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Arbeitsauftrag IV Basismaßnahmen im Rettungsdienst Erstellt von Andreas Lotz, Ronny Helmer, Rainer Völlinger, Andreas Schiebelhut Erstellt am 10.08.2002, Fortbildungswochenende Mahlerts

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Page 1: Arbeitsauftrag IV Basismaßnahmen im Rettungsdienst Erstellt von Andreas Lotz, Ronny Helmer, Rainer Völlinger, Andreas Schiebelhut Erstellt am 10.08.2002,

Arbeitsauftrag IV

Basismaßnahmen im Rettungsdienst

Erstellt von Andreas Lotz, Ronny Helmer, Rainer Völlinger, Andreas Schiebelhut

Erstellt am 10.08.2002, Fortbildungswochenende Mahlerts

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Die IntubationBenötigtes Material:Tubus (Ersatz: 1 Nr. größer/kleiner)Mandrin (biegbar)Blockerspritze (Cuff des ausgewählten Tubus testen!!!)KlemmeLaryngoskopGelicain/XylocainStethoskopGüdeltubus/BeißkeilMagillzangeFixationsmaterial (Mullbinde/Spulenpflaster)Absaugpumpe (einsatzbereit/eingeschaltet)Beatmungsbeutel

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Die IntubationDurchführungDer Kopf wird in Überstreckung, durchunterlegen geeigneter Polstermaterialiengelagert, damit die Stimmritze sichtbar wird.

Laryngoskop mit linker Hand vom rechten Mundwinkel aus einführen, dabei die Zunge mit dem Spatel nach links oben wegschieben bis Spatel in den Winkel zwischen Zungengrund und Epiglottis gelangt.

Zum Einstellen der Stimmritze ist evtl. der Sellik-Handgriff erforderlich, damit der Tubus sicher eingeführt werden kann.

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Die Intubation - AblaufÜberprüfung der Geräte zur IntubationLagerung des PatientenÖffnen der Mundhöhle, evtl. Entfernen von FremdkörpernEvtl. Erkennen von IntubationshindernissenEinführung des Laryngoskopes in den rechten MundwinkelAufladen der Zunge und Anheben des ZungengrundesEinführen des Endotrachealtubus zwischen die StimmbänderVisuelle Überprüfung der korrekten Lage des EndotrachealtubusEntfernen des LaryngoskopesKonnektion von Beatmungsbeutel mit EndotracheltubusBlocken des Endotrachealtubus nach BeatmungsgeräuschKontrolle der Tubuslage durch AuskultationFixierung mit Mullbinde oder SpulenpflasterEinlegen eines Güdeltubus oder BeißkeilNochmalige Kontrolle der Tubuslage durch Auskultation

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Die IntubationRisiken und Komplikationen:Verletzungen der Ober- und Unterlippen durch Einklemmenzwischen den ZähnenAusbrechen von ZähnenWeichteilverletzung im RachenGlottisödemVerletzung der StimmbänderLaryngospasmusEinseitige IntubationÖsophageale FehlintubationVerletzung der Luftröhre/TrachealnekroseVagale Reaktionen

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Medikamente zur Narkoseeinleitung und deren Wirkung

Atropin (Atropinum sulfuricum)

Indikation: VagusdämpfungDosierung: 0,5 – 1 mg (1 mg/ml je Ampulle)

Wirkung: VagusdämpfungNebenwirkung: Tachykardie

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Medikamente zur Narkoseeinleitung und deren Wirkung

Ketamin (Ketanest)

Indikation: Schmerzausschaltung, Narkoseeinleitung

Dosierung: 0,5 – 2 mg/kg KGWirkung: analgetisch, narkotischNebenwirkung: Hypertonie, Tachykardie

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Medikamente zur Narkoseeinleitung und deren Wirkung

Etomidate (Hypnomidate)

Indikation: NarkoseeinleitungDosierung: 0,15 – 0,3 mg/kg KGWirkung: hypnotischNebenwirkung: Myoklonien

(Muskelzucken)

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Medikamente zur Narkoseeinleitung und deren Wirkung

Fentanyl (Fentanyl)

Indikation: SchmerzausschaltungDosierung: 0,05 – 0,1 mgWirkung: zentrale AnalgesieNebenwirkung: Atemdepression, RR-Abfall

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Medikamente zur Narkoseeinleitung und deren Wirkung

Thiopental-Natrium (Trapanal)

Indikation: Narkoseeinleitung, Hirndrucksenkung, Durchbrechung von Krampfanfällen

Dosierung: 3 – 5 mg/kg KGWirkung: sedativ, hypnotisch, narkotischNebenwirkung: Atemdepression, RR-Abfall,

Erbrechen

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Medikamente zur Narkoseeinleitung und deren Wirkung

Diazepam (Valium)

Indikation: Sedierung, Durchbrechung von Krampfanfällen

Dosierung: 5 – 10 - 20 mgWirkung: sedativ, antikonvulsivNebenwirkung: Atemdepression, RR-Abfall

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Medikamente zur Narkoseeinleitung und deren Wirkung

Succinylcholinchlorid (Lysthenon)

Indikation: MuskelrelaxationDosierung: 1 mg/kg KGWirkung: depolarisierendes Muskelrelaxans

mit schnellem Wirkungseintritt

Nebenwirkung: Bradykardie, RR-Abfall, Muskelzuckungen

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Medikamente zur Narkoseeinleitung und deren Wirkung

Atracrium (Tracrium)

Indikation: MuskelrelaxationDosierung: 0,4 mg/kg KGWirkung: nicht depolarisierendes

MuskelrelaxansNebenwirkung: Anaphylaxie

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Glasgow-Coma-ScaleSkala zur Quantifizierung von

Bewußtseinsänderungen

GCS hat sich als Bewertungsverfahren am weitesten durchgesetzt.

Die höchste erreichbare Punktzahl ist 15, die minimale Punktzahl von 3 entspricht der tiefen Bewußtlosigkeit.

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Glasgow-Coma-Scale

Augen

Spontan (bleiben nach Ansprechen offen) 4Auf Ansprache (fallen wieder zu) 3Auf Schmerzreiz (fallen wieder zu) 2Nicht (keinerlei Reaktion) 1

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Glasgow-Coma-ScaleBewußtsein (verbale Reaktion)Orientiert (örtlich, zeitlich, autophysisch) 5Desorientiert (in mind. einer Qualität) 4Ungezielte Reaktion 3(unverständlich, Wortsalat, ohne Zusammenhang)

Unverständliche Laute 2(Stöhnen, Fluchen, Lallen)

Keine Antwort 1

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Glasgow-Coma-ScaleMotorik

Folgt Aufforderung 6Gezielte Schmerzreaktion 5Ungezielte Schmerzreaktion 4Beugt auf Schmerz (abnorme Flexion) 3Streckt auf Schmerz (Extension) 2Keine Reaktion 1

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NACA-ScoreKein krankhafter Befund, keine Verletzung 0

Nicht akut behandlungsbedürftige Erkrankung 1z. B. Prellung, Schürfung, flüchtige Hypotonie

Mäßig schwere Verletzung 2z. B. Finger-#, Distorsion, keine NA-Maßnahmenerforderlich, aber klinische Diagnostik/Therapie

Schwere Erkrankung/Verletzung ohne akute 3Lebensgefahrz. B. SHT I, einfache #, leichter Asthmaanfall

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NACA-ScoreSchwere Erkrankung/Verletzung ohne akute 4Lebensgefahr, Entwicklung einer Vitalgefährungnicht auszuschließenz. B. SHT, HI, Verbrennung III°, ausgedehnte #

Akut lebensbedrohte Notfallpatienten 5z. B.HI mit Rhythmusstörungen, Lungenödem

Akut lebensbedrohte Notfallpatienten 6z. B. Atem- und/oder Kreislaufstillstand, SHT III°,

Verbrennungen über 30% KOF

Tod am Unfallort 7

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BodycheckGründliche Patientenuntersuchung, falls

nötigund möglich (Witterung) bereits jetztvollständig entkleiden (Intimsphäre beachten -

„Gaffer“)

Vitalparameter kontrollierenGCSErst nach Sicherung der Vitalfunktionen mitImmobilisation und Rettung beginnen.

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Bodycheck

Ziel:

Lokalisation von Wunden, Frakturen,Distorsionen, Luxationen und

motorischenund sensorischen Ausfällen

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BodycheckAchtung:

Unfallursachen beachten (z. B. Hypoglykämie)

Unfallhergang dokumentieren (Absturzhöhe, Aufprallgeschwindigkeit, Fahrzeugart und –

klasse, Anschnallgurt, Airbag, Helm, Erstbefund, Deformation der beteiligten Fahrzeuge)

unbedingt funktionellen Zusammenhang beachten:

z. B. bei Gewalteinwirkungen auf den Kopf auch an die HWS denken -> Immobilisation/KED-Rettung)