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Einfach zum Nachdenken Heilges Kreuz, sei hoch verehret, Baum, an dem der Heiland hing, wo sich seine Lieb’ bewähret, Lieb’, die bis zum Tode ging. R. Sei mit Mund und Herz verehret, Kreuzstamm Christi, meines Herrn. Einstmals seh’n wir dich verkläret, strahlend gleich dem Morgenstern. Heilges Kreuz, sei unsre Fahne, die uns führt durch Kampf und Not, die uns halte, die uns mahne, treu zu sein bis in den Tod. Heilges Kreuz, du Siegeszeichen, selig, wer auf dich vertraut. Sicher wird sein Ziel erreichen, wer auf dich im Leben schaut. Kreuz, du Denkmal seiner Leiden, präg’ uns seine Liebe ein, dass wir stets die Sünde meiden, stets gedenken seiner Pein. Gemäß ältester christlicher Tradition empfiehlt die Kirche nachdrücklich, den Leichnam der Verstorbenen auf dem Friedhof oder an einem anderen heiligen Ort zu beerdigen. Im Gedenken an den Tod, das Begräbnis und die Auferstehung des Herrn – ein Geheimnis des Lichtes, in dem der christliche Sinn des Sterbens offenbar wird – ist die Beerdigung die angemessens- te Form, um den Glauben und die Hoffnung auf die leibliche Auferstehung zum Ausdruck zu bringen. Die Kirche, die den Christen während seiner Pilgerschaft auf Erden als Mutter begleitet hat, bietet in Christus dem Vater das Kind seiner Gnade an und senkt voll Hoffnung auf die Auferstehung in Herrlichkeit dessen sterbliche Überreste in die Erde. Indem die Kirche den Leichnam der Verstorbenen beerdigt, be- kräftigt sie den Glauben an die Auferstehung des Fleisches. Zugleich möchte sie so die hohe Würde des menschlichen Leibes als wesentlicher Teil der Person, dessen Geschichte der Leib teilt, ins Licht stellen. Sie kann deshalb nicht Haltungen oder Riten erlauben, die falsche Auffassungen über den Tod beinhalten, etwa wenn er als end- gültige Vernichtung der Person, als Moment ihrer Verschmelzung mit der Mutter Natur oder dem Universum, als Etappe im Prozess der Reinkarnation oder als endgültige Befreiung aus dem „Gefängnis” des Leibes verstanden wird. Zudem entspricht die Beerdigung auf dem Friedhof oder an einem anderen heiligen Ort in ange- messener Weise der Ehrfurcht und Achtung, die den Leibern der Verstorbenen gebührt, welche durch die Taufe Tempel des Heiligen Geistes geworden sind und derer sich „der Geist wie eines Werkzeuges oder einer Vase bedient hat, um viele gute Werke zu vollbringen”. Der gerechte Tobit wird wegen seiner Verdienste gelobt, die er sich vor Gott aufgrund der Be- erdigung der Toten erworben hat. Die Kirche sieht in der Bestattung der Verstorbenen ein Werk der leiblichen Barmherzigkeit. Schließlich fördert die Beerdigung der heimgerufenen Gläubigen auf dem Friedhof oder an einem an- deren heiligen Ort das Andenken und das Gebet für die Verstor- benen durch die Angehörigen und die ganze christliche Gemein- schaft, wie auch die Verehrung der Märtyrer und der Heiligen. Durch die Beerdigung des Leich- nams auf Friedhöfen, in Kirchen oder in der Nähe der Kirchen hat die christliche Tradition die Ge- meinschaft zwischen den Leben- den und den Toten bewahrt und sich der Tendenz entgegen- gestellt, das Sterben und dessen Bedeutung für die Christen zu ver- schleiern oder zu privatisieren. Um jegliche Zweideutigkeit pan- theistischer, naturalistischer oder nihilistischer Färbung zu vermei- den, ist es nicht gestattet, die Asche in der Luft, auf dem Land oder im Wasser oder auf andere Weise auszustreuen oder sie in Erinnerungsgegen- ständen, Schmuckstücken oder anderen Objekten auf- zubewahren. Denn für diese Vorgangsweisen können nicht die hygienischen, sozialen oder ökonomischen Grün- de angeführt werden, die der Wahl der Feuerbestattung zugrunde liegen können. Falls sich der Verstorbene offen- kundig aus Gründen, die der christlichen Glaubenslehre wider- sprechen, für die Feuerbestattung und das Ausstreuen der Asche in der Natur entschieden hat, ist das kirchliche Begräbnis nach Maß- gabe des Rechts zu verweigern. Diese Worte sind Auszüge aus der Instruktion „Ad resurgendum cum Christo” über die Beer- digung der Verstorbenen und die Aufbewahrung der Asche im Fall der Feuerbestattung, die Papst Franziskus am 25. Oktober 2016 veröffentlichen ließ. Ein aufrüttelndes Statement von Kaplan Jens Körber finden Sie auf www.bonifatius.tv beim Such- begriff „Leichenverbrennung”.

Baum, an dem der Heiland hing, wo sich seine Lieb’ bewähret, … · 2017. 5. 28. · Instruktion „Ad resurgendum cum Christo” über die Beer-digung der Verstorbenen und die

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Page 1: Baum, an dem der Heiland hing, wo sich seine Lieb’ bewähret, … · 2017. 5. 28. · Instruktion „Ad resurgendum cum Christo” über die Beer-digung der Verstorbenen und die

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Heilges Kreuz, sei hoch verehret,Baum, an dem der Heiland hing,

wo sich seine Lieb’ bewähret,Lieb’, die bis zum Tode ging.

R. Sei mit Mund und Herz verehret,Kreuzstamm Christi, meines Herrn.Einstmals seh’n wir dich verkläret,strahlend gleich dem Morgenstern.

Heilges Kreuz, sei unsre Fahne,die uns führt durch Kampf und Not,

die uns halte, die uns mahne,treu zu sein bis in den Tod.

Heilges Kreuz, du Siegeszeichen,selig, wer auf dich vertraut.

Sicher wird sein Ziel erreichen,wer auf dich im Leben schaut.

Kreuz, du Denkmal seiner Leiden,präg’ uns seine Liebe ein,

dass wir stets die Sünde meiden,stets gedenken seiner Pein.

Gemäß ältester christlicherTradition empfiehlt die Kirchenachdrücklich, den Leichnamder Verstorbenen auf demFriedhof oder an einem anderenheiligen Ort zu beerdigen.Im Gedenken an den Tod, dasBegräbnis und die Auferstehungdes Herrn – ein Geheimnis desLichtes, in dem der christliche Sinndes Sterbens offenbar wird – istdie Beerdigung die angemessens-te Form, um den Glauben unddie Hoffnung auf die leiblicheAuferstehung zum Ausdruck zubringen.Die Kirche, die den Christenwährend seiner Pilgerschaft aufErden als Mutter begleitet hat,bietet in Christus dem Vater dasKind seiner Gnade an und senktvoll Hoffnung auf die Auferstehungin Herrlichkeit dessen sterblicheÜberreste in die Erde.Indem die Kirche den Leichnamder Verstorbenen beerdigt, be-kräftigt sie den Glauben an dieAuferstehung des Fleisches.Zugleich möchte sie so die hoheWürde des menschlichen Leibesals wesentlicher Teil der Person,dessen Geschichte der Leib teilt,ins Licht stellen.Sie kann deshalb nicht Haltungenoder Riten erlauben, die falscheAuffassungen über den Todbeinhalten, etwa wenn er als end-gültige Vernichtung der Person,als Moment ihrer Verschmelzungmit der Mutter Natur oder demUniversum, als Etappe im Prozess

der Reinkarnation oder alsendgültige Befreiung aus dem„Gefängnis” des Leibes verstandenwird.Zudem entspricht die Beerdigungauf dem Friedhof oder an einemanderen heiligen Ort in ange-messener Weise der Ehrfurchtund Achtung, die den Leibernder Verstorbenen gebührt,welche durch die Taufe Tempeldes Heiligen Geistes gewordensind und derer sich „der Geist wieeines Werkzeuges oder einer Vasebedient hat, um viele gute Werkezu vollbringen”.Der gerechte Tobit wird wegenseiner Verdienste gelobt, die ersich vor Gott aufgrund der Be-erdigung der Toten erworben hat.Die Kirche sieht in der Bestattungder Verstorbenen ein Werk derleiblichen Barmherzigkeit.Schließlich fördert die Beerdigungder heimgerufenen Gläubigen aufdem Friedhof oder an einem an-deren heiligen Ort das Andenkenund das Gebet für die Verstor-benen durch die Angehörigen unddie ganze christliche Gemein-schaft, wie auch die Verehrung derMärtyrer und der Heiligen.Durch die Beerdigung des Leich-nams auf Friedhöfen, in Kirchenoder in der Nähe der Kirchen hatdie christliche Tradition die Ge-meinschaft zwischen den Leben-den und den Toten bewahrt undsich der Tendenz entgegen-gestellt, das Sterben und dessenBedeutung für die Christen zu ver-

schleiern oder zu privatisieren.Um jegliche Zweideutigkeit pan-theistischer, naturalistischer odernihilistischer Färbung zu vermei-den, ist es nicht gestattet, dieAsche in der Luft, auf demLand oder im Wasser oder aufandere Weise auszustreuenoder sie in Erinnerungsgegen-ständen, Schmuckstückenoder anderen Objekten auf-zubewahren.Denn für diese Vorgangsweisenkönnen nicht die hygienischen,sozialen oder ökonomischen Grün-de angeführt werden, die der Wahlder Feuerbestattung zugrundeliegen können.Falls sich der Verstorbene offen-kundig aus Gründen, die derchristlichen Glaubenslehre wider-sprechen, für die Feuerbestattungund das Ausstreuen der Asche inder Natur entschieden hat, ist daskirchliche Begräbnis nach Maß-gabe des Rechts zu verweigern.

Diese Worte sind Auszüge aus derInstruktion „Ad resurgendumcum Christo” über die Beer-digung der Verstorbenen unddie Aufbewahrung der Ascheim Fall der Feuerbestattung,die Papst Franziskus am 25.Oktober 2016 veröffentlichen ließ.

Ein aufrüttelndes Statementvon Kaplan Jens Körber finden Sieauf www.bonifatius.tv beim Such-begriff „Leichenverbrennung”.