34
3.1 Übersicht über die Vorlesung Solarenergie Vorläufige Terminplanung Vorlesung „Solarenergie“ WS 2007/2008 Stand: 21.10.2007 Vorlesung Nr. Termin Thema Dozent 1 Di. 23.10.07 Wirtschaftliche Aspekte/Energiequelle Sonne Lemmer 2 Fr. 26.10.07 Halbleiterphysikalische Grundlagen Lemmer - Di. 06.11.07 Inauguration Karlsruhe School of Optics & Photonics Lemmer 3 Fr. 9.11.07 Kristalline pn-Solarzellen Lemmer 4 Di. 13.11.07 Elektrische Eigenschaften Lemmer 5 Fr. 16.11.07 Optimierung kristalliner Solarzellen Lemmer 6 Di. 20.11.07 Technologie kristalliner Solarzellen Lemmer 7 Fr. 23.11.07 Anorganische Dünnschichtsolarzellen Lemmer 8 Di. 04.12.07 Organische Dünnschichtsolarzellen Lemmer 9 Di. 11.12.07 Third Generation Photovoltaics Lemmer 10 Di. 18.12.07 Photovoltaische Systeme I Lemmer - - Weihnachtsferien Lemmer 11 Di. 08.01.08 Photovoltaische Systeme II Lemmer 12 Fr. 11.01.08 Solarkollektoren Lemmer 13 Di. 15.01.08 Passive Sonnenenergienutzung 13 Di. 22.01.08 Solarthermische Kraftwerke Lemmer 14 Di. 29.01.08 Energiespeicher/Solarchemie Lemmer 15 Fr. 01.02.08 Kostenrechnungen zu Solaranlagen Lemmer 16 Di. 05.02. 08 Energieszenarien Lemmer 17 Di. 12.02.08 Exkursion Lemmer

Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

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Page 1: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.1

Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

Vorläufige Terminplanung Vorlesung „Solarenergie“ WS 2007/2008 Stand: 21.10.2007

Vorlesung Nr.

Termin Thema Dozent

1 Di. 23.10.07 Wirtschaftliche Aspekte/Energiequelle Sonne

Lemmer

2 Fr. 26.10.07 Halbleiterphysikalische Grundlagen Lemmer - Di. 06.11.07

Inauguration Karlsruhe School of Optics & Photonics

Lemmer

3 Fr. 9.11.07 Kristalline pn-Solarzellen Lemmer 4 Di. 13.11.07 Elektrische Eigenschaften Lemmer 5 Fr. 16.11.07 Optimierung kristalliner Solarzellen Lemmer 6 Di. 20.11.07 Technologie kristalliner Solarzellen Lemmer 7 Fr. 23.11.07 Anorganische Dünnschichtsolarzellen Lemmer 8 Di. 04.12.07 Organische Dünnschichtsolarzellen Lemmer 9 Di. 11.12.07 Third Generation Photovoltaics Lemmer

10 Di. 18.12.07 Photovoltaische Systeme I Lemmer - - Weihnachtsferien

Lemmer

11 Di. 08.01.08 Photovoltaische Systeme II Lemmer 12 Fr. 11.01.08 Solarkollektoren Lemmer 13 Di. 15.01.08 Passive Sonnenenergienutzung 13 Di. 22.01.08 Solarthermische Kraftwerke Lemmer 14 Di. 29.01.08 Energiespeicher/Solarchemie Lemmer 15 Fr. 01.02.08 Kostenrechnungen zu Solaranlagen Lemmer 16 Di. 05.02. 08 Energieszenarien Lemmer 17 Di. 12.02.08 Exkursion Lemmer

Page 2: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.2

Dotierung

n-Dotierung durch Einbau eines Atoms mit 5 Valenzelektronen

p-Dotierung durch Einbau eines Atoms mit 3 Valenzelektronen

b) c)

a)

Abb.: a) Ausschnitt aus dem Periodensystem der Elemente. b) Schema zur p-Dotierung. c) Schema zur n-Dotierung.

Page 3: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.3

Energieniveaus bei DotierungEnergieniveaus bei Dotierung

Page 4: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.4

p-n-Übergang

Wenn p- und n- dotierte Bereiche zusammengeführt werden, kommt es zur Diffusion von Ladungsträgern und zur Ausbildungvon Raumladungen. – Film über p-n-Übergang

Ausbildung von Raumladungszonen

Page 5: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.5

Aufbau der Standard-Si-Solarzelle

n-Emitter (<1µm) p-Basis (~300µm)

BSF

Anti-Reflexions-Schichtauf strukturierter

Oberfläche

Front-Kontakt

Rück-Kontakt

Anti-Reflexions-Schicht + Rück-Kontaktbilden das „optical confinement“,n-Emitter + Back Surface Field / BSFbilden das „electrical confinement“.

Quelle: Prof. Wagemann, TU Berlin

Page 6: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.6

Marktanteile der verschiedenen Solarzellenmaterialien

Page 7: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.7

Die verschiedenen Schritte auf dem Wege zur Si-Wafer

- Herstellung von metallurgischem Silizium „Feuerstein“(SiO2)

- Refraktionierung (Siemens-Verfahren)

- Herstellung von hochreinem Poly-Si-Material

- Kristallzucht

Si-Wafer- Schneiden von Wafern

Page 8: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.8

Silizium-Reinheitsgrad SGS

MGS-Material (metallurgical grade silicon): 98% Reinheit ( 1: 10-2 ) nach Reduktion aus SiO2, als Si-Granulat für150 kWh/ kg: Gesamtmenge > 106 t/Jahr für Verfahrenstechnik

SGS-Material (solar grade silicon): „5 Neunen“99,999 % Reinheit ( 1:10-5) + kolumnar erstarrt als Blockguss-Silizium600 kWh / kg SGS-Silizium; insges. ca. 24*103 t/Jahr für Solarzellen

EGS-Material (electronic grade silicon): „7 Neunen“99,999.99 % Reinheit ( 1:10-7 ) nach Fraktionierter Destillation von Chlorsilanen + Tiegelziehen von CZ-Kristallen:1000 kWh /kg EGS-Silizium; 25*103 t/Jahr für Mikroelektronik-Chips

Quelle: Prof. Wagemann, TU Berlin

Page 9: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.9

1. Herstellung von metallurgischem Si

SiO2 (Quarz) und Kohlenstoffwerden in feingemahlener Form in Graphittiegel eingebracht

Lichtbogen erzeugt Schmelze

Reduktion von Silizium(SiO2 + 2C → Si + 2CO)

flüssiges Si kann abgezapft werden

Dank an Prof. Werner, IPE Uni Stuttgart für dieJHW-Bilder !

- Reinheit noch nicht ausreichend(noch kein „electronic grade“)- brutal energieaufwändig (140 kwh/kg)

Page 10: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.10

2. Refraktionierung (EGS)

feingemahlenes metallurgisches Si wird in einem Wirbelsinterofengasförmigem Chlorwasserstoff ausgesetzt

Si+3HCl →SiHCl3+H2(exotherme Reaktion zu Trichlorsilan (TSiede=30°C))

mehrstufige Destillation

Trennung von Verunreinigungen

Verunreinigungsgrad < 10-12

Page 11: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.11

Bedarf der Photovoltaik an Solar-Silizium

Für 1 MW Solarzellen benötigt man >10 t Silizium; also im Jahre 2005 weltweit für 1800 MW Solarzellen mindestens ~ 18.000 t SGS-Silizium.Der Silizium-Bedarf 2005 der Chip- und der Photovoltaik-Industrie sind vergleichbar. Der heutige Preis beträgt > € 50 / kg.

Man rechnet angesichts der hohen PV-Zuwachsrate mit steigendemBedarf an SGS-Silizium: bis zum Jahre 2010 mit 50.000 t/Jahr.Damit wird eine eigenständige SGS-Silizium-Herstellung benötigt, die es für derartige Mengen bisher nicht gibt.

Vor allem der hohe Aufwand an Energie begrenzt derzeit die Produktion von SGS-Silizium: (600...700) kWh/kg SGS-Silizium werden benötigt. Bei zusätzlichen 32.000 t SGS-Silizium im Jahre 2010 sind dies jährlich ca. 20·109 kWh, die eine Kraftwerk-Kapazität von ca. 2.500 MW erfordern( ~ Berliner Kraftwerk-Leistung ).

(Quelle: Photon 6/2006)

Page 12: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.12

Solar grade silicon

Page 13: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.13

3. Herstellung von polykristallinem Si

Gereinigtes Trichlorsilan wird mit H2in Reaktor geleitet

Reduktion von SiHCl3 an heißem Si-Stab

(4 SiHCl3 + 2H2→ 3Si +SiCl4+8HCl)

Wachstum von hochreinen Si-Stäben

„Siemens-Prozeß“(Spenke et al. 1953-1956)

Page 14: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.144. Einkristallwachstum: a) Czochralski-Verfahren

-für gute Transporteigenschaften isteinkristallines Material erforderlich

Bruchstücke von poly-Si werden unter Schutzgas aufgeschmolzen

(TS=1415 °C)

Eintauchen eines einkristallinen Keims

einkristallines Wachstum unterZieh- und Drehbewegungen

Wachstum von einkristallinen Stäben

-Dotierung möglich durch Zugabe von hochdotierten Si-Stücken

-Sauerstoffeinbau war lange Zeit ein Problem (Nichtstrahlende Rekombination)

Page 15: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.154. Einkristallwachstum: a) Czochralski-Verfahren

-für gute Transporteigenschaften isteinkristallines Material erforderlich

Bruchstücke von poly-Si werden unter Schutzgas aufgeschmolzen

(TS=1415 °C)

Eintauchen eines einkristallinen Keims

einkristallines Wachstum unterZieh- und Drehbewegungen

Wachstum von einkristallinen Stäben

(Foto: Wacker Siltronic Burghausen)

-Dotierung möglich durch Zugabe von hochdotierten Si-Stücken

-Sauerstoffeinbau war lange Zeit ein Problem (Nichtstrahlende Rekombination)

Page 16: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.164. Einkristallwachstum: b) Zonenziehverfahren

poly-Si-Stab wird abschnittsweise durchInduktionsheizung aufgeschmolzen

Verunreinigungen haben höhere Löslichkeitin flüssiger Phase → Reinigung

beim Abkühlen erfolgt einkristallines Wachstum

an poly-Si-Stab wird einkristallinerKeim angeschmolzen

- Dotierung in Anwesenheit von Dotiergasen

- bessere Kristalle, aber teurer

Page 17: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.17

Page 18: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.185. Herstellung von Wafern

Innenlochsäge

-200-400 µm Dicke- 50 % Sägeverluste

-in beiden Fällen diamantbesetztesSägemedium Drahtschleiftechnik

- dünnere Wafer möglich

Page 19: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.19

Energiebedarf bei Waferproduktion

Modul: 50 Wp

- Energierücklaufzeiten von 6-8 Jahren

Page 20: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.20

Energierücklaufzeit

Quelle: Photon Dez. 2002

Page 21: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.21

Marktanteile der verschiedenen Solarzellenmaterialien

Page 22: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.22

Herstellung von poly(multi)kristallinem Silizium

kontrollierte Abkühlung sorgt für kolumnare Strukturen

geschmolzenes Si wird in Graphittiegelgegossen

Zersägen in viereckige Scheiben

Page 23: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.23

Herstellung von poly(multi)kristallinem Siliziumzellen

"solar grade" Silizium / SGS geschmolzenes Silizium kontrolliertes Abkühlen von unten nach oben

kolumnares Kristallit-Wachstum von unten nach oben Bildung eines poly-kristallinen Silizium-Blockes

Zersägen in Blöcke Drahtsägen in Wafer Silizium-Wafer

Herstellung von poly-kristallinen Silizium-Wafern aus Blöcken(Quellen: C.Gerhards, Dissertation, Konstanz 2002,

U.Kindereit, Studienarbeit, Berlin 2004)

Page 24: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.24

Marktanteile der verschiedenen Solarzellenmaterialien

Page 25: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.25

Schicht- und Bandsilizium (Folienmaterialien)0,28 mm

geschmolzenes Silizium

Graphit-Kapillare

Prinzip:

Bänder und Wafer werden durch Laser getrennt.

0,28 mm

Prinzip:

Edge defined film growth (EFG-Verfahren)

-geschmolzenes Silizium wird über Kapillarkräfte direkt in der richtigen Dicke gezogen

-Sägen entfällt- Probleme aufgrund zahlreicher Defekte

Page 26: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.26

Energierücklaufzeit

Quelle: Photon Dez. 2002

Page 27: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.27

Von der Scheibe zur Solarzelle

- Ausgangspunkt: p (Bor)-dotierte Si-Wafer

-Elektronen als Minoritätsladungsträger im p-Bereichweisen eine größere Diffusionslänge auf

Page 28: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.28

Eindiffusion des Emitterkontaktes

Phosphin (PH) bzw. Phosphoroxychlorid (POCl3) wird an die heiße Si-Oberfläche gebracht

Reaktion zu P2O5 → dient als Diffusionsquelle an der Oberfläche

Page 29: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.29

Diffusionstechnologie

Eindiffusion bei hohen Temperaturen

Einbau auf Si-Gitterplatz alsDonator

Page 30: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.30

Solarzellentechnologie

-Trockenätzen der Kanten- Naßätzen des Glases

- Siebdruck der Metallkontakte

Page 31: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.31

Solarzellentechnologie

Page 32: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.32

Siebdrucken zur Metallisierung+ geringer Investitionsaufwand (keine Vakuumtechnik)

+ Automatisierbarkeit des Verfahrens

- Metall (Ag für Frontkontakt, Al für Rückkontakt) als einige µm großePartikel

- Bleioxid, Blei(Zink)-Bor-Silikate, Bindemittel

- Aufbringen durch Siebdruck

- Sintern der Schicht bei ca. 600 °C

- Si-Schicht wird angelöst

- beim Abkühlen entsteht rekristallisierte Si-Schicht mit hohen Ag-Anteil

Page 33: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.33

Siebdrucken

- für Rückseitenkontakt wird Al (dreiwertig) verwendet- wird bei 800 °C einlegiert und ergibt damit eine p+ Dotierung

- Erzeugung des Back-Surface-Feldes

Page 34: Übersicht über die Vorlesung Solarenergie

3.34

Siebdrucken: AR-Schicht

-Siebdrucken funktioniert auch für die Antireflexschicht:

Verwendung einer Paste mit TiO2 (Brechungsindex 1.9..2.3)

→ auch ohne einen interferometrischen Effekt (λ/4-Schicht) ergibtsich eine Reduktion der Reflexionsverluste:

2 21 2

/1 2

1 4 36%1 4Luft Si

n nRn n− −

= = =+ +

direkter Übergang Luft/Si:

2 2 2 2/ 0 / / / /

2 2 2

(1 )

1 2 1 2 2 41 21%1 2 1 2 2 4

Luft Ti Si Luft TiO Luft TiO TiO SiR R R R= + − =

⎛ ⎞− − −+ − ≈⎜ ⎟⎜ ⎟+ + +⎝ ⎠

Zweistufiger Übergang Luft/TiO2/Si: