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23. Wettbewerb 2008 bis 2010 „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ Abschlussbericht der Bewertungskommission für den Freistaat Bayern im Jahr 2009 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

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23. Wettbewerb 2008 bis 2010

„Unser Dorf hat Zukunft –Unser Dorf soll schöner werden“

Abschlussbericht der Bewertungskommission

für den Freistaat Bayernim Jahr 2009

Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

IMPRESSUM:

Herausgeber:Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirschaft und ForstenLudwigstraße 2, 80539 Mü[email protected]

Redaktion und Bearbeitung:Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim, Abteilung Landespflege

Fotos: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim, Abteilung Landespflege sowie Mitglieder der Bewertungskommissionen des Landes- und Bezirksentscheids und beteiligte Gemeinden

Druck:Bonitasprint Würzburg

Februar 2010

www.Unser-Dorf-soll-schoener-werden.bayern.de

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1www.Unser-Dorf-soll-schoener-werden.bayern.de

23. Wettbewerb 2008 bis 2010

„Unser Dorf hat Zukunft –Unser Dorf soll schöner werden“

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Inhaltsverzeichnis SeiteVorwort 3

AnzahlderTeilnehmerorte/KreissiegerindenRegierungsbezirkenBayernsimlaufendenWettbewerb2008bis2010 4

AnzahlderTeilnehmerorteindenRegierungsbezirkenBayernsnachGemeindegrößeimlaufendenWettbewerb2008bis2010 5

AnzahlderKreissiegerindenRegierungsbezirkenBayernsnachGemeindegrößeimlaufendenWettbewerb2008bis2010 5

TeilnehmerorteamLandesentscheid2009 6

ErgebnisübersichtLandesentscheid2009 7

Berichte (in alphabetischer Reihenfolge)

Deiningen, Gemeinde Deiningen 8Fürnried, Gemeinde Birgland 14Göhren, Stadt Pappenheim 20Großschloppen, Stadt Kirchenlamitz 26Haidenkofen, Gemeinde Sünching 32Harrling, Gemeinde Zandt 38Ilsenbach, Gemeinde Püchersreuth 44Mariakirchen, Markt Arnstorf 50Nattenhausen, Gemeinde Breitenthal 56Niederaudorf, Gemeinde Oberaudorf 62Niederlauterbach, Gemeinde Wolnzach 68Rothenbuch, Gemeinde Rothenbuch 74Rottenmann, Gemeinde Stephansposching 80Steinbach an der Haide, Stadt Ludwigsstadt 86Sulzfeld a. Main, Stadt Sulzfeld a. Main 92Thalmannsfeld, Gemeinde Bergen 98Trametsried, Gemeinde Kirchdorf i. Wald 104Waldau, Gemeinde Neudrossenfeld 110Weidenbach-Triesdorf, Markt Weidenbach 116Weißenbrunn vorm Wald, Stadt Rödental 122

BayerischeSiegerdörferamDorfwettbewerbaufBundesebenevon1977bis2007 128

BewertungskommissionfürdenLandesentscheid 130

Bewertungsbogen 132

TeilnehmerentwicklungamDorfwettbewerbinBayernvon1961bis2008 134

AnzahlderSiegerdörferamDorfwettbewerbinBayernvon1961bis2009 134

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Vorwort

DerWettbewerb„Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“bieteteineeinmaligeChancefürallebayerischenDörfer.VorallemOrtemitdörflichemCharaktersindaufgerufen,ihrenLebensraumineigenerVerantwortung zu gestalten. Damit wird auch eine hoheLebensqualitätfürdieZukunftgesichert.EsgibtnichtvieleWettbe-werbe,dieinsohohemMaßedasZusammengehörigkeitsgefühlindenDörfernstärkenundeinegemeinschaftlicheEntwicklunganstoßen.ImRahmendesWettbe-werbswirdauchdasVerständnisderBürgerinnenundBürgergeweckt,dieeigenenEinflussmög-lichkeitenzuerkennenundgezielteinzusetzen.DarüberhinausdientderWettbewerbalsImpulsfürweiterebürgerschaftlicheAktivitäten,diedazubeitragen,dieBürgerinnenundBürgerauchinZukunftemotional,sozialundkulturellanihrHeimatdorfzubinden.

DerBlickdesWettbewerbsrichtetsichdabeisowohlaufdieörtlicheWirtschaftskraft,diesozialeundkulturelleIntegrationderverschiedenenBevölkerungsgruppenalsauchaufdasErscheinungs-bildvonDorfundLandschaft.DerWettbewerbsuchtaberauchnachLösungenfürProbleme,diesichimZugedesStrukturwandelsimländlichenRaumergebenhaben.DieerzieltenLeistungenje-deseinzelnenDorfesdienenanderenOrtenauchalsAnregungfürdieeigeneEntwicklung.

BeiderBereisungvom05.10.bis16.10.2009warbeiallenDörferninsbesonderederhoheehren-amtlicheEinsatzderbeteiligtenArbeitskreiseundVereinezuspüren.DieDörfer,dieamWettbe-werbteilgenommenhaben,nutztendieChance, ihreStärkenzupräsentierenundfürSchwach-punkteLösungskonzeptezuerarbeiten.IndieserEntwicklungwurdensieauchdurchdieHinweiseundEmpfehlungenderLandeskommissionunterstützt.

AufderBereisunghatdieLandesbewertungskommission feststellenkönnen,dassdieZieledesWettbewerbs bereits in vielen Bereichen erfolgreich umgesetzt worden sind. Diese LeistungenwurdenmitvierGold-,achtSilber-undachtBronzeplakettengewürdigt.DieDörferHaidenkofen,Niederaudorf,SteinbachanderHaidesowieSulzfeldamMainwerdenBayernbeimBundesent-scheidgebührendvertreten.

ZumAbschlussdesLandesentscheidesmöchteichmichbeialldenjenigenbedanken,diesichfürdieDurchführungunddasGelingendesWettbewerbesaufKreis-,Bezirks-undLandesebeneein-gesetzthaben.

MitdemBlickaufden24.BundeswettbewerbrufeichalleBürgerinnenundBürgerinBayerndazuaufwiederamWettbewerbteilzunehmenundsichsoaktivfürdieZukunftihresDorfesundihrerbayerischenHeimateinzusetzen.

München,den27.02.2010

MRAntonHübl LeiterderLandesbewertungskommission

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Anzahl der Teilnehmerorte / Kreissieger in den Regierungsbezirken Bayerns im laufenden Wettbewerb 2008 bis 2010

Mittelfranken 68 / 10

Unterfranken 38 / 12

Oberpfalz 112 / 20

Oberfranken 185 / 22

Niederbayern58 / 11

Oberbayern32 / 12

Schwaben20 / 5

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RegierungsbezirkAnzahl der Teilnehmerorte

GruppeA(bis600Einw.)

GruppeB(601-3.000Einw.)

Gesamtabsolutca.prozentual

Oberbayern 14 18 32 6%

Niederbayern 37 21 58 11%

Oberpfalz 89 23 112 22%

Oberfranken 131 54 185 37%

Mittelfranken 53 15 68 13%

Unterfranken 24 14 38 7%

Schwaben 12 8 20 4%

Bayern 360 153 513 100 %

Anzahl der Teilnehmerorte in den Regierungsbezirken Bayerns nach Gemeindegröße im laufenden Wettbewerb 2008 bis 2010

RegierungsbezirkAnzahl der Siegerdörfer

GruppeA(bis600Einw.)

GruppeB(601-3.000Einw.)

Gesamtabsolutca.prozentual

Oberbayern 4 8 12 13%

Niederbayern 8 3 11 12%

Oberpfalz 13 7 20 22%

Oberfranken 14 8 22 24%

Mittelfranken 6 4 10 11%

Unterfranken 5 7 12 13%

Schwaben 3 2 5 5%

Bayern 53 39 92 100 %

Anzahl der Kreissieger in den Regierungsbezirken Bayerns nach Gemeindegröße im laufenden Wettbewerb 2008 bis 2010

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Teilnehmerorte am Landesentscheid 2009

Nieder-lauterbach

Niederaudorf

Haidenkofen

Fürnried

Harrling

Ilsenbach

Steinbach an der Haide

Großschloppen

Waldau

Weißenbrunn vorm Wald

Sulzfeld a. Main

Rothenbuch

Mariakirchen

Trametsried

RottenmannDeiningen

Nattenhausen

Thalmannsfeld

Göhren

Weidenbach-Triesdorf

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Ergebnisübersicht Landesentscheid 2009

DieReihungder20OrtschaftenerfolgtalphabetischundstelltsomitkeineRangfolgeinnerhalbderMedaillengruppendar.

(A)=bis600Einwohner(B)=601–3.000Einwohner(F)=OrtmitDorferneuerungoderStädtebauförderung

4 Goldmedaillen(A) Haidenkofen GemeindeSünching,LandkreisRegensburg,Oberpfalz

(B) Niederaudorf GemeindeOberaudorf,LandkreisRosenheim,Oberbayern

(A) SteinbachanderHaide (F) StadtLudwigsstadt,LandkreisKronach,Oberfranken

(B) Sulzfelda.Main (F) LandkreisKitzingen,Unterfranken

DiesevierOrtehabensichfürdenBundesentscheid2010qualifiziert.

8 Silbermedaillen(A) Fürnried (F) GemeindeBirgland,LandkreisAmberg-Sulzbach,Oberpfalz

(A) Großschloppen (F) StadtKirchenlamitz,LandkreisWunsiedel,Oberfranken

(A) Harrling GemeindeZandt,LandkreisCham,Oberpfalz

(B) Mariakirchen (F) MarktArnstorf,LandkreisRottal-Inn,Niederbayern

(B) Niederlauterbach (F) MarktWolnzach,LandkreisPfaffenhofena.d.Ilm,Oberbayern

(B) Rothenbuch (F) LandkreisAschaffenburg,Unterfranken

(A) Thalmannsfeld (F) GemeindeBergen,LandkreisWeißenburg-Gunzenhausen,Mittelfranken

(A) Trametsried* (F) GemeindeKirchdorfi.Wald,LandkreisRegen,Niederbayern

*SonderpreisdesStaatsministersfürErnährung,LandwirtschaftundForstenfürdie„innovativeUmnutzungehemaligerlandwirtschaftlicherBau-substanzundeinegesicherte,qualifiziertePlanungunterEinbeziehungzukunftsweisenderregenerativerEnergien“.

8 Bronzemedaillen(B) Deiningen LandkreisDonau-Ries,Schwaben

(A) Göhren StadtPappenheim,LandkreisWeißenburg-Gunzenhausen,Mittelfranken

(A) Ilsenbach (F) GemeindePüchersreuth,LandkreisNeustadta.d.Waldnaab,Oberpfalz

(A) Nattenhausen (F) GemeindeBreitenthal,LandkreisGünzburg,Schwaben

(A) Rottenmann GemeindeStephansposching,LandkreisDeggendorf,Niederbayern

(A) Waldau GemeindeNeudrossenfeld,LandkreisKulmbach,Oberfranken

(B) Weidenbach-Triesdorf (F) LandkreisAnsbach,Mittelfranken

(A) WeißenbrunnvormWald (F) StadtRödental,LandkreisCoburg,Oberfranken

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Deiningen mit seinen 2.059 Einwohnern liegtim Ries in unmittelbarer Nachbarschaft zuNördlingen; es verzeichnet eine positive Ein-wohnerentwicklung. Die Grundversorgung istsichergestellt.DerOrtbefindetsichimWandelvoneinerbisherlandwirtschaftlichenErwerbs-struktur hin zu einem attraktiven Wohn- undGewerbestandort:65Gewerbebetriebestellenrund 500 Arbeitsplätze. Es gibt umfangreicheZukunftsplanungen bezüglich Wohnen undArbeiten.NebendenüblichenPlanungsgrund-lagen ist der innerörtliche Bebauungsplan

DeiningenGemeindeDeiningenLandkreisDonau-RiesRegierungsbezirkSchwaben

2.059Einwohner

LandratStefanRößle

BürgermeisterKarlheinzStippler

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeGeorgDiethei

Gemarkung1.532ha

Dorferneuerung / Städtebauförderungnein

Betriebe in der Landwirtschaft10Vollerwerbsbetriebe30NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 6Betriebe in sonstigen Bereichen59

B R O N Z Eeinmalig und beispielhaft, so dass er unbe-dingtumgesetztwerdensollte. Es gibt noch 10 landwirtschaftliche Voller-werbs-und30Nebenerwerbsbetriebe,diesichzumTeil auf Industriegemüse spezialisiert ha-ben. EinTeil der Betriebe hat sich im Zusam-menschlussmiteinemHerstellervonBabynah-rung dem Ökolandbau verschrieben. Bei derNutzungregenerativerEnergien,insbesonderebei Biogas, wird eine frühzeitige VernetzungmitpotentiellenAbnehmernempfohlen. Um die Umnutzung leer stehender Gebäudekonzeptionellplanenzukönnen,wurdenaktu-elleLeerständebereitssystematischerfasst.Auf Grund der umfangreichen anfallendenZukunftsplanungen wäre zur Akzeptanz eineentsprechende Bürgerbeteiligung zu einemmöglichstfrühenZeitpunktsinnvollundemp-fehlenswert. Um die vielen Einzelmaßnah-men aufeinander abzustimmen wird zusätz-licheinMasterplanodereineRahmenplanungempfohlen. Die bestehenden Netzwerke zuanderen Gemeinden könnten ausgebaut undvertieftwerden.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

DeiningenisteinemoderneGemeindemitvie-len aktiven Vereinen und Gruppierungen.24  Vereine bringen umfangreiche LeistungenfürdasGesamtwohlundpunktenauchinuner-warteten Bereichen. So stammt die schönste

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SchützenfahneBayernsausDeiningenunddieFeuerwehr schickt ihre Schülerlotsen in denBundesentscheid.SehraktivsinddieChöremitüber 200 Aktiven, die Frauenbünde und dieTrachtengruppe, die sowohl katholische alsauchevangelischeTrachtenpflegt.Indemgro-ßenFreizeitangebotistfürjedeBevölkerungs-gruppe–obKinder,SeniorenoderBehinderte–etwas dabei. Die Vereine gehen gezielt aufneue Mitglieder zu und werben um jugendli-chenNachwuchs.DerGartenbauvereinstartetgeradedenVersuch,durchinteressanteAktio-nen Kinder und Jugendliche als Mitglieder zugewinnen. Das kirchliche Leben wird von der evangeli-schen und katholischen Kirche getragen undalsÖkumenegelebt.Deiningenzähltmit25 %der Einwohner unter 18 Jahren als junge Ge-meindeundistauchsehrfrühdemBündnisfürFamilienimLandkreisbeigetreten.ImSchulbe-reich bietet Deiningen auch einer MontessoriSchuleHeimat.

Das bürgerschaftliche Engagement kommtauchimneuenDorfvereinzumTragen,dersichvorzweiJahrengegründethat.ImFocusstehtderzeitdasJubiläumsfest2010,andemdieäl-teste Riesgemeinde ihre urkundliche Erwäh-nung in der Schenkungsurkunde aus dem

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NJahre760feiernwill.MitdiesemJubiläumsfestbestehtdieChance,neueBürgerzurMitarbeitzugewinnen,neueImpulsezusetzenundeinwachsendes Zusammengehörigkeitsgefühl zuerzeugen.DieGemeindehatersteErfahrungenmit der Bürgerbeteiligung bei der Neugestal-tung des Rathausplatzes gesammelt. Mit die-semVerfahrenkanndieEntwicklungdesDor-fes und die Identifikation der Menschengestärktwerden. DeiningenisteineGemeindeinAufbruchstim-mung. Vieles ist angestoßen und muss erstwachsenundgedeihen.EsbestehteingroßesPotenzial, das die Bürger/innen in Deiningenfortführenkönnen,umsoauchihrezukünftigeEntwicklungerfolgreichzugestalten.

3. Baugestaltung und -entwicklung

In Deiningen ist die regionale Hauslandschaftnochsehrgutablesbar.Diesdrücktsichsicht-barausindenHofstellen,dieaufdreiSeitenge-schlossensind,mitdemalsWohnstallhausaus-gebildetenHaupthaus,derScheuneunddemAustragshaus. Typisch ist auch die Lage derBaukörperenganderGrundstücksgrenze.DieseHofstrukturenschaffeneinegegliederteräum-licheStrukturmitdemgefasstenStraßenraum

unddenangeschlossenenHofräumen.InihrerGesamtheit bilden sie das Rückgrat für diestädtebauliche Struktur des Ortes, die unbe-dingterhaltenbleibensollte,dasiewichtigfürdieIdentitätDeiningensist. RegionaltypischeStrukturenbindendenOrtindieLandschafteinundschaffeneinerseitsZu-sammengehörigkeit; solche zeigen anderer-seits die Besonderheit gegenüber anderenLandschaften,wasdieIdentifikationderBürgermitihremOrtstärkt. EinidealesInstrumentzurSicherungeinesun-verwechselbarenOrtsbildes istderbereitsaufdenWeggebrachteBebauungsplanfürdenal-tenDorfkern.EinInnenortsbebauungsplanun-terstützt den Erhalt der Ortsstrukturen undschafftRechtssicherheitbeiNeubauten inner-halb derselben, beispielsweise bei Grenzbe-bauungen oder grenznaher Bebauung. Damitkönnen Gebäude, die nach der geltendenBayerischenBauordnungnichtzulässigwären,aberderhistorischen,imBebauungsplanfest-gesetztenStrukturentsprechen,sogarimFrei-stellungsverfahren behandelt werden. Damitwird der Kernort gestärkt, nicht ausgedünnt,wiedassonstoftderFallist.EskannsogareineNachverdichtung innerhalb der alten Strukturmöglichwerden. Zur nordschwäbischen Hauslandschaft gehö-ren nicht nur die steile Dachneigung und dieknappeAusführungdesDachrandes,sondern

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auch die Baukörperstellung auf dem Grund-stückzudenBaudetails. Deshalb wäre auch in den neuen SiedlungeneineAnlehnungandiehistorischeBaukörper-stellungsinnvoll. DieHäusersolltensichwiederamStraßenraumorientieren und an diesen heranrücken undnichtinderMittedesGrundstücksangeordnetbleiben. Esisterfreulich,dasssichdieNeubauteninDei-ningen wieder an vorgenannten Baudetailsorientieren;allerdingssindtrotzdemdemheu-tigenZeitgeschmackgeschuldeteElementezubeobachten, wie hohe Kellersockel, Gaubenund Zwerchgiebel, die in ihrer Ausbildungnicht der regionalen Hauslandschaft entspre-chen.HierwäreeineintensivereAuseinander-setzungmitdenhistorischenVorbildernwün-schenswert. Für die Neugestaltung der Straßenräume alsAufenthaltsbereichsindbereitsPlanungenvor-gesehen.Hieristdaraufzuachten,dasswiederMischflächen in den Straßenräumen entste-hen. Die Entfernung der Hochborde hebt dieTrennung von Fußgänger- und Fahrverkehrauf und schafft die Voraussetzung für eine

selbstverständlicheZonierungindenVorberei-chen unter Einbeziehung der bereits vorhan-denenMagerrasenflächen.IndemZusammen-hang ist teilweise auch auf den privatenFreiflächen und in Hofräumen eine entspre-chendeUmgestaltungsinnvoll. In Deiningen sind viele Ziele vorhanden undbereits als Maßnahmen angedacht; nun ist eswichtig,dieseauchumzusetzen.Einsehrwich-tigerersterSchrittistderInnenortsbebauungs-plan, der möglichst bald zur Rechtskraft ge-bracht werden sollte. Der nächste Schrittkönnte die Umgestaltung der Straßenräumesein.DieseMaßnahmenmüsstenvoneinerin-tensivenArbeitmitdenBürgernbegleitetsein,damit ein geschärftes Bewusstsein und eineAkzeptanz entstehen, die entsprechende pri-vateInitiativennachsichziehensollten.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

SowohlprächtigeHausbäumewiedieWalnuss,stattlicheBirnenundKastanienalsauchvielfäl-tige Obst- und Gemüsegärten mit „glückli-chen“HühnernkennzeichnendieGrünstrukturvonDeiningen.JungeKastanieninZuordnungzu Pkw-Stellplätzen zeugen vonWeitblick derPlaner.AucheineDorflindewächstimBereichGottfried-Jakob-Straße – Innerer Weg für dasWohlbefinden nachfolgender Generationenheran. Aktuell wird der Rathausplatz neu ge-staltet.Hieristzuhoffen,dassdiePlanerauchoffenporige,dorftypischeWegebelägeberück-sichtigen. DieHauptstraßezeigtansatzweiseeinemittel-kronige Mehlbeeren-Allee – hier findet sichauch Raum für die Anordnung großkronigerStraßenbäume1. Ordnung. ImGegensatzzumprächtigenHaus-undFas-sadenschmuckmitfarblichabgestimmtenBal-konblumenwieamBio-Bauernhof,gibtesauchVorgärtenmit immergrünenSichtschutzpflan-zungen, die auch als Wohnwagenstellplatzzweckentfremdetsind. FachlichhoheGrünqualitätbietetderevangeli-scheFriedhofmithellenGrabmalenzwischenRasenflächen,mächtigenLindenundeinerdo-minanten Blutbuche am Eingang wie vor der

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NPfarrei. Ähnlich gute Ansätze zeigt der ge-meindlicheFriedhofmiteinerBaumhasel-AlleeentlangderZufahrt,mitoffenporigenStellflä-chen,stattlichenLindenvordemLeichenhausundeinerGroßbaumkulissemitBirkenundLin-den. Die Präsentation historischer Grabmalestehtan. Der Kindergarten „Villa Funkelstein“ verfügtüber gegensätzliche Grünstrukturen: den Ein-gangsbereich als zweckmäßiger Garten mitSchnitthecke und den rückseitigen Gartenhofals Baumpark mit mächtigen Eschen. DasSchul- und Sportgelände wurde im Rahmenvon„Bürger- / Elternaktionen“ mit kleinkroni-gen Kugelahornen und angemessener Rand-bepflanzungdurchgrüntsowiemitSitzwürfelngestalterischaufgewertet. Auch die Grünstruktur im Gewerbegebiet mitLinden-undPlatanenanpflanzungenundeinerAhornalleeentlangderStaatsstraßesindfach-lich gut durchdacht. Unverwechselbar ist diemächtigeEicheanderAltenMühle.Hilfreich für die künftige Ortsgestaltung wirddieErarbeitungeinesDeiningerLeitbildesso-wie die Entwicklung eines Grüngestaltungs-konzeptessein.

5. Dorf in der Landschaft

Im Nördlinger Ries findet die Landwirtschaftmitdenguten,ebenenBödenbesteProduk-tionsbedingungen. Entsprechend intensivwurde die Landschaft seit jeher genutzt undbietetauchheutenochguteVoraussetzungenfürlandwirtschaftlicheBetriebe. DieFlurrundumDeiningenistbisaufdieEger-aue und den Wald am ehemaligen Flugfeldsehrstrukturarm.AnderEgerzwischenKlosterZimmernundDeiningenkonnten inden letz-ten Jahren Uferstreifen zum Gewässerschutzausgewiesenwerden.AuchandenübrigenAb-schnitten der Eger und an den wasserführen-den Gräben in den Ackerlagen sind Uferstrei-fen wünschenswert, um den direkten EintragausdenÄckernzuminimieren. Das ursprünglich landwirtschaftlich geprägteDeiningen entwickelt sich immer mehr zumWohn- und Gewerbestandort. Der Übergang

vom Ort zur Landschaft sollte bei der Sied-lungsentwicklungmehrBeachtungfinden.Ins-besonderebeidenBaugebietenimSüdenundOsten isteswichtig,dieharteSiedlungskantemit Baumreihen und Gehölzgruppen aufzulo-ckern.Mit der wachsenden Bevölkerung entstehtaucheinzunehmenderBedarf fürwohnungs-nahe Erholung in der Landschaft. Durch daskommunale Ökokonto konnten einzelne Flä-chenfürdenBiotopverbundunddieBereiche-rungdesLandschaftsbildesbereitgestelltwer-den. Einen ganz besonderen Einsatz zurökologischen Flurbereicherung leisten dieJagdpächter,dieüberdenVerein„ArtenreicheNatur“ Flächen kaufen, tauschen und gestal-ten, wie an der ehemaligen Bahnstrecke. Sieführen auch Gehölzpflege an Hecken durchund erklären Kindergruppen Wald und Flur.MitUnterstützungderLandwirte,VereineundinteressiertenBürgernkönntedieweitläufigeAgrarlandschaftdeutlichbelebtwerden.Insbe-sondereandeneinsamenFeldkreuzenimSü-denderOrtschaftwäreneinzelneBäumeschoneine Bereicherung. Die Landschaft und ihreEntwicklungkönntederBevölkerungmitThe-menwegen und Informationstafeln, beispiels-weiseüberdenehemaligenFlugplatzunddiealteBahnstrecke,nochnähergebrachtwerden.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

FürnriedisteinWohnortmit180Einwohnern.DieLandwirtschaft,mitzweiVollerwerbs-undeinigenNebenerwerbsbetrieben,hateineun-tergeordneteBedeutung. 1993 wurde mit der Dorferneuerung begon-nen. Die im Dorfentwicklungsplan festgeleg-ten Ziele wurden nahezu vollständig umge-setzt. Die im Ort angesiedelten Handwerks-,Handel- und Dienstleistungsbetriebe bieten20 Arbeitsplätze.DieanfallendenLeerständebeiGebäuden werden durch Umnutzungen inWohngebäudeaufgefangen.Auchdieehemalige

FürnriedGemeindeBirglandLandkreisAmberg-SulzbachRegierungsbezirkOberpfalz

180Einwohner

LandratRichardReisinger

BürgermeisterHerbertSteinmetz

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeMichaelaBasler,ArthurWiesmet

Gemarkung880ha,davon322halandwirtschaftlicheNutzung491haWald

Dorferneuerungja

Betriebe in der Landwirtschaft2Vollerwerbsbetriebe5NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 2Betriebe in sonstigen Bereichen3

S I L B E RSchule wurde in einen Gewerbebetrieb umge-wandelt. Ein Bebauungsplan mit verbindlichenFestsetzungenistvorhanden.Die Grundversorgung ist durch Netzwerkbil-dungmitdenumliegendenOrtengesichert.DieGemeindeunterhältinFürnriedeineneingrup-pigen Kindergarten. Tagestourismus aus demRaum Nürnberg sichert den Fortbestand derGaststätten und der örtlichen Lebensmittelge-schäfte. Ein Dorfleitbild wurde entwickelt unddie erarbeiteten Konzepte wurden zusammenmitdenVereinenundBürgernumgesetzt. Das Netzwerk der vorhandenen Gewerbebe-triebeistzustärkenundneueAusbildungsplät-zesolltenangebotenwerden.EinKonzeptzumDSL-Anschlusswärenochzuerarbeiten.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

Viel Engagement und Eigenbeteiligung derBürger, aktives Vereinsleben und umfassendeAngebote im kirchlichen Raum machen denOrt Fürnried lebens- und liebenswert für alleGenerationen. Die aktiven Vereine (Sportver-ein, Gartenbauverein, Feuerwehr, Soldaten-und Kriegerverein, Seniorenkreis, Männerge-sangverein)pflegendieTraditionen,bieteneinbreites,vielfältigesAngebotfüralleAltersgrup-penundgestaltenaktivdasLebenimDorfimJahresablauf.InallenVereinensindebensowiein der sehr aktiven evangelischen Kirchenge-meindevieleBürgerausdenkleinerenumlie-gendenDörfernaktiveingebunden.

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BesondersbeeindruckendsinddieLeistungendes Sportvereins. Erst 1978 gegründet hat erheutemehrals400Mitglieder.Dasvorwiegendin Eigenleistung errichtete Sportgelände mitVereinshausistvielfältiggenutztesZentrumfürregionale und überregionale VeranstaltungenimFreizeitsportundauch fürandereAktivitä-tenwieFerienprogrammeundFrühlingsfest.Große Bedeutung hat in Fürnried Musik undGesang. Verschiedene Chöre und Musikgrup-pen pflegen diese Tradition; MusikunterrichtvorOrtunterstütztdieAusbildungderKinderundJugendlichensowiedieNachwuchsförde-rung.MusikalischeVeranstaltungenaufhohemNiveau mit heimischen und überregionalenKünstlernsindweithinbekannt. Wenn es gelingt, das vielfältige EngagementvonVereinen,BürgernundKirchenochbesserzuvernetzenalsauchKinderundJugendlichegut einzubinden, bleibt Fürnried auch in Zu-kunfteinlebens-undliebenswertesDorffüral-leGenerationen.

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D3. Baugestaltung und -entwicklung

DaskleinePfarrdorfducktsichindiekleinteiligstrukturierteHügellandschaftderJurahochflä-chen.MitBlickaufdenTurmderevangelischenSt. Willibaldskirche lässt sich der Ortsmittel-punktschonvonWeitemausmachen. DerummauertePfarrhofbirgtimInnerendengrünen Friedhof des Dorfes; das Gemein-schaftsgefühlderFürnriederkannhierandenfehlenden starren Abgrenzungen der Gräberuntereinander ausgemacht werden. Um diePfarrkirchegruppierensichallewichtigenEin-richtungendesDorfes:ZweigutgehendeDorf-wirtschaften,einDorfladenundeinPfarrhaus,dasgestalterischeinemkleinenBarockschlöss-chengleicht.NurdasFeuerwehrhausliegtlei-deraußerhalbundkönnteeinetwasgrüneresUmfeldvertragen. AlleAnweseninderDorfmittebildeneinhar-monischesMiteinander,wasdurchdieNeuge-staltung des Dorfplatzes unterstrichen wird.Die zentrale Kastanie hat eine großzügigeGrünfläche erhalten. Der übrige Platz wurdegepflastertundmiteinemhölzernenBusunter-stand versehen. Leider durchschneidet der

Asphalt der Fahrbahnen selbst noch diesengroßzügigenMittelpunkt.BeideraktivenDorf-gemeinschaft darf man zuversichtlich sein,dassauchderehemalige,zumWirtshausgehö-rendeTanzsaalausseinemDornröschenschlafgewecktwird.Das Ortsbild ist geprägt durch zahlreiche Bei-spiele behutsam sanierter, historischer Bau-substanz. Regional typisch ist die Mischbau-weise aus Naturstein und Fachwerk, meist indenDachgeschossen,undmiteinerGeschoss-gliederung,diesichdurchBänderungeninderFassade abzeichnet. Die fachlich qualifizierteBetreuung in der Dorferneuerung hat gewissihrenTeildazubeigetragen,dasssichdieFürn-riederdieserBautraditionheutebewusst sindund erkannt haben, dass die baulicheWeiter-entwicklung in der Innenentwicklung liegenmuss.BereitserfolgteUmnutzungenvonehe-maligenScheunenzeugendavon. Auch bei einem kleinen Baugebiet am westli-chenOrtsrandwurdebesondersaufdastopo-grafischeEinfügenderGebäudegeachtetunddaraufhingewirkt,dassregionaltypischeBau-formen–bisaufwenigeAusnahmen–inzeit-gemäßerArchitekturumgesetztwurden.Esist

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zu hoffen, dass bei dem kleinen MischgebietamsüdöstlichenDorfranddasEinfügenindieLandschaft oberste Priorität hat, und dass aufdieAusweisungweitererBauflächenverzichtetwird zu Gunsten einer Aktivierung von nichtmehrgenutztenWirtschaftsgebäudenimOrt.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

DeutlichsichtbarsinddiegroßenAnstrengun-gen, die Natur in Fürnried hineinwachsen zulassen. Die vielen heimischen Gehölze, diedurch Neuanpflanzungen ergänzt wurden,sindhierfüreindeutlichesZeichen,aberaucheinHinweisdarauf,kommendenGenerationendie Lebensqualität beschatteter privater undöffentlicher Bereiche zu bewahren. Das Enga-gement der Bewohner und das BewusstseinumdieökologischeBedeutungderBäumewer-

dendurchdieBewahrungdesaltenBestandesbei gleichzeitiger Reduzierung von störendenNadelgehölzendokumentiert. Besonders bemerkenswert ist hier der Dorf-platz, der mit seiner prägenden Kastanie einebesondereBeachtungverdient.Sehrpositivistauch die Gestaltung der Straßen im Ortsbe-reichvonFürnriedzubeurteilen,dieeinigege-lungene Beispiele für sanfte Übergänge vomprivaten Grün in den Straßenraum aufzeigt.Dieses wichtige gestalterische Element solltekonsequent weiter aufgegriffen werden. DiegepflegtenHausgärtenmitihrergroßenArten-vielfalt vermitteln den dörflichen Charakter.Die vorhandenen guten Beispiele, wie durchdie Verwendung von natürlichen MaterialiendieHof-undEinfahrtsflächengeöffnetundda-miteinedorftypischeAtmosphäregeschaffenwerden kann, sollten weitere Nachahmer fin-den.AuchverdientdassichtbareBemühenumeine einheitliche und dem Dorfcharakter ent-sprechendeZaungestaltungsowiederVerzichtaufThujaheckenAnerkennung.

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BemerkenswertistdervorbildlicheingegrünteKindergarten, der den Kindern einen spieleri-schen Zugang zur Natur ermöglicht. Speziellim Neubaugebiet sollten die vorhandenenBeispiele, bei denen durch die Verwendungheimischer Pflanzen und durch Verzicht auftrennende Gestaltungselemente harmonischeÜbergangezumStraßenraumgeschaffenwur-den, weitere Verbreitung finden. Positiv wirdsich hier das große Engagement des Garten-bauvereinsauswirken,indenBemühungenumeineweitereBereicherungdesWohnumfeldesnichtnachzulassen.

5. Dorf in der Landschaft

Fürnried, als Teil der Gemeinde Birgland, ge-hörtzumSulzbacherBergland,einemWander-gebiet, das besonders von Erholungssuchen-den aus dem westlich gelegenen Nürnbergbesuchtwird.DasDorfführtübereinenHang-rückenhinunterineinTrockental.EsistmitderLandschaft bis hinaus zu den umgebendenWäldernüberwiegendgutverzahnt.UmdiesesBild weitgehend zu erhalten, sollte bei dergeplanten Erweiterung der Neubausiedlungfrühzeitig mit einer standortgerechten Be-pflanzungbegonnenwerden. Die Fürnrieder Landschaft ist kleinstrukturiertundreichanHecken,Magerrasen,Obstwiesenund schmalen Terrassenäckern mit Stufenrai-nen.EswirdvielenHeckensogarsovielRaum

gegeben,dasssichdieidealeAusprägungmitbeiderseitigem Krautsaum entwickeln kann.Um jedoch die Qualität und Schönheit dieserStrukturenzuerhaltenistPflegenotwendig.SosolltendieHeckeninnaherZukunftabschnitts-weiseaufdenStockgesetztwerden,umnichtzu überaltern und die Vielfalt an Lebensräu-men zu erweitern. Auch sollte einer völligenVerbuschung der wertvollen Magerrasen ent-gegengewirktwerden.DazuwirddieZusam-menarbeitmitentsprechendenFachbehördenund dem Landschaftspflegeverband zur Erar-beitung eines Pflege- oder Beweidungskon-zeptesempfohlen. InFürnriedselbstgibtesnurnocheinenland-wirtschaftlichenBetrieb,dieFlächenderande-ren Betriebe sind verpachtet. Es ist gut fürLandschaftsbild und Naturhaushalt, dass der-zeit auch noch sehr kleine Flurstücke bewirt-schaftetwerdenundkeinebrachliegen.Selbststeile Flächen werden standortgerecht alsGrünlandgenutzt.DiesistmitunterderFlurbe-reinigung zu verdanken, die in Fürnried weit-gehendaufdieVerbesserungderFlurwegebe-schränktwar.SohatdiereizvolleLandschaftinihrer Kleinteiligkeit noch heute Bestand. Esbleibt zu hoffen, dass die landwirtschaftlicheNutzung weiter geführt wird und der Erho-lungswert dieser Kulturlandschaft dadurchundmitHilfevonPflegemaßnahmenerhaltenwird.AlsAngebotfürdieErholungssuchendenkönntendieartenreichenWiesenunddieHe-cken mit ihren Wildfrüchten auf behutsameWeisefürumweltpädagogischeAktivitätenge-nutztwerden.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

GöhrenisteinlandwirtschaftlichgeprägtesAn-gerdorfmit248Einwohnern.Esgibteineposi-tive Einwohnerentwicklung in den letzten10 Jahren.ImlandwirtschaftlichenBereichsind13 Nebenerwerbsbetriebe und ein Voller-werbsbetrieb mit Ackerbau und Viehhaltungvorhanden. Der Ort entwickelt sich hin zu ei-nem Standort für Handel und Gewerbe, derderzeit bereits 41 Arbeitsplätze und drei Aus-bildungsplätzesichert. Eine Grundversorgung ist gesichert. Die Trink-wasserversorgungistdurchdieinterkommunale

GöhrenStadtPappenheimLandkreisWeißenburg-GunzenhausenRegierungsbezirkMittelfranken

248Einwohner

LandratFranzXaverUhl

BürgermeisterUweSinn

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeCarolaSimm

Gemarkung519ha,davon336halandwirtschaftlicheNutzung136haWald

Dorferneuerung / Städtebauförderungnein

Betriebe in der Landwirtschaft1Vollerwerbsbetrieb13NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 1Betriebe in sonstigen Bereichen6

B R O N Z EZusammenarbeit„LinksderAltmühl“geregelt.DieKanalisationerfolgtimTrennsystem. ImBereichderEnergieversorgungentstehtei-ne beispielhafte Kooperation. Die Biogasanla-gedesVollerwerbsbetriebesversorgtmehralszehn Wohnungen und drei Gewerbebetriebemit Fernwärme. Bei Vollast ergänzen dreiScheitholzheizungen und zwei Hackschnitzel-anlagendieWärmeversorgung. DienotwendigenPlänewieFlächennutzungs-,Landschafts- und Bebauungsplan liegen vor.EineDorferneuerungwurdebishernichtdurch-geführt.AlleLeistungenzurVerbesserungderInfrastrukturwurdenvondenBewohnerninEi-genleistungerbracht.Eine Konzept zur Einführung von Hochleis-tungs-DSLsollteentwickeltwerden.AuchdieNutzungleerstehenderGebäudegiltesdurchKonzeptezuoptimieren.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

GöhrenisteinDorfdasdieGemeinschaftundvor allem sein Vereinsleben lebt und pflegt.Das verlässliche und harmonische Miteinan-der sowie das auffällige bürgerliche Engage-ment zeigen sich bereits bei der Dorfjugend.So pflanzen die Erstkommunionskinder mitden Konfirmanten Lindenbäume und dieLandjugend gestaltete in Eigeninitiative ihrLandjugendhaus.

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Dassundwiemansich inGöhrengegenseitigunter die Arme greift, zeigt zum Beispiel dieFeuerwehr.SounterstütztsiedieJugendarbeitbeimKirchweihbären,demMaibaumaufstellenundderRocknacht.WeitereHighlightsimJah-reskalender von Göhren sind die Waldweih-nachtundderAdventsmarkt sowiedasErnte-kronebinden. Ebenfalls erwähnenswert ist das„Hitzblockbacken“ des Obst- und Gartenbau-vereinsimrestaurierten„Brechhäuschen“.DassinGöhren„AltundJung“aktivsind,zeigenauchdie rüstigen Senioren und der agile Rentner-stammtisch,dieüberallmitRatundTatbeiseitestehen. Göhren fühlt sich besonders der eige-nenGeschichteverpflichtet.SosinddieErstel-lungeinesHeimatbüchleins,dieAusstellungal-ter Landmaschinen und die historischeFotoausstellungBelegefürdiesesausgeprägteTraditions-undHeimatbewusstsein.Göhrenistein liebenswertes Dorf – gemeinsam vereintbeimArbeitenundFeiern.

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EN3. Baugestaltung und -entwicklung

Göhren, bereits 1287 erstmals schriftlich er-wähnt, ist eines von vier gräflichen Rodungs-dörfernundentstandalsmittelalterlichePlan-siedlung auf der Hochfläche des fränkischenJuras.DasDorfhatsichseinenursprünglichenCharakter als Angerdorf mit seinem großenWeiher (Hüll) erhalten. Beidseitig des Angerswurden jezehnLehen inFormvonDreiseit-höfen mit jeweils 45 m Breite angelegt. JederHof weist ein zum Anger hin giebelständigesWohnstallhausmitgegenüberliegendemAus-tragshaus(sog.Korbhaus)undimrechtenWin-kelstehenderScheuneauf.BauerngartenzumAnger gelegen und großer Garten mit Streu-obstzwischenScheuneundSchutzzaun(Etter)gebenauchheutenochdemOrtseinenunver-wechselbaren Charakter. Die gesamte Anlagewird,abgrenzendzurAckerflur,voneinemum-laufenden Weg (Hintergartenweg) umschlos-sen. Dieses Plankonzept mit seiner klar reglemen-tiertenStrukturdienteauchdemrechtwinkligim Süden angeordneten kleinen Baugebiet,

einer zwischen 1960 und 1976 errichteten al-ten Siedlung, und der parallel dazu ab 1997entstandenenneuenSiedlungalsVorlage. GöhrenweistdurchdiehistorischenGegeben-heiteneinehoheDenkmaldichtederGebäudeauf. Prädestinierend für die Gegend sind dieschweren Kalkplattendächer. Ein schönes Bei-spiel traditioneller Handwerkskunst ist hierfüreinwiederaufgebautesFlachsbrechhaus,wel-chesnunu.a.zumBrotbackendient. WenigeZäune,schlichteHofzufahrtenmitwas-sergebundenenDecken,privatesundöffentli-ches straßenbegleitendes Grün sind immerwieder positiv aufgefallen. Auch im Privatbe-reich sind gelungene Sanierungen einzelnerWohngebäude (Gasthaus, ehemaliges Schul-haus,HausNr.5)sichtbar.LeerstehendeBau-substanz bedarf gerade hier besonderer Auf-merksamkeit.Vielleichtkönntebeispielsweisejungen Familien die Möglichkeit erleichtertwerden, anstelle eines Neubaus ein ehemali-gesGehöft(wieNr.25)zuerwerbenundwie-dermitLebenzuerfüllen. Das Einfügen neuer Ersatzbauten im Altortwurde unspektakulär vollzogen. BesonderesAugenmerk gilt jedoch unbedingt bei anste-henden Sanierungen. Modische BaudetailssolltenderVergangenheitangehören.Einqua-lifizierter Planer, gute Bauberatung und eineGestaltungssatzung oder eine kleine Baufibelwärensicherlichsehrhilfreich,umeinLeitbildfürlandschaftsgebundenesbzw.ortstypischesBauenzuschaffen.DiestrifftinsbesonderefürdasjüngsteBaugebietzu.

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DasDorfisteswert,dassjetztundinZukunftmitBedachtundAchtungvordemÜberkom-menenundvorallemmitSachverstandvorge-gangenwird.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

EineBesonderheitistdieAngerstrukturausderGründerzeitmiteinemgut400 mlangenundbis zu 60  m breiten Dorfanger. Über seinenGrasflächenwirdervonaltenLinden,Walnüs-sen und Obstbäumen bestanden. Die nochvorhandenen breiten Grünbereiche entlangderStraßedürfennichtmehrgeschmälertwer-den. Durch Einbeziehen so mancher Vorgar-tenbereiche ist der großzügige Charakter derDorfanlage zu stärken, nicht mehr benötigteZäunesindzuentfernen.BeidenHofeinfahrten

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ENund auch in einigen Höfen könnte durch die

Anpflanzung weiterer Linden und WalnüssedieZukunftdesGroßbaumbestandesgesichertwerden. Die„Hüll“,derDorfweihermitseinengrößten-teilsnaturnahenUferzonenmitSumpfstauden,Sträuchern und Bäumen zieht Mensch sowieKleintierean. Die rückwärtigen Gärten werden auch heutenochalsGemüsegärten,StreuobstwiesenundfürdieKleintierhaltunggenutzt.Neupflanzun-geninsbesonderevonObstbäumensindaberzufördern,daderBaumbestandschonüberal-tertundausgedünnt ist.Miteinerzufördern-denObstnutzungwieSaftherstellungundDör-ren ist die Wertschätzung zu gewährleisten.Artenreiche Hecken aus heimischen Sträu-cherngrenzenentlangdesEtterwegesdieGär-tenunddasDorfzurFlurhinab. Derseitetwa50JahrengenutzteeigeneFried-hofdesDorfes ist sehrgroßzügigmitGrasflä-chenundgroßenBäumenangelegt.Einregio-naltypisches Aussehen würden Grabmale ausJurakalkgewährleisten.DiesesGestaltungszielistanzustrebenunddurchdieFriedhofsatzungzu unterstreichen. Steinerne Grababdeckungsindunpassend.FürdieUrnen isteineErdbe-stattunganzubieten.

5. Dorf in der Landschaft

DasAngerdorfGöhrenliegtamSüdhangeinergeschichtsträchtigen Landschaft mit vielenSchätzen. Die alten Wegeverbindungen sindheute noch vorhanden, wie der RömerwegoderderKirchweg.ImNordostenliegtamRö-merwegeineQuellemithistorischerBrunnstu-be, überschirmt von einer Jahrhunderte altenEiche.AufdieseBesonderheitenderGeschichteund Natur könnten Bewohner und Wandererbeispielsweise durch Informationstafeln undHinweise in Wanderführern aufmerksam ge-macht werden. Die Bebauung des Anger-dorfs wird durch Obstwiesen und Gehölz-gruppen harmonisch in die historischeStreifenflureingebunden.LediglichdasNeu-baugebiet im Südosten bildet eine scharfeKante,diedurchBaum-undGehölzgruppen

aufdenPrivatgrundstückenoderentlangdesFlurwegesaufgelockertwerdensollte. DieFlurumGöhrenistbisaufwenigesteinigeKleinflächenintensivackerbaulichgenutzt.DieLandwirtschaft investiert in die Zukunft, wiediesdermoderneAussiedlerhofmitBiogasan-lage zeigt. Gerade diesem Betrieb liegt auchdieBereicherungderstrukturarmenFlurlagenam Herzen. Entlang des Römerweges wirddemnächsteineBaumreihegepflanzt,umdasLandschaftsbild aufzuwerten und die histori-scheStraßeweithinsichtbarzumachen.Auchdie wenig produktiven steinigen Wiesenzwi-ckel könnten genutzt werden, um mit Lese-steinhaufen, Gehölzgruppen oder Einzelbäu-mennaturnaheStrukturenund„Landmarken“zu schaffen. Neben kleinen MagerrasenrestenandenWaldränderngibtesnocheinigeDoli-nen als wertvolle Landschaftsbestandteile.DieseartenreichenKleinlebensräumemüsstenvorweitererVerbuschungundAufforstungbe-wahrtbleiben. GetreudemDorfmotto„JungundAlt–HandinHand“könntenbeiderGestaltungundPflegederLandschaftJagdpächter,Gartenbauverein,Rentnerstammtisch und Landjugend zusam-menarbeiten.SowürdendieBürger,vorallemdieJungen,dieGeschichteerlebenunddieZu-kunftihrerLandschaftmitgestalten.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Großschloppen ist ein landwirtschaftlich ge-prägter Ort mit 74 Einwohnern. Hier gibt esnochfünflandwirtschaftlicheVollerwerbs-undeinenNebenerwerbsbetrieb.DieHofnachfolgederVollerwerbsbetriebeistgeregelt.DurchdieUmnutzung ungenutzter Gebäude zu Wohn-raumgibteskaumLeerstände. SchwerpunkteinderDorfentwicklungsindre-generative Energien wie Photovoltaik, Biogas,Solarkollektoren,Hackschnitzel-undScheitholz-heizungen.BeidervorhandenenBiogasanlagewird durch die Restwärme ein Wohnhaus

GroßschloppenStadtKirchenlamitzLandkreisWunsiedelRegierungsbezirkOberfranken

74Einwohner

LandratDr.KarlDöhler

BürgermeisterThomasSchwarz

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeChristianKreipe

Gemarkung18ha

Dorferneuerungja

Betriebe in der Landwirtschaft5Vollerwerbsbetriebe1NebenerwerbsbetriebBetriebe in Industrie und Gewerbe 0Betriebe in sonstigen Bereichen0

S I L B E Rbeheizt und die verbleibende Abwärme zurHolz-bzw.Getreidetrocknunggenutzt. ImJahr1998wurdeinGroßschloppenmitDorf-erneuerungsmaßnahmenbegonnen.Währendder inzwischen abgeschlossenen Dorferneue-rungerfolgtenderStraßen-undWegeausbauimOrtsowieetlicheMaßnahmen imprivatenBereich. Es gibt einen Flächennutzungsplanmit integriertem Landschaftsplan. Eine Bau-landausweisungistnichtbeabsichtigt,daOrts-ansässigeimRahmenderOrtsrandabrundungeinenBauplatzerwerbenkönnen. Die„Bruck“(einüberdachterehemaligerTanz-boden)bildetdenkulturellenMittelpunktdesOrtes. Hier finden die unterschiedlichsten ge-meindlichenaberauchprivatenVeranstaltun-genundFeiernstatt.NeunGemeindenzudenenauchGroßschlop-pen zählt sind an einem interkommunalenEntwicklungskonzept beteiligt. Das Leitbild„Generation 1-2-3“ beleuchtet MöglichkeitenfürdasLebenvonSeniorenaufdemLand,da-mitdiesedievorhandenenEinrichtungenimDorfnutzenkönnenoderbeiBedarfsenioren-gerechteEinrichtungengeschaffenwerden.Mit dem Steinbruch-Rundwanderweg unddem Kartoffellehrpfad sind erste Ansätze vonTourismuserkennbar.Ferienwohnungen(überdemvorhandenenBauerncafe)werdenbereitsnachgefragt. Eine Vernetzung mit größerentouristischenNetzwerkenwirdempfohlen.EinKonzept zur Ermöglichung eines DSL-An-schlusssollteerarbeitetwerden.

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die Aufführungen der Volkstanzgruppe undauchkurzfristigdurchgeführteVeranstaltungenwieFloßfahrtenfürKinderaufdemDorfweiherlassen den Ort sehr sympathisch erscheinen.Zuden„traditionellen“Veranstaltungeninner-halbdesJahresgehörendiegroßeSylvesterfei-er, die Geburtstagsfeier, das Hexenfeuer und

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

Die Einwohner des lieblichen Fichtelgebirgs-dorfesnehmenaktivamsozialenundkulturellenLebenihrerGemeindeteil.Derausgesprochenstarke Zusammenhalt der GroßschloppenerzeigtesichbesondersbeidenMaßnahmenzurDorfentwicklung und -verschönerung, sowieihrerregenundaktivenVereinstätigkeit.Aktio-nen wie die „72-Stunden-Aktion-für-Helden“derLandjugend(BaueinesBushäuschens),dasveranstaltete Rockkonzert und der Senioren-treffförderndasGemeinschaftsgefühl.Zentrale Anlaufstellen für die Bürger im OrtsinddieDorfhalle„dieBruck“unddas„Bauern-hof-Cafe“. Ein starkes„Wir-Gefühl“ undTraditi-onsbewusstseinwirdallgegenwärtigundauchNeubürger werden aufgenommen und in dasDorflebeneinbezogen.DiebesondereFreund-lichkeitderGroßschloppenerBürgerinnenundBürgerfälltauf.DasBegrüßungskonzertsowie

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NdiegemeinsamenGemeindeausflüge.Gemein-same Bastelabende und Bibelstunden führendieGemeindeweiterzusammen.DasKartoffel-museum,KartoffellehrpfadundKartoffelkoch-buch, sowie das historische KartoffelgrabensindeineBesonderheitderGemeindeundzei-gendieengeVerbundenheitdesOrtesmitderKnollenfrucht.InsAugefallendiebesondersliebevollerhalte-nen Haus- und Hofnummern. Der kleine OrtGroßschloppen hat seine Ziele und AufgabenvorAugen,erverfügtübereinintaktesDorfle-benundseineBewohnerpflegenTraditionundBrauchtum. Dies sind beste VoraussetzungenfüreinDorfmitZukunft.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Die Baustruktur in Großschloppen wird vongroßen Grünstrukturen durchzogen. Giebel-ständigeWohnstallhäusermitSchieferdeckungwirken räumlich als Dominanten der Dreiseit-höfe,dieAckerbau-undGrünlandbewirtschaf-tungbetreiben. Die ringförmige Anordnung der einzelnenWohnstellen um den zentralen Weiher ist einwesentlichesKennzeichendesbereits1356ur-kundlich erwähnten Quellmuldendorfes. DieGemeinschafts-Biogasanlage und ein neuzeit-licherMilchviehlaufstallverlassendieseAnord-nungbedingtdurchandereGrößenanordnun-gen, sollen aber durch eine Grünplanungwiederoptischangebundenwerden. DieÜbergängevomprivatenzumöffentlichenRaum sind fließend und werden nicht durchZäunegebildet.Wennvorhanden,dannfindensichZäunenurfürNutzgärtenoderdemWoh-nen zugeordnete Freisitze. Dabei ist die ein-heitlicheZaunstrukturlobendzuerwähnen.Die landwirtschaftlichen Hofstellen werden inVoll-oderNebenerwerbbewirtschaftet.Beson-ders einprägsam stellen sich die großen Bau-körperderScheunenundNebengebäudedar.SiewerdenwiederinvorhandenerGrößeundForm erneuert und stärken damit die Hoffor-men neu. Dabei ist zu erwähnen, dass alleWohnhäuser,auchNeubautenundErweiterun-gen, die einfachen rechteckigen ländlichen

Baukörper ohne Vor- und Rücksprünge samtdessteilgeneigtenSatteldachesübernehmen.Kennzeichnend für die durchgehende Bau-qualitätdesDorfessinddienurwenigen,aberprägendenBaumaterialienwieSchieferfürdieDächer und Holzschalungen für die Neben-gebäude. Besonders fällt die handwerklicheQualitätderArbeitenauf,diebisindenDetail-bereichvonmaßstäblichenDachgauben,Fens-ternundTürenführen. Leerständesind,bisaufeindenkmalgeschütz-tes ehemaliges kleines Wohnstallhaus nichtvorhanden.Umnutzungensind inallenFällenfürdasjeweiligeGebäudeverträglichgestaltetworden. Die sogenannte„Tanzbruck“ – ein 1948 über-dachterehemaligerTanzboden–istheutezen-tralerTreffpunktdesOrtes,derdurchseineein-fache Konstruktion in seiner SinnhaftigkeitbestichtundinVerbindungmitKüchenbereichundsanitärenAnlageneinbreitesFeldanVer-anstaltungenermöglicht. Insgesamt zeichnet sich das Dorf durch Ge-meinschaftsgeist aus, der hinter den Aktivitä-tenundPlanungensteckt,diewiederumdurchden Dorfwettbewerb zusätzlich aktiviert wer-den.

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

GroßschloppenbesitztvieleunverwechselbareGrünelemente. Private und öffentliche Berei-che verschmelzen ineinander und ergänzensich zum „Großschloppener Dorfgarten“ zudessenBesuchjedereingeladenistundkeinerausgrenztwird.DieTrockenrasenaufdenFel-senkellern,derBiotopteichunddieFledermäu-sevomAbendseglerbiszurZwergfledermauserfahrenhoheAchtung. Ebenso finden die mächtigen Eschen (z. B. inder Hofstelle Wenger), die zahlreichen Wal-nussbäumeimDorfunddieBirkenalsStraßen-bäumegroßeAkzeptanz.DerGemeindeweiherwirdfürFloßfahrtengenutzt.Aufihmvorgela-gertenGrünstreifenkönnenFrühlingsgeophy-tenstudiert,BirkenpilzekennengelerntunddieFledermäusebeobachtetwerden. FürGroßundKleinistdasganzeDorfeinSpiel-undTummelplatz,aufdemsichJungundAltbe-gegnen.DiesespezifischeGrünsituationinGroß-schloppengilteszubewahrenundzufördern.

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5. Dorf in der Landschaft

DieGegendumGroßschloppenimnördlichenFichtelgebirge wurde einst von der Porzellan-und Steinindustrie geprägt. Heute ist sieTeileinesWander-undRadwandergebietesmitei-nemvielseitigenAngebotanWegen,wiezumBeispiel dem Sechsämterradweg und demFränkischen Gebirgsweg, sowie etlichen Se-henswürdigkeitenausNaturundKultur. Großschloppenbindetsichhierselbstmiteige-nentouristischenAttraktionenundAktivitätenein.DasneuangelegteGranit-LabyrinthanderStelle der ehemaligen Steinhauerei erinnerteindrucksvollandenehemalsüberregionalbe-deutsamen Abbau des Epprechtstein-Granits.Der Platz für dieses Kunstwerk in der Land-schaft ist zum einen ein schöner Aussichts-punkt und zum anderen verkehrsgünstig anRadwegen und dem Parkplatz eines ehemali-genWirtshauses gelegen.Vielleicht kann die-sesWirtshausalsweitererAnziehungspunktfürdenTourismuswiederbelebtwerden. DiemineralreichenBödenumdenOrtgehörenzumältestenKartoffelanbaugebietOberfrankens.

Die Bedeutung des Kartoffelanbaus für dasDorf wird durch einen Kartoffellehrpfad unddas jährlich statt findende historische Kartof-felgrabenbetont. ImDorfgibtesfünflandwirtschaftlicheVoller-werbs- und einen Nebenerwerbsbetrieb mitunterschiedlicher betrieblicher Ausrichtung.Dies lässt hoffen, dass die standortgerechteGrünlandnutzung in der Aue des Schloppen-bachs beibehalten wird. Angesichts der teil-weisegroßenHanglängesollteauchweiterhinauf eine erosionsschonende Fruchtfolge ge-achtetwerden. Traditionell istdie landwirtschaftlicheFlurumdasDorfnichtreichannaturnahenStrukturen.Dennochkönntenaneinigen,markantenStel-lenEinzelbäumezurGliederungderLandschaftgepflanztwerden. Es sollte auch darauf geachtet werden, dielandwirtschaftlichenNeubautenbessereinzu-gliedern.EinigeMaßnahmeninderLandschaft,wie z.B. die Kneippanlage, werden durch dieDorfbevölkerungundspeziellauchdieDorfju-gendinEigeninitiativeumgesetzt.DasEngage-mentsolltegenutztwerden,umdiewertvolleArnika-WieseimSüd-Westenauszulichten.DiePflege der vorhandenen naturnahen Struktu-ren ist inZusammenarbeitmitdemBundNa-turschutz,demLandschaftspflegeverbandunddreiLandwirtengutgeregelt.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Haidenkofen, ein Ortsteil von Sünching, mit97 Einwohnern ist heute noch ein bäuerlichgeprägtes Haufendorf. Sechs landwirtschaftli-che Vollerwerbsbetriebe und drei Nebener-werbsbetriebesowiezweiMonopolbrennerei-enprägendasDorf.EinFliesenlegerundeinePflanzenverkaufsstelle sind die beiden einzi-gen außerlandwirtschaftlichen Einkommens-alternativenimOrt. Die Grundversorgung ist in allen BereichendurchdieGemeindeSünchingunddieumlie-genden Ortschaften gesichert. Haidenkofen

HaidenkofenGemeindeSünchingLandkreisRegensburgRegierungsbezirkOberpfalz

97Einwohner

LandratHerbertMirbeth

BürgermeisterErwinRist

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeTorstenMierswa

Gemarkung405ha,davon340halandwirtschaftlicheNutzung15haWald

Dorferneuerungnein

Betriebe in der Landwirtschaft6Vollerwerbsbetriebe3NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 0Betriebe in sonstigen Bereichen0

G O L DbesitzteineeigeneWasserversorgung,dieAb-wasserentsorgungerfolgtimTrennsystem. Der von der Dorfgemeinschaft dringend ge-forderte Bau eines Rad- und Fußweges nachSünchingistmittlerweilegenehmigt.Dienot-wendigen Planungen liegen vor. KünftigeWohnhaus-Neubauten sollten nur noch fürNachgeborenemöglichsein.EineDorferneue-rungwurdevor20Jahrenabgeschlossen.DieinderDorferneuerungdurchgeführtenSanie-rungen der Dorfstraße sind noch bedarfsge-rechtundreichennochheutefürdenlandwirt-schaftlichen Verkehr aus. Gebäudeleerständegibtesheutekeine.DieNutzungregenerativerEnergien hat einen hohen Stellenwert: Es be-stehenAnlagenindenBereichenPhotovoltaik,Solar,Grundwasser-undHackschnitzelheizung,die Verwertung selbst angebauter Energie-pflanzen sowie die Stromerzeugung ausWas-serkraft. Eswirdempfohlen,dieplanerischenGrundla-gen zu aktualisieren und die überörtliche Zu-sammenarbeitzuintensivieren.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

„Einfach sein, mit Größe denken!“ Der Leit-spruch,densichdieMenscheninHaidenkofengegeben haben, drückt Bescheidenheit undWeitsichtaus.

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SiepackenanundnehmenihrGeschickindieHand. Sei es die Freiwillige Feuerwehr (FFW),die das ansprechende Feuerwehrhaus kom-plettinEigenleistungerstellthatgenausowiedie Jagdgenossenschaft mit ihrem Stadl unddemUnterhaltderFlurwegeoderdemFischer-verein,derdasLaberuferreinigt.Auchimkirch-lichen Leben wird diese Bereitschaft anzupa-cken deutlich: Da Messen nur noch seltenstattfinden, gestalten die Bürger/innen ihreAndachtenselbstbishinzuaufwändigenMai-andachten, die viele Besucher von außen an-ziehen.DasvielfältigeEngagementvonVereinenundBürgerngreiftineinander.Beispielsweiseorga-nisiertderFrauentreffdasgemeinsameBema-lenderOstereierfürdenOsterbrunnenmitderKindergruppe des Obst- und Gartenbauverei-nes (OGV) und Altenheimbewohnern in Sün-ching. Alternativ bietet er für Frauen einenYogakursindenRäumenderFFWan.DieFür-sorge füralteMenschen,dieAuseinanderset-zung beim Frauenfrühstück mit Themen wie

Depression zeugen von der sozialen Verant-wortungundderBereitschaft,sichmitgesell-schaftlichenProblemstellungenzubefassen.FürKinderundJugendlichebietetderOGVmitder Gruppe„Flotte Bienen“ unter dem Motto„Kinder helfen der Natur“ oder„Kinder helfenKindern“eininteressantesAngebot.Erfreulichist,dasseskünftigfürJugendlicheeineeigeneGruppegebensoll. Die insgesamtachtVereine–mit210Mitglie-dernbei97Einwohnern–sorgenfürFreizeitan-geboteimSommerwieimWinter(vomVolley-ballturnierbiszumEisstockschießen),gestaltenFeste, pflegen das Brauchtum oder kümmernsichintensivumdiePflegedesDorfes.Neubür-ger/innen können sich aufgrund der offenenund vielfältigen Angebote leicht und schnellintegrieren. Als Ideenpool für neue Aktivitäten entwickeltsichderoffeneFreitagstreffimVereinshaisl,dasliebevollinEigenleistungrenoviertwurde.Hierwerden die Geschicke der Dorfgemeinschaftvorausschauendgelenkt.

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ENDieneukreiertenSinnsprücheaufTonziegeln,

die jedem Haus zugeordnet sind, zeigen denIdeenreichtum der Einfälle. Um die Entwick-lungvonHaidenkofenbewusstindieHandzunehmen,wärebedenkenswert,diesenoffenenTreff als Podium für konkreteThemen, die fürdie Dorfentwicklung relevant sind, zu nutzen.Problemspezifisch wäre dafür fachliche Anre-gungdurchexterneReferenteneinzuholen.ZusammenfassendbeweistdaskleineDorfei-nen starken Zusammenhalt und großen Fleißverbunden mit einer Offenheit nach außen,wasseinebesondereStärkekennzeichnet.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Haidenkofen, ein typisches Haufendorf, liegtzwischen der Kreisstraße im Nordosten unddernaturbelassenenGroßenLaberimSüdwes-ten am Rande des Gäubodens, der Kornkam-merBayerns. Nochheutezeigtsichdasnahezugeschlosse-neSiedlungsgefügemitseinengroßenBauern-höfen. Trotz Anpassung an die derzeit not-wendigen innerbetrieblichen Veränderungenbeeindrucken die Gehöfte in ihrer DominanzundproportionalstimmigenEinheitihrerBau-körper. Die barocke Filialkirche St. Ägidius isteinliebevollgepflegtesKleinod. DieHandschrifteinervorrund20Jahrendurch-geführten Dorferneuerung ist wohltuend zu-rückhaltend sichtbar. Der Übergang von Stra-ßenasphalt über Pflasterungen bzw. wenigenPflasterzeilen bis hin zu wassergebundenenHofdeckenistnachahmenswert.Dieszeigtwie-dereinmalinbeeindruckenderWeisediehoheFunktionalität ohne Zerstörung des Dorfcha-rakters. Auch die bedarfsgerechten Geh- undWirtschaftswege sowie die ortsgerechte Be-leuchtungbedürfenderpositivenErwähnung.BaulichnotwendigeAnpassungenbzw.Sanie-rungenderteilweisehistorischenBausubstanz,sowohl bei den stattlichen Wohnhäusern alsauch den wuchtigen Scheunen erfolgten mitviel Sachverstand. Beide Gutsbetriebe einesehemaligenLandadelswerdenheutenochimVollerwerb bewirtschaftet. Neubauten fügensichmaßstäblichunddorfgerecht insOrtsbild

ein.SanierungenwurdenmitBedachtundAch-tung vor dem Überkommenen durchgeführt.Besonderserwähnenswerterscheinendiepri-vate Umnutzung der ehemaligen Tavernwirt-schaft sowie der Neubau des Feuerwehrhau-ses, des Stadels der Jagdgenossenschaft unddes unspektakulären Buswartehäuschens.Auch die Wiederbelebung eines kleinen Bau-ernhausesalsjetziges„Vereinshaisl“istheraus-zustellen.EinekleineAnmerkungamRandeseijedoch gestattet: Ein noch so schön anzuse-henderFensterladensollteauchfunktionieren.PrivateneueBebauungbeschränktsichnuraufeinigeHäuser,dieinIhrerProportionalitätdendörflichenRahmeneinhalten.Diesmussaller-dingsauchfürdasDetailvonPutzbisFenstergelten. Unter diesem Vorzeichen sollten inZukunft Bauwillige die wenigen verbliebenenLückenimOrtschließen,umdieHarmonieundBaucharakteristikdesDorfeszubewahren. AlsOrtsansässigekönnenSiesehrstolzaufIhrHaidenkofensein!

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

Haidenkofenbettetsich,umrahmtvoneinemfastdurchgängigenGrüngürtel,harmonischindie umgebende Landschaft ein. Beispielhaftegestalterische Maßnahmen verbinden dieLandschaft mit dem dörflichen Grün zu einerEinheit. Die Laber, ein naturnah belassenesFließgewässer, ist mit seinem auentypischenGehölzsaum, der mit Krautfluren unterwach-sen ist, ein Rückzugsgebiet für die Pflanzen-undTierweltundträgterheblichzurBereiche-rung des Wohnwertes bei. Mit dem Platz vordem Vereinsheim haben sich die BewohnervonHaidenkofeneinendorfgemäßgestaltetenMittelpunktgeschaffen.Auchistesgelungen,durchoffeneStraßenräumeundfußläufigeVer-bindungswege die gewachsene Dorfstrukturzu vernetzen. Besonders hervorzuheben sinddie mit natürlichen Pflastermaterialien gestal-tetenHof-undHauszufahrten.DeutlichsichtbarsinddiegroßenAnstrengungenzurAufwertung

der genutzten Hofflächen durch Hofbäume,offene Hauskanten, Spaliere und Kletterpflan-zen, die eine weitere Verbreitung verdienen.PrägendenCharakterbesitzendiebäuerlichenHausgärten,indenenauchKleinstrukturengutherausgearbeitet wurden und wesentlich zurdörflichenIdyllebeitragen.

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gezielt gepflegten Strukturen und sich selbstüberlassenen Bereichen. Dies ist nur möglich,wennLandwirte,FischerundJagdpächterver-trauensvoll zusammenwirken. Die Pflege derHecken führt die Jagdgenossenschaft durch.EinigenderHeckenkönnteetwasmehrRaumgegeben werden, damit sich noch ein Kraut-saumentwickelnkann.DieStraßenundWegeaußerhalb des Dorfes könnten durch Pflan-zung von Einzelbäumen oder Baumreihennochaufgewertetwerden.DadieDorfgemein-schaft viel in Eigenleistung umsetzt, wäre dieJugend im Sinne der Umweltbildung leichtmiteinzubeziehen,z.B.beiderEntbuschungei-nesMagerbiotopsimSüdenderOrtschaft.Da-beikönntendieHaidenkofenerauchdieLageundGeschichtederhistorischenHandelswegewiedersichtbarunderlebbarmachen.

SowirddieausgeprägteFreudeamGestaltendurchdenreichhaltigenBlumenschmuckunddieStaudenrabattendeutlich,mitdereineein-drucksvolleblühendeVisitenkarteabgegebenwird. Die offene Bauweise der überwiegendgut gestalteten Zäune unterstützt die farbge-bendeWirkungderGärten,diebisindenStra-ßenraumhineinreicht.DerRückbauderStraßeistdort,woesmöglichwar,erfolgtundgutge-lungen. Als vorbildlich ist die Gestaltung derParkplätze vor dem Feuerwehrhaus hervorzu-heben. Besondere Anerkennung verdient daskonsequenteVorgehenbeiderGehölzauswahl,wobeidienochvorhandenenwenigenNadel-gehölze konsequent und qualitätsvoll durchLaubgehölzeersetztwerdensollten.Einehar-monische Abrundung erfährt das OrtsbilddurchdenKirchhof,derpassendbegrüntundmiteinerbewachsenenMauereingefasstist.

5. Dorf in der Landschaft

DieFlächenvonHaidenkofenbildendendirek-tenÜbergangvomniederbayerischenGäubo-denzumtertiärenHügelland.Die fruchtbarenBödenmitzumTeilsehrhoherBonitätermögli-chenes,dassindiesemkleinenDorfnochsechsLandwirteimVollerwerbunddreiimNebener-werbdieFlächenumdasDorfunddarüberhi-naus bewirtschaften. Fährt man auf Haiden-kofenzu,soverblüfftderStrukturreichtumderLandschaft, der die Liebe und den Bezug derHaidenkofenerzuihrerUmgebungwiderspie-gelt. HaidenkofenliegtinderAuederGroßenLaber,die sich im Dorf in Hartlaber und Mühlbachteilt.EntlangderFließgewässersindentwederschützende Uferstreifen vorhanden oder eswird standortgerecht Wiesennutzung betrie-ben.ZumTeilkonntenvomWasserwirtschafts-amtFlächenerworbenwerden,umdieGewäs-ser zu renaturieren. Südwestlich des Ortesbefinden sich Altwässer und ein kleiner Au-wald,derzurHälftenichtgenutztundnichtbe-jagtwird.DieAltwässerwerdenalsRückzugs-raumgesehenundnichtbefischt. DieLandschaftistgeprägtdurcheinMosaikvonintensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen,

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

HarrlingisteinländlichgeprägterWohnortmitdörflichem Charakter. Die Landwirtschaft mitzwei Vollerwerbs- und einem Nebenerwerbs-betrieb hat geringe Bedeutung. Fremdenver-kehristinbescheidenemUmfangvorhanden.DieGrundversorgungfürdie420Bewohneristdurch ortsansässige Geschäfte gesichert. Derim Hauptort ansässige Elektronikzulieferbe-triebmit2.000Arbeitsplätzensichertfürvieledas Einkommen. Ein Auspendeln von Arbeit-nehmernindieweitereRegionistdamitnichtnotwendig. Erfreulich ist, dass am Ort noch

HarrlingGemeindeZandtLandkreisChamRegierungsbezirkOberpfalz

420Einwohner

LandratTheoZellner

BürgermeisterLudwigKlement

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeGerhardAltmann

Gemarkung438ha,davon281halandwirtschaftlicheNutzung116haWald

Dorferneuerungnein

Betriebe in der Landwirtschaft2Vollerwerbsbetriebe1NebenerwerbsbetriebBetriebe in Industrie und Gewerbe 1Betriebe in sonstigen Bereichen2

S I L B E ReinigeAusbildungsplätzebestehen.InHarrlingistnocheineGrundschulemitdenKlassen1,2und 4 vorhanden. Weiterführende Schulensind inunmittelbarerNähemitdemSchulbuszuerreichen. Bemerkenswert ist das Ortsstraßennetz, dasaufhohemtechnischemundgestalterischemNiveau ohne staatliche Fördermittel ausge-baut wurde. Ein Flächennutzungsplan ausdem Jahre 1974 wurde seitdem um 15 Deck-blätter aktualisiert und fortgeschrieben. EinLandschaftsplan existiert nicht. Baugebietewurden erschlossen: zwei Baugebiete mit je15 ParzellenalsjüngstesBaulandfürEinheimi-sche.DasBaugebietSchlosserberg ist imAuf-stellungsverfahren.DieseWohnbebauungliegtineinemökologischsensiblenBereich;umsowichtigerwerdenPlanfestsetzungenzumländ-lichen Bauen und zum Grün an Straße undOrtsrand. DieVereineunddieBürgerwerdenimstarkenMaße bei den Entscheidungen mit einbezo-gen. Ein Dorfleitbild wurde bisher noch nichtentwickelt. Trinkwasser- und Energieversor-gungsindgesichert.DieAbwasserentsorgungerfolgt durch eine überörtliche Zusammenar-beit. Harrling sollte zur Sicherung seiner Attraktivi-täteinKonzeptzumDSL-Anschlusserarbeitensowie das vorhandene klein- bis mittelständi-sche Gewerbe unterstützen und stärken. Dergroße Arbeitgeber im Hauptort ist für einenachhaltigeEntwicklungeinbeachtlichesRisi-ko. In wirtschaftlichen Krisenzeiten bildet dasKleingewerbeeinesolidereBasis.

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2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

„Wir-Gefühl“wirdgroßgeschriebeninHarrling,Kinder,JugendundSeniorensindfestimJah-resablauf von Harrling miteinander verwobenundeingebunden.DiesspiegeltsichineinemregenVereinsleben(Gartenbauverein,„D-Schatz-bergsschützen“, Krieger- und Reservistenka-meradschaft(KUSK))undeinemausgeprägtenGemeinschaftssinn wieder. Neben dem Ver-einslebenbeteiligensichdieDorfbewohneranzahlreichen gemeinschaftlichen „Dorfaktio-nen“ wie der wöchentlichen Dorfversamm-lung, an Aktionsabenden beispielsweise der„Haustürschilderaktion“ und gemeinsamenMaßnahmen zur Verschönerung des OrtbildswiedemHydranten-undVerteilerkästenbema-len. Grünes Klassenzimmer und die ansässigeKräuterpädagogin sensibilisieren bereits dieKleinstenfürNaturnäheundUmweltbewusst-sein.

EineweiterewichtigeRolleimGemeindelebenvon Harrling spielt die Kirche„St. Bartholo-mäus“. Die Marianische Männerkongregation,der katholische Frauenbund, die katholischeLandjugend, der im Pfarrheim stattfindendeSeniorentreff und die Harrlinger„Bartholomä-Kids“ bereichern dabei nicht nur das religiöse

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GLebendesDorfes,sondernsindinallenBerei-chenmitengagiert.Außergewöhnlichistdabeidie gemeinsame ehrenamtliche Pflege undeinheitlicheBepflanzungdesFriedhofs.Höhe-punkte im Jahresverlauf sind die„Bartholo-mäus-Kirchweih“,der„Bombenleger-Faschings-ball“desKUSKundderkleinsteChristkindlmarktBayerns. Harrling ist sehr traditionsbewusstundpflegtdasBrauchtuminvielenBereichen,diesführtsichtlichzueinertieferenIdentifikati-onderBürgermitihremDorf.DeraufgestellteZunftbaum und das „Büchsenmacherschild“fürVäterneugeborenerTöchtersindAusdruckdieser Traditionspflege. Harrling ist eine Ge-meinde, die zusammen die Vergangenheitkenntundachtet,dieGegenwartlebtundge-staltet,sowiedieZukunftplantundmiteinan-der realisiert. Heimat- und„Wir-Gefühl“ verbin-detdieMenscheninHarrling.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Harrling, ein Straßendorf in landwirtschaftlichgeprägter Hügellandschaft des BayerischenWaldes,gruppiertsichmitseinemursprüngli-chen Ortskern um die weithin sichtbare undgut gepflegte Barockkirche St. Bartholomäus.Der Dorfkern hat sich zwangsläufig an dernordsüdlichenDurchfahrtsstraßeerweitert.DasältereBaugebietMeierberggreiftdieStruk-tur des Altortes auf und fügt sich mit seinenBaukörpern indieTopographieein.Hervorzu-hebenisthierdieeinheitlicheDachlandschaft.Das neu ausgewiesene Baugebiet Schlosser-berg wurde lobenswerterweise nochmalsüberarbeitetundzeigtsichnunplanerischmitneuer Straßenführung (ohne Wendehämmer)wesentlich dorfgerechter als vorher. Jedochauch hier ist die Einbindung der Gebäude indie Topographie von entscheidender Bedeu-tung. DieeinstigenlandwirtschaftlichenHofstruktu-ren mit Wohnhaus und wuchtigen Scheunensindauchheutenochguterkennbar.Leideristteilweise an den älteren Wohnhäusern diemoderneFormenspracheder70er-und80er-JahresowohlbeidenAnbautenalsauchimDe-tail nicht vorbeigegangen. Bei anstehenden

RenovierungenoderErweiterungensolltemansichwiederaufdiegewachseneregionaleBau-kulturbesinnen.EinigeguteAnsätzesindbe-reitssichtbar. Aufgefallensinddiewohltuendzurückhalten-denHofzufahrten,Trockenmauernsowiemaß-stäblichenGehwegeundLeuchten.Zäunesoll-ten nur stehen, wo sie unbedingt notwendigsind. Dementsprechend sind bereits etlicheentferntworden.

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Bei der Einbeziehung von Fotovoltaikanlagenauf Dächern ist besonders darauf zu achten,dasssienachMöglichkeitgänzlichinderDach-fläche liegen. Dies wurde löblicherweise zumüberwiegendenTeilbereitsumgesetzt. Die Gemeinde sollte versuchen, einen qualifi-ziertenPlaner fürsichzugewinnen.Solcheinkostenloser Bauberatungsservice wäre für je-den einzelnen Bürger sowohl bei Neu- undUmbauten als auch bei Sanierungen äußersteffektivundfürdengesamtenOrtvorbildlich.VielleichtistaucheinekleineBaufibelrealisier-bar. Dies wäre insbesondere für das geplanteBaugebiet Schlossergasse sehr wertvoll. Auchbei anstehenden Baumaßnahmen einzelnerBürger wäre ein derartiger Leitfaden äußersthilfreich.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

Harrling beherbergt einen mustergültigenSchulgarten,derverschiedeneheimischeBee-rensträucher, zahlreiche Obstarten bis hin zunaturnahen Pflanzungen nahezu alle Lehrin-halte über den naturnahen Garten aufzeigt.WeiterhinbietetderSchulgarteneinangemes-senes Spiel- und Bewegungsangebot für her-anwachsendeGenerationen.DiePlanungundteilsbegonneneUmsetzungdesneuenKinder-spielplatzesmitPavillonundWasserspielistge-lungen. NachhaltigistauchdieObstbaumpflanzaktionvon169ObstbäumenmitStandort-undArten-auskunft im Pflanzplan, so dass Interessierte30-50verschiedeneObstsortenerlernenkön-nen.PrivateAktivitätenwiediePflegederMa-riengrotte oder der Ersatz fremdländischer,immergrüner Hecken durch blütenreicheStrauchheckenzeugenvonhoherGrünsensibi-lität.

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ImBaugebiet„Meierberg“wurdenauföffentli-chemGrunddorfgerechteGrünstrukturenmitStraßenbäumen auf Schotterrasenflächen ge-schaffen. Besondere Erwähnung verdient derzeitgemäße, grüne Friedhof von Harrling, indem hohe Grabmalskultur verwirklicht undgepflegt wird. Es ist zu hoffen, dass die ge-schaffenen Grünstrukturen auf diesem hohenNiveau in Zukunft erhalten und weiterentwi-ckeltwerden.

5. Dorf in der Landschaft

Harrling liegt im Bayerischen Wald an einemOsthang mit Blick auf den Arber und seineNachbarberge.DasDorfHarrlingistvoneinerstrukturreichen Landschaft mit zahlreichenEinzelhöfenundWeilernumgeben,wiees fürden Bayerwald typisch ist. Nicht nur Harrlingselbst,sondernauchdieNachbarortewieDie-tersdorf, Liebenau undWolfersdorf sind nochstarklandwirtschaftlichgeprägt.DieLandwir-te im Voll- und Nebenerwerb gewährleisten

derzeitdieBewirtschaftungdermeistkleintei-ligen,strukturreichenAcker-undWiesenlagen.IndenHanglagenwirddurchGrasranken,He-cken und hangparallele Bewirtschaftung derBodenabtrag reduziert. Die Bachauen werdenalsGrünlandgenutztundvonoffenenGräbenmit Hochstaudensäumen sowie einzelnen Er-lengegliedert. TrotzderkleinteiligenundoftextremenStand-ortesiehtmannuraufwenigenFlächenBracheoder Aufforstung. Die Landschaft mit ihrerstandortangepassten Nutzung und den zahl-reichen naturnahen Elementen entsprichtderzeit einem Idealbild, das aber durch denfortschreitenden Strukturwandel in der Land-wirtschaftgefährdetist. Die Harrlinger Bürger schätzen und gestaltenihrestruktur-undartenreicheLandschaftnichtnurwegenihresErholungswertesfürEinheimi-sche und Urlauber, sondern auch wegen derkulturgeschichtlichen Bedeutung. So hat bei-spielsweisediePfarrjugendFlurdenkmalekar-tiert,dabeidieGeschichteihrerHeimatunddieSchätzederLandschaftentdeckt.DieWaldka-pelleMariaSchneeistwegenihrerkulturellenBedeutung,aberauchwegenderheilbringen-den Quelle und idyllischen Lage ein Anzie-hungspunkt im Wanderwegenetz. Nicht zuletztzeigendieHarrlingerihreVerbundenheitzur Landschaft mit der Pflanzung von Obst-baumreihen und verschiedenen Artenschutz-maßnahmen.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Ilsenbachisteinlandwirtschaftlichstrukturier-ter Wohnort mit 70 Haushaltungen und270 Einwohnern.DarüberhinauswirdderOrtdurchdasdurchPrivatinitiativewiederaufge-baute Schloss geprägt. Die Dorferneuerungwurde bereits durchgeführt. Hierbei ist einSkulpturenwegundeingeologischerLehrpfadentstanden, der von Tagestouristen genutztwird. DieGrundversorgungistdurchdieVernetzungmit den umliegenden Gemeinden gesichert.DasOberflächenwasserwirdgetrenntgesammelt

IlsenbachGemeindePüchersreuthLandkreisNeustadta.d.WaldnaabRegierungsbezirkOberpfalz

270Einwohner

LandratSimonWittmann

BürgermeisterLorenzEnslein

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeWalterHeidenreich

Gemarkung2.520ha,davon1.590halandwirtschaftlicheNutzung680haWald

Dorferneuerungja

Betriebe in der Landwirtschaft6Vollerwerbsbetriebe3NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 7Betriebe in sonstigen Bereichen3

B R O N Z Eunddirektabgeleitet.EinBaugebietistausge-wiesen, in dem noch freie Bauplätze vorhan-densind.Neubürgerwerdenaktivintegriert.Das Dorf bietet nur geringe Arbeitsmöglich-keiten. Viele Bürger nutzen Verdienstmög-lichkeiten in den umliegenden Mittelzentren,insbesondere in Weiden. Leer stehende undleer fallende Gebäude könnten durch Gewer-betreibende genutzt und somit ArbeitsplätzevorOrtgesichertwerden.DervorhandeneTa-gestourismus sollte weiter ausgebaut undÜbernachtungsmöglichkeitenangebotenwer-den.ZukunftskonzeptezurNutzungregenera-tiverEnergienwärennochzuentwickeln.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

Ilsenbach ist ein geselliges Dorf, das seinekirchlicheTraditionbewahrthat.DieWallfahrts-kircheSt.QuirinprägtmitWallfahrtenundGot-tesdienstendasLebeninIlsenbach.Zumjährli-chen Höhepunkt, dem dreitägigen Fest desheiligenQuirin,leistetbeispielsweisedieFrau-enuniondurchdasBindenderKräuterbuscheleinenwürdigenBeitrag. Die Ilsenbacher feiern gut und gerne und sogibt es ein jährliches Backofenfest mit 1.000-1.500 Gästen, das die Backofengemeinschaftorganisiert, seit im Rahmen der Dorferneue-rung ein Brotbackofen gebaut wurde. EinFestindieserGrößenordnungzeugtvomGe-meinschaftsgeist und Organisationstalentder Bürger/innen. Im Sommerhalbjahr wird

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der Backofen monatlich zum Brot- und Ku-chenbackenangeheizt.MehrereVereinebietenFreizeitaktivitäten wie Wanderungen an oderkümmernsichumdenUnterhaltderdörflichenInfrastruktur. MitderSanierungdesSchlossesundderpro-fessionellenOrtschronikdesSchlossherrnsowiemehrerer geschichtsinteressierter Bürger wur-dederhistorischeBezugvonSchlossundUm-gebung wieder lebendig und im Bewusstseinder Bürger verankert. Eine eigene Ortsfahneunterstreicht das gesunde Selbstbewusstseinder Bürger und die Identifikation mit ihremOrt. Kinderbetreuungseinrichtungen,AngebotefürJugendlichesowieweitereVereinesind inPü-chersreuthangesiedeltundwerdendurchdieräumlicheNähegernegenutzt.Eskönnteüber-legtwerden,obdurchgeeignete,altersgerech-te Angebote die Kinder und Jugendlichen imDorfselbstOrteingebundenwerdenkönnten.Durch gezielte Abfrage könnte auch ermittelt

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CHwerden,obund inwelcherWeiseFamilien im

Ort einen Bedarf an Unterstützung haben.Zu wünschen bleibt, dass die Dorfgemein-schaftauchnachderDorferneuerungihreGe-schickeunddieweitereEntwicklungvonIlsen-bachselbstindieHandnimmt,sichweiterhinprojektbezogene Ziele setzt und sich damitleichterentsprechenderNachwuchsgewinnenlässt.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Das867JahrealteIlsenbachliegtimNaturparkOberpfälzerWald. Der Ort, in der Struktur eintypisches Haufendorf, wird auch heute nochvon seinen landwirtschaftlichen Höfen ge-prägt. Dies trifft besonders auf den Dorfkernzu.GroßeDreiseithöfemitdenzurStraßeste-hendengiebelständigenHäuserngebendemDorfseinenunverwechselbarenCharakter.Dieteilweise schwierige Topographie wurde beiden Gebäudestellungen übernommen. DieStraßenführungund-beleuchtungistbedarfs-gerecht. Die Hofzufahrten und auch der amOrtsrand liegende Parkplatz sind mit gepflas-terten oder offenporigen, wassergebundenenDeckschichten versehen. Besonders wohltu-endistderkleineBachlaufinstraßenbegleiten-demGrüneingebettet.DieimJahr1986ange-ordnete,umfassendeDorferneuerungundhierinsbesondere das Ziel des Dorfleitbildes, einunverwechselbaresOrtsbilddurchBauformenund-detailszuerhaltenundvorallemzustär-ken,istnichtzuübersehen.Buswartehäuschen,einfache Lattenzäune zwischen regionaltypi-schenGranitsäulenbishinzuschönenWerbe-tafeln wie am Gasthaus Miedl, fallen wohltu-endauf. AlsweiterengroßenPluspunktistfestzuhalten,dassimOrteinqualifizierterOrtsplanerwohnt.FachlichwertvolleBauberatungwirdkostenlosangeboten.AndieserStelleseibesondersderNeubau des Hauses Nr. 13 erwähnt, der sichwie selbstverständlich in die vorhandene alteBausubstanzeinfügt.HierwirdeinschönesBei-spielzurNachahmunggegeben. LobenswertistdieRestaurierungdesamnörd-lichen Ortsausgang liegenden, in Privatbesitz

befindlichen Schlosses Ilsenbach, die einemWiederaufbau gleichkommt. Allerdings sollteauch im unmittelbaren Umfeld mit VorplatzundGartendemhohenkulturellenStellenwertRechnunggetragenwerden.Bei aller positiver Betrachtung wird dringendempfohlen, eventuell leerstehende Bausub-stanz mit neuem Leben zu füllen, bevor eineZersiedelung des Ortskerns eintritt. Absehbarist sicher auch der Sanierungsbedarf einigerGebäude, insbesondere auf dem energeti-schenSektor.DabeiistbesondersaufdenRück-bau übernommener städtischer Elemente zudrängen,wasbesondersfürdasimNordostenbefindliche Baugebiet gilt. Hierfür finden sichim Ortskern mittlerweile durchgeführte und

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ansprechend gelungene Beispiele, sowohl fürWohnhausalsauchfürNebengebäude.Dann erfüllt sich der IlsenbacherWahlspruch:„Ilsenbachmacht´s“.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

DieDorfstraßenwirkendurchdiebegleitendenGrünstreifensehrgroßzügig.DieStraßenbreitensindrelativschmalgehalten,diesberuhigtdenVerkehrundesentstehteineguteoptischeWir-kung. Die Übergänge zu den privaten Flächenund Höfen sind gelungen und werden durcheinzelne Sträucher und Bäume aufgelockert.DasdörflicheZaunbildstörendazwischenaberunpassendeNeugestaltungen. DieOrtsmittezwischenFeuerwehr-undBack-hauszeigteineharmonischePlatzsituationmitruhigenGrasflächenundneugepflanztenLin-den. Unter der großen Grünfläche beim Dorf-brunnenbefindetsicheineLöschwasserzisterne.

VonderQuelledesIlsenbachesführtübereineStreckeeinoffener,gepflasterterBachlauf.DergesamteOrt istvongroßenLaubbäumen,vorallem Eschen und Linden charakterisiert. Be-sondersortsbildprägendistdiegroße100-jäh-rigeLindeaufdemAngervorderKirche.HierwurdedieökologischwertvolleFriedhofsmau-erbehutsamrenoviert,inderenFugenundRit-zen trockenheitstolerante Pflanzen einen Le-bensraum fanden. Die Mauerkrone ist von

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einerlockerenStrauchheckegesäumt.Dahin-terumgibteinkleinerGottesackerdieehrwür-digeKirche.Eswirdempfohlen,einpassendesKonzept zur Friedhofsgestaltung zu erarbei-ten. Einige landwirtschaftliche Anwesen habenbeispielgebend mit Natursteinpflaster undwassergebundenen Belägen ihre Hofräumeaufgewertet. Kübelpflanzen und bunter Blu-menschmuckzeigenLebensfreude.

5. Dorf in der Landschaft

IlsenbachunddieöstlichgelegenenBergkup-pen des OberpfälzerWaldes bieten vielfältigeAusblickeinalleHimmelsrichtungen.DasDorffügtsichindieGeländeformamWesthangdesIlsenbergsund istdurchzahlreicheObst-undGehölzgruppen in die Landschaft eingebun-den.DieBaumheckeamSchlosskönnteausge-lichtet werden, um das Kulturdenkmal auchvonaußensichtbarzumachen.Umgekehrtge-hören die freistehenden Wirtschaftsgebäudehinter dem Schloss und das Trafohaus am

südlichen Ortseingang noch durch einzelneBäume oder Gehölzgruppen in das Ortsbildeingebunden. DiewestlichgelegeneWahlfahrtskircheSt.Qui-rinisteinOrtmitbesondererAusstrahlungundRuhe.DasKulturdenkmalistumgebenvonal-ten Linden und Baumreihen, man erlebt eineKraft gebendeVerschmelzung von Natur undKultur.DieseKoppelungfindetundspürtmanauchaufdenneuenWanderwegen–demgeolo-gischenLehrpfadunddemSkulpturenwegmitseinenmodernenWerkenregionalerKünstler.DiebergigeKulturlandschaftumIlsenbach istfürBürgerundBesuchereinattraktiverLebens-raum, vor allem wegen der funktionierendenflächendeckendenLandbewirtschaftung.DurchFlurneuordnung und neue Flurwege wurdendie landwirtschaftlichen Produktionsbedin-gungendieserMittelgebirgslagedeutlichver-bessert. Dabei wurden erosionsminderndeRanken belassen, auf denen sich Hecken undBaumgruppenentwickelthaben.Diesewerdenerhalten, genauso wie Einzelbäume und Ge-hölzgruppen entlang der Flurwege. In denweitläufigenAckerlagenöstlichvonIlsenbachwirdaufeinigenerosionsgefährdetenFlächenderBodenabtragdurchGrasstreifenverringert.Die Fließgewässer, wie der Ilsenbach und diekleinenZuflüssezurSchlattein,sindabschnitts-weise von Gehölzgruppen begleitet. Die Flä-chenentlangdieserGewässerwerdenalsGrün-land genutzt oder mit mehrere Meter breitenGrassteifen vor Einträgen aus den Ackerlagengeschützt.FürdenBiotopverbundwäreesvor-teilhaft, wenn der Feuchtvegetation entlangder Bach- und Grabenufer noch etwas mehrPlatzbliebe.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Mariakirchen ist ein Straßendorf mit 612 Ein-wohnern. Die Landwirtschaft mit sieben Voll-erwerbs- und Nebenerwerbsbetrieben hatnocheinebeachtlicheBedeutung.DerSchwer-punkt Industriegemüsebau stabilisiert daslandwirtschaftlicheEinkommen.DesWeiterengibteseinenForstbetrieb. HandwerkundGewerbestellen22Betriebemit120 Arbeitsplätzen. Die Grundversorgung desOrtesistgesichert.DerTagestourismus,deraufdenRad-undWanderwegensowievorhande-ner Gastronomie basiert, spielt eine wichtige

MariakirchenMarktArnstorfLandkreisRottal-InnRegierungsbezirkNiederbayern

612Einwohner

LandrätinBruniMayer

BürgermeisterAlfonsSittinger

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeBerndHofbauer

Gemarkung48ha,davon18halandwirtschaftlicheNutzung30haWald

Dorferneuerungja

Betriebe in der Landwirtschaft7Vollerwerbsbetriebe7NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 9Betriebe in sonstigen Bereichen13

S I L B E RRolle. Ein neues attraktives Schlossparkhotelund vier Ferienwohnungen bieten Übernach-tungenan. EineKooperationderFachhochschuleDeggen-dorfmitdemSchlossindenBereichenPflege,Unternehmensgründung und nachhaltigesBauenistfür2010geplant.ImOrtgibteswenigleerstehendeGebäude. Im Bereich der Planungen gibt es einen Flä-chennutzungs-undeinenLandschaftsplan,ei-nenFlächenentwicklungsplansowieeinenBe-bauungsplan.DieDorferneuerungwurde2005abgeschlossen. Es wird empfohlen das TourismusgeschäftdurchVernetzungmitanderenOrtschaftenzufördern.DievorhandenenPlänesolltenüberar-beitet, dabei Begrünungs- und Gestaltungs-richtlinienmitaufgenommenwerden.DasalteDorfleitbildistwertesneuzudiskutierenundzuformulieren.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

DiefrühereDorfschule istdiezentraleAnlauf-stellefürdie13aktivenVereinederGemeinde,die sehr gut miteinander vernetzt sind unddurch ihre regeTätigkeit das Dorfleben maß-geblichprägen.MariakirchenistüberdieseinesehrmusikalischeGemeinde.Dieszeigtsichei-nerseits indenzahlreichenKonzerten imJah-resverlauf wie Mozarts Krönungsmesse oderMarienvesper, andererseits beim sehr aktivenKinderchor„Dompfaffen“.

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Mariakirchen ist vor allem auch eine Gemein-de,dieJungundAltetwasbietetundmitein-bezieht.SoverfügendievielenVereinemitih-rem breiten Angebot ausnahmslos über einehervorragende Jugendarbeit. StellvertretendhierfürstehenderSportvereinmit12Fußball-mannschaftenund14JugendtrainernoderdieguteJugendarbeitderFreiwilligenFeuerwehr.Für kulturvolle Höhepunkte sorgen die„Kulturblos´n“mitihrerEigeninszenierungderPassion und des Schauspiels „Robin Hood“.Ebenso die katholische Landjugend und derFrauenbund, die Soldatenkameradschaft undder Bauernverband bereichern das Veranstal-tungsangebot: von der JugendfußwallfahrtundSonnwendfeierüberdasSchlossparkOpenAirbiszur„Mir-san-mir-Aktion“.Indiesesintak-te und facettenreicheVereins- und Dorflebenwerden auch Neubürger gekonnt und gerneintegriert. UmdieBürgerbesserüberalleszuinformieren,wirddieEinführungeinesDorfblattesmitaktu-

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ENellen Terminen und Infos empfohlen. Maria-

kirchenisteinDorf,daseineMengezubietenhat und sehr vom gemeinsamen Miteinanderprofitiert.DassollteinZukunfterhaltenbleiben.

3. Baugestaltung und -entwicklung

MariakirchenbesitzteinelangeQualitätstradi-tion. Schon die bekannte Kirche wurde im18. JahrhundertvonheimischenKünstlernge-staltetundsetztfürsicheinZeichen,daskeineVergleichezuscheuenbraucht.DasDorfistgutindieLandschaftdesKollbachtaleseingebun-den.AuchdieBaugebieteausdenletztenJahr-zehnten stören dies nicht. Die raumbildendealte dörfliche Baustruktur ist noch vorhandenunddominiertdasOrtsbild.Dies istvorallemam zentralen und angerartigen Dorfplatz gutsichtbar,derdurchintaktePlatzwändegefasstist. Die großmaßstäbliche Konservenfabrik istaufdieseWeiseebensoindieBaustrukturdesDorfes integriert.AndenOrtsrändernsind je-doch Verbesserungen empfehlenswert. Her-vorzuheben ist die umfassende Nutzung dervorhandenen Bausubstanz, denn es gibt imganzenDorfkeinesignifikantenLeerstände.DerDorfplatzistoffenundunprätentiösdörf-lich gestaltet. Obwohl es galt, eine sehr ver-kehrsreiche Straße zu integrieren, überzeugtdie Zonierung der unterschiedlichen Platzbe-reichebishinzudenhalböffentlichenVorberei-chen vor den Wohnhäusern. Der ÜbergangvomöffentlichenzumprivatenRaumistauchinangrenzendenStraßenräumenwiederStein-gassevorbildlichgelöst. DasSchlossmitNebengebäuden,dasalsHotelgenutztwird,undseinPark,habendenWertei-neshocheinzuschätzendenPotenzialsfürdenOrt Mariakirchen und seine weitere Entwick-lungsmöglichkeiten. Es hat eine Vorbildfunk-tion in verschiedenen Ebenen: Das Wasser-schloss wurde in seiner Struktur erhalten undrenoviert,ineinaltesÖkonomiegebäudewur-deeinekleineBrauereieingebaut,derBereichamGebäudewirdalsBiergartengenutzt. ImSchlossparkwurde inVerbindungmitei-nem Torhäuschen ein neuer Hoteltrakt mithoher Gestaltqualität errichtet, der mit seiner

modernen Konstruktion und FormensprachealseinmitgrünemGlasverkleideterKubusvöl-liginKontrastzuraltenBausubstanzsteht.Mitden Spiegelungen in der Fassade und derTransparenz des Glaskörpers führt er aber ei-nen Dialog mit der historischen BausubstanzunddemGründesSchlossparksundfügtsichdamitindieUmgebungein.Vorbildlichistauchdie Restaurierung und Umnutzung eines höl-zernenStadelsimSchlosspark,deralsPartyzo-nebeiHochzeitendient. Historische Bausubstanz, die allenfalls nochfragmentarischvorhandenist,mussnichtdemAbriss zum Opfer fallen. Dies wird eindrucks-voll an der Ruine der alten Schlossbrauereisichtbar. Hier ist es gelungen, mit modernenErgänzungen ein neues und qualitativ hoch-wertigesGebäudezuschaffen,dasaberseineGeschichtenichtverleugnet.

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

MariakirchenliegtmalerischeingebettetindieLandschaft des Kollbachtales.Von außen sindgroßzügige Grünstrukturen im Altort nördlichderverkehrsreichenStaatsstraßezuerkennen.VielegroßeLaub-undObstbäumeindenGär-ten sowie der Baumbestand des naturnahenSchlossparksprägendasDorf. DiedurchdieDorferneuerungsmaßnahmeneugestaltete Dorfmitte wurde als grüner Angermit Großbäumen angelegt. NeupflanzungenvonLaubbäumenverstärkendengrünenRah-menfürdieehrwürdigePfarrkirche.DieWürdedes Gotteshauses sollte sich im Gottesacker,dem Friedhof besser widerspiegeln. Die orts-übliche, den Jahreszeiten angepasste bunteBepflanzungzeigtgepflegteGräber.Das Luftbild verdeutlicht einen grünen Dorf-randdurchprivateGärtenderSiedlungshäuserim Osten, aber auch das Fehlen einer Orts-randausprägungimSüden.Diebereitsverfasste

AbsichtserklärungfürgrüngestalterischeMaß-nahmensolltezügigumgesetztwerden.DabeisindauchdieStraßenräumedurchGroßbaum-pflanzungenzuvernetzen. DenMitgliederndesObst-undGartenbauver-einsisteseinbesonderesAnliegen,dieöffent-lichen Flächen im Dorf attraktiv zu gestaltenundzupflegen.

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5. Dorf in der Landschaft

DieLandschaftumMariakirchenist,typischfürdas niederbayerische Hügelland, geprägt vonintensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Zwi-schen den ackerbaulich genutzten HängenliegtdasKollbachtal.DieKollbachistinweitenTeilennochinihrerursprünglichenmäandrie-renden Form mit naturnahem Uferstreifen er-halten. Die überschwemmungsgefährdetenBereiche imTalwerdenweitgehendstandort-gerecht als Grünland genutzt. Einzelne über-schwemmungsgefährdeteAckerflächenimTal-grund sollten in Grünland umgewandeltwerden.AufgrundderfruchtbarenBödensindnoch mehrere Vollerwerbs- und Nebener-werbsbetriebe in und um Mariakirchen aktiv.Esistsehrerfreulich,dassesimmittlerweileab-geschlossenenFlurneuordnungsverfahrenge-lungen ist, Maßnahmen zum Erosionsschutzumzusetzen. So wurden Ackerschläge querzumHanggedrehtundzahlreicheHeckenalsQuerstrukturengepflanzt,umdieHanglängenzuverkürzen.Das engagierte „Landschaftsteam“, das diezahlreichen Pflanzungen selbst durchgeführthat,könntezurVerbindungderGehölzeinder

Flur und zur Betonung derWege noch einigeEinzelbäume ergänzen. Empfehlenswert wäreauch, an den Wegrändern Raum für die Ent-wicklung von Krautsäumen zu belassen. DieFlurwege werden von der Mariakirchener Be-völkerung und Radtouristen aus dem Bäder-dreieckgutfürihreFreizeitnutzungangenom-men. Dem Wunsch der älteren Mitbürger,einigeRastbänkeentlangderWegeaufzustel-len, wurde nachgekommen. In einer Gemein-schaftsaktion mit der Dorfjugend könnte anderaltenKiesgrubeeinTreffpunktmitGrillplatzgestaltet werden. Die vorhandenen Informa-tionstafelngebenAnlass,sieumThemenwegezuergänzen,umdie imRahmenderFlurneu-ordnung begonnene Umweltbildung fortzu-setzen.Die geplante Renaturierung der Kiesgrube imNordwesten sollte behutsam, mit wenig ein-greifendenMaßnahmendurchgeführtwerden– beispielsweise wird empfohlen, die vorhan-denen Steilkanten für den Insektenschutz zubelassen.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Nattenhausen ist ein landwirtschaftlich ge-prägterOrtmit540Einwohnern.Derlandwirt-schaftliche Strukturwandel reduzierte die An-zahlderBetriebeaufvierVollerwerbs-undzweiNebenerwerbsbetriebe. DieGrundversorgungistgesichert.Imbenach-barten 300 Meter entfernten Breitenthal sinddie notwendigen Ärzte und Einkaufsmöglich-keitenvorhanden.Ein„Flexibus“sorgtfürmo-bileFlexibilität:DerBusübernimmtTransport-fahrtenauftelefonischeAnfragederBürger.MitelfHaltestellenimOrterreichtjederinnerhalb

NattenhausenGemeindeBreitenthalLandkreisGünzburgRegierungsbezirkSchwaben

540Einwohner

LandratHubertHafner

BürgermeisterGabrieleWohlhöfler

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeJosefStockerundPeterPaintner

Gemarkung485ha,davon385halandwirtschaftlicheNutzung100haWald

Dorferneuerung / Städtebauförderungja

Betriebe in der Landwirtschaft4Vollerwerbsbetriebe2NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 17Betriebe in sonstigen Bereichen23

B R O N Z Evon 100 Metern eine Abfahrtstelle. Die Trink-wasserver- und Abwasserentsorgung sinddurch eigene Brunnen und überörtliche Klär-anlagengesichert.TeilweisewirddasOberflä-chenwasservomSchmutzwassergetrennt.ImOrthatsichzumTeilinleerfallendenland-wirtschaftlichen Gebäuden ein beachtlichesGewerbeangesiedelt.Mehrals70Arbeitsplät-ze werden so im Ort angeboten. Beispielhaftsind die oberschwäbischen Magnetspiele mitdem„SpieldesJahres2009“zunennen.Weite-reArbeitsplätzebefindensichinUlm,Neu-Ulm,Günzburg, Krumbach und Weißenhorn. VieleBürgerarbeitenimBereichMaschinenbauso-wie in einer benachbarten Behinderten-Ein-richtung. Im Rahmen der überörtlichen Zusammenar-beit stellt die Gemeinde in Form eines Schul-verbandesdieschulischeGrundversorgunginDeißenhausen. Die notwendigen Busverbin-dungen werden angeboten. Die Hauptschulesowie die weiterführenden Schulen sind inKrumbach. EinumfangreichesNaherholungsgebietbefin-det sich am OberriederWeiher. Eine Freizeit-gesellschaft unterhält unter anderem einenCampingplatz und einen Badestrand. In Nat-tenhausen gibt es einen Ferienhof mit vierFerienwohnungensowieinkleinemUmfangUrlaub auf dem Bauernhof. Erste touristischeNetzwerke existieren in Zusammenarbeit mitKrumbach,dieweiterausgebautwerdenkönn-ten. In Nattenhausen sind die grundlegenden Pla-nungenwieFlächennutzungs-,Landschaftsplanund Bebauungsplan vorhanden. Es wurden1960/70 und 1990 Baugebiete ausgewiesen.

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2003folgteeinekleineDorferneuerungfüröf-fentlichePlätzeundGebäude.FürdenDSL-An-schlusswurdeeinKonzepterstelltundanent-sprechende Anbieter weitergeleitet. EinLandschaftspflegeplanodereineGestaltungs-satzung für die Bauten sind nicht vorhanden;es gibt auch keine Begrünungsrichtlinien. Indiesen Bereichen könnte die Gemeinde ihre

Planungsarbeit intensivieren.EinebessereBe-teiligungderBürgerbishinzurEntwicklungei-nesDorfleitbildessolltedabeiunterEinbezie-hung der Neubürger angestrebt werden. FürweitereleerfallendeGebäudewärenneueNut-zungskonzeptezuerarbeiten.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

Für„Alle und zu jeder Zeit“ bietet Nattenhau-sen etwas. So besticht die große Anzahl undbreitePalettedergemeinsamenFesteundTref-fen im Jahreskreis. DieVeranstaltungsterminekönnten in einer regelmäßig erscheinendenDorfzeitungveröffentlichtwerden.Unverzicht-bare soziale Angebote für die Dorfgemein-schaft erfüllen der Flexibus und JugendtreffebensowiedieSozialstationundMutter-Kind-gruppe. Dazu kommt eine starke Vernetzung

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mit den zahlreichen Vereinen, vor allem mitGartenbauverein, Feuerwehr und Landfrauen.Für kulturelle Beiträge sorgen Musik- undKreuzbergverein.AlldiesbefruchtetdasMitei-nanderinNattenhausenmiteinerSelbstver-ständlichkeit des gemeinsamen Handelns,ArbeitensundFeiernsvonJungundAlt.SolchehrenamtlichesEngagementderBürgersprichtfüreinintaktesDorfleben.Nattenhausenisteinlebens-undliebenswertesDorf,dasbasierendaufBrauchtumundTraditioneineguteZukunftfüralleseineBürgerverspricht.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Der Kalvarienberg mit Kapelle liegt in domi-nanterPositionoberhalbdesDorfes.DasStra-ßendorf entwickelt seinen zentralen Platz beiderehemaligenSchuleunddemjetzigemGe-meindehaus, der daneben liegenden Kircheund dem ehemaligen Wirtshaus, das von derGemeindefüreineöffentlicheNutzungerwor-benwurde.DerDorfbrunnenkomplettiertdieGesamtanlage.DerstädtebaulicheRaumwirdvon giebelständigen Wohnstallhäusern ge-prägt, von denen noch einige landwirtschaft-lichgenutztwerden.AllerdingswirdderStruk-turwandelhierdeutlichsichtbar. ImRückbereichvonKircheundGemeindehausgibtesguterhaltenealteBausubstanz,diemitLebenerfülltist.DieUmnutzungehemaligerland-wirtschaftlicher Anwesen zu zukunftsfähigen

verträglichenGewerbebetriebenistgelungen.DasgleichegiltfürdieAufstockungaufeinenvorhandenenGewerbebauinnerhalbdesDor-fes. DieÜbergängevomprivatenzumöffentlichenBereichsinddorfgemäßundoffenausgeführt.DieHofbereichekönntenineinigenFällendif-ferenziertergestaltetsein.Fußwegeverbindun-gen innerhalb des Dorfes bieten Einblicke indievielfältigenGärten. ImNeubaugebietwurdeversucht,landschafts-gebundenzubauen,wasineinigenFällenauchgelungen ist. Für die künftige Gestaltung vonNeubautensinddieVorbilderdesAltortesrich-tungsweisend. Hier könnte eine Gestaltungs-satzungeinengutenAnsatzzueinermaßstäb-lichen Weiterentwicklung im Neubau- undSanierungsbereiche liefern. Insgesamt sollteauchweiterhinander Innenentwicklungfest-gehaltenwerden.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

DasNaturdenkmal,die„Friedenslinde“, inNat-tenhausen beherrscht den Rathausplatz. ImRahmen der Dorferneuerung wurde er durchAnpflanzungenangemessenumgestaltet.Eineähnliche Platzsituation mit einer Linde ist beiderVerkehrsinsel„AmBächle“gegeben.Leiderwächst die Baumkrone der gesunden Lindemittlerweile in die Freileitung hinein. Hier istdieVerlegungderFreileitungerforderlich.

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Nattenhausenkannzahlreicheliebevollgestal-teteHausgärtenimAltortvorweisen.Individu-elle Vorzeigeobjekte werden im umfunktio-nierten Garten der Schmiede oder mitausgefallenen Gartenmaterialien unverwech-selbar.Aucham„Burgberg“istmitdenoffenenVorgärten hohe Grünkultur in das Neubauge-bieteingezogen.DerAufstiegzum„Burgberg“ist von einer ehrwürdigen Eiche gekrönt, dieumgebenvonPappel-undNadelwäldchenun-zureichendzurGeltungkommt.Eswirdemp-fohlen, die Eiche mittelfristig freizustellen.Ein charakteristisches Baum-Gebäude-Ensem-blebildetdieBlutbucheamLeichenhaus;hierimFriedhofhatsichauchschmuckeRitzenve-getation mit Scharfem Mauerpfeffer ausge-breitet.Nattenhausen verfügt über eine besondereNaturschönheit,denBurg-undKreuzbergmitseinemBaumdach.Der fürdenUnterhaltdie-ser Naturgegebenheit zuständige Verein ver-dienthoheAnerkennung.

DasOberdorfpräsentiertauffälligformaleGar-tenanlagen und gefällige Vorgärten, die mitdengrünenStraßenränderndorftypischaufge-wertet wurden. Hier gilt es, den StraßenraumdurchgezielteEinzelbaumpflanzungenzube-reichern.AuchdemUnterhalt fußläufigerPfa-de,wiedem„Gassl“sollweiterhinAufmerksam-keitgeschenktwerden.

5. Dorf in der Landschaft

Nattenhausen liegt an einem Talhang desGünztalesnahederMündungderHaselindieGünz.DasDorfistimOsten,SüdenundinTeil-bereichen des Südwestens gut eingebundenmit Obstwiesen, Großbäumen, Strauchgrup-penundHecken,dieindieLandschaftüberlei-ten. An den Ortsrändern nach Norden undNordwestbestehtdiesbezüglichnochVerbes-serungsbedarf.

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Die Landschaft um Nattenhausen ist geprägtvon Landwirtschaft und charakteristischenLandschaftselementen.DiePflegedervorhan-denen Strukturen ist zusammen mit der Ge-meindegeregelt;siewirddurchLandwirteundzumTeil vom Landesverband fürVogelschutzdurchgeführt. Das Offenhalten der Rest- oderKleinflächendurchSchafbeweidungistpositivzubewerten. DievierVollerwerbs-undzweiNebenerwerbs-landwirte finden gute Wirtschaftsbedingun-

genvor.LeiderwurdenbeiderfrüherenFlurbe-reinigungdieAspekte„NaturundErholung“zuwenig berücksichtigt; darin liegen auch dieEntwicklungschancen. Die Wegränder und-kreuzungen bieten sich geradezu an, dortmarkanteGehölzezupflanzenundsomiteinebessereGliederungderLandschaftzuschaffen.An den Weg- und Waldrändern wäre daraufhinzuwirken, der Entwicklung von Gras- undKrautflurenmehrRaumzugeben.EineBaum-reihe,entlangdesRadwegesgepflanzt,könntekünftigdenRadfahrernanheißenSommerta-genwohltuendenSchattenspenden. In den Hanglagen der östlichen und südöstli-chenAckerflursinddieSchlaglängenzumTeilsehr groß. Hier sollte auf die Fruchtfolge unddie Bearbeitungsrichtung geachtet werden,um den Abtrag von fruchtbarem Oberbodenzu vermeiden. Der Talgrund von Hasel undGünzwirdzu50 %alsGrünlandbewirtschaftet.Zum Schutz der Gewässer wäre anzustreben,den Grünlandanteil noch zu erhöhen. Beson-dereBeachtungsolltendabeidieGewässerrän-der und überschwemmungsgefährdeten Be-reichefinden.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Niederaudorf mit seinen 1.350 Einwohnernliegt imInntal inunmittelbarerNachbarschaftzurösterreichischenGrenze.EineDorferneue-rung wurde bisher nicht durchgeführt. Unterhoher Beteiligung der Bevölkerung wurdentrotzdem fünf Arbeitskreise gegründet, dienach den Bewertungskriterien des Dorfwett-bewerbesausgerichtetsind.DieseArbeitskreisesindMotorfürvieleAnregungenundAktivitä-ten. Empfehlungen aus dem Bezirksentscheidwurdennochkurzfristigumgesetzt.EsgibteinenaktuellenFlächennutzungs-und

NiederaudorfGemeindeOberaudorfLandkreisRosenheimRegierungsbezirkOberbayern

1.350Einwohner

LandratJosefNeiderhell

BürgermeisterHubertWildgruber

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeJosefStein

Gemarkung5.929ha,davon2.268halandwirtschaftlicheNutzung3.017haWald

Dorferneuerungnein

Betriebe in der Landwirtschaft9Vollerwerbsbetriebe13NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 14Betriebe in sonstigen Bereichen21

G O L DLandschaftsplan.DieGrundversorgungistdurchdie intensive Zusammenarbeit mit anderenKommunen,aberauchamOrtselbstdurchei-ne Bäckerei, Metzgerei und ein Lebensmittel-geschäft gesichert. Die Voraussetzungen fürden DSL-Anschluss sind vorhanden. Eine Nut-zungregenerativerEnergienerfolgtdurchHack-schnitzel-, Photovoltaikanlagen und Scheit-holzheizungen. InNiederaudorfsind40landwirtschaftlicheBe-triebeansässig.Davonwirtschaften27imGebir-geund13 imTal.DieneunVollerwerbsbetriebebewirtschaftenschwerpunktmäßigFlächenimTal. Die Weiterbildung zur ErlebnisbäuerinsichertineinembeispielhaftenFallimZusam-menhang mit Tourismus ein Zusatzeinkom-men. 35 ortsansässige Handwerks- und Ge-werbebetriebe stellen über 150 Arbeitsplätzeundbilden15Jugendlicheaus. DiebeiderAufstellungdesFlächennutzungs-plans und im Bürgerbegehren zum Camping-platz erprobte Bürgerbeteiligung sollte en-gagiert fortgesetzt werden. Zur SicherungwichtigerBelangeinderBau-undGrüngestal-tung wird eine verbindliche Bauleitplanungempfohlen.DieneueVernetzungmitdemTou-rismusverband „Chiemsee-Alpenland“ fördertden örtlichen Fremdenverkehr und sollte in-tensivgenutztwerden.

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2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

Ein von Tradition und Brauchtum geprägtesDorfpräsentiertsichvollerStolzseinenGästen.Beispielsweise ist bei 1.350 Einwohnern jederVierteMitglied imTrachtenverein.Auchmusi-kalischwirddasDorflebendurcheineVielzahlhochwertiger Musikangebote sehr bereichert.EinigewichtigeGarantenhierfürsinddieMu-sikkapelle, der Männerchor, der Kinderchor„Klosterschwalben“ oder der Dreigesang. Da-mitsichdieseVielfaltbeiMusikundBrauchtumentwickelnkann,gibteseineintensiveJugend-arbeit.HiergehtderMusikfördervereinvoran,deresermöglichtdasjeweiligeWunschinstru-mentzuerlernen. NebendenzahlreichenMitgliedernindendreiörtlichen Schützenvereinen ist die Frauenge-meinschaft sehr aktiv. Sie bringt sich in vieleBereiche des öffentlichen Lebens ein, organi-siertundgestaltetdurchihrEngagementsehrvieleAktionen.InsgesamtsindinNiederaudorf

17Vereineehrenamtlichtätig.AuchdieAnge-bote für die Jugend kommen überwiegendvonVereinen,esgibtaberergänzendmitdemHauptorteineoffeneJugendarbeitmiteinemSozialpädagogen. Den Integrationskindergar-ten in Niederaudorf besuchen derzeit 44 Kin-der.

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FDas kulturelle Leben ist geprägt vom kirchli-chenJahresverlaufundwirdinallseinerVielfaltgepflegt.Eineüber165-jährigeTraditionhatinNiederaudorfdieLeonhardifahrt.DabeihatdieOrtschaftmitdemKlosterReisachunddenKar-melitermönchen eine überaus erfolgreicheundsinnstiftendeZusammenarbeitübervieleJahrehinwegaufgebaut.EineVielzahlvonAkti-vitäten wie der Kinder- und Jugendkreuzwegsteht dafür. Ebenso wird die seelsorgerischeBetreuung vom Kloster übernommen und esergibt sich ein schönes Zusammenspiel vonweltlichenundkirchlichenBelangen. Durch die Teilnahme am Wettbewerb habensich in der dörflichen Gemeinschaft neue Ar-beitskreisegegründet,beidenenweitereBür-gerindenDorfentwicklungsprozesseingebun-den werden. Diese Arbeitskreise mit ihremhohem bürgerschaftlichen Engagement soll-teningeeigneterFormweitergeführtwerden,um auch weiterhin neue Impulse für die zu-künftigeEntwicklungeinzubringen.Mit der Aussage„nicht jammern, sondern an-packen“wirddiepositiveGrundstimmung imDorf versinnbildlicht. Die Bürger/innen arbei-ten beispielsweise beim Musik- und Aus-sichtspavillon Hand in Hand und feiern auchzusammen. Niederaudorf ist ein traditionsbe-wusstesDorf,dassichdemTourismusgeöffnethat und sich dabei der Nachhaltigkeit beson-ders verpflichtet fühlt. Die Identifikation mitdem eigenen Lebensraum ist ebenso eine

StärkewiedieBereitschaftderMenschenandie-semgelebtemMiteinanderweiterzubauen.

3. Baugestaltung und -entwicklung

DasDorfwirdsichtbargeprägtvondengroßenEinfirsthöfen mit der Abfolge Wohnteil undStall im Erdgeschoß, darüber der Heuberge-raum. Die Hauptfirstrichtung ist Nord-Süd bisauf zwei Gebäude neben der Kirche, die Ost-Westausgerichtetsind.Dabei istdieeinheitli-cheDachneigungvon18-20°auchimNeubau-gebiet eingehalten und trägt so zu einerüberzeugendruhigenDachlandschaftbei. EsistkeinLeerstandvorhanden.DasalteSchul-hausistumgenutztzumHausderVereine.DerKindergarten im Neubaugebiet fügt sich dortdurchseineZweigeschossigkeitselbstverständ-lichein.DieFriedhofskapellehatdenrichtigenMaßstab für einen dörflichen Friedhof. DasKlosterReisachstellteinenarchitektonisch-kul-turellen Höhepunkt dar und sollte weiterhinengmitdemDorfkooperieren. DerPlatzamDorfbrunnenisteinfachunddörf-lichgestaltetundverbindetselbstverständlichdie umliegenden Gebäude miteinander. DieverschaltenTennenbereichewirkendortposi-tivaufdieGesamtsituationundergänzendenDorfkern mit Kirche und Wirtshaus. Darüber

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hinaussinddortGeschäfteundHandwerksbe-triebezumTeilinalterBausubstanzverträglichuntergebracht und tragen so zu einer gesun-den und zukunftsorientierten Mischung bei.Die landwirtschaftlichen Bauten prägen denOrtnochimmer–eineFortführungdieserNut-zung bleibt unverzichtbar. Das Freihalten vonObstangernimDorfbereichsollteauchweiter-hindieRegelsein.Sowirdaucheinwesentli-cherBeitragzurErhaltungderKulturlandschaftgeleistet. Das Dorf hat seine Eigenständigkeit bewussterhaltenundsichnichtdemTourismusunter-worfen. Das gebaute Kapital wurde gepflegt,weiterentwickeltundinWertgesetzt.Besonde-re Anerkennung verdient das Freihalten derHanglagenvonBebauung.Empfohlenwird,andenregionalenGebäudemerkmalenfestzuhal-tenunddasDorfalssichtbaresZeichenfürdieBewahrung und Fortentwicklung der Baukul-turzusehen,zudemderWettbewerbvielbei-getragenhat.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

Saftig grüne Wiesen, Weiden, Obstgärten,Haus- und Hofbäume sowie die volle PrachtvonZiersträuchernundBlumenschmuckkenn-zeichnen die reichhaltige Grünstruktur vonNiederaudorf. Auch für die Zukunft ist diesequalitativ hochwertige alpenländische Grün-gestaltungeinerseitsdurchdielandwirtschaft-licheGrünlandnutzung,andererseitsdurchpri-vate Initiativen sichergestellt. InsbesonderederörtlicheGartenbauvereinistumdenErhaltdesBaumbestandessowieumdieEntwicklungder Grün- und Baumkultur äußerst bemühtund sorgt vorbildlich durch frühzeitige undumfangreiche Neupflanzungen für ein ange-messenesErscheinungsbildvonmorgen. RustikaleBohlenbretterringsumdieeinsehba-ren Vorgärten sowie einfache Staketenzäunewie am Bauerngarten des Lainthaler HofeshaltendasViehausdenGärtenfern,erlaubenaber auch den ungehinderten Einblick in die

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Fschmucken Gärten. Darüber hinaus ist dasDorfbild durch den üppigen Balkonblumen-schmuck an nahezu jedem Haus charakte-risiert. Im alten Friedhof lassen sich die einfachenGestaltungselemente offenporige, helle Kies-wege, Großbaumpflanzung und Baumtor amNebeneingangstudieren.

5. Dorf in der Landschaft

Niederaudorf ist ein stark landwirtschaftlichgeprägterOrt imInntalamnördlichenAlpen-rand. Geschützt durch seinen Hausberg, denWildbarren auf der Nordwestseite des Ortes,liegt der Hauptort in der Talfurche des Inns,währendsichdievielenBergbauernhöfeweit-läufig und eindrucksvoll an den Hängen derwestlichangrenzendenBergeverteilen.Gege-ben durch die Standortbedingungen und dieklimatischen Verhältnisse wird hier von den40  Landwirten fast ausschließlich Grünland-wirtschaftmiteinemgroßenAnteilanAlmflä-chensowieWaldwirtschaftbetrieben.DieKom-bination mit Urlaub auf dem Bauernhof hatlangeTraditionundträgtzumFortbestandderkleinstrukturierten Landwirtschaft in diesenschwierigzubewirtschaftendenLagenbei.Eszeigt sich hier viel Engagement und Verbun-denheit mit der Landschaft, sonst würde dieschwierige und aufwändige Bewirtschaftungund Pflege der meist steilen Berghänge oderfeuchtenTalflächenaufgegeben. FürdiePflegevonNaturundLandschaftsetztsichderBundNaturschutzzusammenmitderDorfbevölkerung und den Landwirten ein. Sowirdbeispielsweiseseitüber20Jahreneinflo-ristischbedeutsamesKalkflachmoorvonHandgemähtundderzeitdieEntbuschungartenrei-cherWaldweidenunterstützt.InDorfnähesolldemnächst ein naturnahes Flussbad geschaf-fenwerden.BeialldiesenAktivitätenwirddieJugendmiteinbezogen. DeralteOrtsteilvonNiederaudorfbesitztnochdie klassisch schöne Eingrünung durch Obst-wiesen,nuranwenigenStellendesOrtesstö-rengeschnitteneThujenheckendenÜbergangzur Landschaft. Um einer Überalterung der

Streuobstbeständeentgegenzuwirken,solltenheimischeObstsortennachgepflanztwerden.DieNiederaudorferBevölkerunghältTraditionundSchönheitinihrerHeimatlebendig,ohnedenFortschrittzublockieren.Teilswerdenun-gewöhnliche,anfangsschwierige,jedochsehrkreativeWegebeschritten,umdieBewirtschaf-tung der relativ kleinen Betriebe auch in Zu-kunftaufrechtzuerhalten.AlsBeispieleseienhier die bodenschonende Beweidung vonSteillagendurchLamasoderauchdie„Schuleauf der Alm“ genannt. Passend hierzu könnteman die Regionalvermarktung verstärkt aus-bauenundBesonderheiten,wieProdukteausLamafleisch, in der heimischen Gastronomieanbieten. UmdieAttraktivitätvonNiederaudorffürErho-lungssuchendezuerweitern,könntederTrendhin zum aktiven Erlebnistourismus genutztwerden,zumBeispieldurchAngebote,diedasMitwirkeninderLandwirtschaftoderimNatur-schutzbeinhalten.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Niederlauterbach liegt inunmittelbarerNach-barschaftzuWolnzachinderHallertauundistlandwirtschaftlich geprägt mit dem Schwer-punktHopfenanbau.Es isteintypischesHop-fendorfmit721EinwohnernundeinerstabilenEinwohnerentwicklungindenletztenJahren.Von 69 landwirtschaftlichen Betrieben betrei-bendieüberwiegendeZahlHopfenanbau.Ei-ne Interessengemeinschaft QualitätshopfenNiederlauterbachunterstütztdieVermarktungdieser Sonderkultur. 24 Gewerbe- und Han-delsbetriebe sichern 53 Arbeitsplätze im Ort.

NiederlauterbachGemeindeWolnzachLandkreisPfaffenhofena.d.IlmRegierungsbezirkOberbayern

721Einwohner

LandratJosefSchäch

BürgermeisterJensMachold

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeJosefStadler

Gemarkung1.600ha,davon900halandwirtschaftlicheNutzung500haWald

Dorferneuerungja

Betriebe in der Landwirtschaft20Vollerwerbsbetriebe49NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 13Betriebe in sonstigen Bereichen11

S I L B E RÜber die A  9, A  93 und die Eisenbahn gibt esguteVerkehrsverbindungenfürPendler,Schü-lerundStudenten.EinezeitgemäßeGrundver-sorgungfürdieBevölkerungistvorhanden.Ei-ne Hochleistungs-DSL-Verbindung kann vonallenBürgerngenutztwerden. ImRahmenderlaufendenDorferneuerungbil-dete sich der Arbeitskreis Niederlauterbach,der als Schnittstelle zwischen Vereinen fun-giert. Das formulierte Leitbild wird auch ge-lebt. WünschenswertwäreeinesinnvollezukünftigeNutzung des „Karrer-Hofes“ in der Ortsmitte.UmdieGestaltungsgrundsätzeundDurchgrü-nungdesOrtesaufentsprechendemNiveauzusichern,sollteeineGestaltungssatzungaufge-stelltundverabschiedetwerden.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

DieneunVereinedesHallertauerHopfendorfs,diehervorragendmiteinanderverknüpftsind,haben sich mit ihrer Ideenschmiede und inden Arbeitskreisen bei der durchgeführtenDorfentwicklungmaßgeblichmiteingebrachtund somit ihre Gemeinde aktiv mitgestaltet.ÜberdiezahlreichenAktivitätenundFestederVereinewieKönigsschießenoderMaibaumauf-stellen informiert das vierteljährlich erschei-nende„Dorfblatt“.DasVereinslebenistvorbild-lich. Fantasie, Teamwork und gemeinsamesHandelnwerdeninNiederlauterbachgroßge-schrieben:FantasyIslands,Gauditurniereoder

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Sketchederseit1978bestehendenLaienspiel-gruppesindhiernurersteBeispiele. Der Gartenbauverein pflegt nicht nur die öf-fentlichen Flächen, sondern veranstaltet auchObstschnittkurseundeinePflanzentauschbör-se:DieLandfrauengruppebereichertjedeVer-anstaltung mit ihren „Regionalschmankerln“.

Eine Attraktion im Jahreskalender ist die be-sondere „karitative“ ChristbaumversteigerungderVereine.EinzigartigwirdauchdieFreund-schaft zum elsässischen Niederlauterbach ge-pflegt. Die Niederlauterbacher gestalten das Erschei-nungsbild ihres Ortes durch Pflanzaktionen,Feldkreuzpflege, Abriss der alten Friedhofs-mauerundNeugestaltungdesKinderspielplat-zes. Lebenswert sind auch der GeländerbaubeimRückhaltebecken,dasAufstellenvonRu-hebänkenoderdiePatenschaftenfürVerkehrs-inseln.Wie charakteristisch und sehenswert Nieder-lauterbachfürdieRegionist,zeigtderkürzlichimOrtgedrehteFernsehfilm„Hopfensommer“.Dass Tradition und Moderne in Niederlauter-bach kein Widerspruch sein müssen, erkenntman immer wieder und diesesmachtdenOrtso sympathisch. Niederlauterbachs Statement„Aus Problemen Chancen machen“ zeigt denOptimismus,denWillenunddieTatkraftseinerBürger–wahrlich„einDorfmitZukunft“.

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H3. Baugestaltung und -entwicklung

Niederlauterbachistimmernochgeprägtvonden großen „Holledauer“ Höfen und derencharakteristischen Merkmalen. Daran wirdsichtbar, dass der Ort immer schon wohlha-bendwar.EinbesondersbeeindruckendesBei-spieldafüristder„Karrerhof“alseinwichtigesKulturerbe. Dieser sollte unbedingt erhaltenbleiben, was am besten mit einer Nutzungfunktioniert. Für die angedachte Umnutzung,die den Hof für die Öffentlichkeit zugänglichmachenwürde,seidemBesitzerundderStadtviel Erfolg gegönnt. In Niederlauterbach gibteseineReihegelungenerUmnutzungen,denndiegroßen,ehemalslandwirtschaftlichgenutz-tenGebäudeeignensichgutfüreinegewerb-liche Nutzung. Dadurch ist das Ortsbild nocherhalten geblieben, bislang musste kein Ge-werbegebiet ausgewiesen werden, WohnenundArbeitensindzusammenundamOrtwei-termöglich.AuchdieLandwirtschaftträgtalsaktiverWirtschaftsfaktorzumErhaltderdörfli-chenStrukturbei.DurchdieSonderkulturHop-fenmitdenfrüherschongroßenHöfeneignetsichdieseBaustrukturimmernochfürdieheu-tigeLandwirtschaft. Im Rahmen der Dorferneuerung wurden be-reitsStraßenräumeundauchprivateHofräumeneu gestaltet sowie in dem Zusammenhangauch Entsiegelungen durchgeführt. Dies istgrundsätzlichzubegrüßen,dochbleibtzube-denken, dass Wegenutzungen durch zu vieleRandeinfassungenstarrfestgelegtwirken.Zielsollteeinezurückhaltende,einfache,dörflicheWege-undPlatzgestaltungsein.DieslässtsichauchaufdieHäuserübertragen.Auchhiersindeinzelne Schmuckelemente nicht so wichtigwiediedörflicheEingliederungmitpassendenProportionenunddenentsprechendenBaude-tails. Neue Elemente sollten in ihrer Gestaltungs-qualitätdenhistorischenBautelementennichtnachstehen.EinBeispieldafüristdasBuswarte-häuschen, das zwar seine Entstehungszeitnicht verleugnet, aber mit seiner GestaltungaufdieHallertauer-RegionBezugnimmt.Posi-tiv sind auch die Photovoltaikanlagen zu be-werten, die als geschlossene Einheit auf dengroßzügigen Dachflächen die ruhige Dach-landschaftnichtstören.

Beeindruckendist,dassvielesErreichtebeson-dersbeidenUmnutzungenohneReglementie-rung nur durch die Bewohner entstanden ist.Es zeigt, dass ein entsprechendes Bürgerbe-wusstseinvorhandenist.Allerdingsstehen inNiederlauterbach neue bauliche Herausforde-rungen an. Für die Zukunft sollten diese an-spruchsvollen Aufgaben weiterhin fachlichdurcheineBauberatungbegleitetwerden.

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

DasDorfmitseinenvielenaltenLinden,Eichen,Eschen und Kastanien ist in derTalsenke vonAxel- und Lauterbach gut in die umgebendeLandschaft eingebunden. Das langgezogeneStraßendorf besticht durch seinen großzügi-gen Straßenraum, der durch die Dreiseithöfe,große Bäume, Strauchbepflanzungen undGrünstreifengeprägtwird.EsistgelungenbeiderKirchedenStraßenraumaufzuweitenundeinenDorfplatzanzulegen. BeimBushäuschenwurdemitderHopfengar-tenarchitekturdiewichtigsteKulturpflanzederRegion auch innerorts deutlich sichtbar ge-macht.VieleHöfeundgepflegteVorgärtenöff-nen sich zur Straße. Eine Reihe der HofräumekonntedurchEntsiegelungdeutlichverbessertwerden. Die Anpflanzungen im öffentlichenBereich pflegen die„Gartenfreunde“ und dieAnwohnerliebevoll.

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HEine große Herausforderung in der Grünent-wicklung ist wohl das langfristige Nutzungs-konzept und die Umgestaltung des FriedhofsinderOrtsmitte.GegendieHochwassergefahrder Bäche sind außerorts Maßnahmen zu er-greifen, doch innerorts sollten durch Umge-staltenderUferränderdieBächebessererleb-bargemachtwerden.ÜberdieAktivitätender„Gartenfreunde“wärediedörflicheGartenkul-turverstärktauchindieNeubaugebietezutra-gen und dort populär zu machen. Besondersist darauf hinzuwirken, dass sich die privatenFreiräume nicht weiter hinter hohen Heckenverstecken.

5. Dorf in der Landschaft

Die kleinteilige Hügellandschaft um Nieder-lauterbach ist ein einzigartiger Spiegel derNutzungsvielfalt und -geschichte. Im WaldnordwestlichdesDorfeszeugenfast200  Hü-gelgräbervonderfrühgeschichtlichenBesied-lung dieser fruchtbaren Landschaft. Die Ort-schaft ist über die Jahrhunderte moderatgewachsen, eingebettet in die Bachtäler vonAxel-undLauterbach.AuchneuereSiedlungs-gebiete sind an den Geländeverlauf ange-passt. NochheutesindDorfundLandschaftgeprägtvonlandwirtschaftlichenBetrieben,die inzwi-schenspezialisiertsindaufHopfen-undAcker-bau.DerGroßteilderlandwirtschaftlichinten-sivgenutztenFlächenwirdumweltverträglichbewirtschaftet.IndenhängigenLagensinddieFelderdurchRankenundHeckengegliedert,inden meisten Hopfengärten wird durch Zwi-schenfrüchte und Untersaaten der Wasserab-flussundBodenabtraggebremst.GroßflächigeSteillagen werden durch extensive Grünland-nutzung vor Bodenabtrag und Verbuschungbewahrt.DasSchnittgutwirdinFolgederSpe-zialisierung zwar kaum mehr verfüttert, aberdafürindenHopfengärtenzurBodenverbesse-rungverwertet. Das Umweltbewusstsein der Niederlauterba-cherwirdauchbeidenaktuellenMaßnahmenzur Wasserrückhaltung deutlich. GemeinsammitderVerwaltungfürLändlicheEntwicklung

werden naturnah gestaltete RückhalteflächenindenBach-undSeitentälernangelegt.DamitentstehenauchzusätzlicheFeuchtlebensräume.Durchdie IlmaueverläuftderLauterbach fastunsichtbar, weil Begleitgehölze weitgehendfehlenundÄckermeistbisandieUferkanterei-chen. Vielleicht wären hier mit weiterer be-hördlicherUnterstützungzusätzlicheUferstrei-fen anzulegen, um Nährstoffeinträge zumindernundPlatzfürbachbegleitendeGehöl-zezuschaffen. Trotz des landwirtschaftlichen Strukturwan-dels ist das Nutzungsmosaik und die land-schaftlicheVielfaltvonNiederlauterbachnocherlebbar. Die meisten Talwiesen und Kleinflä-chenderSteillagenwerdenheutenichtmehrlandwirtschaftlich genutzt, weshalb einigeauch schon verbuscht oder aufgeforstet sind.Aber viele dieser artenreichen Wiesenflächenwerden mit Unterstützung praxisorientierterFachberater und staatlicher Umweltprogram-me offen gehalten. Damit die Nutzungsge-schichteundderLandschaftswandeldenBür-gern,insbesonderederJugend,nochbewussterwird,könntenLandwirte,OrtsvereineundNa-turschutzfachleute das Entbuschen von Steil-hängen, Kiesgruben und Hangquellen unter-stützen.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

RothenbuchisteinStraßendorfmit1.950Ein-wohnern und stabiler Einwohnerzahlentwick-lung.EsliegtimSpessartmitguterAnbindungan den Großraum Aschaffenburg und an dieA 3.DieärztlicheVersorgungsowiedieVersor-gungmitLebensmittelndestäglichenBedarfsistgesichert. Rothenbuch ist ein Wohnort. Die Landwirt-schaftmiteinemVollerwerbsbetriebundfünfNebenerwerbsbetrieben hat eine unterge-ordneteBedeutung.Die50Handwerks-,Ge-werbe- und Dienstleistungsbetriebe stellen

RothenbuchGemeindeRothenbuchLandkreisAschaffenburgRegierungsbezirkUnterfranken

1.950Einwohner

LandratDr.UlrichReuter

BürgermeisterGerdAulenbach

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeJennyKummer

Gemarkung705ha,davon478halandwirtschaftlicheNutzung20haWald

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Betriebe in der Landwirtschaft1Vollerwerbsbetrieb5NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 15Betriebe in sonstigen Bereichen35

S I L B E R220ArbeitsplätzezurVerfügung.VieleArbeit-nehmer pendeln nach Aschaffenburg, Lohr,BessenbachsowieindieRegionRhein-Main.Im Ort befindet sich die Grundschule. Haupt-schule und weiterführende Schulen sind inWaldaschaff, Aschaffenburg, Bessenbach undLohr.IntensiveBusverbindungensindvorhan-den. Planungen für eine gelenkte Entwicklung desOrtesliegenvor.KleinräumigeGewerbegebie-tewurdenausgewiesen,einBaulückenkatasterfürdenAltortwurdeerstellt.EineDorferneue-rung wurde in Einzelprojekten durchgeführt,staatliche Unterstützung wurde lediglich inAusnahmefällengenutzt.DieBürgerwurdenindieDorferneuerungmiteinbezogen,eineZu-kunftswerkstattundeineGemeindebefragungsorgen für ständige Aktualisierung. Die Ge-meindeistschuldenfreiundbildetRücklagen.Die Wasserversorgung und Abwasserentsor-gungistgeregelt.DieKläranlagefürdieMisch-wasserreinigungwirdweiterausgebaut. Inei-nemaktuellenProjektwirdderSpielplatz,dasSportgelände sowie ein Abschnitt der Kreis-straßeAB 4neuausgebaut. Fremdenverkehr bildet einen wichtigenSchwerpunkt.DreiHotelsundGasthäuser,Pen-sionen und private Ferienwohnungen stellen300 Betten zurVerfügung. Mit Spessart-Main-LandundSpessart-Räuber-LandengagiertsichdieGemeindeaktivinNetzwerkenzurIntensi-vierung des Tourismus. DSL ist als kleine Lö-sungmitKupferkabelzumTeilvorhanden.

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EinKonzeptfürdenweiterenAusbauliegtvorundsollinnaherZukunftrealisiertwerden.In-terkommunalePartnerschaftenmitdenumlie-genden Ortschaften werden auf dem kleinenDienstwegmitErfolggenutzt.Leiderliegtnochkeine Gestaltungssatzung sowie eine Begrü-nungsrichtlinievor.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

In Rothenbuch gibt es insgesamt 19 aktiveOrtvereine, die ein ausgesprochen vielfältigesAngebot für alle Alters- und Interessensgrup-penbietenundaktivdasLebenimOrtgestal-ten.DurchdenVereinsringsinddieVereineun-tereinander gut vernetzt. Aktionen undVorhaben werden durch regelmäßige Treffender Vorsitzenden miteinander abgesprochenundmitderGemeindeabgestimmt.

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CHEsgibtvielfältigeAktionenundFeste,dievon

allen getragen und von der Gemeinde unter-stützt werden. Der jährlicheWeihnachtsmarktam1.AdventswochenendeisteinetouristischeAttraktion für die gesamte Umgebung. EinreichhaltigesVHS-AngebotundMöglichkeitenzurmusikalischenAusbildungistvorOrtgege-ben. Bürgerliches Engagement und ehrenamtlicheTätigkeiten werden in Rothenbuch großge-schrieben und von Kirche und Gemeinde un-terstütztundgefördert.SogibtesdieGruppe„Füreinander“alsHelfervorOrt,dieehrenamt-liche Nachbarschaftshilfe organisiert und un-terstützt, einen aktiven Seniorenkreis, Eltern-lotsendienst ebenso wie Angebote für Kinderund Jugendliche. Günstig wirkt sich hier aus,dasssichamOrtsowohleinKindergartenalsaucheinekleineGrundschulebefinden.Ganz-tagsbetreuungzugünstigenPreisenmitstetsfrischzubereitetemEssenrundetdasAngebotab. SelbsthilfeundEigenleistungstehenauchbeibaulichen Maßnahmen im Vordergrund, z.B.wurdedieehemaligePfarrscheunezumDorf-gemeinschaftshausmitAusstellungs-undVer-sammlungsraum umgebaut, eine ehemaligeMühle renoviert und wieder in Gang gesetzt,einBauernhaus-MuseumgestaltetundimZen-trum des Ortes ein öffentlicher Bauerngartenangelegt. AktivesMitdenkenundMitarbeitenderBürgermachtdieseVorhabenerfolgreichundsetztZei-chenfüreinaktivesGemeindelebenundgutesMiteinanderderGenerationeninRothenbuch.

Durch Bürgerbefragungen und regelmäßigeInformationen in der Gemeindezeitung betei-ligt die Gemeinde die Bürger am GeschehenundfördertdasEngagement. RothenbuchisteinesehrlebendigeOrtschaft,in der sowohl Brauchtum und Tradition be-wusst gepflegt und gelebt, als auch Innova-tionen und zukunftsfähige Ideen gezielt ge-suchtundgefördertwerden. Esistzuwünschen,dassdieGemeindeRothen-buchzusammenmitdenaktivenBürgerinnenund Bürgern weiterhin mit viel EngagementundTatkraft die bereits begonnenen ProjekteundMaßnahmenfortsetztundverwirklichtso-wie angedachte Vorhaben in Angriff nimmt.DieaktiveBeteiligungunddieregelmäßigeIn-formation der Bevölkerung sowie die periodi-schen Bürgerbefragungen sind als Grundlagedafürunbedingtbeizubehalten.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Rothenbuch, bereits 1318 erstmals schriftlicherwähnt,isteinursprünglichesHaufendorfmitzentralemDorfplatz,dassichinunmittelbarerUmgebungdesehemaligenJagdschlossesundspäterenVerwaltungssitzesderMainzerErzbi-schöfeanderQuellederHafenlohrweiterent-wickelte. Hier wurde der Beweis angetreten, dass eineGemeinde trotz Wachstum keine permanentneuen Bau- und Gewerbegebiete ausweisenmuss. Es besteht lediglich ein Baugebiet ausden30er-Jahren.Manhatschonvor20Jahrenrichtig erkannt, dass die Weiterentwicklungdes Altortes wichtig ist. Vorhandene Flächenwerdengenutzt,voneinerinfrastrukturellver-träglichen Siedlungsentwicklung bis hin zurkonsequentenBaulückenschließung.Alsüber-ragendesBeispielseiderErwerbunddieUm-nutzung des Areals Maria-Stern-Platz mit derehemaligen Pfarrscheune genannt. Das ge-samteUmfeld,angefangenvomkonsequentenEinsatz des Buntsandsteines bis hin zu was-sergebundenen Wege- und Parkplatzbefesti-gungen(Porphyr)istvorbildlich. Ebenso erwähnenswert ist die RestaurierungundInstandsetzungderGemeindemühleund

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desältestenBauernhausesvorOrt (um1780),das, umgenutzt als kleines Bauernhausmuse-um, in neuem Glanz erstrahlt. Leider stimmtdasunmittelbareUmfeldmitgroßflächigerVer-siegelungunddenunterschiedlichstenPflanz-trögen und Töpfen sehr nachdenklich. Eineauch hier ansprechende Gestaltung würdegroßeWirkungerzielen.DerWahlsprucheines67-jährigen Bürgers, der sagt: „Ich mache eshalt einfach“ ist bezeichnend und sollte An-spornsein. InderprivatenBaugestaltungmusseinneuesGespürfürHaus,Nebengebäude,Fassade,Tür,TorundFenstergefundenwerden.Esgilt:DerMensch, das Maß aller Dinge! Beste BeispielesindüberallimOrtanzutreffen. Ein Leitbild für landschaftsgebundenes bzw.ortstypischesBauensolltegeschaffenwerden.EinqualifizierterPlaner,guteBauberatungundeineGestaltungssatzungodereinekleineBau-fibel wären sicherlich sehr hilfreich. Speziellbei anstehenden energetischen Sanierungen

könntendemeinzelnenBauherrnrichtigeundwichtige Planungs- und Entscheidungshilfengegeben werden. Aufgefallen ist ein Wagenmit einem Schild auf dem geschrieben stand:„Allesmachbar–HerrNachbar“. FürdieanstehendenAufgaben,wiedieSanie-rungvonSchuleundRathaus,derSport-undFreizeitanlageundnichtzuletztdes435Jahrealten Forsthauses viel Erfolg und eine glückli-cheHand–Horrido!

4. Grüngestaltung und -entwicklung

Das vorhandene Bewusstsein über die positi-venWechselwirkungen von Bäumen mit demumgebendenWohnumfeldwirddurchdieBe-wahrungundPflegedesvorhandenenBaum-bestandes eindrucksvoll dokumentiert. Deut-lich spürbar ist das intensive Bemühen, das

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CHWohnumfeld zu verschönern, auch vor dem

Hintergrund der vorhandenen Kleinräumig-keit. Hervorzuheben ist dabei die sichtbareObstkulturindenprivatenGärten,diemitderNeuanpflanzungvonObstbäumeneinenach-haltigeFörderungerfahrensollte.ReizvolleAk-zentesetzenberankteFassaden,dieeinenochgrößereVerbreitungverdienen.AuchmitdemÖffnen von Gebäudekanten und dem Bemü-henumeineeinheitlicheZaunkulturmitdorf-typischenMaterialien,kannvorallemimpriva-tenBereichderErlebniswertderStraßen-undHofräume nachhaltig gesteigert werden. Be-sondereSensibilitätverdientindiesemZusam-menhangdieGestaltungdesUmgriffesimBe-reichdesBauernhausmuseums. GartenkulturellerMittelpunktvonRothenbuchistderBereichumdieehemaligePfarrscheune,die mit ihren unversiegelten Parkflächen öko-logischen Weitblick signalisiert. Der dort be-findlicheBauerngartenkannalsMusterbeispielfüreinedörflicheGartengestaltungbezeichnetwerden und verdient weitere Nachahmung.Bei Neuanpflanzungen sollte auf eine quali-tätsvolle und standortgerechte VerwendungvonGehölzenbesondererWertgelegtwerden.SpeziellderKirchaufgangverdienthierbeson-dereBeachtung.DieUmgestaltungdesSchul-hofesbieteteineguteGelegenheit,fürKinderund Jugendliche einen Raum mit hoher Auf-enthaltsqualitätzuschaffenundsolltenacheinerintensivenPlanungsphaseumgesetztwerden.

5. Dorf in der Landschaft

Rothenbuch istwenigereinDorf inderLand-schaftalseinDorfineinemgewachsenen,reichstrukturierten Landschaftspark. Aufgrund derStandortverhältnisseisteineintensiveLandbe-wirtschaftung langfristig kaum durchführbar.SowurdediegesamteFlurinGrünlandumge-wandelt,daszukunftsweisendmiteinemMo-saik anWiesen undWeiden unterschiedlicherArt bewirtschaftet wird. Es werden verschie-densteWeidetierewieSchafe,Ziegen,Mufflon,Galloway-RinderundPferde,zumTeilinMisch-beweidung, eingesetzt. Dies führt zu einerhohen Qualität und Vielfalt der Weideflächen

und sichert gleichzeitig die Offenhaltung derLandschaft. Um Rothenbuch ist eine ruhigeund harmonische Kulturlandschaft entstan-den, die besonders reizvoll für Erholungs-suchendeist. Mit außerordentlichem Engagement und inguter Zusammenarbeit mit der Forstverwal-tungwurdenLand-undForstwirtschaftindenletztenJahrzehntenaufeinanderabgestimmt.Obwohl die Rodungsinsel Rothenbuch vonWald umgeben ist, sind in der Flur zahlreicheHecken, Gebüsche und eindrucksvolle alteBäume zu finden. Der Artenschutz sowohl infaunistischer als auch in floristischer HinsichthathierhohenStellenwert. Vorbildlich ist die naturnahe Forstwirtschaft indenWäldernumRothenbuchmitihremsehrho-hen Anteil an alten Buchen und Eichen, sowieden Artenschutzaktivitäten, wie dem Totholz-undBiotopbaumprogramm.Mit35-40Führun-genproJahrwirdimForstbereichvielUmwelt-bildungbetrieben.Diesekönntemanauchaufdie Wiesen und Weiden um Rothenbuch aus-weiten, z.B. indem Schulklassen und Jugendli-chebeiderPflegeeingebundenwerden. Rothenbuchzeigtauf,wie trotzderveränder-ten Bedingungen in der Landwirtschaft dieLandschaft offen gehalten werden kann. Eszeigtauchauf,dassderunermüdlicheEinsatzeinigerüberzeugterMitbürgermitderZeiteinganzesDorfbewegenkann. Für die Zukunft bleibt nur zu wünschen, dassdie nachkommenden Generationen diese Ar-beitmitebensovielIdealismusundHerzweiterführen,damitdieseeindrucksvolleundunge-wöhnliche Landschaft weiterhin lebendigbleibt.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Das ausgeprägte Straßendorf, mit 97 Einwoh-nern im Gäuboden gelegen, hat seinen land-wirtschaftlichen Charakter beibehalten. Sechslandwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe undfünf Nebenerwerbsbetriebe prägen den Ort.SchwerpunktderlandwirtschaftlichenNutzungsindAckerbau(Kartoffeln,Zuckerrüben,Weizen,Mais und nachwachsende Rohstoffe) sowieHähnchenmast.RegenerativeEnergiewirddurchAnlagen in den Bereichen Photovoltaik, BiogasmitRestwärmenutzung,WindenergieundHolz-pelletssowieScheitholzintensiverzeugt.

RottenmannGemeindeStephansposchingLandkreisDeggendorfRegierungsbezirkNiederbayern

97Einwohner

LandratChristianBernreiter

BürgermeisterSiegfriedRamsauer

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegePetraHolzapfel

Gemarkung390ha,davon350halandwirtschaftlicheNutzung30haWald

Dorferneuerungnein

Betriebe in der Landwirtschaft6Vollerwerbsbetriebe5NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 1Betriebe in sonstigen Bereichen2

B R O N Z ENebendenlandwirtschaftlichenBetriebengibtesnocheinenGewerbebetrieb.Erfreulichistes,dass in dem kleinen Ort sieben Ausbildungs-plätze, vier landwirtschaftliche und drei ge-werbliche,vorhandensind. UmdemörtlichenGewerbeeineZukunftzusi-chern, wurde ein Gewerbedorf ausgewiesen.Ein Gewerbebetrieb aus Rottenmann hat sichbereits angesiedelt. Hervorzuheben ist auchdieguteVerkehrsanbindungindiebenachbar-ten Ballungsräume, die das Auspendeln er-leichtert. ImRahmenderkommunalenZusammenarbeitmitdemLandkreisundderStadtDeggendorfsinddieVoraussetzungenfürzukünftigeInfra-strukturprojektegelegt.DieüberregionaleAn-bindung an das öffentliche Verkehrsnetz istgut.HervorzuhebenistdasDisco-Taxi,dasvondenEinwohnernvonRottenmannmit initiiertwurde.AbwasserentsorgungundTrinkwasser-versorgungsindoptimaldurchdieAnbindungan Stephansposching geregelt. Für eine flä-chendeckendeInternetanbindungwerdenzurZeit von der Gemeinde die Voraussetzungengeschaffen. BeiderErarbeitungundUmsetzungvonKon-zeptenwerdendieBürgerindieEntscheidun-genmiteinbezogen.EineverbindlicheBauleit-planung ist nicht vorhanden. Nach demFlächennutzungsplan sind auch keine Bauge-bietserweiterungen vorgesehen. Bei BedarfwerdendiewenigenbestehendenLückenge-schlossen.MitBlickaufeineweitereOptimie-rung des Erscheinungsbildes sollten Gestal-tungs- und Begrünungsrichtlinien durch dieDorfgemeinschaft erarbeitet und nachhaltigumgesetztwerden.

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2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

DiekleineOrtschaftmitihrerbäuerlichenPrä-gungwirktwieeinegroßeFamilie,inderJungund Alt gleichermaßen nach eigenen KräftenVerantwortung und Pflege für das gemein-schaftliche Leben übernehmen. Der einzigeVerein,dieFreiwilligeFeuerwehr,kümmertsichvon Rettungseinsätzen über Christbaumver-steigerung bis zur Dorffestgestaltung um diegemeinschaftlichenBelange.DieBürger/innenlegeninvielenFällenselbstHandan:sowurdebeispielsweisedasBuswartehäuscheninEigen-leistungerstellt. Für und von Kindern stammen viele kleinereundgrößereAktionen.DerliebevollrenovierteBauwagenwurdegeradefertigundbietetjetztdenKinderneinengemütlichenOrtfürSpiele.KreativeAktionenwiedasBemalendesKraxl-baumes, die Zaungesichter oder das Weiden-tippiförderndiekindlicheEntfaltung. ÄltereMenschenwerdenbeiBedarfzuHausegepflegt, was auch ein Ausdruck der intakten

Sozialstrukturist.DochdiePflegedaheimstelltfür Angehörige oft eine große Belastung dar.HierkönntemiteinemTreffenderBetroffenenzu deren Entlastung und fachlichen Hilfestel-lungdurchausgebildetePflegekräftewirksambegegnetwerden.

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NNDerFrauenbund,indemalleAltersklassenver-

tretensind,pflegtdasBrauchtumundhatmitder Gestaltung der ersten Dorfweihnacht einZeichengesetzt.HierwirdauchderBlicknachaußengerichtet, indemmitdemErlöseinPa-tenkindinTansaniaunterstütztwird.DasneueKochbuch ist außerdem ein schönes Produkt,das die gemeinschaftlichen Aktionen wider-spiegelt. FürFestegibtesvieleAnlässeüber´sJahr,diegernegenutztwerden.EinfehlendesWirtshausistkeinProblem,dadie„Dorfhütte“undScheu-nenderbäuerlichenAnwesengenügendRaumbieten.Im Übrigen bietet die Hauptgemeinde Ste-phansposching mit Vereinen und sozialenAngebotenvielesfürweitereInteressen.Rotten-mann stellt sich als traditionelles BauerndorfmiteinerintaktenSozialstrukturdar.Esbleibtzuwünschen,dassdieseStrukturweiterhinträgt.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Die großzügige Baustruktur der prägendenDreiseithöfeistinRottenmannerhaltengeblie-ben. Hofräume als Folge dieser städtebauli-chenEntwicklungsinddurchScheunenbautendefiniertundweitendenöffentlichenStraßen-raumabwechselndauf.DasBemühenumdenErhaltunddieNutzungderNebengebäudeistinzahlreichenFällenablesbar. Die gestalterische Einbindung der landwirt-schaftlichenGroßbetriebemüsstenochinten-siverbetriebenwerden.DieBlickbeziehungenin die freie Landschaft sind an vielen StellenmöglichundsorgenfüreinereizvolleWechsel-beziehungzwischeninnenundaußen. DieÜbergängevomprivatenzumöffentlichenRaumsindineinigenFällenverbesserungsbe-dürftigundkönntenselbstverständlichersein.HierwäreeineeinheitlicheZaungestaltung inForm von Hanichelzäunen empfehlenswert.DieEinbindungdesGewerbebauesinderDorf-mitteistverträglichundangemessen.Fürdie-seGestaltungwäreeineBeratungdurcheinenArchitektenempfehlenswert. DieOberflächengestaltungderHofräumeistinvielenFällensehrdifferenziertausgeführtund

macht somit auch eine Ablesbarkeit der Nut-zungsdichtemöglich.Diessolltedurchgehendangestrebtwerden. Für die baugestalterische WeiterentwicklungdesDorfesisteineumfassendequalifizierteAr-chitektenberatung nötig, um bisher unnötigeTendenzen zu verhindern. Neue Einfamilien-häusersolltensichandiebewährteundüber-lieferte Einfachheit halten und auf städtischeElementewieErker,DachgaubenoderVor-undRücksprüngeverzichten. LeerstandistnichtvorhandenunddürfteauchinZukunftkeinThemasein,daentsprechendeUmnutzungenfrühzeitigüberlegtwerden.DieNutzungerneuerbarerEnergienüberdasselbstbenötigte Maß hinaus unterstreicht die Zu-kunftsfähigkeitdesDorfesundüberzeugtdar-überhinausdurchgutgestalteteDachflächeninfolgevollflächigerBelegungenmitPhotovol-taikoderSolarzellen.

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

MitRechtkannderAusspruchverwendetwer-den:„Rottenmann,diegrüneOaseinmittenderKulturlandschaft des Gäubodens“. Alte, groß-kronigeLaubbäumesinddasGrundgerüstdesStraßendorfes.DerbreiteGrünstreifenentlangder Kreisstraße ist ohne Unterbrechung undwurdemitneugepflanztenBäumenergänzt.In allen Anwesen sind Schatten spendendeHaus- und Hofbäume zu finden. Kletterpflan-zen, Rosen- und Staudenbeete sowie buntleuchtender Blumenschmuck zieren die Gär-ten. Zahlreiche Haushalte legen Wert auf Ei-genversorgung mit vitaminreichem frischemGemüse. Frühbeete und Kleingewächshäuserunterstützen den erfolgreichen Anbau. HierspürtmandieFreudeamGarten.Lobenswertist die Nistkastenaktion für Fledermäuse undSingvögel.

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AnzustrebenwäreeinegroßzügigereFreiraum-gestaltungumdiealtehrwürdigeKapelle.DasLuftbild zeigt, dass die Eingrünung der Orts-ränder mit Laub- und Obstbäumen sowieStrauchheckenweiterfortgesetztwerdensollte.

5. Dorf in der Landschaft

Rottenmann liegt in Niederbayerns landwirt-schaftlich intensiv genutzter Gäulage. Auf-grunddergutenErzeugungsbedingungenmitertragreichenBödenundweitgehendebenenNutzflächen ist diese Landschaft traditionellvon der Landwirtschaft dominiert. Das heißtaberauch,dassdielandwirtschaftlichenBetrie-behiernochlebendigundzukunftsfähigsind.VordiesemHintergrundistdashoheEngage-mentfürArtenschutzundLandschaftsentwick-lung umso mehr anzuerkennen. Die wenigenökologischen Strukturen, wie die alte Ziegel-grube und die ehemalige Kiesabbaufläche,werdengepflegt.Siesolltenoptimiertundmit-einanderverbundenwerden,wozudiebisherenge Zusammenarbeit mit dem LandesbundfürVogelschutzgenutztwerdenkann. ImDorfwurdenvonderBevölkerung30Bäu-me gepflanzt. Ein großer Schritt wäre, solcheAktivitätenauchnachaußenindieLandschaftzu tragen und dort entlang der vorhandenenFeldwegeundanWeggabelungenGehölzezupflanzen, um die Ackerflur aufzuwerten und

Orientierungspunktezuschaffen. DieskönnteinGemeinschaftsaktionenzusam-men mit der Jugend durchgeführt werden,damit die Menschen ihre Umgebung besserkennenlernen. DieVerzahnung Dorf – Landschaft ist in eini-genBereichendurchältereGroßgehölzeintakt.Besonders im Osten und Südosten bestehtjedochdurchnichteingebundeneWirtschafts-gebäudeundSilobehältereinesehrharteZä-sur. Trotz schwieriger Besitzverhältnisse solltehierversuchtwerden,eineVerbesserungzuer-reichen.DadieGemeindeselbstkeineFlächenzurLandschaftsentwicklungbesitzt,solltendieMöglichkeiten der Eingriffs- und Ausgleichs-regelungengenutztwerden,umzumBeispielauch die geplante Eingrünung des Gewerbe-gebietesnaturnahzugestalten.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

SteinbachanderHaide istein landwirtschaft-lichgeprägtesAngerdorfmit177Einwohnernin einem strukturschwachen Umfeld. Die An-zahlderEinwohnerzeigteindenletztenJahreneinepositiveEntwicklung.31 %sindjüngerals19Jahre.IndenletztenJahrenisteineGruppevonjungenFamilienimOrtgeblieben.Dasge-nossenschaftliche Denken und Handeln iststarkausgeprägtundbautaufeinelangjährigeTraditionauf:Dorfschäfereiseit1713,Zuchtge-nossenschaft, Maschinengemeinschaft, Jagd-genossenschaft.

Steinbach an der HaideStadtLudwigsstadtLandkreisKronach,RegierungsbezirkOberfranken

177Einwohner

LandratOswaldMarr

BürgermeisterTimoEhrhardt

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeEngelbertSinghartinger

Gemarkung634ha,davon269halandwirtschaftlicheNutzung305haWald

Dorferneuerungja

Betriebe in der Landwirtschaft5Vollerwerbsbetriebe4NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 2Betriebe in sonstigen Bereichen2

G O L DFlurneuordnungundDorferneuerungwurden1990durchgeführt.SiewurdevonderBevölke-rung mitgetragen. Insbesondere wurden dieGehöfterückwärtigerschlossen.DieTrinkwas-serversorgung und die Abwasserentsorgungsind durch die Zusammenarbeit mit der Ge-meinde Ludwigstadt geregelt. Das Oberflä-chenwasser wird getrennt abgeleitet. DSL istvorhanden. In den letzten Jahren hat sich imRahmen der Zusammenarbeit mit der Renn-steig-Region eine intensive Kooperation mitthüringischenPartnergemeindenentwickelt.KindergartenundSchulensowiedieGrundver-sorgung mit Lebensmitteln und Ärzte sinddurchdieübergeordneteGemeindeLudwigs-stadtgeregelt. ImOrtbefindensichnochfünflandwirtschaft-liche Vollerwerbsbetriebe und vier Nebener-werbsbetriebe,wobeidieHofnachfolgeindenVollerwerbsbetrieben geregelt ist. Schwer-punktistdieMilchviehhaltungunddieRinder-Weidehaltung.EineGastwirtschaft sowieeini-geGewerbebetriebe,zumTeilimNebenerwerb,bietenvorOrtArbeitsplätze.Die Nutzung des nahenWaldes könnte durchweitere Hackschnitzelheizungen intensiviertwerden. In der Landwirtschaft steht die Ein-kommenssäule Milch zur Zeit auf unsicherenFüßen.Einkommensalternativensolltenaufge-bautwerden.

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2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

„Gemeinsamsindwirstark“istinSteinbachander Haide nicht nur ein Schlagwort, sonderngelebterAlltag.DieaktiveMitwirkungderBür-ger und aller Vereine ist bei der EntwicklungdesDorfesvonderPlanungbiszurAusführungspürbarunderkennbar.MitEigeninitiativeundEigenleistung haben die Bürger gemeinsamviel geschaffen, wie z.B. das Feuerwehrgerä-tehaus,denKinderspielplatzundandereMaß-nahmenzurPflegeundGestaltungdesOrtes.Der enge Zusammenhalt der Bürger und dasgute Miteinander dokumentiert sich auf be-sondere Art in der Nutzung des Dorfangers.DieserwirdalsPflanzbeetgenutztundistge-staltetwieeingroßerBauerngarten.21Eigen-tümerbestellen jeweils ihrenGartenabschnittnach individuellen Wünschen und Ansichten.AusdieserindividuellenVielfaltergibtsicheingemeinsames,harmonischesBild,einZeichenfürdasguteMiteinander.

Dieses Miteinander zeigt sich auch in der ge-meinsamen Bewirtschaftung des Gemein-schaftswaldes, der Schäferei und im Zusam-menarbeiten in Maschinengemeinschaften.NachbarschaftundMiteinanderwirdebenfallsmitdenNachbarorten,insbesondereinThürin-gen,gepflegtundgelebt. Aktive Vereine und eine lebendige evangeli-scheKirchengemeindesorgendasganzeJahrüber mit vielfältigen Aktionen und Veranstal-tungenfüreinbreitesAngebotfüralleAlters-gruppen. Die Vereine untereinander sind gutvernetzt. Besonders viel Wert wird dabei aufPflege von Tradition und Brauchtum und dieEinbindungvonKindernundJugendlichenge-legt.Diesgiltz.B.fürdieFreiwilligeFeuerwehrmitderJugendgruppeebensowiefürdenSki-verein, aber vor allem für die Burschen- undMädchengesellschaft und die Landjugend-gruppe. Steinbach an der Haide zeigt sich als starkeSolidargemeinschaft, geprägt von großer

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HeimatverbundenheitundistmitseinerBevöl-kerungsentwicklungunddersehraktivenEin-bindungdernachwachsendenGenerationgutgerüstetfürdieZukunft. Zuwünschenbleibt,dassdieseguteEntwick-lung auf stabilem Fundament weitergeführtwird.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Steinbach an der Haide, ein typisches Rund-angerdorfmitGelängeflur,liegtunmittelbaranderGrenzezuThüringen,eingebettet ineinerQuellwanneaneinemNordhangdesFranken-waldes. DerOrtmitseinemeinmaligengroßen,alsge-meinschaftliche Gartenanlage genutzten An-ger,hatsichseineursprünglicheEigenartundsein Erscheinungsbild bis heute bewahrt. DieChancender1989gestartetenDorferneuerungwurden konsequent genutzt und das aktiveLeitbildumgesetzt.SowohlöffentlichealsauchdergrößteTeilderprivatenGebäudegruppie-ren sich wie selbstverständlich um den Dorf-mittelpunkt(Anger)undfügensichindievor-gegebene, teils schwierige Topografie ein.BestechendsinddiefürdiesesGrenzgebietty-pischenGebäudemitNaturschiefereindeckun-genund-wandverkleidungen.Mitdensteilen

Dächern,denknappenOrtgängenundTraufensowie den maßstäblichen, weißen Fensteröff-nungen ergeben sie ein unverwechselbaresBilddesFrankenwaldes. Allerdingsistbeizukünftiganstehendenener-getisch notwendigen Sanierungen unbedingtaufdieAusführungderFenster(ambestenausHolz)zuachten.Überkommeneundkonstruk-tivrichtigeDetailssolltenwiederinErinnerunggerufenwerdenundzurAnwendungkommen.GelungeneBeispielegibtesgenügendvorOrt.DieFenstersinddieAugendesHauses! Wohltuend aufgefallen ist die komplette Erd-verkabelung von Strom/Rundfunk/Fernsehen.

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KeinedergestalterischsonstsohässlichenSAT-Schüsselnsindmehrzusehen. AuchdievorgefundenenBaudetails,angefan-genvondenunbehandeltensenkrechtenHolz-verkleidungen(teilweiseausLärchenholz)derbisweilen wuchtigen Scheunen, über wenige,notwendige Zäune bis hin zum neuen unddoch schlicht gehaltenen funktionalen Trep-pengeländer an der kleinen Ortskirche undden häufig angetroffenen Birnenspalieren andenHäusern,sindlobenswert. Bei durchgeführten Sanierungen und einigenersatzbedingten Neubauten fanden die Aus-führungen mit Qualität und hohem Niveaustatt.AlsBeispielseihierdasimJahr2008neuerbauteFeuerwehrhausgenannt,wieauchdaskleineBuswartehäuschen. AuchdarfsichandenHäuserreihenwiedereinstraßenbegleitenderGrünstreifenausdehnen.Mögen die„Steamicher“ in ihrem Gespür fürdas Überkommene nicht nachlassen. Dass sieeskönnen,habensiebisheutebewiesen.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

Durchdieintensivenundlangjährigenbürger-schaftlichen Aktivitäten hat sich Steinbach zueinem vorbildlich durchgrünten Dorf entwi-ckelt.SotragenalleindiesemZusammenhangdurchgeführtenMaßnahmenzueinemharmo-nischen Gesamteindruck bei. Besonders her-vorzuheben ist der im Dorfzentrum gelegeneGemeinschaftsgarten, der ein gartenkulturel-lesAlleinstellungsmerkmaldarstelltundfürdieZukunft so erhalten werden sollte. SeineWir-kungverstärktsichdurchdieVerwendungei-nestraditionellenHanikelzauns,deralspositivesBeispielindieprivatenGärtenausstrahlt.AuchwirdderdörflicheCharakterdurchdieVernet-zung der vorhandenen Grünräume zu einemzusammenhängenden grünen Lebensraumunterstützt. Das Bemühen um dorftypischenBlumenschmuck und Fassadenbegrünung istvorbildlichunddeutlichsichtbar.

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Hierwurdeesverstanden,durchgezielteVer-wendung von Blumen, Spalieren und Kletter-pflanzendieWändederWohnhäuserundWirt-schaftsgebäude in das dörfliche Grün miteinzubinden und gleichzeitig die Hofräumeaufzuwerten.AuchdieGebäudekantenindenHofflächensind,mitwenigenAusnahmen,auf-gebrochenundmitdorftypischenBepflanzun-gen verschönert. Positiv hervorzuheben istauchdiegroßeAnzahlderNeuanpflanzungenvonObstgehölzen,diedengepflegtenvorhan-denen Altbestand sinnvoll ergänzen. Insge-samt ist festzustellen,dassbeiPflanzmaßnah-men auf die Verwendung von heimischenPflanzen besonderer Wert gelegt wird. DerRückbau der Straßen und deren Aufwertungmit grünen Randstreifen ist dort, wo es mög-lich ist,erfolgtundgutgelungen.Besonderslobendisthervorzuheben,dassdiegrüngestal-terische Aufwertung des Ortes zum überwie-genden Teil durch Eigeninitiative und Eigen-leistungderSteinbacherBürgergetragenwird,diesichaktivundmitgroßemEngagementanderGestaltungihresWohnumfeldesbeteiligen.

5. Dorf in der Landschaft

Steinbach liegt auf einer Bergkuppe mit wei-temBlick indennördlichenFrankenwaldundden angrenzenden Thüringer Wald. Die kom-pakte Siedlung ist durch ihre Lage in einerQuellmuldevorstürmischenWindengeschützt.Obstwiesen bilden einen sanften ÜbergangvondenHofstellenzurumliegendenStreifen-flur. Die neuen Obstbaumreihen am landwirt-schaftlichen Ringweg werden den CharakterdesGrüngürtelsinZukunftverstärken. DasstarkbewegteGeländerundumSteinbachwirdvonlandwirtschaftlichenBetriebenstand-ortgerechtbewirtschaftet.HofnahesGrünlandwirdmitRindernundPferdenbeweidet,selbstartenreiche Steilwiesen in den BachtälchenwerdendurchJungviehoffengehalten.Brach-flächenoderAufforstungengibtesnurverein-zelt.DieaktuelllaufendeFlurneuordnungwur-de sehr sensibel durchgeführt. HistorischgewachseneStrukturen,wiedieStreifenfluren,wurdenerhalten. InortsfernenFlurlagenwur-dendieProduktionsbedingungendurchneueWege und Bodenordnung verbessert. Dabeikonnten die wichtigsten Ranken und HeckenfürdenErosionsschutzunddenBiotopverbunderhaltenundergänztwerden. DereinmaligeCharakterderoffenenBergkup-pemitAusblickaufumgebendeBergzügeunddas „Grüne Band“ entlang der ehemaligenZonengrenzebietenguteVoraussetzungenfürdenFremdenverkehr.DieSteinbacherpflegenbereits intensive Kontakte und Zusammenar-beit mit ihren Nachbarn in Thüringen. Das„Grüne Band“ wollen sie verstärkt zurWeiter-entwicklung des Wander- und Radwander-tourismusnutzen. Steinbach mit seiner reizvollen Landschaft inexponierterLage ist inbesonderemMaßeaufeineflächendeckende,standortgerechteLand-bewirtschaftungangewiesen.DieSteinbacherLandwirtesehentrotzderaktuellschwierigenRahmenbedingungenfürihreGrünlandbetrie-be eine Zukunft, wobei die Unterstützungdurch Agrarumweltprogramme eine wichtigeSäuledarstellt.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Sulzfeld am Main ist ein Ort mit stattlichenWehrmauern, 21 Wehrtürmen und romanti-schem, mittelalterlichem Charakter. 30  % der1.450 Einwohner wohnen im Altort. Er ist ge-prägtvon12Vollerwerbs-undNebenerwerbs-Winzern. DieBevölkerungsentwicklungistindenletztenJahrenstabil.135Betriebebieten165Arbeits-plätze im Ort. Viele Arbeitnehmer pendeln indas benachbarte Kitzingen und in den nahenGroßraumWürzburg.MitdenZielen,denAltortals attraktive Wohnstätte und den Weinbau

Sulzfeld a. Main

LandkreisKitzingenRegierungsbezirkUnterfranken

1.450Einwohner

LandrätinTamaraBischof

BürgermeisterGerhardSchenkel

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeMechthildEngert

Gemarkung768ha,davon166halandwirtschaftlicheNutzung168haWald

Städtebauförderungja

Betriebe in der Landwirtschaft12Vollerwerbsbetriebe60-80NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 68Betriebe in sonstigen Bereichen37

G O L DnachbetriebswirtschaftlichenGrundsätzenzuentwickeln, wurde neben den üblichen Pla-nungen eine Gestaltungssatzung sowie einLeitfaden für die Begrünung mit den BürgernerarbeitetundmitindividuellerBeratungnach-haltig umgesetzt. Nach dem Motto „Verbin-dung von Denkmalpflege und regenerativenEnergien“sindweiterePlanungeninVorberei-tung. Der Fremdenverkehr bildet in Sulzfeld einenSchwerpunkt. Für den Rad-, Wasser- und densanften individuellen Weintourismus stehenfünf Gasthöfe, zehn private Pensionen, einVi-notelundzweiGalerienzurVerfügung.MitdenNetzwerken„gelbe Welle – Wassertourismus“und dem Tourismuskonzept „Gastlichkeit imsüdlichenMaindreieck“stehenattraktiveNetz-werkezurtouristischenEntwicklungzurVerfü-gung. DieGrundversorgungistgesichert.DieGrund-schule wurde nach dem Motto„Kurze Beine,kurze Wege“ mit den Klassen 1 bis 4 im OrtwiederaufgebautundeineMittagsbetreuungangeboten. Die Hauptschule befindet sich imbenachbartenKitzingen.WeiterführendeSchu-lensteheninKitzingen,OchsenfurtundWürz-burgzurVerfügung,zudeneneineausgebauteBusverbindungbesteht. Zukünftig sollte die vorhandene kleine DSL-Lösungausgebautwerden.MitBlickaufeineStabilisierung der Weinbaubetriebe sollte dersanfte individuelle Weintourismus durch denAusbaudervorhandenenNetzwerkeundeinesverstärkten Weinort-Marketings ausgebautwerden.

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2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

DassozialeundkulturelleLebenspieltsich inSulzfeldaufhohemNiveauab.DieelfVereinebieten mit zahlreichen musikalischen, sportli-chenundgemeinschaftlichenAktivitäteneinebreitePalettefürdieBürger/innenan.DieVer-eine und auch die evangelische und katholi-scheKirchesindsehrgutmiteinandervernetzt.Durch ihre intensive Jugendarbeit haben sieerfreulicherweise keinerlei Probleme Nach-wuchszugewinnen.Es gibt vielfältige Aktivitäten und Feste, dievon allen gemeinsam getragen und von derGemeinde unterstützt werden. Das jährlichstattfindende Weinfest, das zahlreiche Besu-cheranzieht,stellteinenHöhepunktdieserge-meinsamenAktionendar.Auchdieüberregionalbekannte Meterbratwurst, die Restaurierungund Dokumentation der Hausfiguren und diePflege kirchlichen Brauchtums sind Beispiele,die die Verbundenheit mit dem heimatlichenUmfeldzumAusdruckbringen.

Gut funktionierendesozialeStrukturenbildenein stabiles Rückgrat des gemeindlichen Le-bens. Dies drückt sich schon bei der Jugendaus:SeitlangenJahrengibteseinenselbstver-waltetenoffenenJugendtreffmittenimOrt.BetreuungsangebotefürKinderfindensichimgemeindlichenKindergarten.Mitderregelmä-ßigen Bedarfsabfrage kann rechtzeitig aufVeränderungenreagiertwerden,soistjetztz.B.eineKinderkrippeinPlanung. Erfreulicherweise konnte die Grundschule alsAußenstelle im Ort noch erhalten werden, sodassauchhierdasMottonochgelebtwerdenkann:„KurzeBeine,kurzeWege“. FürSeniorengibtesorganisierteNachmittageundauchdurchansprechendeGestaltungklei-ner Plätze mehrere Möglichkeiten für infor-melleTreffpunkte.DieNachbarschaftshilfeun-terstütztimBedarfsfall. NeubürgernwirddieIntegrationindasDorfle-ben leicht gemacht: sei es beim Neubürger-stammtischoderbeimWalhallalauf.DasEngagementderBürgerhatTraditionund

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wirdauchvonderGemeinde fürdieEntwick-lungvonSulzfeldgefördert.ErsteBürgerbefra-gungen zu Altortsanierungen erfolgten schonvor 25 Jahren. Mit dem Kommunalen Work-shop2002wurdedieAuseinandersetzungderBürger/innenmitderEntwicklungihresOrter-möglicht.Darausentstandz.B.dieIdeensamm-lungzurGestaltungderMainlände. Der Leitsatz der Gemeinde:„Mit Bürgern pla-nen,gestaltenundNeueswagen“trägtFrüchte.Sulzfeld ist eine lebendige Ortschaft, die be-wusstihrErbepflegtundvorbildlichimsozia-lenundkulturellenBereichagiert.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Sulzfeld ist ein typisches Beispiel für einen„MainfränkischenHäckerort“.Eshatseinemit-telalterliche Stadtsilhouette nahezu geschlos-sen erhalten und (im Gegensatz zu manchenNachbarorten direkt am Mainufer) noch be-bauungsfreie Mainauen. Von dieser neu ge-staltetengrünenMainländeauswirdmanvoneiner breiten Front der ringsum vorhandenenStadtumwehrung mit unterschiedlichstenMauertürmen begrüßt. Dabei staffelt sich derOrtmitseinerdichtgedrängten,gewürfelter-scheinendenDachlandschaftamOsthangdesMaines zu denWeinbergen hoch bis zur allesüberragenden Kirche an der höchsten Stelledes Altortes. Einige Stufengiebel von Sonder-bauten treten dominanter im Ortsbild hervor,wiedasinden90erJahrenvorbildlichsanierteRenaissance-Rathaus. DieBeschreibungderAusgangslageEndeder80er-JahreliestsichimBerichtdervorbereiten-denUntersuchungenallesanderealsrosig.DiedanacherfolgtenkonzeptionellenSchritteundderen Realisierungen bauten folgerichtig auf-einanderaufundvergaßennicht,dieBevölke-rung entsprechend einzubinden. Dabei er-kanntemaninderBewahrungdesüberbrach-ten Erbes das Potenzial für die Zukunft. Sowurde beispielsweise bei der NeugestaltungallerStraßenräumedasvorhandeneKalkstein-pflasterwiederverwendetunddurchMaterialausderRegionergänzt.Nebenbeihatmanesauchgeschafft,dem„steinernenDorf“invielen

NischenundEckengrüneOasenaufkleinstemRaumabzutrotzen,wasnichtnurzurVerschö-nerung des Ortes beiträgt, sondern auch dieLebensqualitäterheblichfördert.Insgesamtistdie Entwicklung vom reinen Weinbauerndorfzum lebendigen Wohnort nach 30 JahrenStadtsanierung mit zielgerichteter PlanungundvielGeduldgelungen. DabeiwurdeesinausgezeichneterWeisever-standen, die Individualität und die Besonder-heitendesOrteszubewahrenundfürdieneu-en Nutzungen weiter zu entwickeln. EineLeistung,dienurzuschaffenwar,indemalle–Politik, Verwaltung und Bürger – an einemStrangzogen.DiekonsequenteEinhaltungderGestaltungssatzung,diedurchaus immerwie-derkritischgeprüftwird,sowiedaskommunaleFörderprogramm, begleitet durch eine Sanie-rungsplanerin mit qualifizierter FachberatungfürdieBürger,führtenzuzahlreichengelunge-nen und materialgerechten BausanierungenundbeispielhaftenUmnutzungenhistorischerGebäude.Diemutige,neuzeitlicheErgänzungeines alten Weingutes mit einem in Kalksteinund Beton gestalteten, topografisch perfekteingefügten Kelterhauses gibt dem Ort einenneuenarchitektonischenImpuls. DurchdengrünenGürtelumdieAltstadtblei-bendieangrenzendenNeubaugebieteaufAb-stand. In diesen Siedlungserweiterungen gibtes durchaus gut eingefügte Neubauten, aberauchdielandesweittypischenBaufehler.

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DerWeg, den Schwerpunkt auf die Innenent-wicklungdesAltorteszulegen,istrichtig,sollteabernichtdavonabhalten,auchinBaugebie-tenaufgute,vorallemtopografischangepass-teBauformenWertzulegenundaufDetailszuachten.WiedasBeispielimOrtselbstbeweist,kannneueArchitekturdurchausselbstbewusstsein, wenn sie in Material und Proportion aufTopografie und Ortsbild reagiert. Sulzfeld be-weist mit seiner Entwicklung, dass ein histo-risch geprägter Ort Zukunft haben kann undfürneue,individuelleWohnformenidealeVor-aussetzungenbietet.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

TrotzderbeengtenSituationgrüntundblühtesin Sulzfeld. In der mauerumwehrten Ortschaftist das Platzangebot für eine Begrünung zwarbegrenzt,dochvieleguteBeispieleanundvor

denHäusernzeigen,dassesauchaufkleinstemRaum möglich ist, mit passenden PflanzenLebenundFarbeineinenOrtzubringen. Begrünungen mit Selbstklimmern, RankernundSchlingernlassenprächtigeFassadenaberauchunschöneMauernundEckenanAttrakti-vität gewinnen. Rankgerüste bieten Halt, ins-besonderefürWeinrebenundKletterrosen.Woimmer möglich, sollte Boden offen bleiben.Dies gebietet auch die von der Gemeinde er-lassene Gestaltungssatzung. Die ungeliebtenRestecken, die Gassenränder und Fugen ge-winnen durch die Lebendigkeit von Pflanzen.MobilesGründurchKübelpflanzenundbunterBlumenschmuck steigern den freundlichenEindruck. Es gilt die Erfahrung: „BegrünungschafftWohnqualitätunderfreutalleBesucher“.Auch in den Gärten der Neubausiedlungengrünt und blüht es. Die Neugestaltung desUferbereichesdesMainszeigteinengutnutz-bareneinladendenParkplatz,vielfältigeGrün-bereicheundMöglichkeitenfürortsnaheFrei-zeitgestaltung.

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DervielfältigdurchgrünteFriedhofhateineru-higewürdigeAtmosphäreundbietetdenBe-suchern eine angenehme Aufenthaltsqualität.DieBepflanzungderGrabstellenistangemes-sen,fürdieGrabsteinesolltefränkischerSand-stein verwendet werden. Eine Beratung zuGrabdenkmälern und zur Bepflanzung wirdempfohlen. Der Heimat- und OrtsverschönerungsvereinkümmertsichumdiePflegeöffentlicherGrün-flächen und gibt fachliche Anregungen zuPflanzenundGrün.DieBroschüre:„DergrüneLeitfadendurchSulzfeldamMain“istvonho-her fachlicher Qualität. Er gewährleistet aufDauer richtige Hinweise zum Erhalt einer ho-henGrüngestaltungskultur.

5. Dorf in der Landschaft

DerhistorischeOrtskern,dassogenannte„Stei-nerneDorf“, liegteingebettetzwischenMain-ländeundWeinbergen.DieOrtsteileaußerhalbdesMauerringsschmiegensichandenHang-fuß und in die Seitentälchen. Das Dorf ist mitder umliegenden Landschaft verzahnt durchGehölzbänder entlang der Hohlwege unddurchdasMosaikausObstgärten,WiesenundHeckenandenHängenderSeitentälchen.Le-diglich im Gewerbegebiet am südlichen Orts-randfalleneinigeGebäudeausdemRahmen.Die naturnahen Strukturen ziehen sich vomDorfindienochkleinteiligeWeinlageMaustalund gliedern auch die Ackerlagen auf derHochfläche.DieHeckengürtelbildenmitdemlaubholzreichen Gemeindewald einen nochmaßstäblichenRahmenfürdiegroßenzusam-menhängendenRebflächenamCyriakusberg.InderLandschaftumSulzfeldhatallesseinenPlatz:dieLandwirtschaftmitgroßzügigenReb-und Ackerflächen, die Natur mit vielfältigen,vernetztenLebensräumenunddamitauchderBürgerundBesucheraufseinerSuchenachEr-holung. Das Landschaftserlebnis wird durchzahlreiche Wanderwege und Informations-tafelnvertieft.DiestrukturreichenSeitentälchenbremsenmitnaturnahgestaltetenRückhaltebereichendenWasserabflussausdenWeingärten.

Bei einem Großteil der Rebflächen wird derWasserabflussundBodenabtragbereitsdurchGrüneinsaaten reduziert. Eine flächendecken-de umweltschonende Landnutzung und dieUmstellungeinzelnerBetriebeaufökologischeBewirtschaftungkönntendastouristischePro-filvonSulzfeldnochbereichern. Den Sulzfeldern ist der Wert ihrer reizvollenLandschaft für Naherholung und Tourismusbewusst. Gemeinde und Bürger werten dieUmgebungihresDorfesmitzahlreichenAktivi-täten auf. Neben Themenwegen, Aussichts-punktenunddenFreizeitanlagenamMaingibtes Pflanzaktionen und ein Landschaftspflege-konzept, das bereits schrittweise umgesetztwird. Damit die historisch gewachsene undlebendigeLandschaftumSulzfeldauchnach-folgendenGenerationennochnähergebrachtwird, könnten Kinder und Jugendliche beiGestaltungs- und Pflegemaßnahmen einge-bunden werden. So z.B. bei der Pflege derObstwiesen oder beim Rückschnitt der Kopf-weiden,diefrüherRutenfürKörbeundBinde-gutfürWeinstöckelieferten.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Thalmannsfeldmitseinen363Einwohnernhatseinen ländlichen Charakter beibehalten. EsgibtzweiVollerwerbs-undfünfNebenerwerbs-betriebe.FüreinenOrtindieserGrößegibteserstaunlichvieleArbeitsplätze.GrößterArbeit-geber ist die Brauerei Felsenbräu. Zimmerei,Baugeschäft, Elektrogeschäft, Kfz-Werkstatt,HolzhandelundderDorfladenstellenweitereArbeitsplätze zurVerfügung. Für zwei Gebäu-deleerstände gibt es derzeit noch kein Nut-zungskonzept. EinneuerFlächennutzungsplanmitintegriertem

ThalmannsfeldGemeindeBergenLandkreisWeißenburg-GunzenhausenRegierungsbezirkMittelfranken

363Einwohner

LandratFranzXaverUhl

BürgermeisterWernerRöttenbacher

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeCarolaSimm

Gemarkung669ha,davon589halandwirtschaftlicheNutzung8haWald

Dorferneuerung / Städtebauförderungja

Betriebe in der Landwirtschaft2Vollerwerbsbetriebe5NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 16Betriebe in sonstigen Bereichen7

S I L B E RLandschaftsplanunddemBebauungsplange-benPlanungssicherheit.Ineinemausgewiese-nen Gewerbegebiet sind noch Ansiedlungenmöglich. Inder2008abgeschlossenenDorferneuerungwurdenattraktiveMaßnahmenimöffentlichenund privaten Bereich umgesetzt. Die Arbeits-kreise sind aufgelöst, die Initiative haben dieVereineübernommen. ErstaunlichistdieIntensitätderNutzungrege-nerativer Energien. An eine Biogasanlage mitWärmenutzung sind sieben Wohnhäuser an-geschlossen. Das Baugebiet im Norden sollebenfalls von dieser Anlage mit Wärme ver-sorgt werden. Photovoltaikanlagen ergänzendieNutzungregenerativerEnergien. DieGrundversorgungimBereichKindergarten,Schule, Wasserversorgung und Abwasserent-sorgung ist sichergestellt. DSL ist per SatellitaufhohemNiveaugeregelt. Eswirdempfohlen,weiterhinanNutzungskon-zeptenfürleerstehendeGebäudezuarbeiten.Planerisch sollte eventuell durch Gestaltungs-undBegrünungsrichtlinienanderOptikdesOr-tes weiter gearbeitet werden. Eine touristischstärkereVernetzungmitderJura-Regionbietetsichan.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

Thalmannsfeld spricht mit seinen traditionel-lenVereinenvieleBürger/innenan.Eindrucks-voll bereichert der Männergesangverein„Har-monie“ viele kulturelle Veranstaltungen im

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Jahr.Zubedauernist,dasssichderFrauenchoraufgelösthat;dafürgibtesjetztmitdenKursenin der Schmiede ein ganz neues Angebot fürFrauen. Der Gartenbauverein führt mit dem „Kinder-Garten“ den Nachwuchs an den achtsamenUmgang mit der Natur heran. Die FreiwilligeFeuerwehrhatsoregenZuspruch,dasssiebe-reitsandenGrenzenihrerAufnahmekapazitätist.DadieBesetzungbisher reinmännlich ist,istesdochbedenkenswert,trotzhohermänn-licher Nachfrage, Mädchen zum Engagementzugewinnen. DersehraktiveTrachtenvereinhateinebreiteMitgliederstrukturzwischensechsund45Jah-ren; die Tänzer/innen beweisen ihr KönnenweitüberdieOrtsgrenzenhinaus.Hervorzuhe-ben ist das Engagement der Jugend, die zursogenannten „Kirchweihzeche“ geschlossendie jährliche viertägige Feier mit Musik undTanzverschönern. Kirchliche Veranstaltungen werden von denVereinenunterstütztundpräsentiereneingu-tesMiteinander.DieDorfgemeinschafthat im

RahmenderDorferneuerungsehrvielanPfle-gefürdasDorfübernommenundinEigenleis-tungvomFeuerwehrhausbiszumFußwegvie-les selbst geschaffen. Das krönende WerkdiesesWirkens stellt das frisch renovierte alteSchulhaus dar, in diesem Fall unter der RegiedesTrachtenvereins. Hier stehen jetzt schöneRäume für das kirchliche Gemeindeleben biszum Übungsraum für denTrachtenverein be-reit. Da die Dorferneuerung vor dem Abschlusssteht und damit der Vorstand aufgelöst wird,wäre es wünschenswert, dass sich eine unab-hängige Gruppe findet, bei der die Ideen fürdie künftige Entwicklung von Thalmannsfeldzusammenlaufen.EineAnregungseigegeben:BeimneugeschaffenenSpielplatzkönntenKin-der mit ihren Ideen in die weitere Gestaltungmiteinbezogenwerden. MitdemhohenMaßanEigenleistungundderBereitschaft Hand anzulegen, haben die Bür-ger/innenvonThalmannsfeldeingroßesPoten-zial, auch ihre künftige Entwicklung gut zusteuern.

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3. Baugestaltung und -entwicklung

DasDorfThalmannsfeldhatinseinemOrts-kern die regionale Bauweise erhalten undweiterentwickelt. Durch innerörtliche Grund-stückskäufe hat sich die Gemeinde einen Ge-staltungsspielraumgeschaffen. Der Blick vom Regenrückhaltebecken auf dasDorfzeigtruhigeDachlandschaften,dieindasGründerUmgebungeingebettetsind.Zahlrei-che massiv gemauerte Stadelbauten prägendasOrtsbild. DasOrtszentrummitKirche,Pfarrhausundum-gebauterSchulealsGemeinschaftshausstrahltals städtebauliche Dominante aus. Der unter-halbliegendeDorfplatzistwohltuendzurück-haltendundmaßstäblichgestaltet.DazuträgtauchdasgutgestalteteInformationshäuschenbei. Die Baudenkmäler sind sensibel instand-gesetzt.DieehemaligeHammerschmiedewirdinAbschnittensaniert,wasdemGebäudean-gemessenist.DasdanebenstehendeJurahaussollte einer Nutzung zugeführt werden, umdannanwichtigerStelledenkmalpflegerischeQualitätaufzuzeigen.Einfach gestaltete Neubauten entlang derHauptstraßeergänzensichmitBautenausver-gangenerZeit.EinNeubauunterhalbderBrau-ereireagiertaufdiebewegteTopographieundwurdedurchBauberatungseitensdesLandrat-samtesauchrichtigerschlossen. DieprivatenHofräumesindüberwiegenddif-ferenziert gestaltet und beeindrucken durcheine einfache und einheitliche Zaungestal-tung. DieBrauereithrontals„NeueBurg“überdemDorfundsolltesichüberihrevisuelleDominanzim

Klarensein.StärkereEingrünungundeventu-ell einbindende Holzverschalungen könntengestalterischeVerbesserungenbedeuten. DasNeubaugebietistüberdiewichtigeHang-kante nicht hinausgewachsen und zeichnetsichdurchrelativeinfacheBaukörperundeinezurückhaltendeFarbgebungaus. Der Gewerbebereich oberhalb der Brauereientwickelt sich nach Bedarf und stellt damitauch eine dorfgerechte Größenordnung dar.DaskleineGewerbegebietimunterenDorfbe-reichisteinfachundmaßstäblichgestaltet.DieGemeinschaftsleistungbeimBaudesSchlauch-turmsverdientAnerkennung. InsgesamtdarfalsEmpfehlungeinFesthaltenan den flächigen Dachlösungen bei Solar-nutzung und die Beachtung der regionalenKonstruktionsdetailsandenDachrändernaus-gesprochenwerden.

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

In Thalmannsfeld sind die jahrzehntelangenBemühungenumdieDorfverschönerungdeut-lichsichtbar.EinBeispielhierfüristdasgestal-tete Ensemble um die Felsenkeller, das in Ei-geninitiative gestaltet wurde und eine hoheAufenthaltsqualität besitzt. Besonders auffal-lend ist die angenehme und zurückhaltendeGestaltung der Straßenräume, die geprägt istvon grünen Randstreifen mit großkronigenBaumbeständen heimischer Gehölze. Hierkommen vor allem die Bereiche mit dezenterBepflanzung besonders gut zur Geltung undunterstützendieharmonischwirkendeEinbin-dung von Straßen begleitenden Parkflächen.Gut gelungen sind die Übergänge vom Stra-ßenraumzumprivatenBereich,dasieeinean-genehme Verbindung zwischen öffentlichemGrün und dem unmittelbaren Wohnumfeldherstellen.

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DDortwoZäuneverwendetwerden,solltewei-terhineinerdorfgemäßenZaungestaltungbe-sondereBeachtunggeschenktwerden.BeiVer-zicht auf eine Sockelausbildung sind Zäunedorftypische Gliederungselemente, durch dieblütenreiche und gut gepflegte Gärten nochbesserzurGeltungkommen.Auchzeigenvor-handeneBeispiele,dassdurchdenVerzichtaufbegrenzende Zaun- oder Mauerelemente derdörfliche Charakter besonders wohltuend un-terstütztwirdundeinegestalterischeAufwer-tung erfährt. Die privaten Bereiche im Dorfüberzeugen durch die vielgestaltigen Gärten,indenendiewenigenfremdwirkendenGrün-elementewieNadelgehölzedurchökologischwertvolleheimischeArtenersetztwerdensoll-ten.BeispielhaftistdieGestaltungdesumfriedetenFriedhofes,dermitseinemvorbildlichgestal-tetenVorplatzundseinenschlichtenGrabmä-lern einen würdigen Eindruck vermittelt. DerspeziellfürKinderundJugendlicheangelegteGartendesGartenbauvereinsistbesonderser-wähnenswertundwirdseinemZweck,dieJu-gend behutsam an die Natur heranzuführen,vollgerecht.BesondershervorzuhebenistdieEigeninitiative der Bevölkerung bei den Ver-schönerungsmaßnahmen,dieeinGarantdafürist, dass auch die Eingrünung des neu erstell-tenSpielplatzesgutgelingenwird.

5. Dorf in der Landschaft

Thalmannsfeld liegteingebettet indasAnlau-tertal am Albanstieg desWeißenburger Juras.ImHangbereichmitEisensandsteingibtesvie-le Felsenkeller, die auch heute noch genutztwerden. Bisher ragten nur wenige Gebäudeüber die Hangkante hinaus. Daher sollte aufgute Einbindung des kleinen Baugebiets imNordosten besonderer Wert gelegt werden.Verbesserungsmöglichkeiten gibt es auch amnördlichenundnordwestlichenOrtsrand. DerHangbereichistreichstrukturiertmitWald,Wiesen, Magerrasen und wird ergänzt durcheinNetzvonHeckenundStreuobstbeständen.Die Magerrasen werden mit Schafen bewei-det, was zum Erhalt der Qualität der Flächen

beibehalten werden soll. Um die Vernetzungder Strukturen auf der ackerbaulich intensivgenutztenHochflächezuoptimieren,könntenHecken oder Gehölzgruppen gepflanzt wer-den. ImWesten des Dorfes findet man eine offeneAckerflurunddenWeiherspangrabenmitWie-sennutzung.AuchhierkönntendieThalmanns-feldereinigevernetzendeStrukturenschaffenoderauchEinzelbäumealsOrientierungspunk-teentlangderFlurwegepflanzen.ImSüdwes-tenschließtdasFFH-GebietErlenbachmitsei-nenFeucht-undNasswiesenan.Geradedieserwertvolle, empfindliche Bereich droht zuzu-wachsen.Eswäresehrwichtig,dieNasswiesenoffen zu halten und in naher Zukunft beson-ders entlang der Gräben behutsam, aberdeutlichzuentbuschen.DazusolltedieguteZusammenarbeit mit dem Landschaftspflege-verbandgenutztwerden. In Thalmannsfeld wird die Landschaft viel inGemeinschaftsarbeit und Eigenleistung ge-nutzt und bewirtschaftet. Das zeigt sich vonder Waldbewirtschaftung über die PflanzungundNutzungderObstbäumebishinzurÜber-nahmevonBaumpatenschaftenzurPflegederGehölze. Eine Besonderheit ist der jährlicheFlurumgangderDorfgemeinschaft.Durch ihnlernen vor allem auch schon die Kinder ihreLandschaft kennen. Daher könnte auch dieDorfjugendeventuellbeiderPflegederFeucht-undNasswiesenmiteinbezogenwerden.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Trametsried mit 151 Einwohnern liegt im Na-turparkBayerischerWald.EsisteinStraßendorfmit ausgeprägtem Anger. Es gibt einen ver-bindlichen Flächennutzungsplan, einen Land-schafts-undBebauungsplan.DasvorhandeneBaugebietdientderBedarfsdeckungfürNach-geborene und sonstige Bauwillige aus demOrt. Die Dorferneuerung wurde 1993 begon-nenund2005abgeschlossen.DieinnereStruk-tur ist im Rahmen der Dorferneuerung erhal-ten geblieben. Positiv zu werten sind dieUmnutzungsmaßnahmenvonleerstehenden

TrametsriedGemeindeKirchdorfi.WaldLandkreisRegenRegierungsbezirkNiederbayern

151Einwohner

LandratHeinzWölfl

BürgermeisterAloisWildfeuer

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeKlausEder

Gemarkung10ha,davon4halandwirtschaftlicheNutzung3haWald

Dorferneuerungja

Betriebe in der Landwirtschaft3Vollerwerbsbetriebe0NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 3Betriebe in sonstigen Bereichen3

S I L B E RGebäuden durch überwiegend ortsansässigeHandwerksbetriebe. Somit sind keine Gebäu-deleerständezuverzeichnen. DieIntegrationeinerneuangesiedeltenTöpfe-reiistvorbildlichgelungen.DieAnbindungandas öffentliche Verkehrsnetz ist gesichert,ebenso die Wasserver- und Abwasserentsor-gung. Eine Breitbandverkabelung mit DSL istbereits vorhanden. Ein gemeindlicher Bürger-buswirdvorallemvondenälterenBewohnerngenutzt. Regenerative Energiequellen werden intensivgenutzt, denn bereits 80  % des benötigtenStromswerdendurchdieseEnergiequellenge-deckt.Zielisteine100%igeUmstellungaufre-generativeEnergieversorgung. InTrametsriedgibtes9Hofstellen,diealsFami-lienbetriebeganzunterschiedlichalsHofladen,Pferdehaltung,Schreinerei,FleischhandeloderTöpferei geführt werden. Dadurch gibt es er-staunlichvieleArbeitsplätzevorOrt.AufGrunddergutenNutzungundAuslastungderGebäu-de besteht derzeit kein Bedarf in das Touris-musgeschäfteinzusteigen. Trametsried hat eine gesunde Bevölkerungs-struktur, solide Familienbetriebe sowie einefunktionierende Infra- und Dorfstruktur. WasfehltisteinWirtshaus,dasauchimDorfleitbildverankert aber bisher noch nicht umgesetztwurde.FürdiezukünftigeEntwicklungwäreeshilfreich,wennsichdieDorfjugendauchnachaußenöffnenwürde.

MIT SONDERpREIS

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2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

MiteinemDurchschnittsaltervon35Jahrenso-wie39KindernundJugendlichenbei150Ein-wohnern beweist die Ortschaft, dass hier derdemografischeWandelnochkeineRollespielt.ÜberhauptentstehtderEindruck,dasseseinegut funktionierende Sozialstruktur gibt, diebeispielsweise die häusliche Versorgung derÄlteren sicher stellt. Durch Ausbildungs- undArbeitsplätzevorOrtunddernäherenUmge-bung können die Jugendlichen im Ort wohn-haft bleiben. Neubürger/innen können sichdurch die Aufgeschlossenheit der Menschenim Dorf leicht integrieren, wie es die Töpfer-familiedeutlichmacht. DieVerwurzelunginBrauchtumundTraditionsowieimkirchlichenLebenzeigtsichvielfältig.SofindeninderDorfkapelleunterderWocheregelmäßigAndachtenstatt,diedieBürger/in-nenwesentlichmitgestalten.

Die regionaltypischen Bräuche wie das Wolf-auslassenoderdasPfingsterlwerdenvonderJugend gerne gepflegt und ermöglichen da-mit schon früh ihre Identifikation mit demDorf.DiebeidenOrtsvereine–SportvereinundSchnupferclub–engagierensichnebenihren

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IEDFreizeitangeboten auch für das gesellschaftli-

che Leben. Das zusammen in EigenleistungerstellteGemeinschaftshausbietetallenDorf-bewohnern/innen Raum für Treffen oderVeranstaltungen. AuchdieKinder investierenbereits indieGe-meinschaft: siebastelnNistkästen, führendas„Rama dama“ durch oder organisieren amDorfaktionstageinenFlohmarkt. Die Jugendlichen haben mit dem Sonnwend-platz oder auf den Höfen ausreichend Raum,umsichzutreffen.UmdieseAltersgruppemitihrenThemenallerdingsnichtalleinzulassen,wäre ein offenes Angebot mit professionellerUnterstützung wie Jugendpfleger oder Kreis-jugendringwünschenswert. Der Arbeitskreis mit 15 Personen, der imRahmen der Dorferneuerung entstanden ist,kümmert sich unter anderem um das Umset-zen von Landschaftspflegemaßnahmen. MitdiesemGremiumisteineStrukturgeschaffen,um die weitere Entwicklung von TrametsriedimAugezubehalten,anzustoßenodervoran-zutreiben,jenachdemwasnotwendigist. Trametsriedzeigtsichalsselbständige,kompe-tenteundsozialengagierteGemeinschaft,diedurch ihre bewusste Pflege der Wurzeln einehoheIdentifikationmitdemDorfermöglicht.

3. Baugestaltung und -entwicklung

InTrametsriedistderStrukturwandelgeglückt.Das Straßendorf zoniert sich von der relativdichtenBebauunganderStraßemitüberwie-gendgiebelständigenGebäudenüberNeben-gebäude, die wiederum attraktive Hofsi-tuationen bilden, und Obstgärten in die freieLandschaft.EingrünerAngermitKapelleundSpielplatz bildet den zentralen MittelpunktdesDorfes.EinesolideunddurchgängigeBau-qualität bei alten und neuen Gebäuden sinddasMarkenzeichenvonTrametsried.DieswirddurcheineständigeundqualifizierteBaubera-tungeinesArchitektensichergestellt,derauchimDetailvorbildlicharbeitet.DieGestaltquali-täteinersaubergeschaltenBetonwandanei-nerScheunekommtebenauchzurGeltung.Großer Wert wird auf die Innenentwicklung

gelegt.EinüberzeugendesBeispieldafüristdieSanierung und Umnutzung einer ehemaligenHofstelle am westlichen Ortseingang, dieeinerseits zu einer einladenden Torwirkungbeiträgt und andererseits auch ein zukunfts-fähigesEnergiekonzeptbeinhaltet.Verschiede-neHofbereichetragenmitihrerdifferenziertenGestaltung ebenfalls zum positiven Gesamt-bildbei.AuchhiersindnachhaltigeUmnutzun-gen verwirklicht worden, die innovativ in dieZukunftzeigen. Das maßstäbliche Neubaugebiet im Westenmit seinen einfachen Baukörpern setzt in sei-ner Dichte die Struktur des Altortes fort undsollte über eine entsprechende Bepflanzungandiesenangebundenwerden. DieGestaltungderKreisstraßebedarfhinsicht-lichderQuerschnittsbemessungeinerVerbes-serung,umdieDominanzdesFahrverkehrszuverringern. DieMischungvonWohnenundArbeitenmachtdas Dorf lebendig, erhält Arbeitsplätze undträgt so zu einem guten Miteinander bei. AlsEmpfehlung sollte die bewährte BauberatungauchinZukunftgesichertbleiben,umlangfris-tiginTrametsrieddieWohn-undLebensqualitätzuerhalten.

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

Trametsried begrüßt seine Gäste mit einemBaumtor und signalisiert landeskulturellesNiveau.DieserEindruckwirddurchdenAngerverstärkt,derimRahmeneinerNeugestaltungalsDorfmittelpunkteineAufwertungerfahrenhat. Als zentraler Ort des Dorfes mit Kapellewird er durch Linden und Obstgehölze ge-prägt. Das vorhandene Bewusstsein über diepositive Auswirkung einer sinnvollen Grün-gestaltung wird durch die umfangreichenNeupflanzungen dorfgerechter Bäume undSträucherdokumentiert.Dabeisorgendiestra-ßenbegleitenden Grünsäume für eine harmo-nischeVernetzungderdörflichenÖkostruktu-ren.ZuroptischenAbrundungdieserStrukturensollteeineVerbindungzumNeubaugebietmitBaumpflanzungen hergestellt werden. Auchdie vereinzelt noch vorhandenen, fremd wir-kendenNadelgehölzewärenbestenfallsdurchheimischeGehölzezuersetzen.

Entsiegelte und gepflasterte Hofflächen, auf-gebrocheneundbegrünteHauskanten,inde-nenderVegetationGelegenheitgebotenwird,sich ihren Lebensraum zurückzuerobern, sindsichtbare Zeichen ökologischen Verständnis-ses,aberauchdesWissensumdennatürlichenWasserkreislauf.Bemerkenswertsindauchdiezahlreichen Maßnahmen zur Anbindung vonHofeinfahrten an den öffentlichen Straßen-raum, die unter Beachtung der Proportionenmit harmonisch wirkenden Pflasterbelägendurchgeführtwurden. Besonders hervorzuheben ist die vorhandeneSpalierkultur an den Hauswänden, die auf-grund der Wahrung von Maßstäblichkeit undunter Berücksichtigung von Harmonie undEntsprechung ein bereicherndes architekto-nischesDetaildarstellt.DeutlichsichtbaristderStolzderEinwohneraufihredörflicheGarten-kultur, die sich in den liebevoll gestaltetenPrivatgärten zeigt. Die blütenreichen undfruchtenden Gärten tragen wesentlich zur

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Verschönerung des Straußenraums bei, davielfach bewusst auf Zäune verzichtet wurde.Besonders bemerkenswert sind die Beispiele,in denen störende Betonsockel abgetragenunddurchbegrünteNatursteinmauernersetztwurden.

5. Dorf in der Landschaft

Trametsried liegt im Naturpark BayerischerWaldaneinemSüdhangaufknapp700Höhen-meter. Die meisten Hofstellen bilden mit Gär-ten, Obstwiesen und Gehölzgruppen einenfließendenÜbergangzurStreifenflur,lediglicheinzelne Gebäude und Güllebehälter stechenheraus. DieLandschaftindieserHöhenlageistgeprägtvon Grünlandnutzung, Heckenriegeln zwi-schen den Streifenfluren, sowieWald auf denBergkuppen. Das Grünland und die wenigenÄcker werden von den drei landwirtschaftli-chen Betrieben ausTrametsried und Landwir-tenausdenNachbarortenbewirtschaftet.Derausgeprägte Gemeinschaftssinn der Tramets-rieder geht nicht zuletzt auf die früheren ge-meinsamenWaldnutzungsrechtezurück.Auchheute nutzen die Trametsrieder den Wald alswichtige Rohstoff- und Energiequelle, zuneh-mendauchfürHackschnitzelheizungen.SelbstdasSchnittgutderHeckenpflegewirdaufdieseWeisenochverwertet. Im Rahmen der Flurneuordnung wurden dienaturnahen Strukturen weitgehend erhalten,

imWestendesDorfesmitPflanzungenundimSüden mit einem Landschaftsweiher ergänzt.Die Flurwege wurden landschaftsverträglichsaniertoderneuangelegt.EntlangderFlurwe-ge erkennt man auch, dass dieTrametsriederWertaufdieGeschichteihrerLandschaftlegen:AnjedemAbzweigineinenFlurwegistaufei-nem Felsbrocken der überlieferte Flurnameeingemeißelt. Ihre Verbundenheit zur Kultur-landschaft zeigen die Trametsrieder auch beiderPflegevonFlurdenkmalenundTotenbret-ternwiebeiderKapelleodermitderInformati-onstafel zum Riesenfindling am alten Kirch-weg. Mit der Pflege des Landschaftsweihers,demBauvonNistkästenunddemkleinenNa-turlehrpfadwirdauchbeiderJugenddieVer-antwortung für Natur und Heimat geweckt.DasgeschärfteBewusstseinfürdieLandschaftundderenEntwicklungsolltegenutztwerden,um die fortschreitende Verbuschung vonFeuchtflächenzubremsenunddieAufforstungvonBlick-undVerbindungsachsenzuvermei-den.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Waldau ist ein Wohnort mit 280 Einwohnernmit deutlich landwirtschaftlicher Prägung. Inden vier landwirtschaftlichen Vollerwerbsbe-triebenistdieHofnachfolgegesichert. DasstrukturstarkeUmfeldvonKulmbachundBayreuth bietet ausreichend Arbeitsplätze.DiePlanungsgrundlagensindvorbildlich.Ne-ben den üblichen Planungen liegen Gestal-tungssatzungen sowie Detailplanungen vor.Die übergeordnete Gemeinde Neudrossen-feldhateinehauptamtlicheLandschaftsarchi-tektin eingestellt und so für die vorbildliche

WaldauGemeindeNeudrossenfeldLandkreisKulmbachRegierungsbezirkOberfranken

280Einwohner

LandratKlaus-PeterSöllner

BürgermeisterDieterSchaar

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeFriedhelmHaun

Gemarkung1.700ha,davon1.525halandwirtschaftlicheNutzung175haWald

Dorferneuerungnein

Betriebe in der Landwirtschaft4Vollerwerbsbetriebe2NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 4Betriebe in sonstigen Bereichen6

B R O N Z EAusgangssituationgesorgt.DSListvorhanden.DieTrink-undAbwasserversorgungsindgesi-chert.EineAbwassertrennungistinstalliert.GemeinsammitderBevölkerungsolltenweite-re Zielsetzungen zur Dorfentwicklung formu-liertwerden.Leerfallende,alteBausubstanzisteinerneuenNutzungzuzuführen.VorhandeneAnsätzezumFremdenverkehrsolltennochin-tensiver genutzt werden. Ein Engagement intouristischenNetzwerkenwirdempfohlen.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

Die ansässigen Vereine prägen das gemein-schaftlichedörflicheLebenmitFestenwiedemPreisschießen der Schützen maßgebend. SiegestaltenaktivdasäußereErscheinungsbildih-rer Gemeinde mit Infotafeln, Ruhebänken so-wiederPflegedesEhrenmals. Eine wichtige Rolle im Leben der GemeindespieltdieJugend.SiefeiertihreneigenenKin-derfasching, musiziert im Kinderchor, bemaltdieeigeneFahne,stelltdenMaibaumaufundentzündetdasJohannisfeuer.DieseAktivitätender Jugendlichen werden durch GemeindeundElternunterstützt.SostelltdieGemeindeim Bürgerhaus einen Extra-Jugendraum zurVerfügungunddieElternbauenamörtlichenKinderspielplatzmit.

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EinenTreffpunktfürdieseelischeErbauungderGemeindebietetdiekirchlicheBibelstunde.AufdereigenenInternetseitedesDorfeswirdunteranderemdieprivateAusstellungsscheu-nepräsentiert,inderalteländlicheGeräteundGebrauchsgegenständeausgestelltwerden.WaldauisteineGemeindedieaufdieZukunftsetztundVisionenbesitzt.Diesegiltesumzu-setzen.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Das Dorf ist als Waldhaufendorf ausgebildet.DereinenKilometerlangeAngererstrecktsichentlang des Schlitterbaches. Die HofstellensinddavonzurückgesetztundhabenihreBau-erngärtenalsPufferzurStraße.DieZwischen-räume sind dorfgerecht ausgeführt und dieverwendeten Materialien beschränken sich in

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AUderRegelaufdasNotwendige.EsbestehenAn-

sätze zur Sanierung leer stehender Bausub-stanz,wiez.B.dieAktivierungderehemaligenDorfschmiede oder die Neubelebung einesleer stehenden ehemaligen Wohnstallhauses.Die Baukörper haben sich zum großenTeil inihrer einfachen langgestreckten Art erhalten.Ebensotragendieüberwiegendeinheitlichge-deckten Dachflächen zu dieser übergeordne-tenGesamterscheinungbei.EinneuerFreiluft-stall unmittelbar neben der Autobahn trägtnicht unwesentlich zum Schallschutz für diedahinter liegende Bebauung bei. Eine ReihevonVisionenträgtdasDorf–nurdarfesnichtbeireinenAbsichtserklärungenbleiben. Eine intensive Landschaftsplanung ist im Ent-stehen. Die gleiche Intensität müsste auch inder Bauberatung erfolgen, wo Defizite beste-hen.AnsätzegibtesimBemühenumeineein-heitlichePutz-bzw.Sandsteingestaltung. DerErhaltunddieWeiternutzungdergroßenScheunenbautenverdientBeachtung,weilda-mitprägendeBautenfürdasDorferhaltenundweiterentwickelt werden. Es wird im Neubau-bereichaufeineInnenentwicklunggesetzt,die

durchdiegroßenFreibereicheauchohneProb-lemeumgesetztwerdenkann. InsgesamtwirdeineEmpfehlungaufeinebe-gleitende bauliche Beratung ausgesprochen,diedannzusammenmitderGrün-undLand-schaftsplanungeingemeinsamesVorgehenfüreinepositivekünftigeGesamtentwicklungdesDorfessichert.

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

Der parkartige Dorfanger entlang des Schlit-terbaches überzeugt mit seinem mächtigenGroßbaumbestand. Hier wurden der Gedenk-platz, der naturnahe Spielplatz sowie die ein-zelnenRuhe-undAufenthaltsortangemesseneingegliedert. Am Bürgerhaus finden sich vielerlei charakte-ristischeGrünelementewie:diemächtigeWin-terlinde,dieoptimalmitoffenemBodenbelagharmoniertunddasFassadengrünmitWildemWein, Efeu und Kletterosen sowie bescheide-nen Blumenkästen an den Fenstern. Ganzgegensätzlich ist das landwirtschaftliche An-wesen mit Blautannen in der NachbarschaftzumBürgerhaus. Sehr individuelles Vorgartengrün präsentiertein ehemaliges landwirtschaftliches Anwesenals100%igerRasenhofohneErschließungsweg–nureinheitlicherRasen.

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5. Dorf in der Landschaft

Waldau ist durch seine sternförmige Streifen-flurunddiezahlreichenBaumheckenentlangder Grenzen mit der umliegenden Ackerland-schaftengvernetzt.DernamensgebendeWaldunddieAuederTrebgastsinddurchdieAuto-bahnvomOrtgetrennt. Die Ackerlagen außerhalb der historischenStreifenflur sollen in einer bevorstehendenFlurneuordnung zusammengelegt werden.DerzeitdienenindieserAckerlagenochetlicheRanken und Grenzraine dem Erosionsschutz.DaNiederschlagswasserausdieserFlurlageinden letztenJahren immerwiederdenOrtbe-lastet hat, wurden hier bereits Rückhaltemul-denundeinzelneRückhaltebeckenmitUnter-stützung der Gemeinde angelegt. Um denWasserabflusszubremsen,solltedieanstehen-deFlurneuordnungzurBereitstellungvonFlä-chenfürnaturnaheWeggräbenundRückhalte-zonengenutztwerden. Im Rahmen der Flurneuordnung könnte auch

derteilweiseverrohrteGrabensüdlichdesDor-feswiedergeöffnetundmitUferstreifenbelebtwerden. WaldauhatdurchdieFlurneuordnungdieein-malige Chance, die vorliegenden gemeindli-chenKonzeptezurGewässerentwicklungundzur Sicherung desWiesenbrüterlebensraumesinderTrebgastaueumzusetzen. Mit einem Insektenhotel wurde ein Beitragzum Artenschutz geleistet; in unmittelbarerNachbarschaft verbreiten sich nicht dorfge-rechteinvasiveNeophytenwiedieKanadischeGoldruteunddasIndischeSpringkraut–dieserVerfremdung der heimischen Vegetation sollbegegnetwerden. DorftypischeGrünbeispielemitHolunderundstattlichenEichenvorderehemaligenScheuneprägen das Anwesen Zapf. Heute ist es einprivates Bauernmuseum. Reichlicher Blumen-undFensterschmuckpräsentiertdasAnwesenMüller. DasWohnhaus und die Blutbuche bil-deneinwohlproportioniertesEnsemble. An die Sicherungs- und Unterhaltspflicht fürdie Großbäume entlang des Dorfangers sindhoheAnforderungenzustellen,damitkünfti-ge Pflegearbeiten keine Verstümmelung desGroßgrüncharaktersvonWaldaunachsichzie-hen.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Weidenbachisteinlandwirtschaftlichgepräg-ter Ort mit großem geschichtlichem Hinter-grund. Er hat 2.300 Einwohner und zusätzlich2.600 Schüler und Studenten im Agrar-bildungszentrumimOrtsteilTriesdorf. Die Grundversorgung ist vorbildlich geregelt.ImOrtgibtesdreiVollerwerbs-undfünf Ne-benerwerbslandwirte.GewerbeundHandwerkstellen insgesamt 78 Betriebe. Der Ort befin-detsichimÜbergangzueinemGewerbe-undWissensstandort. Er wird geprägt von denlandwirtschaftlichen Lehranstalten und der

Weidenbach-TriesdorfMarktWeidenbachLandkreisAnsbachRegierungsbezirkMittelfranken

2.300Einwohner

LandratRudolfSchwemmbauer

BürgermeisterGerhardSiegler

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeRudolfIttner,RogerRehn

Gemarkung778ha,davon506halandwirtschaftlicheNutzung140haWald

Dorferneuerung / Städtebauförderungja

Betriebe in der Landwirtschaft3Vollerwerbsbetriebe5NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 17Betriebe in sonstigen Bereichen61

B R O N Z EFachhochschule Weihenstephan im OrtsteilTriesdorf. Es gibt einen Flächennutzungsplan von 1983,einen Landschaftsplan von 2000 sowie sechsrechtsverbindliche Bebauungspläne. Aktuellwird ein Bebauungsplan für ein neues Misch-gebiet erarbeitet. Es wurde eine Dorferneue-rung mit intensiver Beteiligung der Bevölke-rungdurchgeführt.DarüberhinausgibteseinIdeen-undBeschwerdemanagement.VieleIdeenin den Bereichen Nahversorgung, Generatio-nennetzwerk,Nahverkehr,lokaleJobbörseundKommunikationmitTriesdorfgiltesnochum-zusetzen. Im Bereich Fremdenverkehr gibt es ein Land-hotelundvierGaststätten.TouristischbestehteineVernetzungmitderAltmühl-Mönchswald-Region und der Hesselbergregion. Eine Rad-wegverbindung nach Ansbach wurde zwi-schenzeitlichfertiggestellt. Das Parkplatzproblem im Bereich der Lehran-stalten bedarf einer dringenden Lösung. EinRahmenplan unter Berücksichtigung der ent-stehenden neuen Gewerbeansiedlungen undderNeubautenimAgrarbildungszentrumwirdempfohlen.HierbeisolltenBürgerundStuden-teninbesonderemUmfangbeteiligtwerden.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

In Weidenbach-Triesdorf wird viel geboten.39 aktiveVereineprägeneinabwechslungsrei-chesdörflichesLeben.Eswirdnebendemum-

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fangreichen Angebot durch die traditionellenVereineaucheineVielzahlvonzumTeilunge-wöhnlichen Möglichkeiten wie Einradfahren,Ensemble Galante Feste oder Music A.R.T. e.V.offeriert. Der Veranstaltungskalender ist gutgefülltundindasbunteJahresprogrammsinddieVereineintensivmiteingebunden. Kirche,VerbändeundvieleandereOrganisatio-nen gestalten das öffentliche Leben intensivmit.Jederundjedebringensichein,woesih-nen möglich ist. So leistet das Projekt Bürgerfür Bürger in Kooperation mit der DiakonieNeuendettelsau Hilfestellungen im Alltag. EsgibteineBüchereimitehrenamtlichenKräften,die mit ihren Ideen neue Wege gehen, einenBürgerbus sowie eine rollende Bürgerver-sammlungfürSenioren.ImWeidenbacherIde-en-undBeschwerdemanagementbeteiligtdieGemeindedieBürgerundBefragungenamGe-schehen. ImsozialenundkulturellenBereichsindauchfür die nächsten Jahre viele Projekte geplant.

Neben einer Kinderkrippe und einer Kultur-scheunewirdaucheinMehrgenerationenhausentstehen,dasmitniederschwelligenAngebo-tenneueZielgruppenansprechenmöchteundJung und Alt zusammenführen soll. Es habenbereits erfolgreich erste Begegnungen bei-spielsweise in Form von Spielenachmittagen

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Fstattgefunden. Auch die große Zahl der Stu-dierendenundSchülerfördertundforderteinintegratives Vorgehen, um die hohe Lebens-qualitätunddasguteLebensgefühlderMarkt-gemeinde mit dem Motto„hier leb ich gern“weiterzuentwickeln. So haben die Konfirman-den auch ihren Kirchenvorplatz gestaltet undFahrräder zur Nutzung durch die Gemeindebeschafft. Weidenbach-TriesdorfisteinepulsierendeGe-meinde,diesich ihrenvielenHerausforderun-gen stellt. Mit großem Engagement werdenneueWegegesucht,Ideenentwickeltundum-gesetzt. Durch diese Innovationskraft und imZusammenspiel mit den Bürger/innen lässtsich auch in Zukunft die weitere Entwicklungsteuern.

3. Baugestaltung und -entwicklung

DerMarktWeidenbachhateinreichesbaukul-turelles Erbe aus der Markgrafenzeit und da-durchaucheinegroßeVerantwortung.DiesesErbe wird nicht nur verwaltet sondern auchweiterentwickelt.Weidenbach-Triesdorf isteindynamischer Ort, dessen Entwicklung auchdurchdenHochschulstandortgeprägt ist.DieBaustrukturwurdeerhaltenundandieBedürf-nisse der Gegenwart angepasst. Dazu gehörtauchdieerstvorkurzemvorgenommeneNeu-gestaltung der Straßenräume. Dabei ist eswichtig,dasseinzelneFunktionenwiederKfz-Verkehrnichtüberhandnehmen. Der Markt Weidenbach arbeitet daran, FehlerausdenletztenJahrzehntenindenSiedlungenzukorrigieren.DaswirdsichtbarimUmbauderSiedlungsstraßen. Allerdings besteht hier dieGefahr, dass das Pendel in die umgekehrteRichtung zu stark ausschlägt. Es ist nicht not-wendigundoftsogarstörend,wennjedernochsokleineBereichmitRandsteinenabgegrenztund eingefasst wird. Damit zerstört man dieGesamtheitundläuftGefahr,wiederdieFunk-tionen gegeneinander abzugrenzen, anstattzonierteMischflächenzuschaffen,die füralleNutzerdesStraßenraumsdasind. Das Bestreben, die regionale Hauslandschaftmit ihren charakteristischen Hausformen zu

erhalten,wirdmitderErstellungeinerBaufibelkonkret umgesetzt. Hier werden detaillierteGestaltungsanleitungengegeben.Eswirdbei-spielsweiseaufdierichtigenProportionenundDachformenhingewiesen.AllerdingssolltebeiallerLiebezuBaudetailsdieRaumbildungundderGesamtkontextnichtvergessenwerden.Bei den geplanten Neubauten, dem Mehrge-nerationenhaus und dem Studentencampusbesteht die Gefahr der Isolierung vom Orts-kern. Noch zeigt sich ein intensives Miteinan-derimOrt,diessollteauchinZukunftsoblei-benunddafürkönntebereitsinderBaustrukturdieGrundlagegeschaffenwerden.AusdiesenGründenwirdempfohlen,eineGesamtplanungfürdiekünftigeEntwicklungdesOrteszuerar-beiten, in der Möglichkeiten aufgezeigt wer-den sollten, wie dieVernetzung auch mit derHochschuleunddenSiedlungsgebietenerhal-tenbleibenkann.DieseGesamtplanungkönn-teals informelleRahmenplanungerstelltwer-den,aufderenGrundlageweiteredetaillierterePlanungenausgearbeitetwerden.FürwichtigeProjekte wie die Hochschulerweiterung wäreeinArchitektenwettbewerbzuempfehlen. Damit das Miteinander aller Gruppen im Ortfunktioniert,musseseinestädtebaulicheundbaulicheGrundlagegeben,dannistinWeiden-bach-TriesdorfauchinZukunftdasGanzemehralsdieSummeseinerTeile.

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4. Grüngestaltung und -entwicklung

Als vormals markgräfliches Jagdrevier weistTriesdorf eine geschichtsträchtige, stilvolleGrüngestaltungauf–eingebettetindenhisto-rischen Landschaftspark. Die markgräflicheTradition wurde im Rahmen der Dorferneue-rungfortgesetzt.AufderGrundlageeinerGe-staltungsfibel wurden Plätze geschaffen undgroßzügige Pflanzungen im Straßenraum an-gelegt.DieVerwendungvonKugelrobinienimStraßenraumerscheintnichtüberallgeeignet.Gelungen sind jedoch die Eingrünung desWertstoffhofes einschließlich Parkplatz amFriedhofsowiedieLindenreiheamSportplatz.Auch offenporige und baumüberstandeneParkplätze an der Roten Mauer sind muster-gültigeBeispieledorfgerechterGestaltung.Straßenbaumpflanzungen im NeubaugebietsindvomGrundsatzpositivzuwerten–inZu-kunft werden allerdings einige Baumkronengut gemeinter Anpflanzungen Probleme mitdemLichtraumprofilmitsichbringen.Hiergilt

es grüngestalterisch sensibel zu handeln, da-mitBaumverschnittwievorderSchulevermie-denwird. ImsaniertenBarockgartenistauchZiergemüseals pflanzliches Gestaltungsmittel eingesetzt.Rosen–dieKöniginderSträucher–verbindendasformaleBuchsgärtchenimKirchhofüberdieKirchhofmauermitderpolitischenGemeinde.

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F5. Dorf in der Landschaft

WeidenbachunddiehistorischemarkgräflicheResidenzTriesdorf sinddurchdieschrittweiseEntwicklung des Landwirtschaftlichen Bil-dungszentrumsinzwischenzueinerSiedlungs-einheit zusammengewachsen. Die LandschaftumWeidenbach-Triesdorfgliedertsichaberinzwei sehr verschiedene Bereiche, bedingtdurchdieunterschiedlicheNutzungsgeschich-teundlandwirtschaftlicheEntwicklung. ImNordenundOsten,amOrtsrandvonTries-dorf, liegt der historische Landschaftspark. Erstellt mit seiner kleinteiligen landwirtschaft-lichen Nutzung eine Art Ideallandschaft dar,diedurchAlleen,Hecken,TeicheundObstwie-sengegliedertist.DaskulturgeschichtlicheEr-be wurde bewahrt und mit neuen Elementenwie Obstbaumpflanzungen und Bachrenatu-rierung behutsam weiterentwickelt. DieserLandschaftsteil ist für die Naherholung derBewohner und Studierenden von besondererBedeutung.SelbsthistorischeGartenelementehabenheutenochNutzwert.SobefindetsichimehemaligenLustgartendesMarkgrafeneinSchulgartenfürdieStudierenden.

ImWestenundSüdenvonWeidenbachdomi-niert die landwirtschaftliche Nutzung dasLandschaftsbild.FürdieZukunftderLandwirt-schaftsindeffizienteSchlaggrößenunverzicht-bar genauso wie nachwachsende Rohstoffe,die hier auf einzelnen Feldern angebaut wer-den. IndiesemortsnahenLandschaftsteilgibtesaberaußereinzelnenLindenausdermark-gräflichenEpochenurwenigenaturnaheStruk-turen. Dieser Bereich könnte für die ständigwachsende Bevölkerung und Studentenzahlvon Weidenbach-Triesdorf aufgewertet wer-den, beispielsweise mit Baum- und Hecken-pflanzungenentlangvonStraßenundWegen.Dadurch würden auchTrittsteine für den Bio-topverbundgeschaffen. DielaufendeundgeplantebaulicheEntwick-lung des Bildungszentrums sowie der Sied-lungenstellteinegroßeHerausforderungfürlandschaftsgebundenesBaueninderhisto-rischenIdeallandschaftnordöstlichvonTries-dorf,aberauchinderstrukturarmenProduktions-landschaftsüdwestlichvonWeidenbachdar.

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1. Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

WeißenbrunnisteinWohnortmit324Einwoh-nern, der eine gute Anbindung an Rödentalund Coburg vorweisen kann. Die einst inten-sive landwirtschaftlichePrägung istheuteaufeinen landwirtschaftlichen Vollerwerbs- undzweiNebenerwerbsbetriebereduziert. Eine Flurneuordnung und Dorferneuerungwurden durchgeführt. Es liegen ausreichendePlanungsgrundlagen vor. Die Bevölkerung istindiePlanungeneingebundenworden,jedochwurden die Entwicklungen nicht nachhaltigeingearbeitet. Das Dorfleitbild ging somit

Weißenbrunn vorm WaldStadtRödentalLandkreisCoburg,RegierungsbezirkOberfranken

324Einwohner

LandratMichaelBusch

BürgermeisterGerhardPreß

Kreisfachberatung für Gartenkultur und LandespflegeThomasNeder

Gemarkung434ha,davon167halandwirtschaftlicheNutzung147haWald

Dorferneuerungja

Betriebe in der Landwirtschaft1Vollerwerbsbetrieb2NebenerwerbsbetriebeBetriebe in Industrie und Gewerbe 4Betriebe in sonstigen Bereichen3

B R O N Z Everlorenundwirdnunwiederneu formuliert.DieTrink-undAbwasserversorgungsindinZu-sammenarbeit mit der übergeordneten Ge-meinde Rödental geregelt. Die Grundversor-gung mit Lebensmittel ist durch ein kleinesKolonialwarengeschäft sowie durch die guteverkehrstechnische Anbindung an die umlie-gendenOrtschaftengegeben. VorhandeneFahrgemeinschaftennachRöden-talsolltenausgebautundunterstütztwerden,umdieVersorgungderSeniorenzusichern.Die vorhandenen zehn Ferienwohnungen mitca.1.000Übernachtungenkönntenweiteraus-gebautwerden,umdasPotentialdesNetzwer-kes Rennsteig-Region weiter zu nutzen. DSLsollteindennächstenJahreneingerichtetwer-den. Es ist zu empfehlen, dass Lösungen fürleerstehendeGebäudeerarbeitetundmitdenBesitzerndiskutiertwerden.

2. Soziale und kulturelle Aktivitäten

Weißenbrunn hat seit zwei Jahren durch dieAktivitätendesHeimat-undGartenbauvereins(HGV) einen Entwicklungsschub bekommen,dervieleBürgerinnenundBürgeransteckt.Da-runter z. B. auch die Jugendlichen, die in die-semJahrdieKerwesgesellschaftgegründetha-ben. Die neuen Trachten, die Neues mitTraditionellem verbinden, sind ebenfalls Aus-druckdiesesAufschwungs.Soentstandeben-falls in jüngster Zeit der Schulgarten, der vonderKindergruppedie„Blumenwichtl“desHGVgehegtundgepflegtwird.

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Gleich nebenan bewahrt das Schulmuseumdem Schriftsteller Heinrich Schaumberger einwürdigesGedenken.MitdemProjektZeitreise,durch Unterstützung von Pädagoginnen derStadtRödental,wurdeesgeschafft,jüngereBe-sucheranzusprechenundaufdieseWeisedasMuseumlebendigzuhalten.

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LDDieDorfzeitung„Dorfgezwitscher“sorgtdafür,

dassdiezahlreichenAngebotepublikwerdenund nicht zuletzt wird den neu ZugezogenenderAnschlussandieDorfgemeinschaftleichtergemacht. Die Evangelische Kirchengemeinde bietetmehrere musikalische Angebote. Sehr begrü-ßenswertistderinPlanungbefindlicheoffeneJugendtreff.AchtVereineprägendaskulturelleundsozialeLebenimDorfundbietenmitun-terschiedlichen Ausrichtungen den verschie-denenInteressenderBürgerRaum. Bei der anstehenden Überarbeitung des Leit-bildessolltendiezahlreichenneuenProjekteineineübergeordneteZielrichtungeingebundenundsodiekünftigeEntwicklungvonWeißen-brunnaufstabilemFundamentweitergeführtwerden.

3. Baugestaltung und -entwicklung

Das Straßendorf Weißenbrunn hat sich in ei-nemSeitentaldes ItzgrundesentlangdesBir-kertsbaches entwickelt. Dieser ist auch heute

nochanvielenStellenimOrterlebbar.ImRah-menderDorferneuerungwurdederBachrena-turiert. Ein bachbegleitender Fußpfad bietetbesondersKinderneinlehrreichesNaturerleb-nis imOrt.DieweißenKalksinterterrassenderQuelleoberhalbderDorfmittegabendemOrtseinenNamenundsindeinNaturdenkmalmitüberregionalerBedeutung. Man hat hier rechtzeitig erkannt, wie wichtigdie harmonische Einbindung in die reizvolleTopografieist.HervorzuhebenistderErhaltei-nerruhigenDachlandschaftohnezuvielDach-aufbauten,Satellitenschüsselnu.a.. Belohnt wird der Blick von den umgebendenHügeln außerdem durch eine harmonischeVerzahnung der Obstgärten an den Dorfrän-dern mit der Bebauung und den Gärten imOrt. Die überlieferte Formen- und Materialvielfaltmit zahlreichen Fachwerkbauten, Ziegel- undSandsteinfassaden,sowiedieinderRegionbe-sonders typische Schieferverkleidung und-dachdeckungsorgtheutenochfüreinhisto-risch intaktes Dorfbild. Einige private Bauher-ren wurden bereits vom Landkreis mit derschwarzen Rose für die gelungene SanierungeinesBaudenkmalsgewürdigt.

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DieRenovierungdesaltenSchulhausesinderOrtsmittezeigteinhervorragendesGespürfürdenUmgangmittypischenMaterialienundei-ne besondere Detailqualität. Es beherbergtheuteeinkleinesMuseum,dasu.a.andenpro-minentestenBürger–denHeimatschriftstellerHerbertSchamberger–erinnert.Dieserbehut-sameUmgangmiteinemhistorischenGebäu-dewurdeleidernichtbeiallenBausanierungenzumVorbildgenommen.Eventuellkönnteeinefachlich intensivere Beratung künftig nochmehr Bewusstsein für handwerkliche QualitätbeidenBürgernentstehen lassenundsievorzuvielSchmuckbewahren. DerEntschlusskeineBaugebieteauszuweisen,sondernsogarBauverboteauszusprechenundaufeineNachverdichtungundUmnutzungimOrtzusetzen,mussbesondersgewürdigtwer-den. Eine planerische Konzeption dafür wäresinnvoll.Zuwünschenbleibt,dassnochmehrbelebende Nutzungen für z.T. leer stehendeWirtschaftsgebäudeimOrtgefundenwerden,unddassdiealteDorfwirtschaftundderTanteEm-ma-LadennochlangeBestandhabenwerden.

4. Grüngestaltung und -entwicklung

Das fränkische Straßendorf hat sich langge-streckt entlang der Senke des Birkertsbachesentwickelt.EinalterBaumbestandimOrtsowiedie an der Rückseite der Höfe zum OrtsrandgroßenStreuobstwiesenerreichendieharmo-nischeEinbindungindieLandschaft. BesondersdasZentrumdesOrtesumdieKir-che und das ehemalige Schulhaus sind durchdenaltenBaumbestandguteingegrünt. Ein wesentliches Element für das Dorf ist dasWasser des Birkertsbaches mit seinenWasser-fällen und Quellgumpen. Diese Bereiche sindfürdieAllgemeinheitzusichernundmiteinemFußwegzugänglichzumachen. DernochjungeHeimat-undGartenbauvereinhatfürseineJugendgruppe,die„Brunnenwich-tel“, den Schulgarten im Stil eines Bauerngar-tens angelegt. DurchVorträge, gute BeispieleundBeratungwirdderVereinsicherauchinZu-kunft die Gartenkultur im Ort weiter befruch-ten.

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LDDie Ausgestaltung der befestigten Wege und

Plätze,insbesonderederKantenundÜbergän-gevomStraßenraumbedarfweitererÜberzeu-gungsarbeit.DerUmgriffderKirchesowiederWeg zum Friedhof ist zu überdenken. ZumFriedhof selbst kann kein Urteil abgegebenwerden, da dieser in keiner Beschreibung er-wähntwirdundauchbeiderBegehungnichtvorgestelltwurde.

5. Dorf in der Landschaft

WeißenbrunnvormWaldbesitztvonNaturauseine malerische Lage, es schmiegt sich in dieSenke des Birkertsbaches ein. Verstärkt wirdder Eindruck durch die harmonische Verzah-nungmitderLandschaft.DerklassischeÜber-gangeinesStraßendorfesvondenGärtenüberStreuobstwiesen in die Landschaft ist fastdurchgängig in üppiger Ausprägung vorhan-den. Erfreulicherweise wird das anfallendeObstgenutztunderfolgreichvermarktet.

Weißenbrunn hat den ständigenWandel, erstTrennung und Wiedervereinigung, dann denBau des Hochwasserrückhaltebeckens Frosch-grundsee und der ICE-Trasse, gut verkraftetundfürsichalsChancegenutzt.AufgrundderBaumaßnahmengingen60halandwirtschaftli-che Nutzfläche verloren. So hat sich die ZahlderLandwirteaufeinenVollerwerbs-undzweiNebenerwerbslandwirte reduziert. Dennochfunktioniert die Bewirtschaftung der Flächengut. Durch das sensibel durchgeführte Flur-neuordnungsverfahren wurde ein Nebenein-andervonintensivundextensivbewirtschafte-tenFlächenermöglicht.FürdieBeweidungderwertvollenMagerrasendesGrünenBandsundderHanglagenimWestenmitSchafenwurdenzusammenhängende Flächen und Triebwegegeschaffen. Die kleinstrukturierte Terrassenlandschaft imWestendesOrtesmitihrenzahlreichenHeckenbleibtebensoerhaltenwiedieWiesennutzungimfeuchtenTalbereich.DieservorbildlicheUm-gangmitderLandschaftfördertdieArten-undLebensraumvielfaltundsomitauchdieAttrak-tivitätvonWeißenbrunnalsErholungsgebiet.MitderNeukonzeptionvorhandenerundneu-erWanderwegewirdüberdasGrüneBandeineVerbindung mit Thüringen geschaffen. DieChance,sichalserweiterteEinkommensquelleden„Erlebnistourismus“zuerschließen,solltendieWeißenbrunnerfürsichnutzen.Hierzuwä-rezuempfehlen,diegeradenFlurwegeimNor-den mit Baumgruppen zu begrünen und dieWegseitengräben durch die Anlage von Mul-denfürdieWasserrückhaltungzuoptimieren.

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Jahr Ort Gemeinde/Markt/Stadt Reg.- Bezirk Ergebnis

1977 Custenlohr StadtUffenheim MFr SilberFürnried Birgland OPf SilberHergensweiler Hergensweiler Schw SilberOberleiterbach MarktZapfendorf OFr GoldThannhausen Pfofeld MFr GoldVornbach Neuhausa.Inn NB Gold

1979 Kleukheim MarktEbensfeld OFr GoldMannsgereuth Redwitza.d.Rodach OFr Silber;SPNeukirchen GroßeKreisstadtSchwandorf OPf BronzeOberostendorf Oberostendorf Schw GoldReinhardshofen Gutenstetten MFr GoldWeildorf MarktTeisendorf OB Gold

1981 Beckstetten Jengen Schw GoldErpfting GroßeKreisstadtLandsberga.Lech OB SilberFrankendorf MarktButtenheim OFr GoldGeilsheim StadtWassertrüdingen MFr SilberMichelsneukirchen Michelsneukirchen OPf SilberNeubeuern MarktNeubeuern OB GoldWildenranna MarktWegscheid NB Silber

1983 Bernried Bernried OB SilberEhrl StadtScheßlitz OFr GoldKalsing StadtRoding OPf GoldKürn Bernhardswald OPf BronzeOberwiesenbach Wiesenbach Schw Bronze;SPPuch Pörnbach OB SilberSammenheim Dittenheim MFr Gold

1985 Fribertshofen StadtBerching OPf BronzeGroßweingarten StadtSpalt MFr GoldGutenberg Oberostendorf Schw Gold;SPLengsham MarktTriftern NB SilberNeudorf MarktEbensfeld OFr Gold;SPThaining Thaining OB SilberThanning Egling OB Silber

1987 Hohenried Brunnen OB GoldIckelheim StadtBadWindsheim MFr GoldLengenfeld StadtWaldershof OPf SilberMichelsneukirchen Michelsneukirchen OPf SilberOstheim Westheim MFr BronzeRoth MarktZapfendorf OFr GoldUnfinden StadtKönigsbergi.Bayern UFr Silber

1989 Bronnen MarktWaal Schw SilberBuchamErlbach BuchamErlbach NB BronzeFünfbronn StadtSpalt MFr GoldHöhenmoos Rohrdorf OB GoldMoggenbrunn Meeder OFr Gold

Bayerische Siegerdörfer am Dorfwettbewerb auf Bundesebene von 1977 bis 2007

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Jahr Ort Gemeinde/Markt/Stadt Reg.- Bezirk Ergebnis

1989 Pettendorf Pettendorf OPf BronzeRehberg Grainet NB SilberSchlattein MarktFloß OPf Bronze

1991 Großziegenfeld StadtWeismain OFr SilberHergensweiler Hergensweiler Schw GoldNeufahrn Egling OB GoldPausdorf StadtScheßlitz OFr SilberRettenbach Rettenbach OPf GoldSarching Barbing OPf BronzeUnterseilberg Grainet NB Silber

1993 Friedersried MarktStamsried OPf GoldGroßmisselberg Eppenschlag NB GoldHorsdorf StadtStaffelstein OFr SilberRabelsdorf Pfarrweisach UFr GoldRieshofen Walting OB BronzeUnternesselbach StadtNeustadta.d.Aisch MFr BronzeVagen Feldkirchen-Westerham OB SilberWeickenreuth MarktStammbach OFr Gold

1995 Denkzell Konzell NB GoldFrankenwinheim Frankenwinheim UFr SilberHorsdorf StadtStaffelstein OFr GoldIrsee MarktIrsee Schw GoldKalbensteinberg MarktAbsberg MFr SilberSattelpeilnstein Traitsching OPf Silber

1998 Burgebrach MarktBurgebrach OFr SilberBurkheim Altenkunstadt OFr GoldFlischbach Schönthal OPf GoldGöbelsbach StadtPfaffenhofena.d.Ilm OB SilberGörisried Görisried Schw SilberWindsfeld Dittenheim MFr Gold

2001 Ammerndorf MarktAmmerndorf MFr SilberKirchgattendorf Gattendorf OFr GoldNußdorfa.Inn Nußdorfa.Inn OB GoldSchleerieth MarktWerneck UFr SilberTrebgast Trebgast OPf SilberWachstein Theilenhofen MFr Gold

2004 Großziegenfeld StadtWeismain OFr GoldKirchanschöring Kirchanschöring OB GoldLoiching Loiching NB GoldLupburg MarktLupburg OPf BronzeRamspau MarktRegenstauf OPf BronzeSchützing Schaufling NB Silber

2007 Bernried Bernried OB GoldMarktNordheim MarktMarktNordheim MFr BronzeSchönau StadtViechtach NB GoldSchönbrunn StadtWunsiedel OFr Silber

SP=Sonderpreis

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Landesbewertungskommission

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Bewertungskommission für den Landesentscheid

Vorsitz, Leitung und Organisation der Jury

MR Anton Hübl,LeiterderLandesbewertungskommission,BayerischesStaatsministeriumfürErnährung,LandwirtschaftundForsten,ReferatL3Dipl.-ForstwirtFrank Angermüller,BayerischeLandesanstaltfürWeinbauundGartenbauDipl.-Ing.(FH)Stephan Schmöger,BayerischesStaatsministeriumfürErnährung,LandwirtschaftundForsten,ReferatL3

Entwicklungskonzepte – wirtschaftliche Initiativen

Dipl.-Ing.Dr. Andreas Becker,BayerischeLandesanstaltfürWeinbauundGartenbauPräsidentAnton Magerl,BayerischeLandesanstaltfürWeinbauundGartenbau

Soziale und kulturelle Aktivitäten

KreisbäuerinChrista Götz,BayerischerBauernverbandDipl.oec.troph.Regine Wiesend,StaatlicheFührungsakademiefürErnährung,LandwirtschaftundForstenDipl.oec.troph.Dr. Marianne Maierbeck,StaatlicheFührungsakademiefürErnährung,LandwirtschaftundForstenDipl.-Ing.(FH)Luciana Pavoni,AmtfürLändlicheEntwicklungOberbayern

Baugestaltung und -entwicklung

ArchitektManfred Kolles, AmtfürErnährung,LandwirtschaftundForstenBayreuthArchitektThomas Lauer, BayerischerLandesvereinfürHeimatpflegee.V.ArchitektJakob Oberpiller, BayerischeArchitektenkammerArchitektinBrigitte Sesselmann, BayerischeArchitektenkammer

Grüngestaltung und -entwicklung

VerbandsdirektorMartin Gruber,BayerischerLandesverbandfürGartenbauundLandespflegee.V.LandschaftsarchitektKlaus Neisser,BayerischeArchitektenkammerKreisfachberaterMichael Weidner,BayerischerLandkreistag

Dorf in der Landschaft

Dipl.-Ing.Georg Guggenberger,AmtfürLändlicheEntwicklungOberpfalzDipl.-Ing.(FH)Jutta Kotzi,BayerischeLandesanstaltfürLandwirtschaft

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Bewertungsbogenfür den

Kreisentscheid Dorf:

Bezirksentscheid Gemeinde:

Landesentscheid Landkreis:Land: Bayern

zum Bundeswettbewerb 2008 – 2010 Einwohner:„Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“

Gruppe AGruppe B

bis 600 Einwohner 601 – 3.000 Einwohner

Die Untergliederung der Bewertungsbereiche ist als Hilfe für die Mitglieder der Jury gedacht. Die Leistungen der Dör-fer werden vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Ausgangslage und den individuellen Möglichkeiten der Einflussnahme bewertet. Besonderer Wert wird dabei auf Maßnahmen und Aktivitäten der letzten Jahre gelegt.

Höchstpunktzahl insgesamt: 100 Punkte Einzelbewertung:

1. Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen 15 Punkte

• Ausgangslage des Dorfes• Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre• Bevölkerungsstruktur

(Senioren, Familien, Jugendliche, Singles, Einheimische, Neubürger)• wesentliche Funktionen des Dorfes

(Wohnort, Fremdenverkehr, Landwirtschaft, Handwerk etc.)• Arbeitsplätze am Ort und in der Region• Erwerbspotentiale am Ort• Schule und Kindergarten• dörfliche Infrastruktur, öffentliche Gebäude, Plätze, Einrichtungen,

Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, Energieversorgung, etc.• überörtliche Zusammenarbeit• Welche Anstrengungen wurden unternommen um die Ausgangslage zu verbessern? • Wie nutzt die Gemeinde ihre Möglichkeiten der Dorfentwicklung,

z. B. mit der Bauleitplanung, der Dorferneuerung, einer Gestaltungssatzungen etc.?• Wurden bei der Erarbeitung und Umsetzung von Zukunftskonzepten Bürger und

Gruppen mit einbezogen?• Wurde ein Dorfleitbild entwickelt?

2. Soziales und kulturelles Leben 20 Punkte

• aktive Mitwirkung der Bürger und Gruppen bei der Dorfentwicklung z. B. mit Ideen, Konzepten, Aktionen etc.

• bürgerschaftliches Engagement bei Pflege und Gestaltung des Dorfes• Kirchliches Leben• Vereine, Verbände, Jugend- und Seniorengruppen und deren Aktivitäten• Integration von Einzelpersonen (z. B. Neubürger) und Gruppen im Dorf• Kulturelle Veranstaltungen• Angebote zur Weiterbildung• Pflege der Dorftradition• Möglichkeiten der Freizeitgestaltung im Dorf

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Höchstpunktzahl insgesamt: 100 Punkte Einzelbewertung:

3. Baugestaltung und -entwicklung 25 Punkte

• öffentliche Straßen und Plätze, bedarfsgerechte Gestaltung• ortsbildprägende Gebäude, Zustand, Nutzung und Entwicklung• öffentliche Gebäude und Anlagen, Zustand, Nutzung und Entwicklung• private Gebäude und Hofräume, Zustand, Nutzung und Entwicklung• Umgang mit historischer, denkmalgeschützter Bausubstanz• Nutzungskonzepte und Gestaltung des Ortskerns• Neubauten im Ortskern, Einbindung, Verwendung von Materialien und Farben• Gewerbebetriebe im Ortskern und in Gewerbegebieten, Einbindung• Gestaltung der Neubaugebiete und deren Anbindung an den Ortskern• Werbeflächen im Ort, Umfang, Gestaltung und Verträglichkeit• Effizienter Umgang mit vorhandenen Flächen in der Planung und Umsetzung• Verwendung umweltfreundlicher Baumaterialien und –techniken

4. Grüngestaltung und -entwicklung 25 Punkte

• Grüngestaltung an Straßen und auf Plätzen, dem Friedhof, dem Schulumfeld, dem Kindergarten und an öffentlichen Gebäuden

• Umweltfreundliche Pflege der öffentlichen Freiflächen• Dorfgerechte Pflanzenauswahl im öffentlichen und privaten Bereich• Gestaltung der privaten Vorgärten und Hofräume• Haus- und Hofbäume• Zustand und Pflege der Gemüse- und Obstgärten• Fassadenbegrünung und Blumenschmuck• Einfriedungen, Zaun- und Hoftorgestaltung• Freiraummöblierung im öffentlichen und privaten Bereich (Beschilderungen, Sitzbänke,

Abfallkörbe, privates Gartenzubehör)• Naturnahe Lebensräume für Pflanzen und Tiere im Ort und am Ortsrand• Dorfbach und Dorfweiher, Zustand, Pflege und Entwicklung• Bereiche mit natürlicher Gras- und Krautflora• Ortsrandgestaltung und Übergang zur freien Landschaft

5. Dorf in der Landschaft 15 Punkte

• Einbindung des Dorfes in die Landschaft• Gestaltung und Einbindung von Gebäuden im Außenbereich• Umgang mit dem vorhandenen Landschaftspotenzial• Umgang mit den natürlichen Ressourcen Boden, Wasser und Luft• traditionelle und moderne Landnutzungsformen (Land- und Forstwirtschaft,

Sonderkulturen, nachwachsende Rohstoffe, Solar- und Windenergie)• Erhalt, Pflege und Entwicklung charakteristischer Landschaftsbestandteile

(Berge und Täler, Wälder, Wiesen und Moore, Geotope und Gewässer)• Naturnahe Gestaltung von Freizeit- und Erholungsanlagen im Außenbereich• Pflege und Erhaltung von Kulturstätten (Bodendenkmäler, Ruinen und Burgen,

Kappellen und Flurdenkmale)• Naturschutzgebiete und Biotope in der Flur• Vernetzung der Biotope• Schutzmaßnahmen für seltene Tier- und Pflanzenarten• Landschaftspflegerische Maßnahmen im Außenbereich

Gesamtpunktzahl:

Ort, Datum Unterschrift

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Teilnehmerentwicklung am Dorfwettbewerb in Bayern von 1961 bis 2008

Jahr Anzahl Orte Jahr Anzahl Orte

1961 799 1984 - 1985 1.492

1962 - 1963 834 1986 - 1987 1.787

1964 - 1965 746 1988 - 1989 1.586

1966 - 1967 786 1990 - 1991 1.493

1968 - 1969 1.088 1992 - 1993 1.303

1970 - 1971 1.105 1994 - 1995 1.007

1972 - 1973 1.183 1996 - 1998 977

1974 - 1975 1.303 1999 -2001 1.025

1976 - 1977 1.117 2002 - 2004 973

1978 - 1979 1.163 2005 - 2007 635

1980 - 1981 1.397 2008 - 2010 513

1982 - 1983 1.920

Jahr Gold Silber Bronze Jahr Gold Silber Bronze

1961 8Auszeichnungen 1985 7 8 8

1963 15Auszeichnungen 1987 7 10 7

1965 14Auszeichnungen 1989 8 8 6

1967 14Auszeichnungen 1991 8 7 8

1969 6 4 2 1993 8 7 6

1971 7 8 3 1995 6 6 5

1973 6 8 3 1998 6 10 7

1975 6 7 9 2001 6 12 6

1977 6 8 6 2004 6 10 6

1979 6 9 7 2007 4 8 9

1981 7 12 4 2009 4 8 8

1983 7 10 7

Anzahl der Siegerdörfer am Dorfwettbewerb in Bayern von 1961 bis 2009

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23. Wettbewerb 2008 bis 2010

„Unser Dorf hat Zukunft –Unser Dorf soll schöner werden“

Abschlussbericht der Bewertungskommission

für den Freistaat Bayernim Jahr 2009

Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirtschaft und Forsten

IMPRESSUM:

Herausgeber:Bayerisches Staatsministerium fürErnährung, Landwirschaft und ForstenLudwigstraße 2, 80539 Mü[email protected]

Redaktion und Bearbeitung:Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim, Abteilung Landespflege

Fotos: Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim, Abteilung Landespflege sowie Mitglieder der Bewertungskommissionen des Landes- und Bezirksentscheids und beteiligte Gemeinden

Druck:Bonitasprint Würzburg

Februar 2010

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