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Evotec Die Biotechfirma ist im Kampf gegen Covid-19 gleich an mehreren Fronten vertreten. Die aussichtsreichste Initiati- ve ist eine Kooperation mit Ology Bio- services bei der Suche nach passen- den Antikörpern gegen SARS-CoV-2. Bei einem Erfolg winken Kursgewinne. Daher sollten Anleger long bleiben! Pick of the Week | Seite 2 Publity Publity-CEO Thomas Olek hat seit Mit- te 2018 rund 130 Mio. Euro in Aktien des eigenen Unternehmens investiert und hält aktuell rund 87 Prozent. Um- so überraschender kommt nun die An- kündigung, dass sich Olek in fortge- schrittenen Verhandlungen über den Verkauf von Aktienpaketen befindet. Einzelaktien | Seite 4 Aroundtown Der Gewerbeimmobilien-Spezialist ist dank der Übernahme des Konkurren- ten TLG sowie operativen Verbesse- rungen mit einem Gewinnsprung ins neue Jahr gestartet. Ein Discounter der DZ BANK. generiert 11,6 Prozent, wenn die Aktie auch im März 2021 noch über 5,00 Euro notiert. Einzelaktien | Seite 7 l Wasserstoff Anleger, die vom Wasserstofftrend profitieren wollen, haben die Qual der Wahl. Die Bandbreite der Firmen reicht von Produzenten über Lieferanten und Entwickler von Speichertechnologie bis zu Herstellern von wasserstoffbetrie- benen Zügen. Zertifikate-Emittenten haben Lösungen parat. Branchen & Themen | Seite 3 ZJ 22.2020 vom 4. Juni 20. Jahrgang Christian Scheid Chefredakteur Die Summen, die EU-Kommissions- präsidentin Ursula von der Leyen zur Bewältigung der Coronavirus- Krise ins Spiel gebracht hat, sind astronomisch. Allein der „Wieder- aufbauplan“ hat ein Volumen von 750 Mrd. Euro, wobei 250 Mrd. davon als Kredite und 500 Mrd. als Zuschüsse an die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union fließen sol- len. Hinzu kommt der Entwurf für einen siebenjährigen EU-Haushalts- rahmen in Höhe von 1,1 Billionen Euro, über den genau wie über den Aufbauplan am 19. Juni bei einem EU-Gipfel entschieden werden soll. Bereits beschlossen ist das Paket an Kredithilfen für Kurzarbeiter, Un- ternehmen und Gesundheitskosten der EU-Staaten im Umfang von 540 Mrd. Euro – macht insgesamt 2,4 Billionen Euro, die mobilisiert werden könnten. Kein Wunder, dass von der Leyen von der heute- show zum „Euro-Bond Girl“ hoch- gejazzt wurde. Als wäre das noch nicht genug, setzte Deutschlands Kanzlerin An- gela Merkel eins drauf, indem sie noch die 2 Bio. Euro, die in den na- tionalen Haushalten als Corona- Hilfen eingeplant sind, einrechnete, um am Ende auf gut 4 Billionen Eu- ro zu kommen. Selbstredend, dass diese Summen nur über neue Schulden aufzubringen sind. Damit dürfte der Europäischen Zentral- bank (EZB) in Zukunft eine noch größere Rolle in der Krisenbewälti- gung zukommen. Schon bei ihrer heutigen Sitzung dürfte Christine Lagarde eine Ausweitung und Ver- längerung des derzeit 750 Mrd. Eu- ro schweren Pandemie-Notfallan- kaufprogramms (Pandemic Emer- gency Purchase Programme PEPP) bekanntgeben. Wenn Ihnen vor lauter Zahlen nun schwindelig ist, wäre ich nicht verwundert. Doch eine Zahl habe ich noch, genauer gesagt ein Kurs- ziel: DAX 15.000, wir kommen!

Christian Scheid Chefredakteur Publity...Publity Publity-CEO Thomas Olek hat seit Mit-te 2018 rund 130 Mio. Euro in Aktien des eigenen Unternehmens investiert und hält aktuell rund

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Page 1: Christian Scheid Chefredakteur Publity...Publity Publity-CEO Thomas Olek hat seit Mit-te 2018 rund 130 Mio. Euro in Aktien des eigenen Unternehmens investiert und hält aktuell rund

EvotecDie Biotechfirma ist im Kampf gegen Covid-19 gleich an mehreren Fronten vertreten. Die aussichtsreichste Initiati-ve ist eine Kooperation mit Ology Bio-services bei der Suche nach passen-den Antikörpern gegen SARS-CoV-2. Bei einem Erfolg winken Kursgewinne. Daher sollten Anleger long bleiben!

Pick of the Week | Seite 2

PublityPublity-CEO Thomas Olek hat seit Mit-te 2018 rund 130 Mio. Euro in Aktien des eigenen Unternehmens investiert und hält aktuell rund 87 Prozent. Um-so überraschender kommt nun die An-kündigung, dass sich Olek in fortge-schrittenen Verhandlungen über den Verkauf von Aktienpaketen befindet.

Einzelaktien | Seite 4

Aroundtown Der Gewerbeimmobilien-Spezialist ist dank der Übernahme des Konkurren-ten TLG sowie operativen Verbesse-rungen mit einem Gewinnsprung ins neue Jahr gestartet. Ein Discounter der DZ BANK. generiert 11,6 Prozent, wenn die Aktie auch im März 2021 noch über 5,00 Euro notiert.

Einzelaktien | Seite 7

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WasserstoffAnleger, die vom Wasserstofftrend profitieren wollen, haben die Qual der Wahl. Die Bandbreite der Firmen reicht von Produzenten über Lieferanten und Entwickler von Speichertechnologie bis zu Herstellern von wasserstoffbetrie-benen Zügen. Zertifikate-Emittenten haben Lösungen parat.

Branchen & Themen | Seite 3

ZJ 22.2020 vom 4. Juni 20. Jahrgang

Christian Scheid Chefredakteur

Die Summen, die EU-Kommissions-präsidentin Ursula von der Leyen zur Bewältigung der Coronavirus-Krise ins Spiel gebracht hat, sind astronomisch. Allein der „Wieder-aufbauplan“ hat ein Volumen von 750 Mrd. Euro, wobei 250 Mrd. davon als Kredite und 500 Mrd. als

Zuschüsse an die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union fließen sol-len. Hinzu kommt der Entwurf für einen siebenjährigen EU-Haushalts-rahmen in Höhe von 1,1 Billionen Euro, über den genau wie über den Aufbauplan am 19. Juni bei einem EU-Gipfel entschieden werden soll. Bereits beschlossen ist das Paket an Kredithilfen für Kurzarbeiter, Un-ternehmen und Gesundheitskosten der EU-Staaten im Umfang von 540 Mrd. Euro – macht insgesamt 2,4 Billionen Euro, die mobilisiert werden könnten. Kein Wunder, dass von der Leyen von der heute-show zum „Euro-Bond Girl“ hoch-gejazzt wurde.

Als wäre das noch nicht genug, setzte Deutschlands Kanzlerin An-gela Merkel eins drauf, indem sie noch die 2 Bio. Euro, die in den na-

tionalen Haushalten als Corona-Hilfen eingeplant sind, einrechnete, um am Ende auf gut 4 Billionen Eu-ro zu kommen. Selbstredend, dass diese Summen nur über neue Schulden aufzubringen sind. Damit dürfte der Europäischen Zentral-bank (EZB) in Zukunft eine noch größere Rolle in der Krisenbewälti-gung zukommen. Schon bei ihrer heutigen Sitzung dürfte Christine Lagarde eine Ausweitung und Ver-längerung des derzeit 750 Mrd. Eu-ro schweren Pandemie-Notfallan-kaufprogramms (Pandemic Emer-gency Purchase Programme – PEPP) bekanntgeben.

Wenn Ihnen vor lauter Zahlen nun schwindelig ist, wäre ich nicht verwundert. Doch eine Zahl habe ich noch, genauer gesagt ein Kurs-ziel: DAX 15.000, wir kommen!

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Evotec: Die Aktie hat noch kaum vom Covid-19-Hype profitiert

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K.o.-Barriere

ZJ 22.2020 02DR. HÖNLEEVOTEC

An mehreren Fronten Die UV-Geräte von Dr. Hönle können SARS-CoV-2-Viren inaktivieren. Das sorgt für große Phantasie.

Seit Ausbruch der Covid-19-Pan-demie gehören Pharma- und Biote-chaktien zu den Anlegerlieblingen. Wegen der Lockdown-Anord-nungen ist bei vielen Konzernen aber auch die Aufrechterhaltung der Geschäftstätigkeit gefährdet. Evotec hat jedoch rechtzeitig Maß-nahmen getroffen. „Für den Mo-ment sind wir froh, dass unsere Ge-schäftstätigkeit in allen operativen Bereichen auch in dieser Situation aufrechterhalten werden kann“, so

die Hamburger. Im Kampf gegen Covid-19 ist das Unternehmen gleich an mehreren Fronten vertre-ten. Zum einen ist Evotec Teil der NIH-geführten Initiative ACTIV (engl. Accelerating COVID-19 The-rapeutic Interventions and Vacci-nes), einer öffentlich-privaten Part-nerschaft mit dem Ziel, einen Rah-men für die Priorisierung von Impf- und Wirkstoffentwicklung zu schaf-fen, klinische Studien zu beschleu-nigen, Zulassungsprozesse zu ko-

ordinieren und/oder Mittel der Partner gemeinsam zu nutzen, um auf Covid-19 und zukünftige Pan-demien schnell reagieren zu kön-nen. Zum anderen engagiert sich das Unternehmen in „COVID R&D“, der globalen Crowdsour-cing-Initiative im Bereich der pharmazeutischen F+E führenden Unternehmen, und unterstützt vor Ort einige Krankenhäuser mit Ana-lysen für ihre Tests. Die aussichts-reichste Initiative ist eine Koopera-tion mit dem vom US-Verteidi-gungsministerium beauftragten Un-ternehmen Ology Bioservices bei der Suche nach passenden Anti-körpern gegen SARS-CoV-2. Fi-nanzielle Details wurden zwar nicht genannt. Mit der Vereinba-rung beweisen die Deutschen aber erneut, dass sich deren Aktie gut als Langfristinvestment eignet. Da-her bleibt es bei unserer Dauer-empfehlung: ein Turbo von Morgan Stanley (ISIN DE000MF6B0P9).

Mit einem riesigen Kurssprung war-tete vor wenigen Tagen die Aktie von Dr. Hönle auf. Dem Spezialis-ten für industrielle UV-Technologie ist es gemeinsam mit dem Universi-tätsklinikums Frankfurt gelungen, einen Nachweis über die Wirksam-keit von kurzwelliger, energierei-cher UVC-Strahlung bei der Inakti-vierung von SARS-CoV-2-Viren zu erbringen. „Die Ergebnisse zeigen, dass die neuartigen Coronaviren mit speziellen Hönle UV-Geräten binnen Sekunden zuverlässig abge-tötet werden“, so der Konzern. Die im Labor erreichte Abtötungsrate liegt bei 99,99 Prozent. Diese For-schungsergebnisse setzt Dr. Hönle mit Hochdruck in seinen neuen Ge-rätserien „Stericube“ und „Steri-air“ zur UV-Keimabtötung um. Die Einsatzbereiche der Geräte sind vielfältig. Sie reichen von der Ent-keimung von Schutzausrüstung und Laborutensilien in Labor und Pra-xis, Keycards/Schlüsseln oder

Geldkarte und Bargeld in Hotelle-rie und Gastronomie. Möglich ist das Entkeimen von Büchern und Lehrmitteln an Schulen und Biblio-theken, von Smartphones bzw. Tablets und Werkzeugen in Firmen genauso wie die Keimabtötung zum Beispiel von Schuhen, Handtaschen oder Brillen im Einzelhandel. In all diesen Bereichen ist durch die An-steckungsgefahr, die von Aerosolen ausgeht, auch die UVC-Entkeimung von Raumluft von großer Bedeu-tung. Die Einsatzgebiete reichen hier von Wartezimmern, Gasträu-men und Küchen, Gruppen- und Klassenzimmern bis hin zu Fahr-zeugen zum Personentransport wie Züge oder Busse. Auch wenn das Umsatz- und Gewinnpotenzial für Dr. Hönle noch nicht abschätzbar ist: Allein die Phantasie dürfte den Kurs weiter nach oben treiben. Darauf setzen risikobereite Anleger mit einem Mini von Morgan Stan-ley (ISIN DE000MC9MHN5).

PICK OF THE WEEK

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Beyond Meat: Die Kurserholung geht weiter

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Cap Strike

E-Mobilität Wasserstoff: Das Urgestein zieht auf und davon

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ZJ 22.2020 03BEYOND MEATWASSERSTOFF

Neue Rekordstände Mit der China-Expansion könnte der Fleischersatzher-steller Beyond Meat in eine neue Dimension vorstoßen.

E-Mobilität Wasserstoff

ISIN/WKN DE000MC2G7Q8/MC2G7Q

Produkt-Typ Faktor-Zertifikat

Emittent Morgan Stanley

Basiswert E-Mobilität Wasserstoff

Laufzeit Open End

Partizipationsfaktor 100,00 %

Geld/Brief (Spread) 30,11/30,30 Euro (0,6%)

Heiße Mischung Der E-Mobilität Wasserstoff umfasst die zehn Ak-tien Air Liquide, Ballard Power, Hexagon Compo-sites, SFC Energy, Hydrogenics, ITM Power, Lin-de, Nel, Plug Power und PowerCell Sweden.

Die Mittel des EU-Wiederaufbau-fonds im Volumen von 750 Mrd. Euro (siehe Seite 1) sollen im Sinne des langfristigen Ziels einer klima-neutralen EU im Jahr 2050 ver-wendet werden. Große Hoffnungen ruhen vor allem auf dem Ausbau von Wasserstoff als Energieträger, da dieser mit Ökostrom emissions-arm aus Wasser gewonnen werden kann. Bisher steht Wasserstoff je-doch nur für ein Prozent des Ener-gieverbrauchs der EU. Er wird überwiegend aus Erdgas gewonnen, und 96 Prozent des zur Herstellung verwendeten Stroms kommen aus fossilen Energieträgern. Entspre-chend plant die Kommission, die Mittel für die Produktion und Nut-zung von Wasserstoff deutlich auf-zustocken. „Anleger, die vom Was-serstofftrend profitieren wollen, haben die Qual der Wahl. Die Bandbreite der Unternehmen reicht von Produzenten über Lieferanten und Entwickler von Speichertech-

nologie bis zu Herstellern von was-serstoffbetriebenen Zügen“, sagt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestrate-ge für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank. Auch die An-bieter von Zertifikaten haben auf den Trend reagiert. Pionier ist Mor-gan Stanley, die in Zusammenar-beit mit dem Anlegermagazin „Der Aktionär“ den E-Mobilität Wasser-stoff Index entwickelt haben. Das entsprechende Faktor-Zertifikat (ISIN DE000MC2G7Q8) mit Hebel eins hat seit der Empfehlung in ZJ 26.2019 um fast 180 Prozent zuge-legt. Der Basiswert umfasst die zehn Wasserstoffaktien Air Liqui-de, Ballard Power, Hexagon Com-posites, SFC Energy, Hydrogenics, ITM Power, Linde, Nel, Plug Po-wer und PowerCell Sweden. Schwergewicht ist die Aktie von ITM Power, die von Hoch zu Hoch eilt. Deren Kooperationspartner Linde hat sich jüngst klar zur Was-serstofftechnologie bekannt. Auch

die beiden neuen Indizes am Markt haben Höchststände markiert. Das Zertifikat auf den Global Hydrogen Index von der HVB enthält 17 Ak-tien von Firmen, die in der Ent-wicklung und Produktion von Was-serstoffantrieben, Brennstoffzellen oder Anlagen zur Elektrolyse tätig sind. Seit der Empfehlung in ZJ 15.2020 beträgt das Plus 26,6 Pro-zent (ISIN DE000HVB4H28). Um gut 19 Prozent seit ZJ 16.2020 hat der Tracker auf den Solactive Hydrogen Top Selection (ISIN DE000VP2HYD0) von Vontobel zugelegt. Er umfasst 15 Papiere von Firmen, die im Bereich Was-serstoff führend sind. Wir haben die jüngste Performance der drei Auswahlbarometer verglichen. Er-gebnis: Das „Urgestein“, der E-Mo-bilität Wasserstoff Index von Mor-gan Stanley, hat mit Abstand am besten abgeschnitten. Daher bleibt dieser Basiswert unser Favorit im Bereich Wasserstoff.

Beyond Meat war 2019 die Hype-Aktie schlechthin. Wurden die Pa-piere zu 25 Euro ausgegeben, star-teten den die Papiere des Fleisch-ersatzherstellers mit 46 Dollar in den Handel. Danach ging es munter weiter nach oben. Den Vogel schoss der Titel im Sommer mit dem Sprung auf fast 240 Dollar ab – ein Plus von knapp 860 Prozent verglichen mit dem Emissionspreis. Es kam, wie es kommen musste: Beyond Meat setzte zu einer Kor-rektur an. Wer auf dem Hochpunkt eingestiegen war, musste in der Spitze Verluste von circa 80 Pro-zent verkraften. Begleitet wurde der Sinkflug von Sorgen über zu-nehmenden Wettbewerb und sin-kende Margen. Doch die Zweifler wurden eines Besseren belehrt. Das Unternehmen überraschte mit bes-ser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen. Folgerichtig hat sich die Notiz gegenüber dem Tief inzwischen wieder fast verdrei-

facht. Und das Ende der Fahnen-stange dürfte noch nicht erreicht sein. Denn der Titel wird von der startenden Expansion nach China getrieben. Demnach hat Yum Chi-na – der landesweit größte Restau-rantbetreiber und alleinige Lizenz-nehmer von Pizza Hut, Taco Bell und Kentucky Fried Chicken – den „Beyond Burger“ am 3. Juni in einigen seiner Läden eingeführt. Verlaufen die Tests erfolgreich, ist ein landesweiter Rollout denkbar, mit entsprechend großem Potenzial für Beyond Meat. Schließlich be-treibt Yum China insgesamt mehr als 9.000 Geschäfte. Mit Starbucks hatte Beyond Meat bereits vor eini-gen Monaten einen Deal geschlos-sen: Kunden in China können zu ichrem Kaffee auch Gerichte mit den veganen Fleischalternativen von Beyond Meat bestellen. Fazit: Kein Stück des Discount Calls der HVB aus ZJ 19.2020 aus der Hand geben (ISIN DE000HZ6ATP6).

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Publity: Die Aktie blieb vom Corona-Crash nicht verschont

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va-Q-tec Turbo

ISIN/WKN DE000LS69YX1/LS69YX

Emittent Lang & Schwarz

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Ceconomy Bonus Cap

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Emittent Goldman Sachs

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Emittent Goldman Sachs

Bewertungstag 18. Dezember 2020

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Zalando

PUBLITY

DIRECTORS’ DEALINGS ZJ 22.2020 04

Nachdem Publity-Chef Thomas Olek für mehr als 100 Mio. Euro Aktien eingesammelt hat, plant er nun Teilverkäufe. Den Managern auf der Spur Mehrfach berichtete das Zertifika-teJournal über die ständigen Akti-enkäufe von Publity-Chef Thomas Olek, zuletzt in Ausgabe 14.2020. Nicht einmal der Börsencrash hielt den Vorstandsvorsitzenden des Immobilienunternehmens von wei-teren Käufen ab. Allein seit dem 19. Februar, als der DAX ein All-zeithoch erreichte und danach in Rekordgeschwindigkeit fast 40 Prozent an Wert verloren hat, hat Olek über seine private Beteili-gungsgesellschaft TO Holding GmbH in zahlreichen Einzeltrans-aktionen mehr als 120.000 Publity Aktien über die Börse erworben. Der Wert seiner Aktienkäufe sum-mierte sich in diesen Wochen auf rund 4,0 Mio. Euro. Olek hat damit seit Mitte 2018 insgesamt rund 130 Mio. Euro in Publity investiert und hält aktuell rund 87 Prozent aller Aktien. Umso überraschender kommt nun die Ankündigung, dass sich Olek in fortgeschrittenen Ver-

handlungen mit internationalen in-stitutionellen Investoren über den Verkauf von Aktienpaketen an Publity befindet. Diese Investoren planen, sich langfristig zu engagie-ren und wären entsprechend auch bereit, ihre Aktien einer Lock-up-Vereinbarung für 12 bis 24 Monate zu unterwerfen. Die mittelbare Be-teiligung von Thomas Olek am Un-ternehmen würde sich bei erfolg-reichem Abschluss der Verhand-lungen auf knapp unter 50 Prozent reduzieren. Der Verkaufspreis soll sich am Börsenkurs der Papiere in jüngster Vergangenheit orientieren. Positiv ist sicherlich die mit der Veräußerung verbundene Auswei-tung des Streubesitzes, zudem will Olek weiterhin Vorstand bleiben. Zudem beabsichtige er, auch künf-tig Publity-Aktien über den Markt zu kaufen. Dennoch sollten Anle-ger, die noch Stücke des Faktor aus ZJ 14.2020 haben, nun Kasse ma-chen (ISIN DE000MF8U1B2).

Die Hightech-Isolationsboxen und -container von va-Q-tec spielen be-reits seit dem Ausbruch des Virus eine wichtige Rolle. Bereits im Feb-ruar stellte das Unternehmen inter-nationalen Pharmadistributoren mehrere tausend Boxen zum regio-nalen Versand von Medikamenten, Diagnostik-Kits und anderen tem-peraturempfindlichen Produkten zur Verfügung. In diesen Behältern werden die Tests im erforderlichen Temperaturbereich zuverlässig in-nerhalb der Länder bis zum Patien-ten transportiert. Nicht zuletzt auf-grund der hohen Nachfrage nach den Produkten wird die va-Q-tec-Aktie bei Anlegern immer belieb-ter. Obwohl sich der Titel seit dem Crash-Tief bereits mehr als ver-doppelt hat, kaufte Vorstand Stefan Döhmen für gut 26.000 Euro Akti-en zu. Dabei hat er zwischen 14,05 und 14,61 Euro gezahlt. Der Turbo von Lang & Schwarz aus ZJ 21.2020 bleibt interessant.

Die Muttergesellschaft der Elektro-nikmarktketten MediaMarkt und Saturn, Ceconomy, hat 2019 den Umsatz nur leicht gesteigert. Das operative Ergebnis (Ebit) lag mit 402 Mio. Euro ebenfalls nur knapp über dem Vorjahresniveau. Für das laufende Geschäftsjahr kündigte der kriselnde Konzern eine Verbes-serung der Ertragskraft an. Doch dann kam die Corona-Krise. Ceco-nomy musste zeitweise 90 Prozent seiner Geschäfte schließen. Inzwi-schen sind aber 92 Prozent der Lä-den wieder geöffnet. Zudem flo-rierten zuletzt die Onlineverkäufe. Die Aktie ist daher eine spekulati-ve Wette auf einen Turnaround. Das scheint auch Vorstand Bern-hard Düttmann so zu sehen. Er sammelte zu Kursen von 2,34 bis 2,70 Euro Aktien für gut 40.000 Euro ein – eine spannende Aus-gangssituation für ein Bonus Cap von Goldman Sachs mit Barriere knapp unterhalb des Corona-Tiefs.

Für den Online-Modehändler Za-lando zahlt sich die Corona-Krise nach anfänglichen Schwierigkeiten aus. Nachdem in den ersten Wo-chen der harten Alltagsbeschrän-kungen kaum jemand an den Kauf von Bekleidung oder Accessoires gedacht hatte, zog das Geschäft zu-letzt deutlich an. Daher traut sich das Unternehmen 2020 ein deutli-ches Umsatzplus zu. So sollen die Erlöse um 10 bis 20 Prozent im Vergleich zum 2019er-Wert von 6,5 Mrd. Euro zulegen. Börsianer sind begeistert: Die Aktie hat sich seit dem März-Tief mehr als ver-doppelt. Vorstand Rubin Ritter hat die Rallye zum Verkauf von Aktien im Volumen von etwas mehr als sechs Mio. Euro genutzt. Doch er-folgten die Verkäufe im Zuge eines Mitarbeiterbeteiligungsprogramms. Weil die Restrendite beim Discoun-ter von Goldman Sachs aus ZJ 13.2020 auf fast null geschmolzen ist, sollten Anleger Kasse machen.

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Conti Memory Express (DekaBank, ISIN DE000DK0WGV9) Geld/Brief: 922,07/932,07 Euro

TIMING TRIGGER LEVELS DELTA TRIGGERS BETRÄGE PAYBACK + KUPON

# STICHTAG LAUFZEIT PAYBACK KUPON PAYBACK KUPON PAYBACK KUPON BETRAG MAX. RENDITE

1 16.07.2021 1,1 Jahre 104,40 67,63 11,7% -27,7% 1.000,00 58,10 1.058,10 13,5% 12,0% p.a.

2 15.05.2022 1,9 Jahre 98,84 67,63 5,7% -27,7% 1.000,00 58,10 1.116,20 19,8% 9,7% p.a.

3 21.07.2023 3,1 Jahre 96,64 67,63 3,4% -27,7% 1.000,00 58,10 1.174,30 26,0% 7,7% p.a.

4 19.07.2024 4,1 Jahre 88,43 67,63 -5,4% -27,7% 1.000,00 58,10 1.232,40 32,2% 7,0% p.a.

5 18.07.2025 5,1 Jahre 83,32 67,63 -10,9% -27,7% 1.000,00 58,10 1.290,50 38,5% 6,6% p.a.

Airbag 17.07.2026 6,1 Jahre 67,63 67,63 -27,7% -27,7% 1.000,00 58,10 1.348,60 44,7% 6,2% p.a.

Angaben zu Renditechancen bezogen auf den Briefkurs von 932,07 Euro (Stand: 04. Juni 2020).

Puma: Seit dem Corona-Tief hat die Aktie gut 70 Prozent zugelegt

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Cap Barriere

Bonus Cap auf Puma ISIN/WKN Emittent Bewertungstag Barriere (Abst.) Rendite (p.a.)

DE000SR9NXF3/SR9NXF Société Génerale 19.03.2021 44 Euro (36,3%) 6,5% (8,1% p.a.)

ZJ 22.2020 05PUMAEXPRESS-ZERTIFIKATE

Gebraucht, aber gut in Schuss Ein Bonus Cap bringt eine Rendite von 6,5 Prozent, wenn die Puma-Aktie bis März über 44 Euro bleibt.

An den Börsen herrscht prächtige Stimmung. Die zunehmenden Auf-hebungen der Corona-Restriktio-nen machen die Anleger immer lo-ckerer. Ganz weit oben auf den Kauflisten standen zuletzt Aktien, die in der Krise besonders gelitten hatten, allen voran Autoaktien. Bei den Papieren setzen Anleger auf baldige Besserung, weil sie dank der internationalen Lockerungen und staatlicher Fördermaßnahmen auf eine sich erholende Wirt-schaftsaktivität hoffen. Gute Nach-richten für die zuletzt arg gebeutel-te Branche kamen zudem aus Chi-na: Der dortige Automarkt hat sei-ne deutliche Erholung nach dem Einbruch in der Corona-Krise auch im Mai fortgesetzt. Der Pkw-Verkauf legte den zweiten Monat in Folge zu und kletterte um 11,7 Prozent auf 2,14 Mio. Fahrzeuge,

wie der chinesische Verband der Automobilhersteller (CAAM) mit-teilte. Aber nicht BMW, Daimler & Co., auch die Papiere von Autozu-lieferern standen bei Anlegern hoch im Kurs. Besonders gefragt war die Aktie von Conti. Der DAX-Wert stieg auf Monatssicht um fast 30 Prozent, auf aktuell rund 93,50 Euro. So hoch stand das Papier seit Anfang März nicht mehr. Auftrieb kam dabei auch von Analysten-Seite: So hat die DZ BANK den fairen Wert für die Ak-tie vergangene Woche von 82 auf 110 Euro angehoben und die Ein-stufung auf „Kaufen“ belassen. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise rechnet Analyst Michael Punzet laut einer neuen Studie mit einer Normalisierung der Autonachfrage auf niedrigem Niveau. Der Reifen-hersteller und Zulieferer sollte im

Zuge der Erholung von seiner brei-ten globalen Aufstellung und der soliden Bilanzstruktur profitieren. Wer daher ein Investment in die Aktie in Erwägung zieht, angesichts der bereits verteilten Vorschusslor-beeren aber kein volles Risiko ge-hen möchte, könnte einen Blick auf ein „gebrauchtes“ Memory Ex-press-Zertifikat der DekaBank wer-fen, das im Februar emittiert wurde und aktuell klar unter Nennwert quotiert wird. Für eine schnelle Til-gung muss sich die Aktie zwar noch etwas ins Zeug legen, die Chancen auf den 5,81-prozentigen Kupon sind angesichts des Schwellenab-stands von fast 28 Prozent aber gut. Zudem verfügt das Papier über eine jährlich sinkende Tilgungshür-de, womit sich die Chance auf eine vorzeitige Rückzahlung Jahr für Jahr erhöht.

Die Corona-Pandemie hat bei Pu-ma die erwartet deutlichen Spuren in der Bilanz hinterlassen. Zwar ging der Umsatz im Auftaktquartal – auch dank eines guten Jahres-starts in Europa und den USA – nur um 1,3 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro zurück. Weil der Konzern jedoch seine laufenden Kosten nicht so schnell einfangen konnte und zu-dem das renditestarke Geschäft in China Ende Januar komplett zum Erliegen kam, brach das operative Ergebnis in den ersten drei Mona-ten um die Hälfte auf 71,2 Mio. Eu-ro, der Nettogewinn sogar um mehr als 60 Prozent auf 36,2 Mio. Euro ein. Aussicht auf zeitnahe Besserung? Fehlanzeige! Für das zweite Quartal geht Puma von ei-ner nochmaligen Verschlechterung aus. Derzeit steuere man auf ein Umsatzminus von rund 50 Prozent

zu, so Konzernchef Björn Gulden bei Bilanzvorlage. Der Firmenlen-ker gab sich dennoch kämpferisch – und versprach ein baldiges Come-back: „Wir werden drei Phasen durchlaufen: die Krise überstehen, uns erholen und wieder wachsen“, so Gulden. China befinde sich be-reits in der Erholung. So geht Gul-den davon aus, dass bis spätestens Juni wieder normale Geschäfte auf dem Niveau des Vorjahres erreicht werden können. Und auch in Euro-pa gebe es erste Anzeichen zur Hoffnung. Die Meinung, dass der Sportartikelhersteller dank der in-ternationalen Lockerungen das Schlimmste hinter sich hat und bald wieder an alte Erfolge anknüpfen kann, scheint sich auch an der Bör-se durchzusetzen. Mit einem Bonus Cap sind Anleger gut abgesichert, falls es doch etwas länger dauert.

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Axa Deep Express-Zertifikat

ISIN/WKN DE000LB2HKW7/LB2HKW

Produkt-Typ Express-Zertifikat

Emittent LBBW

Emissionstag 14. Juni

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Salesforce Aktienanleihe

ISIN/WKN DE000HVB48N6/HVB48N

Produkt-Typ Aktienanleihe

Emittent HVB onemarkets

Emissionstag 5. März

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06/19 09/19 12/19 03/20

Salesforce.com

Anheuser-Busch Aktienanleihe

ISIN/WKN DE000DK0W6W2/DK0W6W

Produkt-Typ Aktienanleihe

Emittent DekaBank

Emissionstag 15. Juni

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06/19 09/19 12/19 03/20

Anheuser-Busch

NEU AM MARKT

Axa Deep Express (LBBW)

Salesforce Aktienanleihe (HVB onemarkets)

Anheuser-Busch Anleihe (DekaBank)

ZJ 22.2020 06BCDI DEUTSCHLAND – DER „CHAMPIONS“ INDEX

Nicole Wittmann Vontobel

Der neue boerse.de-Champions-Defensiv-Index Deutschland (BCDI Deutschland), der eine interessante Alternative zu den klassischen deutschen Indizes darstellen könn-te, bildet Unternehmen ab, die vom boerse.de Aktienbrief den Status „Champions“ erhalten haben.

Die Auswahl der Titel erfolgt nach Anlagequalität, anstatt – wie in vielen anderen Fällen – nach Marktkapitalisierung. boerse.de vergibt den weltweit 100 „erfolg-reichsten“ Titeln – also den lang-fristig erfolgreichsten Aktien der Welt gemessen anhand von Kenn-zahlen der Performance-Analyse – den Status „Champion“.

Aus diesen Champions werden die zehn „Top-Champions“ aus Deutschland ausgewählt, die sich durch einfache Geschäftsmodelle, starke Markenbekanntschaft und damit aus Sicht von boerse.de durch dauerhafte Wettbewerbsvor-teile auszeichnen. Es werden also nur Unternehmen berücksichtigt, die eine hohe Gewinn-Konstanz

aufweisen und deren Aktienkurse sich durch unterdurchschnittliche Kurskorrekturen sowie überdurch-schnittliche Kursgewinne auszeich-nen.

Die Startzusammensetzung des Index beinhaltet Unternehmen aus den verschiedensten Industrien und ist somit breit diversifiziert. Zwei-mal jährlich erfolgt eine Umschich-tung des Index. Das soll gewähr-leisten, dass jeder enthaltene Titel eine gleichbleibende Gewichtung von 10 Prozent erhält.

10 „Top-Champions“ im Paket Sind Anleger von diesem Konzept überzeugt, dann könnte das Open End Partizipationszertifikat auf boerse.de-Champions-Defensiv-Index Deutschland mit der WKN VE7BAC eine interessante Anla-gemöglichkeit sein.

Das Partizipationszertifikat kann über die Börsen Frankfurt oder Stuttgart oder im außerbörsli-chen Handel gekauft und verkauft werden. Dem Anleger entstehen Kosten der Wertpapieranlage wie Depot- und Orderkosten bei der Hausbank.

Beim Handel von Wertpapieren ist auch die Geld-/Brief-Spanne zu berücksichtigen, die Differenz zwi-schen dem An- und Verkaufspreis eines Wertpapiers im Sekundär-markt. Anleger sollten zudem be-achten, dass sie unter anderem das Emittentenrisiko tragen und dass für die Verwaltung des Zertifikats eine Managementgebühr von 1,5 Prozent pro Jahr anfällt.

Der Versicherer Axa hat seine Bruttoeinnahmen im ersten Quartal trotz Corona auf vergleichbarer Basis um vier Prozent auf 31,7 Mrd. Euro gesteigert. Allerdings verdankte der Konzern das Plus al-lein den ersten beiden Monaten. Im März, so Finanzvorstand Etienne Bouas-Laurent, seien die Einnah-men wegen der Krise um fünf Pro-zent gesunken. Im April belief sich das Minus ersten Schätzungen zu-folge sogar auf zwölf Prozent. Für die meisten Analysten bleibt die Axa-Aktie dennoch ein Kaufkandi-dat. Zwar wurden die Prognosen für 2020 wegen der Corona-Krise nach unten angepasst. Die Ergeb-nisse im nächsten Jahr dürften da-von jedoch kaum beeinflusst wer-den, so der Tenor. Wer dennoch vorsichtiger agieren möchte, könn-te einen Blick auf ein neues Ex-press der LBBW werfen, das bis Mitte Juni gezeichnet werden kann.

Nach SAP hat auch Salesforce we-gen der Corona-Krise seine Jahres-prognose gesenkt. Der Konzern rechnet nun mit einem Verlust je Aktie zwischen sechs und vier Cent. Im Februar hatte Salesforce noch einen Gewinn in Aussicht ge-stellt. Auch beim Umsatz ist das Unternehmen inzwischen weniger zuversichtlich und reduzierte die Erwartungen um etwa eine Mrd. auf rund 20 Mrd. Dollar. Für Brad Zelnick von der Credit Suisse kein Grund, von seiner Kaufempfehlung abzurücken. Zum einen hält er die Prognose für eher konservativ. Zum anderen geht Zelnick davon aus, dass der Konzern überpropor-tional von der voraussichtlich be-schleunigten digitalen Transforma-tion profitieren dürfte, wenn sich die Weltwirtschaft wieder von der Corona-Krise erholt. Mit einer Ak-tienanleihe von HVB onemarkets gehen es Anleger ruhig an.

Anheuser-Busch hat angesichts des Corona-Lockdowns im ersten Quartal einen Milliardenverlust eingefahren. Unter dem Strich stand ein Minus von 2,25 Mrd. Dol-lar, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Gewinn von 3,57 Mrd. Dollar erwirtschaftet wurde. Der Umsatz schrumpfte um zehn Prozent auf elf Mrd. Dollar. Und Besserung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Auswirkungen der Pandemie träfen den Konzern im laufenden Quartal noch bedeutend schwerer, teilte der Bierbrauer mit. Analysten zu-folge hat die Aktie dennoch gute Chancen zumindest einen Boden auszubilden. Schließlich hat das Papier seit Ausbruch der Krise fast 30 Prozent an Wert verloren – es ist also bereits viel Negatives ein-gepreist. Eine neue Aktienanleihe der DekaBank bietet ein gewisses Maß an Sicherheit, falls es doch noch etwas abwärts geht.

Page 7: Christian Scheid Chefredakteur Publity...Publity Publity-CEO Thomas Olek hat seit Mit-te 2018 rund 130 Mio. Euro in Aktien des eigenen Unternehmens investiert und hält aktuell rund

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Hella: Fahrt nach oben aufgenommen

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K.o.-Barriere

Aroundtown: Erholung nach Abverkauf

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Cap

ZJ 22.2020 07HELLA AROUNDTOWN

Die Hella-Aktie hat zuletzt kräftig Gas gegeben – und das muss nicht das Ende der Fahnenstange sein. Erfolgreiche Bodenbildung

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Der Licht- und Elektronikspezialist Hella hat seine Aktionäre wegen hoher Abschreibungen auf einen dreistelligen Millionenverlust im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 eingestimmt. Gründe für die Wert-minderung in Höhe von rund 500 Mio. Euro im vierten Geschäfts-quartal sind insbesondere ein deut-lich reduziertes Marktvolumen im Zuge der Corona-Pandemie sowie die Annahme, dass das weltweite Produktionsvolumen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen auch mit-tel- bis langfristig signifikant unter den vor der Krise getroffenen An-nahmen und Markterwartungen liegt. Dies dürfte zu einer geringe-ren Auslastung des globalen Netz-werks führen, hieß es. Wegen des Nettoverlustes werde Hella für das laufende Geschäftsjahr auch keine Dividende zahlen, erklärte der Konzern. Für 2018/19 hatte das MDAX-Unternehmen einschließ-lich einer Sonderdividende 3,35

Euro je Anteilschein springen las-sen. Eigentlich keine guten Nach-richten. Die Börse reagierte den-noch gelassen – ebenso wie die Analysten. Jose Asumendi von JPMorgan konnte der Dividenden-streichung sogar etwas Positives abgewinnen. Damit bewahre Hella die die Liquidität und belaste weni-ger stark den freien Barmittel-zufluss, so der Experte. Er rechnet außerdem damit, dass der Konzern nach der Viruskrise schnell wieder auf die Beine kommt. Eine Mei-nung, die viele andere Experten teilen – auch mit Blick auf die jüngsten Anreize der EU für saube-rere Autos sowie die gut gefüllten Auftragsbücher des Konzerns. Wer der Einschätzung folgen will, kann die Hella-Aktie mit einem endlos laufenden Turbo der Société Générale (ISIN DE000CL5XUJ2) zweifach hebeln. Die K.o.-Barriere des Scheins liegt knapp unter dem Corona-Tief.

Der Luxemburger Gewerbeimmo-bilien-Spezialist Aroundtown ist dank der Übernahme des kleineren Konkurrenten TLG sowie operati-ven Verbesserungen mit einem Gewinnsprung in das neue Jahr ge-startet. Bei einem Umsatzanstieg um 34 Prozent auf 278 Mio. Euro schnellte das für die Branche ent-scheidende operative Ergebnis FFO 1 im Auftaktquartal 2020 um ein Viertel auf 147,4 Mio. Euro nach oben. Das Unternehmen habe in den ersten drei Monaten des lau-fenden Jahres die Coronavirus-Pandemie kaum zu spüren be-kommen, hieß es. Allerdings wird das nicht so bleiben: Das zweite Quartal werde wegen der Lock-downs und Reisebeschränkungen im Hotelbereich herausfordernd, weil sich Mietzahlungen im April und Mai verzögert hätten, so der Konzern. Einen Ausblick auf das Gesamtjahr gibt Aroundtown daher weiterhin nicht. Zudem hat das Un-

ternehmen entschieden, wegen der Corona-Pandemie für das abgelau-fene Geschäftsjahr keine Dividende auszuschütten. Stattdessen will Aroundtown bis zu eine halbe Mrd. Euro in den Rückkauf eigener Ak-tien zu stecken. Damit will der Konzern bis zu 8,9 Prozent aller Aktien mit Stimmrechten zurück-kaufen. Das Rückkaufprogramm ist am Mittwoch gestartet und soll spä-testens zum Jahresende abgeschlos-sen sein. Das freut auch die Anle-ger. Die Aktie kletterte auf Mo-natssicht um fast 20 Prozent nach oben. Die Bodenbildung nach dem heftigen Absturz im März ist damit gelungen. Wie man daraus Kapital schlagen kann, zeigt ein Discounter der DZ BANK. Das Papier (ISIN DE000DFE5KZ9) generiert seine Maximalrendite von 11,6 Prozent, wenn die MDAX-Aktie auch im März 2021 noch über 5,00 Euro notiert. Verluste entstehen erst bei Aktienkursen unter 4,48 Euro.