte, Spielzeuge werden mit beiden Händen ergriffen, in den Mund gesteckt, benagt, jedoch wenig intensiv betrachtet; (erkundet oral und manuell)

• Rhythmische Silbenketten (z.B. ge-ge-ge, mem-mem-mem, dei-dei-dei)

• Lacht stimmhaft, wenn es geneckt wird

• Benimmt sich gegen Bekannte und Unbekannte unterschiedlich

• Freut sich beim Erscheinen eines anderen Kindes

Screeningdiagnostik GBAStellungnahmeverfahren 2014

Obligate Testverfahren Fakultative, ergänzende Testverfahren

Entwicklungs-bereich bis 12/24 Monate 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre

Globale Entwicklung ET 6-6-Rbzw.

MFED 1. Lj., MFED 2.-3.Lj.

ET 6-6-Rbzw.

MFED 2.-3.Lj.

ET 6-6-Rbzw.

BUEVA 2(UTs zu Körpermotorik und

sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

ET 6-6-Rbzw.

BUEVA 2(UTs zu Körpermotorik und

sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

ET 6-6-Rbzw.

BUEVA 2(UTs zu Körpermotorik und

sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

Kognition ET 6-6-R(UT: Kognition)bzw.

MFED 1., bzw.

MFED 2.-3.Lj.¹(UT:Perzeptionsalter)

ET 6-6-R(UT: Kognition)bzw.

MFED 2.-3.Lj.¹(UT: Perzeptions-alter)

BUEVA 2(UT: nonverbale undverbale Intelligenz)bzw.

ET 6-6-R(UT: Kognition)

BUEVA 2(UT: nonverbale undverbale Intelligenz)bzw.

ET 6-6-R(UT: Kognition)

BUEVA 2(UT: nonverbale undverbale Intelligenz)bzw.

ET 6-6-R(UT: Kognition)

SON-R 2 ½ -7SON-R 6-40K-ABC (-II)WISC IV/HAWIK IVIDS-PIDS

Sprache FRAKIS-K

evtl. ergänzend:

ET 6-6-R(UT: Sprache)bzw.

MFED 2.-3.Lj.¹(UT: Sprechalter, Sprachverständnis-alter)

SBE-3-KT

evtl. ergänzend:

ET 6-6-R(UT: Sprache)bzw.

MFED 2.-3.Lj.¹(UT: Sprechalter,

Sprachverständnis-alter)

HASE

evtl. ergänzend:

BUEVA 2(UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz)

HASE

evtl. ergänzend:

BUEVA 2(UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz)

HASE

evtl. ergänzend:

BUEVA 2(UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz)

PLAKSS-II(KF) (Artikulation)

SETK-2 (UT: Wörter und Sätze verstehen)

SETK3-5AWST-RWWT 6-10TROG-DLISE-DAZ

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Obligate Testverfahren Fakultative, ergänzende Testverfahren

Entwicklungs-bereich bis 12 / 24

Monate

3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre

Motorik ET 6-6-R(UT: Hand-, Körper-motorik)bzw.

MFED 1. Lj.,(UT: Lauf-, Krabbel-Sitzalter, Greifalter)oder

MFED 2.-3.Lj.(UT:Laufalter,Hand-geschicklichkeit)

ET 6-6-R(UT: Hand-, Körper-motorik)bzw.

MFED 2.-3.Lj.(UT: Laufalter, Handgeschicklich-keit)

ET 6-6-R(UT: Hand-, Körper-Motorik, Nachzeichnen)

ET 6-6-R(UT: Hand-, Körper-Motorik, Nachzeichnen)

ET 6-6-R(UT: Hand-, Körper-Motorik, Nachzeichnen)

Movement ABC-2

BOT-2FEW 2

Emotionale Entwicklung u.Sozial-verhalten

ET 6-6-R(UT: Fragebogen z. sozial-emotionalen Entwicklung)bzw.

MFED 1./2.-3.Lj.(UT: Sozial-, Selb-ständigkeitsalter)

MEF

ET 6-6-R(UT:Fragebogen zur sozial-emotionalen Entwicklung)

MFED 2.-3.Lj.(UT: Sozial-,Selb-ständigkeitsalter)

MEF

ET 6-6-R(UT:Fragebogen zur sozial-emotionalen Entwicklung)

MEF

ET 6-6-R(UT:Fragebogen zur sozial-emotionalen Entwicklung)

MEF

ET 6-6-R(UT:Fragebogen zur sozial-emotionalen Entwicklung)

MEF

SDQCBCL 1½-5

CBCL/4-18

Konzentration,Aufmerksam-keit

FBB-ADHS-Vaus DISYPS II

FBB-ADHS-Vaus DISYPS II

FBB-ADHS-Vaus DISYPS II

FBB-ADHS-Vaus DISYPS II

AuditivesArbeits-gedächtnis

HASEBUEVA 2(UT: Arbeits- gedächtnis)

HASE(UT: Nachsprechen v. Kunstwörtern, Wiedergabe v. Zahlenfolgen)

HASE(UT: Nachsprechen v. Kunstwörtern, Wiedergabe v. Zahlenfolgen)

Spielverhalten Beurteilung n. R.Largo und n. B.Zollinger

Testverfahren Entwicklungs-bereich

7-8 Jahre 9-10 Jahre 12-15 Jahre

Kognition BUEGA (UT: verbale und nonverbale Intelligenz)

BUEGA (UT: verbale und nonverbale Intelligenz)

- SON-R 6-40 K-ABC (-II) WISC IV/HAWIK IV IDS

Schulische Leistungen: Lesen Rechtschreibung Rechnen

BUEGA (UT: Lesen, Rechtschreibung, Rechnen)

BUEGA (UT: Lesen, Rechtschreibung, Rechnen)

- HSP 5-9

Sprache BUEGA (UT: expressive Sprache, verbale Intelligenz)

BUEGA (UT: expressive Sprache, verbale Intelligenz)

- TROG-D WWT 6-10

Motorik - - - Movement ABC-2 BOT-2 FEW 2

Emotionale Entwicklung u. Sozialverhalten

MEF MEF MEF SDQ CBCL/4-18

Konzentration, Aufmerksamkeit

FBB-ADHS aus DISYPS II

FBB-ADHS aus DISYPS II

FBB-ADHS, SBB-ADHS aus DISYPS II

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IVAN Arbeitsgruppenergebnis 2013/ 2014Qualifikation des Entwicklungsdiagnostikers

� Qualifikation sind hohe Ansprüche zu stellen� Qualifizierte und professionelle Weiterbildung� Delegation: Bei Qualifikation und Einweisung� Kontinuierliche Pflicht zur Supervision� Durchführung und numerische Auswertung delegierbar� Interpretation testdiagnostischer Befunde nicht

delegierbar

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IVAN Arbeitsgruppenergebnis 2013/ 2014Behandlung in einem SPZ

� In der Regel: Komplexe Problematik durch Chronizität und/ oder Multimorbidität

� Oft Koppelung mit belastenden psychosozio-emotionalen Faktoren

Daraus resultiert:� Eingangsdiagnostik als MBS Diagnostik� Evaluationsgesteuerte Therapie� Diagnostisch- therapeutischer Prozess

IVAN Arbeitsgruppenergebnis 2013/ 2014Indikation MBS Diagnostik

� Primäre globale schwere Entwicklungsstörung� Unzureichendes Ansprechen auf eine spezifische sich

aus der Basisdiagnostik ergebenden Therapie bis zu 6 Monaten

� Primäre Kenntnisse psychosozialer, emotional-interaktioneller Belastungsfaktoren

� Verdacht auf primäre Störung auf mehreren Ebenen (EKPSA)

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Biographische AnamneseBiographische Anamnese

EvaluationEvaluation

BehandlungsplanBehandlungsplan

Prognostische Faktoren

Prognostische Faktoren

MBS

Untersuchung und BeobachtungUntersuchung und Beobachtung

WHO – ICD-10

E Entwicklungsstand / Intelligenz

K Körperlich-neurologische

Befunde

P Psychische Befunde

S Soziale Einflüsse/Psychosozialer

Hintergrund

A Abklärung der Ätiologie

WHO – ICF-CY

Klassifikation –Körperfunktionen

Klassifikation –Körperstrukturen

Klassifikation –Aktivitäten-Teilhabe

Klassifikation –Umweltfaktoren

Mehrdimensionale Bereichsdiagnostik Sozialpädiatrie

Behandlung in der SozialpädiatrieAltöttinger Papier 2014

RessourcenprofilRessourcenprofil

Altöttinger Papier RS 03/15)

IVAN Arbeitsgruppenergebnis 2013/ 2014

„Diagnostisch therapeutische Prozesse“

sind nur möglich, wenn alle Mitarbeiter eines SPZ sich inhaltlich mit der sozialpädiatrischen Aufgabenstellung identifizieren und dementsprechend ausgebildet sind

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Wer wird wo therapiert?Eine Analyse evidenzbasierter Stufenversorgung

� 20 - 25% Kinder/ Jugendliche zeigen Probleme� (60 -) 80% davon sind in der Praxis (SP- Module)

entsprechend der Standards therapierbar� 20 (- 40)% davon bedürfen einer differenzierten

(MBS - MAS) Diagnostik und Therapie� Das bedeutet:

4 - 10% der Kinder/ Jugendlichen ( = in der Praxis 8 - 20% der Fälle?) benötigen weitergehende Diagnostik und Therapie

Ronald G. Schmid Dresden 2013

Entwicklungsdiagnostik im EBM 1.1.2015

� 04350 / 17,22€: Funktionelle EW bis 6 Jahre4 FB von GM, FM, GE, PE, SP, SO, SS

� 04351 / 9,62€: EWNeurologisch Untersuchung � 04352 / 28,87€:Vollständig. EWstatus-Störung � 04353 / 16,82€:Sprachentwick. orientieren� 04230 / 9,12€: Je 10 Min. ärztl. Gespräch� 35300- 35301/ 2,84€: Je 5 Minuten Arzthelfer/in

� 04355 / 14.89€ Sozialpädiatrische Abklärung� 04356 / 20,03€ Zuschlag Versorgung

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EBM- Ziffer 04356 (Zuschlag 04355)

� ICD- Diagnosenliste Voraussetzung� Persönlicher Patientenkontakt/ Bezugsperson� 15 Minuten (Tages und Quartalsprofil)Fakultativ u. a.:� Monitoring Auffälligkeiten� Beratung weiterführende Maßnahmen� Therapieplan� SPZ- Überweisung und Koordination� Medikamentöse Maßnahmen� Institutionskontakt

EBM- Ziffer 04356 (Zuschlag 04355)

KVB 7.1.2015:�Sozialpädiatrische Qualifikation von mindestens 40 Wochenstunden (BÄK- Kurs)oder�6 Monate SPZ oder IFFZusätzlich:�Kooperation mit Logopäden, Physiotherapeut., Ergotherapeuten, SPZ, FÄ. KJP�Bis 30.6.16 ohne Qualifikation- aber: Vorjahresquartal und 2. Quartal 50 Fälle

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Sozialpädiatrie Curriculum- 2

� Kurse werden in ausreichender Zahl angeboten werden. Von der Sozialpädiatrie zuständig für ein ausreichendes Angebot sind:

� Osten: Dr. Kretschmar- Dresden� Norden: Dr. Fricke- Hamburg� Westen: Dr. Hollmann- Bonn� Bad.-W.: Dr. Oberle- Stuttgart� Bayern: Dr. Schmid- Altötting� Prinzipiell sind alle Kurse für alle KJÄ offen!

IVAN Arbeitsgruppenergebnis 2014Stufendiagnostik 1-3

� Screening: 10- 30 Minutendurch GBA vorgegeben (90- 95% Items)

� Basisdiagnostik: 25- 50 MinutenIVAN- Papier: Reduziertes Testset (u.a. ET 6-6R, MFED, BUEVA, BUEGA, MEF)

� MBS- Mehrdimensionale Bereichsdiagnostik Sozialpädiatrie 4- 10 StundenGgf. Multiprofessionell- Altöttinger Papier

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Ende

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Sozialpädiatrie Curriculum- 1

� Seit ca. 2000 werden Kurse angeboten in:Brixen/ Bad Orb 30 Stunden ohne PraktikumAltötting 40 Stunden inclusive Praktikum

� Es wird von der Anerkennung ausgegangen. Die Hoheit dazu liegt allerdings bei jeder einzelnen KV

� Bei Bescheinigung des Kurses in Brixen/ Bad Orb wird wohl ein Praktikum ergänzend nötig

Sozialpädiatrie Curriculum- 3

� Die Kurse werden als Intensivkurse (Max. 20 Personen), als Mischkurse (z.B. 4 Gruppen je 15 ) oder größere Tagungen angeboten

� Die Kurse werden z. T. incl. Praxisteil (40Std.), z. T. ohne Praxisteil (30 Std.) angeboten. Im letzteren Fall muss ein 10std. Praktikum ergänzend wahrgenommen werden

� Je nach Konstellation werden die Preise der Kurse zwischen 500€ bis 1300€ liegen.

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Konzept zur entwicklungsdiagnostischen Basisdiagnostik in der allgemeinpädiatrischen Praxis - Empfehlung zur Ausstattung mit entwicklungsdiagnostischen Testmaterialien

Obligate Testverfahren Fakultative,

ergänzende Testverfahren

Entwicklungs-bereich

bis 12/24 Monate

3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre

Globale Entwicklung

ET 6-6-R bzw. MFED 1. Lj., MFED 2.-3.Lj.

ET 6-6-R bzw. MFED 2.-3.Lj.

ET 6-6-R bzw. BUEVA 2 (UTs zu Körpermotorik und sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

ET 6-6-R bzw. BUEVA 2 (UTs zu Körpermotorik und sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

ET 6-6-R bzw. BUEVA 2 (UTs zu Körpermotorik und sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

Kognition ET 6-6-R (UT: Kognition) bzw. MFED 1., bzw.

MFED 2.-3.Lj.¹ (UT:Perzeptionsalter)

ET 6-6-R (UT: Kognition) bzw. MFED 2.-3.Lj.¹ (UT: Perzeptions- alter)

BUEVA 2 (UT: nonverbale und verbale Intelligenz) bzw. ET 6-6-R (UT: Kognition)

BUEVA 2 (UT: nonverbale und verbale Intelligenz) bzw. ET 6-6-R (UT: Kognition)

BUEVA 2 (UT: nonverbale und verbale Intelligenz) bzw. ET 6-6-R (UT: Kognition)

SON-R 2 ½ -7 SON-R 6-40 K-ABC (-II) WISC IV/ HAWIK IV IDS-P IDS

Sprache FRAKIS-K evtl. ergänzend: ET 6-6-R (UT: Sprache) bzw. MFED 2.-3.Lj.¹ (UT: Sprechalter, Sprachverständnis-alter)

SBE-3-KT evtl. ergänzend: ET 6-6-R (UT: Sprache) bzw. MFED 2.-3.Lj.¹ (UT: Sprechalter, Sprachverständnis-alter)

HASE evtl. ergänzend: BUEVA 2 (UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz)

HASE evtl. ergänzend: BUEVA 2 (UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz)

HASE evtl. ergänzend: BUEVA 2 (UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz)

PLAKSS-II(KF) (Artikulation) SETK-2 (UT: Wörter und Sätze verstehen) SETK3-5 AWST-R WWT 6-10 TROG-D LISE-DAZ

Obligate Testverfahren Fakultative, ergänzende

Testverfahren

Entwicklungs-bereich

bis 12/24 Monate 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre

Globale Entwicklung

ET 6-6-Rbzw.MFED 1. Lj., MFED 2.-3.Lj.¹,

ET 6-6-Rbzw.MFED 2.-3.Lj.¹,

ET 6-6-Rbzw.BUEVA 2(UTs zu Körpermotorik und sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

ET 6-6-Rbzw.BUEVA 2(UTs zu Körpermotorik und sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

ET 6-6-Rbzw.BUEVA 2(UTs zu Körpermotorik und sozial-emotionale Entwicklung fehlen)

Kognition ET 6-6-R(UT: Kognition)bzw.MFED 1. bzw.

MFED 2.-3.Lj.¹(UT: Perzeptionsalter)

ET 6-6-R(UT: Kognition)bzw.MFED 2.-3.Lj.¹(UT: Perzeptions-alter)

BUEVA 2(UT: nonverbale undverbale Intelligenz)bzw.ET 6-6-R(UT: Kognition)

BUEVA 2(UT: nonverbale undverbale Intelligenz)bzw.ET 6-6-R(UT: Kognition)

BUEVA 2(UT: nonverbale undverbale Intelligenz)bzw.ET 6-6-R(UT: Kognition)

SON-R 2 ½ -7K-ABCWISC IV/HAWIK IVIDS-PIDS

Sprache FRAKIS-Kevtl. ergänzend:ET 6-6-R(UT: Sprache)bzw.MFED 2.-3.Lj.¹(UT: Sprechalter, Sprachverständnis-alter)

SBE-3-KTevtl. ergänzend:ET 6-6-R(UT: Sprache)bzw.MFED 2.-3.Lj.¹(UT: Sprechalter, Sprachverständnis-alter)

BUEVA 2(UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz, Arbeits-gedächtnis)

HASEevtl. ergänzend:BUEVA 2(UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz)

HASEevtl. ergänzend:BUEVA 2(UT: Expressive Sprache, verbale Intelligenz)

PLAKSS-II(KF) (Artikulation)SETK-2 (UT: Wörter und Sätze verstehen)SSV/SET-K3-5AWST-RWWT 6-10TROG-D

Obligate Testverfahren Fakultative, ergänzende

Testverfahren

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Grobmotorik Feinmotorik Perzeption/ Kognition

Sprache Soziale/ emotionale Kompetenz

Interaktion Kommunikation

4. – 6. Lebenswoche (U3) • Kopf wird in schwebender Bauchlage für wenigstens 3 Sekunden gehalten

• Kopf wird in Rumpfebene und in Rückenlage für 10 Sekunden in Mittelstellung gehalten

• Hände werden spontan geöffnet, insgesamt sind die Hände noch eher geschlossen

• Folgt mit den Augen einem Gegenstand nach beiden Seiten bis mindestens 45 Grad

• Aufmerksames Schauen auf nahe Gesichter nächster Bindungspersonen

3. – 4. Lebensmonat (U4) • Kräftiges alternierendes und beidseitiges Beugen und Strecken der Arme und Beine

• Hält den Kopf in der Sitzhaltung aufrecht, mind. 30 Sekunden.

• Bauchlage wird toleriert, Abstützen auf den Unterarmen, der Kopf wird in der Bauchlage zwischen 40° und 90° mindestens eine Minute gehoben

• Hände können spontan zur Körpermitte gebracht werden

• Fixiert ein bewegtes Gesicht und folgt ihm

• Versucht durch Kopfdrehen, Quellen eines bekannten Geräusches zu sehen

• Kind freut sich über Zuwendung, Blickkontakt kann gehalten werden

• Reaktion auf Ansprache, erwidert Lächeln einer Bezugsperson („soziales Lächeln“)

6. – 7. Lebensmonat (U5) • Handstütz mit gestreckten Armen auf den Handflächen

• Bei Traktionsreaktion Kopf symmetrisch in Verlängerung der Wirbelsäule und Beugung beider Arme

• Federn mit den Beinen

• Wechselt Spielzeug zwischen den Händen, palmares, radial betontes Greifen

• Objekte, Spielzeuge werden mit beiden Händen ergriffen, in den Mund gesteckt, benagt, jedoch wenig intensiv betrachtet; (erkundet oral und manuell)

• Rhythmische Silbenketten (z.B. ge-ge-ge, mem-mem-mem, dei-dei-dei)

• Lacht stimmhaft, wenn es geneckt wird

• Benimmt sich gegen Bekannte und Unbekannte unterschiedlich

• Freut sich beim Erscheinen eines anderen Kindes

21. – 24. Lebensmonat (U7) • Kann über längere Zeit frei und sicher gehen

• Geht 3 Stufen im Kinderschritt hinunter, hält sich mit einer Hand fest

• Malt flache Spirale • Kann eingewickelte

Bonbons oder andere kleine Gegenstände auswickeln oder auspacken

• Stapelt 3 Würfel • Zeigt im Bilderbuch

auf bekannte Gegenstände

• Einwortsprache (wenigstens 10 richtige Wörter ohne Mama und Papa)

• Versteht und befolgt einfache Aufforderungen

• Drückt durch Gestik oder Sprache (Kopfschütteln oder Nein-Sagen) aus, dass es etwas ablehnt oder eigene Vorstellungen hat

• Zeigt oder blickt auf 3 benannte Körperteile

• Bleibt und spielt etwa 15 min. alleine, auch wenn die Mutter/ der Vater nicht im Zimmer, jedoch in der Nähe ist

• Kann mit dem Löffel selber essen

• Hat Interesse an anderen Kindern

• Versucht Eltern irgendwo hinzuziehen

33. – 36. Lebensmonat (U7a) • Beidseitiges Abhüpfen von der untersten Treppenstufe mit sicherer Gleichgewichtskontrolle

• Steigt 2 Stufen im Erwachsenenschritt, hält sich mit der Hand fest

• Präziser Dreifinger-Spitzgriff (Daumen, Zeige-Mittelfinger) zur Manipulation auch sehr kleiner Gegenstände möglich

• Kann zuhören und konzentriert spielen, Als-Ob-Spiele

• Öffnet große Knöpfe selbst

• Spricht mindestens Dreiwortsätze

• Spricht von sich in der Ich-Form

• Kennt und sagt seinen Rufnamen

• Kann sich gut über einige Stunden trennen, wenn es von vertrauter Person betreut wird

• Beteiligt sich an häuslichen Tätigkeiten, will mithelfen

• Gemeinsames Spielen mit gleichaltrigen Kindern, auch Rollenspiele

43. – 48. Lebensmonat (U8) • Laufrad oder ähnliches Fahrzeug werden zielgerichtet und sicher bewegt

• Hüpft über ein 20-50 cm breites Blatt

• Mal-Zeichenstift wird richtig zwischen den ersten drei Fingern gehalten

• Zeichnet geschlossene Kreise

• Fragt warum, wie, wo, wieso, woher

• Spricht 6-Wortsätze in Kindersprache

• Geschichten werden etwa in zeitlichem und logischem Verlauf wiedergegeben

• Kann sich selbst an- und ausziehen

• Gießt Flüssigkeiten ein

• Bei alltäglichen Ereignissen kann das Kind seine Emotionen meist selbst regulieren. Toleriert meist leichtere, übliche Enttäuschungen, Freude, Ängste, Stress-Situationen

• Gemeinsames Spielen mit gleichaltrigen Kindern, auch Rollenspiele, hält sich an Spielregeln

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21. – 24. Lebensmonat (U7) • Kann über längere Zeit frei und sicher gehen

• Geht 3 Stufen im Kinderschritt hinunter, hält sich mit einer Hand fest

• Malt flache Spirale • Kann eingewickelte

Bonbons oder andere kleine Gegenstände auswickeln oder auspacken

• Stapelt 3 Würfel • Zeigt im Bilderbuch

auf bekannte Gegenstände

• Einwortsprache (wenigstens 10 richtige Wörter ohne Mama und Papa)

• Versteht und befolgt einfache Aufforderungen

• Drückt durch Gestik oder Sprache (Kopfschütteln oder Nein-Sagen) aus, dass es etwas ablehnt oder eigene Vorstellungen hat

• Zeigt oder blickt auf 3 benannte Körperteile

• Bleibt und spielt etwa 15 min. alleine, auch wenn die Mutter/ der Vater nicht im Zimmer, jedoch in der Nähe ist

• Kann mit dem Löffel selber essen

• Hat Interesse an anderen Kindern

• Versucht Eltern irgendwo hinzuziehen

33. – 36. Lebensmonat (U7a) • Beidseitiges Abhüpfen von der untersten Treppenstufe mit sicherer Gleichgewichtskontrolle

• Steigt 2 Stufen im Erwachsenenschritt, hält sich mit der Hand fest

• Präziser Dreifinger-Spitzgriff (Daumen, Zeige-Mittelfinger) zur Manipulation auch sehr kleiner Gegenstände möglich

• Kann zuhören und konzentriert spielen, Als-Ob-Spiele

• Öffnet große Knöpfe selbst

• Spricht mindestens Dreiwortsätze

• Spricht von sich in der Ich-Form

• Kennt und sagt seinen Rufnamen

• Kann sich gut über einige Stunden trennen, wenn es von vertrauter Person betreut wird

• Beteiligt sich an häuslichen Tätigkeiten, will mithelfen

• Gemeinsames Spielen mit gleichaltrigen Kindern, auch Rollenspiele

43. – 48. Lebensmonat (U8) • Laufrad oder ähnliches Fahrzeug werden zielgerichtet und sicher bewegt

• Hüpft über ein 20-50 cm breites Blatt

• Mal-Zeichenstift wird richtig zwischen den ersten drei Fingern gehalten

• Zeichnet geschlossene Kreise

• Fragt warum, wie, wo, wieso, woher

• Spricht 6-Wortsätze in Kindersprache

• Geschichten werden etwa in zeitlichem und logischem Verlauf wiedergegeben

• Kann sich selbst an- und ausziehen

• Gießt Flüssigkeiten ein

• Bei alltäglichen Ereignissen kann das Kind seine Emotionen meist selbst regulieren. Toleriert meist leichtere, übliche Enttäuschungen, Freude, Ängste, Stress-Situationen

• Gemeinsames Spielen mit gleichaltrigen Kindern, auch Rollenspiele, hält sich an Spielregeln

Screeningdiagnostik GBA Stellungnahmeverfahren 2014

Grobmotorik Feinmotorik Kognition Sprache Soz. Kompetenz Interaktion

10. – 12. Lebensmonat (U6) • Freies Sitzen mit geradem Rücken und sicherer Gleichgewichtskontrolle

• Zieht sich in den Stand hoch und bleibt einige Sekunden stehen

• Selbständiges, flüssiges Drehen von Rückenlage zu Bauchlage und zurück

• Greift kleinen Gegenstand zwischen Daumen und gestrecktem Zeigefinger

• Klopft 2 Würfel aneinander

• Gibt der Mutter oder dem Vater nach Aufforderung einen Gegenstand

• Verfolgt den Zeigefinger in die gezeigte Richtung

• Spontane Äußerung von längeren Silbenketten

• Produziert Doppelsilben (z.B. ba-ba, da-da)

• Ahmt Laute nach

• Kann alleine aus der Flasche trinken, trinkt aus der Tasse, aus dem Becher mit etwas Hilfe

• Das Kind kann zwischen fremden und bekannten Personen unterscheiden

• Freut sich über andere Kinder

Grobmotorik Feinmotorik Perzeption/Kognition

Sprache Soziale/emotionale Kompetenz

Screeningdiagnostik GBAStellungnahmeverfahren 2014

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Erläuterungen zu den obligaten Testverfahren: ET6-6-R: Entwicklungstest für Kinder von sechs Monaten bis sechs Jahren – Revision bzw. MFED1.Lj, 2.-3.Lj.¹: Münchener Funktionelle Entwicklungsdiagnostik - erstes Lebensjahr, -zweites bis drittes Lebensjahr BUEVA 2: Basisdiagnostik umschriebener Entwicklungsstörungen im Vorschulalter - Version 2 BUEGA: Basisdiagnostik umschriebener Entwicklungsstörungen im Grundschulalter FRAKIS-K: Fragebogen zur frühkindlichen Sprachentwicklung (Kurzform) SBE-3-KT: Elternfragebogen zur Früherkennung von sprachgestörten Kindern bei der U7a (32.-40.Lebensmonat) HASE: Heidelberger Auditives Screening in der Einschulungsuntersuchung FB-ADHS/-V aus DISYPS-II: Beurteilungsbogen für Eltern und Erzieherinnen aus Diagnostik-System für

psychische Störungen nach ICD-10 und DSM-IV für Kinder und Jugendliche – II (bezgl. Aufmerksamkeits-Defizit- Hyperaktivitäts-Störung)

MEF Mannheimer Elternfragebogen ¹ die erforderliche Neunormierung der MFED befindet sich gegenwärtig in der Pilotstudienphase Fakultative ergänzende Testverfahren: SON-R 6-40: Nonverbaler Intelligenztest K-ABC (-II): Kaufman-Assessment-Battery for Children (-2) WISC IV/ Wechsler Intelligence Scale for Children - IV (dt. -sprachige Version) HAWIK IV: Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Kinder IV IDS-P: Intelligence and Development Scales - Preschool IDS: Intelligence and Development Scales

SETKSETK--2:2: Sprachentwicklungstest fSprachentwicklungstest füür zweijr zweijäährige Kinder (v.a. Untertests zur rezeptiven Sprache) hrige Kinder (v.a. Untertests zur rezeptiven Sprache) SETSET--K 3K 3--5:5: Sprachentwicklungstest fSprachentwicklungstest füür dreir drei-- bis fbis füünfjnfjäährige Kinder hrige Kinder

AWSTAWST--R:R: Aktiver Wortschatztest fAktiver Wortschatztest füür dreir drei-- bis fbis füünfjnfjäährige Kinder hrige Kinder -- RevisionRevision

WWT 6WWT 6--10:10: WortschatzWortschatz-- und Wortfindungstest fund Wortfindungstest füür 6r 6--10 j10 jäährige Kinderhrige KinderTROGTROG--D:D: Test zur Test zur ÜÜberprberprüüfung des Grammatikverstfung des Grammatikverstäändnissesndnisses

Movement ABC 2: Movement ABC 2: Movement Assessment Battery for Children Movement Assessment Battery for Children –– Second EditionSecond EditionBOTBOT--2:2: BruininksBruininks--OseretskyOseretsky--Test of Motor Proficiency Test of Motor Proficiency –– Second Edition, Dt.Adaptation (voraussichtl. Second Edition, Dt.Adaptation (voraussichtl. Ende Ende

2013) 2013)

FEW 2:FEW 2: Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung Frostigs Entwicklungstest der visuellen Wahrnehmung –– 22

SDQ:SDQ: Strengths and Difficulties QuestionnaireStrengths and Difficulties Questionnaire

CBCL 1CBCL 1½½--5: 5: Child Behaviour Checklist 1Child Behaviour Checklist 1½½--5 5 –– Dt.FassungDt.FassungCBCL 4CBCL 4--18: 18: Elternfragebogen Elternfragebogen üüber das Verhalten von Kindern und Jugendlichenber das Verhalten von Kindern und Jugendlichen

HSP 5HSP 5--9:9: Hamburger Schreibprobe N, 5.Hamburger Schreibprobe N, 5.--9. Klasse9. Klasse

gemgemäßäß Konsens der InterdisziplinKonsens der Interdisziplinäären verbren verbäändendeüübergreifenden Arbeitsgruppe zur Entwicklungsdiagnostik in der Kibergreifenden Arbeitsgruppe zur Entwicklungsdiagnostik in der Kindernder--

und Jugendarztpraxis (IVAN)und Jugendarztpraxis (IVAN)Entwurf: Folkert Fehr/ Norbert KnieEntwurf: Folkert Fehr/ Norbert Knießß

Stand:1Stand:1--20152015

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Ambulante allgemeinpädiatrische GrundversorgungFegeler U., Jäger- Roman E., Martin R., Nentwich H.-J., Monatsschr. Kinderheilk 2014, 1117- 1130