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Der 3. Kongress der internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft, Barcelona 18-25. April 1936 Author(s): Knud Jeppesen Source: Acta Musicologica, Vol. 8, Fasc. 1/2 (Jan. - Jun., 1936), pp. 2-6 Published by: International Musicological Society Stable URL: http://www.jstor.org/stable/932149 . Accessed: 12/06/2014 14:35 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . International Musicological Society is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Acta Musicologica. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.147 on Thu, 12 Jun 2014 14:35:57 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Der 3. Kongress der internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft, Barcelona 18-25. April 1936

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Der 3. Kongress der internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft, Barcelona 18-25.April 1936Author(s): Knud JeppesenSource: Acta Musicologica, Vol. 8, Fasc. 1/2 (Jan. - Jun., 1936), pp. 2-6Published by: International Musicological SocietyStable URL: http://www.jstor.org/stable/932149 .

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2 Der 3. Kongress der internationalen Gesellschaft fiir Musikwissenschaft

Der 3. Kongress der internationalen Gesellschaft fur Musikwissenschaft, Barcelona 18-25. April 1936

Waihrend der nunmehr 9-jiihrigen Tiitigkeit unserer Gesellschaft sind 3 Kon- gresse gliicklich durchgefiihrt worden. Erst in Liege im reichbelebten Aus- stellungs-Sommer 1930, dann 1933 - geradezu raffiniert dazu kontrastierend - in der alten, idyllischen Universitaitsstadt Cambridge, und jetzt endlich in diesem Friihling in Barcelona, Hauptstadt der urwiichsigen und vigoroisen katalanischen Kultpr. In diesen neun Jahren hat sich eine Tradition entwickelt, die sich hof- fentlich bei kiinftigen Kongressen unserer Gesellschaft noch weiter befestigen wird: dass der Kongress in intimer Verbindung mit einem Musikfest steht, durch welches die Nation, bei der der Kongress stattfindet, die Schiitze ihrer alten Musik den fremden Gaisten darbietet. Das Haupt-Erlebnis des Kongresses zu Barcelona war eben die seltene Gelegen- heit, mit den Werken der wundervollen alten spanischen Musikkultur in Praxis konfrontiert zu werden. Von dem vorziiglichen, durch eine merkwiirdige Ver- bindung von Vitalitait und Kultur ausgezeichneten gemischten Chor: Orfe6 Catal& hoirte man unter der Leitung von Lluis Millet ein sehr interessantes Pro- gramm, das sich von den mittelalterlichen Liedern des Kanigs Alfons des Weisen und des Ministrel Johan Trebol iiber die originellen, ganz fiir sich stehenden Meister des 15. Jahrhunderts, des ,,Palast-Cancion-ero"s, Juan Escobar, Francisco de la Torre, Juan del Encina und wie sie sonst heissen moigen, iiber das 16. Jahr- hundert mit dem charaktervollen, etwas eckigen Katalanen Joan Brudieu und dem ganz grossen Avilenser Tomas Luis de Victoria bis zu den katalanischen Komponisten der Neuzeit bewegte. Besonders anregend schien mir der Vortrag der ,,ensalada" von Mateu Flecha (1481-1551) ,,La Negrina" - eine wunder- volle rustikale Sache - und die Stiicke von Victoria. Obwohl ich glaube, dass die ,,mystische Glut" des letzteren mehr ein, seiner Gleichzeitigkeit mit el Greco und der spanischen Mystikern zu verdankendes, geistesgeschichtliches Requisit als eine, jedenfalls in diesem Masse aus den Noten bezeugte Realitait ist, muss ich doch zugeben, dass ein aufgewiihlter, passionato-Vortrag wie der des Orfe6 Catala's immerhin hier echt wirkte.

In den wundervollen Riiumen der ,,Casa de l'Ardiaca" (iiberhaupt bildete die spiitgotische oder platereske Architektur des barcelonischen Domviertels einen praichtigen congenialen Rahmen um die Auffiihrungen alter Musik) gab die Amator-Gruppe ,,Ars Musicae" ein Kammerkonzert mit Werken von Mei- stern des 15. Jahrhunderts wie Joan Cornago und de la Torre und von spaiteren Instrumentalkomponisten wie Antonio de Cabez6n, Juan Cabanillas u. a. Ein Fussball-Club (!) hatte sich die Aufgabe gestellt, die von Mozart her so be- kannte komische Oper des Martin i Soler ,,Un'a cosa rara" darzubieten. Ich wurde leider verhindert der Auffiihrung beizuwohnen: soviel mir gesagt wurde, soil sie sehr hiibsch und amiisant gewesen sein.

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Der 3. Kongress der internationalen Gesellschaft fiir Musikwissenschaft 3

Eine Demonstration der sehr bedeutenden spanischen Vihuela-Literatur hatte die ,,Associaci6 de Mzisica Antiga" unter Leitung von Emili Pujol, der selbst die Vihuela spielte, arrangiert. Man hatte Gelegenheit, Tainze und andere In- strumentalsaitze ebenso wie Lieder mit Vihuelabegleitung (von der hervorra- genden Siingerin Concepci6 Badia d'Augusti vorgetragen) von Luys Mildn, Pisador, Fuenllana, Mudarra u. a. zu hoiren. Ein unvergessliches Erlebnis war der Ausflug in das wilde, zackige Gebirge des Klosters Montserrat. Die Benediktiner dort oben, bertihmt durch ihren Gesang wie durch die Komponistenschule, die dort bliihte, gaben in der Abtei- kirche ein Konzert mit spanischer religiiser Polyphonie des 12.-17. Jahr- hunderts. Der Chor, der von Dom David Pujol vorziiglich geleitet wurde, be- steht aus Knaben und Miinnern. Obwohl er den Standard der englischen Kol- legienchaire, wie wir sie beim vorigen Kongress in Cambridge kennen lernten, mit ihrer kaum zu iiberbietenden Praizision und wundervollen fliitenartigen Intonation, nicht vaillig erreichte, zeugte der Vortrag von grossen Traditionen und hervorragender Musikalitait. Aus dem Programm waire besonders zu er-

wihnen eine 3st. Caccia (des 14. Jahrhunderts) ,,O virgo splendeas" aus dem Llibre Vermell der Abteibibliothek, ein 4st. ,,Regina coeli" des schon genann- ten Andalusen Escobar und die herrliche 6st. Motette Victoria's ,,Veni amica mea". Nicht weniger reich als der praktische Teil des Kongresses gestaltete sich der wissenschaftliche, mehr theoretische. Im ganzen waren ca. 80 Vortriige angemeldet, von denen nur eine relativ kleinere Prozent-Zahl durch das Absagen der im letzten Augenblick verhinderten Referenten wegfiel. Die Vortriige wurden in 4 Sektionen: 1) Musikwissenschaft - Musikgeschichte, 2) Volks- musik, 3) Choralforschung und 4) katholische und protestantische Orgelbau- kunst und Orgelmusik geteilt. Zwei Oiffentliche Vortriige, beide mit Problemen der Auffiihrungspraxis sich beschiiftigend, wurden gehalten: Curt Sachs (Paris) sprach iiber ,,ProblZmes qui se presentent dans l'xecution moderne de la polyphonie du moyen aige", mit interessanten Demonstrationen seiner Schallplattenaufnahmen der ,,Anthologie sonore" seine Ausfiihrungen be- gleitend. Uber ,,L'interpretation du chant gregorien" sprach Dom Joseph Gajard (Solesmes), auch er mit praktischen Beispielen seine Ansichten beleuch- tend. Von den mehr internen Referaten des Kongresses mit den 4 Sektionen, die zeitlich parallel liefen, war es mir leider nur miglich, einer mehr oder weniger zufailligen Auswahl beizuwohnen. In der ,,historischen" Sektion sprach u. a. Higini Angles (Barcelona) iiber ,,La polyphonie de la court pon- tificale d'Avignon de la seconde moitie du XIVe siecle en Catalogne, Heinr rich Besseler (Heidelberg) iiber ,,Die Anfiinge der musikalischen Neuzeit", P. Jose Antonio Donistia (Lecaroz, Navarra): La misica de Juan Anchieta, siglos XV-XVI", Hans Engel (Kanigsberg): Soziologische Betrachtung des Madrigales, Curt Sachs: Vers une prdhistoire musicale, Thr. G. Georgiades (Athen): Neue Quellen zur Theorie der englischen Mehrstimmigkeit bis Dunstable, Knud Jeppesen (Kopenhagen): Eine musiktheoretische Korre-

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spondenz des friiheren Cinquecento, Viceng Ripolles (Valencia): Los mini- striles de los siglos XVI-XVIII en la Catedral de Valencia, Jose Subirdc (Madrid): Un fondo desconocido de muisica para guitarra, Emile Haraszti

(Paris) : Le double aspect de l'art de Francois Liszt, Santiago Kastner (Lissa- bon): O estilo musical do Padre Manoel Rodriguez Coelho, Hermann Keller

(Stuttgart): Die Aufgaben der Musikwissenschaft an den Hochschulen fiir Musik, Elisabet J. Luin (Rom): L'importanza della ,,Stabat Mater" del Per-

golese nei Paesi Nordici prima della diffussione della Matthiius-Passion, Ja. ques Handchin (Basel): La notion de ,,qualite'" dans la psychologie du son, P. David Pujol (Montserrat): Un llibre manuscrit amb dotze misses de Pierre de Manchicourt, mestre de Capella de Felip II, J. Bal (Cambridge): La canci6n amorosa de la Corte de Castilla de fines del siglo XVI y principios del siglo XVII, Walter Gerstenberg (KOiln): Spanien in der deutschen Musikgeschichts- schreibung, Julian Pulikowski (Warschau): Probleme und Aufgaben der Mu-

sikgeschichte, Antoine E. Cherbuliez (Ziirich): La Sarabande, la Chaconne, la

Passacaille et la Folia dans l'oeuvre de J. S. Bach, Aloys Mooser (Geneve): Contribution a la biographie de Vicenc Martin i Soler et a la bibliographie de son aeuvre, Paul-Marie Masson (Paris) : Le recueil madrilene des ,,Canciones francesas para todos los instrumentos". Vers 1700, Max Unger (Ziirich): Aus Beethovens Werkstatt, und Rudolf Kdkai (Budapest): Franz Liszt. Der letz-

genannte Vortrag wurde verlesen, ebenso wie die Referate Otto Ursprung's (Miinchen): Spanische Musik der Vor-Reservata um 1500 und der Friih-Reser- vata, und Theodor Gerold's (Strasbourg): La musique "i Strasbourg dans la

premiere moitid du XVPe siicle. In der folkloristischen Sektion waren, wie in Barcelona leicht verstlindlich, Referate iiber spanische Volksmusik zahlenmaissig iiberwiegend. Fragen der

katalanischen Volksliederforschung behandelten Vicenq de Gibert, Francesc

Pujol, Baltasar Samper und Josep Barbera' (alle aus Barcelona). Los ritmos en la muisica popular castellana betitelte sich eine Referat von E. M. Torner

(Madrid), iiber baskische Musik sprach P. Nemesio Otafio (Azcoita), iiber Volkslieder seiner Heimat Antonio Jose (Burgos) und iiber andalusische Volks- melodien J. Turina (Madrid). Mehr systematisierend behandelte Kurt Huber

(Miinchen) folkloristische Probleme in seinem: Zur Typologie des Volkslieds

im Mittel- und West-europiiischen Raum, Manfred Bukofzer (Basel) sprach iiber den Begriff des ,,Lobetanz" in der schweizerischen Volksmusik, und gab noch eine zweite Mitteilung: Zur Frage der Blasquinte in den exotischen Ton-

systemen, und endlich sprach noch Antoine-E. Cherbuliez iiber rhiitischen Volksgesang. In der gregorianischen Sektion hoirte man u. a. Franz Kosch

(Wien): Zum Choral der Franciskaner im XIII Jahrhundert, K. G. Fellerer

(Freiburg i. d. Schw.): Modus und Melodie-Modell, P. Gregori Sunyol (Mont- serrat): 1tat actuel des travaux sur le chant ambrosien, und: La modalitat del cant liturgic llati, Dom J. Gajard (Solesmes): La restitution mnlodique du chant gr gorien, Higini An'glas: Necessitd d'un catalogue detaill& des manu- scrits grdgoriens du Moyen age, P. Dominicus Johner (Beuron-KiSln): Der

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Der 3. Kongress der internationalen Gesellschaft fiir Musikwissenschaft 5

Dialog im liturgischen Gesang, Guillaume de Van (Paris): Les neumes d'orne- ment dans le chant gregorien und Egon Wellesz (Wien): Stand der byzantini- schen Forschung. Endlich wiire aus der Orgel-Sektion u. a. zu nennen: F. X. Mathias (Strasbourg): La Societe Internationale d'orgue, son activite aux

Congres de Budapest (1930), Strasbourg (1932) et Luxemburg (1934), P. Nem.

OtaFio: La organeria y los 6rganos del pais vasco und Joan Thomaus (Palma de Mallorca): Jordi Bosch, le plus grand facteur espagnol d'orgues du XVIIIe si cle. Wie man sieht, wurde ein weitgedehntes und buntes Gebiet behandelt. Viel des Neuen und Anregenden war darunter, und es wird wohl iibrigens manchem gegangen sein, wie es mir pers6inlich ging, dass er, durch das Zusammensein mit Kollegen aus so vielen verschiedenen Liindern und Gegenden, uiber fiir ihn wichtiges, doch bisjetzt ihm unbekanntes Quellenmaterial informiert wurde - und dies ist nicht die am wenigsten wichtige Seite eines solchen Kongresses. Ein Teil der Referate wiire wohl mehr fiir das Lesen geeignet gewesen - ein alles umfassender Kongressbericht ist doch vorgesehen - aber oft gaben die Referate Stoff zu sehr belebten, lichtvollen Diskussionen. Eine besondere Freude hatte die Kongressleitung den Teilnehmern bereitet durch ein grosses Volkstanzfest der verschiedenen spanischen Regionen. Beson- ders die Musik und die Tainze der Basken faszinierten, und man erlebte u. a. so seltsame Sachen wie die alten religiiisen Passionstiinze - liingst tot geglaub- tes, aber, wie es sich zeigte, noch voillig lebendes Mittelalter. Ein merkwiirdiges und unvergessliches Erlebnis waren auch die ,,sardanes", womit das Volk in Barcelona sich in der herrlichen Friihlingsnacht auf dem Rathausplatz ver- gniigte - Ringelreigen, worin eine Versammlung von mehreren tausenden sich beteiligte. Die Musik eigenartig und fesselnd, durch eine klanglich sehr selb- stiindige Besetzung (ganz so originell wie z. B. die der Jazzband) vorgetragen, die Choreographie scheinbar sehr kompliziert, wie man es den ernsten, gespann- ten Gesichtern der Tanzenden ablesen konnte - man wurde geradezu an die mittelalterlichen stantipes erinnert, die von Johannes de Grocheo gelobt wur- den, weil sie ihrer schwierigen Ausfiihrung wegen die Jugend von schlechten Gedanken abhielten. Alles in allem ward so vieles gerade von dem, was an keinem anderen Ort gegeben werden konnte, den Giisten in Barcelona dargeboten. Der Kongress war vorbildlich vorbereitet und iiberhaupt vorbildlich organisiert. Diese Leistung, die nur durch echteste Gastfreundschaft getragen, zu einer solchen Vollkom- menheit gebracht werden konnte, verdanken wir vor allen unserem lieben, verehrten Kollegen Higini Angles. Es scheint mir eine Ehrenpflicht zu sein, dass dies auch hier in unserer Zeitschrift gesagt wird. Eine schwere Kata- strophe hat jetzt sein schines spanisches Vaterland getroffen. Wir kiinnen unsere Dankbarkeit ihm und seiner Nation gegeniiber durch nichts Besseres zum Aus- druck bringen, als durch den innigen Wunsch, dass bald wieder Friede und Gliick herrschen wird, wo jetzt Krieg und Unruhe tobt. Wir wiinschen dies nicht nur als Freunde, sondern auch als Kollegen: Wir haben immer gewusst,

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6 Der 3. Kongress der internationalen Gesellschaft fiir Musikwissenschaft

wie wertvoll uns die spanische Musikwissenschaft ist. Jetzt, nach dem Kongress in Barcelona, wissen wir es erst recht. Und dies ist vielleicht das schiinste Er-

gebnis unseres Kongresses. Knud Jeppesen.

Un manuscril inconnu avec polyphonie du XVe siecle conserv I la cathedrale de S govie

(Espagne) Higini Angles (Barcelone).

La polyphonie religieuse espagnole du XVe siecle et du commencement du XVIe est encore a publier. Le volume que nous preparons pour la Biblio-

teca de Catalunya apportera une nouvelle lumiere sur ce point. Cette poly- phonie religieuse, ainsi que la Chanson en partie connue par I'edition du Cancionero de la Bibliothdque du Palais National de Madrid (anciennement Bibliothbque Royale) sign. 2-1-5, publiee par F. A. Barbieri, alternait avec la polyphonie religieuse et profane importke dans notre pays des autres nations d'Europe. De I'histoire musicale de la Catalogne au XVe si'cle nous possedons une infinite de documents historiques qui apporteront des eclaircissements sur cette question. En ce qui concerne la Castille nous ne connaissons pas I'histoire de la musique a une 6poque anterieure aux rois Ferdinand V (1474-1516) et Isabelle (+ 1504). Le seul fait certain c'est, que le fonds principal des chan- sons polyphoniques de la fin du XVe siecle et du commencement du XVIe fut I'ceuvre des musiciens au service de Ferdinand et d'Isabelle. Un seul, Juan del Encina, 6tait au service du Duc d'Alba. Jusqu'a present beaucoup de com- positeurs du dit repertoire nous &taient inconnus. Les documents que nous avons trouves dans les archives de Simancas et de Barcelone nous aideront grande- ment a eclairer tant de points obscures de notre histoire musicale. Tout de- montre que quand Philippe le Beau vint en Espagne pour se marier avec la

princesse Jeanne, fille de Ferdinand et d'Isabelle, en 1501-1502, le repertoire castillan etait bien defini, avec des caracteristiques speciales. I1 convient de rappeler que les musiciens de la court de Castille, en outre de leur repertoire connaissaient aussi le repertoire musical franco-flamand de la court de Bourgogne de la seconde moiti6 du XVe siecle. Les relations entre les deux familles 6taient si etroites que les chansons frangaises et flamandes de la maison de Bourgogne ne pouvaient etre ignorees de la court de Castille. La preuve, nous la trouvons dans l'inventaire que la reine Isabelle fit faire des joyaux et des instruments et des livres de musique qu'elle conservait dans I'Alcazar royal de Segovie en 1503, un an avant sa mort. Dans cet inventaire

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