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www.regklam.de Anpassungsstrategien für die regionale Forstwirtschaft Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes basiert auf den folgenden Kriterien: bestehender funktionaler Zusammenhang zwischen Stadt und Umland Relevanz für forstliche Fragestellungen nutzbare Ergebnisse anderer Teilprojekte und For- schungsvorhaben Vertiefend werden die Lupengebiete Dresdner Heide, Tharander Wald und Osterzgebirge betrachtet. Partner Technische Universität Dresden, Lehrstuhl für Bodenkunde Technische Universität Bergakademie Freiberg, Lehrstuhl für Geochemie und Geoökologie Staatsbetrieb Sachsenforst Private und kommunale Waldbesitzer Verbände Kontakt Sven Sonnemann Staatsbetrieb Sachsenforst Bonnewitzer Straße 34, 01796 Pirna Tel.: 03501 542-319 Fax: 03501 542-101 E-Mail: [email protected] Untersuchungsgebiet Ziele Abbildung 1: Untersuchungsregion des Teilprojektes, einschl. der Lupengebiete Das Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklung einer konsistenten regionalen forstwirtschaftlichen Klima- anpassungsstrategie für die Region Dresden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Berück- sichtigung verschiedenster Nutzungsansprüche an das Ökosystem Wald. Diese Ansprüche an die Ausprägung unterschiedlicher Waldwirkungen werden konkretisiert, lokalisiert und mit dem standörtlich-biologischen Poten- zial handlungsorientiert zusammengeführt. Dabei wird eine Vielzahl bereits vorhandener, sektoraler Ansätze zu einem ganzheitlichen, integrativen Konzept gebündelt und entsprechend untersetzt. Vorgehensweise und Methodik Das Projekt gliedert sich in fünf wesentliche Arbeits- schwerpunkte: 1. Entwicklung einer standörtlich basierten Risikokartie- rung für die aktuellen Waldzustände in der Region und zwar sowohl unter aktuellen als auch prognostizierten Klimabedingungen 2. Durchführung einer Potenzialabschätzung für ausge- wählte Wald- und Vorrangfunktionen in Verbindung mit einer Analyse des Wirkungsgrades der vorhandenen Ausgangs- und vorgesehenen Zielzustände 3. Anpassung der Waldbaustrategie im Hinblick auf eine dauerhafte Sicherstellung der Stabilität und Funktiona- lität der Kulturlandschaft und Umsetzung in konkreten waldbaulichen Handlungsempfehlungen auf der Grund- lage von Waldentwicklungstypen 4. Erarbeitung eines regionalen Entscheidungsunterstüt- zungssystems für kommunale und private Waldbesitzer bzw. Integration der Ergebnisse in verbindliche Waldbaurichtlinien für den Landeswald im Untersu- chungsgebiet 5. Ableitung von Beratungsempfehlungen bzw. Durch- führung von Schulungen regionaler Akteure Entwicklung einer standörtlich basierten Risikokar- tierung Klassifizierung der dominierenden Waldökosysteme Gliederung der Region in Typen mit entsprechender Rele- vanz, basierend auf Standortseigenschaften, aktuellem Bestockungszustand und ggf. vorhandenen Waldfunktionen Berücksichtigung des aktuellen Klimas über dynamische Klimastufen auf der Basis von Vegetationszeitlänge und klimatischer Wasserbilanz Einbeziehung des prognostizierten Klimatrends über die Veränderung von Leitbaumarten (heute bis 2100) Gruppierung ähnlicher Standorte zu Einheiten mit gleichem Entwicklungsziel und gleicher waldbaulicher Behandlung ca. 50 verschiedene Waldökosystemtypen charakterisieren die gesamte Untersuchungsregion Formulierung möglicher Entwicklungsziele für die Standorte des Untersuchungsgebietes jeder Zielzustand beschreibt ein konkretes Standorts- spektrum sowie einen bestimmten klimatischen Entwick- lungstrend 14 zonale und 3 azonale Entwicklungsziele wurden formuliert Herausarbeitung und Bewertung der relevanten Risikofaktoren vier wesentliche Risikofaktoren werden berücksichtigt flächendeckende Bildung von Gefährdungsklassen auf der Ebene der Waldökosystemtypen Arbeitsstand TP 3.3.2 Die für die Waldökosysteme der Region zu entwickelnde Strategie beinhaltet dabei insbesondere: die Erneuerung von deren ökologischer Stabilität die Erweiterung von deren Anpassungspotenzial im Hinblick auf die prognostizierten klimatischen Verän- derungen die Sicherung von deren funktionaler Stetigkeit die Rationalisierung des zu tätigenden Ressourcen- einsatzes bei der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen Abbildung 2: schematische Darstellung eines Waldentwicklungstyps Standortseigenschaften dynamische Klimastufen Exposition Hydromorphie, Substrat- feuchte, Nährkraft Bestockungszustand Waldfunktionen Risikofaktoren biotische Schadfaktoren Waldbrand- gefährdung Sturm- gefährdung Trockenstress Zielzustände der Waldentwicklung Abbildung 3: wesentliche Einflussgrößen zur Klassifizierung von Wald- ökosystemtypen und Ableitung geeigneter waldbaulicher Entwick- lungsziele Sven Sonnemann

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Anpassungsstrategien für die regionale Forstwirtschaft

Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes basiert aufden folgenden Kriterien:

• bestehender funktionaler Zusammenhang zwischenStadt und Umland

• Relevanz für forstliche Fragestellungen

• nutzbare Ergebnisse anderer Teilprojekte und For-schungsvorhaben

Vertiefend werden die Lupengebiete Dresdner Heide,Tharander Wald und Osterzgebirge betrachtet.

Partner

• Technische Universität Dresden, Lehrstuhl für Bodenkunde

• Technische Universität Bergakademie Freiberg, Lehrstuhl für Geochemie und Geoökologie

• Staatsbetrieb Sachsenforst• Private und kommunale Waldbesitzer• Verbände

Kontakt

Sven SonnemannStaatsbetrieb SachsenforstBonnewitzer Straße 34, 01796 PirnaTel.: 03501 542-319Fax: 03501 542-101E-Mail: [email protected]

Untersuchungsgebiet

Ziele

Abbildung 1: Untersuchungsregion des Teilprojektes, einschl. derLupengebiete

Das Ziel des Forschungsprojektes ist die Entwicklungeiner konsistenten regionalen forstwirtschaftlichen Klima-anpassungsstrategie für die Region Dresden.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Berück-sichtigung verschiedenster Nutzungsansprüche an dasÖkosystem Wald. Diese Ansprüche an die Ausprägungunterschiedlicher Waldwirkungen werden konkretisiert,lokalisiert und mit dem standörtlich-biologischen Poten-zial handlungsorientiert zusammengeführt.Dabei wird eine Vielzahl bereits vorhandener, sektoralerAnsätze zu einem ganzheitlichen, integrativen Konzeptgebündelt und entsprechend untersetzt.

Vorgehensweise und Methodik

Das Projekt gliedert sich in fünf wesentliche Arbeits-schwerpunkte:

1. Entwicklung einer standörtlich basierten Risikokartie-rung für die aktuellen Waldzustände in der Region undzwar sowohl unter aktuellen als auch prognostiziertenKlimabedingungen

2. Durchführung einer Potenzialabschätzung für ausge-wählte Wald- und Vorrangfunktionen in Verbindung miteiner Analyse des Wirkungsgrades der vorhandenenAusgangs- und vorgesehenen Zielzustände

3. Anpassung der Waldbaustrategie im Hinblick auf einedauerhafte Sicherstellung der Stabilität und Funktiona-lität der Kulturlandschaft und Umsetzung in konkretenwaldbaulichen Handlungsempfehlungen auf der Grund-lage von Waldentwicklungstypen

4. Erarbeitung eines regionalen Entscheidungsunterstüt-zungssystems für kommunale und private Waldbesitzerbzw. Integration der Ergebnisse in verbindlicheWaldbaurichtlinien für den Landeswald im Untersu-chungsgebiet

5. Ableitung von Beratungsempfehlungen bzw. Durch-führung von Schulungen regionaler Akteure

Entwicklung einer standörtlich basierten Risikokar-tierung

• Klassifizierung der dominierenden Waldökosysteme

► Gliederung der Region in Typen mit entsprechender Rele-vanz, basierend auf Standortseigenschaften, aktuellem Bestockungszustand und ggf. vorhandenen Waldfunktionen

► Berücksichtigung des aktuellen Klimas über dynamische Klimastufen auf der Basis von Vegetationszeitlänge und klimatischer Wasserbilanz

► Einbeziehung des prognostizierten Klimatrends über die Veränderung von Leitbaumarten (heute bis 2100)

► Gruppierung ähnlicher Standorte zu Einheiten mit gleichem Entwicklungsziel und gleicher waldbaulicher Behandlung

► ca. 50 verschiedene Waldökosystemtypen charakterisieren die gesamte Untersuchungsregion

• Formulierung möglicher Entwicklungsziele für die Standorte des Untersuchungsgebietes

► jeder Zielzustand beschreibt ein konkretes Standorts-spektrum sowie einen bestimmten klimatischen Entwick-lungstrend

► 14 zonale und 3 azonale Entwicklungsziele wurden formuliert

• Herausarbeitung und Bewertung der relevanten Risikofaktoren

► vier wesentliche Risikofaktoren werden berücksichtigt

► flächendeckende Bildung von Gefährdungsklassen auf der Ebene der Waldökosystemtypen

Arbeitsstand

TP 3.3.2

Die für die Waldökosysteme der Region zu entwickelndeStrategie beinhaltet dabei insbesondere:

• die Erneuerung von deren ökologischer Stabilität

• die Erweiterung von deren Anpassungspotenzial im Hinblick auf die prognostizierten klimatischen Verän-derungen

• die Sicherung von deren funktionaler Stetigkeit

• die Rationalisierung des zu tätigenden Ressourcen-einsatzes bei der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen

Abbildung 2: schematische Darstellung eines Waldentwicklungstyps

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Sturm-gefährdung

Trockenstress

Zielzustände der Waldentwicklung

Abbildung 3: wesentliche Einflussgrößen zur Klassifizierung von Wald-ökosystemtypen und Ableitung geeigneter waldbaulicher Entwick-lungsziele

Sven Sonnemann