BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

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  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    1/30

    Vittorio Klostermann GmbHis collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift fr

    philosophische Forschung.

    http://www.jstor.org

    Die Metaphysik des Lichtes in der Philosophie PlotinsAuthor(s): Werner BeierwaltesSource: Zeitschrift fr philosophische Forschung, Bd. 15, H. 3 (Jul. - Sep., 1961), pp. 334-362Published by: Vittorio Klostermann GmbH

    Stable URL: http://www.jstor.org/stable/20481202Accessed: 15-01-2016 15:51 UTC

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  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    2/30

    DIE

    METAPHYSIK

    DES

    LICHTES

    IN

    DER

    PHILOSOPHIE

    PLOTINS

    Von Werner

    B e i

    e

    r

    w a

    l

    t e

    s,

    Wuirzburg

    Das

    Licht

    wird in der

    bisherigen Plotin-Forschung als Bild, Meta

    pher,

    Analogiel)

    oder

    Symbol ausgelegt.

    Diesem

    Ansatz

    des Problems

    liegt zugrunde, daB in den genannten Weisen der Aussage sinnen

    fallig Erscheinendes

    auf

    Intelligibles iibertragen werden

    kann,

    so

    daB

    ,,Liditu

    von

    Intelligiblem

    nur in

    ,,ibertragenemu,

    nidit aber

    in

    eigent

    lidiem Sinne gesagt wird.

    Wird

    aber nicht

    die

    philosophische

    Reflexion durch das

    Philoso

    phieren

    Plotins in

    die

    Frage

    nach der

    Struktur

    der

    Sache

    selbst

    geno

    tigt, die durdi

    diese

    Aussagen

    in

    der

    Gestalt der

    Spradhe

    deutlich

    ge

    madct wird?

    Damit

    ist gefragt

    nach dem seienden Sinngrund von Bild,

    Metapher, Analogie

    und

    Symbol, der

    diese

    allererst als

    soldhe

    ermog

    lidit,

    nach ihrer Idee also, die

    ihreWahrheit

    ist.Weg

    zu dieserFrage ist

    das Wissen, daB Bild,

    Metapher, Analogie oder Symbol in der Dimen

    sion

    des Seins-fur-anderes

    und

    der

    Vermittlung

    stehen. Hieraus wird

    audc

    ihr

    ambivalentes

    Wesen

    einsichtig,

    daB

    sie

    sind, was sie

    nid&t

    sind,

    und nidit

    sind,

    was

    sie

    sind.

    Dadurch daB sie fur

    anderes

    sind,

    haben

    sie ihre Wesenheit

    in

    dem,

    was

    sie

    nidit

    sind.

    Von

    dem

    Sein

    dessen her

    aber,

    was sie zwar

    nidit sind,

    aber

    vermitteln,

    sind sie

    erst

    sinnvoll.

    So wird in

    der

    Frage

    nadi dem

    Sinn des

    Vermittelnden

    notwendig

    nadh

    dem Vermittelten

    selbst als dem Grund von Vermitt

    lung

    gefragt.

    Das

    Verhullende

    von

    Bild, Symbol oder Metapher

    -

    sie

    verhiilen,

    da sie

    ihr Sein

    aus dem

    haben,

    was sie

    selbst

    nidht

    sind

    darf

    nicht

    zur

    Epocdi

    in der

    Frage

    nadi dem

    Sein

    des

    Vermittelten

    selbst

    verleiten.

    Positiv

    gewendet

    heiBt

    dies

    fuir

    den

    Begriff

    des

    Lichtes: Was in der

    Sprache

    als

    Licht-Metapher

    oder

    Licht-Analogie

    oder

    Lidit-Symbol

    ersdieint,

    ist

    als

    xpOCyOy-oc2)

    zu

    begreifen

    zu

    dem

    in

    der

    Spradhe

    auf

    soldie

    Weise

    vermittelten

    Sein des

    Lidites selbst.

    Indem

    die

    philosophisdie

    Reflexion den

    Ruickgang

    leistet

    au s der

    1)

    Der

    Begriff

    Analogie

    ist

    hier

    im

    Sinne

    von

    ?hnlichkeit

    oder

    Vergleich

    gefa?t.

    Arist.

    phys

    191

    a

    7_12;

    Theophr.

    met.

    I

    4,

    4b 12

    sq,

    Ross-Fobes

    p.

    4

    und VI

    17,

    8a,

    19

    sq,

    R.-F.

    p.

    20.

    Plot.

    VI

    9,

    8,

    11

    sqq.

    2) Zu diesem Begriff im Zusammenhang mit der Symbolik vergleiche Ps. Dion.-Areopag. de

    coel.

    hier.

    I

    3,

    PG

    3,

    121

    C;

    p.

    72

    ed.

    Roques-Heil-Gandillac,

    Paris 1958.

    Das

    Problem

    der

    Metapher

    werde ich im

    Zusammenhang

    einer

    Arbeit

    ?ber

    die

    Philosophie

    des

    Proklos

    umfas

    sender

    darstellen.

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    3/30

    METAPHYSIK

    DES LICHTS

    IN

    DER

    PHILOSOPHIE

    PLOTINS

    335

    vermi,ttelnden

    Dimension

    des Bedeutenden

    in die

    Sphare

    des

    seien

    den Grundes,

    wird die Symbolik

    des

    Lichtes

    zu einem

    Problem

    der

    Metaphysik

    des

    Lichtes. Erst

    unter

    diesem Hotrizont

    kann sachgerecht

    von einer Metaphysik

    des

    Lichte,s gesprochen

    werden.

    Metaphysik

    wird

    hier

    gefaBt

    als Wissenschaft,

    die betrachtet

    das

    Sein,

    sofern es

    ist:

    e4ctau

    .

    &.p.

    eZ

    'tv

    O ov.3).

    ov

    f ov

    meint

    nicht etwa

    leerste Bestimmung

    eines Seienden

    oder

    Sein als

    univer

    salen Abstraktionsbegriff,

    auch nicht

    das Seiend-Sein

    der

    CpuaLx&,

    as

    den Begriff

    des ov

    auf die

    Dimension

    der

    cpu'c

    des

    sinnenfallig

    Sei

    enden

    reduzieren

    wii)rde, sondern

    das

    Sein als

    &rZov,

    als

    erstes

    und

    eigentliches

    Prinzip:

    htsZ

    8"'?atr

    -Lq

    ?7LaL

    oi 6vt0

    oq

    ?

    OL

    zcopm'rov

    ...xOaL

    ?EM?p

    e-TL

    -TLq

    IroLaCU-q

    pu,aL

    ?Vv

    rz

    T06O5auV7

    eV'=5

    aV

    EL71

    7OU

    XOL

    TO

    ?MOV,

    xaL

    OCaT7)

    av

    EL7

    7r

    7C

    G)tT-q

    XOL

    XUpL(YTaCrq

    &Px,

    4),

    Somit

    fragt

    Metaphysik

    nach

    dem Sein als Grund jedwedes

    Sei

    enden, nach Grund

    und

    UTsprung schlechthin

    als

    der

    7purn

    xoL xupLG

    sarr

    vind

    In

    der

    Philosophie Plotins

    ist die

    Frage

    nach

    dem ov ov

    in

    die

    Frage

    nach dem

    Einen

    als dem

    Grund

    und

    Ursprung

    alleis

    Seienden

    gewendet,

    Erst

    unter dem

    Horizont

    dieser

    Frage

    kann

    Sein und

    Sinn

    des

    Lichtes

    als

    Wesenselement

    in

    sich

    seienden

    Seins

    offensichtig

    werden.

    Durch

    die

    Riickfiihrung

    der

    Symbolik

    in

    die Sphare

    von

    Meta

    physik

    wird

    deutlich,

    daB

    von einer

    Ubertragung

    von SinnenfMlligem

    auf

    Intelligibles

    nur dann

    zurecht die

    Rede sein

    kann,

    wenn

    im

    vor

    hinein bedacht ist,

    daB

    die vor

    allem Sinnenfalligen

    seiende

    Lichtheit

    des

    Grundes

    Licht

    als sinnenfflliges

    Phanomen

    allererst ermoglicht,

    das dann

    aposteriorisch

    gegenuber

    der

    vorlaufenden Lichtheit

    des

    Grundes

    in der

    Sprache

    als

    Symbol,

    Metapher

    oder Analogie

    er

    scheinen

    kann.

    Das

    intelligible

    Lidit

    namlich

    ist

    als Licht des

    Ur

    sprungs

    das

    urspruingliche,

    eigentliche,

    wahre Licht

    (&

    Lvo6V

    cp

    Plot.

    VI

    9,

    4,

    20)

    5),

    als solches

    aber

    Ptrinzip

    jeder Symbolik

    oder

    3)

    Arist.

    met.

    1003

    a

    21

    sq.

    4)

    Arist. met.

    1064

    a

    28

    sq.

    P. Merlan

    zeigt

    an

    Hand dieser Stelle

    in

    Auseinandersetzung

    mit

    A.

    Mansion,

    da?

    ?v

    fi

    8v nicht

    ?Abstraktum",

    sondern

    ?Sein

    im

    eminenten

    Sinne"

    be

    deute

    in:

    Metaphysik:

    Name

    und

    Gegenstand,

    The

    Journal

    of Hellenic

    Studies,

    77

    (1957)

    88:

    ?so

    kann

    Aristoteles,

    indem

    er

    den

    Gegenstand

    der

    Ersten

    Philosophie

    in dieser Weise

    be

    stimmt

    hat,

    als

    Wegbereiter

    des

    Neuplatonismus

    angesehen

    werden".

    Id.

    From

    Pla

    tonism

    to

    Neoplatonism,

    Den

    Haag

    1953, p.

    53

    sqq.

    Neuerdings

    begr?ndet

    Merlan diese

    Auf

    fassung

    von

    Metaphysik

    in einem

    Postskript

    zu

    einer

    Rezension Hans

    Wagners,

    in der

    der

    Merlansche

    Metaphysikbegriff

    dem

    landl?ufigen

    kritisch

    entgegengestellt

    wird.

    (Philos.

    Rundschau

    7

    (1959)

    137

    sqq.

    u.

    148

    sqq.)

    5)

    Die

    Enneaden

    I?V werden nach der

    Ausgabe

    von P.

    Henry

    und H. R.

    Schwyzer,

    Plotini

    Opera,

    torn.

    I

    Paris?Br?ssel

    1951,

    torn.

    II

    1959

    zitiert,

    die

    sechste

    Enneade nach

    der

    Aus

    gabe

    von

    E.

    Brehier,

    Paris

    1936,

    Bd.

    VI.

    F?r

    dae

    ?bersetzung

    der

    Texte

    wurde

    die

    deutsche

    Plotin-Ausgabe

    von

    R. Harder

    zu

    Rate

    gezogen.

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    336

    WERNER BEIERWALTES

    Analogie, das

    sinnenfallige

    Liicht

    jedoch ist

    dessen Analogon. Die so

    geartete Begriindungsrelation entspricht der Struktur der plotinischen

    Philosophie,

    in der das Intelligible

    7acpkaeytUoc

    des Sensiblen ist6).

    I.

    Bei der Frage nach

    dem We.sen des Lichtes

    als intelligibile7) steht

    im Zentrum der philosophischen

    Uberlegung das Problem der

    Erleudc

    tung oder der Evidenz, die

    in ihren Momenten

    6'o,u&at,

    (xoCa)aL4q,

    ocVa,BaLq,

    7L6,)oaL,

    9xa'(aK,

    eVG)Lm

    zu

    entfalten

    ist. Das

    ,,oder"

    zwischen

    Erleuditung

    und Evidenz soll

    nidct

    anzeigen, daB

    beide

    Be

    griffe zu sondern waren, auci nicict, dal sie wahllos fiireinander ge

    braucht werden konnten,

    sondern

    daB beide zusammen

    die intendierte

    Sache

    als ganze

    umfassen.

    Erleuchtung

    meint

    erstlich den

    Akt des

    Er

    leuchtens

    durch das Lidct des

    Erleuchtenden selbst,

    Evidenz

    aber

    meint

    erstlidc

    das lidhthafte Aufgehen

    der Einsicht

    in

    dem,

    der

    sich

    denkend

    dem Erleuditenden

    6ffnet.

    In

    der

    Einheit dieser

    Begriffe

    wird

    die

    Einheit

    von

    Erleuchtendem

    und

    Erleuditetem

    deutlich.

    Das

    Problem der Erleuchtung oder der

    Evidenz wird unter dem

    Horizont des

    Einen,

    dem uberrationalen

    aber

    erleuchtenden

    Prinzip,

    und

    dem Denken des Geistes

    und

    der Seele

    angegangen.

    Dabei

    wird

    aber die ETleuditung des vo-u5 und der 4ux nicht als voneinander

    gesondert betrachtet,

    sondern

    Erleudctung

    des zeitlosen und des

    in

    der

    Zeit

    anfangenden

    und in

    sie

    verfloditenen

    Denkens

    als in ihre

    Momente

    untersciiedene,

    aber

    nichlt

    gesciiedene

    Einheit

    gefaBt.

    6)

    Die

    Reduktion der

    Licht-Symbolik

    auf

    Licht-Metaphysik

    wird

    dadurch

    leichter

    m?glich,

    da?

    das

    sinnenf?llige

    Licht

    als

    unk?rperlich

    gedacht

    wird,

    auch

    wenn es

    an

    einem

    K?rper

    er

    scheint:

    ?ck?>puxTov

    S?

    ?i?vrcix;

    ?e?

    Ti&?vai,

    x&v

    oc?>(x

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    5/30

    METAPHYSIK

    DES

    LICHTS

    IN DER

    PHILOSOPHIE

    PLOTINS 337

    Damit

    Erleuchtung

    allererst mbglidi

    werde, muB sich das

    Denken

    abwen,den

    vom

    Sinnenfalligen,

    von dem in die

    Zeit

    Verflodhtenen

    und

    Zufalligen. Es muB

    das

    Sichtbare fahren

    lassen

    (cp7aetL

    dx

    O'pck?

    V

    5, 7, 20;

    &cpeXe

    rckxvtoV

    3,

    17, 38),

    sidc

    verbergen

    vor

    anderem

    und

    sich

    selbst

    in

    sein

    Inneres

    zuruckfuhren8).

    Erst

    wenn

    das Denken

    diese

    Kehre

    (7rpLmywy4,

    e'7rLCpOCP7)9)

    ollzogen hat,

    kann

    sich

    ihm

    die

    Frage

    nach dem Sein

    dessen stellen,

    was es

    als nach auBen

    gewandtes

    Den

    ken gesehen hat.

    Diese Frage

    wiederum

    macht

    es

    zum

    Ansatz,

    sich

    selbst in

    den Grund

    von

    Denken und Sein

    zu

    iiberschreiten

    (a'LC6aL).

    So gelangt das Denken

    durch die

    Wendung

    auf sich selbst zu dem

    Prinzip s-einer

    Intentionalitat,

    seiner

    Sinngerichtetheit,

    da das

    OVTC,g

    OprXTOv,

    das

    wahrhaft

    Erstrebenswerte

    (VI

    7,

    30, 36)

    in

    ihm

    selbst ist.

    Abwendung

    von

    auBen und

    Inwendigkeit

    sind

    Momente

    Einer

    Be

    wegung,

    die den Grund

    von

    Denken

    zum

    Ziele hat. Wenn es

    von

    allem, was ihm fremd ist,

    befreit ist,

    (...

    xe

    SocX&pCL

    0&pCyp?aL

    &OCotpEOU 7tOVT6O)

    ist

    es,

    da

    es

    sich

    selbst

    denkt,

    bei sidc

    selbst10).

    Es

    hat sich selbst

    gefunden:

    .

    .

    .

    '?

    O

    ?Jt'?L

    (V 3, 17, 33).

    Das

    In-sich-sein oder

    Bei-sich-sein de.s Denkens

    aktuiert sich in

    vom

    Nichtsein

    des Einen

    zum

    Sein" erkl?ren

    sollen.

    ?Eine

    pr?zisere,

    diese

    . .

    .

    Bilder in den

    Logos

    fassende Antwort" bleibe

    aus.

    Ch.

    Th.

    Wagner.

    Die

    vielen

    Metaphern

    und das

    eine Modell der plotinischen Metaphysik, Diss. Heidelberg 1957, 24 sqq zeigt neben anderen

    ?Metaphern"

    z.

    B.

    des

    Kreises und

    des

    Spiegels

    auch

    die

    Metapher

    Licht

    in

    ihrer

    Bedeutung

    f?r

    die

    Metaphysik

    Plotins.

    K.-H.

    Volkmann-Schluck,

    Plotin

    als

    Interpret

    der

    Ontologie

    Pla

    tos,

    Frankfurt

    19572,

    p#

    85

    sqq

    entfaltet

    das

    Problem

    in

    eindringlicher

    Interpretation

    am

    Modell

    des

    Sehvorgangs.

    Eine

    kurze

    aber

    wesentliche

    Darstellung

    der

    Metaphysik

    des Lichtes

    mit

    reichen Verweisen auf

    das

    Mittelalter und

    Cusanus

    gibt

    P.

    Wilpert,

    Schriften

    des Nikolaus

    von

    Cues,

    Vom

    Nichtanderen,

    Hamburg

    1952,

    p.

    116

    sqq.

    Neuerdings

    werden

    die

    vielf?ltigen

    Aspekte

    der

    mittelalterlichen

    Lichtsymbolik

    und

    Lichtmetaphysik

    als

    Entfaltung

    und Umwand

    lung

    des

    urspr?nglichen

    griechischen

    Gedankens

    gezeigt

    von

    J.

    Koch,

    ?ber

    die

    Lichtsymbolik

    im

    Bereich der

    Philosophie

    und

    der

    Mystik

    des

    Mittelalters,

    Stud.

    Generale

    13

    (1960)

    653?670.

    Zur

    spekulativen

    Grundlegung

    einer

    Metaphysik

    des

    Lichtes,

    in

    der

    Grund

    und

    Ursprung

    von

    Licht und

    Sinn

    als

    das

    Sein

    selbst

    begriffen

    wird,

    siehe: R.

    Berlinger,

    Vom

    Ursprung

    der

    sinnlichen

    Erfahrung,

    in:

    Im

    Umkreis

    der

    Kunst,

    Festschr. Emil

    Preetorius,

    Wiesbaden

    1954,

    24-^38.

    8)

    V

    5, 7,

    31

    sq:

    voG?

    oc?t?v

    ?n?

    t?v

    ?XAcov

    xaAotpa?

    xal

    ouvayocY?v

    etc.

    t?

    e?oco.

    VI

    9, 7,

    17:

    8e?

    ?TttOTpoc9?)vai

    tp6?

    t?

    elow

    reaver),

    p?

    rcpo?

    ti

    t?v

    8?c?

    xexX?o&ai.

    9)

    Der

    Begriff

    7TeptaYYT?j

    n

    der

    Philosophie

    Piatons

    (neptoTpoip^,

    Ttt?narf

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    6/30

    338 WERNER

    BEIERWALTES

    der

    Kreisbewegung

    des Geistes:

    cx'taca& xocr&

    ypoCU4*;FV?,

    ouc

    XO(OC

    xvx:kov x ocXkocaveL11). Der Geist bewegt sich im Krelse, da er, wie

    der

    Kreis in

    sich

    und

    im

    selbent2),

    bei seiner

    Sache,

    das ist: bei sich

    selbst bleibt.

    Als

    sich selbst

    denkender

    ist

    der

    Geist

    immer

    bei

    sidc

    selbst,

    und

    in sich selbst ist

    er

    immer in seinen Grund

    gesammelt.

    Im Ende ist

    er

    in

    seinen

    Anfang zuriickgekehrt: Ende oder Ziel

    von

    Denken

    namlidi

    ist

    sein

    Anfang:

    das Eine als initiierender Grund von Denken

    uber

    haupt. Das Eine ist Ursache des denkenden

    Geistes,

    denn dieser

    ent

    springt aus

    dem

    Einen

    als

    erste

    i)so6aatc

    und wird durch

    das

    Eine

    zum Denken seiner selbst,

    d. h. zum Denken seines

    eigenen

    Grundes

    gebracht. Durch das

    Beruhren

    des

    Einen

    wird das

    Denken

    seiner

    selbst

    gewiB,

    was Ziel

    und Ende

    des denkenden Geistes

    ist.

    So

    ist

    das Denken ein in sich ruhender

    Kreis13).

    Daher kann

    gesagt

    werden,

    daB

    der

    Geist

    zugleich

    steht und

    sich

    bewegt (g:arx

    y&p

    xact

    %tveZtra),

    namlich um

    sida

    selbst

    (nepi

    aktov

    yap;

    II 2, 3, 20 sq): In sich

    selbst stehend bewegt er sich um sich selbst.

    Dieser Kreis zeigt

    audc

    die

    Zeitlosigkeit des Aktes an, den der

    Geist denkend

    vollbringt;

    denn durch die

    Selbigkeit von Anfang und

    Ende in ihm

    steht er

    unverdnderlich auBerhalb

    der Dimension des

    ,,War' und ,Wird sein", allein in dem ,,Ist' des atdv grUndend14).

    Was

    aber

    erm6glicht,

    daB das Denken

    sich selbst denkt? DaB das

    Selbst des

    Denkens,

    das

    vo7yu6v

    des

    voC

    seiend ist,

    weil

    nur

    Seiendes

    gedacht

    werden

    kann.

    Das

    Selbstdenken des

    voi)

    griindet

    in

    der

    gegenseitigen

    Bezogenheit

    von

    Denken

    und

    Sein, darin daB Denken

    des ist und

    Seiendes denkend

    ist

    oder Denkendes Seiendes

    denkt.

    ,,Das Seiende

    ist kein

    Leichnam,

    kein

    Nichtleben und

    kein

    Nicht

    Denkendes;

    Geist also

    und

    Seiendes

    ist

    dasselbe.T15)

    Um die

    Selbigkeit

    von

    Denken

    und Sein

    zu

    zeigen, greift Plotin in

    V

    1,

    816)

    auf

    das dritte

    Fragment

    des

    Parmenides zuriick:

    uo6

    y&p

    akot

    Vo?tV lau'y Ie iat ecvat (Diels - Kranz, Fragmente der Vorsokra

    tiker

    16

    231, 22),

    in

    dem

    eine

    Grun'dfrage

    der

    parmenideischen Philo

    11)

    V

    1, 7,

    6

    sq.

    coni.

    Vitringa.

    Die

    Konjektur

    Vitringas

    wird

    sachlich

    gest?tzt

    durch

    II

    2,

    1,

    1:

    6i?

    t?

    xox?cp

    xivetToci;

    ?ti

    vo?v

    {xt^eiTai.

    Vergleiche

    dazu

    die

    von

    P.

    Henry,

    Les

    ?tats

    du Texte

    de

    Plotin,

    Bruxelles

    1928,

    p.

    213

    angef?hrten

    Stellen.

    12)

    ?v

    Tcp

    a?Tcp

    xal

    ?v

    ?auTcp

    Plat.

    Tim.

    34a 3.

    13)

    F?r

    das

    umkreisende

    Denken und

    die

    Beziehung

    von

    Kreis

    und

    Kugel

    zum

    Einen

    bei

    Plotin

    vergleiche

    D.

    Mahnke,

    Unendliche

    Sph?re

    und

    Allmittelpunkt,

    Deutsche

    Vierteljahresschrift

    f?r Literaturwissenschaft

    und

    Geistesgeschichte,

    Buchreihe

    Bd.

    23,

    Halle,

    1937,

    p.

    215

    sqq.

    14)

    Das Gute

    oder

    Eine

    ist

    Mittelpunkt,

    der

    Geist ist

    unbewegter

    (unver?nderlicher)

    Kreis,

    weil

    er

    das Eine

    immer

    schon

    hat

    und

    umfangen

    hat

    (?xei

    xal

    7tepte?A/]?oei,

    IV

    4,

    16,

    23?25.

    15)

    V

    4,

    2,

    43

    sq:

    t?

    yap

    ?v o?

    vexp?v

    o?S?

    o?

    Ctu1?

    o?8? o?

    voo?v

    vo??

    8^

    xal

    Sv

    Ta?TOv.

    16)

    Ferner

    III

    8, 8,

    8, sqq;

    V

    9, 5,

    29

    sqq.

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    7/30

    METAPHYSIK DES

    LICHTS

    IN

    DER PHILOSOPHIE PLOTINS

    339

    sophie gestellt

    ist17).

    c6

    akoi meint nicht

    leere

    Identitat,

    sondern

    zeigt

    die durch

    den Sinn von

    Sein bestimmte Relation

    von

    Denken und

    Sein:

    daB

    Denken immer Denken des

    Seins und Sein immer

    Sein des

    Den

    kens

    ist.

    Seiendes

    vermag

    deshalb

    gedacht

    zu

    werden,

    weil

    es

    von

    Grund auf

    intelligibel,

    dcas ist:

    sinnbestimmt

    ist.

    Denken aber

    vermag

    Seiendes zu

    denken,

    weil

    es als

    solches immer

    schon im

    Sein

    ausge

    sprodcen ist (n

    eLau&vov

    fg. 8,

    35, D.

    -K.

    16

    238, 4)

    18).

    So

    sagt

    der

    Spruch

    des

    Parmenides

    in

    der

    Selbigkeit

    von

    Denken

    und

    Sein

    die

    Intelligibilitat

    oder

    Sinnbestimmtheit des Seins und

    die Seinsbestimmt

    heit

    des Denkens.

    Wahrend der Spruch des Parmenides aus einem unreflektierten Be

    wuBtsein

    heraus

    gesprochen ist, d.

    h. aus

    einem

    BewuBtsein,

    dem

    das

    Wesen

    des Wissens nodc

    nidct

    zum

    Problem

    geworden

    ist,

    sieht

    Plotin

    in

    diesem Satze

    den Ansatz und

    die

    Erlauterung des

    Gedankens,

    daB

    der

    vovs

    die

    Selbigkeit

    von

    Denken

    und Sein

    als

    6,n6acac selbst

    ist.

    Damit ist die

    Bezogenheit

    von

    Denken

    und

    Sein

    als Akt des

    vou

    ausgelegt,

    der mit dem

    Gesamt

    des Seienden

    ais

    der

    Gesamtheit der

    Ideen

    selbig

    ist19).

    Nicht

    indem

    der

    Geist

    Sein

    denkt, ist oder

    wird

    allererst Sein,

    sondern Sein

    ist immer

    sdhon das

    dem

    Denken

    innewohnende

    MaB20).

    So ist Denken als das, was es selbst ist, Sein. Das aber heiBt: als Den

    ken ist

    es als Sein

    mit sich

    identisch,

    als

    Sein ist

    es mit sich

    identisch

    als

    Denken.

    Denken, Sein

    und

    Leben

    durchgreifen

    einander und

    sind

    im

    Seienden

    zur Einheit

    gefiigt:

    ,,Wenn

    (Etwas) seiend

    (ist), dann

    ist es

    auch

    Geist,

    wenn

    Geist,

    audh seiend und das

    Denken ist

    mit dem

    Sein

    zusammen.

    u21)

    Selbstdenken

    aber auf

    dem

    Grunde der

    Identitat

    von Denken

    und

    Sein

    heiBt,

    daB

    Denkendes sich selbst

    als

    Seiendes denkt,

    daB das

    Sein

    des

    Denkenden und das

    Sein des

    Gedadcten

    selbig ist.

    So zeigt

    17)

    Zur

    Interpretation

    dieses

    Fragmentes vergleiche K. Riezler, Parmenides, Frankfurt 1934,

    65

    sqq.

    H.-G.

    Gadamer,

    Retraktationen

    zum

    Lehrgedicht

    des

    Parmenides,

    in: Varia

    Vario

    rum,

    Festgabe

    f?r K.

    Reinhardt,

    M?nster

    1952,

    64.

    18)

    Zu

    dieser

    Auslegung:

    H.-G.

    Gadamer,

    Zur

    Vorgeschichte

    der

    Metaphysik,

    in:

    Anteile,

    Frankfurt

    1950,

    73.

    19)

    I

    6,

    9,

    34

    sqq.

    20)

    V

    9,

    8,

    11:

    t?

    ?v

    to?

    vo?

    Ttpoercivoe?v

    ?v?Yxrj.

    VI

    6,

    8,

    17?18:

    t?

    ?v

    rep?Tov

    Se?

    Aa?eiv

    7rp?T0V

    ?v,

    sZtoc

    vo?v

    Allerdings

    wird

    dieser

    Sachverhalt

    verkehrt,

    wenn

    ?die

    Dinge aufge

    l?st werden

    in

    begrifflich-methodisches

    Denken"

    und

    von

    der

    Philosophie

    Kants

    her be

    hauptet

    wird,

    in

    Plotin sei der

    ?kritisch-idealistische

    Standpunkt

    v?llig

    erreicht."

    (G.

    Fal

    ter,

    Philon und

    Plotin,

    Gie?en

    1906,

    38).

    Dieser

    vorgefa?te

    ?Standpunkt"

    f?hrt

    dann

    zu

    folgender

    Entstellung

    des

    Plotintextes:

    V

    9,

    5,

    12

    sq

    . . .

    ?ti

    vo?c

    2>v

    ?vroc

    voe?

    Ta

    ?Vra

    xal

    fyploTTjoiv

    "...

    da?

    er

    als

    Verstand

    in

    Wirklichkeit

    das

    Seiende erdenkt

    und

    unter

    das Sein unterstellt." (ib. p. 34).

    21)

    V

    6,

    6,

    21

    sq:6|xo?

    ?pa

    t?

    voetv,

    t?

    ?tjv,

    t?

    eZvou

    ?v

    tq>

    ?vti* el

    apa

    ?v,

    xal

    vo?c,

    xal

    ei

    vo?c

    xal

    ?v,

    xal

    t?

    voetv

    ?u.o?

    u,eT?

    to?

    elvai.

    Denken

    ist

    das

    Leben

    des

    Geistes,

    weil

    jedes

    Leben

    als

    Den

    ken

    bestimmt

    ist:

    n?atx

    ?co^

    votjo??

    ti?

    (III

    8, 8,

    17).

    22*

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    8/30

    340

    WERNER BEIERWALTES

    sich das

    Wesen des Geistes als

    die

    Einheit

    von seiendem

    Gedachten

    und seiendem

    Denken. Da der

    Geist sich selbst denkt,

    Grund des Den

    kens aber

    das Sein ist, ist der

    Geist das Sein des

    sich

    denkenden Den

    kens.

    ,,Eines

    in

    Wirklichkeit ist das Seiende

    und das Gedachte;

    Eines

    ist zugleich

    Alles: Geist, Denken,

    das

    Gedachte.

    Wenn also das Den

    ken dessen

    das Gedachte ist,

    das Gedachte aber

    er selbst, so denkt er

    sich selbst; er denkt

    namlich durch das

    Denken, was er selbst

    ist, und

    denkt

    das

    Gedachte,

    was er

    selbst

    ist.

    GemaB

    beiden also denkt

    er sich

    selbst: sofern

    das

    Denken er selbst

    ist,

    was er

    durch das Denkhen denkt,

    das

    er

    selbst

    ist.T22)

    Weil der

    Geist,

    was er

    denkt,

    aus

    sich selbst hat,

    i

    s

    t er,

    was

    er denkt:

    ak6C

    gaCLV

    &

    Voel 23).

    So

    begreift

    er im

    Selbst

    denken

    sein eigenes

    Wesen. Diese

    Selbstiibereinstimmung

    des

    Den

    kens, die

    im

    Sein des

    Denkenden

    grundgelegt

    ist,

    ist

    seine Wahrheit.

    ,,Die Betrachtung

    muB selbig sein mit

    dem Betrachteten,

    und

    der

    Geist

    muB

    selbig

    sein

    mit

    dem

    Gedachten;

    denn

    wenn sie

    nicht

    selbig

    sind,

    wird keine Wahrheit

    sein.'

    24)

    Die

    Ubereinstimmung des

    Denkens mit seinem

    Gedadhten,

    das es

    selbst

    ist, ist kein

    ununterschiedenes Einerlei,

    da die Intentionalitat

    des Denkens

    immer

    bewahrt

    bleibt: Denken

    denkt

    immer

    Etwas. Etwas

    ist das

    Initialmoment

    von

    Denken, denn ,,jegliches

    Denken ist aus

    Etwas und (Denken) von Etwas' (vo&1atc7aaa x t5v6` &a'rt xaic -lVO

    VI

    7,

    40, 6).

    Der

    Geist

    wiirde,

    indem

    er

    denkt,

    ins Leere gehen,

    ,wenn

    er nicht

    greifen und fassen konnte

    das

    Gedachte,

    das er (denkt; denn

    das Denken

    ohne das Gedacite

    ist

    nicht

    m6glidh"25).

    Etwas

    (rt

    26)

    meint hier

    ein bestimmtes, umgrenztes,

    mit

    sich

    selbst selbiges

    Ge

    dachtes

    (voqrov),

    von dem

    das

    Denken

    selbst begrenzt

    wird, wenn es

    dieses

    Etwas

    denkt

    (V 4,

    2,

    6

    sq:

    Opco[e'v1N

    ['

    v6ioatC]

    k 6nmo

    roO

    voiroO).

    Da

    jedwedes

    Gedachte

    in sich

    seiendes Etwas ist,

    vermag die

    Unterschiedenheit

    (ktsp?S)

    alles

    Seienden

    und

    zugleich

    in

    der

    Unterschiedenheit

    die

    Bezogenheit

    alles Seienden zueinander gedacht

    zu werden. So denkt der vo0C jede einzelne Idee, umfaBt aber alle

    22)

    V

    3,

    5,

    42?48:2v

    S?

    Tfj

    ?vepyela

    t? 6v

    xal

    t?

    votjt?v

    ?v

    apta

    Tt?vTa

    ?oTai,

    vo??,

    votjoi?,

    t?

    votjt?v.

    si

    ouv

    tj

    v?tjok;

    a?Too

    t?

    votjt?v,

    t?

    8?

    votjt?v

    a?TO?,

    aUT??

    apa

    ?aoT?v

    vofjoet, voifjaei

    y?p

    Tfj

    voVjoei,

    ?rcep

    tjv

    a?TO?,

    xat

    voTjoei

    t?

    votjt?v,

    ?irep

    tjv

    a?TO?.

    xaO-'

    ?xaTepov

    apa

    ?aoT?v

    voTjaei,

    xa-8-?Ti

    xat

    tj

    votjoi?

    a?T??

    ijv,

    xal

    xa&?Ti

    t?

    votjt?v

    a?TO?,

    ?nep

    ?voei

    Tfj

    voVjaet,

    S

    tjv

    aoTO?.

    Vergleiche

    ferner:

    V

    3,

    6,

    7

    voO?

    yap

    xal

    votjoi?

    ?v.

    23)

    V

    9,

    5,

    7.

    ?oTiv

    apa

    Ta

    ?vra

    ?

    vo??.

    ib. 13.

    24)

    V

    3,

    5,

    21?23.

    Sel

    ty}v

    ?ea>plav

    Ta?T?v

    e?vai

    tcp

    ^ec?ptjtcp,

    xal

    t?v

    vo?v

    Ta?T?v elvai

    t

    votjtcJ>*

    xal

    y?p,

    el

    u,t}

    Ta?T?v,

    o?x

    aXfj?-eta?o

    Tat.

    ?ber

    die

    dreifache

    Identit?t

    (dreieine

    Einheit)

    von

    Geist.

    Denken und Gedachtem

    vergleiche:

    J.

    P?pin,

    L'identit?

    de

    l'intelligence

    et

    de

    l'intelligible,

    Revue

    Philosophique

    146

    (1956)

    44?55,

    bes.

    p.

    54. H. R.

    Schwyzer,

    .Bewu?t"

    und

    .Unbe

    wu?t"

    bei

    Plotin,

    in:

    Les

    Sources de

    Plotin,

    Vandceuvres

    ?

    Gen?ve

    1960,

    347?377,

    bes.

    365

    sqq.

    25)

    V

    6,

    2,

    10?13:

    ...

    ?

    Te

    vo??

    t?

    eru?aAXov

    ttj

    voVjoet

    xev?v

    ?xei

    aveu

    to?

    Xa?eiv

    xal ?Xe?v

    t?

    v

    otjt?v

    ?

    voe?-

    o?

    y?p

    ?xet

    t?

    voe?v aveu to?

    votjto?.

    26)

    Z.

    B. VI

    7,

    40,

    6.

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    9/30

    METAPHYSIK

    DES

    LICHTS

    IN

    DER

    PHILOSOPHIE PLOTINS

    341

    Ideen,

    da sie durch ihre

    in sich

    unteTschiedene

    %oLvvca

    eine Einheit

    sind.

    Indem das Denken

    Etwas denkt,

    denkt es also

    nur sich selbst,

    sich

    von

    sich unterscheidend und

    ebensosehr

    nicht

    von

    sich unter

    schieden, oder: im

    Unterscheiden

    seiner

    hebt es diesen

    Unterschied

    auf,

    indem es ihn als

    aufgehobenen

    bewahrt.

    ,.

    Indem (das Den

    kende)

    denkt,

    macht

    es

    sich zu Zweien,

    oder vielmehr:

    weil es denkt,

    ist es

    Zwei, und weil es

    sich selbst

    denkt, ist es

    Eines.u27) Als Denken

    sidc selbst

    gegenstandlich ist

    der

    Geist die

    Einheit

    seiner als des Den

    kens und

    des

    Gedachten. Er

    ist

    also Einheit

    von

    in

    sich

    Unterschiede

    nem: er ist

    zugleich Alles und

    ist es zugleich

    nicht, da jedwedes Ge

    dachte (vo-cO6v) eine eigene Mdchtigkeit (6u`vmp[C) ist28), indem es

    Etwas ist.

    Deshalb kann gesagt

    werden: Geist

    ist

    ununterschieden

    und

    unterschieden

    zugleich:

    nX:1ToC

    (ox6tck%ptov

    %axt

    a

    2ta%s%pLvov9).

    Weil

    jedes

    Gedachte

    eine

    eigene

    Machtigkeit

    besitzt,

    ist

    das

    Den

    ken durchgangig

    bestimmt

    von

    Selbigkeit

    und

    Andersheit30).

    Anders

    heit

    meint das Nicht-sein des

    in

    sidh

    selbig

    seienden Gedachten

    in

    Be

    zug auf

    anderes Gedachtes. Jedes

    Etwas,

    das als

    Bestimmtes,

    in

    sich

    Seiendes, als

    von

    anderem

    Untersdhiedenes

    gedadht

    wird,

    ist

    auch

    als

    Einzelnes Anderes

    in

    Bezug auf den

    Geist, der das

    Gesamt des in sich

    versdhiedenen

    Mannigfaltigen

    denkend

    begreift, indem er es

    i

    s t.

    Daraus wird audh deutlidc, daB Etwas Etwas ist, weil es Anderes nicht

    ist.

    Nichts

    ('l{

    ov)

    ist der

    Grenzbegriff, der Etwas

    zu

    Etwas

    bestimmt,

    der

    Unterschiedenheit des Gedachten und

    Unterscheiden des

    Denkens

    allererst

    moglich

    macht3t).

    Wie das

    Sehen

    die

    Mannigfaltigkeit,

    das

    ist: die

    Selbigkeit und Andeirsheit des Gesehenen

    voraussetzt,

    so

    das

    Denken die

    Mannigfaltigkeit

    des

    Gedaciten,

    weil

    sich das

    Sich-selbst

    denkende

    nur

    als

    entfaltetes Etwas denken

    kann. Gerade

    durch die

    Entfaltung32)

    seiner

    mannigfaltigen

    Momente

    erweist es die im

    seien

    den

    vo5C

    grtindende,

    aller

    Entfaltung vorgangige

    Einheit, die

    moglich

    macht,

    daB es

    sich

    von

    dem

    mannigfaltig

    Gedachten

    weg auf

    diesen

    seinen Einen Grund hin sammelt33).

    27)

    d.i

    .

    sich

    selbst

    als

    Gedachtes

    oder:

    sich

    selbst denkt.

    Die

    Konjektur

    Kirchhoff

    s

    :

    auT?

    vor

    ?v

    (e.23)

    verdeutlicht

    zwar

    das

    Gemeinte,

    die lectio

    difficilior

    (oc?to)

    aber

    ist durchaus

    zu

    interpretieren.

    V

    6,

    1,

    22

    sq:

    ...

    ?ti

    voe?,

    tcoio?v a?T?

    8?o,

    pt?tXXov

    *?

    ?v,

    ?ti

    i

    voe?,

    8?o,

    xal

    ?ti

    a?T?,

    ?v.

    28)

    V

    9, 6,

    8

    sq:

    ?

    vo??

    ?oriv

    opio?

    navra

    xal

    au

    o?x ?(i.oo,

    ?ti

    ?xaoTOv

    Sovapu?

    ISia. Dazu:

    V

    9,

    6,

    26.

    Zur

    vielf?ltigen

    Bestimmtheit des

    Begriffes vergleiche

    unten Anm.

    93.

    29)

    VI

    9,

    5,

    16.

    30)

    V

    3, 10,

    24

    sq.

    31)

    Zu

    Nichts

    als

    Grenzbegriff

    vergleiche:

    Marius

    Victorinus,

    ad Candidum

    8,

    11-14

    (ed.

    Henry

    Hadot,

    Paris

    1960)

    :

    Ergo

    t?

    \iii

    ?v

    veluti

    exterminado

    to?

    ?vtoc

    est.

    32) V 3, 10, 51.

    33)

    Vergleiche:

    J.

    Trouillard,

    La

    pr?sence

    de Dieu

    selon

    Plotin,

    Revue

    de

    M?taphysique

    et de

    Morale

    59

    (1954)

    43:

    La

    pens?e

    est

    une

    r?cup?ration

    de

    soi,

    un

    instrument

    d'unit?,

    un

    effort

    pour

    compenser

    notre alt?rit?.

    22a

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    10/30

    342 WERNER BEIERWALTES

    II.

    Das Selbstdenken des Geistes

    wird bestimmt durch den Begriff der

    Erleuchtung oder der Evidenz.

    Denken und Erkennen

    namlich

    sind eine

    Weise

    des

    Sehens:

    kte

    y'p

    o vous

    ga'cv

    os

    TLC

    a't

    4c5

    6popa

    6u86Va,

    e-atc

    ;eS

    &v&petv

    &

    alouaa

    (III 8, 11,

    1

    sq). Wie das Sehen

    vieles nebeneinander Liegende

    zugleici,

    als

    Ein Bild

    und in Einem

    Augenblick

    sieht,

    so

    vermag der Geist das mannigfaltig

    Gedachte

    in

    Eine Einheit zusammen zu sehen34).

    Wenn das Denken Etwas denkt,

    gelangt es

    zu

    seiner Wirklichkeit, so wie

    das

    Sehvermdgen sieht,

    wenn

    es von

    sichtbarer

    Gestalt betroffen wird. Dabei verbindet

    sich

    das Licht des Sehvermogens mit dem Licit des Sinnenfalligen. Ver

    mittlung

    zwisdcen

    beiden

    ist

    das Licht35), das selbst unsichtbar

    ist, das

    aber das von ihm

    beschienene

    Seiende sichtbar madht. Das

    Licht ist

    das Manifestierende sdclechthin: Es erhellt, klart, grenzt ab,

    bestimmt

    und macht

    dadurci

    die jedem Seienden eigene Gestalt offensichtig.

    Das Organ des

    Liclites

    ist das Auge; es ist ,,sonnenhaft" ('AXosi,

    I

    6,

    9

    31

    sqq),

    weil

    es

    durch

    sein eigenes Licht

    das

    Licht der Sonne zu

    sehen vermag und wie

    die Sonne Licht

    ausstrahlt36).

    Weil der

    Natur

    des Geistes als

    Denken und Erkennen das

    Manifestieren

    eigen ist,

    kann audh von dem erleudhtenden

    ,Auge

    des

    Geistess37)

    oder

    dem

    ,,Licht

    des

    Geistes"38) gesprochen

    werden.

    Da der

    Geist

    durdc

    sein Licht

    der Wesensart

    der

    Sonne des

    Seins,

    dem

    Einen, zugeh6rt,

    vermag

    er

    das

    erscheinende,

    lichte

    Intelligible

    zu

    vernehmen39).

    Wenn

    gesagt wird,

    daB

    das Denken Licht sei

    (cpd,

    t6

    voetv,

    VI

    7,

    41, 5),

    so ist dies

    im

    eigentlichen

    Sinne zu

    verstehen,

    da

    das

    intelligible

    Licht

    Prinzip des

    sinnenfalligen Lidctes

    ist40)

    und somit als Grund die

    34) Vgl.

    H.

    Jonas,

    The

    Nobility

    of

    sight,

    in:

    Philosophy

    and

    Phenomenological

    Research

    14

    (1953)

    507?519

    (the

    simultaneity

    of

    presentation).

    35)

    IV

    5,

    2,

    I

    sqq.

    36) Der Gedanke, da? das Auge in sich Licht verberge und es beim Sehen verstrahle, geht auf

    Empedokles

    31

    B

    84,

    (I

    342,

    4

    sqq

    Diels-Kranz)

    zur?ck.

    Wie

    dieser

    Gedanke sich

    in

    der Ge

    schichte

    der

    Philosophie

    auspr?gte

    und

    in welchem Verh?ltnis

    er zu

    dem

    Philosophem

    steht,

    da? ?hnliches

    durch

    ?hnliches

    erkannt

    werde,

    habe

    ich

    in

    Lux

    Intelligibilis, Untersuchung

    zur

    Lichtmetaphysik

    der

    Griechen,

    M?nchen

    1957,

    p.

    39

    sqq

    und 65

    sqq

    gezeigt.

    37)

    Dieser

    Begriff

    ist

    philosophisch

    durch Piaton

    grundgelegt

    (cf.

    Lux

    Intelligibilis

    66

    sqq)

    und

    wird

    in

    der mittelalterlichen

    Philosophie

    durch

    acies

    mentis,

    oculus animae

    weiter

    ge

    dacht:

    J.

    Bernhart,

    Die

    philosophische Mystik

    des

    Mittelalters,

    M?nchen

    1922,

    p.

    70.

    E.

    v.

    Iv?nka,

    Apex

    mentis,

    Z.

    f.

    kath.

    Theol. 72

    (1950)

    129?176.

    38)

    Z. B.

    V

    1,

    7,

    43:vo?

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    11/30

    METAPHYSIK

    DES LICHTS IN DER PHILOSOPHIE

    PLOTINS 343

    Licht-Analogie allererst

    ermoglicht. Was dies

    fur die qualitative Be

    stimmung des

    Selbstdenkens bedeutet, wird

    an einigen

    zentralen

    Stellen deutlich. n.

    *

    udh

    die Sicht des Geistes

    selbst sieht durch

    Anderes,

    durdi

    Licht, das

    von

    jener ersten NaturErleuchtete, und

    sieht,

    da

    in

    jenem

    (das

    Licht) ist;

    neigt sie sich jedoch

    zur

    Natur des Erleuch

    teten, so sieht

    sie das

    Lidht

    schwacher.

    Wenn sie

    aber

    das Gesehene

    fahren lIB,t

    und auf das

    schaut,

    wodurch sie

    sieht,

    dann

    sieht sie

    Licht

    und

    Lidctes Ursprung.u

    Wie

    das

    Auge,

    um

    zu

    sehen,

    sich

    nidct

    nach

    auBen wendet,

    sondeTn

    sein

    eigenes,

    glanzenderes

    Licht

    in

    sich sieht,

    -

    eigentlich

    nichtsehend

    sieht,

    aber

    gerade

    deshalb

    im

    eigentlidcen

    Sinne sieht:

    denn

    es

    sieht Licht

    (Cpoi

    P

    yp op)

    -,,so

    wird

    auci

    der

    Geist,

    wenn

    er

    sich

    vor anderen

    verhullt

    und sich nach

    innen

    zusam

    menfalt,

    nidcts

    sehend

    nicht

    Licht

    erblicken,

    das Anderes

    in Anderem

    ist, sondern es

    selbst

    an

    sich, allein, rein,

    in

    sich

    (griindend), plotzlich

    scheinend"41).

    ,Nichts

    sehend"

    sieht der

    Geist,

    weil Licht

    nicht

    als

    gegenstandliches

    Etwas zu fassen

    ist, weil

    es nicht einem Anderen

    als

    Beschaffenheit

    innewohnt,

    sondern in sich seiend nur es selbst ist

    und

    nur von

    sich

    selbst

    her

    scheinend

    ist.

    Licht

    ist

    licht,

    weil

    es

    einig

    in

    sich

    selbst

    ist. Nidct-Sehen

    aber

    ist

    die dem

    in sich seienden

    Licht

    allein

    entspredhende

    Weise

    des

    Sehens,

    das

    nicht

    m i t

    Hi

    1

    f e

    des

    Lichtes

    sieht, sondern nichtsehend-sehend mit ihm eins ist.

    Auf

    Grund

    der in der

    Identitat

    von Denkendem

    und Seiendem

    seienden

    dreieinen Einheit

    von

    Geist,

    Denken und

    Gedachtem,

    die

    sidc

    im

    Ruckgang

    vom

    Sinnenfalligen

    in das Selbst

    des Geistes als Selbst

    denken

    aktuiert,

    wird

    nun

    deutlich, daB

    Sein des

    Sehens und Sein

    des

    Gesehenen

    selbig sind42),

    weil Ziel des

    Sehens das

    Sehen

    selbst

    ist.

    Die Beziehung:

    Sehen und Gesehenes

    wird

    in

    das Sehen

    selbst zuruck

    genommen.

    Im

    Sehen

    des

    Sehens

    sudht

    der

    Geist sein eigenes

    Lidht,

    das nicht

    an

    Anderem ist,

    sondern

    in

    sidh selbst

    leuditet.

    Indem der

    Geist

    sich

    selbst

    als das

    ihn

    ,durdhlichtende Lichtu42a)

    selbst

    sieht, wird

    er sich seiner selbst bewuBt, entdeckt er in den voitm dieses Licit als

    sein

    eigenes. So fuihrt

    ihn die

    Spur

    seines

    eigenen

    Lidctes

    in

    den

    vo-qk,

    wenn

    er sie als Etwas

    denkt, auf sich selbst zuriick.

    Selbst

    denken als Innewerden seiner

    selbst gibt

    sidh

    nun als

    Selbsterhellung

    des

    Denkens.

    ,,Die

    Sicht des Geistes

    sieht

    nicht

    durci

    Anderes, sondern

    durch sidh

    selbst,

    da sie

    nicht nadc

    auBen geht.

    Sie ist das Eine

    Licht,

    41)

    V

    5,

    7, 16?21;

    31?34:

    o?tco to?vov

    xal

    j)

    to? vo?

    ?^ic ?pqc pi?v

    xal

    a?rn

    &V

    ?XXou

    ?cot??

    ta

    ne?coTiotx?va ?xelvn Tfj

    7rpcbTn

    q>?oei,

    xal

    ?v

    ?xelvot? ovro?

    ?pqc*

    ve?ouoa

    {x?vroi

    Ttp??

    rflv

    t?v

    xaTaXau,7topi?vc?v

    ?pocnv

    ?jttov

    a?T?

    ?p$.

    et

    8'

    ?cpTjoet

    ta

    ?pcotieva

    xal

    8i*

    o5

    e??ev

    el?

    a?T?

    ?Xercoi,

    pto?

    av

    xal

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    12/30

    344

    WERNER

    BEIERWALTES

    als

    welches

    sie das Andere sieht, nicht durch

    ein

    Anderes. Licht also

    sieh,t

    anderes

    Licht;

    es selbst also

    sieht

    sidi

    selbst."43)

    Was aber findet das

    Denken,

    wenn

    es sein eigenes Licht sieht?

    Durch

    das Sich-selist-sehen entwirft

    es

    nidht

    erst seinen

    eigenen

    Ho

    rizont, da

    es

    nicht

    seine

    eigene

    Substanz

    ist,

    nicht

    aus

    sich

    selbst

    ent

    springt. Indem

    es

    sich auf

    sich

    selbst zuriicknimmt, leuchtet

    ihm

    der

    seiende Sinn

    seiner

    selbst

    auf,

    sein

    lichter Grund

    und

    Ursprung44):

    es

    sieht

    ,,Licht

    und

    Lidites

    Ursprung'

    (cpoC

    * * xac

    ywck

    aiPx(Iv

    V

    5, 7, 20).

    In seinem

    eigenen

    Licht sieht

    es

    also

    den ihm

    innewohnen

    den

    und zugleich fiber und

    vor ihm

    seienden

    Grund und

    Ursprung

    seiner eigenen Helligkeit und der Gelichtetheit alles in ihm seienden

    Gedachten.

    Dabei

    zeigt sich,

    daB

    der

    Geist

    vor

    aller

    Seilbstreflexion

    licit

    ist,

    weil die vorreflexive Helle45) des Grundes und Ursprungs

    in

    ihm immer

    schon

    gegenwartig ist und

    er

    sich dessen

    in

    der

    Ruick

    wendung

    auf

    sidi

    selbst

    nur

    gewiB

    werden muB.

    Was aber ist der

    Ursprung

    des

    Lidhtes?

    In dieser

    Frage

    ist

    nicht

    das

    ,Woher"

    des

    Lichtes gefragt,

    sondern das Wesen

    des

    Lichtes

    als

    Ursprung

    selbst.

    Dies aber ist: Die

    ,,erste

    Natur'

    (7cpwyq

    ycp'atC

    ,

    V

    5, 7, 18).

    Erste

    Natur

    heiBt

    UrspTung nidct,

    weil

    er etwa

    das Erste

    zu

    Denkende

    innerhalb der selben Dimension (des vo0c) ware, sondern weil er das

    Eine

    und Erste

    in

    sich ist, das

    zwar

    im

    vou5

    vorlaufend gegenwartig

    ist,

    aber

    ehrwuirdiger

    nicht der Zeit,

    sondern

    dem Wahren nach

    ist46). Der

    Geist

    gelangt

    erst dann

    zur

    Vollendung

    seiner

    Natur,

    wenn

    er

    auf

    diese Erste

    Natur, das Eine,

    oder

    das Gute

    hinblickt.

    Dies

    aber

    erblickt

    er, indem er sich

    selbst denkt: ,Wenn (das

    vom

    Guten Verschiedene)

    das Gute

    denkt, denkt

    es

    beilaufig sich selbst; auf

    das

    Gute

    blickend

    namlich denkt es sich

    selbst.M47)

    Andererseits: ,,Wenn

    der Geist sich

    auf sich

    selbst wendet,

    wendet er

    sich

    in

    den

    Ursprung."

    48)

    Das

    Selbst

    denken

    impliziert

    das

    Denken des

    Ursprungs,

    im Denken dessen aber

    denkt das Denken sich selbst. Trotzdem sind beide nicht einerlei. Denn

    die

    Wendung

    des

    Denkens

    auf

    sidh selbst

    entspringt gerade

    der

    Vor

    laufigkeit

    des vorreflexiven Ursprungs

    im

    Geist.

    Das Denken

    wiirde

    sich gar nicht

    auf sich selbst

    sammeln

    (auvayayeZv),

    wenn

    nidht

    sein

    seiender Sinn

    im

    voOC

    als Grund seiner selbst immer schon grund

    43)

    V

    3,

    8,

    20?22:

    ?xe?

    Si

    o? ?V

    ?T?pou,

    ?XX?

    6V

    a?Tfj?,

    ?Tt

    u.TjS?

    ???).

    ?XXcp

    o?v

    ?c?tI

    aAXo

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    13/30

    METAPHYSIK

    DES LICHTS IN DER

    PHILOSOPHIE PLOTINS

    345

    gelegt

    ware und die

    ntFatpoypN

    initiierte.

    Der

    voi) weckt

    auch

    in

    der

    ~ux

    durch

    das in

    ihm

    leucitende

    LichIt

    des

    Einen und

    Guten den

    Eros

    als den

    Vermittler zwischen

    den beiden Dimensionen, als die

    dem

    Denken

    innewohnende, bewegende Kraft49).

    So ist

    das

    &caH'v

    und

    das

    gy

    das ,,Um-willen"

    der Denkbewegung.

    ,,L'immanence

    de

    l'Un

    ca

    1'esprit est precise'ment

    celle d'une

    extase latente a 1'activite

    in

    tellectuelle."50)

    ,.Man

    muB den Geist so

    ansetzen, daB er einerseits

    bei

    dem Guten und dem

    Ersten ist, andererseits

    aber bei sich selbst

    ist

    und

    sich

    selbst

    denkt

    und

    sich

    als

    das

    Gesamt des

    Seienden

    denkt.1'51)

    Wenn aber das

    Denken

    Licht ist

    (ypGS

    t&

    vo

    tv,

    VI

    7,

    41, 5)

    und

    die

    vorreflexive Helle

    des Grundes

    und

    Ursprungs

    in ihm

    erwirkt,

    daB

    es

    ihn in sich denkend

    ergreift, wird deutlich,

    warum der Geist

    sach

    gemaB ,,Licht

    aus Licht"

    cpis

    &x

    CpOT6C52)

    enannt

    werden

    kann.

    ,,Das

    Leben

    im

    Geiste

    und seine Wirklichkeit

    ist das urspriinglfche

    Licht,

    sich

    selber

    urspriinglich

    leuchtend,

    ist

    Leuchte

    auf

    es

    selbst

    hin,

    leuda

    tend und

    zugleich erleuchtet,

    das wahrhaft Intelligible,

    denkend und

    gedacht,

    von sich

    selbst

    gesehen

    und

    nicht

    eines Anderen

    bedjirfend,

    damit es sehe, sich

    selbst

    genugend

    zum

    Sehen.

    Was

    es

    nimlidh

    sieht,

    ist es

    selbst, erkannt audh von

    uns

    durch eben

    jenes,

    so daB auch

    durch

    uns die Erkenntnis

    dessen

    durch

    es selbst

    geschieht;

    denn

    woher

    k6nnten wir fiber es reden?'"53) Licht aus Licht ist der Geist, weil das

    ,,Licht

    vor

    dem

    Licht"

    (ypCb

    np?

    cpwc6C,

    V

    3, 12,

    44),

    das Licht des

    Ur

    sprungs,

    in

    ihm

    gegenwartig

    ist.

    Der Geist wird

    seiner selbst bewuBt,

    indem

    er

    in sich dieses

    Licht

    als sein eigenes

    Wesen sieht.

    Das

    Eine

    aber, das in sich keiner

    Selbst

    vergewisserung

    (SelbstbewuBtseins)

    bedarf, erkennt sidh im

    Geiste

    als

    dessen

    Grund

    durch

    sich

    selbst

    (0Cxz4

    iap' GvityHyv

    yv6CaLy

    oi4roO

    6CcQU

    fV

    Ota$a;

    V

    3, 8, 41 sq),

    so

    daB

    gesagt werden kann,

    das Eine

    erkenne

    sich

    in

    der Dimension des voi)

    dadurch, daB dieser

    seiner

    selbst

    inne wird, sich

    selbst erkennt.

    Nun ist die differenzierte Struktur des Aktes der Selbsterhellung

    deutlicher zu zeigen,

    die, zu ihrer Vollendung

    gebradct,

    zur

    ekstati

    schen Einung

    mit

    dem Licht des Einen fuhrt.

    Der Anfang dieses

    Weges

    ist,

    daB

    der Geist

    das Eine als Grundgelichtetheit

    seines eigenen

    We

    49)

    VI

    7, 21,

    2

    sqq;

    11

    sqq.

    ib.

    22,

    1

    sqq.

    50)

    J.

    Trouillard,

    op.

    cit. Rev.

    de

    Met.

    p.

    43.

    51)

    VI

    9,

    2,

    40-^43:

    xal

    XP*^

    ?v

    vo?v

    toio?tov

    T?&eo&ai o?ov

    nape?vat

    uiv t?

    ?Ya&o

    xal

    t?

    7tpc?T(p

    xal

    ?Xerceiv

    el?

    ?xe?vov,

    ouve?vai

    8i

    xal

    ?auxcp

    voe?v

    Te

    xal

    ?ocur?v

    xal

    voe?v

    ?auT?vovTa

    Ta

    navra.

    52)

    IV

    3, 17,

    13.

    53)

    V

    3, 8,

    35?43:

    ij

    8?

    ?v

    t?

    v

    ?co^

    xal

    ?v?pYeia

    t?

    npc?TOV

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    14/30

    346 WERNER

    BEIERWALTES

    sens

    entdeckt

    und

    dieses zum

    Ansatzpunkt macht, um

    das

    Denken

    selbst und sein Gedachtes zu iiberschreiten54). Diese

    tiberschreitende

    Abwendung des Denkens

    von

    sich

    selbst

    ist das

    Gegenstuck zu seiner

    Inwendigkeit.

    DaB

    es durch

    Inwendigkeit

    es selbst

    geworden ist,

    ist

    Voraussetzung dafiir,

    daB

    es seiner selbst

    zu

    entwerden

    vermag.

    Das

    bewegende

    Moment des

    Ubersdcreitens

    ist

    die

    im

    Denken

    in

    Vor

    laufigkeit immer

    schon

    gegenwartige Erste Natur,

    die als das uber

    seiende Eine

    zugleich

    Ziel

    des

    Uberschreitens ist.

    III.

    Wenn das unumgrenzbare Wesen des Einen in der Sprache gefaBt

    werden

    soll,

    kann

    von

    ihm

    nur

    gesagt werden,

    was es

    nicht ist.

    Zu

    sagen, was es nicht ist, ist eine Weise des

    apophatisdien,

    umkreisen

    den Denkens, das dem Wesen des

    Einen

    naher kommt

    als

    direktes,

    kataphatisches Denken,

    indem

    es

    ihm die dem Nicht-Einen

    zukommen

    den

    Wesensziige abspricht.

    Nennte

    man

    das

    Eine

    Sein

    oder

    Wesen,

    so

    fiele

    es in

    den

    Gegensatz

    des Seins und des

    Nidct-Seins,

    des

    Wesens

    und

    des Nidhts

    und

    die

    Benennung

    trafe

    nicht

    die

    Natur des Einen.

    Das Nidht der apophatischen Aussage grenzt alle

    bestimmte Mannig

    faltigkeit

    aus

    und

    ist somit

    die Voraussetzung

    dafuir, daB

    das Eine als

    Einheit schlechthin erwiesen werden kann. Als solches ist es das ,Jen

    seitsu all dessen,

    was

    kataphatisch

    von

    ihm

    ausgesagt

    werden konnte.

    So

    ist

    im

    Hinblick auf das

    Prinzip die

    apophatische

    Rede die

    eigent

    liche,

    die

    kataphatische

    aber die

    uneigentlidce Rede55).

    Durch die

    apophatische

    Rede wird

    deutlidh,

    daB das Eine zwar

    nicht

    das

    bare

    Nichts,

    aber das

    Nichts als die

    Ausgrenzung alles Seins

    ist56),

    weil

    es selbst Grund und Ursprung alles Seins

    ist.

    ,,Es

    ist

    nichts

    vom

    Seienden und

    Alles; nichts, weil das Seiende spdter ist, Alles aber,

    weil

    es aus

    ihm

    ist.'57)

    ,,Wenn

    man das Eine des wahrhaft Seienden

    erfaBt,

    den

    Ursprung, die Quelle und Maclt, sollen wir

    miBtrauisci

    werden und es als das Nichts beargwohnen? Jedoch es ist das Niclts

    dessen,

    dessen

    Ursprung es ist; wenn jedoch

    nichts

    iiber

    es ausgesagt

    werden kann, weder

    ,seiend' nod ,Wesen'

    noch

    ,Leben',

    so meint

    54)

    VI

    9,

    11, 17;

    35:

    UTcep?aiveiv.

    ib.

    16:

    ?Ttep^e?v.

    V

    6,

    1.

    15;

    III

    8,

    8,

    1

    :

    ava?atveiv.

    VI

    9,

    3,

    20

    sq:

    ?tcI

    tt}v

    ?v

    ?auTcp

    ?px^v ava?e?Tjxevai

    xal ?v

    ?x 7toXXcov

    ev?o&ai

    ?pxtj?

    xal

    ?v?? ear^v

    ?ooixevov.

    55)

    ?ber

    die

    apophatischen

    Termini

    bei

    Plotin

    vergleiche

    H.

    A.

    Wolfson,

    Albinus

    and

    Plo

    tinus

    on

    Divine

    Attributes,

    The Havard

    Theological

    Review 45

    (115?130)

    Ps.

    Dionysios

    Areopagita

    betrachtet

    die

    .negative

    Theologie"

    als

    Voraussetzung

    der

    Ekstase,

    da

    sie

    von

    menschlichem

    Denken

    befreit:

    tt}v

    8ia t?v

    ?Troqp?oec?v

    avoSov

    TtpoTeTtptfjxaoiv

    c?>?

    ?iOT&oav

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    15/30

    METAPHYSIK

    DES

    LICHTS IN

    DER PHILOSOPHIE PLOTINS 347

    dies: daB es

    uber

    all diesem

    ist.058)

    ao

    (ntp

    icvto a.rt6v

    etVaL.

    meint allerdings nicht ein 6rtliches Darubersein, auch nicht einen nur

    gradmaBigen

    Unterschied innerhalb derselben Dimension.

    6$ip

    und

    &It&%etva

    weisen vielmehr

    darauf,

    daB

    das

    Eine das

    Nichts

    von Allem

    als

    das

    ganzlich

    Unterschiedene

    ist

    (Xoptat6v)

    dem

    gegenuiber, was

    von

    ihm

    umfaBt wird

    und dem

    es

    MaB

    ist59).

    Ware das

    Eine

    nicht

    das

    selbe als das

    Nichts,

    so

    vermodhte

    es

    nicht

    der

    absolute

    Anfang und

    umfassende Grund

    von allem

    zu

    sein. Als

    Nidits

    ist

    es

    Alles60),

    als

    Be

    stimmtes ware

    es

    Etwas,

    somit

    ware

    es

    Anderes nidct

    als

    es ist und

    daher begrenzt.

    Als

    Etwas ware

    es

    dem Denken

    des

    vovs

    zuganglich.

    weil Denkeft ein auf denkbares Etwas

    (voc6v)

    gericiteter

    Akt

    ist61).

    Als Etwas ware

    es

    nidct das

    Eine-Selbst,

    denn

    das

    ,Selbstu

    ist

    vor

    dem

    Etwas62).

    Selbst unbegrenzt

    (37etpov)63)

    ist das Eine vielmehr

    die

    Negation

    jeglicher Bestimmtheit. Hieraus wird verstandlich,

    warum

    gesagt werden

    kann:

    Gerade deshalb,

    ,weil

    es selbst nicht von einer

    Gestalt

    gefaBt

    wirdu,

    ist alles

    aus

    ihm64).

    So

    ist

    das

    Eine

    Alles, indem

    es

    nur es selbst ist. Dies aber ist es

    in

    der Weise

    des

    Nichtseins alles

    aus

    ihm

    Entsprungenen.

    Das

    Eine ist

    nidat

    einmal das Ist:

    s:art

    8

    o68b

    tb

    Pa't

    15).Die

    Dialektik von Sein und

    Nidit-Sein

    ist angezeigt in dem Gegenspiel

    von olov und

    pV8&v.

    Unter der Ruicksidht, daB das Eine Ursprung von

    58)

    III

    8,

    10,

    26?31:

    el

    8?

    t?

    tcov

    xaT'

    aXJ)&eiav

    ?vrcov

    ?v, rflv

    ?px^v

    xal

    ttyjy^v

    xal

    S?vatuv,

    Xatx?avoi,

    ?moTfjooixev

    xal

    t?

    lxt)8?v

    ?novo-/)oo{xev; fj

    ?cm *j.?v?

    (X7]8?v

    ootcov

    cov

    ?cmv

    apxV],

    TOio?TO

    ix?vTOi,

    o?ov,

    u.7)8ev?te?vo

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    16/30

    348

    WERNER

    BEIERWALTES

    Allem

    ist

    ('

    navwrwy

    aipX,

    VI 9,

    5, 24), ist es

    oovYoiv,

    66)

    oToY

    67CO'Ctc,

    otov

    &v&pR'a,

    otov

    5N,

    rAov

    o6a(a,

    67)

    unter

    der

    Riicksicht

    aber, daB

    es

    nur

    es selbst ist,

    ist es das

    Nichts. Da

    es nicht-seiend nicht

    durch

    Selbigkeit

    und

    Andersheit als

    seine Momente

    in

    sich

    differenziert

    ist,

    kann es

    sich selbst

    auch

    nicht gegenstandlidh,

    denkbar

    oder

    bewuBt

    werden. 8 8'&aLna

    Ytz

    gV, =v

    xP

    Xl

    trat

    npo

    aukox; toii o'av

    8sto

    alveyLa'a60o;68).

    Ja

    es bedarf

    des Denkensals

    BewuBtwerden

    seiner

    selbst

    nicht6"),

    da es

    immer schon vollendet70)

    bei sich

    selbst ist.

    Daher

    ist das

    Eine

    0spvoc 71), ,,jenseits

    des

    Geistes"72). ,,Was

    nichts

    An

    deres

    vor sich hat

    und

    nicits

    bei ihm aus

    einem Anderen

    ist, was

    soll

    es denken oder wie sich selbst? Was nfmlich sucite es? Oder was er

    sehnte es?...

    Wenn nun

    das Denken Licht

    ist,

    das Licht

    aber nicht

    Licht

    suclt, so

    wird wohl

    jener Glanz,

    da er niclt

    Licht

    sucht,

    auch

    nicht

    zu

    denken

    suchen, noch

    sich das

    Denken

    zuffigen."73)

    Im

    Geiste sind

    Denken

    und Gedacites

    zwar Eines

    durdc

    die Vorlaufigkei,t

    des lichten

    Grundes des

    Einen selbst,

    trotzdem aber sind

    sie unterschieden,

    da

    Denken

    immer Etwas

    denkt.

    Das Eine dagegen

    ist weder

    Etwas,

    noch

    denkt

    es Etwas,

    audi

    nidht

    sich

    selbst.

    In

    ihm als dem

    Prinzip sind

    yoiYC

    und

    v0ct6Yv

    in der

    Weise ineinandergefaltet

    und in sich auf

    gehoben,

    daB sie sidi

    zwar

    im vovs

    in Zweiheit, die sidh

    selbst

    wieder

    in Einheit zuriickfiihrt, zu entfalten vermogen, in ihm selbst aber, von

    einander

    nicit

    durch Andersheit

    gesdcieden,

    als vorreflexiver

    Grund

    von

    Denken

    iiber-seiend

    und

    uber-denkend

    sind.

    Durdi diese

    Inte

    griertheit

    von

    v&7atC

    und

    vo7rcov

    im Einen ist dessen Einheit

    und Ein

    fadiheit

    als Nicht-Denkendes

    oder Uber-Denkendes

    bewahrt74).

    So

    kann

    gesagt

    werden:

    Wenn Denken

    als

    intentionaler

    Akt

    (VoeCV

    ti),

    als Reflexion

    (&ntLrcpopJ

    ?-c

    kur6v)

    gefaBt wird,

    so

    d

    e n

    k t

    d

    a s E i

    n e n

    i

    c

    h

    t,

    es ist vielmehr nidit-intentionale

    b57epy&YaL*.

    Es ist

    nidht

    als Denkendes

    zu

    fassen,

    eher als Gedanke,

    der

    selbst

    aber

    nidit

    denkt,

    da

    er

    Denken

    i

    s

    t.

    o6

    yi&p

    xxrz&

    t

    vovety

    8T

    tate=tV

    abk6v,

    &lt&

    .XXov

    aty

    tv

    vY6'Ytv.

    Y6qatc

    8i

    o5 yoet,

    MXX'

    atcauovyoevdXXq(VI

    9, 6,

    53-55).

    Unter

    der

    Rficksicit

    aber,

    daB

    es

    66)

    VI

    8,

    16,

    15

    sq.

    67)

    VI

    8,

    7,

    47

    sqq.

    68)

    V

    6, 5,

    2

    sqq.

    69)

    V

    6,

    2,

    14

    sq.

    70)

    VI

    9,

    6,

    49

    sq:

    ?v

    Si

    ?v ouv?v

    a?T?

    o?

    8e?Tai

    vof^oe?x;

    ?auToO.

    71)

    VI

    8,

    16,

    33.

    72)

    ?ft?xeiva

    vo?

    V

    3,

    11,

    28.

    VI

    8, 16,

    35:

    ?rc?xeiva

    o?ola?

    xal

    vo?

    xal

    ?c?tj? ?ix?povo?.

    73)

    VI

    7,

    40,

    51?53; 41,

    5?7:

    cp

    Si

    ixtjte

    ti

    ?XXo

    Trp?

    a?roo

    iatjtc

    ti oovecrov

    a?r$

    ??

    ?XXou,

    t?

    xal

    vorjoei t) tco? ?aoro; t? y?p ??TjTet; t) tI ?rc??ei . . . et o?v

  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    17/30

    METAPHYSIK

    DES

    LICHTS

    IN

    DER PHILOSOPHIE

    PLOTINS

    349

    Prinzip

    von

    Denken

    ist und

    das

    Prinzip

    mindestens

    dies

    sein

    muB,

    was

    ihm entspringt,

    ist

    zu sagen:

    Das

    Eine denkt

    in

    einer

    vom Denken

    des

    vov5C

    erschiedenen

    Weise:

    xaZ

    VoOasL

    k&pwC

    i

    xarc&

    v vov

    voiac

    75).

    In

    ihm ist

    vovC

    ob

    vovs

    76). So umfaBt

    der

    Begriff

    6=epv6o7aLC

    apopha

    tische

    und kataphatische

    Aussage

    als Einheit,

    indem

    er dem

    Einen

    die Weise

    des

    intentionalen

    Denkens,

    des

    voDC

    abspricht,

    ihm

    aber

    eine

    andere,

    nicht naher

    be.schriebene

    Weise

    des Denkens zuspricht.

    Gerade

    durdi

    die im

    b'rip

    angezeigte

    Negativitat

    des

    Begriffes

    inStpv0iqaLC

    wird

    die alles Seiende

    und

    Denkende uibersteigende

    Posi

    tivitat

    des

    Einen offenkundig.

    DaB das Eine nicht-denkendes Denken und ni-cht-seiendes Sein,

    nicht-seiend

    und nicht-denkend

    aber zugle.ich

    Prinzip

    von

    Denken und

    Sein

    iiberhaupt

    ist,

    wird besonders

    durch

    die

    Metaphysik

    des

    Lichtes

    deutlich.

    .Das Eine

    ist

    das

    Licht und

    das Lidct

    ist das

    Eine:

    Beide sind

    un

    mittelbare

    und

    untrennbare

    Einheit.

    Weil

    das Eine Licht

    ist,

    sucht

    es

    nicht das

    Lidit,

    es ist

    also

    nichts in

    ihm, was

    es

    intendieren

    k6nnte,

    da

    es

    immer

    schon hat,

    was

    es

    suchen

    konnte, d.

    h. es denkt

    nicit,

    da

    es

    Prinzip

    von Denken

    i s t. Das

    Licht erscheint

    als

    das

    Wesen des

    Einen

    als Licht

    iiberhaupt.

    Es ist reines

    Manifestieren,

    indem

    es in

    sich

    selbst

    beharrend

    sich selbst

    zeigt. Aus

    sich herausgehend

    manifestiert

    es

    An

    deres

    und

    zugleich

    sidc

    selbst

    im Anderen:

    Im

    Geist

    besondert

    es sich

    und

    wird

    in ihm als

    lichter Grund

    scheinend.

    Daher

    ist

    das mani

    festierte

    Andere,

    der

    Geist, Widersdhein

    des

    ursprunglichen

    Lidhtes,

    sein

    Abglanz (cp6i

    &x

    pwt6C).

    ,,Was

    muB

    man uber

    jenes

    verharrende

    (Eine)

    denken?

    DaB aus

    ihm Licht

    strahlt,

    wahrend

    es

    selbst

    verharrt;

    wie

    der

    Glanz,

    der die

    Sonne gleichsam

    umlauft,

    aus

    ihr standig

    ge

    zeugt,

    sie

    selbst

    aber

    verharrt."77)

    Zwar

    ist

    das Eine Nidhts

    von

    Allem,

    was

    ihm entspringt.

    Wenn

    aber das

    Licht

    des

    Einen

    dem

    der

    Sonne

    75) V 4, 2, 18 sq. Mit dem votjt?v ?q>* aoTo? {l?vov (1. 13 und in den folgenden Zeilen) ist das

    ?v

    gemeint:

    o?oa

    ?v

    OT?aei

    at?i (1.

    18).

    cf.

    R.

    Harder,

    Plotins

    Schriften

    I

    b,

    Hamburg

    1956,

    p.

    457.

    76)

    VI

    8,

    18,

    21

    sq.

    Indem Plotin

    Gegens?tzliches,

    das sich

    anscheinend

    ausschlie?t,

    ?ber

    das

    Eine

    zugleich

    aussagt,

    bereitet

    er

    den

    Gedanken

    der

    coincidentia

    oppositorum

    in

    der

    Phi

    losophie

    des Nikolaus

    von

    Cues

    vor.

    Vergleiche

    P.

    Wilpert,

    Das

    Problem

    der

    coincidentia

    oppositorum

    in

    der

    Philosophie

    des

    Nikolaus

    von

    Cues,

    in:

    J.

    Koch,

    Humanismus,

    Mystik

    und Kunst

    in

    der

    Welt

    des

    Mittelalters,

    Leiden-K?ln

    1963,

    39?55.

    Dazu die

    Randnotizen

    des

    Cusanus

    zum

    Parmenides-Kommentar

    des

    Proklos,

    die

    in

    den

    Erl?uterungen

    J. Kochs

    zu

    Nikolaus

    von

    Cues,

    ?ber den

    Ursprung,

    Heidelberg

    1949,

    p.

    102

    abgedruckt

    sind. M. de

    Gandillac,

    Nikolaus

    von

    Cues,

    D?sseldorf

    1953,

    112

    sqq.

    77)

    V

    1,

    6,

    27?30: t?

    8e?

    voTjoai

    Tcepl

    ?xe?vo

    ji?vov; rcsplXaix^iv ??

    a?TO?

    [x?v, ??

    a?TO?

    Se

    ji?vovro?,

    o?ov

    tjX?oo

    t?

    Tcepl

    a?T?

    Xapwrp?v

    ?orcep

    rcepi&?ov, ??

    a?TO?

    ?el

    yewcb(j.evov

    ptivovTOc.

    Die Lesart H?rders ti?v ?v

    (la

    222, 28 Harder) statt tx?vov

    (1.

    28 Br?hier und

    Henry

    ?

    Schwy

    zer)

    ist sachlich nicht

    zu

    rechtfertigen,

    ii?vov

    wird

    im

    Folgenden

    thematisch

    aufgenommen

    und

    legt

    das

    Unbewegt-Sein

    des Einen

    (dxivVjToo

    ?vro?

    1.

    25)

    aus.

    Der

    Lesung

    iiiv

    6v

    wider

    spricht

    auch

    die

    Syntax,

    da das

    (iiv

    innerhalb dieses

    oder

    des n?chsten

    Satzes

    nicht

    fort

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    18/30

    350 WERNER BEIERWALTES

    verglichen wird78), die, obsdhon

    verschieden von den Dingen, denen

    sie leuchtet, und in sich Eines, eingestaltiges, uiberstrahlendes Licht,

    dennoch Alles was

    an

    ihr Teil

    hat, erneut, nahrt, erhalt,

    vollendet,

    von

    Anderen unterscheidet,

    einigt, wachsen lIBt, entwickelt, emporzieht,

    belebt, die

    ihr

    Liclt ausstrahlt ohne selbst

    zu

    schwinden,

    so

    vermittelt

    sich

    audh

    das Eine als Grund und Ursprung

    allem

    Gegriindeten

    und

    Entsprungenen: Obgleich

    in

    sich verharrend teilt

    es

    sich

    doch

    als

    Ganzes mit, madlit

    durch

    sein

    Lidit

    jedes

    Seiende

    intelligibel,

    indem

    es als dessen eigener,

    allgemeiner

    Grund

    in

    ihm

    gegenwartig

    er

    scheint,

    und

    bewahrt dessen

    intelligible

    Gestalt.

    Platon

    hat

    in dem

    Gedanken,

    daB die Sonne

    avilXoyov

    des

    MTya$o'v

    ist, die Wirksamkeit

    beider

    verglichen. Die Sonne ist in der

    Dimen

    sion des sinnenfallig Seienden,

    auf Sicht und

    Gesehenes

    bezogen,

    das

    was das Gute

    in

    der Sphare

    des

    Intelligiblen

    in

    seinem

    Bezug

    zu

    Geist

    und

    Gedachtem

    ist

    (rep.

    507

    b

    -

    509

    c

    3+tC

    -

    Opi'vea=

    vov

    -

    vooU[wva).

    Das

    Licht, dessen Quelle die Sonne ist, ist das

    ,,kostbare

    Joch"

    (rep. 508

    a

    1) zwischen

    Sicht

    und

    Gesehenem. So bindet

    die

    Sonne

    durch

    ihr

    Licht alles sichtbar Seiende

    zur

    Einheit und

    macht, daB

    es

    iberhaupt

    gesehen werden kann. Sie ist

    audh Ursache

    fur die Aktu

    ierung der Sicht. Was Sicht und Gesehenes

    in

    der Dimension

    des Sei

    enden sind, sind Geist (Denken) und Gedachtes in der Sphare des

    Seins.

    Wie nun die Sonne

    Ursache

    dafur ist,

    daB Seiendes

    wird,

    wachst

    und

    gesehen wird,

    so ist

    das

    Gute

    Grund

    dafur,

    daB

    die Ideen

    dem

    Denken

    vernehmbar, begreifbar

    sind,

    und

    daB

    sie

    sind,

    was

    sie sind:

    oix

    oiaLocq

    Ov'roq

    '

    oii

    &yoCoi3,

    &cXA

    eT

    &XrCeVOC

    Y

    o6atoc

    7prZrLap

    xo

    8Uv&a,u

    UsCpezovTO

    (rep.

    509 b 8

    10).

    Das

    &yocy&6v

    ist hier

    als

    der

    umfassende iSeins-

    und

    Erkenntnis

    grund gedacht.

    Indem

    es

    ,,allen

    Licht

    verleiht"

    (TO

    7U:0&Lt

    Xg

    ApeZOV

    540

    a

    8),

    grundet

    es die

    Ideen als

    intelligibel. So kann schon

    fur

    die

    Philosophie

    Platons

    gesagt

    werden,

    daB

    Sein

    und in der Idee

    grun

    dendes Seiendes von Grund auf durch das oyyo4o6v,welches das ,,Leuch

    tendste des

    Seins"

    (To5

    iv6VTO4

    6

    pcv6tTov,

    rep.

    518

    c

    9) ist,

    geliditet

    und

    deshalb

    wahr und erkennbar

    sind,

    so

    daB

    ,in

    der

    Lidhtmetapher

    die

    Lichtmetaphysik'

    nicht

    im

    Sinne

    eines

    moglichen

    Gedankens,

    son

    dern

    eines

    wesentlichen

    Elementes seines Philosophierens

    ,nange

    legt'

    ist79).

    Im

    Denken Plotins wird das Bild der Sonne dahin

    modifiziert,

    daB es im

    wesentlichen das 'v als in

    sich

    verharrende und

    doch sich

    gef?hrt

    wird.

    Von

    den

    Hss.

    her kann

    sie

    eben

    so

    wenig

    gest?tzt

    werden,

    da

    ji?v

    8v

    und

    uivov

    bis

    zum

    9.

    Jahrhundert

    in

    der

    Schrift

    nicht

    unterschieden wurden.

    ?

    ?ber das

    bonum

    als diffusivum sui vergleiche H. Deku, Infinitum prius finito, Philosophisches Jahrbuch der

    G?rresgesellschaft

    62

    (1953)

    271

    sq.

    78)

    Vergleiche

    ferner VI

    7,

    16,

    22

    sqq.

    V

    3,

    12,

    40

    sqq.

    79)

    H.

    Blumenberg,

    Licht als

    Metapher

    der

    Wahrheit,

    Studium

    Generale

    10

    (1957)

    334.

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  • 7/25/2019 BEIERWALTES, Werner, Die Metaphysik Des Lichtes in Der Philosophie Plotins

    19/30

    METAPHYSIK

    DES

    LICHTS

    IN DER PHILOSOPHIE PLOTINS 351

    verstromende Quelle des intelligiblen Lichtes deutlich macit80), das in

    jedwedem Seienden gegenwartig ist. Wie die Strahlen der Sonne nie

    von ihrem Ursprung getrennt werden konnen,

    so

    auci nicht das Ge

    griiiidete vom Grund.

    ,So

    muB also (das Gute) verharren, zu

    sidh

    selbst

    aber alles hinkehren,

    wie ein

    Kreis

    zu seinem

    Mittelpunkt,

    von

    dem

    alle Radien ausgehen.

    Und

    Beispiel

    ist

    die

    Sonne,

    die wie der Mittel

    punkt ist

    zu

    ihrem

    Lidht,

    das von ihr

    ausgeht,

    aber auf sie hin

    gebun

    den bleibt;

    uberall

    namlich

    ist

    es

    mit

    ihr und

    ist nicht

    abgeschnitten,

    80)

    Bei Platon

    ist dieser

    Gedanke,

    da? das

    ?ya&?v

    verharrt,

    durch

    o?

    y?veoiv

    a?T?v

    (t?v tjXiov)

    ?vTa

    (509b

    4)

    grundgelegt,

    ?ber die Geschichte

    dieses

    Bildes

    vergleiche

    Lux

    Intelligibilis

    p. 53 sqq. Proklos, Plat. Theol. II 4, p. 90 Portus; VI 12, 377, 379; VI 13, 380. Julian,

    or.

    5,

    132

    D,

    133

    A,

    141

    D

    sqq.,

    145

    B,

    156

    D

    sqq.

    Ich verweise

    auf

    Piaton,

    weil

    Plotin

    seine

    eigene

    Philosophie

    ausdr?cklich

    als

    Auslegung

    des

    platonischen

    Denkens

    begreift.

    (Z.

    B.

    V

    1,

    8,

    10

    sqq;

    Schwyzer

    RE

    547?553)

    und

    ge

    rade

    die

    bei

    Piaton offen sich

    zeigende

    oder

    auch

    verborgene

    Metaphysik

    des

    Lichtes

    speku

    lativ

    entfaltet.

    (Zum

    Ganzen

    vgl.

    Volkmann-Schlucks

    Plotin-Interpretation

    op.

    cit.)

    Bei dem Gedanken

    von

    der

    Sonne

    als

    Analogon

    des Guten oder

    Einen k?nnte auch

    an eine

    Beeinflussung

    durch

    Philon

    gedacht

    werden,

    der Gott

    als

    die

    geistige

    Sonne

    (votjt??

    f}Xio?)

    denkt,

    der

    von

    seinen

    Kr?ften

    wie

    von

    einem

    Lichtgewande

    umgeben

    ist

    (de

    fuga

    et

    inv.

    20,

    110,

    III

    133,

    18?20

    Cohn-Wendland),

    von

    dem

    geistige

    Strahlen

    ausgehen

    (voTjTal

    ?vaoTpa^c?oiv

    a?yal),

    die

    nur

    der Seele

    vernehmbar

    sind

    (de

    somn.

    1,

    76 und

    85,

    III

    205,

    23

    sqq.,

    207,

    15

    sqq.

    C.

    W.;

    de

    virt.

    164,

    V

    256,

    32

    C.

    W.;

    de

    ebrietate

    44,

    II

    167,

    21

    sqq

    C.

    W.;

    spec.

    leg.

    1,

    279,

    V

    57,

    26

    sqq

    C.

    W.).

    Gott

    ist

    der urbildliche

    Glanz

    (apx?TUTCo?

    a?yrj,

    de Cherub. 28, 97, I 193, 25).

    Trotz oder

    wegen

    der

    Forschungen

    H.

    Guyots

    (Les

    R?miniscences de Philon le

    Juif chez

    Plotin,

    Th?se

    Paris

    1906)

    und

    H.

    A.

    Wolfsons

    (Philo,

    Cambridge

    Mass.

    1948,

    2 B?nde

    und

    die

    damit

    in

    Zusammenhang

    stehenden

    Abhandlungen:

    The

    Knowability

    and

    Describa

    bility

    of God in

    Plato and

    Aristotle,

    Havard Studies in Class.

    Philology

    56/57

    (1947)

    233?249;

    Albinus

    and

    Plotinus

    on

    Divine

    Attributes,

    The

    Havard

    Theological

    Review

    45

    (1952)

    115?130

    und

    Negative

    Attributes

    in

    the

    Churchfathers

    and

    the Gnostic

    Basilides,

    ib.

    50

    (1957)

    145?156)

    bedarf die

    Frage

    der

    Abh?ngigkeit

    Plotins

    von

    Philon einer kritischen

    Untersuchung.

    Guyot

    sieht Plotin

    besonders

    in

    seinem Denken ?ber

    die

    Infinit?

    Divine,

    die

    Puissances

    In

    term?diaires

    und die Extase

    (p.

    2)

    von

    Philon

    abh?ngig.

    Er

    stellt dabei

    aus

    Plotin

    und

    Philon

    sich

    entsprechende

    Texte zusammen,

    die

    zwar

    als

    ?hnliche

    Weisen

    der

    Platon-Inter

    prctation

    bei

    beiden

    anzuerkennen

    sind,

    nicht

    aber

    als

    Vorbild

    und

    Abbild.

    Zur

    Kritik

    dieses Buch

    vergleiche

    Schwyzer

    RE 575

    sq.,

    der Plotin und Philon als voneinander un

    abh?ngige

    Platon-Interpreten

    betrachtet

    und

    sie

    beide

    aus

    der

    platonischen

    Schultradition

    sch?pfen

    l??t.

    E.

    R.

    Dodds,

    The

    Parmenides

    of

    Plato

    and the

    Origin

    of the

    Neoplatonic

    ,One', Class.

    Quarterly

    22

    (1928)

    142 f?hrt

    gewichtige

    Gr?nde

    an,

    die

    gegen

    eine

    Ab

    h?ngigkeit

    Plotins

    von

    Philon

    in

    der

    Darstellung

    der

    ?xoTao??

    sprechen.

    Wolf

    son

    geht

    diese

    Frage

    vom

    Problem der

    negativen

    Theologie

    her

    an,

    ?In

    many

    places

    he

    (Plotinus)

    repeats

    the statement that God

    is