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Von Frank Rothfuss STUTTGART. Der Tag beginnt um 8.30 Uhr. In aller Stille. Fast wie in einem Kloster. Beim Frühstück im Göckelesmaier-Zelt steht kaum einem der 20 Angestellten der Sinn nach Reden. Wer Tag und Nacht umgeben ist von Trubel und Trullala, der will wenigstens am Morgen seine Ruhe haben. Eine halbe Stunde ist ihnen Muße gestattet, dann schnappt sich jeder seine Dienstkleidung und macht sich an die Arbeit. Jeder weiß, was er zu tun hat. Die meisten reisen seit Jahren mit der Firma Göckelesmaier über die Festplätze Württembergs. Von März bis Oktober sind sie unterwegs, verkaufen Es- sen, Getränke und vor allem gute Laune. Die Gastronomie auf dem Wasen dient nicht nur dem Sättigen, sie ist Teil der Unterhaltungsbranche. „Die Menschen müssen das Gefühl haben, dass sie willkom- men sind“, sagt Festwirt Karl Maier (45), „da kommen 4000 Menschen, und das sind meine Gäste.“ Nun kann er nicht wie im Restau- rant zu jedem der 4000 Menschen an den Tisch kommen und fragen wie es geschmeckt hat. Also geht er auf die Bühne und sagt eini- ge Worte. Im Showbusiness muss man so was können. Maier: „Aber es war nicht abzuse- hen, dass es mir leicht fällt, vor 4000 Leuten den Hampelmann zu machen.“ Heute mache er es gerne, sagt er, „im Freundeskreis schie- ben sie immer mich nach vorne, wenn man eine Rede halten muss“ . Noch ist die Forschung nicht so weit, he- rauszufinden, ob es ein Festwirt-Gen gibt, aber wenn, dann hat Karl Maier es geerbt. Karl Maier junior, genauer gesagt. Sein Va- ter hieß ebenfalls Karl Maier. Der hatte Bä- cker gelernt, hatte aber eines Tages genug vom Brezeln formen. Er kündigte, baute sich einen Eiswagen und reiste von 1928 an als Eisverkäufer. Drei Jahre später bot er als Maiers Karle Bratwürste vom Holzkohle- grill an. 1932 kam er erstmals auf den Wasen. „Gegessen und getrunken wird immer“, war sein Motto. Doch er wollte die Schwaben auf einen neuen Geschmack bringen. Auf dem Oktoberfest aßen die Bayern schon längst Brathähnchen. Maier wollte dieses Sitte nach Bad Cannstatt importieren, er lernte das Handwerk und eröffnete 1938 die erste Hähnchenbraterei auf dem Wasen. Er ließ einen speziellen Grill bauen und entwickelte seine Würzmischung. Die bis heute nur Ein- geweihte kennen. Nach dem Krieg zimmerte er auf dem Wa- sen eine Festhalle zusammen, unter dem Motto „Göckele, Wurst und Bier, beim Maiers Karle schmeckt es dir“ ist er der erste Festwirt, der auf dem Volksfest einen Neu- anfang versucht. Es geht aufwärts. Göcke- lesmaier nennt er sich, übernimmt den Hof- bräukeller im Marquardtbau und organi- siert Volksfeste in Tübingen, Ulm und Heilbronn. 1957 heiratet Karl Maier seine Josefine. „Ich kannte das Geschäft“, erin- nert sie sich, „ich war als Buchhalterin in einem Zelt auf dem Oktoberfest für die Lohnabrechnung zuständig.“ Sie habe ge- wusst, was sie erwarte. „Ich liebe dieses Le- ben“, sagt sie, „ich bin mit Leib und Seele mit dem Betrieb verwachsen.“ 1973 stirbt Karl Maier im Alter von 73 Jahren. Josefine Maier stand mit ihrem sechs Jahre alten Sohn und dem Betrieb da. „Das war eine schwere Zeit“, erinnert sie sich. Oft habe sie gezweifelt, ob sie das schaffe. Auf 14 Plätzen hatte Göckelesmaier sein Zelt auf- gebaut und manche Feste als Veranstalter organisiert. „Jetzt kommt eine Frau und ver- handelt mit den Schaustellern“, sagt sie, „die wollten sich zunächst nichts von mir sa- gen lassen.“ Sie ordnete den Betrieb neu, baute ein kleines Zelt und reiste fortan mit eigenen Angestellten. „Ich wollte den Be- trieb für meinen Sohn erhalten.“ Das hat sie geschafft. 1998 übernimmt Sohn Karl das Geschäft. „Ich bin natürlich hineingewachsen“, sagt ihr Sohn, „ich habe meine Mutter selten gesehen, klar, dass ich in den Ferien immer bei ihr war.“ Und damit im Betrieb. Als kleiner Junge trieb er sich auf der Wunderwelt der Rummelplätze herum, „doch wenn man alt genug ist, muss man mit anpacken“ . Das hat er getan. Immer. Egal ob er bei der Bundeswehr war oder ob er in Bay- reuth Betriebswirtschaft studiert hat. Und doch musste er überlegen, als ihn die Mutter fragte, ob er den Göckelesmaier weiterfüh- ren wollte. „Das war eine Lebensentschei- dung, und ich hätte gerne noch woanders hi- neingeschnuppert“, sagt Karl Maier, „aber meine Mutter war damals 72, und da lassen natürlich die Kräfte nach.“ Letztlich „blieb mir gar nichts anderes übrig“. Der Name und die Tradition verpflichten. Also stellte er sich gemeinsam mit seiner Frau Daniela der Aufgabe, und verfuhr nach dem Prinzip „Learning by doing“. Mit Erfolg. Vom Architekten Cyrus Ghanai ließ er sich ein neues Volksfest-Zelt entwerfen. Mit einer Lo- ge, in der es für gutes Geld mehr gibt als Gö- ckele. „Voller als voller geht nicht“, sagt Karl Maier, „die Kosten steigen ständig, also müs- sen wir auch den Ertrag hochbringen, und das geht nur mit Qualität.“ Früher habe es nur einen Teller im Zelt gegeben, heute habe man für jedes zweite Gericht einen eigenen Teller. „Wir haben jetzt einen Pastateller, als sie das in der Spülküche erfahren haben, haben sie die Hände über dem Kopf zusammengeschla- gen.“ Doch trotz Räucherlachs und Scham- pus, „drehen wir nicht durch und vernachläs- sigen unsere anderen Gäste nicht.“ Der Wa- sen werde und müsse ein Volksfest bleiben. Mit Göckele. Natürlich besonders gewürzt. Mit der Geheimmischung. Das Hähnchen umgibt ein Geheimnis Seit 80 Jahren kommt Göckelesmaier auf den Wasen – Karl Maier führt den Betrieb in der zweiten Generation Die Formel des Erfolgs ist geheim. Was Coca-Cola recht ist,kann dem Göckeles- maier nur billig sein. Wie im Festzelt die Hähnchen gewürzt werden, wird nicht verraten. Den Leuten schmeckt’s offenbar, seit 80 Jahren kommen sie zur Firma Maier auf den Wasen. Gute Laune ist ihr Geschäft: Karl, Josefine und Daniela Maier (von links) im Festzelt Göckelesmaier Foto: Leif Piechowski Im Jahr 1998 übernimmt Sohn Karl das Geschäft STUTTGART (wdo). Angestellte von Groß- unternehmen sollten derzeit etwas genauer hinschauen, wer sich denn so in ihren Büros aufhält – nicht immer sind es Arbeitskolle- gen. Seit Monaten ist eine Diebesbande unterwegs, die am Arbeitsplatz in den Pau- sen morgens oder mittags nach EC-Karten und Ausweisen sucht. Mit den erbeuteten Dokumenten heben die Unbekannten dann dreist am Bankschalter hohe Beträge ab – in- zwischen sollen schon knapp 80 000 Euro zusammengekommen sein. Besonders aufpassen sollte man auf eine Dame, die sich als seriöse Geschäftsfrau gibt – oder zumindest als wichtige Mitarbeiterin aus der Vorstandsetage daherkommt. Die et- wa 25 bis 35 Jahre alte Frau hat eine etwas kräftige Figur, trägt ein elegantes Kostüm – dunkler Blazer, helle Bluse und knielanger Rock. Die etwa 1,80 Meter große Brillenträ- gerin wirkt elegant und seriös – und fällt of- fenbar nicht weiter auf, wenn sie in abgeleg- ten Taschen nach Bankkarten und Identi- tätspapieren sucht. Da an Geldautomaten auf die Schnelle höchstens 1000 Euro zu ho- len sind, hat sich die Frau mit drei weiteren Männern auf eine dreiste Masche verlegt: Sie tauchen in wechselnder Besetzung am Bankschalter auf und lassen sich mehrere Tausend Euro auszahlen. Warum es bei der Bank nicht auffällt, dass die Identitäts- papiere womöglich nicht zum Kunden pas- sen, ist bisher nicht bekannt. „Eine Ermittlungsgruppe hat inzwischen elf Fälle zwischen dem 24. April und dem 20. September registriert“, sagt Polizeisprecher Jörg Kurowski. Bis auf einen Fall in Lud- wigsburg seien alle Bürodiebstähle im Stadtgebiet von Stuttgart verübt worden. Abgehoben wurde dann in Bankfilialen in Stuttgart und der Region. Nach Informatio- nen unserer Zeitung sind die Büros von Ban- ken, Bausparkassen, Landesbehörden, Energieversorgern und Krankenkassen von der Diebesbande heimgesucht worden. Die Komplizen oder Hintermänner sind etwa 35 bis 40 Jahre alt. Der mit 1,85 bis 1,90 Meter größte unter ihnen sprach möglicher- weise schwäbisch, die anderen Deutsch ohne auffälligen Akzent. Einer der Verdächtigen ist 1,70 bis 1,75 Meter groß und schlank, hat eine Glatze, trug in manchen Fällen eine Brille sowie eine Schiebermütze. Von den Verdächtigen gibt es diverse Auf- nahmen aus Überwachungskameras, die auf der Internetseite www.polizei-bw.de unter der Rubrik Fahndungen zu finden sind. Die Ermittlungsgruppe der Einsatzhundert- schaft nimmt Hinweise über Telefon 07 11 / 89 90 - 39 00 entgegen. Falsche Geschäftsfrau plündert Büros Polizei sucht Diebesbande – Serie mit 80 000 Euro Schaden Wer ist diese Verdächtige, die sich bei Diebstäh- len als Geschäftsfrau ausgibt? Foto: Polizei Hauptbahnhof: Alle Gleise wieder frei Von Wolf-Dieter Obst STUTTGART. Umleitungen, Verspätungen, Zugausfälle im Fernverkehr und S-Bahn- Netz – die Folgen der Zugentgleisung am 29. September und der Reparaturarbeiten im Hauptbahnhof sollen an diesem Diens- tag ein Ende haben: „Es stehen wieder alle Gleise im Hauptbahnhof für den Zugver- kehr zur Verfügung“, kündigte ein Bahn- Sprecher an. Alle beschädigten Ober- leitungsmasten seien durch neue ersetzt. Allerdings hat die Bahn reagiert und an der brisanten Stelle, an der ein Intercity binnen 67 Tagen zweimal entgleist war, eine wichtige Änderung vorgenommen. Die doppelte Kreuzungsweiche, die für Züge mit schiebender Lok verhängnisvoll wer- den kann, wurde ausgebaut und von einer einfachen Weiche ersetzt. Dies bedeutet aber keine Abkehr von einem Prinzip, das vom Eisenbahn-Bundesamt genehmigt worden war und derzeit Gegenstand staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen ist. Vielmehr werde eine neue Doppelweiche angefertigt, heißt es bei der Bahn. Da es sich um ein Spezialbauteil handelt, „wird das mehrere Wochen dauern“. Seit mehr als einer Woche hat es erhebliche Behinderun- gen im Zugverkehr rund um Stuttgart ge- geben. Dabei war auch der S-Bahn-Ver- kehr betroffen: Weil Fernzüge teilweise die Gleise der S-Bahn mitbenutzten, kam es zu Staus und Verspätungen. Betroffen waren vor allem Linien aus Richtung Norden. Auch am Montag waren S-Bahnen um mehrere Minuten verspätet, Pendler ver- passten Anschlüsse. Wie es bei der OB-Wahl weitergeht STUTTGART (lsw). Stuttgart hat gewählt, ein neuer Oberbürgermeister steht aber noch nicht fest. Da keiner der Bewerber am Sonntag die absolute Mehrheit holen konnte, kommt es nun zu einer Neuwahl (zweiter Wahlgang). Sie findet am 21. Ok- tober statt. Anders als in anderen Bundes- ländern ist dies in Baden-Württemberg und damit auch in Stuttgart keine Stich- wahl für die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen im ersten Wahlgang. Stattdessen kann jeder Kandidat noch- mals antreten. Auch ganz neue Bewerbun- gen sind möglich. Neue Kandidaturen müssen bis zum 11. Oktober, 18.00 Uhr, angemeldet werden. Alle zum ersten Wahlgang zugelassenen Kandidaten tre- ten auch bei der Neuwahl an, wenn sie nicht innerhalb der Frist schriftlich zu- rückziehen. Im zweiten Wahlgang reicht dann die einfache Mehrheit. Bei Stimmen- gleichheit entscheidet das Los. Pärchen streitet – bis Schlichter mit Messer zusticht STUTTGART (StN). Auf äußerst ungewöhn- liche Weise hat ein 26-Jähriger am frühen Sonntagmorgen im Stadtteil Neugereut einen Streit zwischen einem jungen Pär- chen beendet – mit einem Messer. Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatten sich ein 23-Jähriger und seine gleichaltrige Freundin gegen 4.45 Uhr im Regenpfeifer- weg vor einem Haus gestritten. Der 26- Jährige beobachtete die Auseinanderset- zung, wollte vermutlich schlichten – und geriet dabei selbst mit dem Freund heftig aneinander. Bei dieser Auseinanderset- zung zückte der 26-Jährige plötzlich ein Messer und stach auf den jüngeren Wider- sacher ein. Dieser erlitt schwere Verlet- zungen am Oberkörper, musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Er- mittlungen der Polizei ergaben bisher kein Tatmotiv. Vielleicht gab es auch keines: Alle beteiligten Personen standen erheb- lich unter Alkoholeinfluss. Der 26-jährige Deutsche wurde am Montagnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft einem Haftrichter vorgeführt. Dieser schickte den Beschuldigten wegen des Verdachts eines versuchten Tötungsdelikts in Unter- suchungshaft. Von Friederike Strub STUTTGART. Raumfahrt ist nur was für Spe- zialisten, mit mir hat das eigentlich nichts zu tun! Das denken sich viele, dabei reichen die Entwicklungen, die in der Raumfahrt- forschung entstanden sind, weit in unseren Alltag hinein. Von GPS, TV-Übertragung und Wettervorhersage bis zu Umweltschutz und Energiegewinnung durch Solarzellen werden ihre Ergebnisse heute eingesetzt. Um die Bedeutung der Weltalltechnik insbesondere für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen, luden die führen- den Forschungs- und Technikunternehmen am vergangenen Freitag zum Raumfahrt- tag unter dem Motto: „Mission Zukunft: Natürliche Lebensgrundlagen erhalten“ ins Haus der Wirtschaft ein. Auf einer Fachkonferenz diskutierten 175 Experten über den Beitrag der Raum- fahrt zum Schutz der Umwelt, dann wur- den die Gewinner eines Schülerwettbe- werbs unter dem gleichen Motto prämiert. Mit viel Kreativität hatten die jungen Teil- nehmer Ideen zum Rohstoffabbau auf Aste- roiden entwickelt, Satellitengesteuerte Stauvermeidung oder fliegenden Wetter- stationen. Das Projekt „Weltraumspiegel zur Ener- giegewinnung“ von vier Zwölftklässlern aus Ostfildern traf auf die meiste Zustim- mung. Louis, Konstantin, Jan und Nicolas schlugen vor, mit einem gigantischen Spie- gel Sonnenenergie zu bündeln und gezielt an Solarkraftwerke auf der Erde zu schi- cken. Vom Modulaufbau der Raumstation bis zur Umlaufbahnberechnung hatten die vier Jungs alles ausgearbeitet. Dafür dür- fen sie nun nach Bremen reisen, um das europaweit führende Weltraumtechnik- Unternehmen Astrium zu besuchen. Am Nachmittag bot der „Space Talk“ mit zahlreichen Ausstellungen, Workshops und Präsentationen allen Interessierten die Möglichkeit, ihre Faszination für die Raumfahrt zu entdecken. Rund 300 Schüler und Lehrer besuchten das Forum, das seit 2010 im Turnus von zwei Jahren stattfindet. Der Veranstaltungsort ist dabei nicht willkürlich gewählt: Baden-Württemberg nimmt bei der Entwicklung und Forschung in der Raumfahrttechnik eine führende Position ein. Über 40 Prozent der deutschlandweit Be- schäftigten in diesem Sektor arbeiten an Standorten in Baden-Württemberg. Und 60 Prozent des Spezialisten-Nachwuchses wird in Stuttgart ausgebildet. Der Techno- logie-Transfer aus der Raumfahrt in andere industrielle Branchen ist dabei ein wichti- ger Innovationstreiber. Beim Raumfahrttag waren deshalb nicht nur Vertreter vom Forum Luft- und Raum- fahrt Baden-Württemberg und dem Deut- schen Zentrum für Luft- und Raumfahrt anwesend, sondern auch ein Astronaut, Ex- perten aus der Erdbeobachtung und der Geoinformation, aus der Telekommunika- tion, der Ornithologie sowie Professoren von den Universitäten Stuttgart und Tü- bingen. Umweltschutz durch Raumfahrttechnik Baden-Württemberg ist führend in Forschung und Technik 60 Prozent des Spezialisten-Nachwuchses werden in Stuttgart ausgebildet Rückzieher können Wahl entscheiden STUTTGART (eim). Ein Rückblick auf die vergangenen OB-Wahlen in Stuttgart zeigt, dass im entscheidenden zweiten Wahlgang denjenigen Bewerbern eine entscheidende Rolle zukommt, die ihre Kandidatur zurückziehen oder erst spät ihren Hut in den Ring werfen. 1996, wurde das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Wolfgang Schuster (CDU) und Rezzo Schlauch (Grüne) auch dadurch entschie- den, dass mit dem Pforzheimer OB Joa- chim Becker im zweiten Wahlgang ein zweiter SPD-Kandidat hinzukam. 2004 wurde Boris Palmer (Grüne) zum Königs- macher, indem er zum zweiten Wahlgang nicht mehr antrat und gleichzeitig eine Wahlempfehlung zugunsten von Wolf- gang Schuster (CDU) aussprach. Deshalb reichten die 45,2 Prozent von Ute Kumpf (SPD) im entscheidenden Wahlgang nicht.

DasHhnchenumgibteinGeheimnis · doppelte Kreuzungsweiche, die fr Zg e mit schiebender Lok verhn gnisvoll wer-den kann, wurde ausgebaut und von einer einfachen Weiche ersetzt. Dies

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Page 1: DasHhnchenumgibteinGeheimnis · doppelte Kreuzungsweiche, die fr Zg e mit schiebender Lok verhn gnisvoll wer-den kann, wurde ausgebaut und von einer einfachen Weiche ersetzt. Dies

Von Frank Rothfuss

STUTTGART. Der Tag beginnt um 8.30 Uhr. Inaller Stille. Fast wie in einem Kloster. BeimFrühstück im Göckelesmaier­Zelt stehtkaum einem der 20 Angestellten der Sinnnach Reden. Wer Tag und Nacht umgeben istvon Trubel und Trullala, der will wenigstensam Morgen seine Ruhe haben. Eine halbeStunde ist ihnen Muße gestattet, dannschnappt sich jeder seine Dienstkleidungund macht sich an die Arbeit. Jeder weiß,was er zu tun hat. Die meisten reisen seitJahren mit der Firma Göckelesmaier überdie Festplätze Württembergs. Von März bisOktober sind sie unterwegs, verkaufen Es­sen, Getränke und vor allem gute Laune.

Die Gastronomie auf dem Wasen dientnicht nur dem Sättigen, sie ist Teil derUnterhaltungsbranche. „Die Menschenmüssen das Gefühl haben, dass sie willkom­men sind“, sagt Festwirt Karl Maier (45), „dakommen 4000 Menschen, und das sind meineGäste.“ Nun kann er nicht wie im Restau­rant zu jedem der 4000 Menschen an den

Tisch kommen und fragen wie es geschmeckthat. Also geht er auf die Bühne und sagt eini­ge Worte. Im Showbusiness muss man so waskönnen. Maier: „Aber es war nicht abzuse­hen, dass es mir leicht fällt, vor 4000 Leutenden Hampelmann zu machen.“ Heute macheer es gerne, sagt er, „im Freundeskreis schie­ben sie immer mich nach vorne, wenn maneine Rede halten muss“ .

Noch ist die Forschung nicht so weit, he­rauszufinden, ob es ein Festwirt­Gen gibt,aber wenn, dann hat Karl Maier es geerbt.Karl Maier junior, genauer gesagt. Sein Va­ter hieß ebenfalls Karl Maier. Der hatte Bä­cker gelernt, hatte aber eines Tages genugvom Brezeln formen. Er kündigte, baute sicheinen Eiswagen und reiste von 1928 an alsEisverkäufer. Drei Jahre später bot er alsMaiers Karle Bratwürste vom Holzkohle­grill an. 1932 kam er erstmals auf den Wasen.„Gegessen und getrunken wird immer“, warsein Motto. Doch er wollte die Schwaben aufeinen neuen Geschmack bringen. Auf demOktoberfest aßen die Bayern schon längstBrathähnchen. Maier wollte dieses Sittenach Bad Cannstatt importieren, er lerntedas Handwerk und eröffnete 1938 die ersteHähnchenbraterei auf dem Wasen. Er ließeinen speziellen Grill bauen und entwickelteseine Würzmischung. Die bis heute nur Ein­geweihte kennen.

Nach dem Krieg zimmerte er auf dem Wa­sen eine Festhalle zusammen, unter demMotto „Göckele, Wurst und Bier, beimMaiers Karle schmeckt es dir“ ist er der ersteFestwirt, der auf dem Volksfest einen Neu­

anfang versucht. Es geht aufwärts. Göcke­lesmaier nennt er sich, übernimmt den Hof­bräukeller im Marquardtbau und organi­siert Volksfeste in Tübingen, Ulm undHeilbronn. 1957 heiratet Karl Maier seineJosefine. „Ich kannte das Geschäft“, erin­nert sie sich, „ich war als Buchhalterin ineinem Zelt auf dem Oktoberfest für dieLohnabrechnung zuständig.“ Sie habe ge­wusst, was sie erwarte. „Ich liebe dieses Le­ben“, sagt sie, „ich bin mit Leib und Seelemit dem Betrieb verwachsen.“

1973 stirbt Karl Maier im Alter von 73Jahren. Josefine Maier stand mit ihrem sechsJahre alten Sohn und dem Betrieb da. „Daswar eine schwere Zeit“, erinnert sie sich. Ofthabe sie gezweifelt, ob sie das schaffe. Auf 14Plätzen hatte Göckelesmaier sein Zelt auf­gebaut und manche Feste als Veranstalterorganisiert. „Jetzt kommt eine Frau und ver­handelt mit den Schaustellern“, sagt sie,„die wollten sich zunächst nichts von mir sa­gen lassen.“ Sie ordnete den Betrieb neu,baute ein kleines Zelt und reiste fortan miteigenen Angestellten. „Ich wollte den Be­trieb für meinen Sohn erhalten.“

Das hat sie geschafft. 1998 übernimmtSohn Karl das Geschäft. „Ich bin natürlichhineingewachsen“, sagt ihr Sohn, „ich habemeine Mutter selten gesehen, klar, dass ich inden Ferien immer bei ihr war.“ Und damit im

Betrieb. Als kleiner Junge trieb er sich aufder Wunderwelt der Rummelplätze herum,„doch wenn man alt genug ist, muss man mitanpacken“ . Das hat er getan. Immer. Egal ober bei der Bundeswehr war oder ob er in Bay­reuth Betriebswirtschaft studiert hat. Unddoch musste er überlegen, als ihn die Mutterfragte, ob er den Göckelesmaier weiterfüh­ren wollte. „Das war eine Lebensentschei­dung, und ich hätte gerne noch woanders hi­neingeschnuppert“, sagt Karl Maier, „abermeine Mutter war damals 72, und da lassennatürlich die Kräfte nach.“ Letztlich „bliebmir gar nichts anderes übrig“. Der Nameund die Tradition verpflichten.

Also stellte er sich gemeinsam mit seinerFrau Daniela der Aufgabe, und verfuhr nachdem Prinzip „Learning by doing“. Mit Erfolg.VomArchitekten Cyrus Ghanai ließer sich einneues Volksfest­Zelt entwerfen. Mit einer Lo­ge, in der es für gutes Geld mehr gibt als Gö­ckele. „Voller als voller geht nicht“, sagt KarlMaier, „die Kosten steigen ständig, also müs­sen wir auch den Ertrag hochbringen, und dasgeht nur mit Qualität.“ Früher habe es nureinen Teller im Zelt gegeben, heute habe manfür jedes zweite Gericht einen eigenen Teller.„Wir haben jetzt einen Pastateller, als sie dasin der Spülküche erfahren haben, haben siedie Hände über dem Kopf zusammengeschla­gen.“ Doch trotz Räucherlachs und Scham­pus, „drehen wir nicht durch und vernachläs­sigen unsere anderen Gäste nicht.“ Der Wa­sen werde und müsse ein Volksfest bleiben.Mit Göckele. Natürlich besonders gewürzt.Mit der Geheimmischung.

Das Hähnchen umgibt ein GeheimnisSeit 80 Jahren kommtGöckelesmaier auf denWasen – KarlMaier führt den Betrieb in der zweiten Generation

Die Formel des Erfolgs ist geheim.WasCoca-Cola recht ist,kann demGöckeles-maier nur billig sein.Wie im Festzelt dieHähnchen gewürzt werden, wird nichtverraten. Den Leuten schmeckt’soffenbar, seit 80 Jahren kommen sie zurFirmaMaier auf denWasen.

Gute Laune ist ihr Geschäft: Karl, Josefine undDanielaMaier (von links) im Festzelt Göckelesmaier Foto: Leif Piechowski

Im Jahr 1998 übernimmtSohn Karl das Geschäft

STUTTGART (wdo). Angestellte von Groß­unternehmen sollten derzeit etwas genauerhinschauen, wer sich denn so in ihren Bürosaufhält – nicht immer sind es Arbeitskolle­gen. Seit Monaten ist eine Diebesbandeunterwegs, die am Arbeitsplatz in den Pau­sen morgens oder mittags nach EC­Kartenund Ausweisen sucht. Mit den erbeutetenDokumenten heben die Unbekannten danndreist am Bankschalter hohe Beträge ab – in­zwischen sollen schon knapp 80 000 Eurozusammengekommen sein.

Besonders aufpassen sollte man auf eineDame, die sich als seriöse Geschäftsfrau gibt– oder zumindest als wichtige Mitarbeiterinaus der Vorstandsetage daherkommt. Die et­wa 25 bis 35 Jahre alte Frau hat eine etwaskräftige Figur, trägt ein elegantes Kostüm –dunkler Blazer, helle Bluse und knielangerRock. Die etwa 1,80 Meter große Brillenträ­gerin wirkt elegant und seriös – und fällt of­fenbar nicht weiter auf, wenn sie in abgeleg­ten Taschen nach Bankkarten und Identi­tätspapieren sucht. Da an Geldautomatenauf die Schnelle höchstens 1000 Euro zu ho­len sind, hat sich die Frau mit drei weiterenMännern auf eine dreiste Masche verlegt: Sietauchen in wechselnder Besetzung amBankschalter auf und lassen sich mehrereTausend Euro auszahlen. Warum es bei derBank nicht auffällt, dass die Identitäts­papiere womöglich nicht zum Kunden pas­sen, ist bisher nicht bekannt.

„Eine Ermittlungsgruppe hat inzwischenelf Fälle zwischen dem 24. April und dem 20.September registriert“, sagt PolizeisprecherJörg Kurowski. Bis auf einen Fall in Lud­wigsburg seien alle Bürodiebstähle imStadtgebiet von Stuttgart verübt worden.Abgehoben wurde dann in Bankfilialen in

Stuttgart und der Region. Nach Informatio­nen unserer Zeitung sind die Büros von Ban­ken, Bausparkassen, Landesbehörden,Energieversorgern und Krankenkassen vonder Diebesbande heimgesucht worden.

Die Komplizen oder Hintermänner sindetwa 35 bis 40 Jahre alt. Der mit 1,85 bis 1,90Meter größte unter ihnen sprach möglicher­weise schwäbisch, die anderen Deutsch ohneauffälligen Akzent. Einer der Verdächtigenist 1,70 bis 1,75 Meter groß und schlank, hateine Glatze, trug in manchen Fällen eineBrille sowie eine Schiebermütze.

Von den Verdächtigen gibt es diverse Auf­nahmen aus Überwachungskameras, die aufder Internetseite www.polizei­bw.de unterder Rubrik Fahndungen zu finden sind. DieErmittlungsgruppe der Einsatzhundert­schaft nimmt Hinweise über Telefon 07 11 /89 90 ­ 39 00 entgegen.

Falsche Geschäftsfrauplündert BürosPolizei sucht Diebesbande – Seriemit 80 000 Euro Schaden

Wer ist diese Verdächtige, die sich bei Diebstäh-len als Geschäftsfrau ausgibt? Foto: Polizei

Hauptbahnhof:Alle Gleisewieder freiVon Wolf-Dieter Obst

STUTTGART. Umleitungen, Verspätungen,Zugausfälle im Fernverkehr und S­Bahn­Netz – die Folgen der Zugentgleisung am29. September und der Reparaturarbeitenim Hauptbahnhof sollen an diesem Diens­tag ein Ende haben: „Es stehen wieder alleGleise im Hauptbahnhof für den Zugver­kehr zur Verfügung“, kündigte ein Bahn­Sprecher an. Alle beschädigten Ober­leitungsmasten seien durch neue ersetzt.

Allerdings hat die Bahn reagiert und ander brisanten Stelle, an der ein Intercitybinnen 67 Tagen zweimal entgleist war,eine wichtige Änderung vorgenommen. Diedoppelte Kreuzungsweiche, die für Zügemit schiebender Lok verhängnisvoll wer­den kann, wurde ausgebaut und von einereinfachen Weiche ersetzt. Dies bedeutetaber keine Abkehr von einem Prinzip, dasvom Eisenbahn­Bundesamt genehmigtworden war und derzeit Gegenstandstaatsanwaltschaftlicher Ermittlungen ist.Vielmehr werde eine neue Doppelweicheangefertigt, heißt es bei der Bahn. Da es sichum ein Spezialbauteil handelt, „wird dasmehrere Wochen dauern“. Seit mehr alseiner Woche hat es erhebliche Behinderun­gen im Zugverkehr rund um Stuttgart ge­geben. Dabei war auch der S­Bahn­Ver­kehr betroffen: Weil Fernzüge teilweise dieGleise der S­Bahn mitbenutzten, kam es zuStaus und Verspätungen. Betroffen warenvor allem Linien aus Richtung Norden.Auch am Montag waren S­Bahnen ummehrere Minuten verspätet, Pendler ver­passten Anschlüsse.

Wie es bei derOB-Wahl weitergehtSTUTTGART (lsw). Stuttgart hat gewählt,ein neuer Oberbürgermeister steht abernoch nicht fest. Da keiner der Bewerberam Sonntag die absolute Mehrheit holenkonnte, kommt es nun zu einer Neuwahl(zweiter Wahlgang). Sie findet am 21. Ok­tober statt. Anders als in anderen Bundes­ländern ist dies in Baden­Württembergund damit auch in Stuttgart keine Stich­wahl für die beiden Kandidaten mit denmeisten Stimmen im ersten Wahlgang.Stattdessen kann jeder Kandidat noch­mals antreten. Auch ganz neue Bewerbun­gen sind möglich. Neue Kandidaturenmüssen bis zum 11. Oktober, 18.00 Uhr,angemeldet werden. Alle zum erstenWahlgang zugelassenen Kandidaten tre­ten auch bei der Neuwahl an, wenn sienicht innerhalb der Frist schriftlich zu­rückziehen. Im zweiten Wahlgang reichtdann die einfache Mehrheit. Bei Stimmen­gleichheit entscheidet das Los.

Pärchen streitet –bis Schlichter mitMesser zustichtSTUTTGART (StN). Auf äußerst ungewöhn­liche Weise hat ein 26­Jähriger am frühenSonntagmorgen im Stadtteil Neugereuteinen Streit zwischen einem jungen Pär­chen beendet – mit einem Messer. Wie diePolizei am Montag mitteilte, hatten sichein 23­Jähriger und seine gleichaltrigeFreundin gegen 4.45 Uhr im Regenpfeifer­weg vor einem Haus gestritten. Der 26­Jährige beobachtete die Auseinanderset­zung, wollte vermutlich schlichten – undgeriet dabei selbst mit dem Freund heftiganeinander. Bei dieser Auseinanderset­zung zückte der 26­Jährige plötzlich einMesser und stach auf den jüngeren Wider­sacher ein. Dieser erlitt schwere Verlet­zungen am Oberkörper, musste in einKrankenhaus eingeliefert werden. Die Er­mittlungen der Polizei ergaben bisher keinTatmotiv. Vielleicht gab es auch keines:Alle beteiligten Personen standen erheb­lich unter Alkoholeinfluss. Der 26­jährigeDeutsche wurde am Montagnachmittagauf Antrag der Staatsanwaltschaft einemHaftrichter vorgeführt. Dieser schickteden Beschuldigten wegen des Verdachtseines versuchten Tötungsdelikts in Unter­suchungshaft.

Von Friederike Strub

STUTTGART. Raumfahrt ist nur was für Spe­zialisten, mit mir hat das eigentlich nichtszu tun! Das denken sich viele, dabei reichendie Entwicklungen, die in der Raumfahrt­forschung entstanden sind, weit in unserenAlltag hinein. Von GPS, TV­Übertragungund Wettervorhersage bis zu Umweltschutzund Energiegewinnung durch Solarzellenwerden ihre Ergebnisse heute eingesetzt.

Um die Bedeutung der Weltalltechnikinsbesondere für den WirtschaftsstandortBaden­Württemberg ins Bewusstsein derÖffentlichkeit zu tragen, luden die führen­den Forschungs­ und Technikunternehmenam vergangenen Freitag zum Raumfahrt­tag unter dem Motto: „Mission Zukunft:Natürliche Lebensgrundlagen erhalten“ins Haus der Wirtschaft ein.

Auf einer Fachkonferenz diskutierten175 Experten über den Beitrag der Raum­fahrt zum Schutz der Umwelt, dann wur­den die Gewinner eines Schülerwettbe­werbs unter dem gleichen Motto prämiert.Mit viel Kreativität hatten die jungen Teil­nehmer Ideen zum Rohstoffabbau auf Aste­roiden entwickelt, SatellitengesteuerteStauvermeidung oder fliegenden Wetter­stationen.

Das Projekt „Weltraumspiegel zur Ener­giegewinnung“ von vier Zwölftklässlernaus Ostfildern traf auf die meiste Zustim­mung. Louis, Konstantin, Jan und Nicolasschlugen vor, mit einem gigantischen Spie­gel Sonnenenergie zu bündeln und gezieltan Solarkraftwerke auf der Erde zu schi­cken. Vom Modulaufbau der Raumstationbis zur Umlaufbahnberechnung hatten dievier Jungs alles ausgearbeitet. Dafür dür­

fen sie nun nach Bremen reisen, um daseuropaweit führende Weltraumtechnik­Unternehmen Astrium zu besuchen.

AmNachmittagbotder„SpaceTalk“mitzahlreichen Ausstellungen, Workshops undPräsentationen allen Interessierten dieMöglichkeit, ihre Faszination für dieRaumfahrt zu entdecken. Rund 300 Schülerund Lehrer besuchten das Forum, das seit2010 im Turnus von zwei Jahren stattfindet.

Der Veranstaltungsort ist dabei nichtwillkürlich gewählt: Baden­Württembergnimmt bei der Entwicklung und Forschungin der Raumfahrttechnik eine führendePosition ein.

Über 40 Prozent der deutschlandweit Be­schäftigten in diesem Sektor arbeiten anStandorten in Baden­Württemberg. Und60 Prozent des Spezialisten­Nachwuchseswird in Stuttgart ausgebildet. Der Techno­logie­Transfer aus der Raumfahrt in andereindustrielle Branchen ist dabei ein wichti­ger Innovationstreiber.

Beim Raumfahrttag waren deshalb nichtnur Vertreter vom Forum Luft­ und Raum­fahrt Baden­Württemberg und dem Deut­schen Zentrum für Luft­ und Raumfahrtanwesend, sondernaucheinAstronaut,Ex­perten aus der Erdbeobachtung und derGeoinformation, aus der Telekommunika­tion, der Ornithologie sowie Professorenvon den Universitäten Stuttgart und Tü­bingen.

Umweltschutz durchRaumfahrttechnikBaden-Württemberg ist führend in Forschung und Technik

60 Prozent desSpezialisten-Nachwuchses werdenin Stuttgart ausgebildet

Rückzieher könnenWahl entscheidenSTUTTGART (eim). Ein Rückblick auf dievergangenen OB­Wahlen in Stuttgartzeigt, dass im entscheidenden zweitenWahlgang denjenigen Bewerbern eineentscheidende Rolle zukommt, die ihreKandidatur zurückziehen oder erst spätihren Hut in den Ring werfen. 1996, wurdedas Kopf­an­Kopf­Rennen zwischenWolfgang Schuster (CDU) und RezzoSchlauch (Grüne) auch dadurch entschie­den, dass mit dem Pforzheimer OB Joa­chim Becker im zweiten Wahlgang einzweiter SPD­Kandidat hinzukam. 2004wurde Boris Palmer (Grüne) zum Königs­macher, indem er zum zweiten Wahlgangnicht mehr antrat und gleichzeitig eineWahlempfehlung zugunsten von Wolf­gang Schuster (CDU) aussprach. Deshalbreichten die 45,2 Prozent von Ute Kumpf(SPD) im entscheidenden Wahlgang nicht.