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EvangelischesKrankenhausKöniginElisabethHerzberge
AkademischesLehrkrankenhausderCharité
Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Der emotionale Entwicklungsansatz als Schlüssel zum Verständnis
von Verhaltensstörungen
Tanja Sappok
Donnerstag, 21. April 2016 Klinik St. Urban, St. Urban
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Die Schaltzentrale der Gefühle
ALLES STEHT KOPF - Ekel und Wut - | Disney HD
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Das emotionale Gehirn
Quelle: Die Welt / Wissen 2007
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Die emotionale Entwicklung des Menschen
Entwicklung ist abhängig von:
1. Biologischer Hirnreifung
2. Umgebungsfaktoren
Persönlichkeit als Resultat
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Meilensteine der emotionalen Entwicklung
2. Lebensmonat: Soziales Lächeln
9.-12- Lebensmonat: Objektpermanenz - innere, mentale Repräsentation (Bild) der physischen Umwelt
3. Jahr: Bindung
4. Jahr: Theory of Mind / Mitgefühl, Scham, Stolz
Geburt: Erregung/Entspannung / Integration von Wahrnehmungen
1. Jahr: Freude, Ärger, Angst, Trauer
1,5 Jahre: Eifersucht
2 Jahre: Selbst/Fremd-Differenzierung, Spiegeltest!
6. Jahr: Moral, logisches Denken / Ironie, Witz, Lüge, ...
6. Lebensmonat: Blickfolgebewegungen, Fremdeln
Menschen mit Intelligenzminderung durchlaufen grundsätzlich die gleichen Entwicklungsphasen, allerdings läuft die Entwicklung verzögert ab.
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Phasenmodell der emotionalen Entwicklung
1. ADAPTION Erste Lebensmonate
2. SOZIALISATION 1. Lebensjahr 3. INDIVIDUATION 2 - 3 Jahre 4. IDENTIFIKATION 3 - 7 Jahre 5. REALITÄTS-
BEWUßTSEIN 7 – 12 Jahre Photos:Fotolia
Schema der Emotionalen Entwicklung
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Adaption - Neugeborenenphase
• Anpassung an das Leben „außerhalb“ der Mutter • Verschwommene Körpergrenzen, kein eigenes Körper-Ich • Körperliche und psychische Einheit mit Bezugsperson • Integration von Wahrnehmungen und äußerer Strukturen Körperliche Grundbedürfnisse: Warm, satt, schmerzfrei,...
Selbst nach der Geburt UNZERTRENNLICH MrTheTubeGamer
Referenzalter: 0-6 Monate
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Sozialisation – „Fremdelphase“
Referenzalter: 6-18Monate
• Orientierung an Bezugspersonen; Vertrauensbasis • Lösung aus dem emotionalen Einssein mit der Mutter • Ausprobieren eigener Fähigkeiten; Einsatz von Werkzeugen • Beginn der Entwicklung eines Körperschemas • Objektpermanenz: Etwas ist da, auch wenn ich es nicht sehe
Grundbedürfnis: Bindung/Sicherheit
Video Babys unterhalten sich – DUPERWORLD
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-2: Gestalterischer Ausdruck
SEO-2.43Jahre,schwereIntelligenzminderung:Körper wird gezielt zur ExploraMon eingesetzt; erste Hiebkritzel entstehen; der Riss im Bildweist auf nochwenig koordinierte Bewegungen hin; erste spurgebendeMaterialienwerdengegriffen;derSchwungdesArmsproduziertdieKritzel;nochkeineDarstellungsabsicht;FreudeanderBewegungstehtimVordergrund.
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Amorphe Massen
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Amorphe Massen
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Individuation – „Trotzphase“ Referenzalter: 8-36 Monate
• Entdeckung des eigenen Willens: Ich-Du Differenzierung • Symbiose-Autonomie Konflikt: Loslösung • Erobern der Welt, Spiel neben anderen, Frustrationstoleranz ê • Beginn logischen Denkens und Kompromissfähigkeit • Kommunikationsfähigkeit bei räumlichem Abstand
Grundbedürfnis: Autonomie
ALLES STEHT KOPF - Offizieller Trailer (German) - Disney HD
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-3: Gestalterischer Ausdruck
SEO-3.42Jahre,schwereIM:Kreiskritzel,zunehmendgerichteteUmfeldexploraMon;ausdemHandgelenk;Bewegungkannwillentlichverlangsamt,unterbrochenoderwiederaufgenommenwerden.
SEO-3.56Jahre,miYelgradigeIM:verschiedeneKritzelformen;Kreisschluss;dannZusammensetzungverschiedenerKritzelzugeometrischenGrundformen.
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Identifikation - Kindergartenalter Referenzalter: 4-7 Jahre
• Gefestigte emotionale Bindung zu Bezugsperson • Interesse an Gleichaltrigen wächst, Gruppenfähigkeit • Entwicklung eines realistischeren Selbstbildes • Unterscheidung zwischen Phantasie und Realität • Entwicklung von Einfühlungsvermögen, Empathie
Grundbedürfnis: Zugehörigkeit
Silento- Watch Me (Whip/Nae Nae)#WatchMeDanceOn
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-4: ICH-Bildung
SEO-4:56Jahre,miYelgradigeIM:Zeichnetgegenständlich;konkreteMoMve,diesichausGrundformenableiten;Komb.ausKreisenundStrichenzuschwebendenTastkörpernundStrahlenfiguren;Kopfüßler.
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-4:53Jahre,miYelgradigeIM:GeschlechtsidenMtätentsteht(Hut).Körperschemabesserausgestaltet;KopcereicherweitertumBauchundje2x2Gliedmaßen;Kleidungangedeutet.
SEO-4:27Jahre,miYelgradigeIM:stehenderKopffüßer
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Realitätsbewußtsein - Schulalter
Referenzalter: 7 – 12 Jahre
• Logisches, rationales Denken • Moralisches Handeln • Aktiver Umgang mit Gleichaltrigen • Einsichts- und Kompromissfähigkeit • Realistische Einschätzung der einen Kräfte und Fähigkeiten • Aktiver Umgang mit Gleichaltrigen, Kräftemessen, kompetitiv
Grundbedürfnis: Anerkennung/Status
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-5: Karl Ove Knausgard, SPIELEN Mit Sverre und mir war Eivind der Beste in der Klasse. Er war der Beste im Rechnen, Sverre war darin der Zweitbeste und ich der Drittbeste. Ich war der Beste im Lesen und Schreiben, Eivind was Zeitbester und Sverre Drittbester. Eivind war jedoch schneller als ich, von den Jungen in unserer Klasse lief nur Trond schneller als er. Ich war der Sechstschnellste. Außerdem war er stärker als ich. Ich war der Zweitschwächste, nur Vermund war schwächer aber da er der Dickste und Dümmste in der Klasse war, zählte er nicht, und das war natürlich schlecht für mich. Sogar Trond, der Kleinste in unserer Klasse, war stärker als ich. Ich war der Drittgrößte in der Klasse, ein bisschen größer als er. Beim Fußball war ich der Viertbeste, mir überlegen waren Asgeir, Trond und John, wogegen Eivind der Fünftbeste war. Zeichnen konnte ich besser als er, noch besser waren nur Geir, der alles zeichnen konnte, wie es aussah. Und Vermund. Aber beim Weitwurf mit dem Schlagball war ich der Zweitschlechteste, auch in dieser Disziplin lag nur Vermund hinter mir....
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Emotionale Grundbedürfnisse
Selbst-verwirk-lichung
Wert-schätz-
ung
Zugehörig-keit
Sicherheit
Körperliches Wohlbefinden
SEO-5
SEO-4
SEO-3
SEO-2
SEO-1 MaslowscheBedürfnispyramide DosensEntwicklungsmodell
*inrot:Ergänzungen,nichtimanderenModellenthalten
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Konsistenztheorie nach Grawe
Konsistenztheoretisches Modell psychischer Regulation nach Grawe (2004) Aus: Die Psychotherapieprüfung, Schattauer Verlag, Abb. 2.1
„Um Kongruenzerfahrungen zu ermöglichen, sollten die allgemeinen menschlichen Grundbedürfnisse berücksichtigt werden, die die Auswahl motivationaler Schemata bestimmen.“
Grundbedürfnisse Motivationale Schemata
Erleben &
Verhalten
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Level
• kognitiv • sozial
• Senso-motorisch • Emotional
Angst, Affekt-differenzierung, Aggressions-regulation, Selbst- erleben
Umgang mit dem eigenen Körper, Umgang mit Materialien
Verbale Kommunikation, Objekt-permanenz
Interaktion mit Gleichrangigen und Betreuenden
1 Homöostase 0-6 Monate
2 Bindung
6-18 Monate
3 Autonomie
18-36 Monate
4 EGO Formation
4-7 Jahre
5 Realitätsbewußtsein
7-12 Jahre E
mot
iona
le E
ntw
ickl
ung
Verhalten
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Entwicklungsdiskrepanzen bei IM
Körperliche Entwicklung
Kognitive Entwicklung
Emotionale Entwicklung
Zeit/Lebensjahre
AUTISMUS
Hirnerkrankungen
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Körperlich
Kognitiv
emotional
Was kann passieren, wenn der emotionale Entwicklungsstand und die damit verbundenen Grundbedürfnisse nicht beachtet werden?
Fokus des Umfelds bei Menschen mit IM
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Demenz etc. 1.51 [-14.04, 17.07] ns
Schizophrenien 6.98 [-1.38, 15.34] ns
Depressionen 6.89 [-0.96, 14.74] ns
Anpassungs-störungen 0.11 [-9.62, 9.83] ns
Persönlichkeits-störungen -3.45 [-19.02, 12.12] ns
Autismus 16.86 [9.81, 23.92] p<0.001
Schweregrad der IM 5.63 [0.65, 10.62] p=.027
Emotionale Entwicklung -6.30 [-9.36, -3.24] p<0.001
-30 -20 -10 0 10 20 30
Ursachen von Verhaltensstörungen
Regressionskoeffizient β and 95% CI, N = 203 N = 203; 1/2008 – 6/2012 Sappok et al. JADD 2014
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
DiewichMgstenUrsachenvonVerhaltensstörungenbeiIntelligenzminderung
1. Autismusspektrumstörungen 1. Stereotypie 2. Lethargie 3. (Selbstverletzung)
2. Niedrige emotionale Entwicklung 1. Irritabilität 2. Selbstverletzung
3. Jüngeres Lebensalter 1. Irritabilität 2. Hyperaktivität 3. Aggressivität
N = 203; 1/2008 – 6/2012 Sappok et al. JADD 2014
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Konzeptualisierung Emotionaler Entwicklungsstörungen
ê ê ê ê Kontaktstörung Desintegrierte VS Desorganisierte Identifikations- Stereotypes Verhalten Stimmungsschw. VS störung Wutanfälle Wutanfälle Impulsivität Selbstverletzung Impulsivität Wutanfälle sofortige Bedürfnis- Fremdverletzung Widerspruch befriedigung Irritierbarkeit Hyperaktivität
SEO-1 Adaption
SEO-2 Sozialisation
SEO-3 Individuation
SEO-4 Identifikation
Sappok et al., Psychiatrische Praxis 2012; Sappok et al., Fortschr Neurol Psychiat 2011
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
① BIO: Körper
Die 4. Dimension: Erweiterung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells
④ EMOTION: Emotionale Grundbedürfnisse!
② PSYCHO: Psychische Störungen
③ SOZIAL: Umgebungsfaktoren
Der Mensch
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Diagnostik bei Verhaltensauffälligkeiten
Körperliche Diagnostik Psychiatrische Diagnostik
Verhaltensstörung? Aberrant Behavior Checklist (ABC)
1. IQ? DAS
2. EE? SEO
(hoher Irritierbarkeit und SVV!)
3. Autismus?
DiBAS-R/ACL (Lethargie
und Stereotypie!)
4. Verhaltens-phänotyp? Genetische Diagnostik
5. Umfeld?
Funktionale Analyse
15% 15%
30%
40%
30
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Zusammenfassung: Diagnostik
1. Körperliche und psychiatrische Diagnostik
2. Bei Verhaltensstörungen: 1. IQ? 2. SEO? 3. Autismus? 4. Verhaltensphänotyp? 5. Umfeld assoziiert?
3. Aberrant Behavior Checklist zur näheren Einordnung: 1. Hohe Irritierbarkeit: VA-Analyse oft nicht zielführend, SEO! 2. SVV: SEO, Autismus 3. Stereotypie/Lethargie: Autismus
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Auffälliges Verhalten
Kognitiver Entwicklungsstand
Emotionaler Entwicklungsstand
Verhaltensstörung
Autismus
Soziales Problem
z. B. Betreuer-wechsel
Verhaltens-phänotyp bei genet. Syndrom
Psychische Störung
Depression Schizo-phrenie
Etc.
Körperliche Krankheit
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
PRAXIS Der emotionale Entwicklungsansatz
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Emotionales Referenzalter: Neugeborenen Ø körperorientierter, basaler Ansatz
• Befriedigung von körperlichen Grundbedürfnissen Ø Verdauung, kein Schmerz, kein Hunger, angenehm warm
• Fürsorgliche Grundhaltung Ø Kein Warten (unmittelbare Bedürfnisbefriedigung), kein Hunger,....
• Konstanz in der Umgebung • Dosieren von Stimulationsfrequenz und -intensität
SEO – 1 basiertes Vorgehen
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-1: Sich selbst spüren
Fotomotive für Autismusbroschüre (aktuelle Fotos vom 29. August)
N201 3 Arbeitsplatz (ohne Stuhl) N202 3 Arbeitsplatz (mit Stuhl) N205 3 Schaukel (Motiv 3)
N203 3 Schaukel (Motiv 1) N204 3 Schaukel (Motiv 2)
N206 3 Zimmer (Motiv 1) N207 3 Zimmer (Motiv 2) N208 3 Zimmer (Motiv 3)
N209 3 Zimmer (Motiv 4)
N210 3 Piktogramm3Wand N211 3 Piktogramm3Wand (Detail 1) N212 3 Piktogramm3Wand (Detail 2)
Fotomotive für Autismusbroschüre (Fotos von Haus 9 zur Auswahl)
H201 – Vorderansicht Haus 9 H202 – Seitenansicht Haus 9 H203 – Seitenansicht Haus 9
H204 – Therapiegarten Schaukel H205 – Therapiegarten (Detail) H206 – Therapiegarten Sitzgruppe
H209 – Flursituation
H207 – Therapiegarten H208 – Flursituation (Detail am Fenster)
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-1: Basale Stimulation: sich selbst spüren
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-1: Snoezelen
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Emotionales Referenzalter: ca. 1 Jahr Ø Sicherheit/Bindung
• Entwicklung tragfähiger, fester Bindungen zu 1-2 Bezugspersonen
Ø ggf. Ablöseprozess z.B. von der Mutter unterstützen • Bedürfnis nach Körperkontakt stillen
Ø z.B. Mithilfe großer Handpuppen, Berührung an Händen... • Weiterentwicklung von Objektpermanenz
Ø Kuckuck/Versteck-Spiele
• Arbeiten mit Übergangobjekten bei Situationswechsel • Ruhige, reizarme Umgebung
• Reduktion der Grundanspannung durch körperliche Aktivitäten
SEO – 2 basiertes Vorgehen
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-2: Arbeiten mit Übergangsobjekten
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-2: Bindungsbeziehungen entwickeln
Bindungsbeziehung entwickeln Ein Arbeitsbuch für die Gestaltung einer engenBindungsbeziehung mit Kindern oder Erwachsenenmit schwerer geistiger oder mehrfacher Behinderung
Paula Sterkenburg
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO – 3 basiertes Vorgehen
Emotionales Referenzalter: 1,5 – 3 Jahre Ø Autonomieentwicklung
• Balance zwischen Grenzsetzung und Nachsichtigkeit • Aufmerksamkeit geben (unabhängig vom Verhalten) • Deutliche Struktur geben
Ø Vorhersehbarkeit z.B. bei Tagesablauf, Umgangsregeln • Positive Bestätigung der eigenen Person
Ø Verantwortung für bestimmte Bereiche übertragen Ø Tierpflege, Hausarbeiten, etc.
• Soziale Verhaltensregeln einführen (nicht schlagen, etc.) • Sofortige positive Verstärkung erwünschten Verhaltens • Regelmäßige körperliche Aktivitäten
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-3: Einfache Regeln Unsere Regeln auf Station P08 Liebe Patienten! Alle Patienten wollen gesund werden. Deshalb müssen Sie auf unsere Regeln achten. Das ist erlaubt!
Das ist nicht erlaubt!
Manchmal gibt es Probleme oder streit. Bitte sprechen Sie dann mit unseren Mitarbeitern!
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SEO-3: Einfache Verhaltensregeln
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SEO-3: Einfache Tokenkonzepte
Beispiel für das Greifbarmachen von Erfolgen (Tokenpläne):
BelohnungerwünschtenVerhaltens
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
SEO-3: Aktivitäten strukturieren
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Bedeutung des SEO
Ergebnis von 50 Jahren Emanzipation Ø Menschen mit gB werden als erwachsene Menschen
gesehen
Folge Ø Wertschätzender, erwachsener (distanzierter) Umgang
Erweitern wir den Begriff „Erwachsensein“! Ø Erwachsensein mit „kindlichen“ Bedürfnissen
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
„Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen besteht zurzeit darin, mit Bauklötzchen zu spielen. Das macht wirklich großen Spaß. Man baut Häuser, Burgen, Brücken, es ist wirklich toll, und es entspannt auch. Manchmal baue ich einen hohen Turm, so hoch es nur geht. Bis zum Himmel. Und wenn der Turm dann umstürzt, klatsche ich in die Hände und rufe „Juchhu!“ Ich gehe auch wieder gern auf den Spielplatz. Ich schaukele, rutsche und wippe. Ich spiele gerne Verstecken. Erinnern Sie sich, wann Sie zum letzten Mal Verstecken gespielt haben? Das sollte man viel öfter tun, im Büro, im Supermarkt, überall. Einer der größten Vorteile des Kinderkriegens besteht darin, dass man als Erwachsener wieder all die Kindersachen machen kann, ohne dumm angeschaut zu werden. Ein Kind ist das perfekte Alibi ...“
Harald Martenstein im Zeitmagazin 25/2015
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
Teamleistung ist mehr als die Summe der Einzelleistungen J
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Die 4. Dimension: Der emotionale Entwicklungsansatz
• Anton Dosen: Psychische Störungen, Verhaltensprobleme und intellektuelle Behinderung, Hogrefe Verlag
• Barbara Senckel: Du bist ein weiter Baum, Beck Verlag
• Paula Sterkenburg: Bindungsbeziehungen entwickeln, Bartimeus Verlag
• NEU ab Frühjahr 2016 im Hogrefe Verlag
Tanja Sappok & Sabine Zepperitz
Das Alter der Gefühle – Über die Bedeutung der emotionalen
Entwicklung bei geistiger Behinderung
LITERATUR