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BS_Juni_2013

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AZ B 

 3  0  0 1 B  er n

Martin O. begeisterte am LEBE-TagKein Applaus für den Grossen Rat

Max Suter und Roland Santschi treten ab

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TITELBILD (CLAUDIA BAUMBERGER)1 Martin O. am LEBE-Tag 2013

CARTE BLANCHE5 Selbstregulation macht stark

LEBE-DELEGIERTENVERSAMMLUNG  7 LEBE fordert die parlamen tarische Restvernunft

SESSION DE JUIN8 Pas de quoi applaudir le Grand Conseil

JUNISESSION9 Kein Applaus für den Grossen Rat

LEBE-TAG 201311 «Mut» und ungenügende Anstellungsbedingungen 

im Zentrum des LEBE-Tages

BILDUNGSKONGRESS«SCHULEN DER ZUKUNFT»

17 Was will aus den Kindern heraus? – Das ist die Frage

  ABSCHIED VON LEBE18 Michael Gerber verlässt LEBE

19 Doris Hochheimer und Michael Gerber schauen

auf insgesamt 30 Jahre LEBE zurück

LEBE-RATGEBER23 Die Brisanz des Scheiterns

GU9-ENTSCHEIDDES REGIERUNGSRATES

26 Bildungsabbau, oder wie die Sekundarstufe I endgültig

zum Durchlauferhitzer degradiert wird!

26 4 Jahre Unterricht am Gymnasium sind unbedingt notwendig!

27 Finanzen vor Bildung

BERUFSBILDUNG IM FOKUS, TEIL X28 Matur oder Berufsmatur? Den passenden Weg finden und gehen

BERUFSBILDUNG IM FOKUS, TEIL XI30 «Von meinem Chef erhalte ich positive Rückmeldungen, das 

freut mich natürlich»

LEHRERKARRIEREN32 Max Suter und Roland Santschi treten ab

PODIUM «GRÖSSERE KLASSEN MITJÜNGEREN KINDERN – WIE WEITER?»

42 Je kleiner die Kinder, desto grösser der Betreuungsaufwand

44   AGENDA

47   DAS LETZTE WORT

INHALT / CONTENU

berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

 W as bringt uns der Lehrplan 21? Was den Schülerinnen und Schü-lern? Diese und viele weitere Fragen hätten wir gerne in der

 vorliegenden «berner schule» beantwortet. Da unsere Zeitschrift wenige Tage vor dem Start der Konsultation erscheint, ist eine Berichterstattungnoch nicht möglich. Ich bin gespannt, ob in den beiden Medienkonferen-zen die Fragen, die sich viele Lehrpersonen und Schulleitungen stellen,

beantwortet werden können. Hier nur ein kurzer Katalog von Fragen: Wie stark unterscheiden sich heute die Lehrpläne der 21 beteil igtenKantone? Wir weit konnte bei der Entwicklung des LP 21 von den Erfah-rungen der Romandie profitiert werden, die bereits einen gemeinsamenLehrplan hat? Wie wird der K indergarten / die Basisstufe bei der Planungdes neuen Lehrplans berücksichtigt? Mit wie viel Weiterbildungsbedarf  wird gerechnet? Was wird sich fü r die Schulen der Sek undarstufe II verändern? Wie weit wird der I ntegrationsgedanke im neuen Lehrplan21 aufgenommen? Welches Beurteilungskonzept enthält der LP 21? Wiegross bleibt die Autonomie der Kantone? Was bringt der LEBE-Tag? Diese Frage beantworten neun Pädagogin-nen und Pädagogen in dieser Ausgabe. Ohne Sperrfrist – dafür mit vielBegeisterung für den wohl bekanntesten Anlass des Berufsverbandes.Dieser hat am 29. Mai stattgefunden und wiederum über 5000 Personennach Bern gelockt. Was bringt die bernische Politik? Geschenke gibt es keine, das ist klar.LEBE wird nach der Septembersession über Kampfmassnahmen ent-scheiden. Lesen Sie dazu den Beitrag von Christoph Michel auf den Seiten8 und 9.

Que nous apporte le plan d’étude 2012 ? Qu’apporte-t-il aux élèves ?Deux questions parmi bien d’autres auxquelles nous aurions aimé

fournir une réponse dans ce numéro d’école bernoise. Comment notre revueparaît juste quelques jours avant l’ouverture de la consultation, ceci nenous sera pas possible en l’occurrence. Mais les personnes enseignantes et les directions d’école attendent bel et bien une réponse et je me demande

si elle leur sera fournie aux deux prochaines conférences de presse. Un bref aperçu de ces questions : Y a-t-il de grandes différences entre les plans d’étude des 21 cantons par-ticipants ? Les expériences de la Suisse romande qui a déjà un plan d’étude21 commun ont-elles été retenues dans l’élaboration du PE 21 ? Dansquelle mesure a-t-on tenu compte des particularités du jardin d’enfants et du degré élémentaire lors de la planification de ce nouveau plan d’étude ?Quels sont les changements en vue pour les é coles du Secondaire II ? Jusqu’où l’idée d’intégration est-elle respectée dans le plan d’étude 21 ?Quel est le concept d’évaluation dans le PE 21 ? Jusqu’où va l’autonomiedes cantons ?Quel bénéfice retire-t-on de la Journée LEBE ? Neuf pédagogues ré-pondent à cette question dans ce numéro d’école bernoise. Pas d’embargo –mais un enthousiasme manifeste pour cette Journée des enseignantes et des enseignants déjà légendaire. Elle a eu lieu le 29 mai et a attiré plus de5000 personnes à Berne.Qu’est-ce que la politique bernoise procure ? Des cadeaux, nenni. LEBEattendra la fin de la session de septembre pour prendre d’éventuelles me-sures de lutte. Lisez le commentaire de Christoph Michel en pages 8 et 9.

Was bringt der Lehrplan 21?

Qu’apportele plan d’étude 21?

 Michael Gerber 

EDITORIAL

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 3

mpressumerner schule

vormals «Berner Schulblatt»)46. Jahrgang/146e annéeSSN 1661-2582

rscheint monatlichuflage / Tirage: 10 295 (WEMF/SW-beglaubigt 10-11)

erausgeber/Editeurehrerinnen und Lehrer Bern LEBEnseignantes et enseignants Berne LEBE

dresseerner schule

ehrerinnen und Lehrer Bern LEBEMonbijoustrasse 36

ostfach 7163001 Bern

ax 031 326 47 48-Mail: [email protected]

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edaktionMichael Gerber (MG)

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raductionisabeth Kleinerofenstrasse 5032 Hinterkappelen

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orrektoratenate Kinzl

bonnemente/Abonnementsichtmitglieder/Non-membres:r. 65.– / Jahr plus MWSt.

ufgrund einer Leistungsvereinbarungmit der Vereinigung der Studierenden

er PHBern (VdS) wird die Zeitschrift auchund 1500 Studierenden zugeschickt.

estellungen und AdressänderungenEBE-Geschäftsstelleel. 031 326 47 51

ächste Ausgabe: 16. Augustrochaine édition: 16 aoûtedaktionsschluss: 29. August, 7.00 Uhrélai rédactionnel: 29 août, 7.00 h

Äpfel und Birnen, Zwetschgen ...

 Liebe Kolleginnen und Kollegen,liebe Schulleiterinnen und Schulleiter 

Das ist mir wichtig: Nach all dem politischen Ärger, den wir zuBeginn der Kalenderwoche 24 erleben mussten, liegt es nahe, überden Grossen Rat herzuziehen. Es gilt aber zu differenzieren undgerecht zu sein.

Im Vorfeld und während der Verhandlungen haben sich zahlreicheGrossrätinnen und Grossräte vehement für unsere Belange unddiejenigen des übrigen Staatspersonals eingesetzt. Leider hat ihreZahl für günstige Entscheide nicht ausgereicht. Ihnen und demBildungsdirektor danke ich trotzdem herzlich für das bisherigeund das zukünftige Engagement. Die Sache ist ja noch nicht ausgestanden.Es ist mir wichtig, dass wir Lehrerinnen, Lehrer und Schullei-tenden uns auch in unserer Argumentation gegen aussen korrekt ausdrücken und die Verweigerer ganz klar mit der «bürgerlichen Mehrheit im Grossen R at» umschreiben. Wir sagen, wen wirmeinen, und wir denken an die nächsten Wahlen.

,

Naturellement il y a des différences

Chères et chers collègues,chères directrices,chers directeurs d’établissements,

Une chose me tient à cœur : après toutes les couleuvres politiquesque nous avons dû avaler au début de la semaine 24, il serait biennaturel de clouer le Grand Conseil au pilori. Pourtant, il nous faut différencier et rester corrects. Avant la session, et au cours des débats, beaucoup de députés et députées ont pris résolument fait et cause pour nos points de vueet nos revendications et celles des autres membres du personnelcantonal. Malheureusement, le nombre de ces partisans n’a passuffi pour parvenir à des décisions favorables. A ces députés et auDirecteur de l’Instruction publique, je tiens pourtant à adressermes chaleureux remerciements pour l’engagement qui a été et seraencore le leur. En effet, le dossier n’est pas clos.Il est important, à mes yeux, que les enseignantes et enseignantsque nous sommes, ainsi que les directions d’école, nous nousexprimions correctement vers l’extérieur et que nous désignionsles réfractaires par les termes de « majorité bourgeoise du GrandConseil ». En parlant ainsi, nous disons à qui nous pensons, avecles prochaines élections en point de mire.

 Martin Gatti, présid ent LEBE 

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Der Begriff Selbstregulation bezeichnet auf Selbstreflexion beruhende Fähigkei-ten, die notwendig sind, eigene Gedan-

ken, Gefühle, Motive und Handlungen wahrzu-nehmen und zielgerichtet zu beeinflussen. Wasmeine ich mit Selbstregulation?r%JF'ÅIJHLFJUTJDIJOFNPUJPOBMTDIXJFSJHFO

Situationen selbst zu beobachten und zu be-ruhigen

r%JF'ÅIJHLFJUTJDI [VFSIPMFOVOE[V FOU -spannen

r%JF'ÅIJHLFJUEJF"VGNFSLTBNLFJU[VSJDIUFOund innerlich zu halten

r%JF'ÅIJHLFJU*NQVMTF[V GÛIMFOEJFTF[Vsteuern und gegebenenfalls zurückzustellen

r%JF'ÅIJHLFJUNJU'SVTUSBUJPOFOVN[VHFIFOsie nicht zu verdrängen

r%JF'ÅIJHLFJU"CTJDIUFO[VWFSXJSLMJDIFOVOEZiele zu verfolgen

Selbstregulation lernen wir als Kinder in den ers-ten drei Lebensjahren. Dabei ausschlaggebendsind die pränatale Erfahrung sowie die Geburts-erfahrung und die Bindungssicherheit, die wir alsKinder erlebt haben. Tatsache ist, dass Lehrper-sonen in der Schule mit eigenen und mit vielen Verhaltensweisen von Eltern, Kindern und Ju-gendlichen zu tun haben, welche auf Beziehungs-und Entwicklungsdefizite zurückzuführen sind.

 Menschen sind den ganzen Tag darauf angewie-sen, sich innerlich so regulieren zu können, dasssie in einem guten «Funktionsmodus» bleiben.Um dies zu tun, greifen sie auf funktionale unddysfunktionale Ressourcen zurück. Wie schnelldieser Rückgriff geschieht und wie v iel Glück undStress zuzulassen möglich ist, ist von der Fähig-keit zur Selbstregulation abhängig.

Ich reguliere mich! Was heisst das für die Lehrperson? Das, was inschwierigen Situationen mit Mitmenschen imHier und Jetzt in mir geschieht, will von mirselbst beobachtet und bewusst verlangsamt wer-den. Ich bleibe in meiner Präsenz. (Mein Fokusist nach innen gerichtet, ich verurteile und be-schuldige weder mich noch andere!) Was erlebeich in meinem Körper, wie reagiert mein Denkenund mein Fühlen auf diese Herausforderung?Ich bleibe ganz bei diesen Wahrnehmungen undkonzentriere mich dabei auf meinen Atem. El-tern, Kinder, Schulleitungen, … können in mirnur auslösen, was bereits in mir selbst existiert.

Daher kann dies auch nur von mir, in mir selbst reguliert werden. Die Frohbotschaft: Wenn ichdiese Präsenz im Jetzt halten kann, so könnensich im selben Moment die alten Muster und Er-fahrungen im Hirn von früher Erlebtem immermehr abschwächen und neue Bahnungen dürfenentstehen. Im Übrigen zeigt sich, dass die Fähig-keit, sich selbst regulieren zu lernen, den bestenSchutz darstellt, nicht auszubrennen.

Ich helfe dir, dich zu regulieren! Wie kann die Lehrperson helfen, dass Kinder und Jugendliche sich selbst ihrem Alter entsprechendregulieren lernen? Selbstwahrnehmungsschulungist eine wichtige Voraussetzung für jede Form vonSelbstregulierung. Viele Kinder erleben überfor-derte Eltern. Daher ist es zentral, dass Lehrper-sonen Schüler vor allem in ihrer Selbstwahrneh-mungsfähigkeit anleiten und unterstützen. Was geht in dir vor, wenn du das tust? Was erlebst du, wenn du das erzählst? Allein die Tatsache,gefragt zu werden, eröffnet dem Kind, dass esetwas geben könnte, was wichtig ist, in sich selbst zu merken. Hat das Kind keine Ahnung, so gebeich als Lehrperson eine Auswahl von Möglich-keiten, was sein könnte. So kann das Kind beisich selbst spüren, was in ihm angesprochen ist.Hier geschieht Selbsterkenntnis! Oder ich teiledem Kind mit, wie ich sein Verhalten erlebe, sobekommt es eine Möglichkeit, sich durch meineFremdwahrnehmung selbst zu überprüfen.

Er / sie reguliert sich!Er oder sie hat zum Beispiel die Funktion derSchulleitung. Was kann sein, wenn Schullei-

tungspersonen sich selbst regulieren? Sie sind vor allem beziehungs- und dialogfähig. Siemüssen sich nicht allein auf Gesetzesartikel undbildungspolitische Entscheidungen beziehen.Sie sind sich bewusst, dass Leiten und Führenheisst, primär sich selbst führen zu können. Siehaben die eigenen Macht- und Autoritätsthe-men bewusst bearbeitet. Sie erkennen Übertra-gungsthemen bei sich und bei anderen und kön-nen sich in diesen Momenten selbst regulieren.Sie können sich Fehler und Fehlentscheidungenbewusst eingestehen, sie können mit Kritik um-gehen und können Kontakt und Beziehung an-bieten und halten. Sie können aus verschiedenenRollen heraus deklariert agieren und reagieren.

Wir regulieren uns! Was heisst dies für ein Kollegium? Wir sinduns bewusst, was es heisst, dass die Schullei-tung führt und bestimmt! Jede einzelne Lehr-

person versucht sich bewusst zu machen, wiepositiv oder negativ sie von Führungspersonenund Autoritäten im eigenen Leben geprägt wor-den ist. Erfahrungen von früher können sichim Hier und Jetzt entzünden. Sie sind jedochein Krieg auf dem Nebenkriegsschauplatz, unddarum müssen sie selbst reguliert und gewandelt  werden. Beratung, Supervision oder T herapiekönnen hier echte Hilfen sein.

Ihr reguliert euch! Was, wenn Eltern sich selbst regu lieren? Dannsind sie sich bewusst, dass ihre Kinder und Ju-gendlichen vor allem die ungelösten, unausge-sprochenen Themen zwischen den Eltern über-nehmen, und sich dies in auffälligem Verhaltenin der Schule, in der Familie oder i n der Freizeit der Kinder zeigen kann. Selbstregulierte Eltern wissen um ihre persönliche Schulerfahrung undübertragen diese nicht auf die Lehrpersonenihrer Kinder. Sie sind interessiert an einer kon-struktiven Zusammenarbeit.

Sie regulieren sich! Was, wenn Schulbehörde und Politiker sichselbst regulieren? Dann haben sie die eigenenSchulfreuden und Schulfrustrationen erkannt und übertragen diese nicht auf die künftige Bil-dungslandschaft. Dann erkennen sie die wahre Motivation ihres Engagements. Sie behalten das Wohl der künftigen Generation im Auge.

FazitIn einer Welt leben zu dürfen, in der Menschensich Zeit nehmen, sich wahrzunehmen und re-gulieren zu lernen, können Vertrauen und Zu- versicht gegenseitig wachsen und st ark werden,so dass tief verschüttetes Potenzial in jedem vonuns zur Entfaltung kommen kann.Ich wünsche uns allen den Mut, hinzuschauen,anzunehmen, was wir in uns selbst erleben, er-kennen zu können, dass nur jeder Einzelne insich selbst die Wandlung vollziehen kann unddass es sich lohnt, den intensiven Differenzie-rungsprozess zum Wohle unserer künftigenGeneration in uns selbst zu vollziehen.

 Kontakt: [email protected]

SANDROS CARTOON

berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

CARTE BLANCHE

Selbstregulation macht starkLehrerinnen und Lehrer, die sich selbst regulieren, haben mehr vomLeben und sind für ihr Umfeld ein Gewinn! In meiner Vision lebe ichin einer Bildungslandschaft, auf dessen Bühne sich die Darstellerin-nen und Darsteller selbst unter die Lupe nehmen, ihre wahren Motivedes Handelns und Nichthandelns kennen, anstatt die eigenen Wün-sche oder Unzulänglichkeiten in die äussere Welt zu projizieren.

Ursula Rohrbach

Ursula Rohrbach arbeitet als Therapeutin, Beraterin,

Supervisorin im Schulbereich und in sozialpädago- 

gischen und sozialtherapeutischen Institutionen.

  Bildzvg

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 5

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Bern Nord Melanie Ada m (Wiler b. Utzenstorf ), Simone Hürz eler(Kernenried), Anne Joss (Bremgarten), Hannelore Kel-ler-Murer (Zollikofen), Barbara Lehmann (Utzenstorf),Doris Lüthi (Stettlen), Madeleine Maurer (Wileroltigen),Sabrina Späni (Utzenstorf), Gabriela Stüdeli (Zuzwil),Isabelle von Aarburg (Bolligen), Ursula Weber (Mün-chenbuchsee)

Bern Stadt  Mirjam Baumgartner (Bern), Virginie Bigler (Bern),Sophie Born (Bern), Simon Jost (Bern), Simone Kleeb(Bern), Isabel Lantz (Bern), Katrin Mathis (Bern), Ueli

 Meyer (Bern), Petra Paul (Bern), Mara Pauli (Bern), Car-mela Puigventos (Bern), Martin Schneider (Bern), TobiasSeeholzer (Bern), Madeleine Senn Capalbo (Bern), Sibille

 Tschanz-Hald imann (Bern)

Bern SüdBeatrice Allemann (Wabern), Magdalena Augsburger(Niederscherli), Christine Fässler-Gerber (Münsingen),Brigitta Galatioto (Rüeggisberg), Dorothea Gfeller Geh-rig (Wabern), Stefanie Haudenschild (Wabern), JeannineHofmann (Burgistein), Karin Lerch-Hirsig (Worb), Ur-sula Pfister (Niederwangen), Brigitte Isabelle Schweizer(Spiegel), Bettina Sommer (Münsingen), Marco Streiff (Niederwangen), Simone Vogt (Gümligen), Vanessa Zu-ber (Muri)

EmmentalUrsula Bretscher (Sumiswald), Michelle Dimitrakoudis(Lyssach), Andrea Friedli (Wynigen), Regula Kaufmann(Burgdorf), Beate Klaedtke (Trub), Michael Messerli(Oberdiessbach), Michael Moser (Oberburg), Luca Adèle

 Moser Agharese (Brenzikofen), Carmen Niedermann(Lützelflüh-Goldbach), Sandra Schneider (Bleiken), Sil-

 via Stricker, Chris tine Thomet-Schär (H indelbank)

OberaargauNadine Krieg (Niederbipp), Judith Lädrach (Schwarz-häusern), Claudia Pollak, Noëmi Riederer (Wiedlisbach)

Oberland NordBarbara Bendler, Heidi Bernet-Hurni (Thun), AnninaSchütz (Blumenstein), Ursula Schweizer-Breu (Steffis-burg), Marlen Stettler, Rahel Wenger (Uttigen), Erika

 Werthmüller

Oberland SüdFranziska Albertani-Dähler (Reichenbach), ChristinaHürst (Kandersteg), Regula Reichen-Brosi (Adelboden),

 Michèle Rüegsegger (Faulensee), Martina Ruhmann(Matten), Urban Uebelhart, Stefan Weisskopf (Bönigen)

Seeland Marc Abrecht, Kathrin Ar n (Biel/Bienne), Silvia Brenner(Biel/Bienne), Urs Buchli (Lyss), Jessica Di Paolo (See-dorf), Julia Gnesa (Ins), Peter Grütter (Scheuren), Sa-bine Haller (Aarberg), Pia Köhli-Hildebrand (Ins), Selina

 Meier (Ipsac h), Gerda Rui Keller (Erl ach), Tülin Sahin(Studen), Silvia Teutsch (Nidau), Franziska Wegmüller-Pohl (Büren an der Aare), Michael Weyeneth (Orpund)

Es brodelt gewaltig in der bernischenLehrerschaft. LEBE fordert konstruk-

tive Lösungen mit deutlichen Signalen

zugunsten der Angestellten, damit eine Ver-schärfung der gewerkschaftlichen Massnahmenabgewendet werden kann. LEBE hat bereits mit den Vorbereitungsarbeiten begonnen, um nachden endgültigen Ergebnissen aus der zweitenLesung im September unverzüglich zu reagie-ren.Die bisherigen Zwischenresultate aus denGrossratsdebatten um die Lohnvorlage und dasPensionskassengesetz enttäuschen und machen wütend. Die Stimmen in der Leh rerschaft häu-fen sich, dass mit härteren Massnahmen reagiert  werden soll. LEBE bereitet mögliche Referen-den sowie auch Streik im Zusammenhang mit  weiteren Abbaumassnahmen in der Bildung vor. Dies n icht als Drohung, sondern a ls Vor-sichtsmassnahme, damit im Herbst unverzüg-lich über das konkrete Vorgehen entschieden werden kann, falls die Politik nach der zweiten

Lesung den Berufsverband zu solchem Handelnzwingt. Die Zwischenbilanz fällt zum heutigen

Zeitpunkt deutlich negativ aus. Statt Verbesse-rungen bei den Anstellungsbedingungen soll esbei der Pensionskasse, wegen eines unnötigenZwangs zur Vollkapitalisierung, zu noch höhe-ren Sanierungsbeiträgen und tieferen Rentenkommen. Demgegenüber verwehrt das Parla-ment zurzeit eine verlässliche Lohnentwicklungfür die Angestellten. Die sich selbst gewährteErhöhung der Grossratslöhne wird nicht gou-tiert. Dass in der vorberatenden Grossratskom-mission über das Aufholen der ausgewiesenenLohnrückstände bei den Lehrerinnen, Lehrernund Schulleitungen beraten werden soll, stimmt nur wenig tröstlich. Entscheidend ist, dass inder Gesamtbilanz von Pensionskasse und Ge-halt Verbesserungen erfolgen. LEBE sieht zumheutigen Zeitpunkt keinen Grund, die einge-reichte Lohninitiative zurückzuziehen, sondernbereitet sich auf eine Volksabstimmung vor. DerLehrermangel nimmt zu und den Eltern ist esnicht egal, wer ihre Kinder unterrichtet. DieSchule ist keine Betreuungsstätte, sondern einLernort. Und Qualität hat ihren Preis.

LEBE-DELEGIERTENVERSAMMLUNG

LEBE fordert die parlamen-tarische Restvernunft An der Delegiertenversammlung vom 19. Juni erstellte LEBE eine Zwi-schenbilanz zu den bisherigen Grossratsdebatten über die Lohnvorlageund das Pensionskassengesetz. Die aktuelle Haltung der Parlaments-mehrheit, welche die bestehenden Probleme bei den Anstellungs-bedingungen weitgehend ignoriert, sorgt für grossen Unmut.Es braucht dringend ein Zeichen

er Wertschätzung»Der Bund vom 17. Juni 2013

tefan Wittwer ist als leidenschaftlicher Lehrerberzeugt, dass der Kanton im Interesse der

Kinder bessere Rahmenbedingungen schaffenmuss. Eigentlich wollte Stefan Wittwer gar nieehrer werden. «Ich komme aus einer klassi-

chen Lehrerfamilie und war überzeugt, niemalsn einer Schule zu landen», sagt er und lacht.

Doch Not macht erfinderisch. Als der Geogra-e- und Italienisch-Student am Ende des erstentudienjahres die Prüfungen wegen des Pfeif-erschen Drüsenfiebers verpasste, nahm er nacheiner Genesung kurzerhand eine Stellvertre-ung in seinem Heimatdorf Zollbrück an, umtwas Geld zu verdienen. Und der Student fingeuer: «Als ich den Job von innen sah, merkte

ch plötzlich, dass es mir grosse Freude bereitet,or einer Schulklasse zu stehen.» Seine Leiden-chaft für den Lehrerberuf ist so gross, dasstefan Wittwer ab August im Verband Bernerehrkräfte (LEBE) mitarbeitet und bereit ist,

eine Haltung zur aktuellen Arbeitssituation öf-entlich zu machen.

öhne: Kein Kompromiss in Sicht erner Zeitung vom 13. Juni 2013

Die Bürgerlichen bleiben hart: Sie wollten demtaatspersonal und den Lehrpersonen gesterneinen zuverlässigen Lohnanstieg in Aussicht tellen. Nach einer Debatte mit höchst irritie-endem Ausgang bleibt noch ein Hintertürchenffen. Im ersten Anlauf fand der Grosse Rat ges-ern keine Einigung: In einer streckenweise ge-ässigen Debatte hat die bürgerliche Mehrheit ie Lohnvorlage der Regierung so abgeändert,ass davon faktisch nichts mehr übrig blieb. Mit lick auf die zweite Lesung im Herbst ist nur ei n

Hintertürchen offengeblieben. Es bleibt mög-ch, dass der Grosse Rat im Gesetz verankert,ünftig mindestens die ominösen Rotationsge-

winne zwingend für Lohnerhöhungen einzuset-en. Diese Gewinne entstehen, wenn ältere M it-rbeiter in Rente gehen und durch «günstigere»unge ersetzt werden.

ehrermangel spitzt sich zuonntags-Zeitung vom 9. Juni 2013

Die Umsetzung des Lehrplan 21 erfordert drin-ende Massnahmen: Laut Schweizer Schullei-ern nimmt der Lehrermangel dieses Jahr wiederu. Grund sind die beginnende Pensionierungs-

 welle von Lehrpersonen, steigende Schülerzah-len und kantonale Lohnunterschiede. Bis 2016dürften laut Bundesamt für Statistik schweizweit rund 1600 Lehrpersonen jährlich pensioniert  werden. Dies wären 30 Prozent mehr als 2010.Da der Anstieg mit der Einführung des Lehr-plans 21 zusammenfällt, seien dringend Mass-

nahmen nötig. Insbesondere die Quereinsteige-rausbildung an den pädagogischen Hochschulenmüsste konsequent weitergeführt werden.

Pulver will das Gymer-Chaos lösenDer Bund vom 1. Juni 2013Künftig sollen alle Gymnasiasten schon nachdem achten Schuljahr ans Gymnasium übertre-ten, findet Erziehungsdirektor Bernhard Pul- ver. Die Lehrerinnen- und Leh rergewerkschaft LEBE ist dagegen und fordert weiterhin die Verlängerung der Schulzeit auf 13 Jahre. «Pro-blem wird nur verschoben» – Die Reakt ion vonLEBE liess gestern nicht lange auf sich warten.«Finanzen vor Bildung» lautet der Titel ihrer Mitteilung. Die präsentierte Lösung verschiebedie Probleme nur, heisst es darin. «Wir wollenungebrochene Bildungsgänge auf der Sekundar-und der Gymnasialstufe», sagte LEBE-Spre-cher Michael Gerber. Mit dem Modell werdedas Problem an den Gymnasien zwar gelöst,dafür entstehe es in den Sekundarschulen neu.

Am Lohn allein liegt der Lehrer-mangel nicht Der Bund vom 29. Mai 2013Gut zwei Monate vor Schulbeginn sind im Kan-ton Bern noch 129 Stellen im Volksschulbereichunbesetzt. Schulleiter sind besorgt, Regierungs-rat Bernhard Pulver spricht von einer «prekä-ren Situation». In gut zwei Monaten beginnt dasneue Schuljahr. Die Befürchtung, dass Schülerdann ohne Lehrperson vor der Wandtafel sitzen,besteht zumindest in den Kantonen St. Gallenund Luzern nicht. «Zwar führt der Lehrerman-gel nicht dazu, dass vor einzelnen K lassen keineLehrpersonen stehen – wie dies im Kanton Zü-rich schon der Fall war. Aber die Stellenbesetzung wird immer schwieriger», sagt Bernhard Pulver.Lehrerinnen- und Lehrertag; Bildungsdebattein der BEA-Festhalle: Heute findet in der BEA-Festhalle in Bern der achte Lehrerinnen- undLehrertag des Berufsverbandes LEBE statt. Der Anlass wird alle zwei Jahre durchgeführt. Dabeihandelt es sich laut Christoph Michel, Bereichs-leiter Gewerkschaft des Berufsverbands, um denschweizweit grössten Weiterbildungsanlass.

PRESSESPIEGEL

Willkommen!Die LEBE-Geschäftsstelle heisst wie-derum zahlreiche Lehrerinnen undLehrer beim Berufsverband willkom-men. In Klammern finden Sie denSchulort der Neumitglieder.

LEBE

Löhne: Kein Kompromiss in Sicht Die «berner schule» präsentiert ausgewählte Artikel zu Schule und Bildung,

ie zwischen dem 29. Mai und dem 17. Juni 2013 im Kanton Bernrschienen sind. Schulen, die via Swisscom mit dem Interne t verbun-en sind, beziehen die vollständigen Artikel kostenlos via Schweizeri-ches Pressearchiv www.smd.ch. Zusammenstellung: Britta Läderach.

berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

LEBE KONTAKT

GeschäftsstelleMonbijoustrasse 36Postfach 71633001 BernFax 031 326 47 [email protected] 031 326 47 47

GeschäftsführerinRegula A. Bircher

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Kommunikation / berner schuleMichael Gerber

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GewerkschaftChristoph Michel

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PädagogikFranziska Schwab («schulpraxis»)

[email protected] 031 326 47 45

Stefan Wittwer

stefan.wittwe [email protected] 031 326 47 53

WeiterbildungDoris Hochheimer

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Saskia Habich-Lorenz (Administration)

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BeratungRoland Amstutz

[email protected] 031 326 47 40

Anne Studer

[email protected] 031 326 47 36

Zentrale DiensteFranziska Zahnd (Leitung)

[email protected] 031 326 47 50

Britta Läderach (Sekretariat)

britta.laederac [email protected] 031 326 47 42

Iris Kinfe (Sekretariat)

[email protected] 031 326 47 42

Theres Schnegg (Sekretariat)

[email protected] 031 326 47 43

Susann Gehrig (Mitgliederverwaltung)

[email protected] 031 326 47 51Verena Schlüchter (Buchhaltung)

[email protected] 031 326 47 52

Blendi Bajraktari (Lernender)

[email protected] 031 326 47 59

PräsidentMartin Gatti

Hohlestrasse 28

3123 Belp

[email protected] 031 819 22 52

VizepräsidentBruno Rupp

Parkstrasse 7

3014 Bern

[email protected] 079 340 90 65

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 7

Christoph Michel 

Jürg Brühlmann informierte zu Beginn der Delegiertenversammlung von LEBE über die Fremdsprachen- 

politik des Dachverbandes LCH. Später stand die Gewerkschaftspolitik im Zentrum. BildFabian Kramer

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E ine sogenannte Kompromisslösung fürein Problem, welches keines ist. Es ist völ-lig klar, dass die Bernische Lehrerversi-

cherungskasse (BLVK) nie in die Situation gerät,

alle Verbindlichkeiten (laufende Renten, Freizü-gigkeitsleistungen …) auf einmal finanzieren zumüssen. Dies wäre nur denkbar, wenn auf einen Tag hin alle Leh rpersonen und Schulleitungenihre Stelle kündigen oder gekündigt werden oderder Kanton in Konkurs geht. Äusserst unwahr-scheinlich. Dass also ein Deckungsgrad von 100Prozent mit grossen Opfern erreicht werden soll,macht keinen Sinn. Eine Staatsgarantie ist indiesem Fall darum alles andere als ein Risiko.Die Pensionskasse muss ihre laufenden Ausga-ben stets im Griff haben. Und das ist eigentlichalles, was es braucht. Nun sollen zusätzliche Mil-liarden auf die Finanzmärkte geworfen werden,mit dem Argument, so seien die Renten gesi-chert und die Probleme vom Tisch. Das Absturz-risiko tragen ja künftig im Beitragsprimat zuerst die Versicherten, da in einem solchen Fall ihreRenten sinken, lange bevor sich der ArbeitgeberKanton genötigt sieht, sich an zusätzlichen Sa-nierungsmassnahmen zu beteiligen.

Das von der Regierung favorisierte Modell einer Teilkapitalisierung m it Zieldeckungsgrad von80 Prozent und einer teilweisen Verzinsung derDeckungslücke hätte nicht nur das Personal zu-friedengestellt, sondern auch die Kantonsfinan-zen. Wer behauptet, dass mit diesem Modell dieProbleme in die Zukunft verschoben werden,

hat keine Ahnung. Die Sozialversicherungenunterliegen einem ständigen Wandel. Da einenZeithorizont von zehn Jahren abzudecken, ist anspruchsvoll genug.Nun soll ein sogenanntes Steuergeschenk in Milliardenhöhe kommen. Ein Geschenk, wel-ches nur die Finanzmärkte freuen wird. EinGeschenk, welches das Personal mit höherenBeiträgen und tieferen Renten beglückt. EinGeschenk, das auch vom Personal als Steuerzah-ler kräftig mitfinanziert wird. Und dafür sollen wir danken?Und noch günstiger käme es, wenn auf den un-erwünschten Primatwechsel verzichtet wird.Dann müssten keine Übergangseinlagen von500 Mio. getätigt werden um sogenannt fairzu bleiben. Die anstehenden Herausforderun-gen können auch im bisherigen Primat gelöst  werden. Da staunt der Laie, wofür im KantonBern Geld vorhanden scheint. Und gleichzeitigsollen staatliche Leistungen in gleicher Höheeingespart werden. Verstehe das, wer wolle.Und wer tatsächlich meint, mit der vorgeschla-genen Lösung des sogenannten Problems, auf lange Zukunft nichts mehr machen zu müssen,ist unverantwortlich naiv. Nun beginnen die tat-sächlichen Probleme erst zu wachsen.

Lohnvorlage Lehreranstellungsgesetz/ Personalgesetz Ja, wir müssen etwas machen, aber nein , nicht so. Und so auch nicht. Und so schon gar nicht. Aber ja, wir müssen etwas machen. Oder viel-leicht doch nicht? Es ist nicht so schlimm. Doch,doch, das ist es. Also machen wir etwas. Abernicht so. So nicht. Und überhaupt nicht wir,sondern die Regierung soll machen. Aber nicht so, wie sie will. So dann doch nicht. Und nicht  jetzt. Und nicht für alle. Oder doch?Dass Nachholbedarf bei den bernischen Löh-nen besteht, wurde während der Grossrats-debatte kaum ernsthaft bestritten. Einzig dieFDP meinte, der Handlungsbedarf sei nicht sauber nachgewiesen, da auch interkantonale Vergleiche bezüglich z. B. Pf lichtpensenhöheoder Lektionendauer fehlen. Die FDP ver-kennt, dass die Arbeitszeit analog dem Personalfestgehalten ist und mehrere Studien nachwei-

sen, wie viele Überstunden auch die bernischenLehrpersonen und Schulleitungen erbringen.Der sogenannte automatische Lohnaufstieg ist für viele Parlamentarier ein Schreckgespenst und führt zu einer automatischen Abwehrreak-tion. Also nochmals. Worum ging es eigentlich?Hier die Kurzfassung für Lernresistente: Zuerst 

das Geld sichern, dann verteilen. Der Gesetzes-entwurf wollte nichts Neues zur Verteilung ein-führen, sondern dafür sorgen, dass überhaupt diefür eine Gehaltsperspektive notwendigen Mittelreserviert sind. Dabei geht es längstens nicht umeinen Laib Brot, nicht einmal um Brotschnitten,das Parlament streitet nun um Brosamen. Unddiese sollen nur an jene verteilt werden, wel-che ihre Leistung erbringen. Leistungslohn fürLehrerinnen und Lehrer? Die Politik sollte sichin dieser Frage dringend der LEBE-Haltunganschliessen. Wer in der Schulstube als Lehr-person seine Leistung nachweislich und ohneguten Grund nicht erbringt, soll nicht mit ei-nem Lohnabzug oder mit einer Lohneinfrie-rung bestraft werden, sondern gehört nicht indie Schulstube. Denn solches haben die Schüle-rinnen und Schüler nicht verdient. Diese Leis-tungsmessung ist bei Weitem konsequenter alseine lohnrelevante Beurteilung. Was bleibt als Zwischenstand der parlamenta-rischen Debatte? Die vorbereitende Kommis-sion soll sich nochmals Gedanken über die Ver- wendung der sogenannten Rotationsgewinnemachen (Antrag von Daniel Steiner-Brütsch,EVP) und über einen Gehaltsausgleich für jeneLehrpersonen und Schulleitungen, die von denSparmassnahmen der letzen Jahre besondersgetroffen wurden (Antrag von Andreas Blaser,SP). Immerhin wird der Gehaltsfrage bei denLehrpersonen und Schulleitungen besondersnachgegangen.

Volk will bessereAnstellungsbedingungenZum heutigen Zeitpunkt kann nicht ernsthaft  von einem indirekt en Gegenvorschlag zur ein-gereichten Lohninitiative «Faire Löhne» ge-sprochen werden. Zur Erinnerung: 2004 schei-terte ein noch weitergehender Volksvorschlagäusserst knapp an der Urne (49,4 Prozent gegen50,6 Prozent). Die Stichfrage obsiegte sogar.Der Bevölkerung sind die Anstellungsbedin-gungen der Lehrerinnen, Lehrer und Schullei-tungen oder Polizistinnen und Polizisten nicht egal. Schon gar nicht, wenn der Mangel an gut qualifiziertem und gut motiviertem Personalsteigt.

U ne solution dite de compromis pour ré-soudre un problème ... qui n’en est pas un.Car il est tout à fait clair que la Caisse de

ension du corps enseignant bernois (CACEB)

e se trouvera jamais dans la situation de devoirout d’un coup financer tous ses engagementsla fois (rentes en cours, prestations de libre

assage...). On ne pourrait imaginer ce scénar ioue si d’un jour à l’autre tous les enseignantst toutes les directions d’école démissionnaient nsemble ou que si le Canton faisait faillite.xtrêmement peu probable. Exiger d’atteindren degré de couverture de 100 % moyennant ’énormes sacrifices n’a donc pas de sens. Dansn tel contexte, la garant ie de l’Etat ne fait courirucun risque. La Caisse de pension doit en tout emps maintenir ses dépenses courantes sousontrôle: et c’est là en somme l’unique conditionécessaire. Et maintenant, des milliards sup-lémentaires doivent être lancés sur les mar-hés des devises, sous prétexte qu’on assure ainsies rentes et que les problèmes sont évacués.vec la primauté des cotisations, ce sont surtout 

es assurés qui supportent les risques de perte,uisque dans un tel cas ce sont leurs rentes quiaisseront bien avant que l’employeur – le Can-on – se voie contraint de prendre une part actived’autres mesures d’assainissement.e modèle de la capitalisation partielle qui avait 

a faveur du gouvernement et qui prévoyait unegré de couverture de 80 % aurait non seule-

ment satisfait le personnel, mais aurait convenuussi aux finances cantonales. Les personnes quiensent que ce modèle aurait reporté le pro-lème à plus tard ne comprennent rien à rien.es assurances sociales sont un domaine enerpétuelle évolution. Faire des prévisions dansn horizon de dix ans est déjà loin d’être unenécure. Et maintenant doit arriver un cadeauscal de plusieurs milliards, un cadeau qui nelaira qu’aux marchés financiers. Un c adeau quiaudra au personnel le plaisir de cotisations plusevées et de rentes réduites. Un cadeau que leersonnel financera aussi comme contribuable.t nous devrions être reconnaissants ?t les choses seraient moins chère s si l’on renon-ait au changement de primauté que nous neouhaitons pas. Dans ce cas, le canton n’aurait as à se charger de contributions de transitionhauteur de 500 millions afin de maintenir desonditions équitables pour les assurés. L’obser-ateur béotien n’est pas peu éton né de voir à

quelles fins le Canton de Berne semble prêt àconsacrer des fonds. Et de constater qu’il entenddans le même temps économiser des prestationspubliques d’un montant équivalent. Comprennequi pourra.Et les personnes qui penseraient effectivement que la solution proposée au soi-disant problème

dispense d’entreprendre désormais quoi que cesoit dans le long terme feraient preuve d’unenaïveté irresponsable. C’est maintenant précisé-ment que les problèmes commencent.

Projet de loi sur le statut du corpsenseignant / loi sur le personnelOui, nous devons agir, mais non, pas commececi. Et pas non plus comme cela. Et absolument pas ainsi. Mais oui, nous devons faire quelquechose. Ou alors peut-êt re non ? Tout n’est peut-être pas si grave. Si, si, la situation est mauvaise,alors agissons. Mais pas de cette façon. Pas ainsi.Et ce n’est pas à nous d’agir, mais au gouverne-ment. Mais pas comme il entend le fa ire. Et tout de même pas comme cela. Et pas maintenant. Et pas pour tout le monde. Ou alors ?Qu’il y ait un retard à combler en matière detraitements cantonaux n’a guère été sérieuse-ment mis en doute durant les débats du GrandConseil. Seule le PLR a émis l’idée qu’on n’avait pas clairement démontré l’urgence de mesures àprendre, faute de comparaisons intercantonalespar exemple sur la hauteur du programme obli-gatoire ou la durée des leçons. Ce disant, le PLR  veut ignorer que le t emps de t ravail des ensei-gnants est fixé d’une man ière comparable à celuidu personnel et que maintes études indiquent quelle quantité d’heures supplémentaires sont aussi à l’actif des enseignants et des directionsd’école du Canton.La progression salariale dite automatique donnele frisson à beaucoup de parlementaires et pro- voque des réactions de refus t out aussi automa-tiques. Pour savoir de quoi il retournait, résu-mons les choses pour ceux qui ont de la peineà comprendre : D’abord assurer les ressources,puis les répartir. Le projet de loi ne visait pasà introduire de nouvelles modifications en lamatière, mais voulait veiller à ce que l’on tienneen réserve les moyens propres à assurer une pro-gression salariale. Et il ne s’agit pas d’une michede tresse, ni même d’une tranche de pain, maisle Parlement s’échine sur des miettes. Et celles-ci doivent être octroyées uniquement à ceux et celles qui assurent leurs prestations profession-nelles. Salaire au mérite pour les enseignanteset les enseignants ? Sur cette question, le monde

politique serait bien inspiré d’adopter sans tar-der le point de vue de LEBE. Une personnepour laquelle on a démontré que sans raisons valables el le ne remplit pas les tâches qui luiincombent dans la salle de classe ne doit pas êtrepénalisée par une réduction du traitement ni parun gel du salaire, mais elle n’a tout simplement 

plus rien à faire à l’école. Les élèves ne méritent pas de tels enseignants. Cette façon d’évaluer laperformance est de loin plus rigoureuse qu’uneappréciation ayant une incidence sur les salaires.

Le peuple veut de meilleures conditionsd’engagement À l’heure actuelle, on ne peut sérieusement s’attendre à ce qu’un contre-projet indirect soit opposé à l’initiative « Pour des salaires corrects »qui a été déposée. Rappelons les faits : en 2004,une proposition du peuple qui allait encore plusloin avait de peu mordu la poussière au sortir desurnes (49,4 % contre 50,6 %). La question subsi-diaire l’avait même emporté. Le corps électoralaccorde une grande importance aux conditionsd’engagement des enseignantes et enseignantset des directions d’école ainsi que des policiers et policières, et cela surtout lorsque le manque depersonnel hautement qualifié et motivé se fait deplus en plus cruellement sentir.

JUNISESSIONSESSION DE JUIN

berner schule / école bernoise Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 berner schule / école bernoise 9

Kein Applaus für den Grossen Rat Der Grosse Rat fällte im Juni wichtige Vorentscheide, und diese sehen nicht gut aus für das Personal.Weder beim Pensionskassengesetz noch bei der Neufassung des Lehreranstellungsgesetzes will das Par-lament auf die Vorschläge der Regierung eingehen. In der zweiten Lesung im September wird definitiventschieden, und LEBE wird, je nach Ausgang der Debatte, vorbereitete Kampfmassnahmen einleiten.

Pas de quoi applaudir le Grand Conseiln cette session de juin, le Grand Conseil a pris des décisions préalables importantes et celles-ci neont pas favorables au personnel. Ni dans le dossier de la nouvelle loi sur les caisses de pensionantonales ni dans la version modifiée de la loi sur le statut du corps enseignant, le Parlement n’a vouluntrer en matière sur les propositions du gouvernement. Les décisions définitives tomberontn septembre, après la deuxième lecture, et LEBE sera amené à envisager des mesures de combat.

Christoph Michel Christoph Michel 

Zwei Grossräte kommen aus der Mittagspause zurück und werden von den Berufsverbänden an die Grosskundgebung 

vom 16. März erinnert. Dazu wurden grossformatige Bilder der Demonstration gezeigt, a n der rund 20 000 Menschen teilge- 

nommen hatten. BildFabian Kramer

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dung ein. Fritz Indermühle (SP), Bettina Keller(Grüne), Daniel Kast (CVP) und Daniel Stei-ner-Brütsch (EVP) forderten fast unisono bes-sere Arbeitsbedingungen für die Lehrpersonen. Alfred Bärtschi (SVP) möchte durchaus etwasfür die Lehrpersonen tun und wünscht sich,dass junge Menschen den Lehrberuf ergreifen,sieht aber keine Möglichkeit, einen verlässlichenLohnaufstieg im Gesetz festzuschreiben. Ganzanders Erziehungsdirektor Bernhard Pulver(Grüne), der die Resolution lobte: «Die Regie-rung möchte die Punkte 1 und 2 der Resolutionerfüllen.» Dabei genügten Bekenntnisse nicht mehr, es brauche eine gesetzliche Verankerungfür die Verwendung des Rotationsgewinnes.Dieser müsse zwingend dem Personal zurück-gegeben werden. Die Bildungsdebatte in derBerner Festhalle war der Prolog zur Junisessiondes Grossen Rates. Hier wird das Parlament ineiner ersten Lesung über das neue Lehreran-

stellungsgesetz und das Pensionskassengesetzdiskutieren.

Mut! Mut! Mut! Armin Meier, ehemaliger CEO von Kuoni u ndausgebildeter Lehrer, hatte am Morgen den Rei-gen der Referate eröffnet. «Bildung ist die best-mögliche Investition.» Mit diesem Satz gewann Meier die Herzen der Teilnehmenden sofort. Armin Meier, der heute in der Kaderselektiontätig ist, verglich die Anforderungen an guteLehrpersonen mit jenen an gute Führungs-kräfte. Beide bräuchten Kraft, Energie sowie Mut und sollten danach trachten, langfristigEinfluss zu nehmen. Mutige Menschen stün-den ausserhalb des Mainstreams. «Mut benötigt  Vertrauen in sich selbst und in die anderen – den Mutigen gehört die Welt!»

Daniela Merz ist CEO einer in St. Gallen be-heimateten Sozialfirma, in der an zehn Stand-orten 1400 Langzeitarbeitslose von 50 Vorge-setzten betreut werden. Die Referentin zeigteauf, dass es Mut brauche, den Stellensuchenden Vertrauen zu schenken und sie nach ihren Be-dürfnissen zu fragen. Dieses Vorgehen habesich aber sehr bewährt. Strukturen, Ehrlich-keit, Verbindlichkeit, Motivation – das seien die Voraussetzungen, um Menschen den Weg i nden ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Merz –die ehemalige Lehrerin – verglich ihre Aufgabe

mit derjenigen von Lehrpersonen, die ebenfallsnach und nach Verantwortung abgeben müss-ten. Und direkt an das Publikum gewandt: «Siesind die wichtigste Ressource der Kinder und Jugendlichen!»Beat W. Zemp (Präsident LCH) und MartinGatti (Präsident LEBE) sprachen unter dem Titel «Ohne Mut gibt es keine gewerkschaft-lichen Erfolge». Zemp lobte die Berner Kund-gebung vom 16. März 2013 und zeigte auf, dasses sich beim Bildungswesen um eine Grossbau-stelle handelt. Martin Gatti hatte die Lacherauf seiner Seite, als er die Volljährigkeit als bald wohl einziges Kriterium für die Besetzung einerStelle an der Schule beschrieb. Applaus erhielt Gatti, als er forderte, der Lehrplan 21 dürfeerst umgesetzt werden, wenn den Lehrpersonenpassende und auch in der Praxis erprobte Leh r-mittel zur Verfügung stünden.Der Nachmittag des Lehrerinnen- und Lehrer-tages, der auch als LEBE-Tag bekannt ist undalle zwei Jahre stattfindet, wurde vom Journalis-ten und Satiriker Heinz Däpp eröffnet. Ihm ge-lang es ebenso wie dem Stimmakrobaten MartinO., das Publikum mit seinen kurzen Zwischen-spielen in seinen Bann zu ziehen.

Daniela Merz zeigte auf, wie es ihre Sozialfirma 

immer wieder schafft, Personen in den ersten 

Arbeitsmarkt zu integrieren. Bilder ClaudiaBaumberger

Für LEBE-Geschäftsführerin Regula A. Bircher war 

es der erste LEBE-Tag.

Martin O. eroberte rasch die Herzen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und 

brachte diese mit seiner Stimmakrobatik immer wieder zum Staunen.

Armin Meier, ein Mann aus der Wirtschaft mit einer 

Lehrerausbildung, zeigte sehr viel Verständnis für 

die Anliegen der Lehrerinnen und Lehrer.

Der Satiriker Heinz Däpp liess Kaderli Hans-Ueli,

Grossrat der Freisinnig-Sozialdemokratischen- 

Volkspartei, das Licht des LEBE-Tages erblicken.

EBE-Präsident Martin Gatti führte durch den LEBE- 

ag und hielt auch ein Referat zu den gewerkschaft- 

chen Herausforderungen von LEBE.

Sieben Mitglieder des Grossen Rates und Erziehungsdirektor Bernhard Pulver 

führten am LEBE-Tag eine Bildungsdebatte, die gut die unterschiedlichen 

Standpunkte aufzeigte. Moderiert wurde das Gespräch von Peter Branden- 

berger (links im Bild).

Resolution und Satire im Netz 

Die am LEBE-Tag verabschiedete Re- 

solution finden Sie auf www.lebe.ch

ebenso wie die Satire von Heinz Däpp.

Dazu einen Auszug als kleines Amuse- 

Bouche: «Kaderli – Kaderli Hans-Ueli.

Sächzäh Jahr lang, bis 2010, isch er 

für di Freisinnig-Soziaudemokratischi 

Voukspartei im Grosse Rat ghocket, uf 

dr hingerschte Bank, het nüüt gseit, aber 

viu ddänkt, het sech gäng wider inten- 

siv i d Frakzionsmeinig ynedänkt u ja

gstumme, we me het müesse ja stimme,

u nei gstumme, we me het müesse nei 

stimme. Richtig abgstumme, het sech

Kaderli gseit, isch haub politisiert.»

LCH-Präsident Beat W. Zemp zeigte auf, wie sich 

die Lehrerverbände in den Kantonen gegen den Bil- 

dungsabbau wehren.

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Dass in diesem Witz mehr als nur einKörnchen Wahrheit drin ist, habenauch etliche Lehrerinnen und Lehrer

ereits erfahren müssen. Nicht grundlos hat ie Finanzbranche heutzutage einen derart weifelhaften Ruf. Das war früher mal ganz

nders.ls unabhängige Finanzberater haben wir inen letzten zwanzig Jahren auch vielfältigerfahrungen und Beobachtungen in der Fi-anzbranche gemacht. Diese haben wir zu-ammengefasst und ausgewertet. Die darausewonnenen Erkenntnisse haben wir mit denrgebnissen der Finanzmarktforschung ab-eglichen und in einer Broschüre zusammen-efasst: «Die 13 Prinzipien des intelligentennvestierens». Wir können alles mit Faktenntermauern, deshalb sprechen wir von «fak-enbasierten» Prinzipien.

. Einfach statt kompliziertEinfachheit ist die höchste Form der Raffi-esse» war das Mantra von Steve Jobs, dem

Gründer von Apple. Das gilt auch für Anlagen:Kaufen Sie keine komplexen Anlagelösungen,

ie Sie (und auch Ihr Berater) nicht verstehen.

. Zuerst planen, dann investierenGeld, das Sie in den nächsten zehn Jahren für

en Lebensunterhalt benötigen, sollten Sie nicht nlegen, sondern am besten auf einem Spar-onto deponieren.

3. Sicherheit ist relativInvestieren Sie nur geringfügig in Aktien, wennIhnen Kursschwankungen den Schlaf rauben. Amortisieren Sie besser die Hypothekarschul-den oder setzen Sie auf Sparkonten oder mün-delsichere Obligationen.

4. Nicht zu viel auf eine Karte setzen Verteilen Sie Ihre An lagen möglichst breit und

 vermeiden Sie Klumpenr isiken. Achten Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geld-und Sachwerten.

5. Investieren statt spekulierenInvestieren Sie langfristig in solide Unterneh-men, nicht in Börsenkurse oder Indizes, undüberlassen Sie das Spekulieren getrost anderen.

6. Obligationen und die Gefahrvon Scheinsicherheiten

«Mit Obligationen gut schlafen; mit Aktien gut essen», wusste der Börsenguru André Kosto-lany jeweils zu sagen. Kaufen Sie aber nur Ob-ligationen erster Bonität. Ansonsten ist auf dieBörsenweisheit Kostolanys in Krisenzeiten kein Verlass!

7. Der Franken ist bärenstarkFür Schweizerinnen und Schweizer macht es viel Sin n in weltweit tät ige Schweizer Firmen(z. B. Swatch, Holcim, ABB, Novartis) zu inves-tieren. Damit investieren Sie automatisch auchinternational und haben eine optimale Wäh-rungsdiversifikation, ohne selber direkt Investi-tionen in anderen Währungen zu tätigen.

8. Reis gehört in den Teller,nicht ins Depot

Cash, Aktien, Obligationen und Grundeigen-tum genügen. Vermeiden Sie die – vermeintlichattraktiven – Innovationen der Finanzindustrie.

9. Mogelpackungenund Etikettenschwindel

Der clevere Anleger macht einen grossen Bogen

um die Angebote der Finanzindustrie und in- vestiert – wo möglich und sinnvoll – direkt undkostengünstig in Einzeltitel.

10. Wer zur Quelle gelangen will,muss gegen den Strom schwimmen

 Achten Sie darauf, dass Ihre Anlagestrategiedurch Marktbewegungen nicht aus dem Lot ge-rät. Setzen Sie auf ein periodisches, emotions-loses und systematisches Austarieren der Ver-mögensaufteilung. Im Fachjargon: Rebalancing.

11. Ignorieren Sie die Prognosen«Es wird oft gesagt, dass der Weise die Dingekommen sieht. Weise ist aber eher jener, der weiss, dass er die Ereignisse in der Zukunft nicht sehen kann» (Nassim N. Taleb, renommierterRisikoforscher und Erfolgsautor). Stimmt! Fi-nanzmarktprognosen und Anlageempfehlungensind wertlos. Hören Sie also gar nicht hin. Dennder Faktor «Zufall» ist der wesentlich bessereErklärungsansatz als die Prognosefähigkeit von Analysten.

12. Von der Vergangenheit lässt sich nurbedingt auf die Zukunft schliessen

Nehmen Sie sich in Acht vor Verkaufsargumen-ten, die aus vergangenheitsbezogenen statis-tischen Kennzahlen konstruiert werden.

13. Interessenskonflikte

führen zu EnttäuschungenPrüfen Sie genau, ob Ihr Berater ausschliesslichIhren Interessen verpflichtet ist. VerwechselnSie nie einen Verkäufer mit einem Berater.

  V  or Kurzem besuchte ich eine Tagung, dieden Titel dieses Ratgebers trug und sichmit dem Thema des Scheiterns im Berufs-

alltag auseinandersetzte. Scheitern. Ein Ziel vor Augen haben und es nicht erreichen können, das

ist eine schmerzliche Erfahrung des Mensch-seins und wird wohl auch aus diesem Grund inunserer Gesellschaft gerne tabuisiert. Scheiternist nicht vorgesehen in einer Leistungsgesell-schaft, die hauptsächlich effizienz- und quali-tätsorientiert ist. Scheitern gehört irgendwiezum Leben – möglichst aber nicht zu unserem.Der Begriff «Scheitern» ist aus meiner Sicht zunegativ besetzt und müsste auch klarer definiert  werden. Denn, was für den einen ein Scheiter ndarstellt, ist für den anderen noch lange keinGrund zur Sorge. Das hat auch sehr viel mit unseren individuellen, persönlichen Anforde-rungen zu tun. Wie viel fordere ich von mir undmeinem Umfeld, und ist das realistisch?

Stunde des Bewusstwerdens Als ein Beispiel des Scheiterns hat die Referen-tin der Tagung die Figur des Sisyphos ausge- wählt. Sisyphos scheitert ganz offensichtlich. Erscheitert, da er seine Arbeit nie zu einem Endebringen kann und der Stein immer wieder ins Tal rollt. Aber scheitert er auf der ganzen Linie?Beim «Abstieg ins Tal» kann sich Sisyphos wiedersammeln, es ist die Stunde des Bewusstwerdens.Reflexion kann stattfinden: sich ärgern, überden-ken, annehmen, trauern, Zielsetzungen verän-dern, neuen Mut fassen. Was geschieht, wenn wir«im Tal» ankommen? Nach dem Aufatmen, denReflexionen und den Einsichten? Wir machenuns selbstbewusster auf den Weg! Selbstbewuss-ter, weil wir sehr viel über uns lernen konnten. Vielleicht entsteht dabei die Einsicht, dass ichmir zu viel vorgenommen habe, dass ich michzu stark allein verantwortlich fühle für die Lö-sung des Problems, dass ich den «Stein» auchgemeinsam mit andern stemmen könnte.

Wichtige Erfahrungen Vier Elemente scheinen der Referentin zum Thema des Scheiterns wichtig:r(SFO[FO *DIFSGBISF EBTT JDIFUXBT OJDIU

schaffe, nicht erreichen kann, so, wie ich oderdie andern es sich vorstellen. Manchmal uner- wartet wird man damit konfrontiert, dass dieDinge nicht so laufen, wie wir es erhofft haben.

r,POLSFUF&SGBISVOH*DITQÛSFVOEFSGBISFdass ich so, wie ich es angegangen bin, nicht 

ans Ziel gekommen bin. Gerade durch das Tun, das Handeln, das Üben, das Erleben ma-che ich wesentliche Erfahrungen. Wer alsoErfahrungen machen will, muss auch «schei-tern». Umwege machen, Gesprächspartnersuchen, die Zielsetzung gemeinsam überden-ken, es nochmals versuchen. Wir alle, die mit Kindern arbeiten, wissen, wie wichtig genaudiese Erfahrungen sind. Warum gestehen wirErwachsene sie uns selbst und auch den andern Mitmenschen oft nicht zu?r/BDIEFOLFO#FEFVUFUBVDIEBTTNBOEJFFJ -

genen «Vor»-Urteile überdenkt, die eigenen Wertvorstellungen und Denkmuster hinter-fragt. Dieses Reflektieren sollte aber auch dasUmfeld mit einschliessen. In welchem sozialenUmfeld mache ich diese Erfahrung, wer ist amGeschehen beteiligt, wen betrifft e s ausser mirauch noch?

r "OFJHOVOH%JFTTPMMOJDIUBMT"OQBTTVOHWFS-standen werden, sondern als Qualität. Durchdie Erfahrung und die Reflexion habe ich mirFähigkeiten angeeignet, die mir helfen, die Aufgabe anders anzugehen. Diese Aneig nunggeschieht im Ausprobieren, Austauschen mit anderen und mit Neugierde auf das Thema,mit dem ich mich befasse. So ist es möglich,Fortschritte zu machen oder eine fällige Kurs-änderung vorzunehmen.

 Warum ist e s in der heutigen Zeit und vor al-lem auch in der Arbeitswelt tabuisiert, Fehlerzu machen oder, mit anderen Worten, zu schei-tern? Heute, in einer Zeit, in der alles machbarerscheint, wird oft gesagt: «Jede oder jeder ist ihres oder seines Glückes Schmied.» Wer alsonicht ständig glücklich und erfolgreich ist, hat das selbst verschuldet, genügt nicht.Zudem ist das Mass aller Dinge der Erfolg.Erfolg bedeutet, die Leistungserwartungenzu erfüllen, ja zusätzlich noch immer besserzu werden. Diesen Druck spüren auch die Bil-dungsinstitutionen aller Stufen. Und damit auchSie, wir alle an der Schule Beteiligten.

Vom Müssen zum Dürfen Wagen wir es doch, «Fehler» machen zu dür-fen und daraus zu lernen. Ich wünsche Ihnenein Umfeld, das dies mitträgt und Ihnen denRücken stärkt, wenn «der Stein in Ihren Augen wieder einmal ins Tal gerollt» ist. Wenn wir unsgegenseitig trotz und mit unserem «Scheitern»annehmen können, dann werden wir auch mehr Verständnis haben für das «Scheitern» unse-rer Schüler und Schülerinnen, Kolleginnen und Mitarbeiter. Das macht uns menschlich.Zum Schluss ein Zitat des Schriftstellers PeterBichsel: «Ich bin Schriftsteller geworden, weilich ein schlechter Fussballer war.» Zum Glück!

LEBE-FINANZRATGEBER

2 berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

LEBE-RATGEBER

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 23

Mogelpackungen und EtikettenschwindelKennen Sie diesen Witz, der unter Anlageberatern herumgeboten wird? «Banker zum Kun-

en: Lassen Sie uns zusammenarbeiten – Sie haben das Geld und wir haben die Erfahrung.Am Ende unserer Zusammenarbeit werden Sie die Erfahrung und wir das Geld haben.»

Die Brisanz des ScheiternsIn den Beratungsgesprächen höre ich immer wieder zwischen den Zei-len die Aussage: «Ich bin mit diesem Schüler, mit dieser Klas se, als Lehr-person generell oder als Schulleitung gescheitert.» Eine Betrachtung zumThema Scheitern und zu den oft überhöhten Ansprüchen an sich selbst.

 Markus Glauser 

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Markus Glauser ist unabhängiger Finanzplaner bei Glauser+Partner in Bern. G+P 

st offizieller Finanz berater von LEBE und berät Lehreri nnen und Lehrer in Vorsor- 

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 Anne Studer 

Machen Sie sich den Kopf frei! Konzentrieren Sie sic h auf Ihre Stärken. Wer sagt denn, dass Modede signer 

auch Mechaniker sein müssen?  Bildshutterstock.com

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Ihre Lektionen bereitet die Geschichtsleh-rerin «ganz normal» vor, besondere Lehr-mittel braucht sie keine, und auch eine

pezifische Weiterbildung konnte sie nicht ab-olvieren. Isabelle Bichsels Unterricht ist aberennoch aussergewöhnlich. Rund die Hälfte

hrer Schülerinnen und Schüler sind französi-cher Muttersprache. Viele sprechen und ver-tehen zumindest zu Beginn des Gymnasiumsur wenig Deutsch. Geschichte und die Hälfteer übrigen Fächer wird dennoch konsequent uf Deutsch erteilt. Die andere Hälfte bestrei-en französischsprachige Lehrkräfte, was wie-erum für die deutschsprachigen Schüler in der

Klasse sehr gewöhnungsbedürftig ist. Nur derUnterricht der jeweiligen Muttersprache und

er ersten Fremdsprache wird in einsprachigenGruppen erteilt.sabelle Bichsel ist Geschichts- und Klassenleh-erin am Seeland Gymnasium Biel. Vor zwölf ahren hat sie begonnen, zweisprachige Klassenu unterrichten. Damals führte die Schule dieweisprachige Matura ein. Heute gibt es diese

Möglichkeit an vielen Gym nasien, Biel ist aberach wie vor einzigartig. Hier wird nicht nurn Teil des Sachunterrichts in einer Fremd-

prache unterrichtet, sondern auch die Klassennd sprachlich gemischt (integrierte Klassen)nd die Lehrkräfte dozieren alle in ihrer jewei-gen Muttersprache. «Das ist eine unheimliche

Chance für die Schülerinnen und Schüler», sagt 

Isabelle Bichsel, «wenn es das zu meiner Zeit schon gegeben hätte, hätte ich mich sicher auchdafür entschieden.»Für die Jugendlichen ist die zweisprachige Ma-tura aber auch eine Herausforderung. «Ich habegrossen Respekt vor den Leistungen der Schüle-rinnen und Schüler», sagt Isabelle Bichsel, «sie werden ins kalte Wasser geworfen und müsseneinfach strampeln.» Besondere Voraussetzun-

gen für eine Anmeldung gibt es keine. Es geltendie allgemeinen Zulassungsbedingungen fürden gymnasialen Unterricht. Wer die zweispra-chige Matura machen will, muss weder spezi-ell gut die andere Sprache beherrschen, nochbesonders gute Zeugnisnoten mitbringen. DieSchülerinnen und Schüler sollten jedoch mo-tiviert sein, sich mit der anderen Sprache undKultur auseinanderzusetzen. Am Deutschen Gymnasium sind normaler- weise ein bis zwei von insgesamt acht bis neunKlassenzügen zweisprachig, am FranzösischenGymnasium ist das Verhältnis ähnlich. Wie inden Regelklassen sind die Mädchen stärker ver-

treten als die Knaben. Das Interesse der Ro-mands an diesem Angebot ist tendenziell etwasgrösser.«Wer sich für die zweisprachige Matura anmel-det, muss belastbar sein und bereit, Mehrarbeit zu leisten», sagt Isabelle Bichsel. Die Stunden-tafel entspricht zwar grosso modo jener desnormalen Lehrgangs. Die sogenannten schulei-genen Lektionen werden jedoch für eine zusätz-

liche Stunde in der ersten Fremdsprache und fürStützkurse verwendet. Vor allem in Fächern wieGeschichte, wo die Sprache eine grosse Rollespiele, seien die anderssprachigen Schüler am Anfang gefordert bis überfordert, so Bichsel.Plötzlich schreiben gute Schüler ungenügendeNoten, beteiligen sich kaum mehr an Diskus-sionen und beginnen an sich zu zweifeln. Dannsind Durchhaltewille und Frustrationstoleranzgefragt. «In der Tertia gilt die Regel: Durchzie-hen!», sagt Isabelle Bichsel.Für einige sei dies eine sehr harte Zeit, in derman sie «durchseuchen» müsse. Als Klassen-lehrerin muss Bichsel viel Unterstützung anbie-ten und Aufbauarbeit leisten. Ab und zu drückt sie auch ein Auge zu, das Leistungsniveau darf aber nicht sinken. Die zweisprachigen Klassenmüssen genauso dem Lehrplan folgen wie alleanderen. Dass sie Prüfungen von Romands mil-der bewerte als von Deutschschweizern, kommegar nicht infrage. «Da wird sehr auf Gerech-tigkeit geachtet», sagt Bichsel, «das gäbe sofort Konflikte in der Klasse.» In den Fächern, dieauf Französisch unterrichtet werden, seien dieDeutschsprachigen ja schliesslich in der gleichschwierigen Situation.Dennoch passt die Geschichtslehrerin ihrenUnterricht manchmal leicht an, beginnt spätermit anspruchsvollen Interpretationen von Quel-len oder wählt unterschiedliche Prüfungsfor-men, damit alle einmal die Chance auf guteNoten erhalten. Grundsätzlich gelte aber auchin den zweisprachigen Klassen, so Bichsel, dasssich die Schülerinnen und Schüler dem Unter-richt anpassten und nicht umgekehrt. Die reindeutschsprachige Klasse, in der die Geschichts-lehrerin parallel unterrichtet, nimmt jedenfallsden gleichen Stoff durch.Nach der Tertia sind die grössten Schwierig-keiten dann meist überwunden, und bis in diePrima nehmen die sprachlich bedingten Leis-tungsunterschiede immer mehr ab. Die Sprach-kompetenz, die die Schülerinnen und Schülerbis zum Ende ihrer Ausbildung erreichten, seieindrücklich, so Bichsel. Viele Romands lerntenzudem nebenbei auch gerade noch Berndeutsch.Eine überdurchschnittliche Abbruchquote gibt es in den zweisprachigen Klassen nicht. «Die

meisten ziehen es durch», sagt Isabelle Bichsel. Wer in der Tertia zwei ungenügende Zeugnisseschreibt, repetiert das Schuljahr – dies dann je-doch in einer einsprachigen Klasse.Schüler wie Lehrer sind aber nicht nur fachlich,sondern auch sozial gefordert. Wegen der Spra-che müsse zwar niemand Hemmungen haben,da alle in der gleichen Situation seien. «Es gibt aber Klassen, in denen der Röstigraben schon

spürbar ist», erzählt Isabelle Bichsel, «in ande-ren Klasse funktioniert der Zusammenhalt zwi-schen den Sprachgruppen problemlos.» EtwasUnterstützung der Lehrkräfte brauche es aberschon. So helfe es, wenn man Tandems bilde, indenen die Jugendlichen voneinander profitierenkönnten, und bei Gruppenarbeiten darauf achte,dass die Gruppen sprachlich gemischt seien.Schön zu beobachten sei, wenn sich jeweils überden Röstigraben hinweg Freundschaften bil-deten. Zu unterschiedlichen Mentalitäten vonDeutsch und Welsch will sich Bichsel nicht aus-lassen. Das sei zu heikel und münde schnell in Vorurteile: «Das sind einfach alles junge Le ute voller Energie!»Isabelle Bichsel kommt selber aus Burgdorf, hat Italienisch und Geschichte studiert und spricht nach eigener Einschätzung zwar gut, aber nicht perfekt Französisch. «Ich habe aber grosseFreude an dieser Sprache und profitiere selberauch von den zweisprachigen Klassenzügen»,sagt die 50-Jährige. Im Verkehr mit den Elternihrer Schüler gilt Deutsch als «Amtssprache».Bichsel spricht mit ihnen aber je nach Situa-tion auch Französisch oder beides. Elternbriefe verfasst Bichsel nur auf Deutsch und auch El-ternabende werden grundsätzlich in Deutschabgehalten – sprechen darf dort jedoch jederseine Sprache. «Das funktioniert bestens», sagt die Klassenlehrerin. Ein Teil der Jugendlichenstammt jeweils aus einem zweisprachigen El-ternhaus. Auch unter den L ehrkräften sei man sich dank der zweisprachigen Matura nähergekommen.Zwar bilden deutsch- und französischsprachigeLehrkräfte nach wie vor separate Kollegien, eskomme aber vor allem durch die Klassenkonfe-renzen häufiger zu Kontakten. Von einer grundsätzlichen Mehrbelastungdurch den zweisprachigen Lehrgang will Isa-belle Bichsel nicht sprechen. Die Aufgaben seienteilweise einfach anders. Sie hat sich freiwilligdafür entschieden und wird auch nicht speziellentschädigt. «In einer zweisprachigen Klasse zuunterrichten, ist eine zusätzliche Herausforde-rung und eine persönliche Bereicherung», sagt Bichsel zu ihrer Motivation. Und: «Es macht Freude!»

ZWEISPRACHIGE MATURA

4 berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

«Die Schülerinnen und Schüler müssen strampeln»sabelle Bichsel unterrichtet am Bieler Gymnasium Geschichte auf Deutsch in einer Klasse mit 50 Prozent Französisch-prachigen. Auch wenn sie manchmal den Röstigraben in ihrem Schulzimmer spürt, sieht sie die z weisprachige Maturansgesamt als riesige Chance. Vor den Leistungen der Gymnasiastinnen und Gymnasiasten hat sie «grossen Respekt».

 Reto Wissmann

 «R eligiöse Feste gehören zum Jahres-ablauf. Die meisten Menschen in derSchweiz feiern sie und daher möchte

ich sie auch in der Schule thematisieren. Es gibt so viele schöne alte Geschichten, die sich vorallem in der Mittelstufe sehr eignen», sagt diePrimarlehrerin Senta Clifford, die in RüscheggSchülerinnen und Schüler der 1. bis 4. Klasseunterrichtet. «Im Lauf der Jahre habe ich dem Thema immer weniger Raum gegeben. Einer-seits, weil so viel anderes ansteht, andererseitsaber auch, weil vor allem in religiös durchmisch-ten Klassen Unsicherheiten auftauchen.» Sie hat sich darum für eine Weiterbildung entschieden,und zwar im Rahmen eines Jahreskurses desIVP NMS.«Es war ein gelungener Mix aus Wissenserwerb,Diskussionen und Raum für Vertiefungsarbei-ten», sagt sie. Besonders gefallen habe ihr, dassdie Teilnehmenden immer die Möglichkeit h at-ten, ihre persönlichen Anliegen einzubringen.Zum Beispiel, wie man mit einem Todesfall ander Schule umgehen oder wie man mit Elternanderer Religionen kommunizieren könnte.«Was mich beeindruckte, war auch der Vor-trag eines Dozenten der Uni Fribourg. Er gabuns interessantes Grundwissen zum Christen-tum weiter», sagt Senta Clifford. Dieses Wissenkönne sie zwar nicht direkt in der Schule ein-bringen, sie erachte es indessen als bereicherndepersönliche Weiterbildung. Auf dem Programmstand auch ein Austausch mit Menschen anderenGlaubens im Haus der Religionen. «So lernten

 wir ihre Haltung kennen und konnten Kontakteknüpfen. Dies, denke ich, kann dazu beitragen,Konflikte zu vermeiden.»

Zu empfehlenDen Jahreskurs kann sie jenen Lehrpersonenempfehlen, die religiöse Themen im Unterricht grundsätzlich gerne aufgreifen würden und des-halb nach Wegen suchen, wie sie dies in der heu-tigen Zeit machen könnten. «Wir hatten auchZeit, ein Projekt auszuarbeiten. So konnte jederetwas Praktisches mitnehmen für den eigenenUnterricht», so die Lehrerin. Sie schätze es zu-dem, dass die Organisatorin, die gleich zeitig Mitautorin eines Lehrmittels ist , viel Fachwis-sen hat und jeweils zahlreiche Bücher und Un-terrichtsmaterial mitbrachte. «Ich konnte michimmer sehr in die Lehrmittel vertiefen, unddavon werde ich bestimmt noch lange profitie-ren. Und was ich auch mitnehme aus dem Kurs: Weniger ist oft mehr. Ein passendes Bild kan nzu vielen guten Gedanken anregen, es braucht nicht immer eine Werkstattarbeit für 15 Lek-tionen.»

PHBERN

Religion unterrichten, ja. Aber wie?Religion ist gemäss Lehrplan Teil von NMM. Doch oft werden die Themenstiefmütterlich behandelt. Senta Clifford, Primarlehrerin in Rüschegg, hatin einem Jahreskurs neue Ideen geholt und die Weiterbildung genossen.

 Isabelle Keller 

«Es war ein gelungener Mix aus Wissenserwerb, Diskussionen und Raum für Vertiefungsarbeiten.» Senta 

Clifford schaut zufrieden auf den Kurs «Religion unterrichten» zurück, den sie an der PHBern besucht hat.

Bildzvg

sabelle Bichsel unterrichtet in Biel am Gymnasium Geschichte. Ihre Schülerinnen und Schüler sind je zur 

älfte deutscher und französischer Muttersprache. BildRW

«Wer sich für die zweispra-chige Matura anmeldet,muss belastbar sein und be-reit, Mehrarbeit zu leisten»Isabelle Bichsel

Nächster Kurs im September 

Der Jahreskurs des IVP NMS findet er- 

neut in Bern statt. Er beginnt am 

14. September 2013 mit einer öffentlichen 

Impulsveranstaltung. Detailliertes Kurs- 

programm und Anmeldetalons finden Sie 

unter www.ivp-mns.ch/weiterbildung 

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 25

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7/15/2019 BS_Juni_2013

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Seit fünfzehn Jahren führt zum Beispiel Wattenwil – wie viele andere Oberstufenim Kanton Bern – mit Erfolg und mit moti-

erten Lehrk räften Spez-Sek-Klassen und denGU9. Die Rückmeldungen der abnehmenden

tufe wie auch vieler ehemaliger Schülerinnennd Schüler sind meist gut, um nicht zu sagenehr gut. In unserer Region schaffen heute rund0 Prozent die Qualifikation für den gymnasia-en Unterricht. Dies ist eine Zahl, die durchausm Bereich dessen liegt, was gesamtschweize-sch und im Kanton Bern angestrebt wird. Dasegabungspotenzial wird so auch auf dem Landusgeschöpft. Einige Gymnasiasten entscheidench im Laufe der 9. Klasse dann dennoch fürne anspruchsvolle Berufslehre. Das finden wirut so. Sollte sich das neue Modell durchsetzen,ehlen dem Gewerbe, der Industrie und dem

Dienstleistungssektor in Zukunft unter Um-tänden die stärksten Volksschulabgängerinnennd -abgänger, die nach der 8. Klasse zwingendns Gymnasium übertreten müssen.eit fünfzehn Jahren schickt zum Beispiel derchulkreis Länggasse-Felsenau in der Stadt ern – wie viele andere Oberstufen im Kanton –ie Schülerinnen und Schüler bereits nach der 8.

Klasse in die Quarta der Gymnasien. Es ist anen Hearings der ERZ nicht gelungen, die ef-ektive Wahrheit der Situation an einer solchenekundarstufe I mit gebrochenem Bildungsganglaubhaft und drastisch genug darzustellen. Derermanente Selektionsdruck in der 7. und 8.

Klasse, nicht selten stark beeinflusst durch einemmense Erwartungshaltung der Eltern an ihre

Kinder, ist omnipräsent und massiv. Die oft wingende Zusammenlegung oder Auflösungon Klassen nach dem 8. Schuljahr als jährlich

wiederkehrender Knackpunkt, mitten in derensiblen Berufswahlphase, muss trotz schwers-er pädagogischer und sozialer Bedenken mit len Konsequenzen für die Schülerinnen undchüler und den Kanton in Kauf genommen

werden.Der Vorschlag des Erziehungsdirektors kommt war nicht ganz unerwartet, ist aber für diechulen der Sekundarstufe I mehr als enttäu-chend: zwei Jahre Sek und vier Jahre Gymna-um für alle, einzig um eine ungebrochene vier-hrige gymnasiale Laufbahn für Gymnasiasten

und Gymnasiallehrkräfte zuermöglichen. Notabene fürungefähr 1300 Jugendliche, welche bereits jetzt nach der 8.

Klasse ins Gymnasium wech-seln, und für 600, die nachdem 9. Schuljahr dazustossen. Mit keinem Wort wird er- wähnt, dass andere geschätzte8000 Jugendliche pro Jahrdafür die gebrochene Sekun-darschullaufbahn entwederneu oder kantonal zementiert erleben sollen.Das 9. Schuljahr könne auchso gut gestaltet werden. «Dasbeweisen ja jene zwei Drittelder Gemeinden, welche dieSchülerinnen schon heute vonder 8. Klasse ins Gymnasiumschicken.» Wohl oder übel! Denn das Problemist nicht nur das 9. Schuljahr, sondern – wie obenbeschrieben – auch das 7. und 8. Schuljahr! Die

Dauerselektion! Die Oberstufe als Durchlauf-erhitzer!Der Regierungsrat hat sich geäussert, wer sei-ner Meinung nach zu Gewinnern und wer zu

 Verlierern werden soll. So wie es scheint, sinddie angestrebten 20 Prozent Gymnasiastinnenund Gymnasiasten gewichtiger als die anderen80 Prozent verbleibenden Jugendlichen auf derSekundarstufe 1. Ob mit dem millionenteurenBildungsabbau die vom Regierungsrat ange-strebten Ziele von EVAMAR erreicht werdenkönnen, ist dabei mehr als fraglich.Sollte das berechtigte Anliegen der Sekundar-stufe I auf einen ungebrochenen dreijährigenBildungsgang für alle Schülerinnen und Schüler jetzt nicht berücksichtigt werden, kann nicht  wie angest rebt eine dauerhafte Lösung gefun-den werden. Wir werden uns bis zuletzt undmit allen Mitteln zur Wehr setzen – für unsereSchülerinnen und Schüler, für die Lehrkräfteauf der Sekundarstufe I – für eine gute Volks-schulbildung – und wir zählen dabei auf breiteUnterstützung.

GU9-ENTSCHEID DES REGIERUNGSRATES

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 27

Bildungsabbau, oder wie die Sekundarstufe Iendgültig zum Durchlauferhitzer degradiert wird!Oberstes Ziel muss es sein, eine öffentliche Volksschule im Kanton Bern zu haben, die allen Schü-erinnen und Schülern auf allen Bildungsniveaus eine gute Bildung bieten kann. Die Sicht zweier

Oberstufenschulen nach dem GU9-Entscheid des Regierungsrates wird dargestellt von Urs Kauf-man, Schulleiter in Wattenwil, und Rolf Rickenbach, Schulleiter in der Stad t Bern.

Urs Kaufmann, Rolf Rickenbach

Die heutige Regelung, bei der ein Teilder Schülerinnen und Schüler erst nachdem ersten Jahr der Ausbildung an

ein Gymnasium übertritt, führt trotz seriösen Absprachen unter den Leh rkräften der beidenStufen zu fachlichen, pädagogischen und orga-nisatorischen Schwierigkeiten, die die Bildungs-

qualität aller Gymnasiastinnen und Gymnasias-ten einschränkt.Die für ein Gymnasium zentralen Schwer-punktfächer können erst ab der Tertia unter-richtet werden und haben damit im Vergleichzu andern Deutschschweizer Kantonen deutlichniedrigere Bildungsziele. Einschränkungen fin-den sich auch bei der Talentförderung und dem Angebot der zweisprachigen Matur. Hier führt der spätere Beginn sogar dazu, dass die gesamt-

4 Jahre Unterricht am Gymnasiumsind unbedingt notwendig!Das in der ganzen Schweiz gültige Maturitätsanerkennungs-Reglementschreibt vor, dass die gymnasiale Ausbildung vier Jahre dauer t. Vier JahreUnterricht nach einem für diese Dauer konzipierten Lehrplan an einemGymnasium. Wer – Hand aufs Herz – würde dies anders organisieren?

 Jörg Ryser 

schweizerischen Rahmenbedingungen (AnzahlLektionen Immersionsunterricht) nicht einge-halten werden können.Der Eintritt in ein Gymnasium ist für Schüle-rinnen und Schüler aber nicht nur ein Eintritt in eine Schule mit Fächern. Zu den gymn asialenBildungszielen gehören neben den fachlichenauch soziale Kompetenzen, die Förderung desselbständigen Lernens und der Teamfähigkeit. All dies geschieht vor allem im Klassenverband.Beim Übertritt eines Teils der Schülerinnenund Schüler nach einem Jahr muss die Schul-leitung fast alle Klassen neu zusammensetzen.Fast alle Schülerinnen und Schüler müssen sichalso in einen neuen Klassenverband einleben,die neu Eintretenden müssen sich zudem an dieGepflogenheiten und Eigenheiten einer neuenInstitution mit erhöhten Anforderungen ge- wöhnen. Erfahrung sgemäss dauert es ungefährein Quartal, bis die Lehrkräfte die einzelnen

Schülerinnen und Schüler fachlich und in ihremLernverhalten abgeholt und zu einer harmoni-schen Lerngemeinschaft, sprich Klasse geformt haben.Der Entscheid des Regierungsrates, denÜbertritt ans Gymnasium für alle Schülerin-nen und Schüler zum gleichen Zeitpunkt an-zusetzen, ist erfreulich und in jeder Hinsicht logisch. Wertvolle und knappe Unterrichtszeit muss in der Tertia nicht mehr für Klassenbil-dung aufgewendet, sondern kann für die Arbeit an den gymnasialen Lehr- und Bildungszieleneingesetzt werden. Die Folge ist eine höhereBildungsqualität ohne zusätzliche Kosten fürden Kanton.Bereits jetzt wechseln etwa zwei Drittel derSchülerinnen und Schüler nach der 8. Klassedirekt ans Gymnasium. Was für eine deutliche Mehrheit e rfolgreich prakt iziert wird, funkti-oniert auch, wenn es für alle gilt. Zudem kön-

nen im Modell 8/4 auch dieunterschiedlichen Entwick-lungsphasen der Jugendli-chen berücksichtigt werden,der Übertritt in eine Quartanach dem 9. Schuljahr ist pro-blemlos möglich. Eine solchezweite Chance sehe ich bei ei-ner 9/4-Lösung kaum.Der einheitliche vierjährigeBildungsgang an einem Gymnasium reduziert den organisatorischen Aufwand der Schulenund steigert die Bildungsqualität, ohne zusätz-liche Kosten zu verursachen. Ich hoffe, dass derGrosse Rat dem Beschluss des Regierungsrateszustimmt und so ein seit vielen Jahren vor sichhergeschobenes Problem im Interesse der Schü-lerinnen und Schüler löst.

Der Autor ist Prorektor am Gymnasium Kirchenfeld 

Urs Kaufmann 

Rolf Rickenbach 

Jörg Ryser  Bilder zvg

Dass die Lehrpersonen an Gymnasienan der heutigen Situation keine Freudehaben, ist für den Berufsverband

LEBE bekannt und verständlich. Bereits nachder Quarta müssen viele Klassen neu organi-siert werden, da im zweiten Jahr jene Schüle-rinnen und Schüler zu ihnen stossen, die daserste Jahr der gymnasialen Ausbildung an denSekundarschulen absolviert haben. Die darausentstehende Unruhe wirkt belastend auf alleBeteiligten und gefährdet die Bildungsqualität. Mit dem ungebrochenen Lehrgang wird dasfrühere Unterrichten von Schwerpunktfächernfür alle möglich. Mit dem regierungsrätlichen Entscheid geratennun zusätzliche Sekundarschulen unter Druck.Für das letzte Schuljahr müssen dort, je nach Anzahl Schülerinnen und Schüler, die künftigdirekt ans Gymnasium wechseln, die Klassenneu eingeteilt werden. Solches ist pädagogischgrundsätzlich unsinnig. Zahlreiche lernstarkeSchülerinnen und Schüler, die dieses bisherige Jahr als Vorbereitung auf anspruchsvolle Be-rufsausbildungen nutzen, werden voraussicht-lich auf einen Wechsel an die Gymnasien ver-zichten. Wie diese Lernenden künftig gefördert  werden, steht noch nicht fest.

Die in den 90er-Jahren beschlossene Verkür-zung des gymnasialen Lehrgangs, welche zurheutigen verfahrenen Situation führte, wurde vorrangig als Spar massnahme lanciert. LEBEforderte 2012 mittels Petition eine gymnasiale Ausbildung, die erst nach der Volksschule be-ginnt. Die Rede war vom Modell 9/4. Dieses würde aus der Sicht des Berufsverbandes einendeutlichen pädagogischen Mehrwert bringen. Auch bernische Schülerinnen u nd Schüler soll-ten die Gelegenheit erhalten, sich im gleichenZeitumfang auf ein Studium vorbereiten zukönnen wie z. B. im Kanton Aargau.

Das Ziel des früheren Studienbeginns wird im-mer weniger erreicht. Die Zwischenjahre nach Abschluss der Matur und St udienanfang neh-men stark zu. Ein Grund dafür könnte nicht die lange Schulzeit, sondern das überaus dichteLernprogramm sein. Vor diesem Hintergrundhätten die Schülerinnen und Schüler mehrLernzeit verdient. Letztlich spricht sich die Re-gierung aber aus finanziellen Gründen gegeneine Rückkehr zum vorherigen Modell aus. DerBildungsabbau hat schon lange begonnen und wird weitergeführt. Die präsentierte Lösung verschiebt einfach die Probleme.

Christoph Michel 

Finanzen vor BildungMit seiner Entscheidung, den gymnasialen Unterricht künftig ausschliesslich an Gymnasien anzubieten,kommt der Regierungsrat der Forderung nach einem ungeteilten vierjährigen Unterricht nach. Damitstösst er viele Lehrpersonen und Schulleitungen von Oberstufenschulen vor den Kopf. Die Reaktionender betroffenen Gemeinden werden nicht ausbleiben. Noch mehr Schülerinnen und Schüler werdenin Zukunft weite Pendlerstrecken absolvieren müssen, und die Gefahr, dass viele aus diesem Grundauf eine gymnasiale Matur verzichten, steigt. Statt sich in der Quartafrage mit den Kantonen Aargau,Baselland und Basel-Stadt zu koordinieren, wählt Bern aus finanziellen Gründen einen Sonderzug.

Christoph Michel von LEBE ist enttäuscht, dass der Regierungsrat sich nicht für 

das Modell 9 / 4 entschieden hat. Dieses Modell hätte einen echten pädagogi- 

schen Mehrwert gebracht. BildFK

6 berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

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R eto Steuri besuchte nach der sechsten Pri-marklasse die Realschule in Steffisburg.«Vermutlich hätte ich die Sek geschafft,

ber niemand drängte, und das war wohl gut o.» Zur Schule sei er gern gegangen, habe auchute Noten gehabt. Bereits in der achten Klasseand Reto Steuri eine Lehrstelle als Maurer innem Baugeschäft im Dorf. Er hatte dort einen

Wochenplatz und arbeitete jeden Freitagnach-mittag für das Unternehmen. An den Wechselon der Schulbank in den Ber ufsalltag erinnert r sich gut. «Ich musste täglich körperlich ar-eiten, das hat mich gebraucht und müde ge-

macht.» Bald habe er sich aber daran gewöhnt.Dem jungen Mann gefiel es, viel draussen zuein. Abends zu sehen, was er tagsüber geleistet atte, machte ihn zufrieden.

Nach der dreijährigen Maurerlehre arbeiteteReto Steuri ein Jahr als Maurer und machte

ie Rekrutenschule. Danach – erzählt er, haber sich überlegt, dass es interessant wäre, einenweiten Beruf zu lernen. Und da er schon wäh-end der Schulzeit bei einem Zimmermann ge-chnuppert hatte und ihm dieser Beruf zusagte,bsolvierte er die Zusatzlehre, die zwei Jahreauerte, und wurde Zimmermann. «Geplant abe ich das alles nicht zum Voraus, das hat sichnfach so ergeben.»

Während der zweiten Lehre erfuhr Reto Steuri,ass die Berufsschule in Interlaken einen zwei-

 jährigen Aufbaukurs anbietet, der auf die Be-rufsmatur (BMS) oder auf Fachhochschulen vorbereitet. Nachdem er seine Lehre a ls Zim-mermann abgeschlossen hatte, meldete sichReto Steuri für diesen Kurs an. Von Montag bisDonnerstag arbeitete er als Zimmermann, amFreitag besuchte er die Schule. «Es war nicht  von Anfang an mein Ziel, die BMS zu machen.Ich dachte, das sei für andere – nicht für mich, damüsse man mehr können.» Mit der Zeit habe eraber gemerkt, dass, wenn er lernte, es gut ging,und damit sei sein Interesse gewachsen. Auf demBau begegnete Reto Steuri Berufskollegen, diemit 50 oder bis zur Pensionierung auf diesenkörperlich anspruchsvollen Berufen arbeitetenund deren Körper verbraucht waren. «Da wurdemir bewusst, dass ich, wenn möglich, einen an-deren Weg gehen möchte.»

Es klang schwierigNeugierig geworden, entschied sich Reto Steuri,nach dem Aufbaukurs die einjährige BMS zuabsolvieren. Von Anfang an habe er gewusst,dass er mit der BMS in der Tasche dann auchetwas machen wollte. «Mein Ziel war es, dieFachhochschule in Burgdorf zu besuchen undBauingenieur zu werden.» In der Maurerlehrehatte Reto Steuri manchmal gehört, wie Kolle-gen, die das Gymnasium besuchten, erzählten,sie müssten noch Physik oder Chemie lernen.«Das klang schwierig», erinnert er sich. An derBMS war er dann selber mit solchen Fächernkonfrontiert und merkte, auch das war lernbar.

Finanziert hat Reto Steuri den Aufbaukurs,die BMS und die Fachhochschule selber. «Ichhatte Erspartes, und in den Ferien habe ich alsZimmermann gearbeitet.» Gewohnt hat er beiseinen Eltern. «Ich bin dankbar, dass ich michneben der Schule und dem Arbeiten nicht auchnoch um einen Haushalt kümmern musste.»Ferien hat Reto Steuri schon lange nicht mehrgemacht. Er begrüsst es daher, nach Studienab-schluss ein paar Wochen frei zu haben, bevor erim August seine neue Stelle als Bauingenieur an-fängt. «Ich freue mich aber auch, nach der BMSund sechs Semestern Studium, zu arbeiten undErfahrungen zu sammeln.» Wie seine Karriere weitergehen soll, lässt Reto Steuri vorderhandoffen. Schön fände er, wenn er später mehr Ver-antwortung übernehmen könnte. Einen Masterzu machen, kann er sich derzeit n icht vorstellen.«Titel zählen für mich nicht, wichtiger ist, waseiner kann und was er daraus macht.»

Nicolas Reidhaar hat im Jahr 2010 an der UniBern Biologie mit dem Schwerpunkt Zell- und Molekularbiologie abgeschlossen. «Ich habe da-mit zwar ein Masterdiplom, aber noch keinenBeruf», stellt er fest und ergänzt: «Nur wenigeStudienrichtungen führen zu einer konkreten Tätigkeit – Jura zum Beispiel oder Medizin.»Im Kollegenkreis machen laut Nicolas Reidhaar viele dieselbe Erfahrung. Das Studium ist been-det, nun gilt es zu entscheiden, wie die beruflicheLaufbahn weitergehen soll. Existenzielle Über-legungen spielen dabei bei vielen erstmals eine

Rolle. «Diese Lebensphase kann im Alter von26, 27 Jahren heftig sein. Vorher war vieles klar.Ich habe mich für eine Studienrichtung einge-schrieben, es hat mir gefallen, und wie schonim Gymnasium bestand meine einzige Aufgabedarin, Prüfungen zu bestehen.» Das sei zwaretwas verkürzt zusammengefasst, aber trotzdemeine Realität. Mit Fragen, wie man ohne Berufs-erfahrung in den Arbeitsmarkt kommt, welcheKarriere man machen will oder wie der künf-tige Arbeitsplatz aussehen soll, würden viele erst nach dem Studium konfrontiert.Diese ungünstige Ausgangslage könnte ver-bessert werden; Nicolas Reidhaar schlägt vor:«Universitäten, Wirtschaft und Bundesämtersollten konstruktiv zusammenarbeiten.» Daskönnte so aussehen, dass definiert wird, welcheFachkräfte der Arbeitsmarkt in den kommen-den Jahren braucht. Die Studiengänge würdenauf den festgelegten Kriterien aufgebaut. «Es

bringt wenig, wenn jemand eine Masterarbeit über ein Protein schreibt, dann aber auf Stellen-suche merkt, dass sein Wissen nicht gefragt ist.»Dass dies ein Umdenken erfordert, weiss Nico-

las Reidhaar. Firmen müssten bereit sein, Leuteanzustellen, die erst den Bachelor gemacht haben. Junge Arbeitskräfte könnten Berufser-fahrungen sammeln und herausfinden, ob undin welchem Spezialgebiet sie eine Masterarbeit machen oder eine Dissertation schreiben wol-len. Nicolas Reidhaar stellt sich allerdings dieFrage, ob Arbeitgeber bereit sind, Geld für die Ausbildung zu investieren. «Um Firmen fin an-ziell zu entlasten, könnten Studierende einenLehrlingslohn erhalten.»

Einen Beruf findenDie erste Arbeitstelle, ein Praktikum, fand Ni-colas Reidhaar bei «Agroscope». Der Bundes-betrieb forscht vorwiegend in den BereichenLandwirtschaft, Ernährung und Umwelt. «Ich war in der Bienenforschung tätig.» Weil geplant  war, die Forschungsgruppe aufzulösen, sah ersich nach einem halben Jahr nach einer neuen

Stelle um. Heute arbeitet der junge Biologe bei«Crucell», einer Firma, die Impfstoffe herstellt.Lange wolle er nicht bleiben. «Weil Englisch Arbeitssprache ist, konnte ich meine Sprach-

kenntnisse enorm verbessern.» Doch das Gelbe vom Ei sei der Job nicht – zu viel Büroarbeit, erfühle sich unterfordert. Glücklicherweise durfteer Präsentationen machen. Dabei hat NicolasReidhaar gemerkt, dass er gerne vor Leutensteht. «Ich kann die Aufmerksamkeit aufrecht-halten und Sachverhalte verständlich erklären.» Auch seine Chefinnen hätten ihm diesbezüglichpositive Feedbacks gegeben. Wenn alles klappt,beginnt Nicolas Reidhaar daher im Septemberdie Pädagogische Hochschule in Bern. «Viel-leicht werde ich danach Teilzeit arbeiten und ineinem anderen Fach den Bachelor machen. In Math oder Physik zum Beispiel.» Trotz der Schwier igkeiten im Zu sammenhangmit dem Berufseinstieg, Nicolas Reidhaar würde wieder den g ymnasialen Weg wähle n.«Mich interessiert fast alles. Ich konnte mich –damals 16-jährig – unmöglich für eine Berufs-lehre entscheiden.» Dass er im Gymnasium so

 viel Unterschiedliches gelernt hat, bei Chor-projekten mitsingen konnte und zu differen-ziertem Denken angeregt wurde, bereicheresein Leben.

BERUFSBILDUNG IM FOKUS, TEIL X

8 berner schule / école bernoise Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 berner schule / école bernoise 29

Matur oder Berufsmatur?Den passenden Weg finden und gehenMit 16 Jahren hat der eine junge Mann eine Ber ufslehre, der andere das Gymnasium begonnen. Sie haben un-erschiedliche Erfahrungen gemacht – doch ihr Ziel ist dasselbe: Reto Steuri, bald Bauingenieur, und Nicolaseidhaar, Biologe mit Masterdiplom, möchten auf einem Beruf arbeiten, der Freude macht und Zukunft hat.

 Hildegard Netos 

eto Steuri hat die Berufsmatura gemacht und ist nun auf dem Weg zum Bauingenieur, Nicolas Reidhaar studierte nach der gymnasialen Matur Biologie. Die 

eiden 27-jährigen Männer berichten von ihrem Bildungsweg und den Berufschancen, die sich ihnen nun eröffnen. Bilder HN

Der VergleichSoll der Einzelne den Wunschberuf lernen können, obwohl die-ser auf dem Markt nicht nachgefragt wird, oder soll die Berufs-wahl an die Aussicht auf eine St elle gekoppelt werden?

 A  uf den ersten Blick möchte ich es eigent-lich jedem jungen Menschen ermögli-chen, seinen Wunschberuf zu lernen.

 Wenn ich es mir aber genauer überlege und dieKosten des Staates ins Spiel bringe, dann sollteder erstgelernte Beruf einem ermöglichen, auf eigenen Beinen zu stehen, d. h., eine Stelle zufinden und den Lebensunterhalt bestreiten zukönnen. Der Wunschberuf kann danach ohne Weiteres noch gelernt werden.Heute ist es – vorausgesetzt, Wille und Fähig-keit ist vorhanden – praktisch zu jedem Zeit-punkt möglich, fast jeden Beruf zu lernen. Ichkönnte mit meinen 45 Jahren also nochmalsfrisch beginnen und einen völlig anderen Beruf erlernen und ausüben. Ich kenne ein Ehepaar,das lange ein Sportgeschäft geführt hat. DasGeschäft wurde verkauft, nun machen sie, wasihnen Spass macht. Er arbeitet als Gärtner undChauffeur in einem Hotel, organisiert Velo-reisen, vertreibt verschiedene biologische Ess- waren aus Sizilien. Sie hat während des letzten Winters in einem Restaurant in einem Skigebiet serviert. Die beiden machen einen zufriedenenEindruck! Wenn wir die Kosten näher anschauen, fällt auf,dass ein Absolvent einer technischen Fachhoch-

schule wesentlich weniger kostet als ein ETH- Absolvent. Die Jahreskosten der öffentlichenHand für einen Lehrling für den schulischen Ausbildungsteil beliefen sich in den Jahren2003/2005 auf 8600 Franken, ein Maturitäts-schüler kostete 19 600 Franken. Während einStudent einer Fachhochschule Technik im Jahr36 000 Franken kostete, wurde der ETH-Stu-dent mit 88 000 Franken pro Jahr vom Staat finanziert. Wenn wir nun noch die Nachfrageins Spiel bringen, wird es noch deutlicher: Ob-schon es bloss einige Dutzend neue Fachhisto-riker jährlich braucht, gab e s im Jahr 2011 4282Studierende mit Hauptfach Geschichte oderKunstgeschichte, es gab 7847 Studierende inPsychologie, 4520 in Politologie, 2654 in Kom-munikationswissenschaften und 1184 in Ethno-logie. Was machen all die «fertig ausgebildeten»Fachleute nach dem Studium und was kostet dasden Staat und die Wirtschaf t? Sicher, es braucht auch Leute, die nach einem abgeschlossenenStudium in die Forschung einsteigen, doch steht der Bedarf an Wissenschaftlern nicht im Ver-hältnis zur Anzahl der Uni-Absolventen. Während bei den Fachhochschulen die Unter-nehmen die Türe einrennen und praktisch je-der Student schon vor Abschluss eine Stelle hat,suchen Uni-Studenten nach Praktikumsstellen,damit sie zu etwas Berufserfahrung kommen.Oder sie bewerben sich auf Stellen, für die sie gar

nicht ausgebildet wurden, und der Betrieb mussdie Ausbildung nachholen.Im Betrieb meines Sohnes wurde eine Um- weltingenieurin angestellt, weil es im Moment praktisch unmöglich ist, einen Bauingenieur zufinden. Er hatte nun als Lehrling im 3. Lehrjahrdie Aufgabe, die Ingenieurin in Bewehrung zuunterrichten, ihr zu zeigen, wie man die Eisenin einer Betonplatte verlegen muss, damit siehält – verkehrte Welt!

 Hans Huggler 

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ald liegt das erste Lehrjah r hinter Ihnen.Wie würden Sie die vergangenen Monate in

enigen Sätzen umschreiben?K  W : Die Zeit war sehr lehrreich

nd absolut spannend. Kein Tag verging, an

em ich nicht etwas Neues dazu gelernt habe.angeweile kenne ich überhaupt nicht.

B: Es hat Spass gemacht, und ichin mit meiner Berufswahl absolut zufrieden.ch habe viel Neues gelernt. Meine Arbeit ist örperlich anstrengend, doch daran habe ich

mich gewöhnt. In den Wintermonaten ging estwas ruhiger zu und her. Da konnte ich Über-eit abbauen und Ferien nehmen. Von meinem

Chef erhalte ich positive Rückmeldungen, daseut mich natürlich.

Was freut Sie besonders?: Besonders schön finde ich, wenn ichne Arbeit erstmals allein machen kann. Dabei

u spüren, dass man mir das zutraut, motiviert.etzt im Frühling habe ich von den Unterhalts-rbeiten vorwiegend in Gärten auf den Bauewechselt. Das ist etwas strenger, macht aberpass, weil die Arbeiten sehr abwechslungsreichnd, etwa den Aushub machen, Teiche gestal-

en, Platten legen, Treppen bauen.

W : Ich bin sehr gerne unterwegs, draussenm Vermessen. Bestehende Leitungen messen,

oder auf einer Baustelle die Armierung abneh-men. Toll ist, wenn ich neue Projekte beginnenkann, da erhalte ich Verantwortung und kannselbständig arbeiten. Überhaupt ist die Selbstän-digkeit etwas, was ich enorm schätze.

Gab es Schwierigkeiten, die zu überwindenwaren?

 W : Ich habe bis anhin mehr für den Tiefbau gearbeite t, daher bin ich beim Be-rechnen von Armierungen noch etwas lang-sam, oder ich mache Fehler, bei der Länge derEisen zum Beispiel. Mit etwas mehr Übung werde ich das aber schon noch in den Griff bekommen.

B: Körperlich bin ich zwei, drei Mal anGrenzen gestossen, merkte, dass ich mich zu-rücknehmen muss. Da war ich froh, wenn Feier-abend war. Am nächsten Tag war ich dann wie-der fit. Über den Winter habe ich festgestellt,dass die körperliche Kraft sich etwas abgebaut hat. Ich habe viel Schnee – zum Beispiel beiFerienhäusern – geräumt, das trainiert die Mus-kulatur einseitig.

Wie reagiert Ihr Vorgesetzter,wenn etwas schiefläuft?B: Wenn etwas nicht korrekt oder unge-nau ist, dann muss ich es halt ausbessern, oder jemand anders macht es dan n. Mein Chef wi rdaber nicht wütend. Ich darf Fehler machen undkann daraus lernen.

 W : In der Regel sind Fehler kein Problem. Wichtig ist, dass ich daraus lerne. Etwas Stresskann allerdings entstehen, wenn ein Projekt am Abend fertig sein muss und der Chef kurz

 vor Feierabend feststellt, dass etwas an meiner Arbeit n icht korrekt ist. Dan n muss das ganzschnell korrigiert werden. Zum Glück kommt das selten vor.

Wie erleben Sie den Besuch der Berufsschule? W : Ich gehe viel lieber zur Arbeit als zurSchule. Im Büro kann ich meinen Arbeitstagselbständig gestalten. Ich bin verantwortlichdafür, dass meine Aufgaben am Abend erledigt sind. Wann ich was mache, bestimme ich weit-gehend selber. In der Schule muss ich mich demStundenplan fügen. Wenn Math ist, ist Math,auch wenn ich keine Lust darauf habe. Mit denFächern habe ich kein Problem, die besucheich gerne, auch den allgemeinbildenden Un-terricht. Die Inhalte sind überall interessant.Einzig im Freihandzeichnen, da bin ich nicht so stark.

B: Der Tag an der Berufsschule ist kör-perlich gesehen eine Erholung. Wir lernen sehr viel. Besonders die Fächer Berufskunde undSport mag ich sehr gern. Ich finde es spannend,den Bodenaufbau, die Bedeutung der verschie-denen Bodenschichten und immer mehr Pflan-zen kennen zu lernen. Anfänglich hatte ichetwas Angst davor, so viele Pflanzennamen inLatein und Deutsch wissen zu müssen. Ich habeaber gemerkt, dass mir das gut gelingt, ich musseinfach dranbleiben. Wenn ich unterwegs binund Pflanzen sehe, wiederhole ich ihre Namen.Bei solchen, die ich noch nicht kenne, frage ichden Chef oder einen anderen Lehrling, der inder Ausbildung schon weiter ist.

 Haben Sie hin und wieder Heimwehnach der Schulzeit?B: Eigentlich nicht. Nur manchmal, wennich Schüler sehe, die einen freien Nachmittaggeniessen – dann denke ich, das wird auch beieuch noch anders. Zurück möchte ich trotzdemnicht. Meine Arbeit gefällt mir, und ich über-nehme gern selbstbestimmt die Verantwortungdafür.

 W : Nein, überhaupt nicht. Einzig die lan-gen Schulferien vermisse ich etwas. Aber hierim Geschäft ist es sehr spannend, ich habe am Wochenende frei und kann auch mal einen Tagfreinehmen. Das ist super.

 Interview Hildegard Netos 

BERUFSBILDUNG IM FOKUS TEIL XI

0 berner schule / école bernoise Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 berner schule / école bernoise 31

«Von meinem Chef erhalte ich positiveRückmeldungen, das freut mich natürlich»m Spätsommer 2012 traf die «berner s chule» Kathrin Werren und Simon Blaser. Beide hatten gerade ihre Lehreegonnen. Sie als Zeichnerin EFZ, Fachrichtung Ingenieurbau, er als Landschaftsgärtner. Bald geht ihr erstes Lehr-

ahr zu Ende – Stichworte dazu: Freude an der Selbständigkeit, Spass, Neues zu lernen, Langeweile gibt es nicht.

uch die zukünftige Zeichnerin EFZ Fachrichtung Ingenieurbau, Kathrin Werren, schätzt die Abwechslung,

ie ihr die Ausbildung im Lehrbetrieb und an der Berufsfachschule bietet. Bildzvg

Die Berufslehre prägt Beginn der Lehre – Lehrabs chluss: Wenn ich mir die Lernenden anschaue,dann ist das doch ein gewaltiger Unterschied. Bei den Landschaftsgärt-nern fällt es natürlich schon rein körperlich auf: Waren die Lernenden zuBeginn der Lehre noch «Büebis und Meitschis», teils noch klein und zer-brechlich wirkend, teils etwas übergewichtig und unbeweglich, dann ste-hen nun kräftige junge Frauen und Männer vor mir, die gewohnt sind, ingrösster Hitze Steine zu bearbeiten und Mauern und Treppen zu bauen.

 W as weiter auffällt, ist der Berufsstolzund bei vielen das Berufsinteresse. Es wird untereinander gefachsimpelt.

 Wenn man gemeinsam u nterwegs ist, werdenüberall Gärten kritisch begutachtet und kom-mentiert. Die Lernenden sind sehr stolz, dass sie verschiedene Arbeiten selber ausführen könnenund dafür verantwortlich sind. Der eigene Be-trieb ist nun bekannt, die Lernenden stehen zuihrem Betrieb, oder aber sie wissen ganz genau,dass sie dort nicht mehr arbeiten wollen.Die Persönlichkeit ist stabiler geworden, die jungen Ber ufsleute verkaufen ih re Arbeit, wis-sen wie man mit schwierigen Kunden umgeht, wissen, was sich gehört, freuen sich, wenn derKunde mit dem Resultat zufrieden ist.In der Klasse passiert natürlich auch einiges während der Lehrjahre. Der Schultag wird als Abwechslung zum Arbeitsalltag ge schätzt u ndgenutzt. Unter Gleichgesinnten finden sich im-mer neue Freunde. Für uns sind auch die Exkur-sionen sehr wertvoll: Sieben Tage in Hollandzusammen auf einem Schiff leben, da lernt mansich gut kennen. Da wird diskutiert, philoso-phiert, gespielt, das Besondere genossen, überdie Besonderheiten des Landes gestaunt. Wirhaben auch immer mal wieder einen Lernen-den, der zum ersten Mal das Meer sieht. Hier

lernt man die Kollegen kennen, mit denen manteilweise vorher kaum ein Wort gewechselt hat.Nach der Reise beschweren sich die Lernen-den jeweils, dass wir die Auslandexkursion erst 

zu Beginn des letzten Lehrjahres durchführen. Aber auch zu Hause i m Ausgang treffen sicheinige regelmässig, die Walliser kommen dafürzu den Berner Oberländern ins Saanenland oderladen die Kollegen ins Wallis ein.Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut dieLernenden diese schwierige Zeit meistern: Fin-den der eigenen Persönlichkeit, Ablösung vonden Eltern, Umgang mit den vielen Erwar-tungen der Chefs, Vorarbeiter, Kunden usw. Mündigkeit, Liebe und Sexualität, Umgangmit Krisen. Während der Berufslehre werdendie jungen Menschen mit verschiedensten Her-ausforderungen von aussen und von innen kon-frontiert. Glücklicherweise scheitern aber nursehr wenige. Vielleicht liegt es daran, dass die Jungen einen Sinn in ihrer Arbeit sehen undregelmässig eine Anerkennung ihrer Arbeits-leistung erhalten: Auf der Arbeit werden sie jarecht gefordert, sie sehen aber auch ein Resul-tat, wissen, warum sie die Arbeit verrichten.Die Rückmeldung erhalten sie «von aussen», vom Kunden. Das ist bisweilen hart , aber es ist die Realität, nichts Künstliches – und ist derKunde zufrieden, sieht man förmlich, wie dasSelbstvertrauen und der Selbstwert der jungenBerufsleute wächst.

 Hans Huggler 

Simon Blaser blickt aufs erste Lehrjahr als Landschaftsgärtner zurück. Bildzvg

Elf Mal Berufsfachschule im Fokus 

Das duale Bildungssystem, wie es in der Schweiz 

angeboten wird, ist einzigartig. Das hat auch die 

Berufsschulserie in der LEBE-Zeitschrift gezeigt.

Die «berner schule» hat im Schuljahr 2012 / 2013 

elf Beiträge publiziert, die Sie ab sofort auf www.

lebe.ch herunterladen können. Auch in Zukunft 

wird die «berner schule» wichtige Themen und 

Entwicklungen der Berufsbildung aufnehmen. MG 

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Max Suter steht als Vorsteher des Am-tes für Kindergarten, Volksschuleund Beratung der bernischen Erzie-

ungsdirektion kurz vor der Pensionierung.uch Roland Santschi, Gesamtschulleiter derrimar- und Realschule Langnau, wird in denächsten Wochen sein Büro räumen. Die «ber-er schule» bat die beiden ehemaligen Lehrerm einen selbstkritischen Blick auf über 50 Jahreersönliche Schulgeschichte.Ich kann auf 55 Jahre Schulgeschichte zurück-chauen.» Im Jahr 1958 startet Max Suter seineildungskarriere als Kindergartenschüler in

 Thun. «Mein 3./4.-Klass-Lehrer war z war einhervorragender Pädagoge, der immer Zeit füruns hatte und mich faszinierte, er war aber auchein Einzelgänger, der von seinen Kollegen nicht akzeptiert wurde», beschreibt Suter Gründe,die dazu führten, dass er das Lehrerseminar be-suchte, um Lehrer zu werden. Roland Santschimachte zuerst ein Handelsdiplom und wurdenach dem Besuch des anderthalbjährigen Ober-seminars und einem Landeinsatz Primarlehrer.«Der halbjährige Landeinsatz, den wir wegendes Lehrermangels absolvieren mussten, wareine schreckliche Erfahrung», blickt Santschiauf seinen Kaltstart als Lehrer zurück. «Als ichmeine erste richtige Stelle – das war bereits inLangnau – antrat, wusste ich nicht, ob ich es als

Lehrer schaffen würde. Aber ich hatte immer-hin die Möglichkeit, in den Handel zurückzu-kehren», sagt Roland Santschi.

Langnau war Pioniergemeinde Mitte der 80er-Jahre kamen die ersten Karriere-schritte der beiden Gesprächspartner, die sichschon lange kennen und sich bei der rückbli-ckenden Analyse meistens, aber nicht immereinig sind. Roland Santschi wurde zuerst Schul-hausvorstand und kurz darauf Gesamtschul-leiter in Langnau. «Langnau war und ist diePioniergemeinde bei der Einführung einer Ge-samtschulleitung», erzählt Santschi. Das Dorf mit den zahlreichen Aussenschulen reduzierteschon früh die Zahl der Schulkommissionenund wird im Jahr 2014 auch noch die Sekun-darschule unter das Dach der Gesamtschul-leitung nehmen. Die Erziehungsdirektion saheine Schulgemeinde mit Gesamtschulleitungnicht vor, und so musste in der EmmentalerGemeinde das neue System zuerst ausgetestet  werden. Santschi erinnert sich, dass es demSchulinspektorat unmöglich erschien, dass dieneu eingeführten Mitarbeitergespräche mit denSchulhausvorständen seine Domäne seien. EineSelbstverständlichkeit aus heutiger Sicht.«Ich war im richtigen Moment am richtigenOrt.» So begründet Max Suter, warum er be-reits mit 31 Jahren Schulinspektor wurde. AlsPräsident der Sektion Bern des Bernischen Leh-rervereins (BLV) kannte er die wichtigen Leutein der Erziehungsdirektion, und als Mitgliedder FDP war er in der richtigen Partei. «Bis zur Jahrtausendwende wurden Schulinspektoren-Posten im Kanton Bern nach dem Parteiproporz vergeben», erzählt der Amtsvorsteher, und manspürt, dass auch er immer wieder staunt, wiestark sich das bernische Bildungswesen in denletzten 30 oder 40 Jahren verändert hat.«Eine Karriere als Schulinspektor – das war niemein Ziel», erzählt Roland Santschi freimütig.Die Nähe zur Schule, zu den Kindern und zuden Lehrerinnen und Lehrern sei ihm immer viel wichtiger gewesen als eine Laufbahn beimKanton. Zudem hätten Schulinspektoren nochlange einen schlechten Ruf gehabt. Sie seien alspädagogische Instanzen und vom Regierungsrat gewählte Autoritätspersonen nicht selten unan-gemeldet ins Schulzimmer eingedrungen undhätten auch einmal den Unterricht unterbrochen,um dem Lehrer zu zeigen, wie man richtig unter-richte. Max Suter bestätigt diesen Eindruck. Ererinnert sich auch, dass bei der Lehrprobe beim Abschluss der Lehrerausbildung gar zwei Inspek-toren anwesend waren und erst ab den 80er-Jahreneine Lehrperson vom Seminar mit ins Spiel kam.

Nach 18 Jahren als Schulinspektor hatte MaxSuter wiederum Lust auf einen Karriereschritt.«Ich kam mit den Leuten in der Verwaltunggut aus und so wurde ich Abteilungsvorsteher Volksschule deutsch in der Erziehungsdirek-tion», erzählt Suter, nicht ohne zu betonen, dassdamit ein grosser Verlust an persönlicher Frei-heit verbunden gewesen war. Nur gut ein Jahrspäter konnte Suter als Amtsvorsteher nach-rutschen, da sein Vorgänger in die Dienste derBundesverwaltung befördert worden war. Manspürt, dass Max Suter zufrieden ist mit seinerberuflichen Laufbahn. E r betont aber auch, dasser dafür einen Preis bezahlte: «Die Gestaltungs-freiheit wurde immer geringer. Ich führte aus, was andere entschieden.» Manchmal wurde Su-ter auch angefeindet, etwa als die neue Schüler-beurteilung «Schübe» Anfang des neuen Jahr-hunderts scheiterte. Das Projekt wurde unterFederführung der Sekundarschulen Langnauund Schwarzenburg von vielen Lehrpersonenals undurchführbar kritisiert und schliesslich von Erziehungsdirektor Mario Annoni abge-brochen. Was hat die Erziehungsdirektion ausdiesem Desaster gelernt?

Mangelndes Vertrauen?Bei der Beantwortung dieser Frage kommt Ro-land Santschi in Fahrt. «Die Erziehungsdirek-tion wurde sich bewusst, dass Neuerungen nicht einfach über die Köpfe der Lehrpersonen hin- weg eingefü hrt werden dürfen.» Noch stärkerspürbar wurde das Bestreben der Erziehungs-direktion, jede Neuerung mit einer Vielzahl vonUnterstützungsmaterialien und Info-Broschü-ren zu begleiten. Santschi staunt, dass zur An-leitung der Lehrpersonen im Fach Französischeben eine 23 Seiten umfassende Umsetzungs-hilfe für die Beurteilung publiziert worden ist.«Man traut den Lehrpersonen offenbar nicht mehr so viel zu. Es kann doch nicht sein, dass eszur Beurteilung eines einzelnen Fachs 23 Seitenbraucht. Wer soll das alles lesen?», wundert sichder abtretende Gesamtschulleiter aus Langnau. Mit dieser Vermutung ist Max Suter gar nicht einverstanden. «Es wurden immer wieder Un-terstützungsmassnahmen gefordert, nun liefern wir diese eben.»Zufrieden ist Suter mit dem Umstand, dassdie Erziehungsdirektion mehr und mehr alsDienstleistungsorganisation für Schulen undimmer weniger als Feindbild der Lehrerinnenund Lehrer wahrgenommen wird. «So, wie derUnterricht individueller wurde, so wurden auchunsere Dienstleistungen immer individueller.Ob Schülertransporte, Weiterbildung, Unter-stützung bei der Integration, Schulorganisation

oder den Tagesschulen – jede Schule und jedeGemeinde habe heute unterschiedliche Bedürf-nisse und Angebote. Dies habe zwar einen Meh r-aufwand bei der Verwaltung zur Folge, sei aberein nicht mehr umkehrbarer Prozess. Zudemhat die Wahl von Bernhard Pulver im Jahr 2006der ERZ eine Imagekorrektur gebracht. Sein Vorgänger setzte a ls Direktor der Erziehungs-direktion andere Schwerpunkte. Ganz andersBernhard Pulver, der im Volksschulbereich über jedes Detail ins Bild ge setzt sein will und sichmit seiner grossen Wertschätzung, die er denLehrpersonen entgegenbringt, bis weit über dieKantonsgrenzen einen Namen geschaffen hat.

Wer soll noch Lehrer werden? Wer soll heute noch Lehrerin oder Lehrer werden? Diese Frage darf im fast anderthalb-stündigen Gespräch mit Max Suter und RolandSantschi nicht fehlen. «Es ist immer noch eintoller Beruf für Leute, die gerne mit Kindernund Jugendlichen arbeiten», sagt Suter. Wergerne Freiheiten geniesse, Prioritäten setzenkönne und auch persönliche Interessen einbrin-gen möchte, könne im Lehrberuf immer nochglücklich werden. Man müsse sich aber bewusst sein, dass nicht alle Kinder pflegeleicht seien.

Das sieht Roland Santschi genau gleich. «DerLehrberuf ist ein schöner, kreativer Beruf.» DerLangnauer wagt einen Vergleich zu früher: «Die jungen Leh rkräfte sind genau gleich engagiert und kreativ wie früher, aber sie achten mehr auf ihre Work-Life-Balance – sie können sich besserabgrenzen, und das ist gut so.»Suter und Santschi ist klar, dass viele Lehrper-sonen nicht mehr ein ganzes Berufsleben langunterrichten werden. «Das hängt auch mit denfehlenden Lohnperspektiven zusammen», er-klärt Suter, der bis vor Kurzem Präsident derKaderorganisation des Staatspersonals warund immer auch viel Verständnis für die ge- werkschaftliche Arbeit von LEBE hatte. AuchRoland Santschi pflegt ein gutes Verhältnis zuseinem Berufsverband, in dessen Schulleitungs-kommission er jahrelang mitgearbeitet hat.Die Zukunft ist anders. Das ist auch bei derSchule so. Die beiden Gesprächspartner sindüberzeugt, dass die Schule durch die Einführungdes E-Learnings und wegen der beschränktenRessourcen in den nächsten Jahren einen star-ken Wandel erleben wird. Eines ist klar, sowohlSantschi wie Suter wollen die Entwicklungenim Schulwesen weiterhin beobachten, auch nachihrer Pensionierung im Sommer 2013.

LEHRERKARRIEREN

2 berner schule / école bernoise Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 berner schule / école bernoise 33

Max Suter und Roland Santschi treten abAls sie in den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts zum ersten Mal unterrichteten, war die Schuleine andere. Über 30 Kinder in der Klasse normal, Individualisierung ein Fremdwort. Die «berner schule»prach mit Max Suter und Roland Santschi, die beide als ehemalige Primarlehrer Karriere machten.

Max Suter wurde bereits mit 31 Jahren Schulinspektor. In den letzten zehn Jah- 

en war er Vorsteher des Amtes für Kindergarten, Volksschule und Beratung. Im 

espräch schaut er auf eine insgesamt 55 Jahre dauernde Schulkarriere zurück.

Der Langnauer Roland Santschi war einer der ersten Gesamtschulleiter des 

Kantons Bern. Er hat festgestellt, dass die Erziehungsdirektion seit dem 

«Schübe»-Desaster die Information der Lehrpersonen sehr ernst nimmt.

 Michael Gerber 

Bilder FabianKramer

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0 JAHRE

ern Nordnna Benker-Messerli, Meikirchdrian Bhend, Grossaffolternnnemarie Filep-Canale, Ostermundigen

Christine Grunder Glaser, Ostermundigenliane Grüter, Bern

Christine Heger-Moser, OstermundigenMarliese Huggenberger-Affolter, GrafenriedUrs Loosli-Büttiker, Meikirchrène Nyfeler-Geiser, Fraubrunnen

Urs Ochsenbein, Moosseedorf Heinz Sahli, Toffen

rigitte Scheidegger, Muririgitte Schindler, Bolligen

ern Stadt Heinz Abplanalp, GümmenenMagdalena Bauer, Bern

rigitta Rusca, Bösingensther Scheuner-Bäschlin, Bernveline Schindler-Bill, Bern

Martin Steiner, ButtenriedRudolf Strüby, Spiegel

ern Südnnemarie Balzli, Schwarzenburglsbeth Edelmann Wyss, Bern

Hanspeter Gloor-Dysli, RiggisbergRegina Hänni, BernWalter Hofmann, Schwarzenburg

rwin Rolli, WichtrachHans-Ueli Suter, Ins

usanna Wenger-Nydegger, WabernWalter Widmer-Käser, BelpKurt Zuber, Mühlethurnen

mmentalMadlen Baumgartner, GrosshöchstettenRuth Bürki-Siegenthaler, Röthenbachörg Glauser, Langnau

Hans Hirschi-Baumann, Schüpbachritz Käser, Kirchberg

Margrit Käsermann, LyssachNiklaus Meyer, Trub

eat Mühlemann, LützelflühRudolf Schneiter, Emmenmatt Urs Schürch, Oberthal

eat Widmer, Kirchberg

OberaargauUrs Ammann-Fischer, LangenthalRolf Baer, LangenthalChristoph Beck, ThörigenMartin Blaser-Bernhard, Langent hal

 Margret Born-Moser, NiederbippBruno Emmenegger, HerzogenbuchseeSusanne Gasser-Gerber, RumisbergHeinz Gränicher, BützbergBeat Rüegsegger, Huttwil Andreas Schneeberger, Eriswil

Elisabeth Waeber-Rüegsegger, HuttwilOberland Nord Walter Affolter, SteffisburgBarbara Affolter, Steffisburg Andreas Dähler, SteffisburgSylvia Frutiger-Kaempf, Thun Anna Hofstetter, SigriswilCharlotte Köhli-Wölfli, ThunPeter Lohri, Gwatt  Manfred Mauerhofer, ThunEva Mesmer-Bachmann, HünibachNicolas Rüegger, Gwatt  Markus Stalder, Biel/Bienne

Oberland SüdUeli Baumann, GrindelwaldUeli Beer, Frutigen Marianne Braun-Flükiger, UttigenRobert Brunner, UnterseenHans-Jörg Dauwalder, Erlenbach Verena Hauswirth-Sieber, Gstaad Martin Kohler-Perren, St. StephanRené Ravazzolo-Meinerzhagen, ZweisimmenHelen Rychard, Schwanden-Brienz Anton Ryf-Zaugg, InterlakenHans Stähli, DärstettenUlrich Steiner-Spillmann, Frutigen Andreas von Allmen, LauterbrunnenBrigitte Zahnd, SchönriedPeter Zenger-Gyger, Grindelwald

Seeland Verena Anker-Nafzger, Lyss Werner Bangerter, VinelzHans Baumann-Linder, LobsigenPeter Joder, SafnernRudolf Krähenbühl-Bösch, AarbergBeatrice Kuster-Matter, Büren a. A.Claude Loosli, LengnauKathrin Mischler-Studer, IpsachHans Müller, GampelenFritz Niederhäuser-Rechsteiner,Grossaffoltern Matthias Richner, Ins Jürg Weidmann, MüntschemierRobert Zwahlen-Portner, BielHeinz Zwicky, Walperswil

25 JAHRE

Bern NordPia Borel, ToffenChristina Calzado-Steiger, MünchenbuchseeUrsula Gehrig, GrafenriedPierrette Gribi, BernDaniel Hebeisen, Laupen

Helena Hirschi, Ittigen Matthias Hürlimann, Utzenstorf  Martha Kam-Wegmüller, GümligenUrsula Kipfer Zbinden, MeikirchChristian Lang, Bern Annelies Lüscher, Urtenen-Schönbühl Maja Motta, FrauenkappelenChristoph Mühlheim, Jegenstorf Claudia Müller Schwizgebel, Uettligen Marcel Nussbaumer, UtzigenErika Schiffmann Loosli, ZauggenriedRosette Schumacher-Schmied, Albligen Vroni Schwander-Bhend, OberburgStefano Scola, BernEila Cornelia Signer Sahli, BätterkindenDaniela Stihl-Götz, NiederscherliIvana Thalmann, Schattenhalb Annekäthi Walther-Stalder, Bätterkinden Annemarie Wälti-Glauser, Urtenen-SchönbühlDanièle Zimmerli, Bolligen

Bern Stadt Urs Aeschlimann, GümligenKurt Balsiger, Bern Willy Bauder, MörigenRoger Bechler, Meikirch Walter Beck, BolligenRuth Bigler, OberwangenFranziska Bücheli-Klopfenstein, NiederwangenChristina Clausen König, BernBrigitte Cuvit Schläppi, Spiegel b. BernDorothea Dietrich, BernBrigitte Eichenberger-Isenring, Bern Jürg Faerber, GrosshöchstettenSandra Hartmann-Lehmann, BelpFrançois Huber, Münchenbuchsee Martin Imhof, BernPeter Kämpfen, Bern Veronika Keller, Bern Martin Lehman n, Kehrsatz Virtudes Näf-Piera, Muri Marlis Nattiel-Soltermann, BernSilvia Neukomm Salinas, BernEsther Nufer-Friedli, BernEric Pitteloud, Thun Mariette Portenier Hagi, BernKatharina Prato, BernRoland Pürro, Worb

Christine Reusser, SteffisburgRoland Schär, Bern Yvonne Scholl Mbaye, BernBarbara Sommer, BolligenErika Streit-Maurer, OberwangenChristian Stucki, BernFranca Triaca, LyssFranz Xaver Troxler-Dunkel, Spiegel b. Bern Michael Vonlanthen, Düdingen Anne-Maria Wenger, Bern

Bern SüdUeli Binggeli, SchwarzenburgFranziska Eberhard-Grossenbacher,BremgartenBeatrice Gehriger-Affolter, SchwarzenburgGabriela Geissbühler-Burkhard, WichtrachKathrin Gysin Cracknell, MattstettenBrigitte Hess, Biel / BiennePeter Hurni, Köniz

Hans Joss, RubigenDoris Kämpfer-Häberli, WichtrachKatharina Krebs-Kernen, MünsingenSabine Lächler Ibeh, KönizHelen Lanzrein Rieder, Belp Anna Barbara Liebe-Zurbuchen, ThunIrène Malnati-Wohlhauser, BelpDaniel Mauerhofer, NeueneggLorenz Nydegger-Haas, WichtrachRosmarie Petermann-Schwab, BernEdith Ramseyer Poschung, SchüpfenRenate Reinhard, Hinterkappelen Monika Reist, SpiezDenise Steiner, BernDaniela Tettamanti, BelpRosmarie Wenger-Bähler, Längenbühl Marlise Wenger-Gertsch, WattenwilChristine Wiedmer, MünsingenFranziska Wirz, BernChristoph Wüthrich, Schmitten FR 

EmmentalElisabeth Andres-Streun, WalkringenBarbara Baumann, BernChristoph Baumgartner, Schwanden Walter Bernhard, Schmidigen-MühlewegNiklaus Brügger, Burgdorf Ursula Bürki, Bremgarten Thomas Bürki, Lyssach Jeannette Bürki-Buchmann, Lyssach Annemarie Christen, Röthenbach Margrit Dällenbach-Bienz, LangnauSimon Fankhauser, Sumiswald Monika Forster-Ryf, BiembachHanna Gerber, Zollbrück  Anita Gravy-Luginbühl, LangnauBernhard Guggisberg, ZäziwilElisabeth Guggisberg-Roth, ZäziwilSonja Hänsenberger-Jaussi, Oberdiessbach Martin Imobersteg, Bätterkinden Marianne Jenny-Bösch, LangnauClaudine Kunz, MünchenbuchseeUrsula Lüthi, Weier im Emmental Verena Mathis-Bratschi, Lützelflüh-GoldbachHeidi Mauerhofer, KonolfingenBeatrice Meer-Aeschbach, EggiwilSonja Mosimann, Bern Annemarie Müller, Mühlethurnen

Ursula Nydegger Schweri, Rubigen Thomas Räber, Oberburg Julia Ramser-Flückiger, Schnottwil Martin Reiser, GümmenenBarbara Richard-Schönholzer, RütiCorinne Rothenbühler-Käsermann, MuriHelene Röthlisberger-Süess, GrosshöchstettenBernhard Siegenthaler, GrosshöchstettenUrsula Steiner-Schenk, Röthenbach Therese Wanner, KirchbergChristine Wenger, KoppigenDoris Wenger, Grosshöchstetten Andreas Zürcher, OberönzEveline Zürcher, Rüegsauschachen

OberaargauRoland Binz, Leimiswil Anita Christen, Herzogenbuchsee Markus Egli, Langenthal Manfred Eichele, Grafenried

Peter Frey, Moosseedorf Heinz Gerber, KoppigenGabriela Landolf, Zürich Anita Langenegger Meyer, Roggwil Martin Lüthi, Burgdorf Daniela Meyer-Blatter, RoggwilFranziska Pfäffli, SumiswaldUrsula Probst, Huttwil Matthias Rösti, WalliswilKatharina Sägesser, Aarwangen Monika Salzmann Peter, Langenthal Maya Scherrer-Pauli, Madiswil Alexandra Tanner-Oppliger, Melchnau

Oberland NordPia Abplanalp Spieler, MerligenKathrin Androulidakis, Uetendorf Franziska Beer, NiederwangenKatharina Bourquin-Stähli, HünibachRuth Bütikofer, Oberhofen Thomas Froidevaux, Uttigen Andreas Fuhrer-Münger, HinterkappelenDaniel Gerber, SteffisburgNathalie Gottschalk-Nydegger, SteffisburgIrène Hauenstein, OberhofenPeter Hilfiker-Gertschen, BelpIrène Jaussi Känel, ThunChristian Kämpf, Wohlen b. BernChristine Kästli Schmid, OberhofenLuc König, Hilterfingen Margaretha Kraemer-Lerch, MühlethurnenChristine Maurer, Kirchdorf Brigitte McHale-Kühne, ThunSusann Mick-Kräuchi, ThunDaniel Müller, ThunUrsula Müller-Tanner, BlumensteinGertrud Nyfeler-Stohler, ThunKatharina Röthlisberger, HeimbergUrsula Stähli-Matti, SeftigenFranziska Stucki, GurzelenChrista Zingg-Hebeisen, HeimbergKurt Zurbuchen, Goldiwil

Oberland SüdIrène Bretscher, UnterseenCyrilla Burkhalter-Unternährer, ZweisimmenChrista Cairoli-Steudler, GstaadUrsula Gertsch, Bern

 Yves Gfeller, Krattigen Thomas Hari, ErlenbachDaniela Häsler, Unterseen Jacqueline Josi, AdelbodenBéatrice Josi-Stäussi, BoltigenStephan Juchler, MeiringenChristine Minder-Wymann, GrindelwaldDaniela Müller-Linder, Reichenbach Annagret Ossola, BönigenRegula Pereira-Guntersweiler, SpiezDieter Rohrbach, Frutigen Verena Rohr-Lehmann, Frutigen Arnold Ruef, Spiez Agnes Rufener, Frutigen Andreas Schmid, OberhofenBrigitte Spielmann-Maurer, AchsetenSilvia Trachsel, Zweisimmen Jost von Allmen, UnterseenUrsula Weiss-Wenger, SpiezHeidi Winterberger Huber, Meiringen

 Mirjam Winterberger-Schütz, MeiringenSeeland Marianne Appenzeller Schnell, Biel / BienneStefan Bähler-Breu, BrüttelenEveline Bracher-Hofer, GrafenriedHanspeter Criblez, Port Pia Eigensatz-Hofer, Aarberg Maria Graber Schmutz, Biel / BienneUrsula Habegger, NidauSimone Hanke Troesch, Meinisberg Anita Herzog-Zbinden, Port Henriette Hollenweger, Biel / BienneUrsula Joss-Aeschimann, WorbRosmarie Jost, MeienriedRoland Kissling, Detligen Jürg Kohler, WorbenElisabeth Kühni, DetligenDoris Lanz Wymann, Bern Margrit Lauper, Aarberg Thomas Lüthi, BüetigenChristina Lutz-Suter, Büren a. A.Ursula Meyer, LyssBarbara Moser, Biel / BienneBarbara Müller, Biel / BienneKatrin Neidhöfer, BernEva Nussbaum-Müller, LyssDominique Perrelet, BrüggReynold Rollier, Nods Veronika Rothacher, Ins Michael Rüegger, Biel / BiennePia Schilling, BolligenUrsula Schmocker-Meyer, ErlachElisabeth Sch neider, Biel / BienneChristiane Steudler-Wanner, Lobsigen Marlies Suter-Aeberhard, RütiSabine Wiedmer, BernHeidi Wyler-Räz, SchüpfenBeatrice Zurbuchen Kounta, Biel / Bienne

40 UND 25 JAHRE IM SCHULDIENST

4 berner schule / école bernoise Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 Juni und Jul i / juin et jui llet 2013 berner schule / école bernoise 35

LEBE dankt und gratuliert seinen MitgliedernDieses Jahr können im Kanton Bern eine ganze Reihe von Kolleginnen und Kollegen auf ihr0- bzw. 25-Jahr-Jubiläum im Schuldienst zurückblicken. Der Berufsverband LEBE spricht ih-en dafür Dank und Aner kennung aus und gratuliert ihnen her zlich zu ihrem langjährigen engagier-

en beruflichen Wirken. Sie alle haben bleibende Eindrücke im Schulleben hinterlassen.

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Daraus haben wir in Absprache mit derKommission für Mehrklassenschulenfolgende Forderungen abgeleitet. Wir

bedanken uns bei allen Lehrpersonen, welche imRahmen der Stufenversammlung aktiv zu diesenForderungen beigetragen haben, und hoffen, dass

die Leitungskonferenz diese unterstützen wird.Altersgemischtes LernenDer Fremdsprachenunterricht muss auch inaltersgemischten Klassen erfolgreich gestal-tet werden können. Entsprechende Lehrmittelmüssen zur Verfügung gestellt werden. DieERZ bewilligt für Mehrjahrgangsklassen imNormbereich zusätzliche Lektionen. Sie passt die Richtlinien für Schülerzahlen wie folgt an:r"CUFJMVOHFONJOEFTUFOTBCUX6OUFSSJDIU je Fremdspracher"CUFJMVOHFONJOEFTUFOTBCUX6OUFSSJDIU je Fremdsprache

Weisungen zur BeurteilungDa Französisch Übertrittfach bleiben soll,sind klare Weisungen zur Beurteilung zwin-gend. Die geplante Umsetzungshilfe (analogzur Umsetzungshilfe Beurteilung Französisch3./4. Schuljahr) für das 5./6. Schuljahr soll denLehrpersonen bis Ende Schuljahr 2012 / 2013zur Verfügung stehen.Das Beurteilungskonzept soll konsequent wei-

tergeführt werden analog der 1./2. Klasse: Fran-zösisch ab 5. Klasse benoten und Englisch ab7. Klasse benoten.

Weiterbildung Alle Lehr personen, die Franz ösisch oder Eng-lisch unterrichten, sollen innerhalb von fünf  Jahren das Niveau C1 erreichen.Die Hälfte der fachlichen Weiterbildung soll während der Schulzeit (mit bezahlter Stel lver-tretung) erfolgen können.Für die Verbesserung der persönlichen Sprach-kompetenz bietet der Kanton geeignete, kosten-lose WB-Angebote an.

Certains villages sont privilégiés parcequ’un garde forestier ou un bûcheron y habite et que cet te personne spécia-

sée dispose d’une formation pédagogique. Ile vous manque alors rien de plus pour pouvoirrganiser une journée non seulement de sensi-ilisation, mais surtout de découvertes. L’offree l’Office des forêts (OFOR) est d’autant pluséduisante qu’elle est gratuite, sachez cepen-ant qu’elle est essentiellement destinée auxèves des classes de 4e, 5e et 6 e années (6 à 8

Harmos). Vous pouvez vous inscrire (référencesn fin d’article) ou contacter directement unorestier qui sera soit à même de vous accueillirn jour en forêt, soit pourra vous aiguiller. Onompte une sortie d’une journée avec pique-ique autour d’un feu. Une préparation entre lerof et le forestier désignera le lieu et le voyageur place, ce dernier étant de la responsabilitée l’enseignant. Il faut dire que pour la plupart 

de nos villages, la proximité de la forêt simplifieles choses. On ajoutera que la promenade sedéroulant toute la journée, ça donne un peu àmarcher, mais ça apporte une saine fatigue enplus de la détente sous les arbres. Et bien sû r, lesenfants peuvent extérioriser toute leur curio-sité, ce qu’ils ne manquent pas de faire dans cemilieu où il y a tant à découv rir et que beaucoupne connaissent pas vraiment.

En routeLa sortie commence par une mise en gardeà propos des tiques. Si c’est un phénomèneà prendre au sérieux, il n’y a bien sûr pas dequoi en développer une sinistrose, on se veut rassurant. Une question se pose ensuite : à quiappartient la forêt où nous nous trouvons? Enl’occurrence, c’est à la commune. Nous avonsici l’occasion d’expliquer que nous ne sommespas vraiment chez nous en forêt, que les pro-priétaires privés sont nombreux et que si la li-berté de se promener existe, il est nécessaire derespecter le milieu où l’on se trouve pour plu-sieurs raisons. Les principales espèces d’arbressont ensuite présentées, soit l’épicéa, le hêtre,le sapin blanc, l’érable... On découvre les diffé-rences entre les conifères, l’utilisation du bois,ce qui nous amène à l’abattage d’un arbre. C’est le moment le plus spectaculaire de la sortie, et il arrive qu’on fasse faire l’ébranchage par desélèves. Quelques mots (un peu théoriques) surla production du bois complètent ce volet, qui

nous conduit à la présentation des métiers de laforêt, particulièrement le forestier bûcheron.La question de la sécurité dans ce domaine est naturellement évoquée, et de concert celle desdangers que recèle la forêt. Les éviter est lapréoccupation première : on ne se promène pasà proximité d’une zone de travail, il faut savoirqu’un arbre abattu couvre un large espace entombant. On ne se rendra pas dans les bois par

temps de vent, même de force moyenne, cardes branches ou des arbres secs peuvent céder. Autre da nger moin s répandu et moins connu,c’est les lapiés ou lapiaz, ces crevasses entre lesroches, souvent cachées par des feuilles mortesou de l’humus. Ce sujet nous entraîne à obser- ver le travail de l’eau et surtout à apprendrel’importance de la relation entre la forêt et l’élé-ment liquide.

Les habitants de la forêtDifficile pour une équipe de 20 enfants depouvoir observer des chevreuils ou un renard. Mais découvrir des indices de leur présence est à portée. Ici un chevreuil mâle a marqué sonterritoire, là on passe près d’un terrier. C’est l’occasion d’apprendre que généralement ce sont les blaireaux qui creusent et que les renards enprofitent. Et s’il y a assez de place, il peut y avoircohabitation. Un chemin en terre ou un lieuboueux garde les traces de ceux qui passent, çapeut même être celles d’un sanglier, qui s’il n’est pas aimé des agriculteurs, est plutôt favorable àla forêt en remuant le sol. La tendance à laissersur pied les arbres secs permet de voir le tra- vail des pics qui ont cherché leur nourriture, ontrouvera aussi peut-être les trous qu’ils creusent dans les troncs pour nidifier. Et on passera àdu plus petit, par exemple le bostryche. C’est l’occasion de montrer que ce petit insecte fait des dégâts, rend les arbres malades et peut lesfaire mourir. On en arrive donc à la santé dela forêt, dont on doit se soucier pour qu’elle semaintienne. Et ça nous mène forcément au rôleet aux fonctions de la forêt. Ce domaine est trop vaste pour qu’on puisse en faire le tour. On secontente donc d’aborder ce qui est à portée desenfants et surtout ce qu’ils ont besoin de savoirpour comprendre l’importance de maintenir lessurfaces boisées. On essaie notamment de leurdémontrer que ça grouille de v ie et qu’elle varieselon les secteurs plus ou moins denses, plus oumoins ensoleillés... Et le pique-nique de midi e st un moment de convivialité important, où l’onapprend aussi les précautions à prendre lorsqu’onfait du feu. Enfin, c’est le genre de sortie qui nepeut pas louper, il y aura toujours quelque chosepour la curiosité de chacun.

MITTELSTUFE VON LEBE

KINDER- UND JUGENDHILFE

DÉCOUVERTES

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 41

 

Forderungen der Konferenz der MittelstufeWie in der «berner schule» vom März 2013 angekündigt, haben wir in der Mittelstufenkonfe-renz in Zusammenarbeit mit Michael Gerber und Doris Hochheimer die in den Gruppen erarb ei-teten Erkenntnisse und Forderungen des Passepartout-Anlasses sorgfältig ausgewertet.

Rendez-vous Forêt bernoiseNos élèves connaissent souvent peu de choses sur la forêt, donc profi-er de l’offre pédagogique de l’Office des forêts est un excellent moyene les familiariser avec ce milieu complexe. Accompagnons une class e.

n feu en forêt pour lier la convivialité aux nombreuses découvertes. PhotoHB

0 berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

Références 

Direction de l’économie publique,

une journée en forêt avec le fores- 

tier. Rendez-vous Forêt bernoise 

www.be.ch/decouvrir-la-forêt 

 Henri Baumgartner 

Christoph Schenk

 Mit der Änderung der Verordnung überden Kindes- und Erwachsenenschutzkönnen neben Amtsstellen, Ärzten

und Apothekern neu auch Fachleute aus demErziehungs-, Sozial- und Justizbereich sucht-bedingte Störungen melden. Dies, ohne dass siemit ihrem Berufsgeheimnis oder mit dem Da-tenschutz in Konflikt geraten. Mit der Erwei-terung der Meldeberechtigten soll sichergestellt  werden, dass Inter ventionen rechtzeitig erfol-gen, und nicht erst, wenn Kinder oder Jugend-liche bereits sozial auffällig geworden oder mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.Insbesondere bei schwerwiegenden Fällen wird häufig erst im Nachhinein ersichtlich,

dass Hinweise auf eine Suchtgefährdung be-reits bei verschiedenen Behörden und Fach-leuten vorhanden gewesen wären. Es fehlteaber eine Gesamtsicht, und damit konnten die verschiedenen Anzeichen und H inweise n icht miteinander verknüpft werden. Weil die Kin-des- und Erwachsenenschutzbehörden KESBüber Kenntnisse allfälliger zivilrechtlicher Massnahmen, frühere r Vorfälle oder familiärerBelastungen verfügen und mit weiteren Behör-den und Fachstellen Informationen austauschenkönnen, bieten sich die KESB als Meldestellean. Sie erhalten eine wichtige Triage- undFallführungsfunktion. Dabei orientieren sichdie KESB immer am Prinzip der Subsidiari-

tät und weisen die Betroffenen in erster Linieden Suchtberatungsstellen zu. Die KESB ord-nen eine behördliche Massnahme nur dann an, wenn eine Unter stützung auf f reiwilliger Basisnicht genügt oder erfolglos ist. Die KESB er-reichen damit eine höhere Verbindlichkeit alsSuchtberatungsstellen, welche auf die Koope-rationsbereitschaft der Betroffenen angewiesensind. Sofern eine erhebliche Suchtgefährdung vorhanden ist, können die KESB gezielt ein-greifen. Insbesondere bei suchtgefährdetenKindern und Jugendlichen kann ein frühzeiti-ges und entschiedenes Eingreifen die Weichen wieder in die richtige Richtu ng stellen.

 pd 

Suchtbedingte Störungen frühzeitig erkennenNeu können im Kanton Bern Fachleute aus dem Erziehungs-, Sozial-, Gesundheits- und Justizwesen den Kindes- undErwachsenenschutzbehörden (KESB) Fälle von suchtbedingten Störungen melden. Dies, ohne dass sie damit in Konfliktmit ihrem Berufsgeheimnis oder mit der Datenschutzgesetzgebung geraten. Eine entsprechende Änderung der kantona-len Verordnung über den Kindes- und Erwachsenenschutz (KESV) setzt der Regierungsrat per 1. August 2013 in Kraft.

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Ü ber 50 KG- und Unterstufen-Lehrper-sonen sind in die Aula des SchulhausesPlänke gekommen, um sich aus erster

Hand über die bevorstehende Umsetzung vonREVOS 2012 (Inkraftsetzung am 1. August) zunformieren. Erika Reichenbach, Präsidentiner KG/U-Stufe, bringt in ihrer Begrüssung das

Thema des Anlasses auf den Punkt: «Harmosringt uns jüngere Kinder, die Finanzknappheit rössere Klassen.»

 Auf die Frage von Moderator Michael Gerber,mit welchen Problemen durch die neue Situa-tion zu rechnen sei, antwortet die KG-Lehrper-son Christine Béguelin: «Bedingt durch die zu-nehmende Heterogenität der Schulklassen wirddie Schere immer grösser. Vor allem Anfang

Schuljahr sehe ich mich Jahr für Jahr mit mehr weinenden Kindern mit Ablösungsproblemenkonfrontiert. Ich habe schlicht zu wenig Händeund Augen, um diese Arbeit zu leisten. Es geht nur noch ums Überleben, von einem Erfüllenunseres Auftrages kann zu diesem Zeitpunkt keine Rede mehr sein. Die 7 Doppellektionen,

in denen ich von einer zweiten Lehrperson un-terstützt werde, reichen nicht aus, um die Pro-bleme zu beseitigen. Man sollte endlich begrei-fen, dass je kleiner die Kinder sind, desto grösserder Betreuungsaufwand wird.»

Unerträgliche Bürokratie Monika Schöni von der Erziehungsdirektionbestätigt, dass im Finanzplan die vorgesehenenUnterstützungs-Ressourcen gesichert sind, underläutert Formen und Herkunft von SOS- undIF-Lektionen sowie die Unterstützung aus demIBEM-Pool. Dies veranlasst den Ipsacher Schul-

PODIUM «GRÖSSERE KLASSEN MIT JÜNGEREN KINDERN – WIE WEITER?» AKTUELL

2 berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

Je kleiner die Kinder, desto grösserder BetreuungsaufwandNach dem erfolgreichen Kampf um die (freiwillige) Einführung der Basisstufem Kanton Bern meldete sich die KG/US-Stufe von LEBE am 12. Juni mit dem PodiumGrössere Klassen mit jüngeren Kindern – wie weiter?» wieder zu Wort.

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 43

 Higi Heilinger 

leiter Daniel Weibel zu einer harschen Replik:«Diese Verwaltungsbürokratie wird unerträg-lich! Um überhaupt noch überblicken zu kön-nen, welche und wie viele Speziallektion wo für wen beantragt, bezahlt und abgerechnet werdenmüssen, bin ich mittlerweile auf eine Spezial-

Liste angewiesen. Wir sind an einem Punkt an-gelangt, wo es irgendetwas braucht, das wehtut,damit das ganze System nicht kollabiert.» Wei-bels Aussagen wurden mit spontanem Beifall ausdem Publikum quittiert. Die Diskussion hatteihren ersten emotionalen Höhepunkt erreicht. Moderator Michael Gerber gab den Ball an dieBerner Grossrätin Eva Baltensperger weiter mit der Frage, was man von politischer Seite erwartenkönne: «Die Politik hat mit dem neuen Gesetzsehr viele Freiräume geschaffen. Es ist an denGemeinden, im Dialog mit den Lehrpersonendas für sie beste Modell zu wählen und die besten(Zusammen-)Arbeitsformen festzulegen. Das ist ein Auftrag und eine Riesenchance zugleich. DieSchule von unten her gestalten ist wirklich mög-lich.» Diesem Votum konnte Franziska Schwab,Leiterin Pädagogik LEBE, nur beipflichten:«Wir sind alle aufgerufen, Spielräume zu schaf-fen und Freiheiten zu nutzen. Das bedeutet je-doch auch, Verantwortung zu übernehmen.»

Zwischen Biel und Orpundliegen Welten Alain Pichard, als Reallehrer und Bieler Stadtrat in einer Doppelfunktion am Podium teilneh-mend, gab zu bedenken, dass in der Diskussiondie enormen regionalen Unterschiede vermehrt 

beachtet werden müssten: «An meinem jetzi-gen Arbeitsort Orpund sind die Unterschiedezu Biel, wo beispielsweise in gewissen Kinder-gärten 60 Prozent der Kinder keine der beidenLandessprachen sprechen, frappant. In Biel be-stehen gravierendste Probleme, die es in Or-

pund so nicht gibt.»Einige Voten aus dem Publikum bestätigtenPichards Ausführungen. In einem Bieler Kinder-garten sind beispielsweise von 22 Kindern gerademal zwei Deutsch sprechend. Spielgruppen, die vorgängig Abhilfe schaffen könnten, sind für dieEltern in der Regel unerschwinglich. Fazit: Esgibt immer mehr Kinder, die kaum Fortschrittemachen. 9 DaZ- und 2 SOS-Lektionen könnendie Probleme nicht lösen. Die Grenzen der Be-lastbarkeit werden (zu) oft erreicht oder gar über-schritten. Einmal mehr wird erwähnt: «Es geht nur noch ums Überleben.» Eine KG-Lehrerinthematisiert die Ausbildung an der Pädagogi-schen Hochschule: «Der Praxisanteil in der Aus-bildung ist zu klein, um die Probleme meistern zukönnen. Vieles, was ich an der PH gelernt habe,ist in der Klasse nicht umsetzbar.»Die Kritik der anwesenden Lehrpersonen geht  jedoch nicht nur in Richtung Politik und Ver- waltung. Das Votum «Viele Unterstufen-Lehr-personen haben leider noch nicht zur Kenntnisgenommen, dass die Probleme des Kinder-gartens früher oder später auch diejenigen derUnter- und weiteren Stufen sein werden» stösst auf grosse Zustimmung.

Basisstufe als Chance? Auf die Frage, ob die Basisstufe eine Chance zurLösung der Probleme sein kann, ist aus den Pub-likumsvoten wiederholt herauszuhören: «Kaum, wenn die Rahmenbedingungen (Ressourcen,Räume usw.) nicht stimmen.» Nichtsdesto-trotz gibt Monika Schöni eine günstige Prog-nose ab: «Viele Gemeinden, die die Basisstufeeingeführt haben, melden zurück, dass sie mit der Basisstufe besser und günstiger fahren alsfrüher.» Das Schlussvotum gehörte Eva Bal-tensperger mit ihrem Aufruf: «Informieren Siesich und lernen Sie die politischen Instrumentekennen, um sich einbringen und mitreden zukönnen. Und augenzwinkernd: Wählen Sie imFrühling 2014 die richtigen Leute!»Bleibt zu hoffen, dass nach den Sommerferienan den Podien zum selben Thema in Bern (11.September) und Thun (30. Oktober) die Lehr-personen der Unterstufe zahlreicher vertretensein werden.

Die Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer 

Christine Béguelin, Lehrperson für 

den Kindergarten in Ipsach; 

Daniel Weibel, Schulleiter Primar- 

schule / KG in Ipsach; 

Franziska Schwab, Leitung 

Pädagogik von LEBE; 

Monika Schöni, Leiterin Amt für 

Kindergarten, Volksschule und Be- 

ratung der Erziehungsdirektion; 

Eva Baltensperger, Grossrätin Bern 

und Präsidentin Verein «Volks- 

schule ohne Selektion Bern»; 

Alain Pichard, Reallehrer 

in Orpund und Bieler Stadtrat 

BildHH

Grosse Klassen führen nicht  zu schlechteren Leistunge nder Kinder. Das sagen wis-

nschaftl iche Studien. Am Podi-msgespräch der Stufe KG/US vonEBE in Biel wurde abe r klar, dass rössere Klassen (wegen Sparmass -ahmen) und jüngere Kinder (wegen

HarmoS) z u mehr Stres s in Kinde r-

 garten un d Schule f ühren. Bes onders deutlich wird dies in der Stadt Biel,wo es Kindergartenklassen gibt, indenen kein einziges Kind Deutschoder Französisch zur Muttersprachehat. Die «berner schule» besuchte dieThuner Lehrerin Regula Schärer, diebis zu den Sommerferien im Schul-haus Neufeld eine 2. Klasse mit 26 

 Kindern führt. Das Bild z eigt, dass das Schulzimmer die Schülerzahl kaum zu fassen vermag. Die grosse

 Klasse entstan d d urch e ine K lassen- schliessung. «Die Situation ist nur erträglich, weil es kaum verhalten-

 sauffä llige Kinder darin hat. Selbst soist es sehr anstrengend und kostet tag-täglich viel Energie», erklärt Regula

Schärer. Um die Klassenschliessungenorganisatorisch meistern zu können,werden in Thun und anderswo ein-

 zelne altersgemisch te Klassen einge- führt. Im Schu lzimmer der Thuner  Lehrerin hängt ein Evakuierungs - plan für den Notfall. Darauf sind 20 Schülerpulte für 40 Kinder ein-

 gezeichnet . Ob dies die Zuku nft ist?

Für ADHS-Betroffene:Kater-Geschichtemit HintergrundIn unserem Schulsystem entwickeln sich jeneSchülerinnen und Schüler am besten, die nicht anecken. Kinder mit einer Aufmerksamkeits-/ oder Hyperaktivitätsstörung (ADHS) habenoft Schwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeit zusteuern, ihre Motorik zu kontrollieren, ihreGefühle zu regulieren. Viele ADHS-betrof-fene Menschen leiden unter einem schlechtenSelbstwertgefühl. Der Grundstein hierfür wird meistens bereits in der K indheit gelegt.Das Buch «Wie aus dem kleinen Kater Leo einLöwe wurde» hat die Burgdorfer Psychiaterin Monika Kreyenbühl-Blaser verfasst und set zt 

an diesem sensiblen Punkt an. So geht es inder Geschichte um den Kater Leo hauptsäch-lich darum, das verletzliche Selbstwertgefühlder betroffenen Kinder zu stärken. Dr. med. Monika Kreyenbühl-Blaser ist Fachär ztin fürPsychiatrie und Psychotherapie FMH. Sie be-schäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema ADHS. Illustriert wurde das Büchlein von Margret Baumann. Baumann ist Malerin so- wie diplomierte Psychiatriepflege fachfrau undKindergärtnerin.Das Buch «Wie aus dem kleinen Kater Leo einLöwe wurde» kann bestellt werden bei ELPOSBern ww w.elposbern.ch zum Preis von Fr. 27.50.

Neu: Broschüre «Austauschund Mobilität für Mittel-schulen»In ihrer neuen Broschüre «Austausch und Mobilität für Mittelschulen» stellt die ch Stif-tung für eidgenössische Zusammenarbeit Aus-tauschmöglichkeiten für Schulleitende, Lehr-kräfte und Schülerinnen der Mittelschulstufe vor. Suchen Sie ein Austauschangebot für Schü-ler oder ganze Klassen? Wäre der Online-Aus-tausch mit einer Partnerklasse im In- oder Aus-land das Pünktchen auf dem i für ein aktuelles Thema? Wollen Sie im Unterricht fremdspra-chige Assistentinnen oder Assistenten einset-zen? Oder wollen Sie sich im Ausland für Ihre Arbeit weiterbilden? I n der neuen Broschüre«Austausch und Mobilität für Mittelschulen»erfahren Sie anhand von Praxisbeispielen, wiesich die dargestellten nationalen und europäi-schen Programme in den Schulalltag integrie-ren lassen und wie die ch Stiftung Sie bei derOrganisation und Finanzierung Ihrer Projekteunterstützen kann.Broschüre «Austausch und Mobilität für Mit-telschulen»: ww w.ch-go.ch/einzelpublikationen Mehr zu Comenius (europäisches Austausch-programm für Mittelschulen): www.ch-go.ch/ comenius

  pd 

Mit 26 Kindern reicht der Platz kaum

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AGENDA

4 berner schule / école bernoise Juni und Juli / juin et juillet 2013

AGENDA

Juni und Juli / juin et juillet 2013 berner schule / école bernoise 45

DIE FREIE PÄDAGOGISCHE VEREINIGUNG

8. Studien- und Übungswoche der FPV zum pädagogischen ImpulsRudolf Steiners vom 6. bis 11. Oktkober 2013 in Trubschachen zum Thema

ust am Lehrerin- und Lehrersein. Ausführliche Kursausschreibung un-er www.fpv.ch

LERNWERK BERN

Weiterbildung für Gestaltungslehrpersonenndustriestrasse 37, 3178 Bösingen

Telefon 031 740 97 83, [email protected]

3.113 Erdfarben – selber herstellen und zeichnen Wir machen eine Entdeckungsreise zu den ersten Farben der Höhlenma-erei und erleben im Steinbruch Ostermundigen Herstellung, Verarbei-ung und künstlerische Techniken mit Erdfarben.

Kursleitung: Daniel Rohrbach, Lehrer für bildnerisches GestaltenOstermundigen, Sa/So, 17./18. August 2013, 9–17 UhrMaterialgeld: Fr. 100.–, Kursgeld: Fr. 90.–

nmeldeschluss: 1. Juli 20133.119 Staunen – schauen – zeichnen 

Du lernst, Situationen zu erfassen, gestalterisch zu analysieren, schnell zukizzieren und prägnant zu il lustrieren, sei es auf dem Papier oder an der

Tafel.Kursleitung: Sandro Fiscalini, Dipl. Lehrer für bildnerisches Gestalten,Cartoonist Kiesen, Fr, 13. September 2013, 17–20.30 Uhr; Sa, 14. September 2013,

30–15.30 UhrMaterialgeld: Fr. 40.–, Kursgeld für Mitglieder: Fr. 81.–

nmeldeschluss: 13. August 2013

3.120 Figürliches in der Fläche und im Raum Mittels skizzierendem Zeichnen, Modellieren, Collagieren, Drucken,

chnitzen, Kneten und Gipsen entwickeln wir abstrahierte und karikierteDarstellungen der menschlichen Figur.Kursleitung: Erika Fankhauser Schürch, Keramikdesignerin, Fachlehre-

n Gestalten.Wynigen, Fr, 23. August, 6. September 2013, 17.45–21.15 Uhr;

a, 24. August, 7. September 2013, 8.45–16.15 UhrMaterialgeld: Fr. 50.–, Kursgeld: 135.–

nmeldeschluss: 1. Juli 2013

3.121 Mal anders – Malarten orm und Farbe erforschen wir lustvoll, indem wir schichten, malen undollagieren. Dabei entstehen individuelle, abstrakt anmutende Werke so-

wie ein gegenständliches grossformatiges Gesamtbild.Kursleitung: Karin Jungen, Künstlerin, Lehrerin OSHeimberg, Fr, 13. September 2013, 17.30–21 Uhr;

a, 14. September 2013, 8.30–16.45 UhrMaterialgeld: Fr. 40.–, Kursgeld: Fr. 81.–

nmeldeschluss: 13. August 2013

13.212 Tierisch textilHunde, Bären, Affen und eigene Tiere gestalten aus Socken und Hand-schuhen. Wir erlernen die einfache Grundtechnik der Schnittentwick-lung, nähen nach Anleitung und entwickeln eigene Tierformen.Kursleitung: Doris Berner, Dozentin TG, Erwachsenenbildnerin, Gesta l-terinBern, Sa, 7./14. September 2013, 9.15–16.15 Uhr Materialgeld: Fr. 55.–, Kursgeld für Mitglieder: Fr. 90.– Anmeldeschluss: 7. August 2013

13.2132 «Äs Loch im Pnöö» – Objekte aus Veloschlauch  Ausrangierte Veloschläuche dienen uns als Material. Du erlernst Tippsund Tricks zur Verarbeitung des Werkstoffs. In Kombination mit weiteren Materialien entstehen coole Recycling-Accessoires.Kursleitung: Agnes Joder, Werklehrerin, Erwachsenenbildnerin SVEB 2 Münchenbuchsee, Fr. 6. September 2013, 17.30–21 Uhr;Sa, 7. September 2013, 9–17 Uhr Materialgeld: Fr. 40.–, Kursgeld: Fr. 81.– Anmeldeschluss: 23. Juli 2013

13.214 Figuren aus Geschichten werden lebendig Du baust eine Hand-, Stab-, Tisch- oder Klappmaulfigur, schreibst DeinerPuppe ihre Persönlichkeit auf den Leib und erweckst sie durch Spielenzum Leben.Kursleitung: Kathrin Fröhlin, Erwachsenenbildnerin FA, Lehrerin,KünstlerinBern, Fr, 30. August 2013, 17.30–21 Uhr;Sa, 31. August/12. Oktober 2013, 9–17 Uhr Materialgeld: Fr. 80.–, Kursgeld: Fr. 112.– Anmeldeschluss: 1. Juli 2013

PHBERN, INSTITUT FÜR MEDIENBILDUNG

Helvetiaplatz 2, 3005 Bern Telefon 031 309 28 11, www.phbern.ch/medienbildung

Infoveranstaltung Medienwerkstatt!Bild in der Schule – mit Unterstützung der Medienwerkstatt  Mittwoch, 14. August 2013, 13.30–15.00 UhrOrt: PHBern, Institut für MedienbildungInfo und An meldung: Bis 9. August 2013 unter Tel. 031 309 28 33

Kennen Sie die Medienwerkstatt?! Wir zeigen Ihnen die Arbeitsplätze der Be reiche Audio, Video, Bild-bearbeitung und Fotolabor Mittwoch, 7. August 2013, 14.30–15.30 UhrOrt: PHBern, Institut für MedienbildungKeine Anmeldung nötig

Schultheaterberatung 

Stückwahl und Arbeitsweise Mittwoch, 21. August, 4. September 2013, 14.00–16.00 UhrOrt: PHBern, Institut für BildungsmedienInfo und Anmeldung an: [email protected]

4. Berner Kolloquium «ICT und Unterricht» YouTube im Unterricht  Mittwoch, 21. August 2013, 17.45–19.00 UhrOrt: PHBern, Institut für MedienbildungKeine Anmeldung nötig

Kinder spielen Tischtheater Sprache und Erzählfähigkeit fördern durch Nachspielen von Geschichtenmit TischtheaterSamstag, 24. August 2013, 9.00–12.00 UhrOrt: PHBern, Institut für Medienbildung Anmeldung bis 18. August 2013 an [email protected]

PHBERN, INSTITUT FÜR WEITERBILDUNG

 Weltistrasse 40, 3006 Bern Tel. 31 309 27 11, Fax: 031 309 27 [email protected], www.phbern.ch

Informationsveranstaltung Wiedereinstieg Sie sind eine ausgebildete Lehrperson und wollen zurück in die Schule? An der Informationsveranstalt ung erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen innerhalb der Schule in den letzten Jahren. Sielernen zudem Unterstützungsangebote für Lehrpersonen und den Berufs-auftrag kennen. Ihre Fragen stehen im Mittelpunkt. Donnerstag, 13. Juni2013, 17.30–21.00 Uhr, Bern Mehr: www.phbern.ch/berufsbiographie/wiedereinstieg

 Tagung: Der Kraf t auf der Spur «Ohne mich kann ich nicht leben» – so heisst unser diesjähriges Tagungs-thema. Nach einem gemeinsamen Einstieg werden elf, ganz unterschied-liche und frei wählbare Ateliers angeboten. Am Samstag, 31. August 2013,8.45–15.00 Uhr, Bern

 Mehr: www.phbern.ch/weiterbildung/tagungenIKAS 2013: Führen zwischen eigenen und fremden Erwartungen  Wie bege gnen Schulleitende den Ansprüchen und E rwartungen ihrer Anspruchsgruppen? Wie zeigen sie im Spannungsfeld widersprüchlicherErwartungen Profil? Wie werden eigene und fremde Erwartungen an dieFührungsrolle ausbalanciert?Die Tagung inspiriert zur Auseinandersetzung mit der Führungsrolle imSpannungsfeld von eigenen und fremden Erwartungen, beleuchtet das Thema aus verschiedenen Perspektiven und intensiviert den Austauschzwischen Schulleitenden und Kaderpersonen aus den drei Kantonen Bern,Freiburg, Wallis. Freitag/Samstag, 6./7. September 2013, PädagogischeHochschule Freiburg Mehr: www.phbern.ch/weiterbildung/treffpunktfuehrun g

Kurs: Führen von Lehrpersonen in verschiedenen berufsbiogra-schen Phasen Personalführung im Spannungsfeld der Berufsbilder der verschiedenenLehrergenerationen. Am Freitag, 23. August 2013, 8.30–17.00 Uhr, Frei-tag, 13. September 2013, 14.00–17.30 Uhr, Ber n Mehr: www.phbern.ch/weiterbildung/kurse

 Tagung: Was bringt u ns kompetenzorient ierter Unterricht? Aus-blick auf den Lehrplan 21Eine Annäherung an den kompetenzorientierten Unterricht für Lehr-personen des Kindergartens und der Unterstufe. Samstag, 7. September2013, 9.00–13.30 Uhr, Bern Mehr: www.phbern.ch/weiterbildung/tagungen

Referatsreihe Sekundarstufe: Wie viel Spass braucht der Musik-unterricht?Ein Referat von Antonio Giordano zur Bedeutung von Musik und Mög-lichkeiten im Musikunterricht. Am Donnerstag, 12. September 2013,18.00–20.00 Uhr, Bern Mehr: www.phbern.ch/weiterbildung/tagungen

 NMM-Tagung: Fach- und fachdidakt ische Entwicklu ng – Erweite-rung der Fachkompetenz – Unterrichtsentwicklung  Aktuelle Ent wicklungen und I mpulse für den Unterricht. Eine Tagungfür Lehrpersonen vom Kindergarten bis zur 9. Klasse. Samstag, 14. Sep-tember 2013, 9.00–16.30 Uhr, Bern Mehr: www.phbern.ch/weiterbildung/tagungen

CAS Schul- und Qualitätsentwicklung Der Zertifikatslehrgang vermittelt Leitungspersonen bzw. Qualitätsbe-auftragten in Steuergruppen ein theoretisch fundiertes Wissen über Eva-luation, Schul- und Qualitätsentwicklung. Er lässt sich zu einem DASSchulleitung oder MAS Bildungsmanagement ausbauen.

Start: November 2013, Anmeldefenster 1. Jun i bis 15. August 2013, Bern Mehr: www.phbern.ch/weiterbildung/lehrgaenge

CAS Kulturvermittlung an Schulen Der Zertifikatslehrgang qualifiziert Lehrpersonen für die Funktion alsKulturverantwortliche an Schulen. Lehrpersonen werden befähigt, pro-fessionelle Kulturprojekte zu realisieren, die auf einem eigenständigen,

reflektierten und zeitgemässen Vermittlungskonzept beruhen. Kinderund Jugendliche sollen so niederschwellig Zugang zu verschiedenenKunstsparten finden, kulturel le Bildung soll an Schulen verankert werden.Start: Oktober 2013, Anmeldefenster 1. April–1. Juli 2013, Bern Mehr: www.phbern.ch/weiterbildung/lehrgaenge

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Das letzte Wort 

Gute Lehrer, schlechte Lehrer  Es gibt schlechte Bäcker. Sie backen pam-

 pige Brötchen, verkaufen einem die Gipfeli von gestern als solche von heute und stehen stets missgelaunt hinter dem Ladentisch.

 Es gibt schlechte Ärzte. Sie behandeln einen wie Massenvieh, haben schon nach drei Minuten den Namen des Patienten vergessen und kommunizie-ren Diagnosen ohne einen Hauch von Empathie.

 Es gibt schlechte Journalisten. Sie jageneiner These nach, blenden alles aus, was 

nicht zur Story passt, und bemühen sich we-der um Anst and noch um Ausgewogenheit.

 Es gibt aber, mit Verlaub, auch schlechte Lehrer. Ich finde, dass ich das jetzt mal sagendarf, auch und gerade in der «berner schule».

Denn erstens habe ich selbst fast 20 Jahredie Schulbank gedrückt und dabei all ergattig  Lehrpersonen kennen und etliche auch fürchten gelernt. Noch heute träume ich bisweilen vonunserem Mathlehrer, der nach einer Probe stets den Schüler mit d er schlechtesten Note an dieTafel zitierte und dort vor der ganzen Klasse schikanierte. Auch der Franzlehrer aus Mittel- schulzeiten ist mir unvergessen: Er hatte mit einer subtilen Strategie des abwechslungs weisenBevorzugens und Benachteiligens einzelner Schüler ein Regime des Misstrauens installiert.

Stimmt, das ist eine Weile her, aber ich habe –  zweitens – auch mannigfaltige Erfahrungen als Vater, Onkel und Götti von Kindern gesammelt,die hier und heute zur S chule gehen. Was siemir erzählen, unterscheidet sich von den Psycho-terrorspielchen und Brachialmethoden von einst teils nur graduell. Noch heute gibts Lehrerinnen,welche die Arbeit einer Schülerin vor der Klasse zerreissen, weil sie den Namen draufzuschreibenvergessen hat. Lehrer, die auf durchaus höf lichvorgebrachte Kritik von Eltern nur beleidigt 

und verletzt reagieren und unverblümt damit drohen,inskünftig halt auch deren Kind etwas härter anzufas- sen. Die sich bloss an den Defiziten und Un- zulänglichkeiten der Schülerinnen und Schüler orientieren und ihnen ausschliesslich das vor  Augen führen, was sie alles noch nicht können.Oder die so ausgebrannt, abgestumpft, abgelöscht  sind, dass der Unterricht zur Tortur wird.

Dass es schlechte Lehrer gibt – faule, wehleidige, gemeine, ungeduldige, fantasielose, nörgelnde,kritikresistente, unzugängliche, despotische, unbe-lehrbare Lehrer –, erlaube ich mir, drittens, auchdeshalb zu sagen, weil i ch jede Menge gute kenne: Lehrerinnen und Lehrer, denen man anmerkt,dass sie die Kinder gernhaben. Die sich an derenStärken und Begabungen, an den Möglichkeitenund Ressourcen orientieren. Die – tr otz zuneh-mend schwierigen Rahmenbedingungen – begeis-tern und bestärken, motivieren und reagieren, zuhören und beobachten und daraus Schlüsse ziehen können. Die immer noch gwundrig sind und beweglich, empfänglich auch für aufrichtige Rückmeldungen zu ihrer Arbeit. Und auch nicht  zu stolz, sich mit anderen Lehrkräften auszu-tauschen oder Hilfe zu holen, wenn den Her-ausforderungen im Klassenzimmer nicht mehr beizukommen ist oder ihnen doofe Eltern – auch das gibts – da s Leben schwermachen.

 Ihnen allen sage ich: Merci.

Und den anderen sagt Bertolt Brecht:«Jeder Lehrer muss lernen, mit dem Lehren aufzuhören, wenn es Zeit ist.Das ist eine schwere Kunst.»

Martin Lehmann Martin Lehmann ist Redaktor bei R adio SRF 2 Kultur 

und Vater dreier Töchter. Kontakt: [email protected]

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