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August 1943, Heft 8 Fette und Seifen 415 3. Gesamtsalz: Die Umrechnung von Mersolat auf Mcrsolsaure erfolgt Die nach Abtrennung des Unv. crhaltene Losung wird im dwch MultiPlikation mil 0.91* MeBkolben init WasseFnuf 500 ccm aufgefiillt. 50 cc,m dieser Losung werden in einer Kristallisierschale eingedampft, der Riickstaiid bei 1300 getrocknet und gC: nogen. Wdrdcn r 6 gefunden, so betragt der Gesnmt-Salz- gehalt: 1000 . r E - R= 1. N a t r i u in c h 1 o r i d : Die Ausfiihrung der Titration erfolgt ebenso, wie friihrr in der Vorschrift zur Untersuchung von Mersol angegeben wvurde. 5. Natrinmsulfat u n d Natriumsulfit: Bei normaler Verseifung ist drr Gehalt der Mersolal- Losung an Sulfat und Sulnt so gering, daO er fiir den Ge- halt an wirksarner Substanz keine Rollc spielt. Sol1 er jedoch heriicksichtigt werden, so CrfOIgt die Brstimniung nic friihcr angcgeben. 6. Be s ti in ni u 11 g d e s Was s er s : Interessicrt der Wassergehalt, so wird dieser in einer hesondcren Einwaagc von ca. 10 g der ursprunglichen Mer- solat-LBsung nach der Xylolmethode bestimmt. (Siehe Ein- heitliche Untersuchungsmethoden fur die Fett- und Wachs- industrie I. Teil, 2. Auflage, Seite 43/44.) 7. Gehalt an Reinmersolat: Methode B Retriebrmethode rur Bestimmung uon Mersolnt in Mersolatleim Die Methode eignet sich besonders dam, wenn die Menge des Unv. nicht festgestellt werden soil. Grundlage der Methode ' Die Mersolat-Losung wird eingedanipft, his ziir Entfrr- nung dcs Uiiverseifbaren erhitzt und ini Riirkstand das Kochsalz bestimmt. Der Mersolalgehalt wird als 1)itTerenz errechnet. c Ausfiihrung der Bestimmung 10 g Mersolatleim werden in eincm MrBkolbrn nach Ver- dunnung mit rund 100 ccm Wasser init n/!! HCI grgen Brom- kresolpurpur *) neutralisiert. Die LoSUlig wird dann auf 250 ccm aufgefulk 10 ccm dieser Losung werden eingedampft. Der Riick- stand wird bei 130, konstant getrocknet, wofiir Jstd. Er- warmen im Trockenschrank genugt. Weitere 10 ccm werden zur Bestimniung des Kochsalz- gehaltes verwcndet. Die Titration von Kochsalz wird poten- tiometrisch oder nach M oh r durchgefuhrt. Die Differenz zwischen O/a Eindampfriickstand und O/o Kochsalz ergibt den Gehalt an Natriummrrsolat. Durch Multiplizieren mit 0.91 kann man daraus den Gehalt an Mersolsaure errechnen. ~i~ probe enthalt dann = R - c - D = a/o Natrium- R = Grsamtsalzriirkstand, C = Kochsalzgehalt, D = Gehalt an a) Diesen lndikntor ziehen wir wegen der deutlicheren mersolat. Umschlagsfarbe dem Methylorange vor. Er wird er- halten durch Aufhung von 0.4 g Dibroni-o-Kresolsulfo- Natriumsulfat + Ngtriumsulfit. phthalein in 100 ccm Wasser. b Bestimmung der Waschwirkung von Seifen und Sparstoffen Die groBe Mcnge der bereits im Handel befindliclicn und inimer noch nieder nru vorgeschlagenen Waschmittel macht es notwendig, derrn Waschwirkung im Vergleich zur Ein- heitsseife zu bestimmen, cine Priifung, die uhrigens auch fur die norniale Srifenfnbrikation von Interesse ist, fur die aber hislang weder eine grcignete Apparatur noch eine verlal- liche Arheitsmrthode zur VCrfug~ng stand. Angesichts der grolcn Seifelimengen, die von der Textilindustrie benotigt wrden, liaben die Techniker der S. A. Coopera t i v a Approvvigionamenti Industriali Lanieri di B i r I1 a cin zweckmiiliges Verfahren und eine Apparatur entwickrlt, die sich vonuglich fur die Bestimmung der Waschwirkung dcr Scifen und der einschlagigen Sparstoffe eignen. Das Verfahren fuBt auf der Bestimmung des Ge- wichtsvcrlustes cines kiinstlich versrhmutzten Musters und dessen WeiBgehaltcs, vrrglichen mit riner Standardprobe. Zu dicwmi Zwecke muBte eine Apparatur entwickelt werden, in welcher die verschiedeneii Waschgange unter g1eicliI)lri- bcnden Arbeitsbedingungen durchgefiihrt werden koitncn. Als Probematerial wurde ein Fasergemisch, bestehend aus 40 O/o entfetteter Wolle und 60 O/o Zellwolle gewiihlt, das mil einem Gemisch aus 60 Teilen Mineralol, 10 Teilen Olein, 25 Teilen ranzigem Tierfett und 5 Teilen RUB angcschmutzt wurde. Die Faser wurde.mit 23-25 O/o dieses Geniisclies be- schmutzt; diese groBe Menge mu6tc angewandt wrrden, weil in den folgenden Arbeitsglngen, die die gleichmaDige Ver- teilung des Schmutzes bezwecken, etwa 26 O/o des Schmutzes dispergiert wird. Das verschmutztc Fasergemisch wird nlim- lich sechsmal gekriimpelt, um ein vollstandig gleic.hm80iges Einheitsmuster zu, erhalten. Selbstverstandlich kiinnen ie nach den hesonderen Erfordernissen jeder Textilindustrie die Fasergemische und die Natur des Schmutzcs abgelndert wcrden. Die Ergebnisse der Waschversuche im cigens zu diesem Zwrcke gebauten Apparat sind ZiuScrst zufrirdcn- strllcnd, und sowohl der Apparat als auch das Wasrhvrr- fahrcn werden nunmehr laufend fiir die Bestimmung der schmutzlosenden Wirkung der Seifen und dcr Sparstoffe an- gewandt. G. C. Z., Rom. \ Zeitscbrlftenberichte I. Allgemelne Chemie und Teehnologie der Fette, Analyse W. H. Beldwln und W. B. Lanham jr.: Die Chemle des Menhadentiles. FettcrPurebestandtelle. - Handelsuhliches Menhaden51 v. der Atlantikkiiste wurde nach der Esterfrak- tionierungsmeth. untersucht. Es wurdrn gefunden: Gesiitt. Sauren (O/o) Myristin- 8.3; Palmitin- 14.9; Stearinsaurc 4.7. Ungesattigtc Siiuren (O/o): C,, Spuren; C,, 5.8; C,, 23.4; C,, 31.1; C,, 8.4; C,, 3.4 (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 13, 615-16 [1941]. C. 1943. I. 163). N. N.: Babassufett. - Das Babassiifett wird aus den Fruch- ten der Babassupalme, Orbignga Mnrtiann Rrtrb. Rodr. ge- wonnen. Die bis heute erreichte Produktion steht hinter der niiiglichen noch sehr wcit zuriick, da init einem Bestand v. 13 400 000 ha wilder Palmen gcrechnct wird. Danach miin- tcm jiihrlich 13.5 Mill. t Fett anfallen. IJnter n. Bedingun- gcn ist das Babassufett m,it dem Kokosfett u. drn anderen Palmfetten nicht konkurrenzflhig. Im Fettertrag pro ha ist die Babassupalme der Kokospalme iiberlegen. Es ist ein eBbareo Fett ohne bcsondcre charakteristischc Eigg. Nur in Gehicten, wo die Kokospalmo nicht gcdeiht, erscheint ein Anbau v. Babassu rentabel (Ah& 01- u. Fett-Ztg. 40, H. 3, 118 [1943]). Sch. E. Brlyuet: Die Verwertung der Traubenkerne. - Trauben-. kerne (ganze Trestex) enthielten in der Trockensubstanz Fett 12.67 (6.08), Rohprotein 10.69 (14,fLO), Cellulose 36.18 (32.75). Kohlenhydrate 36.28 (39.21) u. Mineralsloffe 4.18 (7.76) Vo. Vorn Protein sind nur 27.30 (15.86) O/o verdaulich, die Cellulose ist unverdaulicli. Hiernach haben Trauben-

Bestimmung der Waschwirkung von Seifen und Sparstoffen

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Page 1: Bestimmung der Waschwirkung von Seifen und Sparstoffen

August 1943, Heft 8 Fette und Seifen 415

3. G e s a m t s a l z : Die Umrechnung von Mersolat auf Mcrsolsaure erfolgt Die nach Abtrennung des Unv. crhaltene Losung wird im dwch MultiPlikation mil 0.91*

MeBkolben init WasseFnuf 500 ccm aufgefiillt. 50 cc,m dieser Losung werden in einer Kristallisierschale

eingedampft, der Riickstaiid bei 1300 getrocknet und gC:

nogen. Wdrdcn r 6 gefunden, so betragt der Gesnmt-Salz- gehalt:

1000 . r E

-

R =

1. N a t r i u in c h 1 o r i d : Die Ausfiihrung der Titration erfolgt ebenso, wie friihrr

in der Vorschrift zur Untersuchung von Mersol angegeben wvurde.

5. N a t r i n m s u l f a t u n d N a t r i u m s u l f i t : Bei normaler Verseifung ist d r r Gehalt der Mersolal-

Losung an Sulfat und Sulnt so gering, daO er fiir den Ge- halt an wirksarner Substanz keine Rollc spielt. Sol1 er jedoch heriicksichtigt werden, so CrfOIgt die Brstimniung n ic friihcr angcgeben.

6. B e s t i in ni u 11 g d e s W a s s e r s : Interessicrt der Wassergehalt, so wird dieser in einer

hesondcren Einwaagc von ca. 10 g der ursprunglichen Mer- solat-LBsung nach der Xylolmethode bestimmt. (Siehe Ein- heitliche Untersuchungsmethoden fur die Fett- und Wachs- industrie I. Teil, 2. Auflage, Seite 43/44.)

7. G e h a l t a n R e i n m e r s o l a t :

M e t h o d e B Retriebrmethode rur Bestimmung uon Mersolnt in

Mersolatleim Die Methode eignet sich besonders d a m , wenn die Menge

des Unv. nicht festgestellt werden soil.

Grundlage der Methode ' Die Mersolat-Losung wird eingedanipft, his ziir Entfrr-

nung dcs Uiiverseifbaren erhitzt und ini Riirkstand das Kochsalz bestimmt. Der Mersolalgehalt wird als 1)itTerenz errechnet. c

Ausfiihrung der Bestimmung 10 g Mersolatleim werden in eincm MrBkolbrn nach Ver-

dunnung mit rund 100 ccm Wasser init n/!! HCI grgen Brom- kresolpurpur *) neutralisiert. Die LoSUlig wird dann auf 250 ccm aufgefulk

10 ccm dieser Losung werden eingedampft. Der Riick- stand wird bei 130, konstant getrocknet, wofiir Jstd. Er- warmen im Trockenschrank genugt.

Weitere 10 ccm werden zur Bestimniung des Kochsalz- gehaltes verwcndet. Die Titration von Kochsalz wird poten- tiometrisch oder nach M o h r durchgefuhrt.

Die Differenz zwischen O/a Eindampfriickstand und O/o

Kochsalz ergibt den Gehalt an Natriummrrsolat. Durch Multiplizieren mit 0.91 kann man daraus den Gehalt an Mersolsaure errechnen.

~i~ probe enthalt dann = R - c - D = a/o Natrium-

R = Grsamtsalzriirkstand, C = Kochsalzgehalt, D = Gehalt an

a) Diesen lndikntor ziehen wir wegen der deutlicheren mersolat. Umschlagsfarbe dem Methylorange vor. Er wird er-

halten durch A u f h u n g von 0.4 g Dibroni-o-Kresolsulfo- Natriumsulfat + Ngtriumsulfit. phthalein in 100 ccm Wasser.

b

Bestimmung der Waschwirkung von Seifen und Sparstoffen Die groBe Mcnge der bereits im Handel befindliclicn und

inimer noch nieder nru vorgeschlagenen Waschmittel macht es notwendig, derrn Waschwirkung im Vergleich zur Ein- heitsseife zu bestimmen, cine Priifung, die uhrigens auch fur die norniale Srifenfnbrikation von Interesse ist, fur die aber hislang weder eine grcignete Apparatur noch eine verlal- liche Arheitsmrthode zur VCrfug~ng stand. Angesichts der grolcn Seifelimengen, die von der Textilindustrie benotigt wrden , liaben die Techniker der S. A. C o o p e r a t i v a A p p r o v v i g i o n a m e n t i I n d u s t r i a l i L a n i e r i d i B i r I 1 a cin zweckmiiliges Verfahren und eine Apparatur entwickrlt, die sich vonuglich fur die Bestimmung der Waschwirkung dcr Scifen und der einschlagigen Sparstoffe eignen. Das Verfahren fuBt auf der Bestimmung des Ge- wichtsvcrlustes cines kiinstlich versrhmutzten Musters und dessen WeiBgehaltcs, vrrglichen mit riner Standardprobe. Zu dicwmi Zwecke muBte eine Apparatur entwickelt werden, in welcher die verschiedeneii Waschgange unter g1eicliI)lri- bcnden Arbeitsbedingungen durchgefiihrt werden koitncn.

Als Probematerial wurde ein Fasergemisch, bestehend aus 40 O/o entfetteter Wolle und 60 O/o Zellwolle gewiihlt, das mil einem Gemisch aus 60 Teilen Mineralol, 10 Teilen Olein, 25 Teilen ranzigem Tierfett und 5 Teilen RUB angcschmutzt wurde. Die Faser wurde.mit 23-25 O/o dieses Geniisclies be- schmutzt; diese groBe Menge mu6tc angewandt wrrden, weil in den folgenden Arbeitsglngen, die die gleichmaDige Ver- teilung des Schmutzes bezwecken, etwa 26 O/o des Schmutzes dispergiert wird. Das verschmutztc Fasergemisch wird nlim- lich sechsmal gekriimpelt, um ein vollstandig gleic.hm80iges Einheitsmuster zu, erhalten. Selbstverstandlich kiinnen ie nach den hesonderen Erfordernissen jeder Textilindustrie die Fasergemische und die Natur des Schmutzcs abgelndert wcrden. Die Ergebnisse der Waschversuche im cigens zu diesem Zwrcke gebauten Apparat sind ZiuScrst zufrirdcn- strllcnd, und sowohl der Apparat als auch das Wasrhvrr- fahrcn werden nunmehr laufend fiir die Bestimmung der schmutzlosenden Wirkung der Seifen und dcr Sparstoffe an- gewandt. G. C. Z., Rom.

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Z e i t s c b r l f t e n b e r i c h t e

I. Allgemelne Chemie und Teehnologie der Fette, Analyse

W. H. Beldwln und W. B. Lanham jr.: Die Chemle des Menhadentiles. FettcrPurebestandtelle. - Handelsuhliches Menhaden51 v. der Atlantikkiiste wurde nach der Esterfrak- tionierungsmeth. untersucht. Es wurdrn gefunden: Gesiitt. Sauren (O/o) Myristin- 8.3; Palmitin- 14.9; Stearinsaurc 4.7. Ungesattigtc Siiuren (O/o): C,, Spuren; C,, 5.8; C,, 23.4; C,, 31.1; C,, 8.4; C,, 3.4 (Ind. Engng. Chem., analyt. Edit. 13, 615-16 [1941]. C. 1943. I. 163).

N. N.: Babassufett. - Das Babassiifett wird aus den Fruch- ten der Babassupalme, Orbignga Mnrtiann Rrtrb. Rodr. ge- wonnen. Die bis heute erreichte Produktion steht hinter der niiiglichen noch sehr wcit zuriick, da init einem Bestand v.

13 400 000 ha wilder Palmen gcrechnct wird. Danach miin- tcm jiihrlich 13.5 Mill. t Fett anfallen. IJnter n. Bedingun- gcn ist das Babassufett m,it dem Kokosfett u. drn anderen Palmfetten nicht konkurrenzflhig. Im Fettertrag pro ha ist die Babassupalme der Kokospalme iiberlegen. Es ist ein eBbareo Fett ohne bcsondcre charakteristischc Eigg. Nur in Gehicten, wo die Kokospalmo nicht gcdeiht, erscheint ein Anbau v. Babassu rentabel (Ah& 01- u. Fett-Ztg. 40, H. 3, 118 [1943]). Sch.

E. Brlyuet: Die Verwertung der Traubenkerne. - Trauben-. kerne (ganze Trestex) enthielten in der Trockensubstanz Fett 12.67 (6.08), Rohprotein 10.69 (14,fLO), Cellulose 36.18 (32.75). Kohlenhydrate 36.28 (39.21) u. Mineralsloffe 4.18 (7.76) V o . Vorn Protein sind nur 27.30 (15.86) O/o verdaulich, die Cellulose ist unverdaulicli. Hiernach haben Trauben-