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NR. 42 2/2015 SEPPELER – BEI UNS KLAPPT’S. NACHHALTIG EINE REISE UNTER TAGE ZUM URSPRUNG DES ZINKS WEGWEISEND WIE UNSERE STIFTUNG DIE ZUKUNFT GESTALTET STÜRMISCH UNSER SPEZIALTANK FÜR WIND- RÄDER STICHT IN SEE Das Magazin für unsere Kunden, Mitarbeiter und Freunde

Das Magazin für unsere Kunden, Mitarbeiter und Freunde · nr. 42 2/2015 seppeler – bei uns klappt’s. nachhaltig – eine reise unter tage zum ursprung des zinks wegweisend –

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NR. 42 2/2015

SEPPELER – BEI UNS KLAPPT’S.

NACHHALTIG – EINE REISE UNTER TAGE ZUM URSPRUNG DES ZINKS

WEGWEISEND – WIE UNSERE STIFTUNG DIE ZUKUNFT GESTALTET

STÜRMISCH – UNSER SPEZIALTANK FÜR WIND-RÄDER STICHT IN SEE

Das Magazin für unsere Kunden, Mitarbeiter und Freunde

KONTAKTE 2

Was war bei uns los in den vergangenen sechs Monaten? Ein paar prägnante Zahlen für den schnellen Überblick:

SEPPELER IN ZAHLEN

AUSZUBILDENDE sind seit August neu im Seppeler Team. Drei von ihnen lernen Industriemechaniker, zwei Industriekauffrau und einer Industriekaufmann.

49JAHRE IM UNTERNEHMEN: Jahre im Unternehmen: Wilfred Nordmann, Generalbevollmächtigter Verzinken und Beschichtung, ist damit aktuell unser dienstältester Mitarbeiter.

6

LITER fasst der mobile kubische Tank, den unsere Behältertechnik speziell für die Ölversorgung von Offshore-Windkraftanlagen gebaut hat – brandneu, hoch innovativ und zertifiziert.

700

4,17METER: Das ist die Höhe der Stahlkonstruktionen für die Vorbehandlung in Osnabrück.

LITER passen in das in letzter Zeit größte feuerverzinkte Fass in der Feuerverzinkung Holdorf.

30.000

SEPPELER IN ZAHLEN

KONTAKTE EDITORIAL 3

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

vor Ihnen liegt unser neu gestaltetes Magazin. Auf den ersten Blick ist alles anders – aber eben nur auf den ersten. Denn es bleibt die Absicht dahinter: Mehr denn je wollen wir Ihnen spannende Ein-blicke in unsere Arbeit bieten. Lernen Sie uns, un-sere Partner und Kunden kennen.

Unsere Unternehmensgruppe hat vier Be reiche: Verzinkung, Behältertechnik, Gitterroste und Beschichtung. Insgesamt arbeiten 1.100 Kol legen an 14 Standorten in Deutschland und Polen – unsere Produkte und Dienstleistungen aber fi nden Sie rund um den Globus. Und so ist diese erste Neu ausgabe eine Reise durch die Welt von Seppeler: Wir starten im heimischen Rietberg, fahren per Schiff über die Nordsee, gondeln über die Anden, machen Ab-stecher nach Hannover und Genthin und gehen schließlich in Finnland unter Tage.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Entdecken!

SEPPELER – BEI UNS KLAPPT’S.

KAI SEPPELERGESCHÄFTSFÜHRENDER GESELLSCHAFTER DER SEPPELER GRUPPE

Rietberg, November 2015

ImpressumProjekte und Neuigkeiten aus den Unternehmen der Seppeler Gruppe.

Kontakte erscheint zweimal jährlich. Haben Sie Fragen, Tipps und Anmerkungen? Schreiben Sie uns: Stefanie Jungewelter, [email protected]

Herausgeber:Seppeler Holding und Verwaltungs GmbH & Co. KGBahnhofstraße 5533397 Rietberg

www.seppeler.deTelefon: 05244 [email protected]

Nachdruck nur mit Zustimmung des Herausgebers. Fotos und Grafi ken von Mitarbeitern und aus dem Seppeler Archiv (soweit nicht anders angegeben).

Bildnachweis:Seite 24: Neuhauss/Fülleborn: Otto Lilienthal mit Doppeldecker, 1985. https://commons.wikimedia.org/wiki/File:LilienthalDoppeldecker_1895-10-19.jpg?nselang=de (03.09.2015)Seite 12: Teun van den Dries/Shutterstock

KAI SEPPELERGeschäftsführender Gesellschafter der Seppeler Gruppe

KONTAKTE4 INHALT

26

30FÜNF FRAGEN AN PROFESSOR DR. HEINRICH MÜNZ

Forschung, Entwicklung, Zukunftsforum – der Vorsitzende des Aufsichtsorgans der Dr. Klaus Seppeler Stiftung gibt Einblick in Aufgaben und Ziele der Stiftungsarbeit.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

Was ist denn hier los? Das wird sich mancher fragen, denn bei Seppeler sieht plötzlich einiges ganz anders aus. Ein kurzer Überblick, was wir verbessert haben und warum das eine gute Idee war.

UNTER TAGE

Im fi nnischen Kokkola steht die zweitgrößte Zink-Hütte Europas. Ein Besuch an der Quelle unserer ganz speziellen Zink-Jumbos.

DIE RIETBERGWERKE STECHEN IN SEE

Off shore-Windparks sind wichtig für die Energiewende, aber kompliziert zu betreiben. Unser Behälterbau weiß Rat.

1210

KONTAKTE INHALT 5

INHALT

01 TICKER

S. 06 GroßaufnahmeS. 08 StandorttickerS. 10 Fit für die Zukunft

02 THEMA

S. 12 Die Rietbergwerke stechen in See

03 TECHNIK

S. 18 AbgefahrenS. 20 System mit ZukunftS. 21 Serie „Auf Nummer sicher” S. 22 Hannover – rundum neuS. 24 FlugrouteS. 26 Unter Tage

04 TEAM

S. 30 Fünf Fragen an Professor Dr. Heinrich MünzS. 32 PersonalienS. 34 Aus unseren TeamsS. 35 Serie „Steckbrief”

FEUERVERZINKUNG

BEHÄLTERTECHNIK

GITTERROSTE

BESCHICHTUNG

GROSSAUFNAHME Mit solchen Größen haben selbst unsere Profis eher selten zu tun: 10 Meter lang, 4,17 Meter hoch und 2,65 Meter breit sind die Stahl kon struk - tionen, die der Rietberg Service für die Feuer verzinkung Osnabrück angefertigt hat. Insgesamt haben die Kollegen zwölf dieser Behälter geschweißt und an die Experten des Geschäftsbereichs Beschichtung zur Nassbeschich-tung übergeben. Das Foto zeigt den Beschichtungs-vorgang: Ein Mitarbeiter in Schutzanzug steht in einem Arbeitskorb und wird von einem Kollegen am Boden per Fernsteuerung um das Konstrukt herumgefahren, um eine lückenlose Beschichtung zu gewährleisten.

KONTAKTEINHALT8

DEUTSCHLAND 1

Rietbergwerke GmbH & Co. KGFeuerverzinkung Rietberg

Das allgemeine Sicherheitsbewusstsein steigt – und mit ihm der Bedarf an neu-en, verbesserten Brandschutzsystemen. Erhöhte Sicherheit und Stabilität im Falle eines Brandes verspricht das von uns verwendete Brandschutzsystem Sika®Unitherm® Platinum.

Rietbergwerke GmbH & Co. KGBehältertechnik Rietberg

KONTAKTETICKER / STANDORTTICKER8

2 Helling & Neuhaus GmbH & Co. KGFeuerverzinkung Gütersloh

Für den Stadionumbau des Fußball ver-eins SSV Jahn Regensburg (Regionalliga Bayern) wurde eine Zaunanlage des Herstellers Großewinkelmann GmbH & Co. KG verzinkt und installiert.

Helling & Neuhaus GmbH & Co. KGGitterroste Gütersloh

8

9 /10

12

3

46

5

7

1213

1114

STANDORT-TICKER

KONTAKTE 9TICKER / STANDORTTICKER

3 Feuerverzinkung OsnabrückGmbH & Co. KG Westerkappeln

Unser Standort in Westerkappeln wurde im Zuge der Modernisierung umfi rmiert. Seit Mai 2015 heißt Paul Heinemann nun Feuerverzinkung Osnabrück.

4 Feuerverzinkung HoldorfGmbH & Co. KG Holdorf

Unsere Kollegen in Holdorf hatten einen besonders spritzigen Auftrag: Sie ha-ben einen Sektpavillon der Firma Höller Schmiede feuerverzinkt. Der Pavillon für den sommerlichen Ausschank ist der Form einer Agraff e – so nennt man die Verschlusskappen aus Draht bei Sekt-korken – nachgebaut und wurde zum 20-jähr igen Firmenbestehen eingesetzt.

5

Feuerverzinkung BremenGmbH & Co. KG Bremen

6

Feuerverzinkung HannoverGmbH & Co. KG Langenhagen

Der Werksumbau in Hannover ist abge-

schlossen. Von der Vorbehandlung bis

zum Trockenofen wurden sämtliche

Arbeitsbereiche eingehaust. Der Umbau

ist Teil unserer Zertifi zierung nach ISO

9001 und bedeutet darüber hinaus große

Verbesserungen bei Energieverbrauch

und Umweltschutz. Mehr Infos dazu fi nden

Sie auf den ›› SEITEN 22/23

7 Feuerverzinkung GenthinGmbH & Co. KG Genthin

Das Team „Zinkblitz“ hat wieder am Fir-

menstaff ellauf Magdeburg teilgenommen.

Während die Kollegen der Feuerverzinkung

Genthin vergangenes Jahr ihren Einstand

im Mittelfeld der mehr als 5.000 Starter fei-

erten, wurde die diesjährige Anstrengung

mit Platz 91 belohnt.

8

Verzinkerei LennestadtGmbH & Co. KG Lennestadt

9

Feuerverzinkerei PickerGmbH & Co. KG Arnsberg

10

Pulverbeschichtung Arnsberg GmbH & Co. KG Arnsberg

POLEN

11

Ocynkownia Śląsk Sp. z o.o.Chrzanów

15 Jahre ist unser Standort Ocynkownia

Śląsk Sp. z o.o. alt geworden. Gefeiert

wurde das unter anderem mit einem Fami-

lienpicknick in Chrzanów. Was im Jahr

2000 begann, hat sich heute zur größten

Verzinkungsgruppe in Polen entwickelt.

Das verdanken wir vor allem unseren Mit-

arbeitern. Anlass genug, um Danke für

das Engagement und die Treue zu sagen.

12

Ocynkownia Śląsk Sp. z o.o.Kluczbork

Die Skisaison läuft und manch ein Winter-sportler wird mit Liften den Berg hin-auff ahren, die in Kluczbork feuerverzinkt wurden. Das Vorarlberger Unterneh-men Doppelmayr, Marktführer im Seil-bahnbau, bezieht nämlich Stützen und Fahrbetriebsmittel seit Jahrzehnten bei Gassner Stahlbau, die ihre Produkte bei unseren Kollegen der OSC verzinken las-sen. Immer wichtiger werden Seilbah-nen übrigens als städtisches Verkehrs-mittel. Mehr dazu auf den ›› SEITEN 18/19

13

Ocynkownia Śląsk Sp. z o.o.Częstochowa

14

Kraty Mostostal Kraków Sp. z o.o.Kraków

KONTAKTETICKER / FIT FÜR DIE ZUKUNFT10

Wir machen unsere Arbeit – ganz ein-fach. Deswegen lautet unser Unterneh-mensmotto auch „Seppeler – bei uns klappt’s“. Dieses Motto ist ein Verspre-chen an unsere Kunden. Unser An-spruch ist es, schnell und zuverlässig zu sein. Bei uns bekommt der Kunde bei Bedarf seine Ware nach weniger als 24 Stunden verzinkt zurück. Express eben. Wenn gewünscht, liefern wir individuell konstruierte Gitterroste in drei Tagen und bauen Spezialbehälter ganz nach dem Bedarf unserer Kunden.

Wir haben ein klares Ziel„Schon 1978, als andere Industrieunter-nehmen auf Massenfertigung setzten, begründete Wolfgang Seppeler den ,pro-duzierenden Dienstleistungsbetrieb’“, erläutert der geschäftsführende Gesell-schafter Kai Seppeler. „Flexibel und schnell die Wünsche der Kunden aufneh-men und lösungsorientiert umsetzen – das ist unsere Arbeitsweise und der An-sporn unserer Mitarbeiter.“

Dr. Klaus Seppeler hat einst den Spruch „Kontinuität im Wandel“ geprägt. Er gilt heute noch genauso wie damals, denn nichts ist so beständig wie der Fort-schritt. Die innovative Weiterentwicklung des Unternehmens geht dabei einher mit unserem seit jeher obersten Ziel: die Kunden mit Qualität und herausragen-dem Service zu begeistern.

Wir starten durch2019 wird die Seppeler Gruppe 100 Jahre alt – mit dieser Tradition und Erfahrung im Rücken machen wir uns fi t für die Zu-kunft. Wir statten zum Beispiel unsere Standorte mit der neuesten und hoch-wertigsten Anlagentechnik aus. Diese bringt nicht nur unseren Kunden deut-liche Vorteile in punkto Effi zienz und Zeitgewinn, sondern sie ermöglicht uns zudem noch umweltschonendere Ar-beitsabläufe.

„Passend zu diesen Modernisierungen verändern wir auch unser Erscheinungs-bild“, berichtet die Marketingleiterin Stefanie Jungewelter. Nicht komplett neu,

Was ist denn hier los? Das wird sich mancher fragen, denn bei Seppeler sieht plötzlich einiges ganz anders aus. Ein kurzer Über-blick, was wir verbessert haben und warum das eine gute Idee war.RIE TBERG

1991 entwarf Professor Eberhard Fiebig aus Kassel eine Skulptur, die für das fl exible, fokussierte und kundenorientierte Handeln der Seppeler Gruppe steht und heute an jedem Standort zu fi nden ist. Sie besteht aus den Buchstaben p und d, eine Ab kürzung für produzierender Dienstleistungs-betrieb.

INFO

MARKETING LEITERIN STEFANIE JUNGEWELTER

Fon +49 5244 [email protected]

SEPPELER HOMEPAGE

www.seppeler.de › Startseite

aber auf Maß gebracht, präsentiert sich Seppeler nun durch ein authentisches, klares und ansprechendes Design. „Ein Beispiel ist dieses runderneuerte Maga-zin“, so Jungewelter. „Und wer demnächst Post von uns bekommt oder auf unsere Website klickt, der kann sich ebenfalls auf ganz neue Eindrücke freuen.“

FIT FÜR DIE ZUKUNFT

KONTAKTE TICKER / FIT FÜR DIE ZUKUNFT 11

„ Unser neues Erscheinungsbild entspricht genau dem Charakter von Seppeler: klar, authentisch, werthaltig.“Kai Seppeler, geschäftsführender Gesellschafter

IN KÜRZE ERSCHEINT

DIE NEUE WEBSITE

DIE RIETBERGWERKE

STECHEN IN SEE

KONTAKTE THEMA / DIE RIETBERGWERKE STECHEN IN SEE 13

Erneuerbare Energien werden ausgebaut. Dabei setzt man unter anderem auf Off shore-Windparkanlagen. Diese zu betreiben, ist wegen der rauen Bedingungen auf hoher See hoch kompliziert. Unsere Behältertechnik hat das nötige Know-how, um auch auf diesem Gebiet bestehen zu können.RIE TBERG

Der Wind peitscht über die Wellen der Nordsee. Gischt spritzt durch die kalte Luft. Es ist ungemütlich auf hoher See. Gut so, sehr gut sogar. Denn dieser star-ke, stete Wind macht die Off shore-Windparks in Zeiten der Energiewende zu enorm zukunftsträchtigen Strom-lieferanten.

Die Bundesregierung möchte die Treib-haus gasemissionen bis 2050 um 80 Pro-zent gegenüber 1990 senken. Zentrales Mittel dafür ist der Ausbau der Erneuer-baren Energien – und bei Off shore-Wind-parks ist die Energieausbeute deutlich höher als an Land. Die Europäische Ver-einigung für Windenergie (EWEA) schätzt, dass in Europa bis 2030 bis zu 150 Giga-watt (GW) Off shore-Leistung installiert sein könnten. Deutschland wird voraus-sichtlich bis Ende 2015 etwa 3 GW am Netz haben.

So funktioniert ein Off shore-WindradUm diese Windparks zu betreiben, be-darf es spezieller Systeme, die den rauen klimatischen Bedingungen ge-wachsen sind und gleichzeitig die Um-welt schonen. Unsere Behältertechnik in Rietberg hat für das Unternehmen Adwen, das in der Nordsee die Wind-parks Borkum und Global Tech I mit 120 Anlagen des Typs AD5-116 betreibt, innovative Container konzipiert. Diese Anlagen sind für den Transport und das Nachfüllen von frischem Getriebeöl ge-eignet und bieten entscheidende Vorteile.

Um die Besonderheiten unseres Quadro-C 700 zu erkennen, muss man wissen, wie diese Off shore-Windanlagen aufge-baut sind. Hauptbestandteile sind der Turm, die Gondel, die Rotorblätter, das Getriebe und der Generator. Die Gondel ist auf dem Turm montiert und beherbergt das Getriebe und den Generator. Dabei über setzt das Getriebe die langsame

ANKUNFT AUF HOHER SEE

PRODUKTIONSWERKSTAT T RIETBERG

BEHÄLTERTECHNIK

KONTAKTETHEMA / DIE RIETBERGWERKE STECHEN IN SEE14

FOTO: ADWEN GMBH/J. OELKER„5 MW turbines”

2-FACH2-FACH GESICHERT: Der doppelwandige Spezialtank hat eine energieunabhängige Vakuum-Lecküberwachung beider Wände. Eine zusätzliche Auffangwanne ist somit nicht nötig.

Rotorumdrehung in eine an den Genera-tor angepasste Drehzahl. „Der Generator wandelt die Drehbewegung der aerody-namisch geformten Rotorblätter in Strom um. Im Grunde ist das ähnlich wie bei einem Fahrraddynamo, nur dass die Anlage Wind statt Muskelkraft nutzt“, erklärt Peter Rogall, Service Support-Mechanical bei Adwen.

Der Wirkungsgrad dieser Getriebe ist sehr hoch. Da die übertragene Leistung bei großen Windkraftanlagen enorm ist, müssen die dabei anfallenden Wärme-verluste abgeführt werden. Deswegen wird das Getriebeschmieröl in sogenann-ten Öl-Wasser- beziehungsweise Öl-Luft-Wärmetauschern gekühlt und die Wärme nach außen abgegeben.

Getriebe läuft mit Spezialöl Das Öl ist zäh wie Honig. Je kühler es ist, desto dickfl üssiger wird es, und die Temperaturen draußen auf der Nord -see sind natürlich eher niedrig. Das er-fordert eine besonders leistungsstarke Pumpe, die auch im rauen Umfeld sicher ihren Dienst tut. Zudem muss das Öl sehr rein sein, da Verunreinigungen letzt-lich dem Getriebe schaden würden, was zu Leistungsverlusten und hohen Kosten durch Schäden führen würde. Im Öl sind spezielle Zusatzstoff e, soge-nannte Additive enthalten, die für das

Schmieren des Getriebes verantwortlich sind. Mit der Zeit verbrauchen sich die-se, weswegen das Öl regelmäßig in be-stimmten Wartungs intervallen ausge-tauscht werden muss.

Was für Laien nach einem simplen Öl-wechsel klingt, ist auf hoher See wegen des besonderen Klimas, des Seegangs und der strengen Umweltschutzbestim-mungen eine echte Herausforderung. Etwa eine Woche ist die Crew unterwegs, die natürlich auch andere Aufgaben während des Einsatzes übernimmt. Ist zum Beispiel der Wellengang zu stark, muss die Besatzung schon mal einen Tag auf dem Meer ausharren. Der Tank bleibt auf Deck angekettet, bis der eigent-liche Austausch erfolgen kann. „Die Rietbergwerke haben für uns Spezialbe-hälter konzipiert und gebaut, die genau unseren Ansprüchen entsprechen“, sagt Rogall. Diese kommen zum Einsatz, nachdem das alte Öl entsorgt ist. In Zu-kunft kommen hierzu ebenfalls Riet-berg-Container zum Einsatz, dann mit ähnlichen Geräten, jedoch speziell ausgerüstet für das Abpumpen von Öl.

Zunächst wird der Tank vom Schiff mit-tels Kran auf der Außenplattform der Windkraftanlage in rund 25 Metern über dem Meeresspiegel abgesetzt. „Vor Ort klettern Mitarbeiter in die Gondel hoch.

KONTAKTE THEMA / DIE RIETBERGWERKE STECHEN IN SEE 15

„ Mit 700 Litern Fassungsvermö-gen hat der neue Spezialtank für uns genau die richtige Größe: Die Krankapazität wird nicht überlastet, wir können aber den-noch genügend Öl für den kom-pletten Austausch in die Gondel hochziehen.“

Peter Rogall, Service Support-Mechanical bei Adwen

Sie öff nen an der Unterseite eine Luke, durch die dann der Frischöltank mit Hilfe des Gondelkrans auf die Gondelplatt -form gehoben wird – in Höhen von 80 Me-ter und mehr“, so Rogall. Dann beginnt die eigentliche Betankung. Sobald das Öl vollständig in die Anlage gepumpt wur-de, wird der Behälter auf die Außenplatt-form und danach wieder auf das Schiff herabgelassen.

Wichtig sind Effi zienz und ZuverlässigkeitGerade die Unterbringung der voluminö-sen Pumpe mit extra großem Saugan-schluss war bei der Konstruktion diffi zil. Der geräumige Staukasten der Baureihe reichte jedoch gerade aus, alles sicher unterzubringen. Die Pumpe hat optimier-te Anschlüsse, damit die Leistung voll ausgeschöpft werden kann. Wegen der Krankapazität war es wichtig, dass der

KONTAKTETHEMA / DIE RIETBERGWERKE STECHEN IN SEE16

Tank nicht zu groß wurde. Er sollte aber auch nicht zu klein sein, damit genügend Öl für das Getriebe in die Gondel trans-portiert werden kann. Aus den diversen lieferbaren Größen wurde dann ein Behälter mit weniger als einer Tonne Ge-samtgewicht ausgewählt.

Der neue Behälter ermöglicht Adwen nun einen deutlich effi zienteren Ablauf, denn die Off shore-Fachleute müssen das fri-sche Öl vor Ort nicht erst umständlich in kleinere Einzelgebinde pumpen, um es zur Gondel hochzuziehen, sondern sie können den Behälter selbst dafür nutzen. So werden mehrere Arbeitsschritte zu-sammengefasst und damit wird viel Zeit gespart.

„Unser Quadro-C 700 fasst circa 670 Liter und besteht aus Stahl. Die robusten Kranösen erlauben es, den gefüllten Tank komplett zu kranen – auf See die sicher-ste Methode, um in die Gondel der Anla-gen zu kommen“, berichtet Guido Rött-gers vom Vertrieb der Rietbergwerke. Es handelt sich außerdem um einen dop-pelwandigen Behälter mit einer energie-un abhängigen Vakuum-Lecküberwa-chung beider Wände. Das bedeutet, dass er ohne zusätzliche Auff angwanne, selbst im Wasserschutzgebiet, gelagert werden darf. Auch das Eindringen von Wasser in den Tank wird wirksam verhindert, was wiederum die Reinheit des Öls garan-tiert. Die Tanks der Baureihe Quadro sind zeitlich unbefristet zugelassen als Trans-portbehälter (IBC) für die Beförderung ge-fährlicher Güter auf See (GGVSee), per Straße (ADR), Eisenbahn (RID) und Binnen-schiff fahrt (ADN). Zusätzlich besitzen sie eine bauaufsichtliche Zulassung zur Lagerung von Gefahrstoff en des Deut-schen Instituts für Bautechnik.

Tank besteht in rauen Bedingungen Wichtig für Adwen war auch, dass der Behälter sehr robust ist. Er ist außen speziell beschichtet worden, was selbst bei Sturm, Erschütterungen und Salz-kontakt einen langen Korrosionsschutz garantiert. Dem rauen Klima auf See

„ Unser Stahlbehälter ist außen speziell beschichtet und daher trotz rauer klimatischer Bedin-gungen auf See sehr gut gegen Korrosion geschützt.“Guido Röttgers, Vertrieb Rietbergwerke

hält dieser Tank also problemlos stand. „Wir haben noch einen zusätzlichen Schutz für unseren Kunden: Gelbe Bum-per ummanteln den Tank und verhin-dern, dass der Turm des Windrads beim Hochziehen des Tanks beschädigt wird“, sagt Röttgers. „Entstünden hier Beschä-digungen an der Außenhülle, würde das salzige Meerwasser sehr schnell Korro-sion verursachen. Und es wäre aufwen-dig und sehr kostenintensiv, den Turm auf See lackieren zu müssen.“

Der Behälter ist darüber hinaus nicht nur mit einer besonders starken Pumpe, sondern auch mit einer speziellen Hei-zung aus gestattet. Je wärmer das Öl ist, desto dünnfl üssiger wird es – das be-schleunigt den Tankvorgang. Getreu dem altbekan nten Satz: Zeit ist Geld. Da das Öl aber nicht zu stark erhitzt werden darf, wurde eine leistungsstarke Heizung ver-baut, bei der die Energie zum Aufheizen so weit begrenzt wird, dass das Öl kei-nen Schaden nimmt.

Der Ölbehälter wurde nicht in der sonst für mobile Tanks üblichen feuerverzink-ten Ausführung geordert, da die Additive des Öls eventuell mit dem Zink reagieren können.

Für die Versorgung auf See mit Diesel bestellte Adwen einen Standard-Diesel-tank, der in unserer Feuerverzinkerei in

Rietberg verzinkt wurde. Er ist von Hause aus für die See gut gerüstet und wird in der verzinkten Ausführung bereits seit Jahrzehnten auf See eingesetzt.

Neben diesen Off shore-Tanks bauen die Rietbergwerke eine Vielzahl verschiede-ner Behälter für die Ver- und Entsorgung. Auch die Versorgung von Notstromag-gregaten in und an Windkraftanlagen ist ein häufi ger Einsatzfall, für den es extra zugeschnittene Systeme in einer großen Bandbreite an Größen gibt. Für die Öl-versorgung von Motoren bieten die Riet-bergwerke zum Beispiel als einziges Unternehmen Tanks, die mit Motoröl bis zu 95° Celsius genutzt werden können. Diese Tanks verhelfen etwa Biogasanla-gen zu längeren Laufzeiten und können sogar den Stillstand für den Ölwechsel überfl üssig machen. Für die Entsorgung wiederum haben wir diverse Konzepte für wassergefährdende und auch entzünd-liche Flüssigkeiten in unserem Produkt-programm. Ansonsten bieten die Riet-bergwerke insbesondere Tanks für die mobile und stationäre Betankung mit Diesel, Benzin und AdBlue. Bei der Aus-rüstung der Tanks orientieren wir uns ganz an den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden. Durch die eigene Feu-erverzinkung sind unsere Behälter hin-sichtlich Robustheit und Langlebigkeit noch dazu ganz weit vorn.

KONTAKTE THEMA / DIE RIETBERGWERKE STECHEN IN SEE 17

SPEZIALBEHÄLTER FÜRWINDKRAFTANLAGEN

INFO

BEHÄLTER

Spezialbehälter für Off -shore-Windräder, Altölde-pots, mobile Tankanlagen und vieles mehr: Seit mehr als 70 Jahren entwickeln die Rietbergwerke innovati-ve Behältertechnik. Unsere praxisgerechten Produkte stehen für hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandards.

VERTRIEBGUIDO RÖTTGERS

KATALOG 2015

www.rietberg-behaelter.de

ABGE-FAHRENKein Problem mit großen Nummern: Unsere Kollegen der Ocynkownia Śląsk Kluczbork machen Verzink-ungen für das größte urbane Seil-bahnnetz der Welt – ein Verkehrs-mittel der Zukunft. L A PA Z / BOLIVIEN

TECHNIK / ABGEFAHREN18

Der Himmel blitzt im schönsten Blau. Ein Hauch von Rot schleicht sich hinein. Während die Gondel langsam in die Höhe fährt, bietet sich eine spektakuläre Aussicht: unten das Häusermeer am Steil-hang, am Horizont der schneebedeckte Gipfel des Illimani. Doch die Stadtseilbahn von La Paz bietet ihren Gästen noch viel mehr: eine nahezu meditative Fahrt ohne Gestank, ohne Gedränge, ohne Geräusche.

Kesselbreite und Termintreue sind enorm wichtigIn der bolivianischen Metropole mit dem höchst gelegenen Regierungssitz der Erde nahm Präsident Evo Morales im Mai 2014 die „Linéa Roja“ in Betrieb. Sie stammt vom Voralberger Unternehmen Doppelmayr und verbindet über eine Länge von 2.349 Metern La Paz mit der Nachbarstadt El Alto. In diesem inno-vativen Großprojekt steckt jede Menge Seppeler. Denn Gassner Stahlbau – ein Unternehmen der Doppelmayr Gruppe – fertigt die Seilbahnstützen und lässt die übergroßen Stützenteile bei uns in der Ocynkownia Śląsk Kluczbork ver-zinken. Kein Wunder, denn mit einer Kes-selarbeitsbreite von 2,80 Meter ver fügt Klu czbork über den breitesten Ver zin- k ungskessel Europas. Eine Breite, die nicht jeder anbieten kann.

Korrosionsschutz ist gerade bei Seilbah-nen ein wichtiges Thema. Durch die Feuerverzinkung sind die Stützen selbst in klimatisch schwierigen Bedingungen viele Jahrzehnte gegen Rost geschützt. Neben der normgerechten Verzinkung

nach DIN ISO 1461 bestand die Heraus-forderung eher in der Logistik. Diese um-fasste sowohl den Transport nach Polen und zurück als auch die termingerechte Ver ladung in Überseecontainer. Gerade im internationalen Bereich ist die Termin-treue die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg eines Projekts.

Seilbahnen schweben dem Verkehrs chaos davonViele kennen Seilbahnen vermutlich eher von Skigebieten oder touristischen Aus-fl ugszielen. In Städten sind sie sel ten – noch. Doch laut dem Statistikportal „Statista“ wohnen bis 2030 rund 60 Pro-zent der Weltbevölkerung in Städten. Siedlungsstrukturen werden immer kom-plexer, Verkehrschaos droht. Wie ver-bindet man sinnvoll einzelne Städteteile, wie ermöglicht man Pendlern schnelle Wege zwischen Arbeitsplatz und Zuhau-se, wie schont man dabei Bewohner und Umwelt? Doppelmayr sieht Seilbahn-systeme hier als echte Multitalente. Sie schweben über die Infrastruktur ein-fach hinweg und sind dabei umwelt-freundlich, sicher und komfortabel.

La Paz zumindest, das in den Anden auf einer Höhe von 3.200 bis 4.100 Meter liegt, ist auf den Geschmack gekommen. Die 1.000.000-Besucher-Marke wurde bereits gut einen Monat nach Eröff nung der „Linéa Roja“ geknackt. Inzwischen sind drei Linien sehr erfolgreich in Be-trieb, in den nächsten vier Jahren wer-den sechs weitere Linien entstehen – laut Doppelmayr das größte urbane Seil-bahnnetz der Welt.

STADTSEILBAHN MIT VERZINKTEN STÜTZEN

FOTO: DOPPELMAYR

TECHNIK / ABGEFAHREN 19

FEUERVERZINKUNG

KONTAKTETECHNIK / SYSTEM MIT ZUKUNFT20

Qualitätsmanagement ist für Unter-nehmen ein Muss. Immer wichtiger wer-den dabei Umweltthemen, denen sich Seppeler verstärkt widmet. Das Zertifi -zierungsaudit der unabhängigen TÜV

Nord Cert GmbH schloss die Einführung des Integrierten-Management-Sys-tems (IMS) im Mai 2015 erfolgreich ab. Ein Zertifi kat für Qualität haben wir schon lange, neu ist seit Mai nun die Zer-tifi zierung für Umwelt und Energie. „Ein wichtiger Aspekt des Management-Systems ist die Prozesssicherheit. Dafür optimieren und vereinheitlichen wir bewährte Abläufe an allen Stand-orten“, erklärt die Qualitätsmanagement-

beauftragte Ina Kuhlmann. Der Vorteil: Perfekte Prozesse schonen Ressourcen und minimieren Reibungsverluste, gleichzeitig erhöhen sich die Qualität und die Zuverlässigkeit der Produkti-onsschritte. „Vor allem im Umwelt- und Sicherheitsbereich gibt es zahlreiche Vorschriften“, so Thomas Frischen, Ma-nagementbeauftragter für Umwelt-schutz und Sicherheit. „Wir haben daher einen Leitfaden erstellt, an dem sich Mitarbeiter orientieren können, wenn sie im Alltag unsicher sind.“ Den Zugriff auf das Handbuch und alle aktuellen Do-kumente sichert die neue Software Auditor, die uns auch bei der Instandhal-tung unserer Anlagen unterstützt.

So schützen wir Mitarbeiter und Umwelt ...Wir setzen nicht nur moderne, umwelt-freundliche und sichere Techniken ein, sondern gehen auch effi zient mit Roh-stoff en um und recyceln 98 Prozent der Abfälle. Mit Zink etwa lässt sich sehr effi zient und nachhaltig arbeiten. „Im Rah-men des IMS wurden die Prozeduren für den Umgang mit Gefahrstoff en in al-len Betrieben optimiert und für Umwelt und Mitarbeiter sicherer gemacht“, sagt Frischen. Ein Beispiel hierfür sind „Ab-luftwäscher“, die wir schon an vielen Seppeler Standorten installiert haben. Diese minimie ren die Säureemissionen in der Vorbehandlung, was sowohl die Mitarbeiter als auch die Umwelt schützt (mehr dazu auf ›› SEITE 21).

... und so sparen wir EnergieEin wichtiges Thema ist auch die Ener-gieeffi zienz. „Verzinker arbeiten mit Wär-me. Durch regelmäßige Kontrolle und Analyse des Energieverbrauchs können wir den Verbrauch optimieren“, erläu-tert der Energiemanagementbeauftragte Christoph Echtermann. Sinnvoll ist auch der Einbau einer Anlage für Wärmerück-gewinnung. In dieser wird die Abwärme des Verzinkungsofens in einen Wärme-tauscher geführt, der mit Wasser gefüllt ist. Das Wasser erhitzt sich, fl ießt durch Leitungen, die durch die Säurebäder ge-führt werden und macht die Vorbehand-lung effi zienter, denn erwärmte Beize reagiert schneller. Das abgekühlte Was-ser fl ießt dann wieder zurück in den Wärmetauscher.

Jedes Jahr stellen wir in allen Geschäfts-bereichen neue Ziele auf und setzen sie operativ um. So stellen wir im Rahmen des IMS sicher, dass an jedem Standort das Niveau weiterhin kontinuierlich steigt. Unsere hohen Standards wirken schließ-lich nicht nur nach innen, sondern auch nach außen: Sie erhöhen die Qualität, steigern die Kundenzufriedenheit und garantieren unseren Erfolg – jetzt und in Zukunft.

INFO

X. KUHLMANNX. FRISCHEN

Die Seppeler Gruppe betreibt ein Management-System für Qualität (ISO 9001), Umwelt (ISO 14001) und En-ergie (ISO 50001). Auch das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz ist darin einheitlich auf hohem Niveau geregelt. Arnsberg sowie die pol-nischen Standorte haben vorerst nur ein Qualitätsmanagement.

Integriertes-Management-System (IMS) – klingt anspruchsvoll und ist es auch. Weil es aber zudem sinnvoll und zukunftsweisend ist und Seppeler kniffl ige Jobs gerne angeht, haben wir ein IMS aufgebaut. RIE TBERG/HANNOVER

SYSTEM MIT ZUKUNFT

KONTAKTE TECHNIK / AUF NUMMER SICHER 21

IM NASSWÄSCHER LINKS WIRD DAS CHLORWASSERSTOFFGASin Flüssigkeit gebunden und im Nachbarbehälter rechts zwischengepuff ert und zurückgepumpt. Dank der Anlage der Firma Gerhard Weber Kunststoff -Verarbeitung entströmt dem Kamin dadurch gereinigte Luft.www.weber-kunststoff technik.de

STEHT FÜR Chlorwasserstoff, ein farbloses, stechend riechendes Gas. Wird die starke Säure in Wasser gelöst, spricht man von Salz-säure. Für unsere Beizen gelten gesetzliche Grenzwerte: HCl-Emissionen dürfen maximal bei 10 mg/m³ liegen. Durch den neuen Abluft -wäscher kommen wir unter 3 mg/m³.

HCI

Wie funktioniert’s?Das „Herz“ unserer Abluftreinigungsan-lage ist ein Nasswäscher. Wie Holger Mühlhan von der Firma Gerhard Weber Kunststoff -Verarbeitung erläutert, ar-beitet dieser nach dem Prinzip der physi-kalischen Absorption. Das läuft so: Die Abluft wird aus der Einhausung der Vor-behandlung durch den Wäscher ge-saugt. Während sie diesen durchströmt, erfolgt eine Berieselung mit Waschwas-ser im Gegenstrom von oben. Dieses löst die Schadstoff e und reichert sich damit an. Die Lösung gelangt in einen Vorlage-behälter, in dem sie zwischengespei-chert und wiederum zum Nasswäscher gepumpt wird – der Kreislauf schließt sich bis das Waschwasser gesättigt ist.

Und zur Sicherheit?Der Wäscher misst die Aufkonzentrie-rung mit Chlorwasserstoff . Bei einem festgelegten Grenzwert wird ein Teil des Waschwassers ausgetauscht und in die Beizbäder zurückgeführt. Die Diff e-renz wird mit Frisch wasser ersetzt. Der Wäscher ist nach relevanten gesetz-lichen Vorgaben ausgelegt und ent-spricht dem aktuellen Stand der Technik. Die Anlage wird per Schaltschrank (SPS) gesteuert und läuft durchgehend.

AUF NUMMERSICHERSicherheit ist uns wichtig, daher widmen wir ihr diese Serie. Im ersten Teil geht es um den Abluftwäscher, installiert im Zuge des Werksumbaus der Feuerver-zinkung Hannover.

AUFFANGWANNE

VORL AGEBEHÄLTERWÄSCHER

WASSER

REINGAS

K AMIN

FÜLLKÖRPER-SCHÜT TUNG

ROHGAS

ABLUF T

ZUL AUF

ZUR VORBE-HANDLUNG

PROBE-NAHME

KONTAKTETECHNIK / HANNOVER – RUNDUM NEU22

Bei der Feuerverzinkung Hannover herrscht emsiges Treiben: Laster kom-men an und bringen Schwarzware, an-dere holen verzinkte Waren ab. Klingt simpel, kann aber aufwendig sein. Da -mit der Prozess effi zienter läuft, haben die Hannoveraner ihr Werk umgebaut – im großen Stil. Denn was mit ein paar Ver-besserungen für die Logistik begann, wurde zum Großprojekt.

Los ging es mit der Anlieferung: Um die Zwischenlagerung auf dem Hof zu ver-ringern, wurde die Direktabladung in der Halle ermöglicht. „Wir vergrößerten und erhöhten unsere Halle auf der Roh-warenseite und änderten die Haken-höhe der Krane zur Direktabladung“, er-klärt Geschäftsbereichsleiter Jürgen Stegen. „Die Gebäudeerhöhung war nur möglich, weil das Land Niedersachsen das Baurecht hinsichtlich des Grenzab-stands zu Nachbarn geändert hatte. Früher galt: je höher, desto mehr Abstand. Die Änderung war unser Glück, denn nun wird die Ware direkt an die Traverse gehängt und in die Verzinkung überge-

HANNOVER IM UMBAU

HANNOVER -RUNDUM NEUFit für die Zukunft: Wie man moderne Produktionshardware sinnvoll einsetzt und damit Mitarbeiter und Umwelt schützt, das zeigt die Feuerverzinkung Hannover mit ihrem Werksumbau. HANNOVER

KONTAKTE TECHNIK / HANNOVER – RUNDUM NEU 23

ben.“ Das spart Kunden wie Mitarbeitern Zeit, denn es wird ein kompletter Ar-beitsgang gespart: der Transport vom Hof mit dem Gabelstapler. Ganz neben-bei hat die Aufstockung der Verkaufs-büros Platz für Schulungsräume für Kunden und Mitarbeiter geschaff en, die bislang gefehlt hatten.

Einkapselung schützt vor DämpfenAls nächstes kam die Vorbehandlung an die Reihe. Der gesamte Bereich inklu-sive Bädern wurde mit einem Polye-thylen-Inliner eingekapselt, damit keine Dämpfe in die angrenzenden Arbeits-bereiche entweichen. „Wir unterschreiten sogar die rechtlichen Grenzwerte: Bei der Beize dürfen die Salzsäure-Emis-sionen maximal 10 mg/m³ betragen. Durch die Wäscher schaff en wir es unter3 mg/m³“, berichtet Mark Hrdina (mehr zum Säurewäscher auf ›› SEITE 21). Er leitet nicht nur den Funktionsbereich Verfahrenstechnik der Seppeler Gruppe, sondern in Hannover auch den Tech-nischen Betrieb und die Abteilung For-schung und Entwicklung. Mit dem Umbau

BÜROGEBÄUDE MIT NEUER FASSADE

NASSWÄSCHER FÜR DIE NEUE BEIZKAPSEL

entstanden mehr Lagerplatz in der Roh-warenhalle sowie ein Trockenkeller für die Vorbehandlungsbehälter und eine An-schlepphalle zur Lager ung von Betriebs-mitteln samt integrierter Diesel-Tank-stelle. Die Neustrukturierung ermöglichte zudem Anbauten der Chemikalienlager und des Abfalllagers.

Energiebilanz deutlich verbessertEin wichtiges Thema war auch die Ener-gieeffi zienz. Schon seit einigen Jahren heizen die Kollegen den Trockenofen dank einer Wärmerückgewinnung teils mit Abwärme aus der Ofenanlage des Kes-sels. Nun spart auch die neu installierte LED-Beleuchtung zusätzlich Energie und reduziert die CO

2- und SO

2-Emissionen

und damit die Umweltbelastungen.

Gut anderthalb Jahre hat der Umbau gedauert. Und er hat sich gelohnt: Mit den zahlreichen Maßnahmen für Um-welt, Energie und Mitarbeiter und mit den großen Investitionen für unsere Kun-den ist die Feuerverzinkung Hannover für die Zukunft gerüstet.

KONTAKTETECHNIK / FLUGROUTE24

FLUG- ROUTE

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Nachdem Otto Lilienthal 1891 seine ersten 15 Meter in Derwitz gefl ogen war, verlegte er seine Aktivitäten 1893 nach Stölln. Prompt gelangen ihm dort wegen der besseren Windverhält-nisse Weiten bis 250 Meter. Rhinow/Stölln ist einer von fünf Standorten der Bundesgartenschau 2015 in der Havelregion – für dieses Großereignis sollte der Flugapparat Nr. 11 Modell „Stölln“ nachgebaut, verzinkt und pulverbeschichtet werden.

Nachbau, Verzinkung, Beschichtung: Die Chronologie zeigt die Bearbei-tung des Modells eines Flugappa-rates von Otto Lilienthal. Nicht gerade ein alltäglicher Job für unse-re Kollegen in Genthin.GENTHIN

02

Auftraggeber war der ortsansässige Lilien-thal-Verein. Metallbaumeister Sven Dege-brodt besorgte den Nachbau: Spannweite 6,70 Meter, Tragfl äche 14 Quadratmeter. Das Original war bespannt mit gewachstem Schirting, einem dichten Baumwollstoff . Das Gestell bestand aus Weidenholz, ver -spannt mit Draht. Degebrodt verbaute da-gegen 2 Millimeter dickes Blech, Flacheisen, Rund rohr, Rundstahl und Lenkkreuz.

KONTAKTE TECHNIK / FLUGROUTE 25

05

Wer in der Havelregion unterwegs ist, kann sich das Modell übrigens anschauen: Es steht im Kreisverkehr, der die Zufahrt von der B102 zur L17 in Richtung Rhinow/Stölln bildet.

03

Die Herausforderung beim Verzinken: Die Verzugsgefahr ist aufgrund der diversen Materialstärken hoch, denn jeder Stahl reagiert im 450 Grad heißen Zinkbad anders. Die unterschied-lich schnelle Erwärmung und Abkühlung birgt zudem die Ge-fahr der Spaltenbildung. Je nach Zusammensetzung bildet sich eine dickere oder dünnere Zink-Eisen-Legierung.

04

50 Jahre und mehr schützt allein die Verzinkung. Unsere Genthiner Kollegen haben jedoch eine Duplexbeschichtung aufgebracht, also verzinkt und beschichtet, und den Korro-sionsschutz damit verlängert. Auf dem Schwarzstahl liegt nun eine Zinkschicht und darauf ein Pulverlack – Schicht -dicke: 160 Mikrometer. Um die Naturprodukte Weide und Baumwolle nachzuempfi nden, wurde die Farbe RAL 1015, Hell-Elfenbein, verwendet.

160μm

INFO

FEUER-VERZINKUNG

Feuerverzinken ist ein mehr -stufi ges Tauchverfahren. Die vorbehandelten, gerei-nigten Stahlteile werden in ein etwa 450 Grad heißes Zinkbad getaucht. Dabei bildet sich auf der Stahl ober-fl äche ein Korrosionsschutz-mantel in Form einer Eisen-Zink-Legierungsschicht.

PROJEKTLEITERHORST SCHWENZER

(Vorsitzender Otto-Lilienthal-Verein Stölln e.V.)

UNTER TAGE

„ Seppeler und die Boliden Group arbeiten seit Langem zusam-men: Wir optimieren die Verzink-ung und entwickeln entspre-chende Legierungen weiter, um stetig besser und effi zienter zu werden.“Lutz Kieselbach, Area Manager Sales Zinc Germany, Commercial AB

KONTAKTETECHNIK / UNTER TAGE 28

Gut 2.100 Kilometer von Rietberg entfernt liegt Kokkola. Die Kleinstadt an der Westküste Finnlands dürfte den meisten Menschen unbekannt sein. Für Verzin -ker aber hat sie besondere Bedeutung: In Kokkola steht die zweitgrößte Zink-Hütte Europas. Diese gehört der Boliden Group, die auch uns das Zink liefert – in maßgefertigter Zusammensetzung und Form. Elf Kollegen von Seppeler haben sich im hohen Norden angesehen, wie un-sere Legierungen entstehen.

Spannender ProzessDas Metallunternehmen Boliden Group betreibt vier Minen und fünf Schmelze-reien in Schweden, Finnland, Norwegen und Irland. Seine Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Exploration, Berg-bau, Verhüttung und Metallrecycling, mit Fokus auf nachhaltiger Entwicklung. Die wichtigsten Metalle sind Zink und Kupfer. Ebenfalls im Portfolio sind Blei, Gold, Silber und weitere Produkte.

Die Zinkgewinnung ist ein spannender Prozess: Das Erz wird gemahlen und mit Wasser sowie Luft gemischt, um einen

mineralischen Schaum zu bilden. Dieser wird abgeschöpft, gefi ltert und ent-wässert. Das Konzentrat, das zu 50 Pro-zent aus Zink besteht, wird in einer Schmelzerei geröstet, ausgewaschen und aufbereitet. So erreicht es eine Special-High-Grade-Qualität von 99,995 Prozent. Wir er halten unsere Legier-ungen als „Jumbos“, also nicht in der üblichen Plattenform (25 Kilo), son -dern als Blöcke (1,4 Tonnen).

„Boliden liefert wöchentlich nach Ros-tock, Amsterdam und Rotterdam. Davon profi tiert auch Seppeler: Während vom Rostocker Hafen aus die östlichen Werke und Polen beliefert werden, ist eine schnelle Belieferung der westlich ge-legenen über Amsterdam gesichert“, erklärt Lutz Kieselbach, Prokurist bei Boliden.

Nachhaltiger SchutzIn Deutschland – wie in vielen anderen Nationen auch – verwenden wir das Material vor allem als Korrosionsschutz. Allein bei uns entstehen jährlich Korro-sionsschäden von 85 Milliarden Euro.

TRUCKS FOTO: BOLIDEN GROUP

STEHT IM PERIODENSYSTEM für Zink. Das Metall wird hauptsächlich für Verzinkungen von Eisen-und Stahlteilen zum Schutz vor Korrosionsschäden verwendet. Man fi ndet es auch in Wasserhähnen, Batterien, Münzen, Elektronikbauteilen, Spielzeug, Kosmetik, Medizin und vielem mehr. Als Spurenelement ist Zink für den Menschen lebenswich -tig: Es ist für die Funktion von mehr als 200 Enzymen im Körper erforderlich und sta-bilisiert unsere DNA.

Zn

FEUERVERZINKUNG

Zink, das bereits im Altertum Legierungs-bestandteil von Messing war, ist ideal, um dem entgegenzuwirken. Durch das Feuerverzinken entsteht zwischen Stahl und Zink eine hoch belastbare, un-trennbare Eisen-Zink-Legierung. Stahl wird somit bis zu 50 Jahre, teils 100 Jahre, geschützt und bedarf keiner Wartung. Wichtig ist hier auch die anwendungs-technische Beratung von Boliden. „Un-sere Experten arbeiten dafür eng mit den Betriebsleitern unserer Kunden zusammen“, betont Kieselbach.

Durch die lange Lebensdauer von Ver-zinkungen reduzieren sich zudem die CO

2-Emissionen und das Abfallaufkom-

men. Zink ist ressourcenschonend und nachhaltig, denn es kann beliebig oft recycelt werden. So traditionell und alltäglich Zink also auch ist – dieses Material hat defi nitiv Zukunft.

ZINK-JUMBOS

TITELBILD: GARPENBERG CRUSHING 2014FOTOS: BOLIDEN GROUP

KONTAKTETEAM / 5 FRAGEN AN PROFESSOR DR. HEINRICH MÜNZ30

Deutschland ist eines der stiftungsreichsten Länder Europas. Es gibt einige große Unternehmen, die Stiftungen zu sozialen, wissenschaftlichen oder privatnützigen Zwecken gegründet haben. Herr Professor Dr. Münz, wie kommt ein Mittelständler mit Kerngeschäft Feuerver-zinken zu einer Stiftung?

HM: Ja, das ist eine interessante Geschichte und im Ergebnis etwas Besonderes. Den Grundstock für die Stiftung legte Eduard Seppeler schon 1936. Seine Idee war, Forschung und Entwicklung als Stiftungszweck so zu fördern, dass über den Innovationsrückfl uss in das Unternehmen eine erhöhte Wettbe-werbsfähigkeit erreicht würde und sich darüber auch die öko-nomische Sicherung der Familie verbesserte.

Dr. Klaus Seppeler, Namensgeber der 2003 ausgegründeten Stiftung, entwickelte dieses Kreislaufmodell weiter. Die unter-nehmensverbundene familiennahe Dr. Klaus Seppeler Stiftung hat in ihrer Funktionsstruktur über den Forschungs- und Ent-wicklungsaspekt hinaus auch Verantwortung in der Sicherung des Unternehmenswohls gegenüber möglichen Unwägbarkei -ten auf der Familienebene. Über die Gesellschafterposition – 25 % Stimmrechte und Sperrminorität in unternehmensrelevanten Entscheidungen – sowie Entscheidungsautonomie wird für das Stiftungshandeln das Primat des Unternehmenswohls im Zu-sammenspiel mit familiären Partialinteressen festgeschrieben.

Die Stiftung hat auch die Verpfl ichtung für ein unternehmeri-sches Handeln zu sorgen, das den human-ethischen Sichten des Gründers entspricht. Und das alles zusammen halte ich in der Stiftungslandschaft schon für etwas Besonderes.

Die Förderung von Forschung und Entwicklung verfolgt einen wissenschaftlichen Zweck, wie man es von anderen Stiftungen auch kennt. Aber was bedeutet das für die Seppeler Gruppe? Können Sie Beispiele nennen?

HM: Die Stiftung ermöglicht Entwicklungsvorhaben, die im Tagesgeschäft oder Finanzierungsvolumen die Kapazitäten unserer Einzelbetriebe sprengen würden. Ein technisches För-der-Beispiel der Stiftung: Seit 2007 wurde eine eigene IT-ge-stützte Betriebsdatenerfassung entwickelt und eingeführt. Nun können wir jeden Arbeitsschritt im Verzinkungsverfahren lü-ckenlos dokumentieren. Im Bedarfsfalle ist der Prozessverlauf somit für unsere Kunden völlig transparent. Eff ektivere Quali-tätskontrolle sowie Vorteile im logistischen Terminmanagement sind zusätzliche Optionen dieses Entwicklungsprojektes.

Unser jährlicher Stiftungspreis ist ein weiteres Beispiel. Orga-nisiert von Professor Dr. Ralf Feser von der FH Südwestfalen und mit der Gesellschaft für Korrosionsforschung werden he-rausragende Doktorarbeiten auf dem Gebiet des Korrosions-schutzes prämiert. Der Preis dokumentiert die Verbindung von

Forschung, Entwicklung, Zukunfts-forum – der Vorsitzende des Auf-sichtsorgans der Dr. Klaus Seppeler Stiftung gibt Einblick in Aufgaben und Ziele der Stiftungsarbeit.RIE TBERG

5 FRAGEN AN PROFESSOR DR. HEINRICH MÜNZ

KONTAKTE TEAM / 5 FRAGEN AN PROFESSOR DR. HEINRICH MÜNZ 31

zukunftsweisend. Für mich verdeutlicht sich hier ein modernes Verständnis von Familienunternehmertum, gekennzeichnet durch die Verpfl ichtung zu einem verantwortungsvollen sozial-bezogenen Umgang mit dem erwirtschafteten Unternehm-enskapital. Diese Stiftungsidee bleibt für mich immerwähren-der Ansporn! Mitglied zu sein in der Stiftung bedeutet, und das gilt für den Vorstand mit Rechtsanwalt Walter Maaß und als ehemaligem Geschäftsführer Günter Thülig, Professor Dr. Ralf Feser als Korrosionsschutzexperte sowie unserem ge-schäftsführenden Gesellschafter Kai Seppeler, mit Idealis-mus die Ideen von Dr. Klaus Seppeler über seine Stiftung in die Zukunft zu tragen, zum Wohle des Unternehmens und der Familie.

Vielen Dank für das Interview. Wir freuen uns auf weitere Projekte der Stiftung!

Seppeler in die akademische Entwicklungsebene. Die Stiftung hält so Kontakt zur Forschungsspitze in Universitäten und Fachhochschulen, gewährleistet im Unternehmen die Kenntnis des aktuellen Forschungsstandes und übernimmt indirekt mit der Förderung junger Korrosionsschutzfachleute allge-meine Verantwortung für den Nachwuchs in der Branche.

Im Unternehmen hört man oft vom „Zukunftsforum“. Was ist das genau?

HM: Dabei geht es um den Aspekt der Mitarbeiterentwicklung. Un ternehmen leben von gut ausgebildetem Personal. In den Seppeler Unternehmen gehört deshalb Weiterbildung zum be-trieblichen Standard. Die Stiftung hat im vergangenen Jahr be-gonnen, innerhalb des allgemeinen Themenkanons der Weiter-bildung mit dem Projekt „Seppeler Zukunftsforum“ Schul ungen und Veranstaltungen zu human-ethischen Aspekten im Unter-nehmensgeschehen zu fördern. Dieses entspricht der Un-ternehmensphilosophie des Gründers. Hier spielen Fortbildungs- inhalte eine Rolle, die sich mit sogenannten „Soft Skills“, Füh-rungsfähigkeit und -fertigkeiten, befassen. Die Veranstaltungen werden für unterschiedliche Handlungsebenen im Unternehmen konzipiert, umfassen inhaltliche Horizonte, die von der Schichtlei-tertätigkeit bis hin zur allgemeinen Leitungsfunktion reichen.

Hört sich an, als zahle das „Zukunftsforum“ auch auf den zweiten Aspekt der Stiftung ein. Was kann man darunter verstehen?

HM: Wenn Sie die Sicht des Gründers in Bezug zur Unterneh-mensphilosophie meinen und dass unsere Stiftung hier einen Auftrag sieht, haben Sie recht. In der Gesellschafterfunk-tion und über den Aufsichtsrat sind wir, wie schon erwähnt, auch „Hüterin“ einer human-ethischen Komponente.

Es ist auch Stiftungsauftrag, das Wohl der Familie mit der Ent-wicklung des Unternehmens im Blick zu haben und für eine posi-tive Zukunft zu agieren. Wir beraten Familienmitglieder zu Aus-bildungsfragen und fördern im Hinblick auf mögliche Positionen im Unternehmen. Hier zeigt sich ein markanter Punkt der Stif-tungskonstruktion: „familiennah und unternehmensverbunden“.

Sie begleiten das Unternehmen schon lange und kannten Dr. Seppeler gut. Beeinflusst das Ihre Tätigkeit?

HM: Dr. Seppeler war eine der bemerkenswertesten Persön-lichkeiten, die ich in meinem Leben kennenlernen konnte. Als engagierter Unternehmer mit klarem Bewusstsein seiner Ver-antwortung für das Wohl seiner Betriebe, seiner Mitarbeiter und Familie. Er sah in Bildung einen Schlüssel für Wohlstand und Lebensfreude, schöpfte aus Kunst und Literatur seine Kreati-vität, fühlte sich in seiner Lebensposition dem Allgemeinwohl verpfl ichtet. Alles Eigenschaften, die mich sofort ansprachen.Seine Stiftungskonstruktion halte ich für die Wirtschafts welt

„ Die Konstruktion der Dr. Klaus Seppeler Stiftung halte ich für die Wirtschafts welt zukunftsweisend.“Professor Dr. Heinrich Münz

KURZBIOGRAFIE

› Professor Dr. Heinrich Münz ist seit 1999 Mitglied der Seppeler Stiftung, seit 2003 Mitglied im Aufsichtsrat der Seppeler Hol-ding und seit 2008 Vorsitzen-der des Aufsichtsorgans der Dr. Klaus Seppeler Stiftung. Er sitzt auch dem Forschungs- und Entwicklungsbeirat vor.

› Er studierte Biologie, Bioche-mie und Psychologie, forschte längere Zeit in den USA und lehrte bis 2014 im Fach Neuro-physiologie an der Universität Bielefeld.

KONTAKTETEAM / PERSONALIEN32

PERSONALIEN

AUSBILDUNGSBEGINN

Am 3. August begann für sechs neue Azubis innerhalb der Seppeler Gruppe die Ausbildung in den Berufen Industriekauf-leute und Industriemechaniker. (v. l. n. r.)

Joachim Vennewald (gewerblich-technische Ausbildungsleitung), Andrea Helmig (kaufmännische Ausbildungsleitung Helling & Neu-haus), Serkan Ahmet Oglou (Industriemechaniker), Kieran Farrer (Industriemechaniker), Dennis Schidetzky (Industriekaufmann), Berna Öz (Industriekauff rau), Sarah Engelmeier (Industriekauf-frau), Samuil Neifelt (Industriemechaniker), Marion Sampl (kauf-männische Ausbildungsleitung), Stefan Neese (Geschäftsführer)

ERFOLGREICHER AUSBILDUNGSABSCHLUSS

Im Juni haben drei Azubis ihre Prüfung vor der IHK Bielefeld bestanden: Herzlichen Glückwunsch! (v. l. n. r.)

Joachim Vennewald (gewerblich-technische Ausbildungslei-tung), Alexander Köster (Industriekaufmann), Stefan Neese (Geschäftsführer), Markus Gabor (Industriemechaniker), Klaus Igelhorst (Personalleiter), Ömer Uysal (Fachkraft für Metall-technik), Marion Sampl (kaufmännische Ausbildungsleitung)

WIR BEGRÜSSEN IM TEAM DER SEPPELER GRUPPE

Rietbergwerke: Serkan Ahmet Oglou, Werner Brinkhaus, Cihangir Elevli, Sarah Engelmeier, Turgay Erdogmus, Kieran Farrer, Samuil Neifelt, Berat Rakaj, Michael Tintelott, Sergej Wernergold

Helling & Neuhaus: Stefan Berninghaus, Alberto Joachim Ramos Martins, Berna Öz, Dennis Schidetzky

Feuerverzinkung Holdorf: Luisa Krämer

Feuerverzinkung Bremen: Michael Simon

Feuerverzinkung Osnabrück: Melissa Schlesier

Verzinkerei Lennestadt: Steven Thomas Beyer

Feuerverzinkung Hannover: Benedikt Fürstenberg, Piotr Ulfi g

Pulverbeschichtung Arnsberg: Fritz Berghoff , Gezim Berisha, Stefan Böckmann, Frank Hecker, Sebastian Kaiser, Sanela Kocan, Ingo von Kölln,

Robin von Kölln, Nils Liefl änder, Rainer Ludwig, Corinna Mainda, Beata Pöttgen, Niklas Starke, Jens Stübbecke, Bernd Wibbelt

Picker: Felice Mirto, Maurizio Nobile, Mario Orlando, Gleydson Welker Rodrigues

Ocynkownia Śląsk Kluczbork: Katarzyna Chojęta, Krzysztof Jendrysiak, Grzegorz Macyna

Ocynkownia Śląsk Częstochowa: Ewa Bednarek, Natalia Musiał

TEAM / PERSONALIENKONTAKTE TEAM / PERSONALIEN 33

AUF BALD! IN PENSION GEHEN

Rietbergwerke: Andreas Friesen – nach 23 Jahren, Verzinkerei, Zeynel-Abidin Gül – nach 26 Jahren, Verzinkerei, Hein-rich Pülke – nach 38 Jahren, Verzinke -rei – Fuhrpark, Klaus-Dieter Schulz – nach 26 Jahren, VerzinkereiHelling & Neuhaus: Siegfried Schubert – nach 16 Jahren, GitterrostfertigungFeuerverzinkung Holdorf: Valeri Fester – nach 16 Jahren, Gennadij Kämpf – nach 15 Jahren, Alexander Spomer – nach 19 Jahren Feuerverzinkung Osnabrück: Ralf Köhne – nach 40 JahrenFeuerverzinkung Genthin: Gudrun Belitz – nach 14 Jahren, Angelika Bonitz – nach 46 JahrenFeuerverzinkung Hannover: Werner Schacht – nach 21 Jahren

GRATULATION, PRÜFUNG BESTANDEN

Mateus Marusiak – Facharbeiter des Geschäftsbereichs Rietberg Service hat im Juni 2015 am Carl-Severing-Berufskolleg das Fachschulexamen „Staatlich geprüfter Techniker“ mit Erfolg bestanden.

DANK AN UNSERE JUBIL ARE

10 JAHRE IM UNTERNEHMEN

Rietbergwerke: Ralf Hilgenkamp, Helene HoppeHelling & Neuhaus: Stefan Höber, Zijadin SalahiFeuerverzinkung Holdorf: Jakob Elsesser, Viktor Gorgenländer, Philipp Hofmann, Evgenij Holz, Jaroslaw Kowalski, Robert Müller, Nikolai Richert, Leo Schneider, Valeri SchreiderFeuerverzinkung Bremen: Valentin Blum, Johannes Hilsendeger, Sven StrangmeierFeuerverzinkung Osnabrück: Alexander Gneiding, Sergej OrlovFeuerverzinkung Hannover: Jerzy Anders, Christoph StachniakOcynkownia Śląsk Chrzanów: Marek Badura, Eryk Dudziński, Joanna Gawęda, Michał Gładysek, Jan Linczowski, Artur Miziołek, Robert Rzeźnicki, Marcin Sala, Piotr Stańczyk, Andrzej Starzycki

20 JAHRE IM UNTERNEHMEN

Seppeler Holding: Mechtild Austerhoff Rietbergwerke: Dirk Christan, Peter Flaming, Heinrich Horstkemper, Peter Oetter, Michael Saprygin, Medet ÜnsalHelling & Neuhaus: Markus Brühl, Georgios Chatzimichailidis, Alexander Dumrauf, Maximos Katikaridis, Michaela WillinghöferFeuerverzinkung Osnabrück: Nikolaj HorichFeuerverzinkung Hannover: Norek Adam, Eduard Krieger, Rudolf Krieger, Nikolaus Munk, Heiko Schacht, Sergej Zielke

25 JAHRE IM UNTERNEHMEN

Seppeler Holding: Vera LidzbaRietbergwerke: Dariusz Beska, Valeri Dick, Waldemar Faller, Andreas Renpening, Peter Renpening, Heinrich Schulz, Klaus-Dieter Schulz, Ahmet Simsek, Tadeusz-Andrzej WojtowiczHelling & Neuhaus: Kasimir Biesek, Dimitrios Gogakis, Albert Hagenkort, Michael Hundt, Waldemar Isaak,

Elpidio Sabandal, Nikolaos Stamou-lopoulos, Ioannis TekidisFeuerverzinkung Osnabrück: Kasimier Knapik, Horst Liekam, Udo ZweberFeuerverzinkung Hannover: Horst Gäbler, Marek KrolFeuerverzinkerei Picker: Guiseppe Ciconti

30 JAHRE IM UNTERNEHMEN

Seppeler Holding: Anja Puharic Rietbergwerke: Simone Bartels, Ulrich Brockschnieder, Rainer Günther, Andreas RüppingHelling & Neuhaus: Melisan Berber, Gabriele MarquardtFeuerverzinkung Genthin: Heiko Heidel

35 JAHRE IM UNTERNEHMEN

Seppeler Holding: Petra Aldehoff Rietbergwerke: Klaus Ebbesmeier, Hüseyin Erdem, Hasan Karakaya, Hayri TaskinHelling & Neuhaus: Hubert Dübeler, Rudolf Halupczok, Andrea Helmig, Sabine KalksteinFeuerverzinkerei Picker: Birgit Picker

40 JAHRE IM UNTERNEHMEN

Rietbergwerke: Friedrich Aldehoff , Franz Bernhard EickelFeuerverzinkung Osnabrück: Ralf KöhneVerzinkerei Lennestadt: Berthold Wagner

IN STILLEM GEDENKENDie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Helling & Neuhaus trauern um Viktor Dumrauf. Er war 19 Jahre als Metallar-beiter in der Gitterrostfertigung be-schäftigt und starb im Mai 2015 im Alter von 55 Jahren.

Die Feuerverzinkerei Picker und ihre Mitarbeiter trauern um Joao Antonio Ferreira da Silva Alves. Der 45-Jährige arbeitete seit fünf Jahren im Unterneh-men und verstarb im Juli 2015.

KONTAKTETEAM / AUS UNSEREN TEAMS34

AUS UNSERENTEAMS

OSC GANZ SPORTLICH

Ocynkownia Śląsk zeigt sich von der sportlichen Seite und unterstützt ein Rad-team aus Chrzanów. Der Verein Stowar-zyszenie Chrzanowskich Cyklistów startet in gesamtpolnischen Wettkäm pfen wie dem Skandia-Marathon, an dem in diesem Jahr 800 Radler und 65 Teams teilnah-men. In der Mannschaftswertung belegten die Chrzanówer den 5. Platz und holten in individuellen Kategorien mehrere Plät-ze auf dem Podium. Unter den Radlern

ist übrigens auch einer unserer Mitarbei-ter: Jacek Miętkiewicz, zuständig für die Qualität. Die OSC setzt sich im Sinne einer gesellschaftlichen Unternehmer ver ant-wortung gerne aktiv für die Bevölkerung ein. Beim dreitägigen Fest „Tage der Stadtnatur” etwa organisierten die Rad-ler Wettkämpfe für Kinder, bei denen ein Fahrrad zu gewinnen war – ebenfalls gesponsert von der OSC.

AZUBIS AHOI!

Jedes Jahr lädt die Seppeler Gruppe zum Azubitag ein, damit sich alte und neue, kaufmännische und technische Auszubil-dende kennen lernen. Dieses Mal ging es mit den Ausbildungsleitern Andrea Helmig, Marion Sampl und Joachim Vennewald sowie den Erlebnispädago-gen der Bielefelder „Schattenspringer“ zum Schiedersee. Das Programm starte-te zum Lockern mit Seilspringen und Übungen in wechselnden Teams. Nach dem Mittagessen stand das Highlight des Tages an: Der Seppeler Nachwuchs musste aus Brettern, Seilen und Tonnen Flöße bauen.

Auch wenn beim Praxistest auf dem See nicht jeder trocken ans Ufer zurück-kehrte, ist das Fazit unserer jungen Kollegen rundum positiv: „Uns hat der Tag sehr ge fallen, da die neuen Azubis sich besser in tegrieren konnten“, heißt es in ihrem Pro tokoll. Auch die Organi-sation der „Schattenspringer“ wurde ge-lobt: „Sie haben den Tag aufregend und aktionsreich gestaltet.“

Ob Spenden, Sponsoring oder Gruppenaktio-nen: ein paar Beispiele, was unsere Kollegen neben der „normalen” Arbeit alles leisten.

SEIFENKISTENRENNEN IN DOLBERG

Als Titelverteidiger stellte sich das Team der Seppeler Gruppe den Herausfor-derungen am Halberg in Dolberg. Trotz Wetter und widriger Umstände gelang es dem Fahrer Giuseppe Gentile einen

wohlverdienten vierten Platz einzufah-ren. Bis zum nächsten Rennen in zwei Jahren muss es an dem „Boliden“ noch einige technische Veränderungen ge-ben, um erneut die Nase vorn zu haben.

KONTAKTE TEAM / STECKBRIEF 35

STECK-BRIEF

SARAH ENGELMEIER

VOR- UND NACHNAME Sarah EngelmeierGEBURTSTAG 30. Oktober 1996 WOHNORT Rietberg BERUF Auszubildende zur Industriekauff rau

MEIN ERSTER TAG BEI SEPPELER WAR…relativ aufregend am Anfang. Ich habe viele neue Dinge, aber auch neue Kollegen und andere Azubis kennen gelernt. Toll fand ich vor allem auch das Projekt am Ende der ersten Woche. Mit allen Azubis ging es an den Schiedersee zum Floß bauen. Dort habe ich noch weitere Azubis kennen gelernt, die mir von ihren Erfahrungen bei Seppeler und dem Ausbildungsberuf Industriekaufmann berichten konnten. Am meisten hat mir beim Projekt das Fahren auf dem Floß gefallen. Dabei bin ich sogar ins Wasser gefallen, als ein Kollege von einem anderen Floß auf unseres steigen wollte und es dadurch zum Kentern gebracht hat. Aber es war ja warm.

HOBBYSZumba, Freunde treff en und Trompete spielen im Musikverein Westerwiehe.

LIEBLINGSMUSIKIch mag die aktuellen Charts und Filmmusik.

LEBENSZIELNatürlich die Ausbildung schaff en und irgendwann mal eine Reise nach New York unternehmen.

Sechs Azubis gehören seit August neu zum Team. Eine Auszubildende stellt sich in unserer neuen Serie „Steckbrief“ vor. Hier ist: Sarah Engelmeier.

RIETBERG · GÜTERSLOH · BREMEN · GENTHIN · OSNABRÜCK · HANNOVER · HOLDORF LENNESTADT · ARNSBERG · CHRZANÓW · KLUCZBORK · CZĘSTOCHOWA · KRAKÓW