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Atemgifte

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Berlin

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Allgemeine Grundlagen• Der Mensch ist ohne technische Hilfsmittel nicht in

der Lage, sich vor Sauerstoffmangel und Atemgiften zu schützen.

• Atemschutzgeräte alleine schützen aber nicht vor Stoffen, die über die Haut, Wunden oder andere Körperöffnungen aufgenommen werden können.

• Sauerstoffmangel und verschiedene Stoffe (z.B. Kohlenmonoxid (CO)) können nicht durch unsere Sinnesorgane wahrgenommen werden.

• Weiterhin gibt es auch Stoffe, die augenscheinlich ohne negativen Einfluss sind, ihre schädigende Wirkung jedoch erst nach längerer Zeit entfalten (Stunden bis Jahre später).

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Sauerstoffmangel

Bei einer nicht ausreichenden Menge an Sauerstoff in der Umluft kann es ohne Vorwarnung zur plötzlichen Bewusstlosigkeit

kommen.

Eine starke Verringerung des Sauerstoffgehaltes setzt die Leistungsfähigkeit und die Konzentration herab. Da hierbei auch das Bewusstsein und die Wahrnehmung getrübt werden, können diese Warnzeichen nicht mehr realisiert werden.

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Vorkommen

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Begriffsbestimmung

„Atemgifte sind in der Umluft enthaltene Fremdstoffe, die mit der Einatemluft in den Körper gelangen und dort schädigend wirken.

Daneben gibt es auch Atemgifte, die über die Haut in den Körper dringen und dann schädigend sind.

Sie können aber auch ungiftig sein und durch ihre Anwesenheit den Sauerstoff verdrängen.“

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Physikalische Eigenschaften

Schädigende Stoffe können fest, flüssig oder gasförmig auftreten und leichter oder schwerer als Luft sein.

Unterteilt werden sie in:

> Schwebstoffe

> Gase und Dämpfe

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Schwebstoffe

• In der Luft schwebende kleine und kleinste feste oder flüssige Teilchen

• Feste Teilchen treten als Staub oder Rauch auf

• Flüssige Teilchen treten als Nebel oder Aerosole auf

• Schwebstoffe setzen sich in ruhender Luft allmählich ab

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Gase

• sind Stoffe, die bei 1013 mbar und 20 ° C im gasförmigen Zustand vorkommen

• Siedepunkt unter 20 ° C (Zimmertemp.)

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Dämpfe

• werden bei 1013 mbar und 20 ° C von Flüssigkeiten abgegeben

• Siedepunkt über 20 ° C

• Dämpfe sind gasförmige Stoffe, die von Flüssigkeiten abgegeben werden

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Gefährlichkeit

Leichter als Luft Schwerer als Luft

Nicht brennbar Brennbar

Wasserlöslich Nicht wasserlöslich

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Vergleichszahl (atomares Gewicht)

• Molekulargewicht

• Atomgewicht von Helium H = 1

• Atomgewicht von Kohlenstoff C = 12

• Atomgewicht von Stickstoff N = 14

• Atomgewicht von Sauerstoff O = 16

• Atomgewicht von SchwefelS = 32

• Atomgewicht von Chlor Cl = 35

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Vergleichszahl der LuftVereinfachte Darstellung:

ca. 20 % Sauerstoff = 1/5 x 16 (Mol.Gewicht)

ca. 80 % Stickstoff = 4/5 x 14 (Mol.Gewicht)

1. = = 6,4

2. = = 22,4

(16 x 2) x 1

5

32

5

(14 x 2) x 4 28 x 4

5 528,8 ˜ 29

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Das spezifische GewichtDie Gefährlichkeit eines Stoffes ist unter anderem vom spezifischen Gewicht abhängig.

Hohes spezifisches Gewicht (> 29):

Schwerer als LuftDie Atemgifte sammeln sich am Boden und bilden dort „Seen“ inVertiefungenSie können „fließen“ und sich auchüber große Distanzen (z.B. über die Kanalisation) ausbreiten und eine Gefahr darstellen.Bei Brennbarkeit: Gefahr von Verpuffung, Explosion und Feuer auch in großen Entfernungen.

Geringes spezifisches Gewicht (< 29):

Leichter als LuftIm Freien besteht meist nur direkt an der Entstehungs- oder Austrittsstelle eine akute Gefahr.In geschlossenen Räumen und Behältern (z.B. Silos, Tanks usw.)stellen sie jedoch eine größere Gefahr dar, weil sie nicht entweichen können.Bei Brennbarkeit: Gefahr von Verpuffung, Explosion und Feuer in geschlossenen Räumen.

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Physiologische Eigenschaften

• Atemgifte werden nach der schädigenden Wirkung auf den Körper in drei Gruppen eingeteilt. Da Atemgifte häufig eine Mehrfachwirkung haben, teilt man sie der Gruppe ihrer gefährlichsten Wirkung zu.

Eigenschaften Atemgifte

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Physiologische Eigenschaften

• Atemgifte können den Sauerstoff verdrängen und daher erstickend wirken.

• Atemgifte können die Atemwege reizen oder verätzen und das Lungengewebe zerstören (leicht und schwer wasser-löslich).

• Atemgifte können auf Blut, Nerven und Zellen schädigend wirken.

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Physiologische Eigenschaften

Folgeerscheinung beim Einatmen von Atemgiften können sein:

Plötzliche Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, allgemeines Unwohlsein, flacher oder erhöhter Puls, Druckgefühl in den Schläfen, Hustenreiz, Erbrechen, Durchfall, Angstzustände, Gleichgewichtsstörungen, Bewußtlosigkeit und Tod können folgen.

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Einteilung der Atemgifte in Gruppen

Atemgiftgruppe 1:

- Atemgifte mit erstickender Wirkung

Atemgiftgruppe 2:

- Atemgifte mit Reiz - und Ätzwirkung

Atemgiftgruppe 3:

- Atemgifte mit Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen

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Atemgiftgruppe 1

Atemgifte mit erstickender Wirkung

Zu dieser Gruppe gehören alle Stoffe, die selbst nicht giftig sind, aber durch ihre Anwesenheit in hoher Konzentration den Luftsauerstoff (unter 15 - 17 Vol. %) verdrängen können.

Bei diesen Atemgiften besteht die Gefahr, dass plötzlich und ohne vorheriges Bemerken Bewusstlosigkeit eintreten kann.

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Atemgiftgruppe 1

• Edelgase (Helium, Argon, Krypton, Neon, Xenon, Radon)

• Wasserstoff

• Stickstoff

• Methan

• u.a.

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Atemgiftgruppe 1Edelgase• nicht giftig (Ausnahme Radon > radioaktiv)

• farb-, geruch- und geschmacklos

• nicht brennbar

• keine Verbindung mit anderen Gasen

• „Inerte Gase“

• leichter als Luft

• Vorkommen z.B.: in geringen Teilen in der Luft enthalten (0,96 Vol.), Neonröhren (Neon), Schutzgas (Argon), Luftballons (Helium), u.a.

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Atemgiftgruppe 1

Wasserstoff• nicht giftig

• farb-, geruch- und geschmacklos

• brennbar (Zündbereich 4 - 75,6 Vol. %)

• leichter als Luft ( Molekulargewicht 2)

• Vorkommen und z.B.: Schweiß- und Schutzgas, Ballonfüllungen, Industrie, etc.

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Atemgiftgruppe 1

Stickstoff• nicht giftig

• farb-, geruch- und geschmacklos

• nicht brennbar

• etwas leichter als Luft ( Molekulargewicht 28)

• Vorkommen z.B.: zu 78 % in der Luft enthalten, Schutzgas, Herstellung von Ammoniak; Salpeter und Düngemittel, etc.

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Atemgiftgruppe 1

Methan• nicht giftig

• farb-, geruch- und geschmacklos

• brennbar (Zündbereich 5-15 Vol. %)

• zwei mal leichter als Luft

• Vorkommen z.B.: Hauptbestandteil von Erdgas, Ausgangsprodukt zur Herstellung von Kraftstoffen und Alkohol, Sumpf- und Grubengas, etc.

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Atemgiftgruppe 2

Atemgifte mit Reiz- und Ätzwirkung

Diese Atemgifte wirken auf die Schleimhäute der Atemwege. Sie können außerdem Reizungen der Augen und der Haut hervorrufen. Alle Atemgifte dieser Gruppe sind wasserlöslich und werden in Verbindung mit Wasser zu einer Säure oder Lauge.

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Atemgiftgruppe 2Leicht wasserlöslich Stoffe

• werden schon zu einem großen Teil in den oberen Atemwegen gelöst und somit früh erkannt.

Schwer wasserlöslich Stoffe

• gelangen bis in die Lunge und werden dort erst gelöst. Sie verätzen die Alveolen, Gewebeflüssigkeit tritt aus (Lungenödem).

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Atemgiftgruppe 2

Schädigungen werden bei den schwerwasser-löslichen Atemgiften erst nach einer längeren Zeit (Latenzzeit) erkennbar.

LatenzzeitUnter Latenzzeit versteht man die Zeitspanne zwischen der Aufnahme und der spürbaren Auswirkung eines Giftes auf den Körper. Hierbei kann die Aufnahme des Giftes schon lange Zeit zurückliegen, wenn es zu einer Erkrankung kommt (latent: versteckt, verborgen, nicht offenkundig).Beispiele: Nitrose Gase (8-12 Stunden), Tetrachlorkohlenstoff (8-10 Jahre).

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Atemgiftgruppe 2

• Nitrose Gase

• Chlor

• Ammoniak

• Säure- und Laugendämpfe

• Phosgen

• u.a.

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Atemgiftgruppe 2Nitrose Gase• Stickoxide, hauptsächlich NO und NO2

• schwer wasserlöslich

• Latenzzeit ca. 8-12 Stunden

• rotbraune Dämpfe

• nicht brennbar

• ca. 1,5 mal schwerer als Luft

• Vorkommen z.B.: Verbrennung von Stickstoffdünger und Zelluloid, entsteht bei Einwirkung von Salpetersäure auf orga. Stoffen und Metalle, Autogenschweißen, etc.

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Atemgiftgruppe 2Chlor• stechend riechendes Gas

• gelbgrüne Dämpfe

• 1 kg flüssiges Chlor ergibt 475 l Chlorgas

• nicht brennbar

• ca. 2,5 mal schwerer als Luft

• leicht wasserlöslich

• Vorkommen z.B.: Schwimmbad, Desinfektionsmittel, chem. Industrie, Haushaltsreiniger, Schädlingsbe-kämpfung, etc.

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Atemgiftgruppe 2

Ammoniak• farbloses Gas mit stechendem Geruch

• leicht wasserlöslich

• wässrige Lösung wird Salmiakgeist genannt (schwache Lauge)

• brennbar (Zündbereich 15 - 28 Vol. %)

• ca. 2 mal leichter als Luft

• Vorkommen z.B.: Düngemittel, Kälteanlagen, Farbherstellung, Lösungsmittel, etc.

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Atemgiftgruppe 2Säure- und Laugendämpfe• leicht wasserlöslich

• können brennbar sein

• führen zu Verätzungen von Haut und Schleim-häute

• bei längerer Einatemzeit oder hohe Konzentrationen tritt ein Lungenödem ein

• in der Regel schwerer als Luft

• z.B.: Salzsäure, Flußsäure, Schwefelsäure, Salpeter-säure, Natronlauge, Kalilauge, etc.

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Atemgiftgruppe 2Phosgen• farbloses bis gelb-grünlichem Gas mit süßlichem

bis fauligen Obstgeruch

• schwer wasserlöslich

• Latenzzeit: 4 - 6 Stunden

• nicht brennbar

• ca. 1,4 mal schwerer als Luft

• Vorkommen z.B.: Farbstoff- und Arzneimittel-industrie, etc.

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Atemgiftgruppe 3

Atemgifte mit Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen

Hierzu gehören alle Atemgifte, die auf den Gastransport im Blut, auf die Zellatmung oder hauptsächlich auf die Nervenzellen eine Giftwirkung ausüben.

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Atemgiftgruppe 3

Blutgifte

beeinträchtigen den Sauerstoff/Kohlendioxidaustausch, indem sie den Sauerstofftransport durch die roten Blutkörperchen verhindern, Atemfermente blockieren oder das Blut zersetzen.

Nervengifte

dagegen üben eine narkotisierende oder lähmende Wirkung auf das Nervensystem aus. Die Wirkung ist nicht immer auf einen bestimmten Bereich beschränkt, sondern oft mit Nebenwirkungen auf verschiedene Organe (Gehirn, Leber, Rückenmark) kombiniert.

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Atemgiftgruppe 3

Zellgifte

beeinträchtigen den Sauerstoff/Kohlendioxidaustausch, indem sie die Zellen blockieren und somit die Sauerstoffabgabe verhindern. Das venöse Blut bleibt mit Sauerstoff angereichert und führt zu einer Störung des Atemzentrums.

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Atemgiftgruppe 3

Im Allgemeinen verursachen Atemgifte mit Wirkung auf Blut, Nerven und Zellen keine Reizungen der Schleimhäute.

Damit entfallen die warnenden Anzeichen einer Schädigung.

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Atemgiftgruppe 3

• Kohlenmonoxid

• Kohlendioxid

• Blausäure

• Lösungsmitteldämpfe

• u.a.

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Atemgiftgruppe 3Kohlenmonoxid• die Verbindungsfreudigkeit mit dem Hämoglobin ist

ca. 300 mal größer als mit Sauerstoff, Sauerstoff-transport fällt aus

• Blutgift ( 0,1 - 0,5 Vol. % führen nach wenigen Minuten zum Tode )

• farb-, geruchs- und geschmackloses Gas

• brennbar (Zündbereich 12,5 - 74 Vol. %)

• leichter als Luft ( Molekulargewicht 28 )

• Vorkommen z.B.: unvollkommene Verbrennung , Brandrauch, Autoabgase, Zellhornverbrennung, etc.

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Atemgiftgruppe 3Kohlendioxid• Nervengift, wirkt auf das Atemzentrum des Gehirns

• Steigerung der Atemfrequenz bei CO2 - Erhöhung

• ab 5 Vol. % CO2 » Steigerung der Atmung

• 6 - 8 Vol. % CO2 » führen zu Kopfschmerzen und Schwindel

• ab 8 Vol. % CO2 » führen zur Bewußtlosigkeit

• über 10 Vol. % CO2 » führen zur schlagartigen Bewußtlosigkeit

• ab 15 Vol. % CO2 » führen sofort zum Tod

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Atemgiftgruppe 3

• farb- und geruchloses Gas mit leicht säuerlichem Geschmack

• nicht brennbar

• 1,5 mal schwerer als Luft

• Vorkommen z.B.: Löschmittel, 0,04 % in der Luft, Kältemittel (Trockeneis), Schutzgas, Fäulnis/Gärung (Brunnen), vollständige Verbrennung, etc.

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Atemgiftgruppe 3Blausäure HCN• Zellgift, verhindert durch eine Blockade der Zellen

die Sauerstoffaufnahme, Zellen sterben ab

• der im Blut transportierte Sauerstoff kann nicht abgegeben werden, es kommt zu einer Schädigung des Zentralen -Nerven- Systems

• Vergiftungsgefahr bereits ab 0,01 Vol. %

• farbloses Gas, riecht intensiv nach Bittermandelöl

• brennbar (Zündbereich 5,4 - 46,6 Vol. %)

• Hautresorptiv

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Atemgiftgruppe 3

• gering leichter als Luft ( Molekulargewicht 28 )

• Vorkommen z.B.: Brand von Zellhorn, Muskat-nüsse, Kernen von Steinobst, unvollkommene Verbrennung, Schädlingsbekämpfung, chemische Industrie, Arzneimittelfabrikation, etc.

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Atemgiftgruppe 3Lösungsmitteldämpfe• narkotische Wirkung (Rauschwirkung )

• evtl. Reizerscheinungen an den Schleimhäuten

• Latenzzeit von 10-12 Jahren, Schäden an Leber, Nieren und Nebennieren

• zum Teil brennbar

• schwerer als Luft

• Vorkommen z.B.: Aceton, Äther, Alkohol, Benzin, Benzol, Chloroform, Perchloretylen, Schwefelkohlen-stoff, Klebstoff, Farbmittel, etc.

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BrandrauchIst ein Gemisch von aus gasförmigen, festen oder flüssigen Verbrennungsprodukten und Verbrennungsrückständen. Welche Atemgifte im Einzelnen auftreten, ist abhängig von der Art der brennenden Materialien, der Verbrennungstemperatur und dem Sauerstoffangebot. Allgemein kann aber gesagt werden, dass der Brandrauch in der Hauptsache aus Kohlen-monoxid, Kohlendioxid, Stickoxiden, Schwefeldioxid, Blau-säure, Teerkondensat, Halogenwasserstoffen, unverbran-ntem Kohlenstoff (Ruß) und aufgewirbeltem Staub besteht.

Die Gefährlichkeit des Brandrauches liegt im gleichzeitigen Zusammenwirken mehrerer Atemgifte im

Körper des Menschen.

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Brandrauch

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Der MAK-WertMAK ist die Abkürzung für „Maximale Arbeitsplatzkonzentration“. Dieser Wert gibt die Konzentration eines gas-, dampf-, oder staubförmigen Gemisches in der Luft an, die bei täglicher, achtstündiger Arbeit die Gesundheit im Regelfall nicht beeinträchtigt.Der MAK-Wert wird meist in ml/m³ (ppm, parts per million) oder bei Schwebstoffen auch in mg/m³ angegeben. Auch beide Angaben zusammen sind möglich.Stoffe, die über die Haut in den Körper gelangen können, sind in der MAK-Wertliste mit einem „H“ für „Hautresorbierend“ gekennzeichnet. Hier ist Atemschutz allein wirkungslos.

Je kleiner der MAK-Wert ist, desto größer ist die Gefährlichkeit eines Stoffes.

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Der MAK-WertDie Feuerwehr bedient sich der MAK-Werte zur Abschätzung der Gefährlichkeit von Stoffen. Ist die Konzentration eines Schadstoffes in der Luft größer als der MAK-Wert dieses Stoffes, so ist die Anwendung von Atemschutz geboten.

Beispiele aus der MAK-Liste:

CO 50 ppm (ml/m³) = 0,005 %CO² 5000 ppm (ml/m³) = 0,5 %CL² 0,5 ppm (ml/m³) = 0,00005 %

MAK - Wert

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Zusammenfassung

• Treten Atemgifte auf / Welche?

• Können diese Atemgifte schädigend wirken / Wie?

• Welche Fehler machen diese Feuerwehrmänner?

• Wie kann ich mich davor schützen?

• Wie würden Sie (in Zukunft) vorgehen?

Berlin.mpg

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

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