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Asper School of Business 2014 University of Manitoba Asper School of Business, Winnipeg Erfahrungsbericht Fall 2014 Name: Daniel Schmel Masterstudiengang TUM-BWL Fabian Rosenthal Masterstudiengang TUM-WITEC Zeitraum: August bis Dezember 2014 E-Mail: [email protected] [email protected] Bewerbungsprozess Ansprechpartner an der TUM School of Management für alle Angelegenheiten bezüglich Auslandssemester ist Frau Ute Helfers ([email protected]). Die Bewerbungsdeadline für ein Auslandssemester im Zeitraum Juni 2014 bis Juni 2015 im Rahmen der Fakultätspartner- schaften war in unserem Fall Mitte Januar. Das International Office stellt zur Unterstützung des Bewerbungsprozesses eine Checkliste aller einzureichenden Unterlagen auf der Homepa- ge zur Verfügung. Wichtige Dokumente sind das Online-Bewerbungsformular der TUM School of Management, ein Sprachnachweis wie z.B. der TOEFL oder DAAD-Test und ein einseitiger Lebenslauf. Gegebenenfalls können noch eine Kopie des Bachelorzeugnisses für Masterstudenten im 1. Semester, eine Kopie des Nachweises über die Teilnahme am TUM- SOM Mentorenprogramm und unterschriebener Nachweis für Teilnahme an der Wohnungs- börse beigelegt werden. Mitte Februar wurde uns schließlich per E-Mail mitgeteilt, dass wir eine Nominierung für die Asper School of Business erhalten. Wir hatten dann zwei Tage Zeit, die Nominierung anzu- nehmen und das Moveon-Formular (Online-Bewerbungsformular) unterschrieben und mit Foto bei Frau Helfers einzureichen. Ende März erhielten wir eine weitere E-Mail von Frau Helfers mit einer Liste der benötigten Unterlagen für die (rein formelle) Bewerbung an der Asper School of Business. Diese Unterlagen konnten wir bei Frau Helfers einreichen, welche von dort direkt nach Winnipeg geschickt wurden. In der E-Mail waren auch noch die Kon- taktdaten von uns beiden hinterlegt, sodass wir uns kennenlernen und den Start des Auslands- semesters bei Interesse zusammen planen konnten. Der gesamte Bewerbungsprozess lief jederzeit problemlos ab. Man wurde rechtzeitig und ausführlich über alle Bewerbungsschritte von Frau Helfers und ihrem Team informiert. An- fang Mai erreichte uns schließlich die offizielle Annahmebestätigung von der Asper School of Business. Vorbereitungen Flug Noch vor dem Erhalt der offiziellen Bestätigung haben wir uns beide Ende April getroffen und sowohl Hin- als auch Rückflug zusammen gebucht, denn gerade um die Weihnachtszeit

Asper School of Business - TUM...Asper School of Business 2014 nungen sollten rechtzeitig mit dem jeweiligen Lehrstuhl vor Auslandsantritt geklärt werden, damit man sich im Nachhinein

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  • Asper School of Business 2014

    University of Manitoba – Asper School of Business, Winnipeg

    Erfahrungsbericht – Fall 2014

    Name:

    Daniel Schmel – Masterstudiengang TUM-BWL

    Fabian Rosenthal – Masterstudiengang TUM-WITEC

    Zeitraum:

    August bis Dezember 2014

    E-Mail:

    [email protected]

    [email protected]

    Bewerbungsprozess

    Ansprechpartner an der TUM School of Management für alle Angelegenheiten bezüglich

    Auslandssemester ist Frau Ute Helfers ([email protected]). Die Bewerbungsdeadline für

    ein Auslandssemester im Zeitraum Juni 2014 bis Juni 2015 im Rahmen der Fakultätspartner-

    schaften war in unserem Fall Mitte Januar. Das International Office stellt zur Unterstützung

    des Bewerbungsprozesses eine Checkliste aller einzureichenden Unterlagen auf der Homepa-

    ge zur Verfügung. Wichtige Dokumente sind das Online-Bewerbungsformular der TUM

    School of Management, ein Sprachnachweis wie z.B. der TOEFL oder DAAD-Test und ein

    einseitiger Lebenslauf. Gegebenenfalls können noch eine Kopie des Bachelorzeugnisses für

    Masterstudenten im 1. Semester, eine Kopie des Nachweises über die Teilnahme am TUM-

    SOM Mentorenprogramm und unterschriebener Nachweis für Teilnahme an der Wohnungs-

    börse beigelegt werden.

    Mitte Februar wurde uns schließlich per E-Mail mitgeteilt, dass wir eine Nominierung für die

    Asper School of Business erhalten. Wir hatten dann zwei Tage Zeit, die Nominierung anzu-

    nehmen und das Moveon-Formular (Online-Bewerbungsformular) unterschrieben und mit

    Foto bei Frau Helfers einzureichen. Ende März erhielten wir eine weitere E-Mail von Frau

    Helfers mit einer Liste der benötigten Unterlagen für die (rein formelle) Bewerbung an der

    Asper School of Business. Diese Unterlagen konnten wir bei Frau Helfers einreichen, welche

    von dort direkt nach Winnipeg geschickt wurden. In der E-Mail waren auch noch die Kon-

    taktdaten von uns beiden hinterlegt, sodass wir uns kennenlernen und den Start des Auslands-

    semesters bei Interesse zusammen planen konnten.

    Der gesamte Bewerbungsprozess lief jederzeit problemlos ab. Man wurde rechtzeitig und

    ausführlich über alle Bewerbungsschritte von Frau Helfers und ihrem Team informiert. An-

    fang Mai erreichte uns schließlich die offizielle Annahmebestätigung von der Asper School of

    Business.

    Vorbereitungen

    Flug

    Noch vor dem Erhalt der offiziellen Bestätigung haben wir uns beide Ende April getroffen

    und sowohl Hin- als auch Rückflug zusammen gebucht, denn gerade um die Weihnachtszeit

    mailto:[email protected]

  • Asper School of Business 2014

    können kurzfristige Flugbuchungen teuer werden. Wir haben dabei darauf geachtet, dass wir

    rechtzeitig vor Semesterstart in Kanada sind und einen Zwischenstopp in den USA vermei-

    den, damit wir im Laufe des Semester kein Visum-Problem bei möglichen USA-Reisen be-

    kommen. Bei rechtzeitiger Buchung sind Flüge unter €1000 möglich. Ein paar Wochen später

    mussten wir dann allerdings feststellen, dass wir trotz sorgfältiger Planung den Hinflug ein

    paar Tage zu spät gebucht haben und somit ein erstes verpflichtendes Kennenlern-

    Wochenende Ende August verpassen. Nach Rücksprache mit der Betreuerin der Austausch-

    studenten an der Asper School of Business, Mrs. Amber Pohl

    ([email protected]), haben wir auf eine teure Umbuchung verzichtet, da es eine

    zusätzliche Einführung für alle verspätet anreisenden Austauschstudenten geben wird.

    Visum und Einreise

    Bei einem Studienaufenthalt für weniger als sechs Monate wird in Kanada kein Visum benö-

    tigt. Man sollte lediglich den Reisepass, den Letter of Acceptance der U of M, einen Nach-

    weis über festen Wohnsitz in Kanada und das Einreiseformular, welches im Flugzeug ausge-

    teilt wird, griffbereit haben. Wie bereits erwähnt ist aber im Voraus darauf zu achten, dass

    man für eine Reise in die USA ein Visum benötigt, welches jedoch unkompliziert wenige

    Tage vor Reiseantritt im Internet beantragt werden kann.

    Wohnungssuche

    Der Mail von Frau Helfers, die wir gegen Ende März erhalten haben, war ein Informations-

    PDF der U of M beigefügt, in dem unter anderem die On-Campus Housing Options vorge-

    stellt wurden. Da unserer Meinung nach dieses universitätsnahe Wohnen im Auslandssemes-

    ter unerlässlich ist, war für uns sofort klar, dass wir uns auf einen Platz in diesen Häusern be-

    werben. Nachdem wir uns genau über die vier verschiedenen Gebäude (Arthur V. Mauro,

    Mary Speechly, Pembina Hall, University College) und die Meal Plan Options informiert ha-

    ben, haben wir unter http://starrez-app.cc.umanitoba.ca/StarRezPortal/ unsere Bewerbung

    abgegeben. Der Erstwunsch fiel bei uns beiden auf Pembina Hall Residence, da dieses Ge-

    bäude das jüngste von allen ist, der Ausblick von den oberen Etagen über den gesamten Cam-

    pus und den Red River atemberaubend sein muss und in dieser Residence nur Einzelzimmer

    mit eigenem Badezimmer angeboten werden.

    Zunächst bekamen wir Ende April die Zusage, dass zumindest in einem der vier Gebäude ein

    Zimmer für uns reserviert wurde. Im Juni wurde uns dann ein Zeitraum zugeteilt, in dem wir

    uns im Bewerbungsportal ein Gebäude und ein bestimmtes Zimmer aussuchen konnten. Da

    wir die Bewerbung nahezu zeitgleich im System abgeschickt hatten, haben wir einen fast

    identischen Zeitraum zugewiesen bekommen. Im Pembina Hall war zu dieser Zeit noch gut

    die Hälfte der Zimmer frei und wir konnten uns zwei Zimmer gegenüber im 12. Stock sichern.

    Damit diese Zimmerreservierung erfolgreich übermittelt wurde, musste direkt eine Anzahlung

    in Höhe von $1000 getätigt werden. Der Rest des Preises musste dann innerhalb der ersten

    Wochen vor Ort bezahlt werden.

    Anrechnungen und Kurswahl

    Die Studienordnung des TUM-WITEC-Masterstudiengangs sieht vor, dass maximal 18 Cre-

    dits über wirtschaftswissenschaftliche Wahlfächer angerechnet werden, während im TUM-

    BWL-Masterstudiengang lediglich zwölf Credits auf diese Weise eingebracht werden können.

    Durch einen Kurs an der Asper School of Business erlangt man im Normalfall drei Credits

    nach dem kanadischen Credit-System. Dafür erhält man an der TUM School of Management

    sechs ECTS-Credits. Es bietet sich also an, mindestens drei Kurse zu belegen. Die Anrech-

    mailto:[email protected]://starrez-app.cc.umanitoba.ca/StarRezPortal/Default.aspx?Params=L9ezxPcQnQsDuaBX%2bLFbaQQWBJ7Dzr%2bG

  • Asper School of Business 2014

    nungen sollten rechtzeitig mit dem jeweiligen Lehrstuhl vor Auslandsantritt geklärt werden,

    damit man sich im Nachhinein nicht ärgert, einen Kurs „umsonst“ gemacht zu haben.

    Ebenfalls im Voraus sollte ein vorläufiges Learning Agreement zusammengestellt werden.

    Masterstudenten dürfen an der Asper School of Business aufgrund einer Sondervereinbarung

    mit der TUM School of Management Kurse aus dem vierten Studienjahr, erkennbar an der

    ersten Zahl der Kursnummer (4***), belegen. MBA-Kurse dürfen leider nicht gewählt wer-

    den. Dadurch ist die Auswahl an Kursen für Masterstudenten etwas beschränkt. Der Studien-

    plan der einheimischen Studenten sieht vor, dass fünf Kurse pro Term gewählt werden. Für

    Austauschstudenten würde ich allerdings nur drei Kurse empfehlen, damit genug Zeit für Rei-

    sen und andere Dinge bleibt. Die Kurswahl erfolgt unkompliziert über E-Mail bei Mrs. Amber

    Pohl, es muss in keinem System etwas ausgewählt werden. Wir haben die Erfahrung gemacht,

    dass auch kurzfristig Kurswechsel möglich sind.

    Ankommen vor Ort

    Die ersten Tage

    Wir sind gegen 1 Uhr nachts am Airport Winnipeg gelandet und wurden dort von einem unse-

    rer kanadischen Buddies, denen wir vor Beginn des Semesters zugeteilt wurden, mit dem Au-

    to abgeholt. Nach einem kurzen Abstecher zu einer kanadischen Hausparty, bei der wir gleich

    gute Freunde von unserem Buddy kennenlernen konnten, haben wir die erste Nacht in seiner

    WG verbracht. Am nächsten Tag hat er uns netterweise zum Canadian Superstore gefahren,

    damit wir dort die wichtigsten Sachen für unsere Zimmer im Wohnheim wie z.B. Bettzeug

    besorgen konnten. Von dort ging es dann direkt auf den Campus zur Pembina Hall Residence.

    Zusammen mit unserem Buddy haben wir dann noch ein wenig die Stadt erkundet und das

    erste kanadische Fastfood gegessen.

    Noch bevor das eigentliche Semester losgeht, sollten ein paar organisatorische Dinge erledigt

    werden. Als erstes sollte die Student Card abgeholt werden, denn damit werden die Mahlzei-

    ten in der Cafeteria und die Foodbucks, die in vielen Restaurants auf dem Campus eingelöst

    werden können, abgerechnet. Des Weiteren müssen die Administration Fees in Höhe von cir-

    ca $70 und der Rest der Miete bezahlt werden. Bei der Schlüsselübergabe des Wohnheim-

    zimmers wird schließlich noch der eigene E-Mail-Account eingerichtet, mit dem universi-

    tätsweit kommuniziert wird.

    In den ersten Tagen fanden zahlreiche Einführungsveranstaltungen statt, was unserer Meinung

    nach schon etwas zu viel war. Zum einen gab es die Treffen aller neuen Bewohner der Wohn-

    heime, die hauptsächlich an die 17-Jährigen Erstsemestler gerichtet waren, die zum ersten

    Mal das Haus ihrer Eltern verlassen haben. Als Masterstudent fühlte man sich dann doch et-

    was fehl am Platz. Des Weiteren gab es separate Einführungsveranstaltungen für die Aus-

    tauschstudenten von der Fakultät und von der gesamten Universität, an denen die Teilnahme

    verpflichtend war. Diese fanden erst gut eine Woche nach unserer Ankunft in Winnipeg statt,

    sodass man bis dahin praktisch nur Kontakt mit den jüngeren einheimischen Studenten aus

    dem Wohnheim hatte.

    Die wichtigste Begrüßung wurde den wirtschaftswissenschaftlichen Austauschstudenten im

    Rahmen einer knapp zweistündigen Einführungsveranstaltung mit anschließendem Barbecue

    von der Austauschkoordinatorin Mrs. Amber Pohl und dem AIMS-Team (The Association of

    International Management Students) gegeben. Dort wurden wir über alle wichtigen akademi-

    schen Regelungen sowie geplante Events für die Austauschstudenten unterrichtet. Abgerundet

  • Asper School of Business 2014

    wurde die Kennenlern-Phase mit dem Integration Weekend am Clear Lake im Riding Moun-

    tain National Park.

    Unterbringung

    Das Wohnen auf dem Campus ist keine billige Option. Bis auf die Ausnahme Arthur V. Mau-

    ro ist es zudem verpflichtend, den Meal Plan in der Cafeteria mitzubuchen. So kommen

    schnell $5500 für ein Semester zusammen. Man darf allerdings die großen Vorteile dieses

    Systems nicht vergessen. Die Cafeteria ist ein Ort, an dem man zu jeder Zeit andere Aus-

    tauschstudenten und Freunde trifft, man isst selbst ohne Verabredung nie alleine. Austausch-

    studenten, die lieber Selbstverpflegung im Arthur V. Mauro gebucht haben, waren deshalb bei

    vielen Treffen in der Cafeteria nicht dabei. Zudem ist die Selbstverpflegung auf dem Campus

    etwas schwierig, da dieser sehr weit außerhalb der Stadt liegt und der nächste Supermarkt

    einige Busminuten entfernt ist. Besonders im kalten Winter kann das Nerven kosten. Natür-

    lich kann einem das Essen in der Cafeteria nach vier Monaten zum Hals heraushängen, aber

    unserer Meinung nach hat sich das Personal um Abwechslung bemüht und durchgängig eine

    große Auswahl an Speisen angeboten.

    Welches Wohnheim nun zu bevorzugen ist, muss jeder individuell beurteilen. Bis auf das

    University College, welches am anderen Ende vom Campus liegt, liegen die restlichen drei

    Wohnheime direkt nebeneinander und nur wenige Meter von der Fakultät entfernt. Da es im

    University College dem Hören nach recht chaotisch zuging (wir selbst waren nie dort), kön-

    nen wir eigentlich nur von diesem Wohnheim abraten. Das Pembina Hall ist das neuste und

    damit auch modernste Wohnheim. Der Blick aus dem 12. Stock ist wirklich faszinierend. Je-

    des Stockwerk hat auf der Stirnseite eine eigene Lounge mit Kühlschrank, Sofaecke und

    Flatscreen-Fernseher. Nachteilig ist, dass die Wände extrem dünn sind und man jedes Ge-

    räusch hört, es lediglich eine Gemeinschaftsküche gibt und die Betten die Bezeichnung Bett

    nicht wirklich verdienen. Das Mary Speechly ist vergleichbar mit Pembina Hall, nur halt et-

    was in die Jahre gekommen und ausschließlich mit Gemeinschaftszimmern und –küchen. Für

    uns kam als Alternative letztendlich nur Arthur V. Mauro in Frage. Dort gibt es kleine Zwei-

    er-WGs mit eigener Küche, eigenem Badezimmer und zwei separaten Schlafzimmern mit

    Queen-Size-Betten. Natürlich besteht auch dort die Option, den Meal Plan mitzubuchen. Aus-

    gerichtet sind die Zimmer jedoch auf Selbstverpflegung. Letztendlich waren wir mit unserer

    Wahl sehr zufrieden, da wir auch einfach den Komfort des Meal Plans genossen haben.

    Studium

    Wir haben uns beide für die Teilnahme an drei Kursen entschieden. Aufgrund der Einschrän-

    kung, nur Kurse aus dem vierten Studienjahr anrechnen lassen zu können, gestaltete sich die

    Kurswahl nicht ganz so leicht. Da wir beide Finance & Accounting vertiefen, war natürlich

    das Ziel, möglichst viele Kurse aus dieser Fachrichtung zu belegen. Letztendlich haben wir

    die Kurse Financial Management Practices, Advanced Managerial Accounting, Auditing,

    Accounting Theory und beide zusammen den Kurs Compensation belegt.

    Alle Vorlesungen finden im Gebäude der Asper School of Business (Drake Centre) statt, wel-

    ches keine 20 Meter von der Pembina Hall Residence entfernt liegt. Pro Kurs werden zwei-

    einhalb Stunden Vorlesung in der Woche veranschlagt, wobei diese meist auf zwei Termine

    pro Woche aufgeteilt werden. Die Vorlesungen sind sehr interaktiv gestaltet, was auch durch

    die geringe Teilnehmerzahl von 20-40 Studenten je Kurs begünstigt wird. Anders als in den

    meisten Universitäten in Deutschland herrscht bei vielen Kursen Anwesenheitspflicht. Zudem

    ist die mündliche Mitarbeit häufig ein Teil der Endnote und es werden nahezu wöchentlich

  • Asper School of Business 2014

    Assingments, Paper und Präsentationen vorbereitet. Dieses System ist sicherlich gewöh-

    nungsbedürftig, aber bei nur drei Kursen gut machbar, zumal dadurch die Vorbereitungszeit

    für die Klausuren geringer wird. Der Schwierigkeitsgrad der Kurse ist ein wenig niedriger als

    an der TUM, speziell die 4***-Kurse der Vertiefungen Finance und Accounting sind aber

    anspruchsvoller als viele Kurse der anderen Vertiefungen an der Asper School of Business.

    Rückblickend betrachtet waren wir mit unseren Kursen aus den Bereichen Finance und Ac-

    counting sehr zufrieden. Sowohl die Qualität der Vorlesungen als auch die Fairness der Be-

    wertung waren zu jeder Zeit vorbildlich. Lediglich unser gemeinsamer Kurs Compensation

    aus der Fachrichtung Human Resource Management trübte durch eine nicht nachzuvollzie-

    hende Korrekturpolitik bezüglich der finalen Klausur das Gesamtbild. Großer Aufwand wäh-

    rend des gesamten Semesters und eine sehr gute Note wurden leider durch einen marginalen

    Fehler im final exam, den unserer Meinung nach Austauschstudenten nicht wissen können,

    zunichte gemacht. Zudem kann man die Lehrmethoden der Dozentin in Frage stellen, da die

    komplette Vorlesung fast ausschließlich aus Präsentationen der Studierenden bestand und

    somit keine Zeit für die Behandlung des eigentlichen Stoffes blieb.

    Des Weiteren ist zu beachten, dass die Pflichtliteratur im Vergleich zu Deutschland extrem

    teuer ist. Die Struktur der Kursinhalte ist meist identisch aus der jeweiligen Pflichtliteratur

    abgeleitet. Um eine gute mündliche Mitarbeitsnote zu erreichen, müssen die relevanten Kapi-

    tel im Voraus vorbereitet werden. Auch die angebotenen Präsentationsfolien decken den

    Kursinhalt nur unzureichend ab, so dass das Lesen der Pflichtliteratur zu empfehlen ist. Pro

    Buch/Kurs müssen $120 bis $170 eingeplant werden. Es besteht noch die Möglichkeit, die

    Bücher gebraucht auf bestimmten Märkten zu erwerben. Diesbezüglich haben wir jedoch kei-

    ne Erfahrung gemacht.

    Leben und Alltag

    Winnipeg ist im Winter die kälteste Stadt mit mehr als 600.000 Einwohnern. Während im

    Januar und Februar teils Temperaturen von -40°C erreicht werden, sind die Sommermonate

    Juli und August wiederum mit 35°C sehr warm. Es ist daher wichtig, dass sowohl Sommer-

    als auch die dicksten Wintersachen eingepackt werden. Die Jahreszeiten Frühling und Herbst

    sind so gut wie nicht existent, die Temperaturen das ganze Jahr über extrem. Im September

    sollte das gute Wetter noch einmal genutzt werden und mit einem Mietauto zu den nahegele-

    genen Lake Winnipeg oder Lake Manitoba zu fahren. Auch die Gegend um Kenora östlich

    von Winnipeg ist wohl sehr zu empfehlen (wir waren leider nicht dort). Im Winter sind diese

    Gegenden aufgrund der vereisten und verschneiten Straßen kaum oder gar nicht erreichbar.

    Ab Oktober kann dann durchgehend mit Minustemperaturen gerechnet werden. Die Stadt und

    die Universität sind aber auf solch niedrige Temperaturen gut vorbereitet. Bushaltestellen

    bestehen aus geschlossenen Wartehäusern mit Heizung, Autos werden beim Parken an die

    Steckdose gesteckt und die Studenten an der U of M erreichen fast jedes Gebäude auf dem

    Campus durch ein unterirdisches Tunnelsystem. Im Oktober oder November bietet es sich

    dann an, einen Trip in die kanadischen Rocky Mountains nach Banff zu machen. Eine ver-

    gleichbare Naturlandschaft habe ich bisher noch nicht gesehen. Auch für Skifahrer ist dies das

    optimale Ziel.

    Winnipeg und die direkt Umgebung mögen vielleicht nicht das Reiseziel vieler Weltenbumm-

    ler sein. Die Stadt liegt im Tal des Red River und weist so gut wie keine Hügel auf und wirkt

    dadurch etwas trostlos und im Winter durch die starken Böen noch kälter. Historische Gebäu-

    de und atemberaubende Sehenswürdigkeiten sind in Winnipeg eher eine Ausnahme. Trotzdem

    versprüht die Stadt den typischen kanadischen Charme und man wird überall zu jeder Zeit

  • Asper School of Business 2014

    herzlich aufgenommen. Hat man leider gerade kein Kleingeld für ein Busticket parat, lässt der

    Fahrer einen auch ohne Bezahlung durch. Die Kanadier sind ein sehr freundliches und hilfs-

    bereites Volk und es gilt schon fast als unhöflich, angebotene Hilfe abzulehnen.

    Das Preisniveau in Winnipeg ist ganz gut mit dem in München zu vergleichen. Gesunde Le-

    bensmittel und Alkohol sind sehr teuer, Klamotten wiederum etwas günstiger. Besonders her-

    vorzuheben sind die günstigen Preise für Mietwagen für Fahrer ab 25 Jahre, die bis zu doppelt

    so günstig sind wie Preise für unter 25-Jährige. Auch die Benzinkosten betragen nur ein

    Bruchteil von denen in Deutschland. Teuer wird es hingegen, wenn man auf anderem Wege in

    Kanada reisen möchte. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Flug von Europa nach

    Kanada günstiger ist als ein Flug innerhalb Kanadas. Daher immer rechtzeitig buchen und die

    Preise verschiedener Anbieter vergleichen.

    Besonders für Austauschstudenten wichtig sind die gesetzlichen Regelungen bezüglich Alko-

    hol und Clubs. Wie in den USA können alkoholhaltige Getränke nur in Liquor Stores gekauft

    werden. Da diese Geschäfte weit außerhalb des Campus‘ sind, müssen Abende mit Alkohol-

    konsum rechtzeitig geplant werden. In den Clubs und Bars müssen immer zwei Ausweise

    vorgelegt werden, die auf das Alter hinweisen, also am besten Führerschein und Personalaus-

    weis. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass um Punkt 2 Uhr die Lichter in den Clubs und Bar

    angemacht werden und die Leute nach Hause geschickt werden.

    Auf dem Campus gibt es ein Bar-Restaurant namens The Hub, das zum Essen und Trinken

    einlädt. Jeden Mittwoch findet dort die Rez Night mit vergünstigten Preisen für alle Bewoh-

    ner der Wohnheime statt. Zudem gibt es weitere Restaurants, Imbissbuden und kleinere Ge-

    schäfte auf dem Gelände, die das Leben auf dem Campus angenehm gestalten. Besonders zu

    empfehlen ist noch die Mitgliedschaft im Fitnessbereich der Universität, die für knappe $100

    für das gesamte Semester erworben werden kann (mittlerweile ist der Zugang sogar umsonst,

    bzw. direkt in den Studiengebühren enthalten). Beinhaltet sind der Fitnessbereich, sämtliche

    Sportanlagen für Tennis, Fußball, Eishockey usw. sowie die Teilnahme an Meisterschaften.

    Außerdem wurde im Februar 2015 ein vollständig neu gebauter Fitnessbereich inklusive In-

    door-Laufstrecke eröffnet.

  • Asper School of Business 2014

    Impressionen

    Administration Building der University of Manitoba

    Pembina Hall Residence am Campus

  • Asper School of Business 2014

    Manitoba Parliament Building in Downtown Winnipeg

    Zimmerblick auf den Red River

  • Asper School of Business 2014

    Blick auf den Sonnenuntergang aus unserer Lounge

    Nachmittagsstimmung am Lake Louise in den Rocky Mountains

    Winterwanderung auf der Moraine Lake Road, Rocky Mountains