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Schweine Welt August 2012 • Nr. 8 Bayern-Kini 2012 Bayern-Kini 2012 © J. Angermeier

August 2012 • Nr. 8 Welt - fleckvieh.bayernfleckvieh.bayern/eber/fileadmin/user_upload/Schweine-Welt-2012... · Diesen Betrieb stellen wir ihnen hier vor. Im Jahr 1924 hat Land-

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SchweineWeltAugust 2012 • Nr. 8

Bayern-Kini 2012Bayern-Kini 2012

© J. Angermeier

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ein ereignisreicher Herbst steht vorder Tür, zu dem wir Sie gerne einla-den wollen. Die Mitarbeiter im Rin-der- und Schweinebereich sind inden kommenden Wochen auf einerganzen Reihe von Veranstaltungenvor Ort. Anfang September startetdas Karpfhamer Fest mit der Rottal-schau mitten im niederbayerischenStammgebiet. Zwei Wochen späterist der Weltfleckvieh-Kongress zuGast in unserer bayerischen Heimat.Der Kongress überschneidet sich mitdem alle vier Jahre stattfindendenZentrallandwirtschaftsfest in Mün-chen, Ende September. Ein Besuchdieser traditionsreichen Veranstal-tung ist fast schon Pflicht für jedenbayerischen Landwirt. Mitte Oktobersind wir auf dem Gallimarkt in Main-burg im Herzen der Hallertauvor Ort.Einen Monat später startet in Hanno-ver die EuroTier, eine der weltweitwichtigsten Fachmessen für dieLandwirtschaft.

Doch nun zurück ins niederbayeri-sche Isartal. An seinen Ausläufernliegt das Anwesen der Familie Oster-meier, um dass sich unsere Betriebs-reportage dieses mal dreht.Einen Rückblick auf den Maimarktmachen wir auf den folgenden Sei-ten. Hervorragend angenommenwurde von den vielen Besuchern dasneue Konzept mit der live-Vorstellungzukünftiger Besamungseber und der

erstmaligen Wahl zum Bayern-Kini.Auf der Titelseite der achten Schwei-ne-Welt sehen sie den Siegereber mitseinem stolzen Züchter.Seit einigen Wochen bieten wir IhnenSamen eines Lizenzebers aus derSchweiz an. Zusammen mit zweiweiteren neuen Mutterrassen-Vertre-tern finden Sie seine Beschreibungnach dem Maimarkt-Artikel.Ab der Heftmitte präsentieren wirIhnen interessante Daten und Faktenzum Thema Ferkelerzeugung unddadurch erzielte bzw. erzielbare Erlö-se. Ganz klar kann man dazu sagen:hohe Ferkelzahlen sind nicht mithohen Gewinnen gleichzusetzen.Vaterrassen-Zuchtleiter Dr. Eisen-reich hat einen Artikel zum Themabetäubungslose Ferkelkastration bei-gesteuert. Hier beleuchtet er die der-zeitigen, möglichen Alternativen zurKastration.Zu einer kleinen Eberschau konntenwir Mitglileder des Ferkelerzeuger-ring Landshut begrüßen. In deranschließenden Diskussion wurdendie Wünsche für den zukünftigenEbertyp ausgearbeitet. Ein kurzeraber interessanter Artikel befasstsich mit diesem Thema.Landwirte sind seit einigen Jahrenunter negativem Dauerbeschussdurch die Medien. Seit fast einemJahr setzen wir uns bereits intensivmit dieser Situation auseinander. Indiesem Heft finden Sie einen zweisei-

tigen Text zu dieser Problematik.„Den Kindern gehört die Zukunft” -mit der Jungsauenremontierung undwas es dabei zu beachten gibtbefasst sich Dr. Melzig in seinem Bei-trag für die August-Ausgabe derSchweine-Welt. Hier handelt es sichwieder um einen hochklassigenFachbeitrag aus der Reihe „Tierge-sundheit und Fruchtbarkeit”.Im Anschluss finden Sie einen weite-ren Gastbeitrag von Hr. Littmann,dem stellv. Leiter des Instituts fürTierzucht an der LfL Grub. In seinemArtikel beleuchtet er die Hintergrün-de für die Anhebung der Prüfgewich-te von Mastschweinen an den Leis-tungsprüfanstalten (LPA).Am Ende des Artikel finden Sie nocheine kurze Einladung zu einemBesuch unseres Ausstellungsstandesbei der Rottalschau. Besuchen Sieauch die am Anfand des Vorwortesaufgeführten Veranstaltungen.

Nun wünsche ich Ihnen viel Spaßbeim Lesen unserer Zeitschrift.

Ihr

Dr. Thomas Grupp, Geschäftsführerder BAYERN-GENETIK

Inhaltsverzeichnis: Seite

Betriebsreportage Ostermeier, Mögling 3

Maimarkt 2012: erster Bayern-Kini wurde gewählt 6

Neue Eber der Rassen DE und DL 9

Mutterrassenzüchter und Jungsauenvermehrer bleiben am Ball 10

Verbot der betäubungslosen Kastration 11

Ferkelerzeuger definieren zukünftigen Ebertyp 13

Landwirtschaft leistet mehr als die Öffentlichkeit wahrnimmt 14

Tiergesundheit und Fruchtbarkeit 16

Anhebung der Prüfgewichte in der stationären Leistungsprüfung 18

Einladung zur Rottalschau 19

Die Krone der Bayern-Genetik 20

Herausgeber:

BAYERN-GENETIK GmbHGut Altenbach84036 LandshutTel. 0871/95310-0Fax 0871/95310-10www.bayern-genetik.de

Verantwortlich für den Inhalt:Dr. Thomas GruppEdwin EiflerArmin Prosteder

Liebe Schweinehalter und Schweinezüchter, liebe Kunden undFreunde der BAYERN-GENETIK GmbH,

Titelbild: Bayern-Kini 2012 wurde Eber Nr. 22 von Züchter Alois Lagleder (Bild: Josef Angermeier)

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Nein liebe Leserinnen und Leser, hierhandelt es sich nicht um eine miss-glückte Rechenaufgabe sondern umeine gut durchdachte und geplanteUmbaumaßnahme. Der Betrieb vonMax und Martina Ostermeier in Mög-ling hat 2012 innerhalb 2 Wochen dieHaltung der tragenden Sauen an diegesetzlichen Anforderungen für 2013angepasst. Diesen Betrieb stellen wirihnen hier vor.Im Jahr 1924 hat Land- und GastwirtJosef Schmid aus Platzmangel sei-nen Hof mit Gastwirtschaft von derOrtsmitte an den Rand von Möglingausgesiedelt. Damals wurde die klas-sische Landwirtschaft mit Ackerbau,Milchkühen, Mastbullen und Zucht-sauen betrieben. 1969 wurden Gast-wirtschaft und Milchviehhaltung auf-gegeben. Im bestehenden Milch-viehstall wurde eine klassische däni-sche Aufstallung mit Schrapper-Ent-mistung errichtet. Entlüftet wurdeüber die bestehenden Dunstkamine.Die mit den 15 bis 20 Sauen erzeug-ten Ferkel wurden am eigenenBetrieb gemästet. 1982 bauten Franzund Maria Schmid ein neues Wohn-haus. Das alte mit der ehemaligenGaststätte wurde zu einer Maschi-nenhalle umgebaut. Nach der Hof-übergabe im Jahr 1991 an Max undMartina Ostermeier wurde im darauffolgenden Jahr ein Zuchtsauenstallmit Abferkelbuchten und Flatdeck imvorhandenen Nebengebäude einge-

baut. Ebenso wurde eine Güllegrubeerrichtet. Ein Wartestall mit Kasten-ständen und zwei Nachzuchtbuchtenwurden im bestehenden Stadel inte-griert. Hier wurde bereits eine Sam-mellüftung mit Wärmetauscherinstalliert. Die Regelung erfolgt überAbluftklappen. Frischluftzufuhr überdie Decke. Herr Ostermeier legt Wertdarauf, die Frischluft an einer kühlenund schattigen Seite des Gebäudesanzusaugen, was man deutlich inden Stallungen merkt. 1993 wurdeder bestehende Mastschweinestallmit Spaltenböden und Breiautoma-ten mit Futterspirale nachgerüstet.2003 erfolgte der Neubau einer Mahl-

und Mischanlage mit Vorratsbehälter.Zusätzlich wurde ein Getreidelagermit Viereckzellen, Reinigung, Eleva-tor und eine Schüttgosse errichtet. Das Ehepaar Ostermeier hat sich auf-grund der bereits getätigten Investi-tionen und der nicht zufrieden stel-lenden Ertragslage im Ferkelverkauf(auch in Verbindung mit Gruppenab-schlägen) dazu entschlossen, denBetrieb auf ein breiteres Fundamentzu setzen. Um wirtschaftliche Unsi-cherheiten zu umgehen wurde 2009ein Maststall angebaut. Die Größewurde passend für die eigene Ferkel-produktion gewählt. Ferkelzukäufe,die immer ein Gesundheits- und Kos-

2012 + 2 = 2013?

Martina und Max Ostermeier mit den Töchtern Simone und Christina.

Die Hofstelle aufgenommen in den 1960er Jahren. Linksdas Wohnhaus mit Gastwirtschaft.

Der Hof in heutiger Form mit dem 1982 gebautenneuen Wohnhaus.

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tenrisiko beinhalten werden dadurchvermieden. Damit bleibt die Wert-schöfpung auf dem Hof. Als Neben-produkt entsteht wertvolle Gülle proMastplatz, die auf den eigenenAckerflächen hervorragend und kos-tengünstig genutz wird. Der Anbauwurde in wenigen Monaten vonEnde November 2009 bis Mitte März2010 erstellt. Die Wände sind inBetonbauweise mit zusätzlicher Wär-medämmung an den Außenseitenerstellt. Die Dachkonstruktionbesteht aus Nagelbindern. Die Deckeist eine kunststoffbeschichtete Fertig-decke mit Isolierung. Innenwändewurden gefliest. Zur Fütterung wur-den Breiautomaten mit Rohrketten-förderung eingebaut. Besonderserwähnenswert ist die Tür-Gang-Belüftung. Über den Dachraum ziehtdie Frischluft durch die Tür in denMaststall und verteilt sich dort ohnedas die Tiere im Zug stehen. Miteiner Seitentüre des Ganges undAbdeckungen in der Decke kann dieZuluft zusätzlich beeinflußt werden.Für das Frühjahr 2012 wurde derUmbau des Zuchtsauenstallesbeschlossen. Mit sorgfältiger Pla-nung, viel Eigenleistung aus demFamlienkreis und der Unterstützungder Stallbaufirma Weihmüller konntedas Projekt innerhalb zwei Wochenabgeschlossen werden. Ein leerste-hender Stall in der Nachbarschaftwurde von Herrn Ostermeier genutzt,um seine Tiere während den Bauar-beiten unterzubringen. Am 16. April2012 rückte ein Minibagger an und

brach in die Außenwand des Stallesein großes Loch und entkernte denStall komplett. Bereits am darauffol-genden Tag konnte mit den Betonar-beiten begonnen werden. Der Betonwurde vom Mischer über ein Förder-band in die Baustelle verbracht. NachAbschluss der Schalungsarbeitenund ausgiessen der Unterkonstrukti-on konnten die Betonspalten verlegtwerden. Die Wände wurden neu ver-putzt und gefließt. Solange die Auf-stallung noch nicht montiert war,konnte die Decke fertig gestellt wer-den. Auch hier wurde eine kunst-stoffbeschichtete Isolierdecke ver-baut. Anschließend kamen dieMonteure zum Einsatz. Als Aufstal-lung hat sich das Betriebsleiterehe-paar für Selbstfangpendeltüren ent-schieden. Vorteile dieser Türen sind,dass man bei Bedarf die Tiere auchfixieren kann. Mit Hilfe von Abtrenn-gittern im Laufbreich besteht außer-dem die Möglichkeit die Gruppen-größe variabel zu gestalten. Durchdie Entscheidung für Edelstahltrögewird die Fläche unter dem Trog auchzur geforderten Liegefläche gerech-net. Edestahltröge sind im Vergleichzu Steintrögen teurer, können aberwiederverwendet werden und sindleicht zu versetzten. Der Futtergangwurde aufgrund des Einbaus einerautomatischen Rohrkettenfütterungmit Birnendosierer auf ein Mindest-maß an Breite beschränkt. Damithaben die Sauen im Freß- und Liege-bereich mehr Platz zur Verfügung.Alte Kastenstände konnten im Deck-

bereich wieder verwendet werden. Der Betrieb arbeitet im 3-Wochen-Rythmus. Dadurch sind Impfungen,Behandlungen, Hygienemaßnahmenund so weiter auf einige Tage imMonat beschränkt. Trotzdem lassensich die erzeugten Ferkel problemlosin den Mastbereich integrieren. DieMutterrassengenetik bezieht FamilieOstermeier über die EGZH, mit demzuständigen Gebietsvertreter JosefHasbauer. Herr Ostermeier erhält dieTiere von einem bestimmten Jung-sauenlieferant. Die Sauen werdenangedeckt geliefert und in die beste-hende Herde eingegliedert. Als Mut-terrassengenetik kommt nur Deut-sche Landrasse zum Einsatz. DerBetriebsleiter ist von dieser Genetikabsolut überzeugt und beabsichtigtin absehbarer Zeit nicht zu wechseln.Mit dieser Grundlage erzielt er proSau und Jahr 23,4 aufgezogene Fer-kel bei 2,3 Würfen pro Sau im Jahr.Der Betrieb setzt auf Top-Genetik Pie-traineber der Bayern-Genetik.Schwerpunkt sind Magerfleisch undProduktionswert. Wichtig ist demBetriebsleiter-Ehepaar der Sucheber.Dieser wird bei Bedarf auch alsDeckeber genutzt. Beim Einkaufeines Ebers wird auf hervorragendeGenetik und ein stabiles Fundamentgeachtet. Zur Trächtigkeitskontrollesetzt der Betrieb auf den Scanner-dienst. Dieser wird von Bayern-Genetik Mitarbeiter Franz Brummer-Hartl geleistet. Die Mastschweinewerden über die EG Südostbayernvermarktet.

Blick in den zur Gruppenhaltung umgebauten Stallbe-reich.

Das Deckzentrum mit dem Sucheber befindet sich imgleichen Raum.

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Wie bereits erwähnt bringt HerrOstermeier die am Betrieb anfallendeGülle auf seinen 62 ha Ackerflächenaus. Er setzte dabei schon früh aufdas Schleppschlauch-Verfahren. Heute wird die Gülle mit Injektions-technik eingebracht. Ostermeier istdies wichtig, da die Gülle als wertvol-ler Dünger in den Boden gehört undnicht in die Luft. Er bringt die Gülleselbst aus und leiht sich dazu als Mit-glied einer Gülle-Gemeinschaft einentsprechendes Fahrzeug. Nebenbeispart sich der Betrieb die Kosten füreinen Mineraldünger. Der Veredelungs- und Ackerbaube-trieb ist bereits seit den AnfängenMitglied bei der offenen Stalltür, QSsowie Geprüfte Qualität - BayerischeHerkunft und durchgängige Quali-tätssicherung.

Herr Ostermeier findet die gängigePraxis nahezu aller Organisationensowie der Lieferanten und Abnehmernicht in Ordnung: Großbetriebe wer-den bevorzugt behandelt und erhal-ten zum Teil nicht nachvollziehbareRabatte bzw. erhalten Zuschläge,welche seiner Meinung nach nichtgerechtfertigt sind. Diese Sonderbe-handlung wird größtenteils von denkleinen und mittleren Betriebenfinanziert. Gerade diese Bauernhöfetragen viel zum wirtschaftlichenErfolg der bayerischen Schweinepro-duktion bei.Urlaub für das Betriebsleiter-Ehepaa-res ist nur möglich, weil sich die Omaund eine der Töchter in dieser Zeitum die Tiere kümmern. Ob die Toch-ter den Betrieb weiterführt stehtnoch offen. Sie ist der Landwirtschaft

zugeneigt und hat auch ihre Ausbil-dung in dieser Richtung abgeschlos-sen. Die letzte Entscheidung wirdsich aber erst mit der Wahl desLebenspartners ergeben.Martina und Max Ostermeier habenderzeit keine Erweiterung ihresBetriebes geplant. Der fleißige undsehr geschickte Betriebsleiter hat sei-nen beiden Töchtern auch einenPferdestall gebaut. Hier sind zweiRösser für die jungen Damen unter-gebracht. Auch ein kleiner Betrieb kann sichden Herausforderungen des Marktesund den Vorgaben der Politik stellen.Mit Mut und Fleiß beweist FamilieOstermeier diese Tatsache ein-drucksvoll.Armin Prosteder und Edwin Eifler,Bayern-Genetik

Mastferkel auf dem Betrieb Ostermeier. Die Gang-Tür-Lüftung bringt frische Luft in den Mast-stall. Eine kostengünstige und effektive Lösung.

Ein schmaler Gang zwischen den Futtertrögen reichtvollkommen aus.

12 gesunde Ferkel hat diese ruhige und noch jungeMuttersau geboren.

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Die Premieren sind gelungen! ImRahmen des EGZH-Maimarktes star-tete am Donnerstag, 21. Juni erst-mals die Eber-Revue der Bayern-Genetik GmbH. Ganz neu war dieVeranstaltung freilich nicht, denn ihrliegt die bisherige Besamungsinfor-mationstagung zu Grunde. Auch die-ses Jahr wurden Eber mit Hilfe einerVideopräsentation auf einer großenLeinwand gezeigt und besprochen.Nach der Begrüßung durch Bayern-Genetik Vorstand Josef Häfel präsen-tierte Mutterrassenzuchtleiter Gün-ther Dahinten vier Eber der RasseDeutsches Edelschwein und 12 derDeutschen Landrasse. Anschließendübergab er das Mikrofon an Fachbe-rater Xaver Schmid. Dieser kommen-tierte in Vertretung für den Landes-zuchtleiter Dr. Eisenreich die 32 ge-zeigten Pietrain-Eber. Die zahlreichenZuschauer konnten die Eber auf derLeinwand bewundern, den Ausfüh-rungen der Sprecher lauschen oderdie aktuellen Zuchtwertdaten im vonder LFL Grub aufgelegten Besa-mungskatalog lesen. Vor dem erstenEber erklärte ZL Dahinten den Auf-bau des Leistungsgitters mit denZuchtwertdaten, wie es im Katalogabgedruckt war. Nach dem letzten„Video-Eber” gab es eine kurzeUmbaupause. Diese nutzte Bayern-Genetik Geschäftsführer Dr. ThomasGrupp um den Zuschauern die Neue-rung für diese Veranstaltung zu erklä-

ren. Denn im Anschluss solltenjunge, hoffnungsvolle Eber aufgetrie-ben und dem Publikum vorgestelltwerden. Günther Dahinten über-nahm wieder das Mikrofon undbesprach ausführlich und fachmän-nisch den jeweils im Ring laufendenEber. Züchter Wolfgang Schwarzführte den einzigen Edelschwein-Eber (Katalog-Nr. 1) durch den Ring.Anschließend kamen die Pietrain andie Reihe: Stephan Neher (Katalog-Nr. 3), Paula Wimmer (Nr. 4), AloisLagleder (Nr. 10, 18 und 22), JohannKern (Nr. 11), Georg Kügel (Nr. 16),Wolfgang Schwarz (Nr. 25) und Gün-ter Baumgartner (Nr. 29) zeigten ihreTiere. Die Eber waren vorab bereitsgemeinsam von Zuchtleitung, Fach-beratung und Besamungsstationausgewählt worden.Für die Veranstaltung wurde im Vor-führring ein Rondell errichtet, damitdie Eber leichter im Kreis zu führensind. Das Rondell mit dem Logo derEGZH war liebevoll geschmückt undmancher Eber hätte gerne etwasvom Blumenschmuck probiert – aberdie Vorführer waren wachsam.Die Tiere zeigten sich vollkommenunbeeindruckt von den wechselndenLichtspielen um sie herum. Auch dieNebelmaschinen waren ihnen egal.Mit Licht- und Nebelanlage wurdenstimmungsvolle Eindrücke in denVorführring gezaubert. Im Anschluß startete im Festzelt das

beliebte Stallgassenfest mit Barbe-trieb und Blasmusik, zu dem EGZHund Bayern-Genetik geladen hatten.Am Abend wurde zur Eröffnung desKuchenbüffet eine 3-stöckige Tortepräsentiert. Die ersten Stücke beka-men die Züchter, die sich am nächs-ten Tag der Wahl zum Bayern-Kinistelten. Den Züchtern wurde mitge-teilt, dass der Sieger die Kosten fürdie Torte tragen muß.

Am Nachmittag gegen 16.00 Uhrbegann bereits die Altheimer Messe,die Fachausstellung rund um dasThema Schwein. Diese eröffneteauch den zweiten Tag des Maimark-tes am Freitag, den 22. Juni.Gegen 11.00 Uhr starteten „d’ Haller-tauer Rohrspatzn” mit 3 Musikstü-cken. Nach dem ersten Einsatz der 4-köpfigen Alphornbläser-Gruppe tratRupert Schlauderer (Vorsitzender

Zuchtleiter Günther Dahinten und Fachberater XaverSchmid (rechts) bei der Eber-Revue.

Die Bayern-Genetik war traditionsgemäß mit einemAusstellungsstand auf der Altheimer Messe vertreten.

Maimarkt 2012: erster Bayern-Kini wurde gewählt!

Bayern-Genetik Mitarbeiterin MariaGilch schneidet die Torte an.

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des Verbandes niederbayerischerSchweinezüchter, 2. Vorsitzenderder EGZH und Beiratsmitglied derBayern-Genetik) zur Begrüßung derBesucher an das Mikrofon. ImAnschluss kamen die Rohrspatzn zueinem weiteren Einsatz. Danachnahm Dr. Grupp die Veranstaltungund das Mikrofon in die Hand. Erstartete die erste Wahl zum Bayern-Kini. Bevor er dieses neue Glanzlichtder bayerischen Pietrain-Zucht denZuschauern darstellte, wurden diesieben Mitglieder der Richtkommissi-on an ihre Plätze gebeten: Peter Lich-tenegger (Südferkel), Günter Dahin-ten (staatl. Stellen), ThomasSchindlbeck (Schweinemastring),Josef Häfel (Besamungsstation), WilliWittmann (EG Südostbayern), Micha-el Wittmann (Ferkelerzeugerring) und

Johann Nolz (Verband niederösterr.Schweinezüchter) waren als jeweili-ger Vertreter ihrer Organisation inder Kommission. Ihre Aufgabe wares jeden Eber in drei Kategorien zubewerten: Bemuskelung, Fundamentund Rahmen. Die Bewertung erfolgtemit Hilfe von Nummerntafeln. JederRichter hatte die Auswahl von Num-mer 6 bis Nr. 9, wobei die 9 das besteErgebnis darstellte. Nacheinanderwurden die neun Kandidaten wie amVortag durch den Ring getrieben undvon Zuchtleiter Günther Dahintenbesprochen. Nachdem der letzteEber den Ring verlassen hatte über-nahm Dr. Grupp die Moderation derWahl. Jeder Eber wurde ein zweitesmal in den Ring getrieben und dieRichter mussten für die jeweiligeKategorie ihre Wertung abgeben.

Während das Ergebnis ausgewertetwurde, hielt Dr. Grupp die Zuschauermit Anekdoten und lustigen Witzenbei Laune. Nach wenigen Minutenwar es dann soweit: das Ergebnisstand fest. Zuerst wurden die fünfEber, die keinen der Siegerplätzeerrangen in den Ring getrieben undden Züchtern eine Urkunde über-reicht. Dann kamen die vier Sieger-tiere. Der Vierte (Katalog-Nr. 10)erhielt einen Geldpreis im Wert vonEUR 2.000. Der Dritte (Katalog-Nr.18)EUR 3.000, der Zweite (Katalog-Nr. 4)EUR 4.000 und der Erste (Katalog-Nr.22) EUR 5.000. Zum Andenkenerhielten die ersten drei Siegerzusätzlich einen Keramik-Eber. DieWahl des Bayern-Kini wurde in’sLeben gerufen um den schwachenVersteigerungserlösen (gerade auch

R. Schlauderer und Dr. Grupp (v. li.) mit den Mitglie-dern der Richtkommission.

Die Züchter und Teilnehmer am Wettbewerb.

„d Hallertauer Rohrspatzn” sorgten mit ihren Alphörnerfür die musikalisch Umrahmung (Bild: Angermeier).

Bayern-Genetik Geschäftsführer Dr. Thomas Gruppmoderierte die Bayern-Kini Wahl.

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bei Elite-Auktionen) entgegen zu tre-ten. Die bayerische Zucht muss auchin bayerischer Hand bleiben. Dasgelingt nicht, wenn Zucht zu einemteuren Hobby einzelner Landwirteverkommt. Zuchtarbeit hat ihrenPreis und soll auch gerecht entlohntwerden, denn sie dient allen schwei-nehaltenden Betrieben. Diese An-sicht wird von den Beteiligten derbayer. Schweineproduktion getra-gen. Mit ihrer Teilnahme an der Bay-ern-Kini Wahl haben die verschiede-

nen Organisationen dies eindrucks-voll dargestellt. Bei dieser Wahl wur-den deshalb die Ehrenpreise mitdeutlichem Geldwert ausgestattet.Auch die Züchter, welche keinen dervier Siegerpreise erlangten, beka-men für ihre Tiere den Grundpreisvon EUR 1.500 und damit mehr alsbei einer Versteigerung. Die einzigenVerlierer der Veranstaltung waren dieEber: sie bekamen gar nichts ab. Siewurden anschließend in die Quaran-täne der Bayern-Genetik verbracht.

Stephan Neher, Vorsitzender derEGZH, übergab nach der Bayern-KiniWahl an jeden Pietrain-Züchter eineTafel mit dessen Namen und dem EGZH-Label „Bavarian-Pietrain”. Danach wurden die Sauen verstei-gert. Die Besucher konnten den inte-ressanten Tag mit der beliebten Ver-losung von Sachpreisen, welche dieAussteller der Altheimer Messe ge-spendet hatten, ausklingen lassen.Edwin Eifler, Bayern-Genetik

Der Bayern-Kini 2012 mit seinem stolzen Züchter Alois Lagleder

Zweiter Sieger Katalog Nr. 4 vom Zuchtbetrieb JohannWimmer, Pötzmes.

Ergebnis Bayern-Kini 2012:1. SiegerKat.-Nr. 22, Vater: MaradonnaZü: Alois Lagleder, Geiersberg

2. SiegerKat.-Nr. 4, Vater: RimoffZü: Johann Wimmer, Pötzmes

3. SiegerKat.-Nr. 18, Vater: MessiZü: Alois Lagleder, Geiersberg

4. SiegerKat.-Nr. 10, Vater: MaradonnaZü: Alois Lagleder, Geiersberg

restliche Plätze (nach Katalog-Nr. geordnet):Kat.-Nr. 3, Vater: BotulZü: Stephan Neher, MedlingenKat.-Nr. 11, Vater: BozonZü: Johann Kern, MitterbuchKat.-Nr. 16, Vater: LeonidasZü: Georg Kügel, GadenKat.-Nr. 25, Vater: MenneZü: Wolfgang SchwarzKat.-Nr. 29, Vater: BoscoZü: Günter Baumgartner, Hinterhainberg

Dritter Sieger Katalog-Nr. 18 vom Zuchtbetrieb AloisLagleder, Geiersberg.

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Neue Eber der Rassen DE und DL

CH Action 99833 (DE) Zitzen: 8/9Züchter: Heimstätte Bärau, SchweizV: ABT VV: AxelM: - MV: -

Ein rahmiger, gut mittellanger und exzellenter Edelschwein-Eber. CH Action zeigt eine sehr gute Brusttiefe, verfügt überein sehr stabiles Fundament und eine sehr gute Zitzenanla-ge. Er ist ein Lizenzeber aus der Schweiz.

Blist 99832 (DE) Zitzen: 8/8Züchter: Landwirtschaftliche Lehranstalten TriesdorfV: Blistimo VV: BlisterM: Ration MV: Koition

Blist ist ein sehr rahmiger Edelschwein-Eber mit mittlererBemuskelung. Der Eber zeigt Temperament und steht aufeinem sehr sicheren Fundament.

Escorial 70384 (DL) Zitzen: 8/8Züchter: Georg Barth, BerngauV: Eskuck VV: EskomaM: Lyra MV: Fillis

Exzellenter Landrasse-Eber gut mittelrahmig mit genügendLänge. Escorial besitzt eine ausgezeichnete Brusttiefe. Einhervorragendes, sehr stabiles Fundament zeichnet diesenEber aus. Die Bemuskelung ist im idealen Bereich, zusätzlichverfügt er über eine erstklassige Zitzenanlage.

Lizenzeber

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Gerade in jüngster Vergangenheitkonnte man bei Veranstaltungen, inZusammenkünften und bei Gesprä-chen mit den „Nutzern“ unserer Ras-sen DL und DE den Eindruck gewin-nen, das bei manchen EigenschaftenVerbesserungsbedarf besteht.Deshalb kam es zu einem Treffen beidem praxisnahe Lösungen und Ver-besserungsvorschläge erörtert wur-den. Um ein Merkmal züchterisch zubearbeiten braucht man Daten undInformationen. Diese Daten habenjene die tagtäglich mit den Tieren imStall umgehen und wir alle (Jungsau-enerzeuger, Mutterrassenzüchterund Besamungsorganisationen)haben die Pflicht dies in der Zuchtumzusetzen. Hier einige Gedankenund Lösungsansätze.Wir in Bayern haben eine großePopulation, Daten und Hintergrund-informationen von denen andere nurträumen. Es gibt genügend Betriebedie mit unserer Sau 28 und mehr ver-kaufte Ferkel pro Sau und Jahr pro-duzieren. Wir alle können darauf auf-bauen und solche Tiere die auchnoch alle anderen Eigenschaften(Milchleistung, Umgänglichkeit guteFutterverwertung und Fundament-stärke) mitbringen gezielt reprodu-zieren. Gerade heute sollte auch derPunkt Tiertransport über weite Stre-cken eine Überlegung wert sein.Müssen wir andere, vermeintlichbessere Genetik aus allen Regionen

Europas importieren? Solche Trans-porte beinhalten auch eine Vielzahlvon Risiken. Zum Beispiel unbekann-te Krankheiten aus anderen Regio-nen, die bei einem Ausbruch hohewirtschaftliche Schäden für alle nachsich ziehen. Bei manchen Betrieben,die Hand in Hand arbeiten, haben wirden Glücksfall das Jungsauenerzeu-ger, Ferkelerzeuger und Mäster von

der gleichen Tierarzt-Praxis betreutwerden. Zudem bieten Jungsauener-zeuger auf den jeweiligen Betriebs-ablauf zugeschnittene und gruppen-taugliche Sauen an, die jederzeitverfügbar sind. Wer das Risiko beimZukauf ausschließen will, hat darüberhinaus die Möglichkeit, mit seinenbesten Sauen Eigenremontierung zubetreiben. Die „junge Generation“unserer DL und DE Eber ist speziell inRichtung Aufzuchtleistung, die aucheinen erheblichen Teil beim Zuchtzieleinnimmt, selektiert.Gerade jetzt wo der Ferkelpreissicher kein zufriedenstellendesNiveau hat, sollte auch die Wirt-schaftlichkeit der Ferkelproduktionangesprochen werden. LKV Auswer-tungen zeigen das nicht jedes mit vielAufwand (Ammenhaltung, teuresSpezialfutter) erzeugte Ferkel dengewünschten Ertrag bringt. Wir allesollten doch bestrebt sein ein regio-nales Produkt von der Muttersau biszum Mastprodukt am Hacken so zuerzeugen, das für jeden Beteiligtendas optimale Ergebnis zu erzielen ist.Armin Prosteder, Bayern-Genetik

Mutterrassenzüchter und Jungsauenvermehrer bleiben am Ball.

Direktkostenfreie Leistungen (DkfL) des LKV bei 24-25 verkauften Ferkelnoptimal.Betrachtet man sich die Entwicklung der direktkostenfreien Leistungen inAbhängigkeit von der Auf-zuchtleistung aus den gut 500 LKV-Betrieben derletzten Jahre, so kristallisiert sich ein Optimum im Bereich um 24 Ferkel fürdie Jahre 2010 und 2011 heraus. Niedrigere oder sehr hohe Leistungen führ-ten zu deutlich schlechteren ökonomischen Ergebnissen.

Zwölf gesunde und frohwüchsige Ferkel pro Wurf sind die ideale Anzahl.

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Es scheint beschlossene Sache zusein: Die Bundesregierung hat derNovelle des Tierschutzgesetzeszugestimmt, wonach ab dem 01.Januar 2017 die betäubungsloseKastration flächendeckend verbotensein soll. Derzeit werden viele Alter-nativen diskutiert, deren praktischeUmsetzung jedoch noch viele Fragenoffen lässt.

Alternativen zur KastrationDie Narkose mit CO2, wodurch dasFerkel einem Sauerstoffmangel undsomit den gleichen Ängsten wie beieinem Erstickungstod ausgesetzt ist,kann sicherlich nicht als mehr „Tier-wohl“ bezeichnet werden. Die Narko-se mit einem Isofluran-Sauerstoffge-misch scheint hier deutlich besser zusein. Auch die Narkose durch dieintramuskuläre Applikation einesKetamin-Azaperon-Gemisches ist in

der Routineanwendung scheinbarunproblematisch. Die zusätzlichenKosten, welche die Narkose verur-sacht, höhere Tierverluste und diemangelnde Verfügbarkeit von Tier-ärzten, welche die Betäubung derFerkel durchführen müssen, solltenbei der Bewertung dieser Alternati-ven zudem berücksichtigt werden.Eine weitere Möglichkeit des Kastra-tionsverzichts wäre durch die zwei-malige Impfung der Mastschweine

Verbot der betäubungslosen Kastration: Bayerns Schweinezucht handelt!

Unternehmergewinn zeigt Opti-mum bei 26 Ferkeln.Auswertungen zu Vollkosten ausdrei Buchführungsjahren zeigt eben-falls, dass sich ein Optimum vordem Maximum abzeichnet. Hierbeilässt sich allerdings ein deutlicherJahreseinfluss aufgrund der sichwechselnden Bedingungen zwi-schen den Jahren beobachten.

Spitzenbetriebe optimal bei 26 – 28Ferkeln.Im bundesdeutschen Vergleich derSpitzenbetriebe - mit einer deutlichgeringeren Betriebszahl -, wurden2010 die Betriebszweigergebnissebezogen auf das erzeugte Ferkel ver-glichen. Hierbei zeigten sich enormeSchwankungen in der Ökonomikzwischen den einzelnen Betriebenbei gleicher Ferkelzahl. Im Bereichum 26 erzeugte Ferkel wurde dortdas Optimum erreicht. Eine weitereLeistungssteigerung (bis zu 32 Fer-kel) brachte im Durchschnitt keinenökonomischen Vorteil.

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mit dem Präparat „Improvac“ gege-ben. Dieses Verfahren wird als Immu-nokastration bezeichnet. Die Behand-lungskosten würden durch dieLeistungsüberlegenheit der immuno-kastrierten Schweine (bessere Futter-verwertung, höherer Magerfleischan-teil) durchaus kompensiert werden.Als Hauptkritikpunkt wird die vermut-lich fehlende Verbraucherakzeptanzaufgeführt. Dieses Verfahren solltejedoch durch entsprechende Aufklä-rung mehr als bisher als echte, relativunproblematische Alternative disku-tiert werden. Interessierten Verbrau-chern gilt es dabei zu vermitteln,dass es sich hierbei nicht um einenHormoneinsatz handelt.

Ebermast als Alternative?Dennoch wird derzeit die Ebermastauch von den großen Schlachtunter-nehmen als einzige wirkliche Alterna-tive gehandelt. Das große Problemhierbei ist, dass in der Praxis 3 - 5 %der Eber einen ausgeprägtenGeschlechtsgeruch aufweisen, derals urinartig beschrieben wird undvon dem Hodensteroid Androstenonproduziert wird. Zudem bilden Ebermehr kotartig riechendes Skatol imDickdarm als Kastraten. Wenn 50 %der über 50 Mio. in Deutschlandgeschlachteten Mastschweine Ebersein würden, führt dies bei einemAnteil von 4 % geruchsauffälligenSchlachtkörpern zu etwa 100.000 tSchweinefleisch mit Qualitätsabwei-chung. Die Vermarktung eines Groß-teils dieser Schlachtkörper ist beigrößeren Schlachtunternehmensicher einfacher gegeben als beimmittelständischen Metzgerbetrieb. Esist sicherlich unbestritten, dass dies

mit Erlöseinbußen verbunden seinwird und es ist wahrscheinlich, dassdiese Erlöseinbußen langfristig vomErzeuger getragen werden müssen.Ein Handeln zur Reduktion betroffe-ner Eberschlachtkörper ist somitzwingend erforderlich.

Hohe Erblichkeit bei Geruchskom-ponentenNeben Fütterung, Haltung undHygienemanagement kann auch dieZucht einen Beitrag zur Reduzierungdes Anteils geruchsauffälligerSchlachtkörper leisten. Die genann-ten Geruchskomponenten Androste-non und Skatol weisen eine mittlerebis hohe Erblichkeit auf und könnensomit gut züchterisch bearbeitet wer-den. Als Grundlage für echte Zucht-arbeit bedarf es immer einer fundier-ten Leistungsprüfung, in welcherMerkmale in ausreichender Mengeund hoher Qualität erfasst werdenkönnen. Dies ist für Merkmale derMast- und Schlachtleistung durch dieausgeprägte Stationsprüfung in Bay-ern sehr gut gegeben. Auch dieerwähnten Geruchskomponentenkönnen im Rahmen der Stationsprü-fung sehr gut erfasst werden.

Gemeinschaftsprojekt Zucht undBesamungIn einem Gemeinschaftsprojekt derdrei bayerischen Besamungsstatio-nen in Bergheim, Landshut und Neu-stadt an der Aisch mit der EGZH unddem Bayerischen Staatsministeriumfür Ernährung Landwirtschaft undForsten werden 500 Kreuzungseber(Pi x DL bzw. Pi x Bayernhybriden) inden LeistungsprüfungsanstaltenGrub und Schwarzenau gemästet.

Die Schlachtkörper werden einersensorischen Beurteilung unterzo-gen und die GeruchskomponentenAndrostenon und Skatol beim TGDBayern analysiert. Da diese Analysebeim Aufbau einer Routineleistungs-prüfung mit sehr hohen Kosten ver-bunden wäre, will man sich desWerkzeugs der Genomanalysebedienen, was im Rinderbereichbereits als etabliertes Verfahrendurch die Ausweisung genomischoptimierter Zuchtwerte im Einsatz ist.Ziel ist es, eine genomische Schätz-formel gegen Ebergeruch für dieRasse Pietrain auf Basis der Zucht-werte für Androstenon und Skatolaufzubauen. Dabei dienen die 500Kreuzungseber als erste Kalibrie-rungsstichprobe und werden miteinem modernen Verfahren zeit-gleich auf 60.000 verschiedene Gen-marker untersucht. Anschließendwird es möglich sein, zukünftigeBesamungseber mit demselben Gen-test zu untersuchen und damit derenVeranlagung für die Vererbung vonEbergeruch festzustellen. Da die fleischbetonte Rasse Pietrainim Vergleich zu anderen Rassen wieDuroc aber auch den Mutterrassen inder Geruchsvererbung unproblema-tischer zu sein scheint, werdenzusätzlich 200 Mutterrassenebergemästet und auf die Geruchskom-ponenten analysiert. Dadurch kön-nen erstmals angenommene Rassen-unterschiede innerhalb derbayerischen Genetik belegt undzukünftige züchterische Maßnahmengezielt auf beide Rassen ausgerichtetwerden.Dr. Rudolf Eisenreich, ZuchtleiterVaterrassen, LfL/ITZ

Schritte der Genomanalyse: Aufbereitung der DNA (Bild 1); SNP-Chips für die Genotypisierung (Bild 2); Auswertung der SNP-Chips (Bild 3); Digitales Ergebnis der SNP-Marker (Bild 4).(Quellen: AIT, GeneControl GmbH)

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Der Ferkelerzeugerring Landshut hatanläßlich einer kleinen Eberschau ander Station Kammerlehen den Eber-typ für die zukunftige Auslegung desAnkaufs definiert. Von Seiten desFerkelerzeugerrings wurde in einemanschließenden gemeinsamen Ge-spräch gewünscht, einheitliche unddadurch austauschbare Eber anzu-bieten. Damit soll erreicht werden,das es beim Endprodukt nur einemöglichst kleine Streuung gibt.Die Mutterrassengenetik ist der wich-tigste Grundstock in der komplettenSchweineproduktion vom belegender Muttersau bis hin zum Schlacht-haken. Darüber hinaus wird an dieMutterrassen die Anforderung anMütterlichkeit, Langlebigkeit undUmgänglichkeit gestellt. Dies wurdein den letzten Jahren vernachlässigt,da in erster Linie auf die Leistungs-zahlen gesetzt wurde. Die Praktikervom Ferkelerzeugerring stellen in

ihren Stallungen aber fest, das derproblemlose Umgang mit den Mut-tertieren ein betriebsentscheidenderFaktor ist. Auf Grund dessen sollenzukünftig die Töchter einzelner Ebervon den Ringassistenten in Zusam-menarbeit mit den Tierhaltern leis-tungsstarker, ausgesuchter Betriebebeurteilt werden. Anhand dieserErhebung soll eine schnellere Selek-tion der Eber erfolgen. Damit gebenwir den Nutzern der Genetik dieMöglichkeit direkten Einfluss auf dieZuchtauslese zu nehmen. Eber diebei dieser Datenerhebung positivauffallen, sollen in speziellen Anpaa-rungsverträgen bei Mutterrassen-züchtern zur Jungeberproduktioneingesetzt werden. Die zukünftigeEbermutter muss natürlich ebenfallsmit diesen positiven Eigenschaftenausgestattet sein. Wert gelegt wirddarüber hinaus auf einheitliches, sta-biles Fundament, genügend Fleisch

und hervorragende Fruchtbarkeit.Um die geborenen Ferkel auchernähren zu können, spielt die Milch-leistung der Mutter sowie ausrei-chende Zitzenvererbung (Mindestan-forderung 8/8) eine wesentlicheRolle. Dieser Mehraufwand der Land-wirte und Ringassistenten wird sichhoffentlich bald im Zuchtfortschrittpositiv bemerkbar machen. Dennwer sonst außer den Benutzern derGenetik soll darauf Einfluß nehmen? Ferkelerzeuger, Züchter, Ringassis-tenten und Besamungsstation gehendiesen Weg gemeinsam, um diebayerische Schweineproduktionnoch stärker auf dem Markt zu posi-tionieren.Unten zeigen wir vier Eber, die aktuellim Besamungseinsatz sind und dengewünschten Kiriterien am nächstenkommen.Armin Prosteder und Edwin Eifler,Bayern-Genetik

Ferkelerzeuger definieren zukünftigen Ebertyp

Kelte (DL) 70379

Trigo (DE) 99824

Urbin (DL) 70375

Querdal (DE) 99798

Schweine-Welt August 201214

Die Produktion von Schweinefleischrückt mehr und mehr in den öffentli-chen Fokus und in die Diskussion.Einseitige und teilweise falsche Dar-stellungen der Medien über die Land-wirtschaft, werfen ein negatives Bildauf diesen Berufszweig. Fernsehbe-richte oder Zeitungsartikel spiegelnoft die Realität falsch wieder. Sei esaufgrund mangelnder journalisti-scher Tiefe oder mit Absicht.Schlechte Nachrichten bzw. Horror-meldungen sind für die „Informati-onsindustrie“ gute Nachrichten, dadiese den Absatz bzw. die Zuschau-erzahlen steigern. Das ThemaLebensmittel betrifft jeden und istdeshalb ein beliebter Dauerbrenner.Für den Leser bzw. Zuseher ist esschwierig, die Qualität der Berichter-stattung zu beurteilen. Wenn Journa-listen mehr als 10 Jahre altes Film-material verwenden, hat dieses mitder heutigen Wirklichkeit nicht mehrviel gemeinsam. So ein Vorgehen istfahrlässig und unverantwortlich. Ver-mittelt wird ein verzerrtes Bild, dasden Verbraucher zumindest irritiert,besonders wenn es um Lebensmit-tel, deren Erzeugung und Tierschutzgeht. Getroffen werden diejenigen,die sorgsam mit dem MitgeschöpfTier und hier insbesondere mit denNutztieren umgehen. Es sind dies dieLandwirte, die mit hohem Einsatz diebesten Lebensmittel produzieren, diees je gab. Die hohen Standards wer-den nicht nur erreicht, sondern vonden Landwirten darüber hinaus wei-terentwickelt.Im folgenden Artikel soll deshalb dar-gestellt werden, welche Bemühun-gen und Verbesserungen Landwirteunternehmen um hochwertige undnachhaltig erzeugte Lebensmittel zuproduzieren (teilweise verbundenmit unkalkulierbarem finanziellenAufwand). Das Durchschnittseinkommen einesVollerwerbbetriebes in der Schwei-nehaltung ist lediglich in der Höhedes geforderten gesetzlichen Min-deststundenlohns - bei durchschnitt-lich mehr als 80 Wochenstunden!Landwirte wollen keine industrielleTierhaltung, sondern brauchen eine

gewisse Betriebsgröße um die Fami-lie ernähren zu können sowie Hausund Hof auch für spätere Generatio-nen zu erhalten. In den letzten Jahrzehnten ist derErtrag pro Tier stetig gesunken. DieProduktionskosten für Futter, Ener-gie, Gebäude und Fläche steigenständig, demgegenüber stagniert derErlös für Schweinefleisch auch durchdas Kaufverhalten des Verbrauchers.Um ein vernünftiges Einkommen zuerzielen war dies in der Vergangen-heit nur mit Betriebsvergrößerungmöglich. Politisch wurde diese Ent-wicklung gefördert. Dieser Verdrän-gungswettkampf führte dazu, dassviele Kleinbetriebe die nötigen Inves-titionen nicht schultern konnten. Vonden Verbrauchern werden diegewachsenen Betriebe aber nun kri-tisch bewertet. Den Themen Arznei-mitteleinsatz, Tiertransport wie auchGeruchs- und Umweltbelastung wer-den große Aufmerksamkeit ge-schenkt.Alternative Produktionsformen, wieAussenklimahaltung der Schweine,ist in unserem dichtbesiedelten Landkaum möglich und birgt Gefahren fürTiere und Tierhalter.Auflagen durch die EuropäischeUnion sind europaweit gleich. Aller-dings ist die Umsetzung in den ein-zelnen Ländern unterschiedlich.Aktuelle Beispiele dazu sind dieKäfighaltung der Legehennen oderdie Umsetzung der Gruppenhaltungder Sauen.Dies führt zusätzlich zu einem deutli-chen Wettbewerbsnachteil unsererheimischen Landwirte. Die dadurchentstehenden hohen Produktions-kosten werden vom deutschen Ver-braucher aber nicht honoriert. Hoch-wertige Lebensmittel verkommen zuLockangeboten. Trotzdem haben dieLandwirte für Umwelt und Verbrau-cher in der Vergangenheit erhebli-ches geleistet:- Durch die Selektion auf Vitalität

sind die Verluste bei den Schlacht-schweinen durch Herz- und Kreis-laufschwäche von 1,3% auf deut-lich unter 0,1% gesenkt worden.Die Zucht auf Stressstabilität wurde

bereits vor 15 Jahren offensiv auf-gegriffen. Anfangs war dies mitwirtschaftlichen Einbußen in derFleischvermarktung verbunden.Trotzdem wurde dieser Weg konse-quent und ohne Druck durchMedien und Öffentlichkeit gegan-gen.

- Steigerung der Tageszunahmen um eine bessere Futterverwertung unddaraus resultierend einen geringe-ren Verbrauch an Ressourcen zuerreichen. Zudem wurde dadurchdie anfallende Menge an Güllereduziert.

- Steigerung der Ferkelanzahl pro Wurf von 8 bis 9 auf 13 bis zu 15Ferkel. Weniger Sauen erzeugendie gleiche Anzahl Ferkel. Dieserfordert weniger Sauenplätze proBetrieb, und wirkt der Massentier-haltung entgegen. Senkung desFutterverbrauches und wenigerUmweltbelastung ergeben sichzusätzlich daraus.

- Erhöhung des Tierwohls durch In-vestitionen in moderne Stallbaulö-sungen. Die gesetzlich ab 2013 ein-geführte Gruppenhaltung ist eineEntwicklung aus der Landwirt-schaft. Sie wird schon seit Jahrenpraktiziert.

- Weiterentwicklung von Futterlage-rung und Konservierung, um überdas ganze Jahr verteilt gleichblei-bend gute Futterqualität zu haben.

- Verminderung von Krankheitsaus-brüchen durch Erhöhung derHygienestandards. Bauliche Maß-nahmen, gezielte Vorbeuge beiGeburtshilfe und verbesserte Tier-haltung haben dies bewirkt. Darausergibt sich ein deutlich gesenkterArzneimittelverbrauch gegenüberfrüher.

- Ferkelkastration hat sich aufgrund des Kaufverhaltens der Verbrau-cher entwickelt. Bei nicht kastrier-ten Ebern kommt es vor, dass dasFleisch geruchsbelastet ist (Eberge-ruch). Deutsche Verbraucher rea-gieren auf diesen Geruch deutlichempfindlicher als andere Europäer.Ferkel werden innerhalb der erstenacht Lebenstage kastriert. Die Tieresind schon wenige Minuten nach

Landwirtschaft leistet mehr für Umweltschutz und Verbraucherals die Öffentlichkeit wahrnimmt.

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der Kastration wieder beim säugenan der Muttersau. Dies zeigt, dassder Eingriff nicht so dramatisch ist,wie er in den Medien dargestelltwird. Auch bei ökologisch geführ-ten Betrieben wird auf die Kastrati-on bislang nicht verzichtet. Derzeitgibt es keine gleichwertige Alterna-tive zur Kastration. Die Ebermaststeckt noch in den Kinderschuhen.Momentan wird wissenschaftlichuntersucht, was den Ebergeruchgenau auslöst. Gleichzeitig wird inder landwirtschaftlichen Praxis die-sem Thema große Aufmerksamkeitgeschenkt und intensiv anLösungsansätzen gearbeitet.

Durch Zuchtarbeit und Optimierungder Fütterung wurde in den letztenJahrzehnten die Fleischbeschaffen-heit erheblich verbessert. In den1950er und 60er Jahren wurde vomVerbraucher vermehrt mageresFleisch gefordert. Heute ist Schwei-nefleisch durch seine Magerkeit alshochwertiges Lebensmittel einzustu-fen. Filet bzw. Schnitzel enthalten nurca. 2% Fett. Fleisch ist ein Grundnah-rungsmittel und Teil einer ausgewo-genen Ernährung. Es ist zudem einwichtiger Lieferant von Vitaminenund Mineralstoffen für den menschli-chen Organismus. So deckt einSchweineschnitzel den täglichenVitamin B1-Bedarf. Über den Fleisch-verzehr werden Zink und Eisen deut-lich besser verwertet als aus pflanzli-chen Lebensmitteln wie Getreide.Aber nicht nur messbare Produktei-genschaften beim Fleisch sind einArgument für den VerbraucherSchweinefleisch zu essen, sondernvermehrt Kriterien, die das Tierwohlbetreffen. Platzangebot und die Mög-lichkeit für die Tiere, den Spieltriebauszuleben sind dabei wichtigeMerkmale. Dem wird in modernenStällen uneingeschränkt Rechnunggetragen. Zur Beschäftigung der Tiere wirdspezielles Spielzeug verwendet wiez. B. an Ketten befestigte Kunststoff-teile. Diese sind bei Ferkel undSchweinen zur Beschäftigung sehrbeliebt. Dadurch werden Aggressio-nen unter den Tieren vermieden.Die Haltung auf Stroh hat sich dage-gen nicht mehr bewährt. Hygieni-sche Probleme sind bei Haltungsfor-

men auf Stroh vielfach festzustellen.Die Produktionsbedingungen inIndustrie und Wirtschaft haben sichgegenüber früher grundlegendgewandelt. Umweltschutz, Ressour-censchonung, körperliche undgesundheitliche Belastung derArbeitnehmer, Arbeits- und Unfall-schutz – in diesen Bereichen hat sichviel Positives getan. Diese positivenEntwicklungen wurden auch in derLandwirtschaft umgesetzt. Ein falsches Bild von Landwirtschaftin der „guten alten Zeit“ zeigt nichtdie damaligen hohen Belastungenfür Mensch und Tier auf:- Hohes Unfallrisiko auch im Um-

gang mit Tieren (ungeeignete Auf-stallungsformen)

- Hohe Qualitätsverluste beim Win-terfutter (Schimmel, mangelndeKonservierungsmöglichkeiten)

- Dunkle, feuchte und enge Stallun-gen (hoher Keim- und Krankheits-druck)

- Umweltbelastung (z. B. Jauchever-sickerung ins Grundwasser)

Einige Begriffe, die in den Diskussio-nen immer auftreten, wollen wirnachfolgend näher darstellen:Massentierhaltung oder landwirt-schaftliche Tierhaltung?Massenproduktion ist in der Lebens-mittelproduktion gegenwärtig. Nichtnur Schweine werden in größerenEinheiten produziert, sondern auchLachse, Kabeljau und es gibt weitereBeispiele. Nahezu alle Lebensmittel-produkte werden in Masse herge-stellt, auch Brot. Jedoch werdenauch andere Produkte des täglichenLebens in Masse hergestellt, zumBeispiel Kleidung und Schuhe.Wobei der Begriff Masse immer rela-tiv sein wird!Tierschutz in modernen Haltungs-verfahrenJeder Landwirt, der sein Handwerkversteht, hat kein Interesse an Tier-quälerei. Leider gibt es auch schwar-ze Schafe und diese sollen nichtgeschützt werden. Wenn sich ein Tierquält, kann es keine Spitzenleistun-gen erbringen und der Landwirt ver-dient kein Geld. Die dramatischgesunkene Sterblichkeitsrate beiSaugferkeln auf unter 2% verdeut-licht einmal wieder das hohe Niveaubei den Haltungsbedingungen und

der Tierbetreuung. Auch die Sterb-lichkeitsrate während des Transportsläuft gegen Null. MedikamenteneinsatzArzneimittel werden zur Heilungerkrankter Tiere eingesetzt. Es ist imSinne der Landwirtschaft, dass manden Einsatz von Arzneimitteln weiterreduziert und optimiert. Exakte Doku-mentation ist ein wesentlicherBestandteil der QS-Zertifizierung (QS= Qualität und Sicherheit). Auchwenn Menschen erkranken, werdenMedikamente über einen definiertenZeitraum verordnet. Durch eine ein-malige Einnahme von Medikamentenwerden wir unseren Husten auchnicht los. Haben Sie sich schon ein-mal gefragt, über welchen ZeitraumSie Medikamente bei einer bestimm-ten Erkrankung nehmen müssen?

Wünschenswert wäre bei all diesenPunkten diese Erkenntnis:Ein nachhaltig auf hohem Qualitäts-niveau mit hohen Produktionskostenund starken Kontrollen erzeugtesLebensmittel, muss beim Produzen-ten seinen Preis haben. Sonstbesteht die Gefahr, dass wir in derBRD nur noch Nischenprodukteerzeugen, aber die breite Nahrungs-mittelproduktion in andere Länderabwandert. Die Folgen: Arbeitsplatz-verlust in großem Maß, deutlichgeringere Kontrolle bei der Erzeu-gung, zusätzliche und weite Trans-portwege und ein Abrutschen länd-licher Regionen gegenüber denBallungszentren.In unserer Gesellschaft ist der Sinndes Wortes „Lebensmittel“ verlorengegangen: es ist ein unverzichtbares„Mittel zum Leben“, wie die Luft zumAtmen. In dieser Verantwortung,beste Lebensmittel zu erzeugen,arbeiten die Landwirte und werdendurch die bäuerlichen Selbsthilfeor-ganisationen unterstützt. Dabeibesonders erfreulich, die Öffentlich-keit sieht dies auch so: Das Imageder deutschen Landwirte ist Umfra-geergebnissen zu folge sehr gut, mitMedizinern und Lehrern genießen siedas höchste Ansehen in der Bevölke-rung.Erwin Hochecker und Mitarbeiter, EGSüdostbayernArmin Prosteder u. Edwin Eifler, Bay-ern-Genetik

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Über die Hälfte der bayerischen Fer-kelerzeugerbetriebe zieht ihre Jung-sauen selber auf. Damit liegt die Ver-antwortung für die Qualität der„Prinzessinnen“ oder „Kronjuwelen“,wie sie manchmal genannt werden,vollständig in der Hand des Ferkeler-zeugers. Und der Weg zur hochwerti-gen Zuchtsau beginnt früher, als manglauben möchte. Denn sind die pas-senden Elterntiere ausgewählt undsind die „Nachzuchtsauen“ erfolg-reich besamt, werden mit einerungestörten Entwicklung der weibli-chen Geschlechtsorgane in derembryonalen und fetalen Entwick-lungsphase bereits entscheidendeWeichen gestellt. Dabei scheint auchdas Geschlechterverhältnis im Ute-rus eine Rolle zu spielen. Zuchtsauenaus Würfen mit überwiegendemEberferkelanteil haben möglicher-weise eine geringere Reproduktions-leistung als im umgekehrten Fall.

Das Kolostrum als Faktor für hoheFruchtbarkeitNach der Geburt ist die reichlicheKolostrumaufnahme ein wichtigerFaktor für die spätere Leistungsfähig-keit der Fortpflanzungsorgane. Hor-monell wirksame Inhaltsstoffe wieRelaxin und Östrogene greifenbereits zu diesem frühen Zeitpunktsteuernd auf die Entwicklung desweiblichen Reproduktionstraktes ein.Daher sollten bei der Auswahl vitaleweibliche Nachzuchtferkel mithohem Geburtsgewicht und einerguten Position am Gesäuge bevor-zugt werden. Erkrankungen der Mut-tersau mit Störung der Milchleistungsind ebenso zu vermeiden wie dieVerfütterung mykotoxinhaltiger Fut-termittel, da insbesondere das östro-genwirksame Zearalenon über dieMuttermilch Schaden anrichtenkann.

Tiergesundheit ist wichtigAufzuchterkrankungen wie Durchfäl-le oder Pneumonien in der Saugfer-kel- oder Absetzphase stören einkontinuierliches Wachstum undbehindern die Aufnahme essentieller

Nährstoffe. Wenn die normaleGewichtsentwicklung gestört ist,kommt es bei den betroffenen Jung-sauen häufig zu einem verzögertenPubertätseintritt. Auch eine geringe-re Lebensleistung ist zu erwarten.Daher ist bei weiblichen Nachzucht-ferkeln ganz besonders auf Gesund-heit zu achten und vorangegangeneKrankheiten sollten ein Selektionskri-terium sein.

Klare Selektionskriterien helfenDas Ziel der Jungsauenaufzucht istauf hohe Fruchtbarkeit und Langle-bigkeit ausgerichtet. Am wichtigstenist dabei natürlich die Wahl dergeeigneten Zuchtsau und eines dazupassenden Ebers. In der Eigenre-montierung liegt die Verantwortungdafür beim Ferkelerzeuger, demexterne Berater wie z. B. die Ringas-sistenten zur Seite stehen. Am Endeder Säugezeit können das Geburts-gewicht (mind. 1,4 kg), das Absetz-gewicht (mind. 8,0 kg nach 28 Tagen)und die Zitzenzahl (mind. 7/7) für dieAuswahl herangezogen werden. AmEnde der Ferkelaufzucht sollte mannur Ferkel weiter berücksichtigen,die sich bis dahin gesund und froh-wüchsig zeigen und normal ausgebil-dete äußere Geschlechtsmerkmaleaufweisen. Schäden an Zitzen undFundament dürfen nicht erkennbarsein.

Spannend wird es um den 180.Lebenstag. Jetzt wird die Jungsauen-gruppe einer Eigenleistungsprüfungunterzogen. Dabei sind folgende Kri-terien zu erfassen:• Gewicht• tägliche Zunahmen• Rückenspeckdicke (Ultraschalltest)• Beurteilung des Exterieurs (bes. Fundament, Gesäugeausbildung, äußere Geschlechtsmerkmale)• GesundheitAuch hier bietet z. B. der LKV Bayernentsprechende Dienstleistungen an.Gewünscht sind moderate Lebensta-geszunahmen (bei modernen Rassenzwischen 560 und 600 g ohne über-mäßige Seitenspeckdicke (Optimumbei 11,5 – 13,5 mm).

Konditionierungsphase zur Vorbe-reitung auf die ZuchtbenutzungDie letzte Phase bis zur ersten Bele-gung dauert etwa sechs Wochen. Indieser Zeit werden die Jungsauenauf 700 g tägliche Zunahmen gefüt-tert, so dass sie am Schluss eineRückenspeckdicke von etwa 17 mmaufweisen. In dieser Zeit finden Ein-gliederungsmaßnahmen und einegezielte Brunststimulation statt. AmEnde haben die Jungsauen zweiZyklen durchlaufen und weisen einAlter von 240 Lebenstagen bei einemGewicht von 135 – 140 kg auf.

Tiergesundheit und Fruchtbarkeit„Den Kindern gehört die Zukunft” - Die Jungsau als Hoffnungsträger

Nur die kräftigsten Nachzuchtferkel sollten berücksichtigt werden.

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Systematische Eingliederung för-dert Gesundheit und Leistungsbe-reitschaftSelbst erzeugte Jungsauen sind andie Keimflora des Bestandes ausrei-chend adaptiert und benötigen keinemehrphasige Eingliederung. Den-noch braucht der Betrieb einen defi-nierten Fahrplan zur Vorbereitungder Jungsauen auf ihre Aufgabe.Nur dann kann der Betriebsleitererwarten, dass seine „Prinzessinnen“auch zur gewünschten Zeit zur Verfü-gung stehen. In Abb.1 sind Ziele undMaßnahmen bis zur ersten Zuchtbe-nutzung dargestellt.

Ein Wort zu Haltung und FütterungZuchtläufer sollten ab 30 kg Körper-gewicht in einem separaten Auf-zuchtabteil in Gruppen gehalten wer-den. Jungsauen können sowohl ineinem wärmegedämmten Warmstallmit perforiertem Fußboden (empfoh-lene Spaltenweite: 17 mm) oder ineinem Kaltstall mit Einstreu in Grup-pen von 6 – 10 Tieren aufgestalltwerden. Rauschesymptome sind sogut erkennbar. Auch Aufzucht- undEingliederungsabteile sollten imAlles rein- alles raus- Verfahren mitanschließender Reinigung und Des-infektion betrieben werden. Die Füt-terung ist auf mittlere Zunahmen undeine optimale Versorgung mit Kalzi-um, verdaulichem Phosphor, Vitami-nen und Spurenelementen sowieLysin auszurichten. Am besten lässtsich der Bedarf über ein zwei-phasiges Jungsauenaufzuchtfutter(1. Phase bis 60 kg Körpergewicht, 2.

Phase bis zur Selektion) sicherstel-len. Selbstverständlich muss dasAufzuchtfutter hygienisch einwand-frei und die Versorgung mit gutemTränkwasser gesichert sein.

Eingliederung der Jungsauen inbestehende Sauengruppen – aberwie?Damit die Jungsauen gemeinsam mitder Altsauengruppe, in die sie einge-gliedert werden sollen, in die Brunstkommen, gibt es sowohl natürliche(zootechnische) als auch hormonellgesteuerte (biotechnische) Verfah-ren. In beiden Fällen werden nachder Eigenleistungsprüfung (etwa180. Lebenstag) durch Umstallen,Mischen der Gruppen und Eberkon-takt erste Rauschesymptome ausge-

löst. Der Zeitpunkt der ersten voll-wertigen Rausche mit Duldung (= Pubertätsrausche) wird notiert.Drei Wochen später wird die Gruppein das Deckzentrum umgestallt, wowiederum Eberkontakt erfolgt unddie einsetzende Rausche beurteiltund festgehalten wird. Nach weite-ren drei Wochen werden die Jung-sauen gemeinsam mit den abgesetz-ten Altsauen aufgestallt, durchEberkontakt eine gemeinsame Rau-sche stimuliert und duldungsorien-tiert besamt. Sollen die Jungsauen durch hormo-nelle Zyklussteuerung mit der betref-fenden Altsauengruppe synchroni-siert werden, wird der Jungsauen-gruppe über einen Zeitraum von 18Tagen ein Altrenogest-Präparat ver-abreicht. Der Zeitraum endet amAbsetztag der Altsauen. Anschlie-ßend kann entweder der natürlicheRauschebeginn abgewartet werden,die Follikelreifung hormonell unter-stützt und dann duldungsorientiertbesamt werden oder durch Ovulati-onssynchronisation eine terminori-entierte Besamung durchgeführtwerden (s. Abb. 2 und 3).

FazitDie eigene Nachzucht ist in bayeri-schen Ferkelerzeugerbetrieben weitverbreitet. Die züchterische Weiter-entwicklung liegt in diesen Betriebenvollständig in der Hand des Betriebs-leiters. Neben der sorgfältigen Aus-wahl der Elterntiere müssen Jung-

Abb. 1: Die eigene Jungsau: Ziele und Maßnahmen

Abb. 2: Hormonelle Brunstsynchronisation bei Jungsauen und duldungs-orientierte Besamung (mod. nach Schnurrbusch, 2006)

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sauen unter optimalen Bedingungenaufwachsen, um später die in siegesetzten Erwartungen erfüllen zukönnen. Dazu gehört Gesundheit,eine rechtzeitige Trennung von denMastferkeln, eine auf Fruchtbarkeitausgerichtete Fütterung und einestressfreie Haltung. Klare Selektions-kriterien helfen, dass nur die geeig-netsten Kandidatinnen berücksich-tigt werden. Ein definierterEingliederungsplan garantiert, dasspassende Jungsauen zur Ergänzungder Altsauengruppen punktgenauzur Verfügung stehen. Dr. Christian Melzig, Fachtierarzt fürSchweine, TGD Bayern e. V.Abb. 3: Hormonelle Brunstsynchronisation bei Jungsauen und terminori-

entierte Besamung (mod. nach Schnurrbusch, 2006)

Die Integration von Jungsauen in die Altsauengruppe erfordert ein systematisches Vorgehen.

Anhebung der Prüfgewichte in der stationären Leistungsprüfung

In der stationären Leistungsprüfungbeim Schwein wird die genetischeVeranlagung von Herdbuchtierenanhand der Ergebnisse ihrer Nach-kommen festgestellt. Unter einheitli-chen, standardisierten Prüfbedingun-gen können dadurch Umweltein-flüsse mehr oder weniger ausge-schaltet werden, so dass die festge-stellten Leistungsunterschiede in ers-ter Linie auf genetische Ursachenzurückzuführen sind. Die Prüfbedin-gungen sind für alle LPA’s im gesam-ten Bundesgebiet gleich und wurdenvom Zentralverband der deutschenSchweineproduktion (ZDS) festge-legt. Damit soll zwischen den einzel-nen Prüfstationen eine möglichsthohe Vergleichbarkeit erzielt werden.Eine Schlüsselrolle nimmt dabei dasvorgeschriebene Endgewicht ein,von dem die Höhe der meisten Leis-

tungsmerkmale mehr oder wenigerstark abhängt. Die letzte Gewichtsan-passung an den LPA’s erfolgte imJahre 1991 auf das bis heute nochgültige Schlachtgewicht von 85 kg.Zwar wurde in den ZDS Richtlinieneine Option zur Gewichtsanhebungvorgesehen, sie wurde aber von denmeisten LPA’s bis jetzt noch nichtumgesetzt. Da sich die Schlachtge-wichte in der Vergangenheit aber lau-fend erhöhten, wurde von Seiten derPraxis schon seit längerem gefordert,auch die Schlachtgewichte in denLeistungsprüfungsanstalten anzu-passen. Veränderungen diesen Aus-maßes erfordern aber im Vorfeld dieKlärung einer Reihe wichtiger Fra-gen, z. B. wie sich das Leistungsni-veau der verschiedene Merkmaleverändert und vor allem, ob und wel-che Auswirkungen auf die einzelnen

Zuchtwerte zu erwarten sind. ZurKlärung dieser Fragen wurden vomInstitut für Tierzucht in Grub umfang-reiche Untersuchungen durchge-führt, deren wichtigsten Ergebnissenachfolgend dargestellt werden. In vier Mastdurchgängen, davonzwei unter Feldbedingungen auf demBetrieb Baumannshof und zwei unterStationsbedingungen im Stichpro-benstall der LPA, wurden insgesamt1.127 Tiere, auf vier Behandlungs-gruppen aufgeteilt, nach folgendemSchema der Leistungsprüfung unter-zogen: Zwei Kastraten-Gruppen mitSchlachtkörpergewichten von 85und 95 kg und analog dazu zweiSauen-Gruppen mit gleichen Ge-wichten. Jede der vier Behandlungs-gruppen wurde mit Vollgeschwisternbesetzt. Als Väter kamen Pietrain-Prüfeber zum Einsatz, also Eber,

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deren Leistungsveranlagung nochnicht bekannt war. Die Sauen stan-den in einem Ferkelerzeuger-Betrieb,mit dem bereits seit Jahren eineenge Kooperation besteht und derausschließlich F1-Sauen bzw. Bay-ernhybriden der EGZH hält. JederEber wurde auf maximal zwei Saueneingesetzt. Die Einstallung erfolgtenach Behandlungs-Gruppen zujeweils 14 Tieren je Bucht. Gefüttertwurde LPA Futter, bei den Durchgän-gen auf dem Baumannshof konntenaufgrund der vorhandenen Fütte-rungstechnik keine Einzeltier-Futter-verbräuche ermittelt werden, wes-halb die Ergebnisse der Futterver-wertung nur aus den beiden Durch-gängen im Stichprobenstall resultie-ren. Alle Tiere wurden im Versuchs-schlachthaus in Grub geschlachtetund das komplette LPA Leistungs-profil erhoben, inklusive intramusku-läres Fett und Tropfsaftverlust durchdas Labor der LfL. Die wichtigsten Ergebnisse lassensich folgendermaßen zusammenfas-sen (siehe Tabelle 1): - Sowohl die Tageszunahmen als auch die Relationen Fleisch zu Fett werden vom höheren Endgewicht kaum beeinflusst. - Alle Längen- und Flächenmaße „wachsen“ bei einer Gewichtsan- hebung weiter. - Die Fleischbeschaffenheit ist mehr oder weniger gewichtsunabhängig.

Das bedeutet, dass die bei höheremSchlachtgewicht erzielten Leistungenin Zukunft in der Zuchtwertschätzunggenauso „behandelt“ werden könnenwie die bisher verwendeten. Mankönnte es auch so formulieren, dasstrotz niedrigerer Prüfgewichte diebisher getroffenen züchterischenEntscheidungen richtig waren.Um aber die LPA Ergebnisse künftigaus Sicht der Praxis besser einord-nen zu können, haben sich die bei-den bayerischen LPA’s in Grub undSchwarzenau dazu entschlossen, alle

Prüftiere ab Einstall-Datum 1. April2012 auf höhere Endgewichte zu prü-fen. Dabei wird für die Mutterrassenund alle Endprodukte ein Ziel-Schlachtgewicht von 95 kg ange-strebt, bei den Vaterrassen werdenes 90 kg sein (siehe Tabelle 2). DieGewichtsgrenzen, bei denen Tiereaus der Auswertung herausgenom-men werden (bisher 77 kg), betragen87 kg (MR und Endprodukte) bzw. 80kg SG (VR). Als Korrekturgewichtefür die Flächen-Planimetrierungenwerden die Zielgewichte (90 bzw. 95kg SG) zugrunde gelegt.Eine weitere Änderung der Prüfbe-dingungen, zeitgleich zur Gewichts-anhebung, erfolgt durch die Einfüh-

rung der 2-Phasen Fütterung in denLPA’s. Dies hat nicht nur ökonomi-sche sondern insbesondere ökologi-sche Gründe, da der Nährstoffgehaltdes bisherigen LPA Futters zum Endeder Prüfung deutlich über denBedarfsnormen lag. Bei der neuenFütterungsstrategie wird der LysinGehalt in der Gesamtration von 1,1% (Phase I) auf 0,85% (Phase II)durch Verringerung des Sojaschrot-anteils um etwa 4,5% zurückgefah-ren. Die Umstellung von Phase I auf IIerfolgt mit Beginn der 8. Prüfwoche.Mit all diesen Änderungen beginntan den bayerischen LPA’s eine neueZeitrechnung, denn ein Vergleich von„neuen“ Leistungsergebnissen mitdenen aus der Vergangenheit istdann nicht mehr sinnvoll. Da die ers-ten Schlachtungen mit höheren End-gewichten bereits Ende Juli erfolgtsind und die vor der Umstellungerzielten Ergebnisse natürlich weiterbestehen bleiben, bedeutet dies,dass es ab sofort (für einen über-schaubaren Zeitraum) für Tiere, diesich noch in Prüfung befinden, einenErgebnis-Mix bei den absoluten Wer-ten geben wird, was beim Studiumder Zahlen zu berücksichtigen ist. Dasich aber an den „neuen“ Zuchtwer-ten gegenüber früher nur wenigändern wird, ist es ratsam, für züch-terische Entscheidungen in ersterLinie auf die Zuchtwerte und nicht sosehr auf die absoluten Zahlen zu set-zen.Edgar Littmann, LfL, Institut für Tier-zucht, Grub

Tabelle 1: Leistungsvergleich bei unter-schiedlichen Schlachtgewichten(Kastraten und Sauen 50 : 50)

85 kg 95 kg n = 573 n = 554Endgewicht kg 105,7 116,9Zunahmen g 871 872Futterverwertung 1: 2,32 2,41Schlachtgewicht kg 86,3 95,7Kotelettfläche cm2 58,6 63,5Fettfläche cm2 14,7 16,7Fleisch : Fett 1: 0,26 0,27Muskelfleischanteil % 60,5 60,1F - Maß mm 69,0 72,1S - Maß mm 13,8 14,8Bauchfleischanteil % 60,5 59,6Schlachtkörperlänge cm 97,4 100,2pH 1 - Kotelett 6,32 6,30Intramuskuläres Fett % 1,31 1,34Tropfsaftverlust % 3,54 3,60

Tabelle 2: Die neuen LPA-Schlachtgewichte (LPA-Einstalldatum nach 1. April 2012)

Vaterrassen Mutterrassen, Endprodukte (Pietrain, Duroc) (DL, DE, PI-Kreuzungen)Schlachtgewicht1) kg 90 95Mindestgewicht2) kg 80 87Referenzgewicht3) kg 90 951) Bisher für alle Prüftiere 85 kg. 2) Tiere mit niedrigerem Schlachtgewicht gehen nicht in die LPA-Auswertung ein (bisher 77 kg). 3) Standard-Schlachtgewicht für Kotelett- und Fettflächenplanimetrie (Korrekturen bisher auf 85 kg).

Besuchen Sie unseren BAYERN-GENETIK-Ausstellungsstandbei der Rottalschau in Karpfham vom 31. August bis 4. Sept. Sie finden uns wieder in der Agrarhalle, direkt im Anschlussan die Festwiese des Karpfhamer Festes.

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Veltino 95789

Die Krone der BAYERN-GENETIK

Der Träger der Krone der Bayern-Genetik ist in dieser Ausgabe der Eber Veltino 05 28 95789

Der Eber Veltino ist ein überaus langer, rahmiger, gut bemuskelter, typbetonter Petrain-Eber.Er erfüllt in allen Merkmalen die Anforderungen, die an einen Wachstumseber gestellt werden:- über 900 g tägl. Zunahmen- über 99 cm Schlachtkörperlänge- unter 2,30 Futterverwertung

Züchter: Georg Kuegel, Gaden V: Veltin VV: VelkanM: Gleopatra MV: 67842