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Hämolymphe - 1 - Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung...............................................................3 1.1. Blut und Hämolymphe..............................................3 1.2. Informationsübertragende Moleküle.......................3 1.2.1. Hormone......................................................................3 a) Einteilung nach chemischer Struktur b) Molekulare Wirkungsmechanismen von Hormonen 1.2.2. Pheromone..................................................................6 1.2.3.Kairomone....................................................................6 1.2.4.Neurotransmitter..........................................................7 1.3. Hormonell gesteuerte Insektenentwicklung...........8 1.4. Photometer.................................................................9 1.5. Chromatographie.....................................................10 1.6. Aufgabenstellung des Versuches..........................13 2. Material und Methoden...........................................14 3. Ergebnisse...............................................................16 4. Diskussion...............................................................19 5. Quellenangaben......................................................21

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Hämolymphe

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung...............................................................3

1.1. Blut und Hämolymphe..............................................3

1.2. Informationsübertragende Moleküle.......................3

1.2.1. Hormone......................................................................3

a) Einteilung nach chemischer Struktur

b) Molekulare Wirkungsmechanismen von Hormonen

1.2.2. Pheromone..................................................................6

1.2.3.Kairomone....................................................................6

1.2.4.Neurotransmitter..........................................................7

1.3. Hormonell gesteuerte Insektenentwicklung...........8

1.4. Photometer.................................................................9

1.5. Chromatographie.....................................................10

1.6. Aufgabenstellung des Versuches..........................13

2. Material und Methoden...........................................14

3. Ergebnisse...............................................................16

4. Diskussion...............................................................19

5. Quellenangaben......................................................21

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Hämolymphe

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1. Einleitung

1.1. Blut und Hämolymphe

Als Blut wird die transportierende Flüssigkeit bezeichnet, welche in einem

geschlossenen Kreislaufsystem getrennt von der interstitiellen Flüssigkeit zirkuliert.

Blut besteht aus einer proteinhaltigen Lösung, dem Blutplasma, in welchem

Nährstoffe, Enzyme Antikörper, Hormone und Stoffwechselprodukte transportiert

werden, sowie aus zellulären Bestandteilen. Die Zellen des Blutes werden in drei

Gruppen eingeteilt:

Die Erythrocyten (rote Blutkörperchen) sind für den O2-Transport zuständig, die

Leukocyten (weiße Blutkörperchen) spielen eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr

und die Thrombocyten (Blutplättchen) dienen dem Wundverschluss.

Im Gegensatz zum Blut, zirkuliert die Hämolymphe, welche aus Blut und interstitieller

Flüssigkeit besteht innerhalb eines offenen Kreislaufsystems. Durch das Herz wird

die Hämolymphe durch Arterien in ein Netzwerk aus Lakunen und Spalten gepumpt,

wo ein Stoffaustausch mit den Körperzellen stattfinden kann und über Ostien gelangt

sie wieder in das Herz zurück. Die Hämolymphe besitzt keine Erythrocyten,

Hämoglobin schwimmt also frei im Plasma, was einen ineffizienteren

Sauerstofftransport zur Folge hat. Insekten z.B. kompensieren dies mit einem

Tracheensystem, das die Sauerstoffversorgung zum größten Teil übernimmt.

1.2. Informationsübertragende Moleküle

1.2.1. Hormone

a) Einteilung nach chemischer Struktur Einleitende Worte wären nicht schlecht.

Obwohl alle Hormone eine unterschiedliche chemische Wirkung aufweisen, kann

man sie aufgrund ihrer chemischen Abstammung in verschiedene Hormonklassen

einteilen:

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Hämolymphe

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Amine (Aminosäureabkömmlinge) lassen sich von Aminosäuren ableiten. Beispiele

hierfür sind Adrenalin, Thyroxin.

Fettsäureabkömmlinge sind cyclisch ungesättigte Fettsäuren, die meistens aus

Lipiden der Plasmamembran gebildet werden, z.B.: Prostaglandin.

Steroide sind cyclische Kohlenwasserstoffderivate, die aus Cholesterin synthetisiert

werden, z. B.: Östrogen, Testosteron, Cortison.

Proteo – und Peptidhormone bestehen aus kurzen oder längeren Amino-

säureketten, darunter zählen: Insulin, Glukagon, Releasing-Hormone.

b) Molekulare Wirkungsmechanismen von Hormonen

Hydrophobe (fettlösliche) Hormone:

Hydrophobe Hormone, wie z.B. Steroide und Schilddrüsenhormone können

ungehindert die Zellmembran durchdringen und an die cytoplasmatischen

Rezeptoren der Zielzellen binden. Sie werden im Blutstrom von Trägerproteinen

transportiert. Löst sich ein Hormon von seinem Trägerprotein kann es an einen

spezifischen Rezeptor in der Zielzelle binden wodurch ein Hormon-Rezeptor-

Komplex entsteht. Dieser wandert in den Zellkern und aktiviert oder deaktiviert die

Transkription eines Gens indem er an die DNA bindet. Dieser Vorgang ist in

Abbildung 1 dargestellt.

Abb. 1: Genaktivierungsprinzip

Campbell, Biologie, S.1002, 2.Auflage

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Hämolymphe

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Hydrophile (fettunlösliche) Hormone:

Im Gegensatz zu den hydrophoben Hormonen können hydrophile Hormone, wie z.B.

Amine, Peptid- und Proteohormone die Cytoplasmamembran nicht passieren. Sie

binden an Rezeptoren an der Zelloberfläche, wodurch ein Umwandler-/

Überträgerprotein (Transducer) aktiviert wird. Dieses wiederum aktiviert ein

Verstärkerprotein, welches die Bildung eines Second messengers bewirkt. Der

Second messenger bindet an Regulatorproteine, welche eine Zellantwort hervorrufen

indem sie verschiedene Effektoren kontrollieren.

Um dies zu verdeutlichen wird die Bildung des Second messengers cAMP

(zyklisches Adenosinmonophosphat) näher betrachtet, was auch in Abbildung 2

gezeigt wird.

Durch die Bindung des Hormons an den membranständigen Rezeptor wird das G-

Protein aktiviert. G–Proteine sind molekulare Überträgerstoffe, die eine aktivierende

oder eine hemmende Wirkung ausüben können. Durch die Bindung des Hormons an

den Rezeptor wird die Bindung von GTP an das G-Protein stimuliert und dadurch

aktiviert. Aktivierung wird das am G–Protein vorhandene GDP zu GTP

(Guanintriphosphat) phosphoryliert (das stimmt nicht! Woher habt ihr das??) Das G-

Protein aktiviert daraufhin durch Bindung an das Enzym Adenylatcyclase diese. Die

Adenylatcyclase setzt nun ATP zu cAMP um, welches ein weiteres Enzym, die

cAMP-abhängige Proteinkinase (A-Kinase) beeinflusst. A-Kinasen bestehen aus

einer regulatorischen und einer katabolischen Untereinheit. Sie werden aktiviert,

indem cAMP die regulatorische Untereinheit entfernt, woraufhin die katalytische

Untereinheit frei wird und anschließend eine Enzymkaskade in Gang setzt.

Weitere Second messenger sind Diacylglycerin (DAG), Inositoltriphosphat (IP3),

zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP) und Calcium-Ionen, welche auch als

third messenger wirken können.

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Hämolymphe

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Abb. 2: Second messenger Prinzip

Campbell, Biologie, S.1003, 2.Auflage

1.2.2. Pheromone

Pheromone sind chemische Botenstoffe, die der Kommunikation zwischen Individuen

gleicher Art dienen. Sie werden von exokrinen Drüsen gebildet und nach außen

abgegeben. Pheromone können z.B. in Form von Sexuallockstoffen auftreten oder

bei staatenbildenden Insekten der Erkennung der Mitglieder der eigenen Kolonie

dienen.

1.2.3.Kairomone

Kairomone sind exokrine Botenstoffe, die der Kommunikation zwischen Individuen

verschiedener Arten dienen. Ein Beispiel für Kairomone ist u.a. das Häutungshormon

Ecdyson, das vom Körper synthetisiert wird und der Frasshemmung dient.

Kairomone sind aber oftmals auch mit der Nahrung aufgenommene sekundäre

Pflanzenstoffe, die ebenfalls eine Frasshemmung hervorrufen.

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Hämolymphe

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1.2.4.Neurotransmitter

Neurotransmitter wie z.B. Acetylcholin (ACh), Adrenalin und Noradrenalin sind

chemische Botenstoffe, die der Signalübertragung zwischen Nervenzellen dienen,

wie in Abbildung 3 verdeutlicht wird. Sie werden in der präsynaptischen Membran

eines Neurons gebildet und werden durch ein Aktionspotential angeregt aus der Zelle

über den synaptischen Spalt zur Membran des postsynaptischen Neurons zu

diffundieren. Dort leiten sie das Signal weiter indem sie an membranständige

Rezeptoren binden. Neurotransmitter wirken sehr schnell, haben aber nur einen

kleinen Wirkungsradius, da sie rasch abgebaut werden.

Abb.3: Erregungsübertragung durch Transmitter an einer Synapse

aus: Linder, Biologie, 20.Auflage, Hannover, Schroedel Schulbuchverlag GmbH

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Hämolymphe

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1.3. Hormonell gesteuerte Insektenentwicklung

Insekten lassen sich anhand ihrer Entwicklung in zwei Gruppen einteilen, in

hemimetabole und holometabole Insekten.

Bei den hemimetabolen Insekten findet eine unvollständige Metamorphose durch

Larvalhäutungen statt und sie besitzen kein Puppenstadium. Larve und Imago

ähneln sich phänotypisch während sich bei holometabolen Insekten das Aussehen

des adulten Tiers von dem der Larve unterscheidet. Die vollständige Metamorphose

der holometabolen Insekten beinhaltet drei Stadien:

Larve (Fressstadium), Puppe (morphologische Neuorganisation) und Imago

(reproduktives Stadium).

Da Insekten ein starres Exoskelett besitzen, müssen während dem Larvenstadium

Häutungen erfolgen damit eine Körpervergrößerung stattfinden kann. Hierzu wird in

neurosekretorischen Zellen im Gehirn das prothoracotrope Hormon (PTTH) gebildet,

welches über die Hämolymphe zur Prothoraxdrüse gelangt und dort die Synthese

und Ausschüttung des Hormons α-Ecdyson bewirkt. α-Ecdyson wird in den Zielzellen

in seine aktive Form 20-Hydroxy-Ecdyson (20-EOH) umgewandelt, welches die

Häutung induziert. Nachdem die alte Cuticula abgestoßen wurde, wird durch das

neurosekretorische Hormon Bursicon die Gerbung der neuen Cuticula, welche

bereits gebildet wurde, induziert.

Die Entwicklung zu den einzelnen Stadien wird über das Juvenilhormon (JH)

reguliert, welches im Neurohämalorgan Corpora allata synthetisiert wird. Ist die

Konzentration des Juvenilhormons hoch wird die Entwicklung zum adulten Tier

verhindert und die Häutung führt zu einem weiteren Larvenstadium. Die

Metamorphose wird also durch das Juvenilhormon unterdrückt. Sinkt die

Konzentration des JH unter einen bestimmten Schwellenwert entsteht nach der

Häutung eine Puppe. Während dem Puppenstadium wird die Larve an sich

enzymatisch aufgelöst und durch embryonale Stammzellen morphologisch neu

organisiert. Am Ende der Puppenphase wird durch das Eclosionshormon, welches in

neurosekretorischen Zellen gebildet wird, das Schlüpfen des Imagos initiiert.

Im Adultstadium steigt die Konzentration des Juvenilhormons wieder an und fördert

beim Männchen die Bildung akzessorische Geschlechtsorgane, beim Weibchen die

Eidottersnythese. Der Weg der Hormone und ihre Bildungsweise werden in Abb. 4

genauer gezeigt.

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Hämolymphe

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Abb. 4: Zusammenhang zwischen JH-Titer und Entwicklungsstadien [Verändert Aus Campbell; Biologie; 2. korrigierter Nachdruck 2000; Heidelberg - Berlin - Oxford: Spektrum Akad. Verlag]

1.4. Photometer

Ein Photometer misst wie viel Licht durch eine Lösung dringt bzw. von ihr absorbiert

wird. Dazu wird Licht aus einer Lampe auf ein Prisma fallen gelassen, welches das

Licht in unterschiedliche Wellenlängen, also in monochromatisches Licht aufspaltet.

Bei einem Einstrahlphotometer wird dieses dann direkt durch die Probe geschickt.

Der durchgelassene Anteil wird von einer Photozelle registriert, die die

Lichtenenergie in elektrischen Strom umwandelt, den im Anschluss ein

Galvanometer misst. Das Galvanometer zeigt an, welcher Teil des Lichtes absorbiert

(Extinktion) wurde bzw. welcher Teil durch gelassen wurde (Transmission). Es kann

also nur eine Lösung entweder die Probe oder die Referenz gemessen werden.

Bei einem Zweistrahlphotometer wird das Licht durch einen Strahlenteiler geteilt

und dann über Spiegel sowohl in die Probe, wie auch in die Referenz gesendet. Der

durchgelassene Anteil wird entweder über zwei Detektoren gemessen oder über

Spiegel wieder zusammengeführt und dann von einem Galvanometer kurz

hintereinander gemessen.

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Hämolymphe

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1.5. Chromatographie

Chromatographie ist eine Trennmethode, bei der eine Substanzmischung (=Analyt)

mit Hilfe eines Laufmittels (=mobile Phase) durch eine Säule geleitet wird. Diese

Säule ist mit einem Füllmaterial (=stationäre Phase, Matrix) gefüllt. Beim Transport

des Analyten (Elution) durch die Säule geht dieser Wechelwirkungen mit der

stationären Phase ein, was bewirkt dass der Analyt, je nach Bindungsstärke und

Molekülgöße von der stationären Phase zurückgehalten wird (=Retention). Das Eluat

benötigt also eine bestimmte Zeit um die Trennstrecke zu durchlaufen, diese wird als

Retentionszeit bezeichnet. Die Trennung kann isokratisch ablaufen, was bedeutet,

dass die Zusammensetzung der mobilen Phase während der Trennung konstant

bleibt, so wie es bei unserem Versuch durchgeführt wurde. Im Gegensatz hierzu gibt

es die Gradiententrennung, bei der die Laufmittelzusammensetzung während der

Trennung in ihrer Konzentration geändert wird.

Grundlegend unterscheidet man, in Abhängigkeit vom Trägermaterial, Papier-,

Dünnschicht- und Säulenchromatographie, von denen hier nur die unterschiedlichen

Methoden der Säulenchromatographie betrachtet werden. Diese sind die Gel-,

Ionenaustausch-, Affinitäts-, Absorptions- und Hochleistungsflüssigkeits-

chromatographie.

Ausschlusschromatographie (Gelchromatographie)

Bei dieser Form der Chromatographie werden die Moleküle des Analyten nach ihrer

Größe getrennt. Die stationäre Phase ist hierbei ein poröses Trägermaterial mit einer

bestimmten, definierten Porengröße, die abhängig von der Art des Trägermaterials

ist. Passiert die mobile Phase mit dem Analyten die stationäre Phase können große

Moleküle nicht in die Poren der Matrix eindringen und eluieren zusammen mit dem

Lösungsmittel. Sind die Moleküle klein, können sie ungehindert in die Poren

eindringen, wodurch sie festgehalten werden. Dies bewirkt, dass sie länger brauchen

um die Trennstrecke zu passieren und somit als letztes eluiert werden.

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Hämolymphe

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Ionenaustauschchromatographie

Grundlage für die Ionenaustauschchromatographie sind die Wechselwirkungen

zweier gegensätzlich geladener Ionen. Diese Methode ist vor allem für die Trennung

von Proteinen wichtig. Diese besitzen eine Aminogruppe und eine Carboxylgruppe,

die in Abhängigkeit vom pH-Wert ionisiert vorliegen (Aminogruppe positiv geladen,

Carboxylgruppe negativ geladen), so dass sie an Moleküle mit kationischem bzw.

anionischem Charackter (z. B. -NR3+, -SO3

-, -COO-) in der stationären Phase binden

können. Dabei gilt: je stärker dabei die Proteine geladen sind, desto stärker ist die

Bindung an den Ionenaustauscher. Die mobile Phase wird durch die Säule gespült,

wobei die amphoteren Proteine binden, die restlichen Moleküle passieren die

Trennstrecke. Später kann man nun durch eine Erhöhung der Salzkonzentration oder

eine pH-Wert Veränderung die Proteinmoleküle von der stationären Phase lösen

bzw. verdrängen: Durch schrittweise Erhöhung der Salzkonzentration werden zuerst

die schwächer ionisierten Proteine von den dazu gegebenen Salzen verdrängt, da

die zugegebenen Salzionen eine größere Affinität zu den Ladungen auf der Matrix

aufweisen, als die dort festgehaltenen Moleküle. Somit kann man durch stetiges

erhöhen der Salzkonzentration die Substanz je nach Affinität auswaschen.

Affinitätschromatographie

Die Affinitätschromatographie ist eine sehr spezifische und selektive Methode der

Chromatographie. Hierbei werden auf der stationären Phase Moleküle gebunden, die

eine spezifische Bindungsstelle zu dem gesuchten Molekül (Adsorbent) haben.

Beispiele hierfür sind Antigen und Antikörper oder Enzym und Substrat, folglich

bedeutet das im Allgemein eine Wechselwirkung zwischen Rezeptor und Ligand. Um

einen Rezeptor aus einem Proteingemisch zu isolieren, stellt man synthetische den

Liganden her, so dass dieser kovalent an die stationäre Phase binden kann. Wenn

nun die mobile Phase mit dem Analyten durchläuft, binden die Rezeptoren an den

Ligand. Um den Adsorbenten wieder von der Matrix zu lösen, benutzt man entweder

Moleküle die den Rezeptor kompetitiv verdrängen oder man verändert den pH-Wert

oder die Ionenstärke, so dass der Rezeptor in seiner Konformation geändert wird und

somit vom Liganden gelöst wird.

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Hämolymphe

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Adsorptionschromatographie

Adsorptionschromatographie ist der Affinitätschromatographie sehr ähnlich. Der

Grundlegende Unterschied besteht in der stetigen und reversiblen Anlagerung der

Trennsubstanzen an der Oberfläche der stationären Phase. Je nach stärker der

Bindung (oftmals Dipol-Dipol-Wechselwirkungen) zu mobiler und stationärer Phase

werden die Substanzen stärker adsobiert, also festgehalten, oder stärker eluiert,

sprich mit der mobilen Phase weiter getragen, so dass eine Trennung der

Komponenten erreicht wird. Diese Chromatographiemethode wird vorwiegend für

polare, nicht-ionische organische Substanzen genutzt.

Reversed-Phase-Chromatographie (RPC)

Die Reversed-Phase-Chromatographie ist vor allem eine Trennmethode für Peptide,

da die stationäre Phase als Trägermaterial keine polare Hydroxygruppen besitzt, wie

bei Cellulose, Papier oder porösem Kieselgel. Anstatt dessen besteht das

Trägermaterial aus polaren Hydroxygruppen, welche mit unpolaren

Kohlenwasserstoffen (Umkehrphase) verethert sind. Somit bindet der Analyt, der sich

in einem polaren, wässrigen Lösungsmittel befindet, über hydrophobe

Wechselwirkungen an die stationäre Phase. Die Elution erfolgt durch die

Veränderung der mobilen Phase, der ein unpolares, organisches Lösungsmittel

verstärkt hinzu gegeben wird. Dies bewirkt, dass die an die stationäre Phase

gebundenen Moleküle mit dem Lösungsmittel um die Bindungsstelle konkurrieren

und bei steigender Konzentration des Lösungsmittels verdrängt werden.

Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)

Die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (high performance/pressure liquid

chromatography) ist ein Verfahren der Säulen-Flüssigkeitschromatographie, bei der

die Matrix sehr dicht gepackt ist. Die mobile Phase würde die stationäre Phase

aufgrund ihrer hohen Dichte nur sehr langsam passieren, deshalb wird Druck

angelegt, um die Flussrate zu erhöhen. Dies geschieht mittels einer Pumpe, die das

Lösungsmittel kontinuierlich mit einer bestimmten Flussrate, (in unserem Versuch

1ml/min) durch die Säule transportiert.

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Hämolymphe

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1.2. Aufgabenstellung

Das Thema unseres Versuches sind Stoffe, die bestimmte Tiergruppen zur Abwehr

von Fressfeinden benutzen. Diese werden in der Hämolymphe transportiert und

wirken bei den Angreifern über spezifische Rezeptoren im Mundbereich.

Ein Beispiel für solche Stoffe sind Ecdysteroide, zu denen das α-Ecdyson und das β-

Ecdyson (20-OH-Ecdyson) gehören.

In unserem Versuch sollen diese beiden Stoffe nun über die HPLC- Methode und

das Zweistrahl-Photometer nachgewiesen und charakterisiert werden. In einem

weiteren Teilversuch wird diese Fraßhemmung am Beispiel der Strandkrabbe

Carcinus maenas untersucht. Dabei verwendet man Futterpellets, die verschiedene

Konzentrationen an α-Ecdyson und β-Ecdyson enthalten.

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Hämolymphe

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2. Material und Methoden

Versuch 1: HPLC-Trennung und Fraktionierung

Im folgenden Abschnitt wird allgemein das Funktionsprinzip der HPLC erläutert:

Zuerst werden die unterschiedlichen Laufmittelkomponenten in die Ent-

gasungseinheit geführt und dort entgast, das bedeutet, dass die im Laufmittel

vorhandene Luft entweicht. Anschließend werden sie in der Mischereinheit gemischt.

Von dort werden sie zu den Pumpen geleitet, die im Gegentakt arbeiten, um so einen

kontinuierlichen, nicht pulsierenden Druck zu erzeugen.

Danach wird manuell der Analyt über den Injektor in eine Probenschleife (Loop)

injiziert. Der Loop schüttet dann bei Programmstart eine genau definierte Menge des

Analyten in die Säule. Dort wird der Analyt mit Hilfe der mobilen Phase durch die

stationäre Phase geleitet und getrennt. Die getrennten Substanzen fließen über eine

Mikroküvette in das Photometer, wo die Absorption der Teilsubstanzen gemessen

wird. Danach werden die noch übrigen Substanzen fraktioniert oder in das

Abfallgefäß geleitet. Die vom Photometer gemessenen Werte werden anschließend

von einem Analog/Digital-Wandler umgewandelt, so dass das anschließende

Steuergerät die Daten auswerten kann. Das Steuergerät war bei unserem Versuch

ein Computer, der das Absorptionsspektrum aufzeichnet und speichert, so dass es

ausgedruckt werden kann.

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Hämolymphe

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Eine HPLC ist wie in Abb.5 zu sehen aufgebaut:

Abb.5: Aufbau einer HPLC

Verändert nach: www.uni-ulm.de/biologie1/hämolymphe

In unserem Versuch wird ein Substanzgemisch getrennt, das 40 %iges Methanol und

die beiden Ecdysteroide enthält.

Als stationäre Phase wird eine RP-18 Absorptionssäule verwendet und als mobile

Phase H2O und Methanol, die mit einer Flussrate von 1ml/min durch die Säule

gepresst wird.

In den ersten 20 Minuten wird das Substanzgemisch über das Injektionsventil

eingespritzt, von wo aus es in die Säule gelangt. Hier werden die Stoffe voneinander

getrennt, wobei sie charakteristische Peaks erzeugen. Diese sind im

Chromatogramm (Abb.1 des Anhangs) dargestellt.

Die nächsten 10 Minuten läuft 100%iges Methanol durch das Gerät, um es zu

säubern. Dann wird weitere 15 Minuten 40%iges Methanol injiziert, um die

Ausgangsbedingungen wiederherzustellen.

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Hämolymphe

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Versuch 2: Charakterisierung der getrennten Stoffe durch das

Photometer

Die zu Beginn des ersten Versuches fraktionierten Proben wurden in

Reaktionsgefäßen aufgefangen. Nun werden sie in Quarzküvetten umgefüllt und

anschließend bei einer Wellenlänge von 200 nm bis 400 nm photometriert. Dabei

dient 16 %iges Methanol als Nullabgleich.

Nun kann man mit dem Lambert-Beer`schen Gesetz die Konzentrationen von α - und

β – Ecdyson berechnen:

E = ε * c * d E = Extinktion

ε = Extinktionskoeffizient

c = Konzentration

d = Schichtdicke der Küvette

Um die Konzentration berechnen zu können, muss man die Gleichung

folgendermaßen umstellen:

c = d*ε

E

Versuch 3: Biologischer Test

Als erstes müssen die Futterpellets hergestellt werden.

Dabei werden die eingetrockneten Proben (Konzentrationen wie in Tabelle 1) mit

20µl dH2O gelöst, gut geschüttelt und kurz zentrifugiert.

Gleichzeitig erwärmt man Muschelpulver-Gelatine (MUPU-Gelatine), von der dann

40µl möglichst schnell dazugegeben werden, da sie sehr rasch wieder fest wird.

Anschließend werden die Proben erneut geschüttelt, kurz zentrifugiert und jeweils

auf eine Petrischale pipettiert. Nach dem Festwerden zerschneidet man die Pellets in

kleine Stücke, die jetzt an die Krabben verfüttert werden.

Als Leerprobe dienen Pellets aus 60 µl H2O und 120 µl MUPU.

Die Proben werden nun nacheinander an die Versuchstiere verfüttert, wobei getestet

wird, ab welcher Konzentration die Fraßhemmung eingesetzt hat. Vor dem Versuch

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Hämolymphe

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und bei Verweigern der Probe wird eine Negativkontrolle mit einer Leerprobe

durchgeführt.

Teilversuch:

Bei den gleichen Tieren aus Versuch 3 wird nun die Fraßhemmung untersucht, wenn

sie statt synthetisch hergestellte Pellets Raupen zu Fressen bekommen. Diese

Raupen wurden am Anfang des Semesters mit Senfblättern gefüttert, die die

fraßhemmende Substanz Sinalbin enthalten. Vor ein paar Wochen wurde das Futter

von Senfblättern auf Cinakohl umgestellt. Nun soll anhand der Hemmung untersucht

werden, ob noch Sinalbin in den Tieren enthalten ist.

3. Ergebnisse

Versuch 1: HPCL

Im Chromatogramm sind drei unterschiedliche Peaks zu sehen.

Der erste beginnt 4 Minuten nach Versuchsbeginn, dauert ca. 3 Minuten und hat sein

Maximum knapp über 20 mV.

Der zweite Peak startet nach 9 Minuten und dauert ebenfalls ca. 3 Minuten, ist aber

im Gegensatz zum ersten deutlich schwächer. Er erreicht sein Maximum ungefähr

bei 5 mV.

Beim dritten Peak befindet sich der höchste Wert bei ca. 125 mV und er dauert 15

Minuten.

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Hämolymphe

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Versuch 2: Charakterisierung der Ecdysone, Berechnung der

Konzentrationen

Die mit dem Photometer ermittelten Kurven befinden sich im Anhang.

Dadurch lassen sich die Konzentrationen der beiden Ecdysteroide im Stoffgemisch

mit Hilfe des Lambert-Beer`schen Gesetzes berechnen.

a) Konzentration α-Ecdyson

Absorptionsmaximum bei Absmax = 272 nm (im Spektrum abgelesen)

Extinktionsmaximum bei Emax = 0,19 (im Spektrum abgelesen)

gegeben: log ε = 4,093 → ε = 12388 cm*mol

l

d = 1 cm

c = 1cm*

cm*mol

l12388

19,0 Einheiten?= 1,53 * 10-5

l

mol

b) Konzentration β-Ecdyson

Absorptionsmaximum bei Absmax = 270 nm (im Spektrum abgelesen)

Extinktionsmaximum bei Emax = 0,17 (im Spektrum abgelesen)

gegeben: log ε = 4,103 → ε = 12676,5 cm*mol

l

d = 1 cm

c = 1cm*

cm*mol

l12676,5

17,0 Einheiten = 1,34 * 10-5

l

mol

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Hämolymphe

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Versuch 3: Biologischer Test

In der folgenden Tabelle 1 sind die Ergebnisse der Fraßhemmung bei Carcinus

maenas mit α-Ecdyson dargestellt. Hierbei wurden zwei verschiedene Versuchstiere

verwendet. Beide Krabben haben zwischendurch alle Leerwertproben gefressen, so

dass die Richtigkeit des Versuchs gewährleistet ist

Tab.1: Reaktion auf die Futterpellets mit α-Ecdyson

C7 (0,337 nmol) C6 (0,675 nmol) C5 (1,350 nmol) C4 (2,700 nmol)

5,616*10-6 µmol/µl 1,125*10-5 µmol/µl 2,25*10-5 µmol/µl 4,5*10-5 µmol/µl

Tier 1 - - - nicht

angenommen

Tier 2 Keine Angabe Keine Angabe Keine Angabe +

+ = positive Reaktion => Futterpellet wird nicht gefressen

- = negative Reaktion => Futterpellet wird gefressen

Tier 1: weiblich, adult

Tier 2: männlich, juvenil

In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der Frasshemmung bei β-Ecdyson dargestellt.

Tab.2: Reaktion auf die Futterpellets mit β-Ecdyson

C5 (1,350 nmol) C4 (2,700 nmol) C3 (5,400nmol)

2,25 *10-5µmol/µl 4,5 *10-5 µmol/µl 9 *10-5 µmol/µl

Tier 2 - - +

Teilversuch:

Tier 1 und 2 aus Versuch 3 haben das Futter verweigert.

Ein drittes Versuchstier (männlich, adult) hat die Raupe kurz in den Mund

genommen, aber sofort wieder ausgespuckt.

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Hämolymphe

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4. Diskussion

Versuch 1: HPLC

In unserem Chromatogramm (Abb. 1 des Anhangs) sind 3 Peaks zu sehen, die sich

sowohl in ihrem Maximum als auch in ihrer zeitlichen Reihenfolge unterscheiden.

Als Methode liegt dem Versuch die Reversed-Phase-Chromatographie zugrunde,

d.h. polare Stoffe passieren die stationäre Phase schneller als unpolare.

β-Ecdyson ist durch die zusätzlichen OH-Gruppen polarer als α-Ecdyson und gelangt

somit schneller durch die Chromatographiesäule. Daraus lässt sich schließen, dass

es sich beim ersten Peak um β-Ecdyson handelt. Folglich kann der zweite Peak dem

α-Ecdysons zugeordnet werden.

Beim dritten Peak handelt es sich um einen Reinigungspeak, der für unseren

Versuch keine weitere Bedeutung hat.

Versuch 2: Photometrie

Aus den ermittelten UV-Spektren (Abb. 2 und 3 des Anhangs) lassen sich nun die

Absorptionsmaxima der beiden Ecdysteroide ablesen. Laut unseren Ergebnissen

liegt das Absorptionsmaximum des α-Ecdysons bei 272 nm und das

Absorptionsmaximum des β-Ecdysons bei 270 nm. Literaturangaben zufolge beträgt

das Maximum des α-Ecdysons 242 nm und das des β-Ecdysons 240 nm.

Als mögliche Fehlerquellen kommen Messfehler des Photometers in Frage, da das

Gerät schon sehr alt ist. Ein weiterer Grund für die Ungenauigkeiten könnte sein,

dass die Küvette durch Fingerabdrücke verschmutzt war. Ein weiterer Fehler könnte

eine Verunreinigung der Hormone mit Fremdstoffen sein, da wie auch in den UV-

Spektren zu sehen sich bei der Absorption zwei leichte Peaks abzeichnen. Ebenfalls

als Fehlerquelle zu nennen, sind Pipettierfehler. ...weitere Gründe??

Mit Hilfe der Absorptionsspektren lassen sich die Konzentrationen der beiden

Substanzen im Stoffgemisch berechnen. Laut unseren Ergebnissen waren 1,53 * 10-5

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Hämolymphe

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mol/l α-Ecdyson und 1,34 * 10-5 mol/l β-Ecdyson enthalten. Die tatsächlichen

Konzentrationen für beide Ecdysteroide beträgt aber 2,16 * 10-4 mol/l.

Die wahrscheinlichste Fehlerquelle ist auch hier wieder eine Funktionsstörung des

Photometers.

Versuch 3: Biologischer Test

Zuerst wurden dem ersten Versuchstier Futterpellets mit steigender Konzentration an

α-Ecdyson angeboten. Bei einer Konzentration von 4,5 *10-5 µmol/µl verweigerte die

Krabbe das Futter, wobei sie danach allerdings auch keinen Leerwert mehr annahm.

Deshalb kann man aus diesem Verhalten nicht unbedingt schließen, bei welcher

Konzentration die Fraßhemmung eingesetzt hat.

Aus diesem Grund gab man einem zweiten Versuchstier die Probe mit der höchsten

Konzenration an α-Ecdyson, das die Probe aber ebenfalls verweigerte. Anschließend

wurde mit einer Leerwertprobe die Fressbereitschaft des Tieres mit einer

Leerwertprobe untersucht. Da diese aber aufgenommen wurde, kann man daraus

schließen, dass das Verweigern der α-C4-Probe nicht an fehlendem Hunger, sondern

an der zu hohen Konzentration an α-Ecdyson gelegen hat. Somit setzte die

Fraßhemmung bei einer Konzentration von 4,5 * 10-5 µmol/µl an α-Ecdyson ein.

Beim Versuch mit β-Ecdyson war zu erwarten, dass die junge Strandkrabbe das

Futterpellet schon bei einer niedrigeren Konzentration verweigern würde, da es eine

stärkere Fraßhemmung auslöst. Das Tier hat die ersten beiden Proben mit β-

Ecdyson bereitwillig gefressen. Doch bei einer Konzentration von 9*10-5 µmol/µl hat

sie das Pellet wieder ausgespuckt. Anschließend wurde durch die Aufnahme des

Leerwert-Pellets sichergestellt, dass die Fraßhemmung eingesetzt hat.

Leider mussten verschiedene Strandkrabben als Versuchstiere herangezogen

werden, da eines der Tiere während der Tests die Lust am Fressen verloren hat.

Normalerweise sollte aber pro Versuchsreihe nur ein Tier verwendet werden, da ein

Auswechseln das Ergebnis verfälscht. In diesem Falle kann dies aber vernachlässigt

werden, da es mittlerweile als erwiesen gilt, dass die Tiere nahezu gleich reagieren.

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Hämolymphe

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Teilversuch:

Dass die ersten beiden Versuchstiere das Futter verweigert haben, könnte daran

liegen, dass die Raupe als Beutetier zu groß war.

Das dritte Tier dagegen nahm die Raupe in den Mund, spuckte sie aber sofort wieder

aus. Dieses Verhalten bestätigt den Verdacht, dass die Raupe noch eine zu hohe

Konzentration am fraßhemmenden Sinalbin enthielt.

5. Quellenangaben

1. Versuchsskript „Kurs Hämolymphe“, Anfängerpraktikum Tierphysiologie,

WS 2004/5

2. Zoologie Wehner Gering, Thieme Verlag, 23.Auflage, 1995

3. Biologie, Campbell, Spektrum Akademischer Verlag, 2.Auflage, 2000

4. Tierphysiologie, Eckert, Thieme Verlag, 4.Auflage, 2002

5. Penzlin H.; Lehrbuch der Tierphysiologie, 4. Auflage, 1989

6. Linder, Biologie, 20.Auflage, Hannover, Schroedel Schulbuchverlag GmbH