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Der Königsweg der Musik
Musikhören als Schöpfungsakt - Die Kunst der Musikmeditation
Bearbeitet vonWolfgang Zeitler
1. Auflage 2015. Taschenbuch. 92 S. PaperbackISBN 978 3 7323 4988 3
Format (B x L): 14 x 21 cmGewicht: 144 g
Weitere Fachgebiete > Musik, Darstellende Künste, Film > MusikwissenschaftAllgemein > Musikpsychologie, Musiksoziologie
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WOLFGANG ZEITLERDER KÖNIGSWEG DER MUSIK
ARS AUDIENDI
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WOLFGANG ZEITLER
DERKÖNIGSWEGDER MUSIK
Musikhören als SchöpfungsaktDie Kunst der Musikmeditation
ARS AUDIENDI SCHRIFTENREIHE
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ARS AUDIENDI SCHRIFTENREIHEDer Königsweg der Musik — Musikhören als Schöpfungsakt
und die Kunst der Musikmeditation
© Copyright Wolfgang Zeitler Juli 2015Ars Audiendi
Schneewittchenstraße 195447 Bayreuth
Umschlaggestaltung: Wolfgang ZeitlerBildnachweise: siehe Anhang
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
ISBN 978-3-7323-4988-3 PaperbackISBN 978-3-7323-4989-0 HardcoverISBN 978-3-7323-4990-6 e-Book
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich ge-schützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlagesund des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elek-tronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Ver-breitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografi-sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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Für alle, die Musik lieben,besonders für die Hörer.
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INHALTArs Audiendi: Der Königsweg der Musik
Musikhören als Schöpfungsakt | Die Kunst der Musikmeditation
Prolog 9
1. Das Geheimnis der Musik 17Der Ton transportiert kosmisches Licht 17Neue Werkzeuge für Hörer, inspiriert vom Licht 18Spirituelle Erfahrungen vom Weg des Menschen 19Eine höhere Welt des Wissens 20Westliche und Östliche Philosophie 21
2. Die Kunst des Hörens 27Empfänglich werden und vorbereitet sein 27Inspiration und handwerkliches Können 28Musik verstehen lernen 29Hermann Hesse und König Ludwig II 30Das größte Missverständnis 32Gibt es eine eigene Sprache für Hörer? 33Die Musik kommt im Hörer zur Vollendung 34Meditieren führt in die Tiefe 35Meditieren verwandelt 36Im Gespräch sein mit Gott 37Modulation und Transformation 38
Der Schöpfungsakt der Musikmeditation 41Sapere aude - Wage es,dich deines Verstandes zu bedienen 41Beseligende Denkarbeit 42Einzug der Musik ins Unterbewusstsein 43Sapere aude - Wage es, dich deiner Sinne zu bedienen 44Mit den Händen hören - die Melomorphose 44
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Einsichten aus dem Geist der Musik 45Sapere aude - wage es, weise zu sein! 46
3. Die Musikmeditation erleben 49Erste Phase: sinnlich-fühlendes Erleben 50Emotionale Ebene: Vergängliche Ekstasen 51Zweite Phase: rational-analytisches Erkennen 52Die geistige Ebene: Tönende Architektur 53Tönende Strukturen als konkreter Gegenstand 54Erste und zweite Phase in umgekehrter Reihenfolge 55Dritte Phase: Tasten und Bewegen, die Melomorphose 56Melomorphose - Die hohe Sprache der Gebärde 58Eurythmie und Melorhythmie 59Spielerisch, konzentriert und entspannt 61Vierte Phase: still verweilendes Lauschen 63Unterschiedliche Wege der Kontemplation 64Das Glasperlenspiel der Hörer 64Durch den Körper zum Geheimnis der Musik 65Die Bedeutung der Körperhaltung 66Zusammenfassung 69
Epilog 71
Anhang: Beispiele für die MusikmeditationKleine Stücke 76Große Stücke 83
Bildnachweise 90
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Glas f ens t e r in F r i bourg , CH
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PROLOG»Wo wir etwas finden, das wie Musik ist, da müs-sen wir bleiben. Es gibt im Leben gar nichts and-res zu Erstrebendes als das Gefühl der Musik, dasGefühl des Mitschwingens und rhythmischen Le-bens, der harmonischen Berechtigung zum Da-sein.«
Hermann Hesse1
SIND SIE EINE HÖRERIN, EIN HÖRER?
„Ich liebe Musik und höre sie gern, aber ich bin völligunmusikalisch.“ Kennen Sie diesen Satz? Vielleicht sagenSie ihn manchmal selbst? Mit „unmusikalisch“ ist mei-stens gemeint, dass Sie keine fundierte musikalische Aus-bildung haben, ein Instrument nur so zum Spaß spielenoder gar keines. Vielleicht singen Sie in einem Chor. Je-denfalls lesen Sie beim Hören keine Partituren. Also ver-stehen Sie von Musik „eigentlich gar nichts“.
Aber sie hören gerne Musik. Und sie kennen eine ganzeMenge Musik, doch „fragen Sie mich bitte nicht nach demTitel! Oder gar nach dem Komponisten! Das merk ich mireh' nicht.“ Oder Sie haben einen oder zwei Lieblingskom-ponisten, bei denen Sie sich sehr gut auskennen.Schlussfolgerung: Sie sind eine Hörerin, ein Hörer. Undfür Sie ist dieses Buch.
1 1910 in einem Brief an Ludwig Renner, in: „Musik“, Frankfurt 1986
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DAS GEFÜHL DER MUSIK
Wenn Musik Ihnen etwas bedeutet, können Sie die Aussa-ge von Hermann Hesse nicht nur verstehen, sondern auchfühlen: »Wo wir etwas finden, das wie Musik ist, da müs-sen wir bleiben.«
Der Sinn Ihres Lebens, warum Sie hier sind auf Erden,ist mit Musik verwoben. Ist Ihnen schon einmal aufgefal-len, wie die Musik Sie auf dem Weg durch Ihr Leben be-gleitet? Was wäre Ihr Leben ohne Musik?
INSPIRIERTE GROSSE MUSIK
Alle Musik ist Offenbarung des göttlichen Wesens. Odersoll ich besser sagen: eine Eigenschaft Gottes, eine Aus-strömung der Göttlichen Quelle, eine Emanation des Gei-stes. Vermittelt durch Menschen. Es gibt so viele Artenvon Musik. Ich beschränke mich auf die inspirierte. Diegibt es in allen Bereichen, in Klassik, Pop, Rock, Folk,Country, Jazz, HipHop, Techno und so fort.
Und ich schränke mich noch weiter ein, auf die inspi-rierte klassische Musik. Ich nenne sie die große Musik.Nicht als eine besondere Wertung, sondern einfach ausder mich immer neu begeisternden Erfahrung im Umgangmit dieser Musik. Um große Musik festzuhalten (in Notenaufzuschreiben) und wiederzugeben (von den Noten ab-zuspielen) braucht der Mensch Inspiration, und das istnicht nur viel Arbeit, sondern auch ein Geheimnis undeine Gnade.
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WAS ÜBER DIE GÄNSEHAUT HINAUSGEHT
Sollte Ihnen das mit Geist und Gott nun allzu abgehobenerscheinen, dann legen Sie dieses Büchlein bitte weg.Aber so, dass Sie es wiederfinden können.
Sollte Ihnen eines Tages beim Anhören des Adagiosaus Bruckners Fünfter, oder mitten in der Chacconne vonBach, oder bei einer Aufführung vom De profundis vonArvo Pärt, oder plötzlich in einer gefühlvollen Interpreta-tion des Schwans von Saint-Saëns, oder beim versunke-nen Hören der Romanze aus Mozarts d-moll Klavierkon-zert, oder während der h-moll-Messe von Bach, oder garbeim 3. Ungarischen Tanz von Brahms, oder bei irgendei-ner Musik etwas passieren, was über die einfache Gänse-haut hinausgeht, nämlich eine innere Begegnung, einGefühl, für das Sie keinen Namen finden, eine Art Er-leuchtung - dann lesen Sie bitte hier weiter.
DIE MUSIKMEDITATION - EIN SCHÖPFUNGSAKT DER HÖRER
Von Ihnen selbst hängt es ab, wie weit die Töne sich Ih-nen offenbaren. Es liegt an Ihnen, ob die HimmelsmachtMusik sich in Ihrem Leben wirksam zeigen kann odernicht.
Zu entdecken, dass der hörende Mensch zu den Töneneine schöpferische Beziehung eingehen kann, die ihn alsGanzes ergreift, mit Licht erfüllt und verwandelt, ist etwasWunderbares. Immer wieder neu bringt mich die Musik-
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meditation zum Staunen. Ein Musikstück, das ich vomgewöhnlichen Hören gut zu kennen glaube, öffnet sichdurch die Musikmeditation in seiner Tiefe. Und ich taucheein in die unmittelbare Begegnung mit Göttlichem.
Die Musikmeditation ist ein zauberhafter, wunderbarwirksamer Weg, den Menschen mit sich selbst zu versöh-nen. Es gibt noch viele andere Wege. Mir selbst hat dieMusikmeditation das Leben gerettet. Sie ist das Schönsteund Faszinierendste, das ich kenne.
DER KÖNIGSWEG
Der geistige Weg, den Ihnen die klassische Musik als Hö-rer bietet, ist ein Königsweg. Ein Königsweg ist ein Ein-weihungsweg der Liebe. Er führt durch den Alltag, durchIhre tagtägliche Lebensübung hinein in den strahlendenTempel Ihres eigenen Wesens, in Ihre göttliche Identität.Die Musik spricht vom königlichen Menschen.
Der König ist im Märchen der „ganze Mensch“, Herr-scher über sich selbst und sein Reich, das er versteht, inFrieden zu regieren. Vom König der frühen Germanenging eine besondere Kraft aus, das Königsheil. In Ägyptenherrschte ein Priesterkönig, der Pharao, der Kraft seinesAmtes alleinigen Zugang zu Gott hatte; er erkannte undvermittelte den göttlichen Willen. Um für dieses Amt be-fähigt zu werden, war ein intensiver, prüfungsreicherEinweihungsweg nötig.
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König hieß im alten Griechenland der Weise, der zusich selbst erwachte Mensch, der Höhen und Tiefen seineseigenen Wesens kennt, weil er sie erfahren hat. Auch ister der Eingeweihte, der durch eine besondere Lebens-schule gegangene Mensch. Im alten Judentum war König,wer die Feinde besiegen und Frieden vermitteln, Lebens-raum schaffen, das Lebenshemmende überwinden konnte.
Das Christentum hat erstmals in der Menschheitsge-schichte jedem Menschen ein Königtum zugebilligt, wennauch nicht wirklich gefördert: das innere Königtum, diehohe Würde der Gotteskindschaft jedes Menschen. ImBlick auf den am Kreuz aufgerichteten König Christuswurde es möglich, im Notleidenden und Hilfebedürftigenden königlichen Menschen zu sehen. So entstanden dieMenschenrechte.
Wie in allen lichtvollen Offenbarungen des Göttlichenhaben die Menschen ihre Schatten über dieses Licht gelegtund Fehldeutungen und Missverständnisse erschaffen. DasLicht bleibt.
Auf einem Königsweg führt die Liebe Sie zur Essenz,zu Ihrem wahren Selbst. Zur fühlenden und unmittelbarerkennenden Begegnung mit Gott. Tief in das Menschseineingeprägt sind die Zeichen der Königswürde.
Sie hießen früher: Krone, Mantel und Zepter. Einge-hüllt in den Mantel der göttlichen Weisheit, die Ihnenimmer und überall zugänglich ist, tragen Sie den Stab derVerantwortung, das Zepter, für sich und Ihr Leben in
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Händen, unsichtbar gekrönt2 mit der königlichen Würdedes freien und erlösten Menschen.
DAS VERMÄCHTNIS DER ABENDLÄNDISCHEN MUSIK
Die große abendländische Musik, die sogenannte klassi-sche Musik, um die es mir hier geht, hat alle vorherigenKulturströmungen in sich aufgenommen. Sie spricht un-aufhörlich vom Königtum, das es zu verwirklichen gilt!
Mit welch unerschöpflicher Liebe richten Mozarts Tönedie verletzte und gekränkte Seele wieder auf; mit welchmachtvollem Ringen legt Beethoven an den menschlichenFundamenten die Willenskräfte frei; wie unergründlichhoch und gleichzeitig innig spricht Bach vom Mensch-sein; welch tiefe Seelenschau und welch einen Einwei-hungsweg offenbaren uns Bruckners symphonische Wer-ke...
2 Inzwischen nehme ich „unsichtbar gekrönt“ wörtlich. Diese Worte schriebich 2001. Seit etwa 2013 weiß ich, dass bei allen Menschen das achte Chakra(zwei Handbreiten über dem Kopf) eingerichtet ist, bei den jüngeren Men-schen ist es grundsätzlich auch aktiviert. Dieses achte Chakra wurde vor ca.2000 Jahren bei einzelnen Menschen als Leuchten über dem Kopf wahrge-nommen, das ist der Heiligenschein. Die sichtbare Krone des Königs verstärktund ehrt jedoch das siebte Chakra. Die Evolution unseres Bewusstseins hatalle Menschen zu Königen gemacht, jeder könnte (energetisch gesehen) eineKrone tragen. Und gerade dies aktiviert das nächsthöhere Energiezentrum.Das achte Chakra ist eine Art Transformator, der höhere Schwingungen um-wandelt in vom Menschen verarbeitbare Schwingungen. Unsichtbar gekröntsind wir nun alle.
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Wenn Sie sich auf die Schwingungen der großen klas-sischen Musik wirklich einlassen, werden Sie gestärkt,gereinigt, verwandelt und geheilt.
Ich glaube nicht (mehr), dass Musik eine bestimmte„Botschaft“ enthält. Ich erlebe vielmehr, dass die Schwin-gungen der Musik, wenn ich sie fühlend und denkend undkörperlich erfasse, mich in Resonanz bringen mit einerurewigen Schwingung, die weit über mein Fassungsver-mögen hinausgeht. Und in dieser Resonanz erfahre ichtopaktuelle Nachrichten, empfange das neueste Update,erhalte Hilfe für mein Jetzt.
Eine inspirierte Musik ist eine Art Code, mit dem ichZugang zu einem universellen Datennetzwerk erhalte. Ichkann mich damit quasi in das göttliche Netzwerk einlog-gen. Und zwar immer mit dem Wesensbereich, den ich imUmgang mit der Musik in mir aktiviert habe.
Bayreuth, im Januar 2015Wolfgang Zeitler
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Lichtquel l e
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1Das Geheimnis der Musik
DER TON TRANSPORTIERT KOSMISCHES LICHT
Alles im Universum hängt musikalisch zusammen.Durchlässig, tönend, im Ganzen eine einzige große Har-monie, ein Zusammenklang. So wie die Töne diese innigeBezogenheit der Schöpfung in sich enthalten, so trans-portieren sie auch das Licht. Ein lebendiger, aus der Gött-lichen Liebe stammender Ton trägt ein klares, strahlendesLicht mit sich. Es dringt tief in die menschliche Seele, bishinein in dunkelste, schattige Winkel.
Die Musik vermag uns innerlich vollkommen hell zumachen, weil sie aus der tiefen Stille des Ewigen Herzensströmt. Diese Stille ist unendlich hell, ganz eins mit demEinen, dem unsichtbaren Licht. Aus dieser Quelle ent-springt der lebendige Ton. Der lebendige Ton wurde nachund nach transformiert, hat sich in Formen geschwungenund geballt, ist hörbare, gestaltete Musik geworden. Diegroßen Meister der abendländischen Musik waren Ein-fallstore für einen musikalischen Strom, der sich zeitlosbreit und prall auf die Erde ergießt. Ihre Musik ist immeraktuell für den, der sie hört.
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Wenn Sie Ihr Hören verfeinern und verdichten, nähernSie sich diesem inspirierenden tönenden Strom. Und Sieentdecken darin die großen Zusammenhänge. Die Ent-wicklung der Musik ist ein Schöpfungsakt, der sich überJahrtausende vollzieht.
Von den Urlauten und Urklängen, einem Meer derMöglichkeiten, bilden sich in den vorchristlichen KulturenUrströme von Stimme, Ton und Klang, die einmünden indie Schlichtheit des Jahrhunderte währenden Gregoriani-schen Gesanges, dann sich verzweigend und auftürmendin polyphone Kathedralen, ausbrechend in eine überquel-lende barocke Vegetation, die immer neue Instrumenteerfindet und verfeinert...
Und dann das knospende Wunder der sogenanntenKlassik, etwas unglaublich Neues und Hohes senkt sich indie musikalische Vibration hinein, um in der Romantiksich aufblühend zu verströmen, in völliger Hingabe, sichauflösend in Düfte und Farben - bis am Ende die Struk-turen selbst mit in diesen Auflöseprozess geraten. DasLicht hat sich ausgesprochen, es ist in den Tönen ganz zurErde gekommen.
NEUE WERKZEUGE FÜR HÖRER, INSPIRIERT VOM LICHT
Dem wachen Menschen steht nun alles zur Verfügung. Erspielt mit der Vielfalt. Er erhält die Inspiration zu neuenWerkzeugen - Instrumente für das Hören. So wie im Jahre1000 n. Chr. die optische Musikkonserve ihren Siegeszug
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begann - Guido von Arezzo erfand die Notenlinien - sobeginnt etwa ein Jahrtausend später der Siegeszug derakustischen Musikkonserve. Von Schallplatte und Ma-gnetband zu Compact-Disc, DVD, Blue Ray, dazu eineatemberaubend authentische Wiedergabetechnik überLautsprecher und Verstärker, in höchster Klangtreue (HighFidelity, HiFi).
Faszinierend an der neuen Technik finde ich, dass esgerade das Licht ist, was die Revolution bewirkte: Dergroße Sprung in der Tonträgerentwicklung geschah durchdie Einführung des LASER3. Musik wird mit einem intelli-genten Lichtstrahl aufgenommen und wiedergegeben...Noch verwenden die meisten Menschen diese Werkzeugeauf einer primären geistigen Stufe, sie spielen wie einKind mit den Bauklötzchen.
Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Ihr CD-Abspielgerät und Ihre HiFi-Anlage ein hochpotentes gei-stiges Werkzeug sind! Mit diesem Buch erhalten Sie Anre-gungen, sie als solche zu benutzen.
SPIRITUELLE ERFAHRUNGEN VOM WEG DES MENSCHEN
Musik begleitet uns heute so nah wie in keiner Zeitepochezuvor. Sie spiegelt in ihrer Unerschöpflichkeit die Vielfaltdes heutigen Menschen. Sie kennt alle Seelenzustände,
3 LASER = Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation (Verstär-kung von Licht durch gezielte Anregung der Aussendung von Strahlung)
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jede Stimmung, und sie dient dem Menschen in großerDemut. Im Lauf ihrer Geschichte machte die abendländi-sche Musik eine geheimnisvolle und spannende Entwick-lung durch, vergleichbar mit dem Werdeprozess desMenschen.
Sie war in den Jahrhunderten der Gregorianik noch einSäugling. Sie erfuhr in der Entfaltung der Polyphonie daskindliche Erwachen des Geistes. Der Barock brach in sieein wie eine pubertäre Energie. Und mit der Klassik wurdesie zum jungen Erwachsenen. Die Reifegrade des Er-wachsenwerdens finden sich in der vielgestaltigen Ent-wicklung der Romantik, und in der Moderne leuchtet dasgreise Antlitz des Menschen durch spärliche Lebensäuße-rungen, Neues und Anderes still und hoffnungsvoll er-wartend.
Die großen Werke der abendländischen Musik enthal-ten spirituelle Erfahrungen vom Weg des Menschen aufder Suche nach sich und nach Gott. Wer sich mit diesenWerken tiefer beschäftigt, wird die Musik als geheimnis-volle und verlässliche Wegbegleiterin entdecken.
EINE HÖHERE WELT DES WISSENS
Was interessiert Sie als Hörer wirklich, wenn Sie von ei-ner Musik ergriffen sind? Haben Sie sich nicht auch schongefragt: Was ist es, was mich da so tief berührt und er-greift? Was hat sich der Komponist dabei gedacht? Waswollte er ausdrücken? Woher hat der Komponist die Tö-
