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Martin Trebsdorf Anatomie Physiologie Biologie Lehrbuch und Atlas EUROPA FACHBUCHREIHE für Berufe im Gesundheitswesen 13. Auflage 2013 VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße 23 42781 Haan-Gruiten EUROPA-Nr.: 67975

Biologie Anatomie - Christiani · Der Autor hat alle Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass etwaige Auswahl und Dosierungsanga-ben von Medikamenten im vorliegenden Text

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Martin Trebsdorf

AnatomiePhysiologie

Biologie

Lehrbuch und Atlas

EUROPA FACHBUCHREIHEfür Berufe im Gesundheitswesen

13. Auflage 2013

VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL Nourney, Vollmer GmbH & Co. KGDüsselberger Straße 23 42781 Haan-Gruiten

EUROPA-Nr.: 67975

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Der Autor hat alle Anstrengungen unternommen, um sicherzustellen, dass etwaige Auswahl und Dosierungsanga-ben von Medikamenten im vorliegenden Text mit den aktuellen Vorschriften und der Praxis übereinstimmen. Trotzdem muss der Leser im Hinblick auf den Stand der Forschung und mit Blick auf die Änderung staatlicher Gesetzgebungen, mit dem ununterbrochenen Strom neuer Erkenntnisse bezüglich Medikamentenwirkung und Nebenwirkungen unbedingt bei jedem Medikament den Packungsprospekt konsultieren, um mögliche Änderungen im Hinblick auf Indikation und Dosis nicht zu übersehen.Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.

Autor:Dr. paed. Martin Trebsdorf

Illustrationsideen und Beratung:Dipl.-Med. paed. Paul Gebhardt

Zeichnungen:Andreas Busse, Suderburg

Steffen Faust, BerlinGerhard Schäfer, Bad Bevensen

Lektorat:Dr. Ute Bandelin, Berlin

Layout und Satz:GS Werbeagentur, Bad Bevensen

Druck:B.O.S.S Druck und Medien GmbH, 47574 Goch

ISBN 978-3-8085-6822-4Druck 5 4 3 2 1

13. Auflage 2013Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da bis zur Behebung von Druckfehlern

untereinander unverändert.© 2013 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG,

42781 Haan-GruitenAlle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fällemuss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.

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Auch in dieser Auflage wurde das bewährte inhaltliche und didaktische Grundkonzept der vorange-gangenen Auflagen beibehalten, Lehrbuch und Atlas als eine Einheit darzustellen.

Für das Verständnis pathologischer Erscheinungen inklusive ihrer Therapiemöglichkeiten und präventiven Maßnahmen gewinnen genauere Kenntnisse der Funktion der Zellbestandteile immer mehr an Bedeutung. Deshalb wurde das Kapitel „Zelle und ihr umgebendes Milieu“ dahingehend erweitert. Ebenfalls diesem Anliegen werden die im Kapitel 10 zusammengefassten wichtigsten biochemischen Vorgänge des Stoff- und Energiewechsels sowie die ausführlichere Darstellung der Abwehrvorgänge im Abschnitt „Blut und Immunsystem“ gerecht.

Da alle Berufsgruppen, für die das Buch infrage kommt, mehr oder weniger mit Menschen zu tun haben, die unter Schmerzen leiden, wird im Kapitel „Sinnessystem“ die Schmerzproblematik einschließlich körpereigener Schmerzabwehrmechanismen ausführlich behandelt.

Eine Reihe von Abbildungen, Tabellen und Übersichten sind ebenfalls teilweise neu gestaltet oder verbessert worden und in den dazugehörigen Text eingefügt. Dadurch konnte vielfach zugunsten der Darstellung von physiologischen Inhalten auf ausführliche die Anatomie betreffende Einzelbeschrei-bungen verzichtet werden. Durch die Erweiterung der Praxisbezüge wird die Notwendigkeit eines möglichst tiefgründigen und anwendungsbereiten theoretischen Wissens untermauert.

Im Anhang befindet sich eine ausführliche Übersicht der im Gesundheitswesen verwendeten physi-kalischen Größen und Maßeinheiten und ein Basiswortschatz als Nachschlage- und Orientierungs-hilfe für Lehrer und Auszubildende. Beibehalten wurden sowohl die Merksätze, in denen die wichtigsten Fakten und Zusammenhänge präzise zusammengefasst werden, als auch die bewährten Wiederholungsfragen am Ende der Kapitel.Das Buch zählt mit dem ebenfalls in diesem Verlag erschienenen Arbeitsbuch „Anatomie/Physiologie“ zu den erfolgreichsten Titeln in der Ausbildung mittlerer medizinischer Fachkräfte, nicht zuletzt we-gen der für jedermann verständlichen Darstellung.

Mein besonderer Dank gilt Gerhard Schäfer für die aufwendigen Gestaltungs- und Satzarbeiten, Steffen Faust für die mit Akribie angefertigten Zeichnungen, Dr. Ute Bandelin, die über das Lektorieren hinaus manch wertvollen inhaltlichen Hinweis gegeben hat, sowie dem Verlag Europa-Lehrmittel für die tatkräftige Unterstützung bei der Herausgabe dieser komplett überarbeiteten Auflage.

Herbst 2011 Autor und Verlag

Vorwort zur 13. Auflage

Die Neuauflage des Lehrbuches und Atlas wurde zur Durchsicht und Ergänzung genutzt. Einige Ab-bildungen und Tabellen sind neu oder übersichtlicher gestaltet. Gleichzeitig ist die Zuordenung zum Text deutlich verbessert worden.

Herbst 2013 Autor und Verlag

Vorwort 3

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Erläuterungen zu den Abkürzungen und Zeichen4

Allgemeine Symbole und Sonderzeichen = Erhöhung, Anstieg = Reduzierung, Abfall, erniedrigt[ ] = Konzentrationsangabe = sieheα = alphaβ = betaγ = gammaμ = mü∆ = Differenz0/, d = Durchmesser> = größer< = kleiner

Besonders hervorgehoben sind einzelne Passagen mit folgenden Markierungen:

Diese Merksätze enthalten wichtige ergän-zende oder zusammenfassende Informa-tionen der vorangegangenen Inhalte.

Fachbezeichnung deutsche BezeichnungA. Arteria ArterieAa. Arteriae ArterienArt. Articulatio GelenkArtt. Articulationes Gelenkebrev. brevis kurzGl. Glandula DrüseGll. Glandulae DrüsenLig. Ligamentum BandLigg. Ligamenta Bänder long. longus langM. Musculus MuskelMm. Musculi Muskeln

Fachbezeichnung deutsche Bezeichnung maj. major größermin. minor kleinerN. Nervus NervNn. Nervi NervenProc. Processus FortsatzProcc. Processus FortsätzeR. Ramus Zweig, AstRr. Rami Zweige, ÄsteV. Vena VeneVv. Venae Venen

Allgemeine BezeichnungenATP AdenosintriphosphatEEG ElektroenzephalogrammEKG ElektrokardiogrammEPS extrapyramidal-motorisches SystemNNM Nebennierenmark

NNR NebennierenrindePNS peripheres NervensystemVNS vegetatives NervensystemZNS Zentralnervensystem

Wichtige chemische Elemente und Verbindungen sowie funktionelle GruppenChemische Elemente SymbolKalzium CaChlor ClEisen FeFluor FKohlenstoff CMagnesium MgNatrium NaSauerstoff OStickstoff N

Chemische Verbindungen SymbolKohlendioxid CO2Kohlensäure H2CO3Salzsäure HClWasser H2O

Funktionelle Gruppen SymbolAminogruppe NH2Carboxylgruppe COOHHydroxylgruppe OHPhosphatgruppe PO4Sulfatgruppe SO4

Die nachfolgenden Informationen stellen einen Praxisbezug dar.

M

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3

4

13 1.1 Kurzdarstellung der biologischen, anatomischen

und physiologischen Wissenschaften 14 1.2 Anatomische Nomenklatur 15 1.3 Gestaltgliederung des menschlichen Körpers und seine hierarchische Organisation 17 1.4 Lage- und Richtungsbezeichnungen 20 1.5 Konstitutionstypen (Körperbautypen) 22 1.6 Wachstum und Entwicklung 23 Fragen zur Wiederholung 26

27 2.1 Merkmale lebender Zellen 27 2.2 Die Umgebung der Zelle (= extrazelluläre Flüssigkeit – EZF und intrazelluläre Flüssigkeit – IZF) 28 2.2.1 Flüssigkeitsräume des Körpers und Körperflüssigkeiten 28 2.2.2 Das innere Milieu 29 2.2.3 Säure-Basen-Haushalt, pH-Wert, Pufferung 30 2.3 Chemische Zusammensetzung tierischer Zellen 32 2.3.1 Wasser (H2O) 32 2.3.2 Mineralstoffe 34 2.3.3 Kohlenhydrate 36 2.3.4 Lipide 38 2.3.5 Aminosäuren und Eiweiße (Proteine) 41 2.4 Prokaryotenzelle und Eukaryotenzelle 44 2.5 Allgemeiner Bau und Funktion der Zelle 45 2.5.1 Die Zellmembran (Plasmalemma) 45 2.5.2 Grundplasma (Zytosol) 47 2.5.3 Zellkern (Nukleus) – Kommandozentrale der Zelle 48 2.5.4 Zellorganellen (Funktionsbezirke einer Zelle) 50 2.5.5 Bewegung von Zellen 53 2.5.6 Zusammenhalt von Zellen 56

Inhaltsverzeichnis 5

Überblick über den Aufbau des menschlichen Körpers1

Vv.Venae Erläuterungen zu den Abkürzungen und Zeichen

Vorwort

Die Zelle und ihr umgebendes Milieu2

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2.5.7 Transportprozesse im Organismus 56 2.5.8 Zellzyklus, Kernteilung (Mitose) und Zellteilung (Zytokinese) 61 2.6 Genetik (Vererbungslehre) 67 2.6.1 Nukleinsäuren als Trägerstoff der Erbinformation 67 2.6.2 Identische Verdopplung (= Reduplikation, Replikation) der DNA 70 2.6.3 Genetischer Code 71 2.6.4 Realisierung der Erbinformation (Proteinbiosynthese) 71 2.6.5 Gesetzmäßigkeiten der Vererbung – Mendel-Erbregeln 74 2.6.6 Mutationen und Modifikationen 76 Fragen zur Wiederholung 79

81

3.1 Epithelgewebe (Deckepithel, Oberflächenepithel, Schutzepithel) 81 3.2 Binde- und Stützgewebe 84 3.2.1 Bindegewebe 85 3.2.2 Stützgewebe 87 3.3 Muskelgewebe 95 3.3.1 Glattes Muskelgewebe 95 3.3.2 Quer gestreiftes Muskelgewebe 96 3.3.3 Herzmuskelgewebe 96 3.4 Nervengewebe 97 3.4.1 Bau 97 3.4.2 Grundlagen der Erregungsphysiologie 99 Fragen zur Wiederholung 104

105

4.1 Äußere Haut 105 4.1.1 Schichten der äußeren Haut 105 4.1.2 Gefäßversorgung 108 4.1.3 Haut als Sinnesorgan 108 4.1.4 Altersveränderungen der Haut 109 4.2 Anhangsorgane der Haut 109 4.2.1 Hautdrüsen (Glandulae cutis) 109 4.2.2 Haare (Pili) 111 4.2.3 Nägel 114 4.3 Schleimhaut (Tunica mucosa) 114 4.4 Seröse Haut (Tunica serosa, Serosa) und seröse Höhlen 115 4.5 Drüsen (Überblick) 116 Fragen zur Wiederholung 118

Inhaltsverzeichnis6

Gewebe3

Hautsystem (Häute und Drüsen)4

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119

5.1 Allgemeine Knochenlehre 119 5.1.1 Aufgaben der Knochen 119 5.1.2 Knochentypen 119 5.1.3 Bau eines Knochens 119 5.1.4 Knochenverbindungen (Juncturae) 121 5.1.5 Gelenkbewegungen 125 5.2 Allgemeine Muskellehre 125 5.2.1 Bau und Hilfseinrichtungen des Skelettmuskels 125 5.2.2 Kontraktion des Skelettmuskels 127 5.3 Spezielle Knochen- und Muskellehre 130 5.3.1 Wirbelsäule (Columna vertebralis) 130 5.3.2 Brustkorb (Thorax) 135 5.3.3 Schultergürtel und obere Extremität 137 5.3.4 Beckengürtel und untere Extremität 146 5.3.5 Kopf (Caput) 157 Fragen zur Wiederholung 165

167 6.1 Brustwand 167 6.2 Bauchwand 167 6.3 Leistenregion (Regio inguinalis) 168 6.4 Beckenboden 170 Fragen zur Wiederholung 172

173 7.1 Brusthöhle (Cavitas thoracis) 173 7.2 Bauchhöhle (Cavitas abdominis) 174 7.2.1 Bauchfell (Peritoneum) 174 7.2.2 Lage der Bauchorgane 176 7.3 Beckenhöhle (Cavitas pelvis) 178 Fragen zur Wiederholung 178

179

8.1 Bau 179 8.2 Leitungsbahnen 180 Fragen zur Wiederholung 182

Inhaltsverzeichnis 7

Stütz- und Bewegungssystem5

Leibeswand und Beckenboden6

Die großen Körperhöhlen7

Hals (Collum, Cervix)8

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183 9.1 Aufgaben (Überblick) 183 9.2 Das Blut (Sanguis, Häm-) 183 9.2.1 Blutzellen (Blutkörperchen) 183 9.2.2 Blutplasma 187 9.3 Physiologie des Blutes 188 9.3.1 Transportfunktion 188 9.3.2 Blutstillung (Hämostase) 188 9.3.3 Fibrinolyse 189 9.3.4 Blut und körpereigenes Abwehrsystem (Immunsystem) 190 9.3.5 Unspezifische und spezifische humorale und zelluläre Abwehrmechanismen 199 9.3.6 Immunisierung 204 9.3.7 Gestörte Immunreaktionen 204 9.3.8 Blutgruppen des Menschen 205 9.4 Das Herz (Cor) 208 9.5 Gefäßsystem 212 9.5.1 Blutgefäßsytem 212 9.5.2 Blutkreislauf 214 9.5.3 Lymphgefäßsystem 224 9.6 Physiologie des Kreislaufsystems 226 9.6.1 Erregung des Herzens 226 9.6.2 Mechanik der Herztätigkeit 228 9.6.3 Funktion der Gefäße 232 9.6.4 Regulation des Blutkreislaufs 238 Fragen zur Wiederholung 241

243 10.1 Autotrophe und heterotrophe Assimilation 243 10.2 Enzyme und Koenzyme (Kofaktoren) im Stoff- und Energiewechsel 244 10.3 Wege und Ausmaße des Stoff- und Energiewechsels 247 10.3.1 Abbau und Synthesewege der Triglyzeride (Neutralfette) 248 10.3.2 Abbau der Aminosäuren 248 10.3.3 Abbau und Synthesewege der Kohlenhydrate 249 10.4 Dissimilation – Stoffwechselwege zur Energiefreisetzung (Überblick) 250 Fragen zur Wiederholung 252

Inhaltsverzeichnis8

Kreislaufsystem9

Stoff- und Energiewechsel10

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253

11.1 Körpertemperatur des Menschen 253 11.2 Wärmeproduktion und Wärmeabgabe 254 Fragen zur Wiederholung 258

259 12.1 Gliederung 259 12.2 Bau der Atmungsorgane 259 12.2.1 Nase (Nasus) 259 12.2.2 Rachen (Pharynx) 260 12.2.3 Kehlkopf (Larynx) 262 12.2.4 Luftröhre (Trachea) 265 12.2.5 Lungen (Pulmones) 266 12.2.6 Brustfell (Pleura) 269 12.3 Physiologie der Atmung 270 12.3.1 Lungenbelüftung (Ventilation) 270 12.3.2 Gasaustausch 274 12.3.3 Atemgastransport 276 12.3.4 Regulation der Atmung 278 Fragen zur Wiederholung 280

281 13.1 Mundhöhle (Cavitas oris) 282 13.1.1 Lippen und Wangen 282 13.1.2 Zähne, Gebiss 282 13.1.3 Zunge (Lingua, Glossa) 285 13.1.4 Gaumen (Palatum) 286 13.1.5 Mundspeicheldrüsen 287 13.2 Speiseröhre (Ösophagus) 288 13.3 Magen (Gaster, Ventrikulus) 290 13.4 Dünndarm (Intestinum tenue) 292 13.5 Dickdarm (Intestinum crassum) 294 13.6 Leber (Hepar) 297 13.7 Bauchspeicheldrüse (Pankreas) 301 13.8 Physiologie der Verdauung 302 13.8.1 Verdauungsvorgänge in der Mundhöhle 302 13.8.2 Verdauungsvorgänge im Magen 304 13.8.3 Verdauungsvorgänge im Dünndarm 305 13.8.4 Verdauungsvorgänge im Dickdarm 307

Inhaltsverzeichnis 9

Wärmehaushalt und Temperaturregulation11

Atmungssystem12

Verdauungssystem13

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13.8.5 Regulation der Verdauung 308 13.8.6 Funktionen der Leber (Überblick) 309 Fragen zur Wiederholung 312

313 14.1 Niere (Ren, Nephron) 314 14.2 Harnleiter (Ureter) 318 14.3 Harnblase (Vesica urinaria) 318 14.4 Harnröhre (Urethra) 321 14.5 Physiologie der Niere 322 Fragen zur Wiederholung 328

329

15.1 Männliche Geschlechtsorgane 330 15.1.1 Innere männliche Geschlechtsorgane 330 15.1.2 Äußere männliche Geschlechtsorgane 332 15.2 Weibliche Geschlechtsorgane 334 15.2.1 Innere weibliche Geschlechtsorgane 334 15.2.2 Äußere weibliche Geschlechtsorgane 338 15.3 Fortpflanzung und Individualentwicklung des Menschen bis zur Geburt (Überblick) 339 Fragen zur Wiederholung 348

349 16.1 Regulationsfunktionen der Hormone 349 16.2 Hormongruppen 352 16.2.1 Hormone des Hypothalamus und der Hypophyse 352 16.2.2 Hormone des Hypophysenvorderlappens 354 16.3 Periphere Hormondrüsen, die durch die glandotropen Hormone gesteuert werden 356 16.3.1 Schilddrüse und die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) 356 16.3.2 Nebennieren und ihre Hormone 358 16.3.3 Keimdrüsen, Sexualhormone und Menstruationszyklus 360 16.4 Periphere Hormondrüsen, die nicht durch die glandotropen Hormone gesteuert werden 363 16.4.1 Blutzuckerregulation 363 16.4.2 Hormonelle Regulation des Mineralhaushalts (Überblick) 365 Fragen zur Wiederholung 366

Inhaltsverzeichnis10

Harnsystem, Funktionen der Niere14

Geschlechtssystem (Genitalsystem)15

Hormonsystem (Endokrines System)16

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367

17.1 Aufnahme und Verarbeitung von Reizen 367 17.2 Oberflächen- und Tiefensensibilität einschließlich Schmerz 368 17.3 Chemische Sinne (Geschmack und Geruch) 372 17.4 Hör- und Gleichgewichtssinn 374 17.4.1 Gleichgewichtssinn 375 17.4.2 Gehörsinn 377 17.4.3 Physiologie des Hörens 377 17.5 Gesichtssinn 380 17.5.1 Bau des Auges 380 17.5.2 Schutz- und Bewegungsapparat des Auges 383 17.5.3 Physiologie des Sehens 386 Fragen zur Wiederholung 390

391 18.1 Gliederung 391 18.2 Rückenmark (Medulla spinalis) 392 18.2.1 Lage und Form 392 18.2.2 Innerer Bau 393 18.2.3 Rückenmarksegmente 395 18.3 Gehirn (Encephalon) 396 18.3.1 Masse, Lage, Form, Gliederung 396 18.3.2 Endhirn (Telencephalon) 397 18.3.3 Zwischenhirn (Diencephalon) 403 18.3.4 Mittelhirn (Mesencephalon) 404 18.3.5 Brücke (Pons) 406 18.3.6 Kleinhirn (Cerebellum) 406 18.3.7 Verlängertes Mark (Medulla oblongata) 407 18.3.8 Netzsubstanz (Formatio reticularis) und aufsteigendes retikuläres aktivierendes System (ARAS) 408 18.4 Hirnkammern (Ventriculi cerebri) 408 18.5 Schutzeinrichtungen des ZNS 409 18.6 Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) 411 18.7 Blutversorgung des Gehirns und des Rückenmarks 411 18.8 Leitungsbahnen des ZNS 413 18.8.1 Sensible aufsteigende Leitungsbahnen 413 18.8.2 Motorische absteigende Leitungsbahnen 414 18.9 Peripheres Nervensystem (PNS) 417 18.9.1 Hirnnerven 417 18.9.2 Rückenmarknerven (Nn. spinales) 421

Inhaltsverzeichnis 11

Sinnessystem 17

Nervensystem 18

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18.10 Reflexe 425 18.11 Vegetatives Nervensystem (VNS) 429 18.11.1 Gliederung, Bau und Organinnervation 430 18.11.2 Peripheres vegetatives Nervensystem 431 18.12 Zusammenwirken der Koordinationssysteme (Vegetatives und somatisches Nervensystem und Hormonsystem) 439 18.13 Wachsein und Schlafen 440 Fragen zur Wiederholung 443

445

449

452

453

Inhaltsverzeichnis12

Basiswortschatz

Literaturverzeichnis

Physikalische Größen und Maßeinheiten, Bestandteile des Blutplasmas

Stichwortverzeichnis

ΣμΑпB

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Die genaue Kenntnis des gesunden menschlichen Körpers ist nicht nur für den Arzt, sondern alle Berufsgruppen, deren Tätigkeitsprofil mit dem Gesundheits- bzw. Krankheitszustand des Men-schen unmittelbar oder mittelbar zu tun hat, von großer Bedeutung. Solide Kenntnisse, insbesondere der Anatomie und Physiologie des Menschen, schaffen die not-

wendigen Voraussetzungen, die entsprechenden therapeutischen, pflegerischen und prophylak-tischen Maßnahmen zur Gesunderhaltung des Menschen besser zu verstehen.

Anatomische und physiologische Kenntnisse vom Menschen sind eine wichtige Vorausset-zung für alle Gesundheits- und Pflegeberufe.

13

1 Überblick über den Aufbaudes menschlichen Körpers

Kopf(Caput)

Hals(Collum, Cervix)

Rumpf(Truncus)

obere Extremität

Bauch(Abdomen)

Becken(Pelvis)

untere Extremität

Körperbau von Mann und Frau Bild 1.1

M

Rücken(Dorsum)

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1 Überblick über den Aufbau des menschlichen Körpers14

1.1 Kurzdarstellung der biologischen, anatomischen und physiologischen Wissenschaften

BiologieBiologie ist die Lehre vom Leben als einer be-sonderen Bewegungsform der Materie. Ihr For-schungsgegenstand sind die spezifischen Gesetz-mäßigkeiten der Organismen, also Ursprung, Wesen, Entwicklung, Komplexität und Vielfalt der Lebenserscheinungen.Der zunehmende Erkenntnisgewinn hat zur Her-ausbildung verschiedener Wissenschaftsbereiche der Biologie geführt, z.B. Botanik, Zoologie, Mikrobiologie, Ökologie, Taxonomie, Morpho-logie, Anatomie, Zytologie, Histologie, Physio-logie, Genetik.Im Zentrum unserer Betrachtungen stehen die Anatomie und Physiologie des gesunden mensch-lichen Körpers.

Anatomie

Die Anatomie des Menschen ist die Lehre vom Bau des gesunden menschlichen Körpers.

Der Name „Anatomie“ leitet sich vom grie-chischen „anatemnein“ = zerkleinern ab und be-deutet demnach „Zerkleinerungskunst“. In der heutigen Zeit hat die Anatomie folgende Aufgaben– Zergliederung des menschlichen Organismus, um die einzelnen Teile und Aspekte gesondert betrachten zu können,– Darstellung der Wechselwirkungen zwischen Bau und Funktion, – Beschreibung der menschlichen Entwicklung.Die Anatomie ist ein Teilgebiet der Morphologie, der Wissenschaft von der äußeren Körpergestalt, dem Aufbau der Organismen und der Lagebezie-hungen ihrer Organe. So gesehen ist es zweck-mäßig, den Bau des menschlichen Körpers unter den folgenden 3 Aspekten zu betrachten:

M

kleiner schwächer

abgerundet wegen des stärker aus- gebildeten Unterhautfettgewebes (be- sonders an Brust, Gesäß und Hüften) kleiner, Kiefer und Kaumuskeln schwächer zierlicher, Kehlkopf kleiner, Schildknorpel (Adamsapfel) kaum vorgewölbt stärker abgerundet, leicht abfallend, schmaler enger, kürzer länger breiter kürzer, rundlicher, zierlichere Fußgelenke schwächer obere Grenze horizontal

Körpergröße Knochen und Muskeln Körperform

Kopf Hals Schultern Brustkorb Rumpf Becken Beine

Behaarung Schambehaarung

Unterschiede Körper der Frau Körper des Mannes größer stärker

weniger abgerundet wegen des dün- neren Unterhautfettgewebes, dafür treten die oberflächlichen Muskeln deutlicher hervor größer, stärkere Ausprägung von Ober- und Unterkiefer und der Kaumuskulatur dicker, Kehlkopf größer, deutlich hervor- tretender Adamsapfel

breiter und kantiger

weiter, länger kürzer schmaler länger, oberflächliche Muskeln sind deutlicher zu erkennen stärker; Bartwuchs spitzförmig zum Nabel laufend

Unterschiede zwischen weiblichem und männlichem KörperTab. 1.1

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1. Bausteine 2. Lagebeziehungen 3. Entwicklung. Auf dieser Basis haben sich nun verschiedene Teil-disziplinen der Anatomie entwickelt ( Tab. 1.2).

PhysiologieDie Physiologie ist die Lehre von den Lebens-abläufen bzw. Funktionsweisen der Lebewesen, die sich innerhalb des Organismus und zwischen Organismus und Umwelt abspielen. Sie erforscht die Anatomie. Die Physiologie des Menschen unterteilt sich in folgende Disziplinen: • Stoff- und Energiewechsel • Informationsaustausch • physiologische Regulationen • Entwicklung und Fortpflanzung.

Die Physiologie erforscht die Funktionen und Leistungen des Organismus, seiner Zellen, Gewebe, Organe und Organsysteme mit dem Ziel, die Kausalzusammenhänge zwischen Lebensvorgängen und ihrer Abhängigkeit von den Umweltwirkungen zu erkennen.

Wegen ihrer stark zunehmenden Bedeutung soll noch die Biochemie (= physiologische Chemie oder chemische Physiologie) als Grenzwissen-schaft erwähnt werden. Diese Wissenschaft er-forscht einerseits den chemischen Aufbau der Körperbausteine, z.B. Eiweiße, Fette, Kohlen-hydrate, Enzyme, Hormone, und andererseits die bei den Lebensprozessen, wie Bewegung, Atmung, Stoff- und Energiewechsel, Verdauung, Exkretion, innere und äußere Sekretion u.a., ab-laufenden chemischen Vorgänge.

Anatomie und Physiologie ergänzen sich ge-genseitig. Einerseits ist die Kenntnis der ana-tomischen Strukturen Voraussetzung für das Verständnis deren Funktion, andererseits wer-den Lage, Form und Bau der Zellen, Gewe-be und Organe erst verständlich, wenn deren Funktion bekannt ist.

1.2 Anatomische Nomenklatur Erfahrungsgemäß haben viele, in deren Studien-plan das Lehrgebiet „Anatomie“ steht, mehr oder weniger große Probleme mit den „vielen“ Fach-begriffen, welche überwiegend der lateinischen und griechischen Sprache entnommen sind. Die Notwendigkeit des Gebrauchs von Fachbe-griffen begründet sich wie folgt:– Sie sind eindeutig definiert und werden weit- gehend international verstanden. – Sie sind häufig kürzer als die deutsche Be- zeichnung und lassen sich leichter ableiten bzw. zusammensetzen. – Zu vielen lateinischen Substantiven lässt sich ein Adjektiv bilden, z.B. Radius = Speiche, radialis = zur Speiche gehörend. Im medizinischen Alltag wird ein Gemisch von Fach-, deutschen, eingedeutschten und abge-kürzten Begriffen verwendet. Um unnötigen Schwierigkeiten im Umgang mit Fachbegriffen vorzubeugen, sollte man die folgenden 3 Hin-weise beherzigen: 1. Die Betonung liegt bei den Fachbegriffen meist auf der vorletzten Silbe, nie auf der letzten, z.B. Articulatio = Gelenk.2. „c“ wird vor e, ae, oe und i wie „z“, ansonsten wie „k“ gesprochen, z.B. Caput (Kopf) – ge- sprochen „Kaput“.

1.2 Anatomische Nomenklatur 15

Teildisziplinen der Anatomie Forschungsgegenstand Zytologie (Zellenlehre) Zellen Histologie (Gewebelehre) Gewebe Makroskopische Anatomie Organe und Organsysteme (= das, was man mit bloßem Auge sieht) Mikroskopische Anatomie (= das, was man nur mit Lupe und Mikroskop sieht) Topografische Anatomie Lage- und Lagebeziehungen der Organe und Organsysteme Embryologie (Entwicklungsgeschichte) Entwicklung des Menschen vor der Geburt (pränatale Entwicklung)

Teildisziplinen der Anatomie Tab. 1.2

M

M

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3. Der auf Seite 447 ausgewiesene Basiswort- schatz sollte bei Ausbildungsbeginn wie Vokabeln auswendig gelernt werden. Dadurch bekommt man gleich einen gewissen Über-

blick über die Anatomie, kann Fachliteratur besser verstehen und gegenüber Patienten und Fachpersonal besser argumentieren.

1 Überblick über den Aufbau des menschlichen Körpers16

Viele gleichartige Zellen bilden durch Zusammenschluss Gewebe, unterschiedliche Gewebe bilden Organe, und Organe schließen sich zu Organsystemen zusammen. Alle Organsysteme bilden den menschlichen Organismus.

Zellorganellen(z. B. Mitochondrium)

Gewebe(z. B. Endothelgewebeder Lungenbläschen)

Organe(z. B. Lunge)

Organsysteme(z. B. Atmungssystem)

GanzheitDer Mensch

Zellen(z. B. glatte Muskelzellen,

Bindegewebszellen)

Bild 1.2

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1.3 Gestaltgliederung des menschlichen Körpers und seine hierarchische Organisation

Die Gestalt bezeichnet das Erscheinungsbild des Menschen als Ganzes. Jeder Baustein (Zelle, Organ etc.) hat seinen Platz an einer ganz be-stimmten Stelle.

Aufgrund dessen ergibt sich die hierarchische Organisation des menschlichen Körpers ( Bild 1.2).

1. Zelle: Kleinste, sich selbst reproduzierende Bau- und Funktionseinheit des Organismus. 2. Gewebe: Zellverbände aus annähernd gleich- artig differenzierten Zellen mit typischer An- ordnung und gemeinsamer Funktion, z.B. Flimmerepithel im Eileiter für den Transport der Eizelle. 3. Organe: Organe entstehen durch den Zusam- menschluss mehrerer Gewebe. Sie sind Träger spezieller Funktionen innerhalb der Organsysteme (z. B. der Magen im Verdauungs- system für die Speicherung der Nahrung). 4. Organsysteme: Funktionseinheiten aus meh- reren Organen und Träger übergeordneter Elementarfunktionen (z.B. Verdauungssystem für die Verdauung). 5. Organismus: Individuum = Summe aller Struk- turen und Funktionen.

Gliederung des menschlichen Körpers ( Bild 1.1).

Kopf (Caput) Im Kopf befinden sich: – Gehirn, – Gehör-, Seh-, Gleichgewichts-, Geruchs- und Geschmackssinnesorgan, – Anfangsorgane des Verdauungs- und Atmungs- traktes. Die knöcherne Grundlage des Kopfes ist der Schädel (Cranium).

Hals (Collum, Cervix) Der Hals verbindet den Kopf mit dem Rumpf. Im Hals befinden sich: – vorn Kehlkopf, Anfang der Luftröhre, Schild- drüse und Nebenschilddrüsen,– hinter der Luftröhre der Anfangsteil der Spei- seröhre und– seitlich Leitungsbahnen (Nerven, Blut- und Lymphgefäße). Die knöcherne Grundlage des Halses ist die Halswirbelsäule im hinteren Bereich.

Brust (Pectus), Brustkorb (Thorax) Die Brust bildet den oberen Teil des Rumpfes. In der Brusthöhle (Cavitas thoracis) befinden sich: – rechte und linke Lunge, – Herz, – Endstück der Luftröhre, – längster Teil der Speiseröhre und– große Gefäße.Die knöcherne Grundlage der Brust sind Brust-korb und Brustwirbelsäule.

Bauch (Abdomen)Der Bauch ist der untere Teil des Rumpfes. In der Bauchhöhle befinden sich: – Hauptorgane des Verdauungssystems (Magen, Dünn- und Dickdarm, Leber mit Gallenblase, Bauchspeicheldrüse) sowie– Nieren und große Leitungsbahnen (Bauchaor- ta, untere Hohlvene). Die knöcherne Grundlage des Bauches ist die Lendenwirbelsäule.

Becken (Pelvis)Das Becken schließt den Rumpf nach unten ab. In der Beckenhöhle (Cavitas pelvis) befinden sich: – Mastdarm = Enddarm als letzter Abschnitt des Verdauungssystems, – Harnblase, – innere Geschlechtsorgane (Frau: Gebärmutter, 2 Eierstöcke, 2 Eileiter;

1.3 Gestaltgliederung des menschlichen Körpers 17

Kopf Hals Rumpf

Brust Bauch Becken Rücken

Körper

Stamm 2 Paar Gliedmaßen (Extremitäten)

Gliederung des menschlichen Körpers

Tab. 1.3

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Mann: 2 Samenleiter, 2 Samenblasen, Vorste- herdrüse). Die knöcherne Grundlage des Beckens ist der Beckengürtel als Verbindungselement zu den un-teren Gliedmaßen. Rücken (Dorsum)Der Rücken ist der dorsale Teil des Rumpfes. Die knöcherne Grundlage des Rückens sind die Brust- und Lendenwirbelsäule.

Obere Gliedmaßen (Arme) = obere Extremitäten Der Arm ist durch den Schultergürtel mit dem Rumpf sehr beweglich verbunden. Er unterglie-dert sich in: – Oberarm (Brachium), – Unterarm (Antebrachium) und– Hand (Manus) mit den Fingern (Digiti). Die knöcherne Grundlage bilden 60 Knochen. Untere Gliedmaßen (Beine) = untere Extremi-täten Das Bein ist durch den Beckengürtel mit dem Rumpf beweglich verbunden. Es gliedert sich in: – Oberschenkel (Femur), – Unterschenkel (Crus), – Fuß (Pes) mit den Zehen (Digiti). Die knöcherne Grundlage bilden 58 Knochen.

Der menschliche Körper gliedert sich in fol-gende Hauptabschnitte: 1. Kopf, 2. Rumpf und 3. Gliedmaßen.

Hauptregionen des Körpers Die Körperregionen unterteilen den Körper nach topografischen Gesichtspunkten in größe-re Bereiche und diese gegebenenfalls weiter in kleinere ( Bild 1.3).

Die regionale Gliederung der Körperoberflä-che ist eine wichtige Hilfe für Diagnostik und Therapie.

Unterschiedliche Ausprägung der Gestalt des MenschenBereits im Kindesalter erkennen wir, dass jeder Mensch eine Reihe äußerer Merkmale besitzt, die ihn deutlich von anderen Menschen unter-scheiden. Dazu gehören: • Konstitution ( S. 22), • Körpermasse, • Körpergröße, • Muskelkraft, • Haut- und Haartyp,• Hautleistenmuster, • Nasen- und Lippenform, • Eiweißzusammensetzung, • Verhaltenseigenschaften, • Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten u.a.

Die Tatsache, dass sich Individuen einer Art im Verlauf einer Generation oder innerhalb einer Population verändern können, wird als gene-tische Variabilität bezeichnet. Ursachen sind erbliche Rekombinationen ( S. 65) und Muta-tionen ( S. 76) bzw. nichterbliche Modifikati-onen ( S, 78). Entsprechende Mittelwerte der verschiedenen Merkmale bilden die sog. Norm bzw. Richtschnur, die übrigens auch immer in diesem Lehrbuch dargestellt wird. Von der Norm abweichende Typen werden als Varianten oder Varietäten bezeichnet. Starke, die Funktion des Organismus beeinträchtigende Abweichungen von der Norm heißen Missbildungen.

Aufgrund der unterschiedlichen biologischen Funktionen treten deutliche Unterschiede zwi-schen Mann und Frau zutage, die in der Abbil-dung 1.1, Seite 13, und in der Tabelle 1.1, Seite 14, gegenübergestellt sind.

Die geschlechtsspezifischen Unterschiede sind genetisch festgelegt und werden maßgeblich durch die Wirkung verschiedener Hormone (auch durch künstliche Hormongaben) beein-flusst.

1 Überblick über den Aufbau des menschlichen Körpers18

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MM

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1.3 Gestaltgliederung des menschlichen Körpers 19

KörperregionenBild 1.3

1234

56

7 8

9 9

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11 1110

1 Stirnregion (Regio frontalis) 2 Augenregion (Regio orbitalis) 3 Nasenregion (Regio nasalis) 4 Wangenregion (Regio buccalis) 5 Mundregion (Regio oralis) 6 Kinnregion (Regio mentalis) 7 seitliche Halsregion (Regio cervicalis lateralis) 8 vordere Halsregion (Regio cervicalis anterior) 9 Deltamuskelregion (Regio deltoidea) 10 Brustkorbregion (Regio pectoralis) 11 Oberarmregion (Regio brachialis) 12 mittlere Oberbauchregion (Regio epigastrica) 13 Ellenbeuge (Regio cubitalis anterior) 14 Unterarmregion (Regio antebrachialis) 15 seitliche Bauchregion (Regio lateralis) 16 Nabelregion (Regio umbilicalis) 17 Leistenregion (Regio inguinalis) 18 untere Bauchregion (Regio hypogastrica) 19 Schamregion (Regio pubica)

20 vordere Oberschenkelinnenseite (Trigonum femorale) 21 Oberschenkelregion (Regio femoris lateralis) 22 vordere Knieregion (Regio genus anterior) 23 Vorderseite des Unterschenkels (Regio cruris anterior) 24 Fußrücken (Dorsum pedis) 25 Region über dem Hinterhauptbein (Regio occipitalis) 26 Nackenregion (Regio cervicalis posterior) 27 Wirbelsäulenregion (Regio vertebralis) 28 Schulterregion (Regio scapularis) 29 Achselregion (Regio axillaris) 30 Region unter dem Schulterblatt (Regio infrascapularis) 31 Lendenregion (Regio lumbalis) 32 Ellenbogenregion (Regio cubitalis posterior) 33 Kreuzbeinregion (Regio sacralis) 34 Gesäßregion (Regio glutaea) 35 Handrücken (Dorsum manus) 36 Kniekehlenregion (Regio genus posterior) 37 Rückseite des Unterschenkels (Regio cruris posterior) 38 Fersenregion (Regio calcanea)

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1 Überblick über den Aufbau des menschlichen Körpers20

1.4 Lage- und Richtungsbezeichnungen

Die Lage- und Richtungsbezeichnungen die-nen neben den Körperregionen der eindeutigen Kommunikation und Orientierung am mensch-

lichen Körper, um z. B. möglichst genau ange-ben zu können, wo sich ein bestimmtes Organ oder eine Erkrankung befinden. Der menschliche Organismus ist wie der der Wirbeltiere bilateral-symmetrisch gebaut, d.h., er lässt sich in der Mitte durch eine Ebene – Me-dianebene genannt – in 2 äußerlich spiegelbild-

Richtungsbezeichnungen am KörperBild 1.4

kranial kranial

dexter sinister

proximal

lateral medial

kaudal

proximal

lateral

dorsal

ulnar

radial

palmar

tibial

kaudal

posterior

fibular

distaldistal

ventral

proximal

anterior

distal

dorsal

dorsal

plantar

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