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Asper School of Business 2014
University of Manitoba – Asper School of Business, Winnipeg
Erfahrungsbericht – Fall 2014
Name:
Daniel Schmel – Masterstudiengang TUM-BWL
Fabian Rosenthal – Masterstudiengang TUM-WITEC
Zeitraum:
August bis Dezember 2014
E-Mail:
Bewerbungsprozess
Ansprechpartner an der TUM School of Management für alle Angelegenheiten bezüglich
Auslandssemester ist Frau Ute Helfers ([email protected]). Die Bewerbungsdeadline für
ein Auslandssemester im Zeitraum Juni 2014 bis Juni 2015 im Rahmen der Fakultätspartner-
schaften war in unserem Fall Mitte Januar. Das International Office stellt zur Unterstützung
des Bewerbungsprozesses eine Checkliste aller einzureichenden Unterlagen auf der Homepa-
ge zur Verfügung. Wichtige Dokumente sind das Online-Bewerbungsformular der TUM
School of Management, ein Sprachnachweis wie z.B. der TOEFL oder DAAD-Test und ein
einseitiger Lebenslauf. Gegebenenfalls können noch eine Kopie des Bachelorzeugnisses für
Masterstudenten im 1. Semester, eine Kopie des Nachweises über die Teilnahme am TUM-
SOM Mentorenprogramm und unterschriebener Nachweis für Teilnahme an der Wohnungs-
börse beigelegt werden.
Mitte Februar wurde uns schließlich per E-Mail mitgeteilt, dass wir eine Nominierung für die
Asper School of Business erhalten. Wir hatten dann zwei Tage Zeit, die Nominierung anzu-
nehmen und das Moveon-Formular (Online-Bewerbungsformular) unterschrieben und mit
Foto bei Frau Helfers einzureichen. Ende März erhielten wir eine weitere E-Mail von Frau
Helfers mit einer Liste der benötigten Unterlagen für die (rein formelle) Bewerbung an der
Asper School of Business. Diese Unterlagen konnten wir bei Frau Helfers einreichen, welche
von dort direkt nach Winnipeg geschickt wurden. In der E-Mail waren auch noch die Kon-
taktdaten von uns beiden hinterlegt, sodass wir uns kennenlernen und den Start des Auslands-
semesters bei Interesse zusammen planen konnten.
Der gesamte Bewerbungsprozess lief jederzeit problemlos ab. Man wurde rechtzeitig und
ausführlich über alle Bewerbungsschritte von Frau Helfers und ihrem Team informiert. An-
fang Mai erreichte uns schließlich die offizielle Annahmebestätigung von der Asper School of
Business.
Vorbereitungen
Flug
Noch vor dem Erhalt der offiziellen Bestätigung haben wir uns beide Ende April getroffen
und sowohl Hin- als auch Rückflug zusammen gebucht, denn gerade um die Weihnachtszeit
mailto:[email protected]
Asper School of Business 2014
können kurzfristige Flugbuchungen teuer werden. Wir haben dabei darauf geachtet, dass wir
rechtzeitig vor Semesterstart in Kanada sind und einen Zwischenstopp in den USA vermei-
den, damit wir im Laufe des Semester kein Visum-Problem bei möglichen USA-Reisen be-
kommen. Bei rechtzeitiger Buchung sind Flüge unter €1000 möglich. Ein paar Wochen später
mussten wir dann allerdings feststellen, dass wir trotz sorgfältiger Planung den Hinflug ein
paar Tage zu spät gebucht haben und somit ein erstes verpflichtendes Kennenlern-
Wochenende Ende August verpassen. Nach Rücksprache mit der Betreuerin der Austausch-
studenten an der Asper School of Business, Mrs. Amber Pohl
([email protected]), haben wir auf eine teure Umbuchung verzichtet, da es eine
zusätzliche Einführung für alle verspätet anreisenden Austauschstudenten geben wird.
Visum und Einreise
Bei einem Studienaufenthalt für weniger als sechs Monate wird in Kanada kein Visum benö-
tigt. Man sollte lediglich den Reisepass, den Letter of Acceptance der U of M, einen Nach-
weis über festen Wohnsitz in Kanada und das Einreiseformular, welches im Flugzeug ausge-
teilt wird, griffbereit haben. Wie bereits erwähnt ist aber im Voraus darauf zu achten, dass
man für eine Reise in die USA ein Visum benötigt, welches jedoch unkompliziert wenige
Tage vor Reiseantritt im Internet beantragt werden kann.
Wohnungssuche
Der Mail von Frau Helfers, die wir gegen Ende März erhalten haben, war ein Informations-
PDF der U of M beigefügt, in dem unter anderem die On-Campus Housing Options vorge-
stellt wurden. Da unserer Meinung nach dieses universitätsnahe Wohnen im Auslandssemes-
ter unerlässlich ist, war für uns sofort klar, dass wir uns auf einen Platz in diesen Häusern be-
werben. Nachdem wir uns genau über die vier verschiedenen Gebäude (Arthur V. Mauro,
Mary Speechly, Pembina Hall, University College) und die Meal Plan Options informiert ha-
ben, haben wir unter http://starrez-app.cc.umanitoba.ca/StarRezPortal/ unsere Bewerbung
abgegeben. Der Erstwunsch fiel bei uns beiden auf Pembina Hall Residence, da dieses Ge-
bäude das jüngste von allen ist, der Ausblick von den oberen Etagen über den gesamten Cam-
pus und den Red River atemberaubend sein muss und in dieser Residence nur Einzelzimmer
mit eigenem Badezimmer angeboten werden.
Zunächst bekamen wir Ende April die Zusage, dass zumindest in einem der vier Gebäude ein
Zimmer für uns reserviert wurde. Im Juni wurde uns dann ein Zeitraum zugeteilt, in dem wir
uns im Bewerbungsportal ein Gebäude und ein bestimmtes Zimmer aussuchen konnten. Da
wir die Bewerbung nahezu zeitgleich im System abgeschickt hatten, haben wir einen fast
identischen Zeitraum zugewiesen bekommen. Im Pembina Hall war zu dieser Zeit noch gut
die Hälfte der Zimmer frei und wir konnten uns zwei Zimmer gegenüber im 12. Stock sichern.
Damit diese Zimmerreservierung erfolgreich übermittelt wurde, musste direkt eine Anzahlung
in Höhe von $1000 getätigt werden. Der Rest des Preises musste dann innerhalb der ersten
Wochen vor Ort bezahlt werden.
Anrechnungen und Kurswahl
Die Studienordnung des TUM-WITEC-Masterstudiengangs sieht vor, dass maximal 18 Cre-
dits über wirtschaftswissenschaftliche Wahlfächer angerechnet werden, während im TUM-
BWL-Masterstudiengang lediglich zwölf Credits auf diese Weise eingebracht werden können.
Durch einen Kurs an der Asper School of Business erlangt man im Normalfall drei Credits
nach dem kanadischen Credit-System. Dafür erhält man an der TUM School of Management
sechs ECTS-Credits. Es bietet sich also an, mindestens drei Kurse zu belegen. Die Anrech-
mailto:[email protected]://starrez-app.cc.umanitoba.ca/StarRezPortal/Default.aspx?Params=L9ezxPcQnQsDuaBX%2bLFbaQQWBJ7Dzr%2bG
Asper School of Business 2014
nungen sollten rechtzeitig mit dem jeweiligen Lehrstuhl vor Auslandsantritt geklärt werden,
damit man sich im Nachhinein nicht ärgert, einen Kurs „umsonst“ gemacht zu haben.
Ebenfalls im Voraus sollte ein vorläufiges Learning Agreement zusammengestellt werden.
Masterstudenten dürfen an der Asper School of Business aufgrund einer Sondervereinbarung
mit der TUM School of Management Kurse aus dem vierten Studienjahr, erkennbar an der
ersten Zahl der Kursnummer (4***), belegen. MBA-Kurse dürfen leider nicht gewählt wer-
den. Dadurch ist die Auswahl an Kursen für Masterstudenten etwas beschränkt. Der Studien-
plan der einheimischen Studenten sieht vor, dass fünf Kurse pro Term gewählt werden. Für
Austauschstudenten würde ich allerdings nur drei Kurse empfehlen, damit genug Zeit für Rei-
sen und andere Dinge bleibt. Die Kurswahl erfolgt unkompliziert über E-Mail bei Mrs. Amber
Pohl, es muss in keinem System etwas ausgewählt werden. Wir haben die Erfahrung gemacht,
dass auch kurzfristig Kurswechsel möglich sind.
Ankommen vor Ort
Die ersten Tage
Wir sind gegen 1 Uhr nachts am Airport Winnipeg gelandet und wurden dort von einem unse-
rer kanadischen Buddies, denen wir vor Beginn des Semesters zugeteilt wurden, mit dem Au-
to abgeholt. Nach einem kurzen Abstecher zu einer kanadischen Hausparty, bei der wir gleich
gute Freunde von unserem Buddy kennenlernen konnten, haben wir die erste Nacht in seiner
WG verbracht. Am nächsten Tag hat er uns netterweise zum Canadian Superstore gefahren,
damit wir dort die wichtigsten Sachen für unsere Zimmer im Wohnheim wie z.B. Bettzeug
besorgen konnten. Von dort ging es dann direkt auf den Campus zur Pembina Hall Residence.
Zusammen mit unserem Buddy haben wir dann noch ein wenig die Stadt erkundet und das
erste kanadische Fastfood gegessen.
Noch bevor das eigentliche Semester losgeht, sollten ein paar organisatorische Dinge erledigt
werden. Als erstes sollte die Student Card abgeholt werden, denn damit werden die Mahlzei-
ten in der Cafeteria und die Foodbucks, die in vielen Restaurants auf dem Campus eingelöst
werden können, abgerechnet. Des Weiteren müssen die Administration Fees in Höhe von cir-
ca $70 und der Rest der Miete bezahlt werden. Bei der Schlüsselübergabe des Wohnheim-
zimmers wird schließlich noch der eigene E-Mail-Account eingerichtet, mit dem universi-
tätsweit kommuniziert wird.
In den ersten Tagen fanden zahlreiche Einführungsveranstaltungen statt, was unserer Meinung
nach schon etwas zu viel war. Zum einen gab es die Treffen aller neuen Bewohner der Wohn-
heime, die hauptsächlich an die 17-Jährigen Erstsemestler gerichtet waren, die zum ersten
Mal das Haus ihrer Eltern verlassen haben. Als Masterstudent fühlte man sich dann doch et-
was fehl am Platz. Des Weiteren gab es separate Einführungsveranstaltungen für die Aus-
tauschstudenten von der Fakultät und von der gesamten Universität, an denen die Teilnahme
verpflichtend war. Diese fanden erst gut eine Woche nach unserer Ankunft in Winnipeg statt,
sodass man bis dahin praktisch nur Kontakt mit den jüngeren einheimischen Studenten aus
dem Wohnheim hatte.
Die wichtigste Begrüßung wurde den wirtschaftswissenschaftlichen Austauschstudenten im
Rahmen einer knapp zweistündigen Einführungsveranstaltung mit anschließendem Barbecue
von der Austauschkoordinatorin Mrs. Amber Pohl und dem AIMS-Team (The Association of
International Management Students) gegeben. Dort wurden wir über alle wichtigen akademi-
schen Regelungen sowie geplante Events für die Austauschstudenten unterrichtet. Abgerundet
Asper School of Business 2014
wurde die Kennenlern-Phase mit dem Integration Weekend am Clear Lake im Riding Moun-
tain National Park.
Unterbringung
Das Wohnen auf dem Campus ist keine billige Option. Bis auf die Ausnahme Arthur V. Mau-
ro ist es zudem verpflichtend, den Meal Plan in der Cafeteria mitzubuchen. So kommen
schnell $5500 für ein Semester zusammen. Man darf allerdings die großen Vorteile dieses
Systems nicht vergessen. Die Cafeteria ist ein Ort, an dem man zu jeder Zeit andere Aus-
tauschstudenten und Freunde trifft, man isst selbst ohne Verabredung nie alleine. Austausch-
studenten, die lieber Selbstverpflegung im Arthur V. Mauro gebucht haben, waren deshalb bei
vielen Treffen in der Cafeteria nicht dabei. Zudem ist die Selbstverpflegung auf dem Campus
etwas schwierig, da dieser sehr weit außerhalb der Stadt liegt und der nächste Supermarkt
einige Busminuten entfernt ist. Besonders im kalten Winter kann das Nerven kosten. Natür-
lich kann einem das Essen in der Cafeteria nach vier Monaten zum Hals heraushängen, aber
unserer Meinung nach hat sich das Personal um Abwechslung bemüht und durchgängig eine
große Auswahl an Speisen angeboten.
Welches Wohnheim nun zu bevorzugen ist, muss jeder individuell beurteilen. Bis auf das
University College, welches am anderen Ende vom Campus liegt, liegen die restlichen drei
Wohnheime direkt nebeneinander und nur wenige Meter von der Fakultät entfernt. Da es im
University College dem Hören nach recht chaotisch zuging (wir selbst waren nie dort), kön-
nen wir eigentlich nur von diesem Wohnheim abraten. Das Pembina Hall ist das neuste und
damit auch modernste Wohnheim. Der Blick aus dem 12. Stock ist wirklich faszinierend. Je-
des Stockwerk hat auf der Stirnseite eine eigene Lounge mit Kühlschrank, Sofaecke und
Flatscreen-Fernseher. Nachteilig ist, dass die Wände extrem dünn sind und man jedes Ge-
räusch hört, es lediglich eine Gemeinschaftsküche gibt und die Betten die Bezeichnung Bett
nicht wirklich verdienen. Das Mary Speechly ist vergleichbar mit Pembina Hall, nur halt et-
was in die Jahre gekommen und ausschließlich mit Gemeinschaftszimmern und –küchen. Für
uns kam als Alternative letztendlich nur Arthur V. Mauro in Frage. Dort gibt es kleine Zwei-
er-WGs mit eigener Küche, eigenem Badezimmer und zwei separaten Schlafzimmern mit
Queen-Size-Betten. Natürlich besteht auch dort die Option, den Meal Plan mitzubuchen. Aus-
gerichtet sind die Zimmer jedoch auf Selbstverpflegung. Letztendlich waren wir mit unserer
Wahl sehr zufrieden, da wir auch einfach den Komfort des Meal Plans genossen haben.
Studium
Wir haben uns beide für die Teilnahme an drei Kursen entschieden. Aufgrund der Einschrän-
kung, nur Kurse aus dem vierten Studienjahr anrechnen lassen zu können, gestaltete sich die
Kurswahl nicht ganz so leicht. Da wir beide Finance & Accounting vertiefen, war natürlich
das Ziel, möglichst viele Kurse aus dieser Fachrichtung zu belegen. Letztendlich haben wir
die Kurse Financial Management Practices, Advanced Managerial Accounting, Auditing,
Accounting Theory und beide zusammen den Kurs Compensation belegt.
Alle Vorlesungen finden im Gebäude der Asper School of Business (Drake Centre) statt, wel-
ches keine 20 Meter von der Pembina Hall Residence entfernt liegt. Pro Kurs werden zwei-
einhalb Stunden Vorlesung in der Woche veranschlagt, wobei diese meist auf zwei Termine
pro Woche aufgeteilt werden. Die Vorlesungen sind sehr interaktiv gestaltet, was auch durch
die geringe Teilnehmerzahl von 20-40 Studenten je Kurs begünstigt wird. Anders als in den
meisten Universitäten in Deutschland herrscht bei vielen Kursen Anwesenheitspflicht. Zudem
ist die mündliche Mitarbeit häufig ein Teil der Endnote und es werden nahezu wöchentlich
Asper School of Business 2014
Assingments, Paper und Präsentationen vorbereitet. Dieses System ist sicherlich gewöh-
nungsbedürftig, aber bei nur drei Kursen gut machbar, zumal dadurch die Vorbereitungszeit
für die Klausuren geringer wird. Der Schwierigkeitsgrad der Kurse ist ein wenig niedriger als
an der TUM, speziell die 4***-Kurse der Vertiefungen Finance und Accounting sind aber
anspruchsvoller als viele Kurse der anderen Vertiefungen an der Asper School of Business.
Rückblickend betrachtet waren wir mit unseren Kursen aus den Bereichen Finance und Ac-
counting sehr zufrieden. Sowohl die Qualität der Vorlesungen als auch die Fairness der Be-
wertung waren zu jeder Zeit vorbildlich. Lediglich unser gemeinsamer Kurs Compensation
aus der Fachrichtung Human Resource Management trübte durch eine nicht nachzuvollzie-
hende Korrekturpolitik bezüglich der finalen Klausur das Gesamtbild. Großer Aufwand wäh-
rend des gesamten Semesters und eine sehr gute Note wurden leider durch einen marginalen
Fehler im final exam, den unserer Meinung nach Austauschstudenten nicht wissen können,
zunichte gemacht. Zudem kann man die Lehrmethoden der Dozentin in Frage stellen, da die
komplette Vorlesung fast ausschließlich aus Präsentationen der Studierenden bestand und
somit keine Zeit für die Behandlung des eigentlichen Stoffes blieb.
Des Weiteren ist zu beachten, dass die Pflichtliteratur im Vergleich zu Deutschland extrem
teuer ist. Die Struktur der Kursinhalte ist meist identisch aus der jeweiligen Pflichtliteratur
abgeleitet. Um eine gute mündliche Mitarbeitsnote zu erreichen, müssen die relevanten Kapi-
tel im Voraus vorbereitet werden. Auch die angebotenen Präsentationsfolien decken den
Kursinhalt nur unzureichend ab, so dass das Lesen der Pflichtliteratur zu empfehlen ist. Pro
Buch/Kurs müssen $120 bis $170 eingeplant werden. Es besteht noch die Möglichkeit, die
Bücher gebraucht auf bestimmten Märkten zu erwerben. Diesbezüglich haben wir jedoch kei-
ne Erfahrung gemacht.
Leben und Alltag
Winnipeg ist im Winter die kälteste Stadt mit mehr als 600.000 Einwohnern. Während im
Januar und Februar teils Temperaturen von -40°C erreicht werden, sind die Sommermonate
Juli und August wiederum mit 35°C sehr warm. Es ist daher wichtig, dass sowohl Sommer-
als auch die dicksten Wintersachen eingepackt werden. Die Jahreszeiten Frühling und Herbst
sind so gut wie nicht existent, die Temperaturen das ganze Jahr über extrem. Im September
sollte das gute Wetter noch einmal genutzt werden und mit einem Mietauto zu den nahegele-
genen Lake Winnipeg oder Lake Manitoba zu fahren. Auch die Gegend um Kenora östlich
von Winnipeg ist wohl sehr zu empfehlen (wir waren leider nicht dort). Im Winter sind diese
Gegenden aufgrund der vereisten und verschneiten Straßen kaum oder gar nicht erreichbar.
Ab Oktober kann dann durchgehend mit Minustemperaturen gerechnet werden. Die Stadt und
die Universität sind aber auf solch niedrige Temperaturen gut vorbereitet. Bushaltestellen
bestehen aus geschlossenen Wartehäusern mit Heizung, Autos werden beim Parken an die
Steckdose gesteckt und die Studenten an der U of M erreichen fast jedes Gebäude auf dem
Campus durch ein unterirdisches Tunnelsystem. Im Oktober oder November bietet es sich
dann an, einen Trip in die kanadischen Rocky Mountains nach Banff zu machen. Eine ver-
gleichbare Naturlandschaft habe ich bisher noch nicht gesehen. Auch für Skifahrer ist dies das
optimale Ziel.
Winnipeg und die direkt Umgebung mögen vielleicht nicht das Reiseziel vieler Weltenbumm-
ler sein. Die Stadt liegt im Tal des Red River und weist so gut wie keine Hügel auf und wirkt
dadurch etwas trostlos und im Winter durch die starken Böen noch kälter. Historische Gebäu-
de und atemberaubende Sehenswürdigkeiten sind in Winnipeg eher eine Ausnahme. Trotzdem
versprüht die Stadt den typischen kanadischen Charme und man wird überall zu jeder Zeit
Asper School of Business 2014
herzlich aufgenommen. Hat man leider gerade kein Kleingeld für ein Busticket parat, lässt der
Fahrer einen auch ohne Bezahlung durch. Die Kanadier sind ein sehr freundliches und hilfs-
bereites Volk und es gilt schon fast als unhöflich, angebotene Hilfe abzulehnen.
Das Preisniveau in Winnipeg ist ganz gut mit dem in München zu vergleichen. Gesunde Le-
bensmittel und Alkohol sind sehr teuer, Klamotten wiederum etwas günstiger. Besonders her-
vorzuheben sind die günstigen Preise für Mietwagen für Fahrer ab 25 Jahre, die bis zu doppelt
so günstig sind wie Preise für unter 25-Jährige. Auch die Benzinkosten betragen nur ein
Bruchteil von denen in Deutschland. Teuer wird es hingegen, wenn man auf anderem Wege in
Kanada reisen möchte. Da kann es schon mal vorkommen, dass ein Flug von Europa nach
Kanada günstiger ist als ein Flug innerhalb Kanadas. Daher immer rechtzeitig buchen und die
Preise verschiedener Anbieter vergleichen.
Besonders für Austauschstudenten wichtig sind die gesetzlichen Regelungen bezüglich Alko-
hol und Clubs. Wie in den USA können alkoholhaltige Getränke nur in Liquor Stores gekauft
werden. Da diese Geschäfte weit außerhalb des Campus‘ sind, müssen Abende mit Alkohol-
konsum rechtzeitig geplant werden. In den Clubs und Bars müssen immer zwei Ausweise
vorgelegt werden, die auf das Alter hinweisen, also am besten Führerschein und Personalaus-
weis. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass um Punkt 2 Uhr die Lichter in den Clubs und Bar
angemacht werden und die Leute nach Hause geschickt werden.
Auf dem Campus gibt es ein Bar-Restaurant namens The Hub, das zum Essen und Trinken
einlädt. Jeden Mittwoch findet dort die Rez Night mit vergünstigten Preisen für alle Bewoh-
ner der Wohnheime statt. Zudem gibt es weitere Restaurants, Imbissbuden und kleinere Ge-
schäfte auf dem Gelände, die das Leben auf dem Campus angenehm gestalten. Besonders zu
empfehlen ist noch die Mitgliedschaft im Fitnessbereich der Universität, die für knappe $100
für das gesamte Semester erworben werden kann (mittlerweile ist der Zugang sogar umsonst,
bzw. direkt in den Studiengebühren enthalten). Beinhaltet sind der Fitnessbereich, sämtliche
Sportanlagen für Tennis, Fußball, Eishockey usw. sowie die Teilnahme an Meisterschaften.
Außerdem wurde im Februar 2015 ein vollständig neu gebauter Fitnessbereich inklusive In-
door-Laufstrecke eröffnet.
Asper School of Business 2014
Impressionen
Administration Building der University of Manitoba
Pembina Hall Residence am Campus
Asper School of Business 2014
Manitoba Parliament Building in Downtown Winnipeg
Zimmerblick auf den Red River
Asper School of Business 2014
Blick auf den Sonnenuntergang aus unserer Lounge
Nachmittagsstimmung am Lake Louise in den Rocky Mountains
Winterwanderung auf der Moraine Lake Road, Rocky Mountains