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Orthopädie und Unfallchirurgie MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN www.springermedizin.de/oumn Visitenkarte im Netz Neustart des Patientenportals Orthinform Reform der Weiterbildung Wer braucht noch den Allgemeinchirurgen? Fakten aus dem Fach Weißbuch „Konservative O und U“ erschienen Attraktion: DKOU in Berlin Bewegung ist Leben Dezember 2017 | Jg. 7 | Nr. 6 28 Seiten mit Berichten, Reden, Interviews, Ehrungen und Empfängen vom DKOU 2017 41785 Orthopädie und Unfallchirugie 2017; 07 (6)

Dezember 2017 | Jg. 7 | Nr. 6 Orthopädie und Unfallchirurgie · Bessere Aufklärung vor Knie-TEP gefordert Bis zu 20% der Patienten, die mit einem künstlichen Kniegelenk leben,

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Orthopädie und UnfallchirurgieMITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN

www.springermedizin.de/oumn

Visitenkarte im NetzNeustart des Patientenportals Orthinform

Reform der WeiterbildungWer braucht noch den Allgemeinchirurgen?

Fakten aus dem FachWeißbuch „Konservative O und U“ erschienen

Attraktion: DKOU in Berlin

Bewegung ist Leben

Dezember 2017 | Jg. 7 | Nr. 6

28 Seitenmit Berichten,

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Ehrungen und

Empfängen vom

DKOU 2017

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rthopädie und Unfallchirugie 2017; 07 (6)

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Dieses Jahr standen beim DKOU 2017 zahl-reiche Neuwahlen an. Damit ist klar, wer Sie in den nächsten Jahren in O und U vertritt. Johan-nes Flechtenmacher und Bernd Kladny sind Ih-nen bekannt und sorgen für Kontinuität. Rein-hard Hoffmann darf auf eine äußerst erfolgrei-che Amtszeit als Generalsekretär DGU und DGOU zurückblicken und wechselt auf eigenen Wunsch und nach Mandatierung durch die Mit-gliederversammlung als Kliniker in den ge-schäftsführenden Vorstand des BVOU. Neu ins DGU-Führungsteam kommt nun an seiner Stel-le Dietmar Pennig. Mit ihm als neuem Schrift-leiter sind beste Voraussetzungen für die Fort-setzung der sehr kollegialen Zusammenarbeit bei der OUMN gegeben.

Ein wesentliches Thema im neuen Jahr wird die Festlegung der strategischen Ausrichtung für die nächsten Jahre sein. Berufsverband und Fachgesellschaften sind hierzu in einem engen Austausch und stimmen miteinander ab, wo es langgehen soll. Eng verknüpft mit der Frage der Strategie ist die Finanzierung unserer zahlrei-chen Aufgaben.

In der Öffentlichkeitsarbeit werden wir von der Presse zunehmend als wichtiger Partner wahrgenommen. Um unsere Botschaften sicher in der Politik zu platzieren, ist es noch ein wei-ter Weg, den wir bereits eingeschlagen haben.

Die Einheit der Chirurgie ist unser Anliegen, und das Verhältnis von O und U zur Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und dem Berufsver-band der Chirurgen hat sich deutlich verbes-sert. Aktuell besteht eine konstruktive Zusam-menarbeit, die wir fortsetzen werden.

Projekte zu Qualität und Sicherheit, Interna-tionalisierung, MWBO, DKOU, Digitalisie-

rung, Leitlinien und Markenbildung O und U sind nur einige wichtige Schlagworte für Auf-gaben, bei denen wir gut vorangekommen sind, die uns aber auch weiter beschäftigen werden. Bei der Weiterentwicklung von GOÄ und EBM haben wir uns eingebracht, eine abschließende Beurteilung ist jedoch noch nicht möglich. Wir werden weiter auf allen Ebenen für eine sach-gerechte Honorierung sowohl für den ambu-lanten als auch den stationären Bereich arbei-ten und die Entwicklung von Strukturdefinitio-nen einleiten. BÄK, KBV, G-BA und IQTiG werden uns weiter auf Trab halten. Arbeitsge-meinschaften, Kommissionen, Referate und Sektionen und das persönliche Engagement ei-ner großen Zahl unserer Mitglieder und Man-datsträger sind unser wichtigstes Kapital. Wir werden diese bei unseren Strategieüberlegun-gen einbeziehen. Als wichtigstes gemeinsames Einzelprojekt ist sicherlich der Aufbau der neu gegründeten gemeinsamen Akademie AOUC zu sehen. Dabei hoffen wir auf die Unterstüt-zung durch alle unsere Gruppierungen.

Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihr Vertrau-en und freuen uns zusammen mit Ihnen auf die Arbeit im neuen Jahr. Ihnen und Ihren Famili-en ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen gu-ten Start in ein gesundes und zufriedenes Jahr 2018!

Herzliche Grüße

Prof. Dr. Bernd KladnyProf. Dr. Dr. Reinhard HoffmannProf. Dr. Dietmar PennigDr. Johannes Flechtenmacher

Neue Projekte in 2018

Prof. Dr. Bernd Kladny Generalsekretär

DGOOC und DGOU 2018

Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann

Generalsekretär DGU und DGOU 2017

Prof. Dr. Dietmar Pennig

Generalsekretär DGU und stv. GS DGOU 2018

Dr. Johannes Flechtenmacher Präsident BVOU

Prof. Dr. Dietmar Pennig aus Köln wird 2018 in seiner Funktion als DGU-Generalsekretär neuer Schriftleiter der OUMN.

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Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 3

EDITORIAL

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AUS UNSEREM FACH

Bewegung ist LebenKongressbericht vom DKOU 2017 8

Gemeinsam bewegen heißt die DeviseDKOU 2017: Die Reden der Kongresspräsidenten 14

Prävention durch BewegungInterview mit den Kongresspräsidenten 18

Die PreisträgerDKOU 2017: Preise und Ehrungen 20

Geschmeidig bleibenVerleihung des JOU 2017 25

Eintauchen in die BerufspraxisTag der Studierenden beim DKOU 2017 26

Bewegung ist das A und O9. Arthrosetag auf dem DKOU 2017 28

Rekorde über RekordeEuropäischer Schulter- und Ellenbogenkongress 30

Entscheidungen zwischen Leben und TodNeue Anforderungen an Patientenverfügungen 31

Visitenkarte im NetzNeustart von Orthinform 34

Sektion RehabilitationPhasenmodell in der orthopädisch-unfallchirurgischen Reha 36

Fakten aus dem FachWeißbuch Konservative O und U erschienen 38

Die Digitalisierung der MedizinVernetzung als Chance 40

Weiterbildung und VersorgungsstrukturenVom Deutschen Ärztetag 2017 42

Lufthansa Aviation Training fliegt Kliniken anInterpersonal Competence (IC) 46

Akademie für Orthopädie und UnfallchirurgieErfolgreicher Start des Gemeinschaftsprojekts 48

DFG Transregio-SonderforschungsbereichHeilungsprozesse in Knochen- und Hautgewebe 50

O und U an der AlgarveFORTE Summer School 2017 52

Summer School 2017 in KasselSportliche Aktivität und Begeisterung für O und U 53

AUS DEN VERBÄNDEN

BVOUNeuer BVOU-Vorstand gewählt: Dr. Johannes Flechtenmacher als Präsident im Amt bestätigt 60 Pschyrembel kostenlos: Fachwissen online nutzen 62Zweitmeinung inklusive Therapie: Neues Versorgungskonzept für die Praxis 63Beitragsstabilität exklusiv für BVOU-Mitglieder: Sonderkonditionen zur Berufs-Haftpflicht 64

OrganschaftBerufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (BVOU)Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. (DGOOC)Deutsche Gesellschaft für Unfallchirugie (DGU)

Editorial 3Aktuelles in Kürze 6Namen 54Zertifizierte Fortbildung 59Service 100Industrieforum 112Adressen 114Impressum 115

ATTRAKTION: DKOU IN BERLINBewegung ist Leben8

RUBRIKEN

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4 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

INHALT | 6. 2017

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VerlagsanschriftSpringer Medizin Verlag GmbHAschauer Str. 3081549 MünchenVerlagsredaktionChristine CramerE-Mail: [email protected]

RedaktionsleitungInes Landschek Straße des 17. Juni 106–108 10623 BerlinTel.: (0 30) 340 60 36-00 E-Mail: [email protected]

BeilagenhinweisBitte beachten Sie die Sonderpublikation aus der Rubrik Medizin Report aktuell „Rückenschmerzen: Therapeutische Tiefenwärme als ergänzende Therapie“ auf S. 110–111.

DGOUDeutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh): Neue Web-Präsenz der DGORh ist online 66 Reinhard Hoffmann: Abschied als Generalsekretär von DGU und DGOU: Noch 148 Mails checken 68Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS): Aus- und Weiterbildung, Kongress, Wissenschaftsförderung 70AOTrauma Deutschland: 14. Kurs Kindertraumatologie 71 Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO): Neue Website 72AG Lehre: Entwicklung und Prüfung neuer Lehr- und Lernkonzepte 73Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie: Experten für Patientenhände 74Forum Mittelbau DGOU – FOURMit: Die Zukunft gestalten 75Sektion für Knochen- und Weichteilinfektionen: Leitlinie zur Osteomyelitis 7634. AGA-Kongress: Visionen in München 77Protokoll der DGOU-Mitgliederversammlung vom 24.10.2017 78

DGOOCProtokoll der DGOOC-Mitgliederversammlung vom 26.10.2017 82AG Bindegewebsforschung und Arthrosis deformans: Leitlinie Gonarthrose fertiggestellt 84Endoprothesenregister Deutschland (EPRD): Register entwickelt sich dynamisch 85

DGUProtokoll der DGU-Mitgliederversammlung vom 25.10.2017 86 AG Becken III: Evaluationsstudie Insuffizienzfrakturen 88 2. Notfallkonferenz: Ergebnisse des 5-Punkte-Plans 90 AG Ultraschall: Publikationspreis für Wissenschaft 92Bildungsinstitut für Kompetenz in der Medizin GmbH – bikmed: Web Based Trainings als Fort- und Weiterbildung 94E-Learning: ATLS® Refresher Online 95Abschied: Uli Schmucker verlässt die Akademie der Unfallchirurgie 96

VLOU Protokoll der VLOU-Mitgliederversammlung vom 26.10.2017 98

REFORM DER WEITERBILDUNGWer braucht noch den Allgemeinchirurgen?42

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN UND EIN GUTES JAHR 2018 wünschen die Vorstände von DGOU, BVOU, DGU, DGOOC und VLOU und die Redaktion der OUMN.

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6. 2017 | INHALT

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NACHRICHTENMeldungen aus Verbänden und Gesundheitspolitik

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Der G-BA hat die Mindestmengenregelung für planbare stationäre Leistungen neu gefasst.

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Mindestmengenregelungen überarbeitet Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat eine Neufassung der Mindestmengenre-gelungen (Mm-R) für planbare stationäre Leistungen, bei denen die Qualität des Be-handlungsergebnisses von der Menge der erbrachten Leistungen abhängig ist, sowie ein neues Kapitel zu Mindestmengen in sei-ner Verfahrensordnung beschlossen. „Bislang war die Einführung von Mindest-mengen an den Nachweis einer Abhängig-keit der Behandlungsqualität von der er-brachten Leistungsmenge ‚in besonderem Maße‘ gebunden. Die Unschärfe dieser Vor-gabe hat zu zahlreichen Gerichtsprozessen geführt und die Einführung von Mindest-mengen faktisch lahmgelegt“, erläuterte Dr. Regina Klakow-Franck, unparteiisches Mit-glied des G-BA und Vorsitzende des Unter-ausschusses Qualitätssicherung. Ein vollbe-weisender Kausalzusammenhang zwischen

Leistungsmenge und Ergebnisqualität ist ausdrücklich nicht erforderlich. Es muss je-doch eine Studienlage bestehen, die auf ei-nen wahrscheinlichen Zusammenhang zwi-schen Menge und Qualität hinweist. Kran-kenhäuser, die eine festgelegte Mindestmen-ge voraussichtlich nicht erreichen, dürfen die entsprechenden Leistungen nicht erbringen. Dies war schon vor dem KHSG so, blieb aber ohne Konsequenz. Zukünftig muss der Kran-kenhausträger gegenüber den Krankenkas-sen jährlich darlegen, dass die erforderliche Mindestmenge im jeweils nächsten Kalen-derjahr voraussichtlich erreicht wird, ansons-ten besteht kein Vergütungsanspruch. Der Beschluss zur Änderung der Mm-R tritt am 1. Januar 2018 in Kraft. red

Informationen unter: www.g-ba.de

Masterkurs Alterstraumatologie

Was ist bei der Versorgung von osteo-porotischen Knochenbrüchen bei älteren Patienten zu beachten? Worauf kommt es beim geriatrischen Co- Management an? Der Masterkurs Alterstraumatologie vermittelt hierzu praxisnah und fachübergreifend unfall-chirurgisches und geriatrisches Wissen. Die Fortbildung wurde von der Arbeits-gemeinschaft Alterstraumatologie der DGU entwickelt und richtet sich an Un-fallchirurgen und Geriater. Der nächste Kurs findet vom 1. bis zum 2. Februar 2018 in Aachen statt. Direkt im An-schluss findet am 3. Februar 2018 der Intensivkurs Alterstrauma statt. Er bietet die Möglichkeit, operative Tech-niken am Präparat zu üben. red

Informationen und Anmeldung unter: www.auc-kursportal.de und www.aiod-akademie.de

6 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

AK TUELLES IN KÜRZE

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Bessere Aufklärung vor Knie-TEP gefordertBis zu 20 % der Patienten, die mit einem künstlichen Kniegelenk leben, sind mit ihrer Prothese nicht zufrieden. Lockerungen, In-fektionen, aber auch Bewegungseinschrän-kungen und Schmerzen gehören zu den häufigsten Gründen. Da viele der Probleme in Zusammenhang mit bereits bestehenden Grunderkrankungen auftreten, fordert die Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik e. V. (AE) eine bessere Aufklärung der Pati-enten vor der Entscheidung für den Eingriff. Dazu gehört das Abwägen der individuellen Risiken gegenüber den Vorteilen, aber auch das Korrigieren unrealistischer Erwartungen an das Implantat.

In jedem Fall müssten vor einer Prothe-senimplantation alle anderen Therapieop-

tionen ausgeschöpft worden sein, so die AE. Welche das sind und was die neue, zum Jahresende erscheinende Leitlinie zum künstlichen Kniegelenk beinhalten wird, war Thema des AE-Jahreskongresses in Hamburg. „Die moderne Indikationsstel-lung zur Knieprothese bedeutet eine ge-meinsame Entscheidung, bei der auch die Alternativen zur Operation genannt wer-den“, betonte AE-Präsident Prof. Henning Windhagen. „Ebenso hat die psychische Verfassung einen starken Einfluss auf die Zufriedenheit mit einer Prothese“, so Wind-hagen. Depressionen etwa hätten mitunter zur Folge, dass ein Patient per se unzufrie-den sei und auch leichte Beschwerden nicht tolerieren könne. red

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Entlassmanagement bindet Zeit und Arbeitskraft Die Entbürokratisierung der Arbeit in Klinik und Praxis muss eine Hauptpriorität der Ge-sundheitspolitik der nächsten vier Jahre sein, fordert der Marburger Bund (MB). Jüngstes Beispiel für eine Überregulierung im Kran-kenhaus seien die Vorgaben für das neue standardisierte Entlassmanagement. Es sei „ein administrativer Mehraufwand entstan-den, der geradezu irrwitzig ist“, kritisierte Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marbur-ger Bundes, das seit 1. Oktober 2017 gültige neue Verfahren zum Entlassmanagement.

Den MB erreichten immer häufiger Klagen von Klinikärzten, die das neue Entlass-Proze-dere im Klinikalltag für nicht umsetzbar hal-

ten. „Unsere Mitglieder beklagen auch die unzureichende Ausstattung der Kranken-häuser mit der für ein modernes Datenma-nagement erforderlichen Hard- und Soft-ware. Ohne diese digitale Infrastruktur ist ein möglichst effizienter Informationsaustausch zwischen Krankenhäusern und ambulanter Versorgungsebene kaum möglich“, so Botz-lar. Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) hat vor kurzem Hinweise zur Umset-zung des Entlassmanagements bei Hilfsmit-telbedarf veröffentlicht. red

Dr. Andreas Botzlar kritisiert das neue standardisierte Entlassmanagement in Krankenhäusern.

Manche Patienten haben zu hohe Erwartungen an ein künstliches Kniegelenk.

Aktion Orthofit erfolgreich

Mehr Bewegung für Kinder: Unter dieser Idee veranstaltete der Berufs-verband für Orthopädie und Unfall-chirurgie e. V. (BVOU) zum achten Mal die bundesweite Aktionswoche Ortho-fit „Zeigt her Eure Füße“. Orthopä-dinnen und Orthopäden besuchten vom 20. bis 24. November 2017 Grund-schulen in ganz Deutschland und ver-mittelten dort spielerisch Kindern Spaß an Bewegung.

Angemeldet hatten sich rund 80 Schu-len mit circa 8.500 Kindern. Die Schirm-herrschaft hatte erneut Bundesgesund-heitsminister Hermann Gröhe über-nommen. red

Mehr Informationen: www.aktion-orthofit.de

Mehr Informationen: www.bv.med.de

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 7

AK TUELLES IN KÜRZE

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Bewegung ist LebenKongressbericht vom DKOU 2017

Unter dem Motto „Bewegung ist Leben“ fand vom 24. bis 27. Oktober 2017 der Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin statt. Die Stichworte „Bewegung erhalten“ und „Bewegung wiederherstellen“ als Kernaufgaben von O und U bildeten den Rahmen für die Themenschwerpunkte des Kongresses: Arthrose, Endoprothetik, Kinderorthopädie und -traumatologie, Polytrauma, Sport. Gastland waren in diesem Jahr die USA.

D er Deutsche Kongress für Orthopädie und Unfall-chirurgie (DKOU) war auch in diesem Jahr wieder sehr gut besucht: 11.200

Besucher aus 50 Nationen waren an den vier Kongresstagen in Berlin mit dabei. Sie konnten aus 1.800 Präsentationen zu Forschung und Versorgung wählen, um sich über das Neueste aus dem Fach aus-zutauschen und mit anderen Experten ins Gespräch zu kommen. Welche inno-vativen Produkte am Markt sind, hat die 6.000 Quadratmeter große Fachausstel-

lung gezeigt. Mit diesen beeindrucken-den Zahlen ist und bleibt der DKOU europaweit der größte Kongress auf sei-nem Gebiet.

Den Kongress eröffneten die drei Prä-sidenten mit ihren Interpretationen des Kongressmottos: Bewegung ist Leben. Prof. Dr. Ingo Marzi, Präsident von DGOU und DGU, hinterfragte das Eigen-verständnis des größten Faches der Chi-rurgie, das als Basis für die Spezialisie-rung eine breite chirurgische Grundaus-bildung benötige. Mit der Novellierung der Weiterbildung sei man hier auf einem

guten Weg. Die Breite des Faches spiegele laut Marzi auch die Forschung wider. Er freue sich über die zunehmende Anzahl von Forschungsanträgen aus dem ge-meinsamen Fach.

Die DGOOC-Präsidentin Prof. Andrea Meurer forderte in ihrer engagierten Rede auf, Bewegung stärker als Prävention in den Vordergrund zu stellen, „denn Sitzen ist das neue Rauchen. Bewegung soll auf Rezept verordnet werden.“ Diese Ent-wicklung gehe in die falsche Richtung. Und sie werde auch durch die nur geringe Anzahl an zum DKOU eingereichten Ab-

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Kongress und Tagung

8 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

AUS UNSEREM FACH | Kongress und Tagung

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stracts zum Thema Prävention gespiegelt. Frau Meurer warnte vor einem gesund-heitspolitischen Stillstand im Hinblick auf eine fehlende gesundheitspolitische Debatte im Wahlkampf und befürchtet die konträren Vorstellungen einer neuen Bundesregierung. Sie forderte mehr En-gagement und ein geschlossenes Auftre-ten gegenüber Politikern und Kassenver-tretern.

Prof. Alexander Beck, der Kongress-präsident des BVOU, forderte das Fach zu mehr Bewegung auf allen Ebenen auf. Das beinhalte, stärker Position für ge-meinsame Interessen zu beziehen, eine intensivere Zusammenarbeit beispiels-weise bei Kooperationen zwischen Kli-niken und Praxen und bei der überfälli-gen Reform des Medizinstudiums. „Un-ser Fach legt die Grundlage für Präven-tion, Teilhabe und Lebensqualität“, be-endete Beck seine Rede.

Jedes Team ist ein Orchester„Wer ein Unternehmen leitet, kann sich durchaus als Dirigent fühlen und ein Mitarbeiter als Teil eines Sinfonieor-chesters. Nur wenn alle ihre Instrumen-te richtig stimmen und spielen können, wird es gut zusammenklingen; aus ei-nem Dirigentenstab ist noch nie ein Ton gekommen“, schloss Christian Gansch seine Festrede. Der Dirigent, Musikpro-duzent und Coach demonstrierte Ge-meinsamkeiten zwischen Unterneh-mens- und Orchesterstrukturen und was sich daraus für den Berufsalltag ableiten lässt. Ein funktionierender Orchesterap-parat sei ein Paradebeispiel für effiziente Management-, Führungs- und Konflikt-lösungsstrategien. Wer gibt den Ton an? Wie viele Solisten verträgt ein Team? Wie entwickeln Mitarbeiter Motivation und Engagement? Welche Freiheiten

und Verantwortungsbereiche gibt es für den Einzelnen? Wie werden Entschei-dungen herbeigeführt, wie wird kom-muniziert? Welche Stimme hat wann Priorität? Wie erarbeiten sich Führung und Team Ideen und Innovationen? Wa-rum führt Routine zum Stillstand? Christian Ganschs origineller Blick hin-ter die Kulissen der Orchesterwelt beant-wortete Fragen, die auch im Berufsalltag von O und U entstehen.

Qualität in Zeiten der SparpolitikNeben den fachlichen Schwerpunktthe-men ging es auch dieses Jahr um die wirt-schaftlichen. Prof. Andrea Meurer hat auf dem DKOU eindringlich vor Qualitäts-einbußen beim Hüftgelenkersatz sowie der Wirbelsäulentherapie gewarnt. Hin-tergrund sind die Anfang des Jahres er-folgten DRG-Abwertungen: Zum ersten Januar 2017 wurden die Pauschalen für den Hüftgelenksersatz und für zahlreiche Maßnahmen bei der Wirbelsäulenthera-pie gesenkt. „Diese Kürzungen bei der Leistungsvergütung gefährden die Pati-entensicherheit und die hohen Qualitäts-standards in der orthopädischen Versor-gung“, sagte Meurer und wies darauf hin, dass vor allem spezialisierte Fachkliniken mit einem hohen Qualitätsniveau und Therapiekonzepten für schwierige Fälle mit der aktuellen DRG-Abwertung emp-findlich getroffen werden. „Für eine ein-fache Hüfttotalendoprothese erhalten Kliniken 5,75 Prozent weniger Vergütung als bisher. Wenn eine Klinik sich auf die-se Art von Fällen spezialisiert hat, kommt es zu einem dramatischen Einkommens-verlust“, berichtete Meurer. „Und dann sparen sie nicht nur mehr bei den Tup-fern“, so Meurer weiter.

Die Krankenhäuser würden Einspa-rungen an anderer Stelle vornehmen und zum Beispiel Kosten der Liegezeiten, der Implantate und der Sachkosten senken müssen. „Dies bedeutet schließlich, dass Prothesen mit zum Beispiel einer hoch-wertigen Keramik-Keramik-Gleitpaa-rung kostendeckend nicht mehr einge-setzt werden können. Es werden folglich preiswertere Implantate ausgewählt wer-den. Dies hat jedoch zur Konsequenz, dass die Verweildauer der Implantate im Körper sinkt und in letzter Konsequenz eine höhere Rate an früheren Revisions-operationen zur Folge hat“, berichtete

Meurer. Die Abwärtsspirale in der DRG-Preispolitik wird ohne Qualitätseinbu-ßen nicht zu kompensieren sein. Dies zu verhindern, ist eine gesellschaftspoliti-sche Aufgabe“, betonte Meurer. „Wenn wir weiterhin gute Qualität haben wol-len, benötigen wir auch das Geld dafür.“

Forschung in O und U lohnt sich Aufgrund des demografischen Wandels ist in Zukunft mit einem enormen An-stieg der ohnehin schon weit verbreiteten orthopädischen Volkskrankheiten zu rechnen. „Gleichzeitig beobachten wir auch bei der älteren Bevölkerung ein stei-gendes Bedürfnis nach Aktivität und Mobilität. Forschung ist deshalb von ent-scheidender Bedeutung, um die steigen-de Zahl an Patienten auch in Zukunft op-timal betreuen zu können“, erläuterte Prof. Ingo Marzi. Auch die Entwicklung von Präventionsmaßnahmen, die die Entstehung und den Fortschritt altersbe-dingter Verschleißerkrankungen verhin-dern, müsse dabei einen höheren Stellen-wert einnehmen als bisher, forderte er. Aber er sei auch gewiss, dass in der Grundlagenforschung und der transna-tionalen Forschung längerfristige Projek-te unterwegs sind, die sicher in den nächsten Jahren publiziert werden. Die Vergabe der Preise auf dem DKOU 2017 stelle somit exemplarisch ausgezeichnete Arbeiten dar, die aus einer großen Zahl an Vorschlägen und Einreichungen letzt-lich ausgewählt wurden. Aus den über 700 angenommenen innovativen Abs-tracts und den Postern erhielte man ei-nen Überblick über die aktuelle For-schungslandschaft in O und U. Es sei in Zukunft davon auszugehen, dass durch grundlagenorientierte Arbeiten über Veränderungen der Pathophysiologie deutliche präventive Maßnahmen entwi-ckelt werden können, so Marzi.

Kinder im FokusAuch Kinder standen in diesem Jahr beim Kongress im Brennpunkt. Zehn Prozent aller Patienten in den Ambulan-zen sind Kinder, etwa ein Drittel von ih-nen hat relevante Verletzungen. Kinder-traumatologische Referenzzentren sol-len insbesondere die Versorgung schwer-verletzter Kinder sicherstellen, fordert die DGU. Eine spezielle Versorgung wird nötig, wenn Verletzungen beson-

Der DKOU 2017 in Zahlen

Teilnehmer: 8.558

Aussteller: 2.106

Betroffene: 300

Presse: 154

Gäste: 90

Gesamt: 11.208

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 9

Kongress und Tagung | AUS UNSEREM FACH

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ders schwer oder kompliziert sind oder wenn es zu Langzeitfolgen für die betrof-fenen Kinder kommen kann. Im Weiß-buch zur Schwerverletztenbehandlung der DGU wird für jedes regionale Trau-manetzwerk die Benennung eines kin-dertraumatologischen Referenzzent-rums gefordert. „Die Versorgung ver-letzter Kinder funktioniert schon – im Moment informell. Mit dem neuen Weißbuch wollen wir sie klarer regeln“, betonte DGU-Präsident Marzi. Die neue Version werde neben Anforderungska-talogen auch Qualitätsbeschreibungen zur Zertifizierung der kindertraumato-logischer Referenzzentren enthalten. Deutschlandweit würden 50 bis 60 Zen-tren angestrebt.

Auch der Zuzug von Flüchtlingen hat der Kinderorthopädie neue Patienten beschert. „Es ist aber keineswegs so, dass wir mit einer besonderen Zahl besonders seltener Krankheiten konfrontiert wer-den“, sagte Prof. Thomas Wirth, Stutt-gart, vor Pressevertretern. Knapp 1000 Flüchtlingskinder haben sich im Klini-kum Stuttgart vorgestellt, davon 850 in der interdisziplinären Notaufnahme mit akuten, alltäglichen Verletzungen von Knochen und Gelenken, Sportunfällen oder Frakturen, die fast alle nicht-ope-rativ behandelt wurden.

Deformitäten der Extremitäten und der Wirbelsäule und angeborene Er-

krankungen mit dringendem Therapie-bedarf wie Hüftluxationen und Klump-füße wurden zu 90 Prozent operativ be-handelt. Herausfordernd waren dabei die Bürokratie und die Verständigung mit den kleinen Patienten.

Familisierung in Zeiten des ÄrztemangelsDas Thema Familie habe bei jungen Me-dizinerinnen und Medizinern einen an-deren Stellenwert als in den Generationen zuvor. „So wollen Frauen sowohl Karriere als auch Familienplanung miteinander verbinden und sehen sich nicht mehr aus-schließlich als Mütter, die ihre Karriere bedingungslos privaten Interessen unter-ordnen. Zunehmend wollen und sollen aber auch Männer eine aktivere Rolle im Familienleben übernehmen, weshalb der Begriff der Feminisierungder Medizin schon bald dem Begriff der Familisierung weichen musste“, sagte Prof. Andrea Meurer. Heutige und zukünftige Arbeit-geber stünden somit vor einer neuen He-rausforderung, wie Organisation und Strukturen sowie Arbeitszeitgestaltung und Weiterbildung in der Arbeitswelt von Krankenhäusern und Niederlassungen familienfreundlicher gestaltet werden können. Hierfür notwendig sei eine mu-tige und vollständige Erneuerung der Ar-beitskultur im ärztlichen Beruf, forderte Meurer. „Eine Universallösung gibt es

nicht, vielmehr werden individuelle Strukturen zur besseren Planbarkeit von Arbeitszeiten gefordert, welche an die je-weiligen Voraussetzungen vor Ort am geeignetsten angepasst werden können“, erläuterte Meurer, die als Ärztliche Di-rektorin schon Nachahmenswertes in ihrer Klinik eingeführt hat. Sie nannte eine Dienstgestaltung in Form einer Kombination aus unterschiedlichen Teilzeitmodellen, Kitas am Arbeitsplatz oder auch die Notfallversorgung. Ein neuer Aspekt in der Arbeitszeitgestal-tung zur besseren Vereinbarung von Fa-milie und Beruf sind dabei die soge-nannten Wahlarbeitszeiten, durch wel-che unvorhersehbare Fehlzeiten, zum Beispiel aufgrund eines erkrankten Kin-des, reduziert werden können. Schwieri-ger gestalte sich ein familienfreundliches Arbeiten selbstständig tätiger Ärztinnen und Ärzte, so Meurer, im Bereich der niedergelassenen Praxen. Hier gebe es weder Lohnersatzleistungen in Mutter-schutzzeiten noch Krankentagegeld, so-dass auch der wirtschaftliche Aspekt nicht zu vernachlässigen sei. Eine weite-re Herausforderung in der Umsetzung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei die Anpassung der bestehenden Wei-terbildungsordnung.

Pauwels-Medaille Kinder waren es auch, die Prof. Dr. Fritz Hefti ein Arbeitsleben lang beschäftig-ten. In diesem Jahr übergab Prof. An-drea Meurer die Pauwels-Medaille an ihn und nannte ihn wegen seiner über-ragenden Leistungen auf diesem Gebiet den „Papst der Kinderorthopädie“. Prof. Dr. Fritz Hefti war bis 2010 Chefarzt der Kinderorthopädischen Universitätskli-nik in Basel und Ordinarius an der Uni-versität Basel und ist an diesem Ort heu-te noch als Konsiliararzt tätig. Während 40 Jahren beschäftigte er sich fast aus-schließlich mit der Kinderorthopädie und all ihren Facetten. Seine Erfahrun-gen hat er im Buch „Kinderorthopädie in der Praxis“ niedergelegt, das kürzlich in 3. Auflage erschienen und zu einem Standardwerk der Kinderorthopädie ge-worden ist. In mehrfacher Hinsicht be-schäftigte sich Hefti mit der Biomecha-nik und führte einige Gedanken in sei-ner Pauwels-Vorlesung dazu weiter aus. (siehe übernächste Seite).

Baumpflanzaktion

Orthopäden und Unfallchirurgen spenden Eichen

Wie in den letzten Jahren auch pflanzten die Kongresspräsidenten weitere Spree-Eichen für Berlin.

Die Präsidenten des diesjährigen DKOU setzen sich für mehr Lebensqualität in Berlin ein: Gemeinsam pflanzten sie im Regierungsviertel die erste von zehn Spree-Eichen, die Orthopäden und Unfallchirurgen der Stadt jedes Jahr spen-den. Die Bäume haben zugleich eine symbolische Bedeutung: Wie das Muskel-Skelett-System müssen sie gepflegt werden, um gesund wachsen zu können. Gemeinsam mit Matthias Bauche, Vorstandsmitglied des Bundesinnungsver-bandes für Orthopädie-Technik, gaben die DKOU-Präsidenten den Auftakt für die diesjährige Herbstpflanzung der Kampagne „Stadtbäume für Berlin“ der Se-natsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Die orthopädisch-unfall-chirurgischen Fachgesellschaften und der Berufsverband beteiligen sich bereits zum fünften Mal in Folge an der Kampagne und haben seit 2013 schon 50 Bäu-me gestiftet.

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Abb. 1: Trotz Eintrittsgebühr waren es insgesamt fast genau so viele Teilnehmer wie im ver-gangenen Jahr: 11.200. Abb. 2: Die Organisation, hier: die Akkre-ditierung, war perfekt. Abb. 3: Heitere Stimmung im Plenum Abb. 4: Es gab vier Pressekonfe-renzen während des Kongresses. Abb. 5: Der Dirigent und Musikproduzent Christian Gansch hielt die Festrede. Abb. 6: Die Kongresspräsidenten bei der Eröffnung der BrandNew@DKOU-Plattform

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Gerade bei Kindern im Wachstumsalter sei es wichtig, so Hefti, dass man sich von allzu mechanistischen morphologi-schen Vorstellungen löse, denn neben den mechanischen Faktoren beeinflus-sen auch Wachstum und Remodelling Form und Funktion der Bewegungsor-gane. Immer wieder wurden aus rein mechanischen Überlegungen im Wachs-tumsalter falsche Schlüsse gezogen. Ein typisches Beispiel ist das Pauwels’sche Modell der einwirkenden Kräfte am pro-ximalen Femur. In der Annahme, dass die Coxa valga zu einer Überbelastung des Hüftgelenkes führt, hat man in den 60-er und 70-er Jahren des vorigen Jahr-hunderts deshalb bei vielen Kindern Va-risationsosteotomien durchgeführt, und war erstaunt, dass diese mit dem weite-ren Wachstum wieder revalgisierten. Auch basieren unsere biomechanischen Vorstellungen immer noch zu sehr auf statischen und zu wenig auf dynami-schen Berechnungen. Fritz Hefti hat an biomechanischen Konzepten sowohl an der Wirbelsäule (Skoliosekorrektur ohne Fusion) wie auch im Hüftgelenksbereich (Remodelling nach Hüftkopfepiphysen-lösung) gearbeitet.

KongresspartyFür die Kongressparty ließ das KaDeWe am Wittenbergplatz auch nach Laden-schluss seine Türen offen. Entlang der prall mit Luxus gefüllten Etagen gelang-ten die Gäste in einem gläsernen Aufzug

zur 6. Etage in die größte Gourmetab-teilung Europas – das sogenannte Schla-raffenland. Dort blieb kein Gaumen-wunsch offen. Die Gäste schlemmten Langusten, Lachs, Sushi, Riesengambas, Himbeertörtchen und weitere kulinari-sche Köstlichkeiten. Eine Etage höher im Restaurant mit Glaskuppel heizte die Band Dr. Soul & The Chain of Fools aus Frankfurt mit souliger Musik ein. Es dauerte nicht lange, bis die Tanzfläche regelrecht glühte. Als um 2 Uhr mor-gens das letzte Lied spielte, war das ein viel zu frühes Ende: Die Stimmung war noch aufgeladen, die Orthopäden und Unfallchirurgen angeregt in Gespräche vertieft und sehr viele Beine waren noch tanzgelaunt. Aber wie ein bekanntes Sprichwort sagt: Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.

BrandNew@DKOUMehr als 230 Firmen aus Pharma- und Medizintechnik nahmen an der Industr-ieausstellung des DKOU 2017 teil, 16 von ihnen haben auf der Plattform BrandNew@DKOU ihre neuesten Pro-dukte präsentiert, um diese von den Kongressbesuchern per App bewerten zu lassen.

Mit dem Prädikat „besonders innova-tiv“ will Europas größter Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie Pro-dukte auszeichnen, die als besonders fortschrittlich gelten. Die Palette der vorgestellten Produkte reichte von der

individuellen Gelenkprothese aus dem 3-D-Drucker, über antimikrobielle Ma-terialien zum Einsatz am Knochen bis hin zur modernen, teilweise mit Sensor-technik ausgestatteten Orthesen. „Der medizinische Fortschritt lebt von der In-novationskraft der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie“ sag-te Prof. Alexander Beck, BVOU-Kon-gresspräsident. Den ersten Platz belegte: Efficiency KneePack von Medacta Inter-national, den 2. Platz: Materialise Gleni-us von der Materialise GmbH und den 3. Platz: Orthelligent Knee von der OPED GmbH (Näheres unter http://dkou.org/brandnewdkou).

… ist vor dem KongressNach vier ereignisreichen Kongresstagen mit einem vielfältigen Programm über-gaben die diesjährigen Kongresspräsiden-ten das Zepter an ihre Kollegen Prof. Dr. Werner E. Siebert, Präsident DGOOC 2018, Univ.-Prof. Dr. Joachim Windolf, Präsident DGU 2018, und Dr. Gerd Rauch, Kongresspräsident BVOU 2018. Diese werden den Kongress im kom-menden Jahr unter dem Motto „Wir sind O&U“ veranstalten.

Ines Landschek Redaktionsleitung OUMN unter Mitarbeit von Swetlana Meier, Susanne Herda, Maria Hauk Öffentlichkeitsarbeit DGOU/DGU

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Die Kongresspräsidenten 2018: Univ.-Prof. Dr. Joachim Windolf, Präsident DGU 2018, Prof. Dr. Werner E. Siebert, Präsident DGOOC 2018, und Dr. Gerd Rauch, Kongressprä-sident BVOU 2018 (v. l.)

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Der „Papst der Kinderorthopädie“ Prof. Dr. Fritz Hefti von der Kinderorthopädi-schen Universitätsklinik in Basel erhielt dieses Jahr die Pauwels-Medaille.

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Gemeinsam bewegen heißt die Devise DKOU 2017: Die Reden der Kongresspräsidenten

Es ist Tradition, Auszüge aus den Reden der drei Kongresspräsidenten an dieser Stelle wiederzugeben. In diesem Jahr bot es sich natürlich an, sich mit dem Kongressmotto spielerisch auseinanderzusetzen: „Bewegung ist Leben!“. Verfolgen Sie die Gedankengänge von Prof. Ingo Marzi, Prof. Andrea Meurer und Prof. Alexander Beck.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,die Anforderungen an Ärzte in O und U sind klar definiert: Kompetenz und Spe-zialisierung – auf dem Boden einer fun-dierten chirurgischen Basis. (…) Wie de-finieren wir uns heute?

— Als Chirurgen, die die konservative und operative Behandlung von Ver-letzungen und Krankheiten beherr-

schen, von der Diagnostik über die Indikationsstellung zur Behandlung und Rehabilitation.

— Als Orthopäden und Unfallchirurgen, die Verletzungen und Erkrankungen vor allem des muskeloskelettalen Sys-tems kennen und behandeln oder

— als Organ-Spezialisten, die nur noch ein Gelenk oder eine anatomische Lo-kalisation behandeln. (…)

Seit 2008 gibt es die DGOU, die außer einem Dachverband für DGU und DGOOC auch eine eigene Mitgliedsge-sellschaft ist. Der Facharzt für O und U ist seit der letzten WBO 2005 gegliedert in common trunk und special trunk. Im common trunk werden die Intensivme-dizin und die Notfallaufnahme ebenso abgedeckt wie der Stationsdienst sowie allgemeine chirurgische Fähigkeiten. Dies gewährleistet eine solide breite chir urgische Grundausbildung für alle Assistenten, die ein verantwortungsbe-wusster Weiterbilder auch gewährleisten muss. (…)

Warum braucht man dann noch den Chirurgen?

— Weil alle Chirurgen gleiche Anforde-rungen, Überzeugungen und Interes-sen haben.

— Weil alle Chirurgen differenziert und abwägend Indikationen für konserva-tive oder operative Verfahren stellen.

— Weil die Grundlagenforschung ver-wandt ist und regenerative und repa-rative Ansätze erforscht werden und die technischen Entwicklungen hin zur minimal-invasiven navigierten Chirurgie immer mehr biologische Verfahren ermöglichen.

— Weil es sehr viele gemeinsame Her-ausforderungen gibt: Aufklärung, Verfahrenssicherheit, Verantwortung und Vertrauen gegenüber Patienten, wie Prof. Pohlemann als unfallchir-urgischer Präsident der DGCH in diesem Jahr hervorragend ausgeführt hat.

Die Orthopädie und Unfallchirurgie ist somit integraler Bestandteil und größtes Fach der Chirurgie! Wir können die Chirurgie mitgestalten! (…)

Notfall und aktuelle Terror-Gefahr Die Bedeutung der Unfallchirurgie ist wieder in den Fokus geraten seit den weltweiten Terroranschlägen der letzten Jahre – für jeden offensichtlich.

Aber auch so ist die Anzahl von Ver-letzungen trotz aller Präventionsmaß-

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Prof. Dr. Ingo Marzi, Präsident der DGU

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nahmen enorm hoch: Laut Bundesan-stalt für Arbeitsschutz und Arbeitsme-dizin (BAuA) gab es 2014 insgesamt fast 10 Millionen Unfallverletzte. (…)

In der Konsequenz bedeutet dies für die Unfallchirurgie, dass einerseits eine breite und flächendeckende Behandlung von Unfällen aller Art gesichert sein muss. Andererseits muss selbstverständ-lich auch eine hochspezialisierte Be-handlung lebensbedrohter Schwerstver-letzter rund um die Uhr gesichert sein. Dies ist über das Traumanetzwerk DGU mit über 600 Traumazentren inklusive Qualitätssicherung gewährleistet.

Wir fordern von der Politik und den Krankenkassen, dass diese umfassenden und erforderlichen Eigeninitiativen jetzt auch finanziell und nachhaltig unter-stützt werden! Dazu gehört unbedingt die Anerkennung und Unterstützung des Traumanetzwerkes DGU als Zen-trum im Gesundheitssystem und der Ausbau der Katastrophenvorsorge!

Die Forschung ist Ziel Nummer 1Zweck der Gesellschaft ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung. Sie umfasst Grundlagenforschung, Klini-sche Forschung, Versorgungsforschung. (…) Klinische Forschung und translati-onale Forschung in der Unfallchirurgie müssen weiter professionalisiert werden. So hat beispielsweise das Netzwerk Trau-maforschung (NTF) das klinische Trau-maregister DGU aktuell mit einer Bio-bank erweitert, um grundlegende Pa-thomechanismen besser zu verstehen. Darüber hinaus konnte jetzt auch ein Modul SHT an das Traumaregister der AUC gemeinsam mit der DGNC auf die Beine gestellt werden. Letzte Woche ist hierzu ein Kooperationsvertrag mit der Neurochirurgie unterschrieben worden.

Aufgrund dieser Erfahrungen hat die DFG jetzt ihr Programm für klinische Studien im Juli dieses Jahres weiter ge-öffnet, beispielsweise für Hypothesen generierende Studien und Fallkontroll-studien, woraus sich insbesondere für O und U neue Fördermöglichkeiten erge-ben. Es lohnt sich dies anzusehen, wie die gesamte Forschungsthematik im Zu-kunftsworkshops 2017 der DGOU be-handelt wird. (…)

Prof. Dr. Ingo Marzi

Liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste,Bewegung ist Leben! Ohne Bewegung findet Leben nicht statt. Wir bewegen uns ständig – molekular und zellulär. Und wer denkt schon an sein Herz? Un-zählige Bewegungen führen wir am Tag durch, oft unbemerkt, reflexhaft und selbstverständlich. Dabei ist es über-haupt nicht selbstverständlich. Wenn wir die ersten Schritte eines Kindes be-obachten, dann sehen wir kein konse-quentes Anwenden erlernter Reflexe, sondern eher ein Herumexperimentie-ren mit dem Muskuloskelettalsystem, das einem langen und mühsamen Lern-prozess unterworfen ist.

Wie kostbar diese Fähigkeit ist, erah-nen wir erst, wenn sie uns genommen wird, durch Unfall oder Krankheit. Wie mühsam ist es, sich an Unterarmgeh-stützen fortzubewegen, und wie ermüdet sich das spastische Kind beim Gehen.

Bewegung stärkt unseren Körper, mo-tiviert, lädt uns auf mit Energie, fördert unsere Gesundheit, vermeidet Krank-heiten und erhält uns die Fähigkeit, auch im Alter selbständig leben zu können.

Große Worte in einer Gesellschaft, in der Sitzen das neue Rauchen ist und Be-wegung auf Rezept verordnet werden soll. Erhalt und Wiederherstellung von Be-weglichkeit sind der Kern unseres Faches und der therapeutische Erfolg ist nicht nur menschlich hoch befriedigend, son-dern auch soziologisch und gesellschafts-politisch von enormer Bedeutung.

Wir werden uns stärker als bisher da-mit befassen müssen, Bewegung als Prä-vention zu sehen – die Themensparte un-seres Kongresses nebenbei, bei der kaum Anmeldungen erfolgten. Und wir müssen weit stärker noch als bisher Gesellschaft und Politik auf die Bedeutung unseres Fa-ches aufmerksam machen – Arthrose, Osteoporose, Rückenschmerz sind Mas-senphänomene in einer alternden Gesell-schaft und erfahren doch viel weniger Be-achtung als manch seltenere Erkrankung oder manch selteneres Ereignis.

Leben ist BewegungDie Flüchtlingswelle hat uns neben den sozialen und integrativen Problemen auch eine Häufung von Deformitäten und Systemerkrankungen beschert, die die jüngeren unter uns kaum noch ken-

nen, da sie in Deutschland dank unserer Präventionsprogramme kaum noch vor-kommen. Klumpfüße eines 20-Jährigen, hohe Hüftluxationen eines 50-Jährigen sind in unserem Land Raritäten, und da-rauf können wir stolz sein. Aber wir müssen auch dafür sorgen, dieses Wis-sen an unsere jungen Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben und es wach zu halten, und uns nicht nur zu engagieren in den Bereichen unseres Faches, die ökonomisch besonders interessant sind.

Unser Fach wird bewegtIch kann nicht verstehen, dass es ein Ins-titut gibt, dass in meine ärztliche Freiheit und Kunst eingreift und mir vorschreibt, was ich wann operieren darf. (...) Ich kann nicht gut heißen, dass unsere Ge-sundheitsfürsorge zu einem ökonomisch getriggerten Verteilungskampf um einen nun mal nicht größer werdenden Ku-chen mutiert ist. Und dass DRGs so ab-gewertet werden, dass man die Effekte nur mit Personalkürzungen und preis-werteren Implantaten stemmen kann. Und wie kann es sein, dass Krankenhäu-ser zur bad bank des deutschen Gesund-heitswesens werden und zunehmend nur den Überstand des Systems bekommen und damit wirtschaftlich zugrunde ge-hen? Ungeheuerlich ist, dass man poli-tisch ungestraft über all dies die Über-schrift Qualität setzen kann. (…)Unsere Schwäche ist die mangelnde Ge-schlossenheit. Konservativ gegen opera-

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Prof. Dr. Andrea Meurer, Präsidentin DGOOC

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tiv, ambulant gegen stationär, manchmal auch noch O gegen U und U gegen O.Wir zerstreuen uns in internen Konflik-ten und dienen damit nicht unserem Fach, sondern nur uns selbst. Dabei er-kennen wir nicht, dass die wirklichen Gefahren rings um uns aufgezogen sind. Die Eingriffe durch IQTiG und GBA werden weitergehen.

Wir müssen in Bewegung bleiben Vor uns stehen gewaltige Herausforde-rungen. Die zunehmende Digitalisie-rung der Medizin wird unsere Welt ver-ändern, in Sachen Telemedizin, E-Card oder elektronischer Fitness- und Über-wachungsprogramme, um nur einige Beispiele zu nennen, vermutlich zum Wohle des Patienten, der sich schon heu-te seine Gesundheit als App herunterla-den kann.

Künstliche Intelligenz und selbstler-nende Systeme werden zu Diagnosero-botern, die Menschen unnötig machen sollen – konsequente Entwicklungen in einer Zeit der Zweit- und Drittmeinun-gen. (…)

Die Herausforderung der Zukunft wird mehr denn je sein, Dinge nicht nur geschehen zu lassen, sondern selbst zu bewegen. Hierzu braucht es Menschen, die sich einbringen und die Geschicke unseres Faches mitlenken. (...) Beteiligen Sie sich an der Weiterentwicklung unse-res wunderbaren Faches!

Prof. Dr. Andrea Meurer

Sehr geehrte Damen und Herren, Bewegung ist Leben – das gilt nicht nur für unsere Patienten.

Auch wir Ärzte und die Entscheider bei den Kostenträgern und in der Ge-sundheitspolitik brauchen Bewegung! Denn das Gesundheitssystem steht vor großen Herausforderungen.

Wir benötigen dringend neue Organi-sations- und Kooperationsformen. Die Versorgung muss insgesamt voraus-schauender und realitätsnaher gestaltet und betrieben werden. Festgefahrene Meinungen, Lagerdenken und Abschot-tung helfen uns dabei nicht weiter. Die Zukunft lässt sich nicht ohne Bewegung auf allen Ebenen gestalten.

— Wir brauchen zum Beispiel dringend Bewegung in der Notfallversorgung und beim Investitionsstau in den Kli-niken.

— Wir brauchen Bewegung bei der Zu-sammenarbeit zwischen dem ambu-lanten und dem stationären Sektor.

— Wir müssen uns der Telematik stellen und Position beziehen.

— Wir müssen für genügend gut quali-fiziertes Personal sorgen und den Zu-gang zum Medizinstudium reformie-ren.

— Und: Wir brauchen die längst über-fällige Novelle der Gebührenordnung für Ärzte sowohl im PKV- als auch im GKV-Bereich.

Damit diese Veränderungen in unse-rem Sinne gestaltet werden, müssen wir Geschlossenheit zeigen und mit einer Stimme sprechen. Eine zunehmende Sub-spezialisierung, die aus wissenschaftli-cher Sicht durchaus sinnvoll sein mag, kann schnell zu Unstimmigkeiten und Uneinigkeit in der Berufspolitik führen. Das schwächt unsere Position, weil wir unsere Anliegen dann nicht mehr mit der gebotenen Deutlichkeit und Dringlich-keit kraftvoll darlegen können.

Wir müssen uns also gemeinsam bewegen!Bei allem Reformbedarf dürfen wir aller-dings nicht aus den Augen verlieren, dass wir ein qualitativ hochwertiges Gesund-heitssystem haben, dessen Chancen wir auch konsequent nutzen sollten. Bei Ar-throse sind Schmerzmittel auf Dauer kei-ne Lösung. Das lässt sich gerade in den USA beobachten. Mehr als zwei Millio-

nen Amerikaner haben ein Opioid-Prob-lem. Viele haben wegen eines orthopädi-schen Leidens mit der Einnahme begon-nen. 90 dieser Patienten sterben pro Tag an einer Opiat-Überdosierung. Diese er-schreckenden Zahlen wurden kürzlich in der Zeitschrift JAMA Surgery publiziert. Die Kosten für die Behandlung dieser von außen induzierten Epidemie belaufen sich jährlich bereits auf 50 Milliarden US-Dollar. Soweit dürfen wir es in Deutsch-land niemals kommen lassen!

Allerdings sollten wir die Arthrose auch nicht als ein reines Altersproblem betrachten. Es ist nicht nur der demo-grafische Wandel, der uns einen hohen Versorgungsauftrag beschert, sondern auch die posttraumatische Arthrose, das wachsende Übergewicht und die beruf-lich bedingten Belastungen. (…)Fakt ist, dass ein nicht unerheblicher Teil unserer Patienten immer jünger wird!

Angesichts dieser Entwicklungen müs-sen wir eine größere Rolle bei der Imple-mentierung eines gesunden Lebensstils übernehmen. Wir sollten unseren Patien-ten klarmachen, was ein gesundes Kör-pergewicht und ein gutes Training für ihre Gelenke bedeutet. Hier kann ich mich nur dem Credo unseres Journalis-tenpreisträgers Kampe anschließen: Trägheit ist angesichts der menschlichen Gelenkstrukturen keine Alternative. (…)

Ein erster, sehr wichtiger Schritt ist mit dem gerade erschienenen Weißbuch Konservative Orthopädie und Unfallchir­urgie getan! Hierfür gebührt den Her-ausgebern und allen Autoren großer Dank. Jetzt müssen wir die erhobenen Forderungen allerdings auch umsetzen. Dazu gehört, dass den jungen Kollegin-nen und Kollegen die Gelegenheit gege-ben wird, die konservativen Inhalte un-seres Fachs kennenzulernen. (…)Bewegung ist Leben – unser Kongress-motto ist mehr als nur ein Slogan. Es ist ein berufspolitisches Programm. Wir müssen uns gemeinsam auf eine voraus-schauende und realitätsnahe Versorgung zubewegen, die uns alle zufrieden stellt. Bleiben Sie in Bewegung!

Prof. Dr. Alexander Beck

Die Reden in Langform finden Sie: https://dgou.de/ueber-uns/dkou/dkou-2017/

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Prof. Dr. Alexander Beck, Kongresspräsident BVOU

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Prävention durch BewegungInterview mit den Kongresspräsidenten

Europas größter Kongress für O und U spulte sein hochkrarätiges Programm ab, ein Höhepunkt jagte den anderen: Wissenschaft, Berufspolitik, Mitgliederversammlungen, Sessions und Party. Wie individuell man ein Kongressmotto interpretieren kann, das wollten wir von den drei Kongresspräsidenten wissen. Und wie ihr Fazit ausfällt.

Wie haben Sie für sich das diesjährige Kongressmotto interpretiert?Prof. Dr. Andrea Meurer: Bewegung ist die Grundlage allen Lebens, molekular, zellulär, aber auch bei der Heilung von Erkrankun­gen. Wir führen im Alltag unzählige Bewe­gungen durch ohne darüber nachzuden­ken. Der Verlust von Beweglichkeit wird als massiv einschränkend empfunden und ge­fährdet unsere Selbstständigkeit im Alltag. Kern unseres Faches Orthopädie ist Erhalt und Wiederherstellung von Beweglichkeit. Ohne Bewegung findet Leben nicht statt!Prof. Dr. Ingo Marzi: Bewegung wiederher­stellen ist die Kernaufgabe in der Unfallchir­urgie. Dies betrifft Extremitäten­ und Ge­lenkverletzungen, beim Unfall, bei der Ar­beit oder beim Sport. Aber auch bei einem Polytrauma verlangsamt sich die Bewe­gung, beim hämorrhagischen Schock, und muss wiederhergestellt werden. Anderer­seits ist jegliche Heilung und Regeneration mit Bewegung verbunden: auf Zellebene. Prof. Dr. Alexander Beck: Mir war wichtig, Bewegung nicht nur als präventive Maßnah­me zu sehen, sondern auch als Synonym für Veränderungen. Auch wir Ärzte und die Ent­scheider bei den Kostenträgern und in der Gesundheitspolitik brauchen Bewegung, denn wir stehen vor großen Herausforde­rungen im Gesundheitssystem. Wir benöti­gen dringend neue Organisations­ und Ko­operationsformen. Die Versorgung muss insgesamt vorausschauender und realitäts­näher gestaltet und betrieben werden.

Welche Schwerpunkte ergaben sich für die Kongressplanung aus diesem Motto?Meurer: Alles, was Bewegung erhält oder wiederherstellt. Hauptschwerpunkte waren

die gelenkerhaltende Chirurgie, die Endo­prothetik und die Revisionsendoprothetik, die Kinderorthopädie, Überlastungssyndro­me und Sportverletzungen sowie das The­ma Prävention durch Bewegung. Marzi: Prävention durch Bewegung – zur Vermeidung von Unfällen; Mechanismen von Unfällen – immer durch Bewegung. Und die wiederherstellende Chirurgie von Frakturen, Gelenkverletzungen und Weich­teildefekten sind allseits zu sehen. Die Hauptschwerpunkte waren Knochen­ und Gelenkverletzungen, Polytrauma, Sportver­letzungen und Kinderunfälle. Beck: Es ging uns in diesem Jahr auch dar­um, zu zeigen, dass es bei der Bewegung auf das richtige Maß ankommt. Eine regelmäßi­ge und ausgewogene Bewegung sorgt da­für, dass die Muskulatur nicht verkümmert und das Gelenk zentriert bleibt. Exzessiver Sport erhöht die Belastung in den Gelenken und macht sie anfällig für Verletzungen. Es geht um einen gesunden Lebensstil.

Wie halten Sie‘s privat mit der Bewegung? Meurer: In einer großen Klinik ist man per­manent zu Fuß unterwegs. Ich vermeide das Fahren mit dem Aufzug. Zusätzlich wandern wir im Taunus und ich spiele leidenschaft­lich gerne Tennis. Marzi: Ich laufe jeden Tag in der Klinik mög­lichst alles zu Fuß: 10.000 Schritte sind das aber immer. Sonst gehe ich einmal in der Woche laufen und schwimmen. Beck: Als Arzt der deutschen Schwimm­Na­tionalmannschaft steige ich hin und wieder auch ins Wasser. Bei meiner täglichen Arbeit nehme ich nie den Aufzug, sondern immer die Treppe, so dass ich täglich auf 10 km Be­wegung komme. Abends und am Wochen­ende arbeite ich viel und gerne im Garten.

Wo sehen Sie in Ihrem Fach in puncto Be-wegung noch Luft nach oben?Meurer: Meines Erachtens müssen wir mehr als bisher die Bewegung als Prävention von Erkrankung sehen. Hier muss in Zukunft ver­

Die Kongresspräsidenten der DKOU-Tagung 2017Univ.­Prof. Dr. Ingo Marzi, Präsident DGOU, DGU; Univ.­Prof. Dr. Andrea Meurer, Präsidentin DGOOC; Prof. Dr. Alexander Beck, Kongresspräsident BVOU

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stärkt geforscht werden. Weiterhin wird die Digitalisierung ein Thema sein. Die For­schung wird sich in den nächsten Jahren si­cherlich stärker als bisher an Frühdiagnose und Prävention bis hin zur Frühtherapie mit biologischen Verfahren ausrichten. Eine stärkere Forschungsbemühung beispiels­weise wird im Bereich der Arthrose­For­schung stattfinden, die bisher eher ein Stief­kind gewesen ist. Marzi: Natürlich geht es immer weiter nach oben: In der Forschung werden in Zukunft viele neue biotechnologische Verfahren entwickelt. Auch die Operationstechnik wird immer virtueller und schonender. Wichtig ist, dass wir systematisch unsere Neuentwickungen auch in klinische Studien einbringen und mit etablierten Standards vergleichen.Beck: Es gibt viele Ebenen, auf denen wir Bewegung brauchen. Wir brauchen zum Beispiel Bewegung in der Notfallversor­gung und beim Investitionsstau in den Kli­niken. Wir brauchen Bewegung bei der Zu­sammenarbeit zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor. Wir müssen uns der Telematik stellen und Position be­ziehen. Wir müssen für genügend gut qua­lifiziertes Personal sorgen und den Zugang zum Medizinstudium reformieren. Und: Wir brauchen die längst überfällige Novelle der Gebührenordnung für Ärzte sowohl im PKV­ als auch im GKV­Bereich.

Wie können Sie Ihrem Nachwuchs das Fach als ein attraktives darstellen?Meurer: Orthopädie und Unfallchirurgie stellen ein breites Spektrum dar – vom Säugling bis zum alten Menschen, vom Hochleistungssportler bis zum Behinderten, von Akutverunfallten bis zum syndromal Er­krankten. Die große Breite des Faches ist hochattraktiv für junge Kolleginnen und Kollegen in der Weiterbildung, da sich für jeden eine entsprechende Nische findet. Dazu kommen die Möglichkeiten der Nie­derlassung, des Bereiches Rehabilitation oder der Tätigkeit in einer Klinik. Ich für mei­nen Teil habe nie bereut, mich für dieses Fach Orthopädie entschieden zu haben. Marzi: Das Fach ist attraktiv! Die Breite des Faches Chirurgie, Orthopädie und Unfallchi­rurgie und auch die sich daraus ergebenden Möglichkeiten einer Spezialisierung auf ei­ner breiten Basis. Genau das sollte der Nach­wuchs verfolgen, dann bleiben ihm alle Möglichkeiten offen.

Beck: Ich halte unser Fach für sehr attraktiv und sage das den jungen Kollegen auch im­mer wieder. Der demografische Wandel und der aktuelle Lebensstil vieler Menschen ma­chen unser Fach zukunftsfest. Nicht viele andere Fächer in der Medizin haben einen derart hohen Versorgungsauftrag wie O und U. Die jungen Ärzte können konserva­tiv oder operativ tätig sein oder beides ver­binden. Sie haben die Wahl!

Haben sich Ihre Erwartungen an den Kongress erfüllt?Meurer: Meine Erwartungen haben sich mehr als erfüllt. Der Kongress war hervorra­gend besucht. Für die Zuhörer war zu allen Themen etwas verfügbar. Das neu einge­führte Format O und U Basics wurde hervor­ragend angenommen. Marzi: Der DKOU 2017 hat unsere Erwartun­gen mehr als erfüllt. Die allermeisten Sym­posien und Veranstaltungen waren sehr gut besucht und es wurde viel diskutiert. Vor al­lem haben auch unsere amerikanischen Gastredner die hohe Beteiligung und Inter­nationalität begrüßt.

Beck: Es war ein wahnsinnig toller Kongress, und aus meiner Sicht ist er perfekt gelaufen. Mit dem Dirigenten und Musikproduzenten Christian Gansch hatten wir einen tollen Er­öffnungsredner, der es allein schon wert war, den diesjährigen Kongress zu besu­chen. Er hat eine mitreißende Festrede ge­halten, mit der wir auch einmal in eine an­dere Richtung über den Tellerrand schauen konnten. Ich freue mich, dass ich mit mei­nen Co­Präsidenten Frau Prof. Meurer und Herrn Prof. Marzi diesen Kongress zusam­men gestalten durfte. Wir waren ein tolles Team und haben sehr gut zusammengear­beitet.

Gab es Überraschungen und unvorherge-sehene Höhepunkte?Meurer: Ein absoluter Höhepunkt war der schon erwähnte Festvortrag von Christian Gansch, der mit Standing Ovations gefeiert wurde. Ein weiterer Höhepunkt für mich war die Pauwelsvorlesung von Professor Fritz Hefti, dem es hervorragend gelungen ist, darzustellen, wie sehr uns die Biomechanik doch manchmal auch auf Irrwege verleitet. Marzi: Die hohe Beteiligung, trotz der leider notwendigerweise eingeführten modera­ten Eintrittspreise, hat uns positiv über­rascht. Die Teilnehmerzahl ist exakt gleich geblieben! Und natürlich der Festvortrag, die aufgezeigten Parallelen zwischen einem Dirigenten und uns Orthopäden und Unfall­chirurgen.Beck: Mit den USA hatten wir in diesem Jahr ein tolles Gastland. Alle amerikanischen Kol­legen, die uns zum DKOU besucht haben, insbesondere die Vertreter der großen ame­rikanischen und internationalen Fachgesell­schaften, waren sehr interessante Ge­sprächspartner. So konnte man nicht nur or­thopädisch­unfallchirurgisch seinen Hori­zont erweitern, sondern auch viele neue persönliche Kontakte knüpfen.

Haben Sie eine Botschaft an Ihre Kollegen oder Präsidentennachfolger?Meurer: Einen so großen Kongress erfolg­reich durchführen zu können, erfordert in­tensive Teamarbeit. Ich möchte deshalb an dieser Stelle allen Beteiligten ganz herzlich für ihr Engagement danken.Marzi: Weniger ist mehr! Wir haben ver­sucht, Inhalte und Qualität in den Vorder­grund zu stellen und uns nicht an der immer weiter ausufernden Multimedia­Spirale be­teiligt. Auch das funktioniert – und Bewe­gung muss man schon selbst ausführen – und nicht am Smartphone. Beck: Bewegen Sie sich – in jeder Hinsicht!

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Ines Landschek.

„Wir brauchen eine bessere Vernetzung

zwischen den Klinikern und den

Niedergelassenen.“

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Ines Landschek, Redaktionsleitung OUMN

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Die PreisträgerDKOU 2017: Preise und Ehrungen

Im Rahmen des diesjährigen Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) haben DGOU, DGOOC, DGU, BVOU zahlreiche Preise für herausragende wissenschaftliche Arbeiten vergeben. Für ihr Engagement für O und U wurden namhafte Vertreter ihres Faches geehrt.

Kongress und Tagung

Preis zur Förderung der Grundlagenforschung 2017Preisverleiher und Stifter: DGOUDotation: 20.000 € (geteilt zwischen zwei Gewinnern)Preisträger: Jana Riegger, M. Sc., Uni-versitätsklinikum Ulm und Dr. Matthi-as Pumberger, Charité – Universitätsme-dizin BerlinTitel: „Antioxidative therapy in an ex vivo human cartilage trauma-model: At-tenuation of trauma-induced cell loss and ECM-destructive enzymes by N-acetyl cysteine“ (Riegger)Titel: „Synthetic niche to modulate rege-nerative potential of MSCs and enhance skeletal muscle regeneration“. Ergebnis-se der Studie sind Grundlage für weiter-führende translationale Forschungen mit autologen Stammzellen“ (Pumber-ger)

Preis zur Förderung der Rehabilitationsforschung 2017Preisverleiher: DGOUDotation: 5.000 €Stifter: Klinikgruppe EnzensbergPreisträger: Dr. Lena Tepohl, Prof. Dr. Gert Krischak, Universität UlmTitel: „Gesundheitsökonomische Bewer-tung des Nutzens der medizinischen Re-habilitation unter Berücksichtigung von zukünftigen demografischen Entwick-lungen“

Preis zur Förderung der Versorgungsforschung 2017Preisverleiher: DGOUDotation: 5.000 €Preisträger: Prof. Dr. Jörg Lützner, Uni-versitätsklinikum Dresden Für: EKIT-Projekt (Evidenz- und Konsens-basierte Indikation Totalendoprothese)

EbM-Preis 2017Preisverleiher und Stifter: DGOUDotation: 5.000 €Preisträger: Dr. Marc Schürings (M.), Charité – Universitätsmedizin BerlinTitel: „Monosegmentale lumbal-ventrale intersomatische Fusion vs. Bandschei-benprothese. 10-Jahres-Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten Studie“.

ORS Travel Award 2017Preisverleiher: DGOUDotation: 3.000 €Preisträger: Dr. Melanie Haffner-Lunt-zer (M.), Universitätsklinikum UlmTitel: „Chronic psychosocial stress dis-turbs the immune response and endo-chondral ossification after fracture”Dr. Haffner-Luntzer wird die Arbeit auf der Jahrestagung der ORS im März 2018 in News Orleans vorstellen.

Die Gewinner des Preises zur Förderung der Grundlagenforschung 2017: Jana Riegger, M. Sc. (2. v. l.) und Dr. Matthias Pumberger (2. v. r.)

Prof. Dr. Jörg Lützner nahm für das EKIT-Projekt den Preis zur Förderung der Versorgungsforschung 2017 entgegen.

Dr. Lena Tepohl (M.) nahm den Preis zur F örderung der Rehabilitationsforschung 2017 entgegen.

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AUS UNSEREM FACH | Kongress und Tagung

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Anastasia Rakow (2. v. l.) und Dr. Tom Schmidt-Bräkling (2. v. r.) teilen sich das Stipendium „Qua-lität und Sicherheit in der Endoprothetik“ 2017.

Den Themistocles-Gluck-Preis 2017 erhielten Dr. Karl Philipp Kutzner (2. v. l.) und Dr. Tobias Freitag (3. v. l.).

Das Team um Dr. Marc Schürings (M.) wurde mit dem Preis für evidenzbasierte Medizin 2017 ausgezeichnet.

Der Heinz-Mittelmeier Forschungspreis wurde an Dr. Constantin Mayer (M.) und sein Team verliehen.

Dr. Melanie Haffner-Luntzer erhielt den ORS Travel Award 2017.

PD Dr. Elizabeth Rosado Balmayor (M.) nahm den Hans-Liniger-Preis 2017 der DGU entgegen.

Stipendium „Qualität und Sicherheit in der Endoprothetik 2017Preisverleiher: DGOUDotation: 10.000 € (geteilt)Stifter: Aesculap AGPreisträger: Anastasia Rakow, Charité – Universitätsmedizin BerlinDr. Tom Schmidt-Bräkling, Universitäts-klinikum Münster.Titel: „Arthroplasty revision registry (ARR) – comparison of diagnostic, treat-ment & outcome data of periprosthetic joint infection from three continents” (Rakow)Titel: „Nachhaltige Qualitätsverbesse-rung in der Endoprothetik durch objek-tivierbare Standardprozesse“ (Schmidt-Bräkling)

Themistocles-Gluck-Preis 2017Preisverleiher: DGOOC und DePuy Synthes (Stifter)Dotation: 10.000 €Preisträger: Dr. Karl Philipp Kutzner vom St. Josefs-Hospital Wiesbaden und Dr. Tobias Freitag vom Universitätskli-nikum UlmTitel: „Biomechanics of a cemented short stem: standard vs. press-fit cementation techniques”

Heinz-Mittelmeier-Forschungspreis 2017Preisverleiher: DGOOC und CeramTec GmbHDotation: 5.000 €Preisträger: Dr. Constantin Mayer und Team der Klinik für Orthopädie, Unikli-nikum Düsseldorf Titel: „Wear kinetics of highly cross-linked and conventional polyethylene are similar in the medium term follow-up after primary total hip arth-roplasty “

Hans-Liniger-Preis 2017Preisverleiher und Stifter: DGUDotation: 10.000 €Preisträger: PD Dr. Elizabeth Rosado Balmayor, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität MünchenTitel: „Strategische Ansätze zur Verwen-dung von Bone Morphogenetic Protein für das Bone Engineering“

Innovationspreis 2017Preisverleiher: DGU und DePuy Syn-thesDotation: 10.000 €Preisträger: Dr. Klemens Horst, Unikli-nik RWTH Aachen

Titel: „Characterization of blunt chest trauma in a long-term porcine model of severe multiple trauma“

Kongressstipendium der DGOOCVerleiher: Team des DGOOC-Präsiden-ten 2016 von Prof. Heiko ReichelDotation: 2 × 800 € für Reisekosten zum DKOU 2017 Preisträger: Dr. Daniel Dornacher und Dr. Julia Wölfle-Roos

Promotionspreis 2017Preisverleiher und Stifter: DGUDotation: 2.500 €Preisträger: Dr. Taimoor Qazi, Julius Wolff Institut für Biomechanik und Muskuloskeletale Regeneration an der Charité – Universitätsmedizin Berlin Titel: „Synthetic biomaterial microenvi-ronments to modulate paracrine effects of mesenchymal stromal cells for skele-tal muscle regeneration“

Wilhelm-Roux-Preis 2017Der Wilhelm-Roux-Preis wird für den besten Vortrag auf dem Gebiet der Grundlagenforschung auf dem DKOU verliehen. Die Auszeichnung ist mit 5.000 € dotiert und wird von der Firma

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B|Braun Aesculap gestiftet. Am Wettbe-werb nehmen automatisch alle Arbeiten teil, die für den DKOU im Bereich Grundlagenforschung eingereicht und für einen Vortrag ausgewählt wurden.Preisträger: Dr. Sabine Ehnert, Siegfried Weller Institut für unfallmedizinische Forschung an der BG Unfallklinik, Eber-hard Karls Universität, TübingenTitel: „TGF-ß1 impairs mechanosensati-on of human osteoblasts via HDACs me-diated shortening and distortion of pri-mary cilia“

Herbert-Lauterbach-Preis 2017Der Herbert-Lauterbach-Preis wird ver-liehen für herausragende wissenschaft-liche Leistungen auf den Gebieten Un-fallmedizin und Berufskrankheiten.Preisverleiher und Stifter: Klinikver-bund der gesetzlichen Unfallversiche-rung (KUV)Dotation: 15.000 €Preisträger: Dr. Michael Kreinest und Dr. Jenny E. Dornberger, BG Klinikum LudwigshafenTitel: „Analyse der Versorgungskette zur interdisziplinären und interprofessio-nellen Akutbehandlung von Patienten mit Verletzungen der Wirbelsäule“

Pauwels-Medaille 2017Die Pauwels-Medaille wird Personen in Würdigung ihrer Verdienste um die För-derung der orthopädischen Forschung verliehen. Preisträger: Prof. Dr. Fritz Hefti, Konsi-liararzt kinderorthopädische Universi-tätsklinik am Univ. Kinderspital Basel

Die Pauwels Gedächtnisvorlesung hielt Prof. Hefti auf dem DKOU mit dem Ti-tel „Biomechanik in der Kinderorthopä-die: Schlüssel zu neuen Wegen – oder manchmal auch zu Irrwegen“.

Oskar-Medizin-Preis 2017Der Oskar Medizin-Preis zählt zu den renommiertesten und mit 50.000 € zu den höchstdotierten Auszeichnungen für Ärzte in Deutschland. Er wurde die-ses Jahr für eine herausragende Leistung zum Thema „Prävention durch Bewe-gung“ verliehen für relevante Ergebnisse der Grundlagen- und/oder klinischen Forschung.Preisträger: Prof. Dr. phil. Jansen, Lehr-stuhlinhaberin Institut für Sportwissen-schaft; Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka, Di-rektor Orthopädische Universitätsklinik Regensburg; Dipl. Sportwissenschaftle-rin Silvia Dullien, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Bad Abbach Titel: „Rückenfit – unsere Schule macht mit“ ist ein Kooperationsprojekt der Or-thopädischen Klinik für die Universität Regensburg und des Lehrstuhls für Sportwissenschaft der Fakultät für Psy-chologie, Pädagogik und Sportwissen-schaft.

Weitere Informationen: https://dgou.de/preise/ www.dgu-online.de/wissenschaft/preise-und-stipendien.html www.dgooc.de/preise-und-ehrungen/prei-se/

Dr. Klemens Horst (2. v. r.) erhielt den Innovationspreis 2017 der DGU.

Dr. Daniel Dornbacher und Dr. Julia Wölfle-Roos erhielten das Kongressstipendium der DGOOC.

Den Promotionspreis 2017 der DGU erhielt Dr. Taimoor Qazi (M.).

Den Wilhelm-Roux-Preis 2017 erhielten Dr. Sabine-Ehnert und Siegfried Weller.

Den Oskar-Medizin-Preis 2017 erhielt das Team Prof. Dr. Petra Jansen, Prof. Dr. Dr. Joachim Grifka und Silvia Dullen.

Den Herbert-Lauterbach-Preis 2017 erhielten Dr. Michael Kreinest (2. v. r.) und Dr. Jenny E. Dornberger (M.).

Die Pauwels-Medaille 2017 erhielt Prof. Dr. Fritz Hefti (M.) aus Basel.

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Prof. Mykola Korzh (l.) Prof. Richard M. Schwend (l.)

Prof. William J. Maloney, MD (l.) Prof. Andrew B. Peitzman, MD (l.)

Prof. Rick W. Wright, MD Prof. Luke P. H. Leenen (l.)

Prof. Ari Leppäniemi, MD (l.) Prof. William Ricci, MD (l.)

Ehrungen 2017

EhrenmitgliederZu Ehrenmitgliedern der Gesellschaften können Persönlichkeiten ernannt wer-den, die sich um die Entwicklung und Förderung des Faches Orthopädie und Unfallchirurgie außerordentlich ver-dient gemacht haben. Die Ehrenmitglie-der haben Stimm- und Wahlrecht ent-sprechend ihrem Status als ordentliche oder außerordentliche Mitglieder des Vereins.DGOU: Prof. Dr. Wolf Mutschler DGOOC: Prof. Dr. Joachim Hassenpflug DGU: Prof. Dr. Volker Bühren

Korrespondierende MitgliederDGOOC: Prof. Dr. Mykola KorzhDGOOC: Prof. Richard M. Schwend DGOU: William J. Maloney, MDDGOU: Andrew B. Peitzman, MDDGOU: Rick W. Wright, MDDGU: Prof. Luke P. H. LeenenDGU: Prof. Ari Leppäniemi DGU: William Ricci, MD

Goldene EhrennadelDGOOC: Dr. Helmut Huberti DGU: Li-La.Licht und Lachen für kran-ke Kinder.Effizienz in der Medizin e. V., vertreten von Prof. Dr. Wolfgang Lin-hart

Prof. Dr. H.-C. Pape, Prof. Dr. U. Obertacke, Prof. Dr. W. Mutschler, Prof. Dr. I. Marzi, Prof. Dr. V. Bühren, Prof. Dr. W. Linhart, Prof. Dr. R. Hoffmann, Prof. Dr. A. Meurer, Prof. Dr. H. Thermann, Dr. Hartmut Stinus, Dr. Jürgen Staiger, Prof. Dr. Joachim Hassenpflug, Prof. Dr. Alexander Beck, Prof. Dr. Niklaus Friedrich, Prof. Dr. Bernd Kladny, Dr. Johannes Flechtenmacher (v. l.)

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 23

Kongress und Tagung | AUS UNSEREM FACH

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Auszeichnungen DGOOC, DGU und BVOU

Johann-Friedrich-Dieffenbach-Büste der DGUDie Johann-Friedrich-Dieffenbach-Büs-te wurde 1982 als ehrenvolle Auszeich-nung für wissenschaftliche Verdienste um die Unfallheilkunde gestiftet. Sie wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich durch hervorragende wissenschaft-liche Leistungen um die Unfallchirurgie besonders verdient gemacht haben. Die Johann-Friedrich-Dieffenbach-Büste ging 2017 an Prof. Dr. Hans-Christoph Pape.

Carl-Thiem-Gedenkmünze Die Carl-Thiem-Gedenkmünze wurde 1997 anlässlich des 75-jährigen Beste-hens der Deutschen Gesellschaft für Un-fallchirurgie gestiftet. Sie wird verliehen für besondere Verdienste um die Deut-sche Gesellschaft für Unfallchirurgie unter Einbeziehung berufspolitischer und berufsständischer Leistungen.

In diesem Jahr ging die Ehrung an Prof. Dr. Udo Obertacke für die DGU.

Hubert-Waldmann-PlaketteDie Hubert-Waldmann-Plakette ist die höchste Auszeichnung des BVOU und benannt nach dem langjährigen Vorsit-zenden Dr. Hubert Waldmann. Die Pla-kette wird verliehen für außerordentli-che Verdienste um das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie. In diesem Jahr wurden Prof. Volker Ewerbeck und Prof. Lothar Kinzl im Rahmen der feierlichen Eröffnungsveranstaltung damit geehrt.

Hohmann-Plakette DGOOC Die Georg-Hohmann-Plakette wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich auch außerhalb des wissenschaftlichen Berei-ches oder des Faches um die Entwick-lung der deutschen Orthopädie in be-sonderer Weise verdient gemacht haben.

Die Georg-Hohmann-Plakette erhielt 2017 Dr. Jürgen Staiger.

Georg Friedrich Louis Stromeyer-Medaille 2017Den Literaturpreis der Deutschen Ge-sellschaft für Unfallchirurgie erhielt 2017 Prof. Dr. Hajo Thermann.

Jürgen-Eltze-PlaketteDie Jürgen-Eltze-Plakette wird seit 2015 jährlich vergeben. Im Gedenken an das 2014 verstorbene BVOU-Ehrenmitglied Dr. Jürgen Eltze möchte der BVOU mit dieser Auszeichnung Leistungen und Fortschritte im Bereich konservativer und technischer Orthopädie ehren und deren Bedeutung in den Fokus rücken. Die Jürgen-Eltze-Plakette wurde an Dr. Hartmut Stinus, Facharzt für O und U aus Northeim, verliehen.

Posterpreise

Klinische Forschung

1. Platz: Banke I., Hauschild M., Wil-ken Frauke, Mühlhofer H., Knebel C., Schauwecker J., von Eisenhart-Rothe R., Prodinger P.: „Gluteus maximus Transfer mit Vastus late-ralis Verschiebeplastik bei nicht anatomisch rekonstruierbarer Massenruptur der Glutealmuskula-tur bei chronischer Glutealinsuffi-zienz und einliegender Hüft-TEP“

2. Platz: Hack J., Kranz Y., Eschbach D., Aigner R., Ruchholtz S., Krüger A., Oberkircher L.: „Ist die Versor-gung osteoporoseassoziierter kombinierter vorderer und hinte-rer Beckenringfrakturen mittels iliosakraler Schraubenosteosyn-these ausreichend? Eine biome-chanische Untersuchung unter zy-klischer Belastung“

3. Platz: Plöger M., Gathen M., Ja-cobs C., Hischebeth G., Friedrich M., Randau T., Wimmer M.: „Auf-fangbeutel für Flüssigkeiten. Ein potenzielles Keimreservoir in der primären Hüftendoprothetik“

Experimentelle Posterpreise der Sektion Grundlagenforschung 2017

Dr. Astrid Schenker: „Der CAM- Assay als in-vivo-Tumormodell für das Osteosarkom“

Hauke Hillebrand: „Potential and distribution of growth arrest by temporary epiphysiodesis – Com-parison of modern RigidTacks™ and traditional Blount Staples in a porcine animal model“

Dr. Zsuzsa Jenei-Lanzl: „TNF dis-turbs anti-inflammatory function of catecholamine producing syno-vial cells in osteoarthritis and rheu-matoid arthritis by inhibiting tyro-sine hydroxylase“

Svenja Petersen: „Dynamic com-pression induces osteogenic diffe-rentiation of hMSC on 3D elec-trospun PCL scaffolds“

Die Hubert-Waldmann-Plakette erhielten 2017 Prof. Lothar Kinzl (2. v. l.) und Prof. Volker Ewerbeck (2. v. r.).

Die Stromeyer-Medaille der DGU erhielt 2017 Prof. Dr. Hajo Thermann.

24 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

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Geschmeidig bleibenVerleihung des JOU 2017

Jörn Auf dem Kampe, Redakteur beim Magazin „Geo“, hat für seinen Beitrag zur Arthrose als gesundheitliche Herausforderung den Deutschen Journalistenpreis Orthopädie und Unfallchirurgie 2017 erhalten. Er reduziert das Thema nicht auf Defekte, sondern weitet den Blick auf das Thema Bewegung.

Jörn Auf dem Kampe, diesjähri-ger Preisträger des „Deutschen Journalistenpreises Orthopädie und Unfallchirurgie 2017“ (JOU), arbeitet in der Redaktion

des Magazins „GEO“. Damit genießt er das Privileg, gründlich zu recherchieren und lange Beiträge schreiben zu können. Doch Auf dem Kampe kann auch kurz, wie der DKOU zeigte. „Die Preisverlei-hung finde ich als Wissenschaftsredak-teur natürlich großartig, da sie deutlich macht, dass die eigene Arbeit auch in der medizinischen Fachwelt wahrgenommen wird – also nicht nur in der Welt der Le-ser, sondern auch bei den Experten. Des-halb ist das eine große Auszeichnung für mich“, sagte er bei seiner Ehrung wäh-rend der Kongresseröffnung.

Der JOU wird jährlich von der Deut-schen Gesellschaft für Orthopädie und

Unfallchirurgie e. V. (DGOU) und dem Berufsverband für Orthopädie und Un-fallchirurgie e. V. (BVOU) verliehen. Ge-würdigt werden seit 2010 mit insgesamt 5.000 € herausragende Medienbeiträge über orthopädisch-unfallchirurgische Themen aus den Bereichen Print, Hör-funk, Fernsehen und Internet. Der Ge-winnerbeitrag von Jörg Auf dem Kampe, „Geschmeidig bleiben“, thematisiere das Thema Arthrose als gesundheitliche He-rausforderung lesenswert, vielfältig und gut aufbereitet, befand die Jury (Vorsitz: Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer). Er er-schien in der April-Ausgabe von GEO.

Trägheit ist keine Alternative„Auf dem Kampe reduziert das Thema Arthrose nicht auf die Dimension des al-tersbedingten Defekts. Vielmehr entwi-ckelt er es zu einer anschaulichen Ein-

führung in den menschlichen Bewe-gungsapparat. Er beschreibt die komple-xen Strukturen von Gelenken und Knor-peln mit Hilfe treffender Bilder, erläutert relevante Forschungsvorhaben und gibt nebenbei auch Hinweise, wie Beschwer-den vorzubeugen ist beziehungsweise wie sie gelindert werden können“, so die Laudatio.

Komplexe Recherchen aus Medizin und Anthropologie Für die Jury hat Jörn Auf dem Kampe damit eine häufig thematisierte Erkran-kung sprachlich außerordentlich gelun-gen aufgegriffen und mit Hilfe von Fotos und Infoboxen sehr ansprechend darge-stellt. Seine komplexen Rechercheergeb-nisse aus den Bereichen Medizin und Anthropologie lasse er plastisch in den Text einfließen. Deshalb könne man als Leser auch gut nachvollziehen, was das Credo seines Textes sei: Trägheit ist an-gesichts der menschlichen Anatomie keine Alternative.

Presse/Öffentlichkeitsarbeit BVOU und DGOU

Mehr Informationen: www.bvou.de beziehungsweise www.dgou.de; Stichwort: JOU

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JOU-Preisträger Jörn Auf dem Kampe

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Eintauchen in die BerufspraxisTag der Studierenden beim DKOU 2017

Wie kann man den medizinischen Nachwuchs für das Fach O und U begeistern? Der Tag der Studierenden, initiiert vom Jungen Forum O&U, fand auf dem DKOU bereits zum neunten Mal statt. 100 Medizinstudierende konnten einen Tag lang in die unterschiedlichen Themen und Facetten ihres künftigen Berufsfeldes eintauchen. Neben praktischen Übungen stand auch das Thema „Familisierung und Effizienz am Arbeitsplatz“ auf dem Programm.

E ine der 100 Medizinstudieren-den war die 24-jährige Katha-rina Hemker aus Dresden. Sie studiert im elften Semester Medizin und beginnt im No-

vember ihr Praktisches Jahr. Katharina möchte einmal in die Fußstapfen ihres Vaters treten und selbst Orthopädin werden: „Das Fach O und U finde ich fachlich mit am interessantesten und bei meinem Vater sehe ich, dass der Beruf sich auch gut mit Familie vereinbaren lässt.“ Christine Pohl ist aus Jena ange-reist, um mehr über aktuelle Themen aus O und U zu erfahren und sich überregi-onal mit anderen Studierenden auszu-tauschen.

Gute Perspektiven für den NachwuchsDr. Jan Philipp Schüttrumpf berichtet: „Für den Tag der Studierenden gab es insgesamt 282 Bewerber – 100 davon wurden als Stipendiaten ausgewählt.“ Er

ist Leiter der Sektion Nachwuchsförde-rung des Jungen Forums O&U und hat die Veranstaltung organisiert. Gemein-sam mit den drei DKOU-Kongresspräsi-denten Prof. Dr. Ingo Marzi, Prof. Dr. Andrea Meurer und Prof. Dr. Alexander Beck begrüßte er die Studierenden früh morgens um acht Uhr. „Mit dem demo-grafischen Wandel in unserer Gesell-schaft steigt der Bedarf an Fachärzten für O und U. In Zukunft kommt unse-rem Fach daher eine noch größere Rolle zu“, ermutigte Prof. Meurer zur Facharz-tausbildung.

Prof. Marzi ergänzte: „Wir wünschen euch allen einen spannenden Tag und hoffen, euch mit den praktischen Übun-gen zur Osteosynthese und den wissen-schaftlichen Sessions und Diskussions-runden für unser Fach zu begeistern.“

Chirurgische HandwerkskunstAuf den Tischen im Seminarraum waren Akkubohrer, Schrauben und Längen-messer nebeneinander aufgereiht – man hätte einen Workshop für angehende Tischlermeister vermuten können. Tat-sächlich lernten die angehenden Ortho-päden und Unfallchirurgen im Praxis-kurs der AOTauma Deutschland, wie ein Frakturspalt korrekt geschlossen wird. Gina Grimaldi, eine der zehn Tutorin-nen vom Jungen Forum O&U, sagt: „Praktische Übungen dieser Art werden meist nicht an den Universitäten ange-boten, da die Materialkosten sehr hoch sind. Hier haben die Studierenden aus den höheren Semestern erstmalig die

Gelegenheit, selbst chirurgische Arbeits-techniken praktisch anzuwenden.“ In Zweiergruppen übten die Studierenden, an einem Knochenmodell einen Frak-turspalt zusammenzuziehen. Wie bohrt man exakt, ohne die Durchblutung stark zu schädigen? Schritt eins: Vorbohren mit Akkuschrauber und Bohrbüchse. Schritt zwei: Ein drei Millimeter großes Loch bohren. Schritt drei: Mit einem Längenmesser die Lochtiefe bestimmen und anschließend den Frakturspalt mit der passenden Schraube verschließen. Eigentlich ist das nicht so viel anders wie das Bohren in Holz, Metall oder Stein – nur mehr Millimeterarbeit.

Vereinbarkeit von Beruf und FamilieDie Studierenden nahmen an einer wis-senschaftlichen Session teil, gefolgt von einer Diskussion der Studienergebnisse mit internationalen Experten. Die Nach-wuchsforscher konnten sich dabei einen Überblick darüber verschaffen, was eine wissenschaftlich fundierte Studie und einen guten Vortrag ausmacht.

Aus der Welt der Wissenschaft ging es dann in einen gesundheitspolitischen Diskurs zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Der Fachkräftemangel in O und U und der demografische Wandel könn-ten künftig eine flächendeckende und gute Patientenversorgung gefährden. Experten aus Medizin, Psychologie und Sozialwissenschaft diskutierten gemein-sam über „Familisierung und Effizienz am Arbeitsplatz“. Das Gesundheitssys-tem dürfe das Wohl, die Bedürfnisse und

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die Bedarfslage der Beschäftigten nicht aus den Augen verlieren. Zudem wirkten sich Strukturen der Ungleichheit nicht nur auf Frauen, sondern auch auf Män-ner aus, so der gemeinsame Tenor der Referenten. An einigen Kliniken gibt es daher das Modell „Top-Job-Sharing“: Zwei Personen teilen sich beispielsweise eine Chefarztstelle. Das ist nach festge-legten Regeln möglich, doch unter-schiedliche Führungsstile könnten sich auch negativ auf das Teamklima auswir-ken, so die Bedenken.

Da Veränderungen letzlich von oben eingeleitet werden, fragt das Publikum: „Wie kann die Führungsetage erreicht werden?“ Die Antwort des Podiums: „Change needs time! Vor zehn Jahren bestand das Programm des DKOU noch aus rein fachwissenschaftlichen Sitzun-gen, Familisierung war kein Thema. Gut also, dass mittlerweile öffentlich darüber diskutiert wird.“

Tanzen über den Dächern von BerlinDie Rookie Night hoch über den Dä-chern von Berlin in der Puro Sky Lounge war schließlich ein schöner Ausklang des Tages. In lockerer Atmosphäre tauschten sich Studierende und Tutoren, Junge und Junggebliebene miteinander aus, feierten und tanzten ausgelassen auf den drei Dancefloors. Ein besonderes Highlight: der grandiose Blick von der Dachterrasse auf die beleuchtete Skyline rund um die Gedächtniskirche.

Barbara SinghÖffentlichkeitsarbeit DGOU

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Junges Forum O&U: www.jf-ou.de

Fotogalerie Tag der Studierenden: https://dgou.de/fotogalerien/dkou-2017-tag-der-studierenden

Abb. 1, Abb. 2: Bohren, Messen und Schrauben am Knochenmodell – beim Praxiskurs lässt sich der spätere Berufsalltag erfühlen. Der Tag der Studierenden auf dem DKOU findet seit Jahren großen Anklang. Abb. 3: Erwartungsvoll blicken 100 Medizinstudierende auf den Praxistag in O und U.

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Bewegung ist das A und O 9. Arthrosetag auf dem DKOU 2017

Informationen zu den neuesten Erkenntnissen und Behandlungs­methoden rund um die weltweit häufigste Gelenkerkrankung Arthrose bot der 9. Arthrosetag. Er fand am 26. Oktober 2017 im Rahmen des DKOU mit rund 300 Gästen statt. Zwei Gebärden­sprachdolmetscherinnen übersetzen die Vorträge für die gehörlosen Besucher.

P rof. Erika Gromnica-Ihle, Rheumatologin und Internis-tin sowie Ehrenpräsidentin Deutsche Rheuma-Liga Bun-desverband, und Prof. Wolf-

gang Rüther, Direktor der Orthopädi-schen Universitätsklinik im Klinikum Bad Bramstedt und der Klinik und Poli-klinik für Orthopädie des Universitäts-klinikums Hamburg Eppendorf, be-grüßten die Gäste.

Danach folgten Grußworte der Kon-gresspräsidenten Prof. Andrea Meurer, DGOOC, und Prof. Beck, BVOU, die beide die Bedeutung der Veranstaltung als Schnittstelle von Experten zu Betrof-fenen hervorhoben, da man hier das Neueste aus Medizin und Forschung er-

fahren könne. Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Li-ga Bundesverband, betonte die hohen Erwartungen der Betroffenen in die wei-tere Erforschung von Arthrosen. Dr. Helmut Sörensen, Präsident der gastge-benden Berliner Rheuma-Liga, bedank-te sich bei allen Beteiligten und stellte ein Bauvorhaben für mehr Bewegung vor: Im „Generationenbad“ plane man, Bewegungskurse durchzuführen, neben einem Therapiebad enthalte das Gebäu-de Räume für Trockengymnastik sowie Infrarot- und Kältekabinen.

Bewegung als Poly-PilleMit dem Vortrag „Menschen mit Rheu-ma in Bewegung!“ eröffnete Prof. Klaus

Pfeifer vom Institut für Sportwissen-schaft und Sport der Universität Erlan-gen-Nürnberg den ersten Teil. Aus sei-ner reichhaltigen Erfahrung als Ent-wickler des Bewegungsprogramms „ak-tiv-hoch-r“ und Autor der „Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewe-gungsförderung“ heraus formulierte er pointiert: „Bewegung ist eine Poly-Pille, sie hilft einfach gegen alle Beschwerden.“ Ihm folgte Prof. Klaus-Peter Günther mit dem Vortrag „Konservative und operative Behandlungsverfahren beim älteren Patienten mit Hüft- und Kniear-throse in Deutschland: Wie sieht die ak-tuelle Versorgungslage aus?“ Der Ge-schäftsführende Direktor des Universi-tätsCentrum für Orthopädie und Un-fallchirurgie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, legte dar, welche Behandlungsmethoden man in welchem Stadium der Erkrankung an-wende und bedauerte, dass zu viele Be-troffene keine Physiotherapie verschrie-ben bekämen.

In der Pause zwischen den Vorträgen führte ein Therapeut ausgewählte Mit-mach-Übungen aus dem Bewegungspro-gramm „aktiv-hoch-r“ vor. Viele Gäste informierten sich danach am Rheuma-Liga-Infostand zu diesem und den weite-ren Angeboten sowie der Mitgliedschaft.

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Kongress und Tagung

300 Gäste wollten beim 9. Arthrosetag mitmachen.

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Nach der Pause berichtete Prof. An-dreas Halder, Chefarzt der Klinik für operative Orthopädie der Sana Kliniken Sommerfeld, Außerplanmäßiger Profes-sor der Otto-von-Guericke Universität, Magdeburg, über „Aktivität und Sport mit Knieprothese – Was ist möglich? Was ist erlaubt?“. Erfreulicherweise habe es in den letzten Jahrzehnten deutliche Fortschritte bei Medizintechnik und Operationsverfahren gegeben. Inzwi-schen könnten Prothesentragende nach ihrer Operation in der Regel moderate Bewegungsaktivitäten wieder aufneh-men, bei komplexeren Sportarten sei dies jedoch nicht immer möglich.

Hoffnung auf BiomarkerNeues aus der Arthrose-Forschung be-richte Prof. Frank Zaucke in seinem Vor-trag „Volkskrankheit Arthrose: neus-te Erkenntnisse zu Ursachen, Dia-

gnose und Therapie“. Der Biochemiker aus dem Forschungsbereich Arthrose, Orthopädische Universitätsklinik Fried-richsheim, Frankfurt am Main, erklärte, dass Arthrose in der modernen Zeit zu-nehme und vor hundert Jahren noch deutlich weniger verbreitet gewesen sei. Deshalb gewinne die Forschung in die-sem Bereich an Bedeutung, so arbeite man zurzeit etwa an der Erkennung ei-nes Biomarkers, der am Anfang von Ar-throseerkrankungen stehe.

Zum Abschluss des Arthrosetags sprach Prof. Andreas Kurth, Chefarzt Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin, Asklepios Klinik Birkenwerder, über das Thema „Wenn es kracht im Gebälk – Osteoporose und

Arthrose“. Der Fachmann für Knochenkrank-

heiten verdeut-lichte anschau-

lich, dass die Schwere der Folgen eines Sturzes mit

dem zuneh-menden Alter

der Betroffenen auch steige − dagegen

schützten aus reichend Bewe-gung sowie eine gezielte Sturzprävention.

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Malte AnderschStellv. Geschäftsführer Rheuma­Liga Berlin

Aktiv-hoch-r: Der perfekte Mix für mich und mein Leben!

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Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 29

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Rekorde über RekordeEuropäischer Schulter- und Ellenbogenkongress

Als Highlight dieses Jahres richteten die Deutsche Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie e. V. (DVSE) gemeinsam mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin vom 13. bis 16. September 2017 den 27. SECEC-ESSSE Kongress der Europäischen Gesellschaft für Schulter- und Ellenbogenchirurgie in Berlin aus. Nach Würzburg im Jahr 1991 und Heidelberg 2003 gelang es, diesen hochrangigen internationalen Kongress wieder nach Deutschland und erstmals nach Berlin zu holen.

D ie DVSE ist eine der größ-ten Fachgesellschaften im deutschsprachigen Raum. Der Austausch und die Ko-operation mit anderen wis-

senschaftlichen Gesellschaften und Ver-bänden sind integrale Bestandteile der nationalen und internationalen Aktivi-täten der DVSE. Eine besondere Ehre des diesjährigen Kongresses war es, das 30-jährige Jubiläum der 1987 gegründe-ten europäischen Gesellschaft feiern zu können.

Der Kongress fand mitten im Herzen Berlins im InterContinental Hotel statt. Die lange Tradition des Hauses verbun-den mit den sehr modernen Räumlich-keiten ließen eine innovative, aber den-noch familiäre Atmosphäre entstehen, die zum wissenschaftlichen Austausch anregte. Der Berliner Kongress konnte selbst auch ein Stück Geschichte der Eu-

ropäischen Gesellschaft für Schulter- und Ellenbogenchirurgie schreiben, denn es gelang, gleich zwei Rekorde auf-zustellen. Mit 947 eingereichten Abs-tracts aus über 30 Nationen, ein Drittel davon außerhalb Europas, wurde die bisher höchste Anzahl von Beitragsein-reichungen erzielt. Auch die Teilneh-merzahl von insgesamt 1.572 Besuchern aus 59 Ländern überstieg alle bisherigen Rekorde.

Hochkarätiges ProgrammEin hochwertiges wissenschaftliches Programm mit vielfältigen Veranstal-tungsformaten erwartete die Kongress-teilnehmer. Im Rahmen von zwei Sym-posien berichteten Experten jeweils über den aktuellen Stand im Bereich der dis-talen Bizepssehne und der anterioren knöchernen Schulterinstabilität, ange-fangen von der Anatomie und Biome-chanik bis hin zu Diagnostik, verschie-denen Versorgungstechniken, Kompli-kationen und der Rehabilitation. Neun Instruktionskurse zu Themen rund um die Rotatorenmanschette, osteoporoti-sche proximale Humerusfrakturen, El-lenbogensteife, radiohumerale Arthrose, Endoprothetik und moderne arthrosko-pische Techniken an Schulter und Ellen-bogen ermöglichten einen regen Aus-tausch mit internationalen Experten. Auch während der insgesamt 123 Vor-träge im Rahmen der verschiedenen wis-senschaftlichen Sitzungen entstanden viele interessante Diskussionen. In der

Sitzung der nationalen Fachgesellschaf-ten (AGA und DVSE) wurden die Ergeb-nisse der multizentrischen Studien zu Akromioklavikulargelenk, Schulterin-stabilität und der Rotatorenmanschette präsentiert. Zahlreiche Lunch-Work-shops wurden durch die kollaborieren-den Firmen angeboten. Die Europäische Gesellschaft für Schulter-und Ellenbo-genrehabilitation (EUSSER) organisierte den EUSSER Rehabilitation Day mit ver-schiedenen Sitzungen zu Schulter- und Ellenbogenverletzungen im Sport und deren Rehabilitation.

Einblicke in die RechtsmedizinWeitere Höhepunkte boten die Beiträge der beiden Gastreferenten Prof. Michael Tsokos und Prof. Felix H. „Buddy“ Sa-voie III. Prof. Tsokos, Leiter des rechts-medizinischen Institutes der Charité, gab einen spannenden Einblick in die Neuheiten der forensischen Medizin des 21. Jahrhunderts. Der Past ASES-Präsi-dent Prof. Savoie III, New Orleans, gab ambitionierten jungen Ärzten hilfreiche Tipps für eine erfolgreiche Karriere.

Ausführlicher Kongressberich unter: www.dvse.info

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Kongress und Tagung

Prof. Michael Tsokos (Gastreferent), Prof. Markus Scheibel (Kongresspräsident) und Prof. Roger Emery (Gesellschafts­präsident) (v.l.)

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Prof. Markus Scheibel BerlinPräsident DVSE

30 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

AUS UNSEREM FACH | Kongress und Tagung

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Entscheidungen zwischen Leben und Tod

Neue Anforderungen an Patientenverfügungen

In einer Patientenverfügung wird vermerkt, in welcher konkreten Lebens- und Krankheitssituation welche Maßnahmen durchgeführt werden und welche unterbleiben sollen. Bei der Ermittlung des mutmaßlichen Patientenwillens besteht aber immer die Gefahr, dass der Patient in der konkreten Situation vielleicht doch anders entschieden und lebenserhaltende Maßnahmen gewollt hätte. Bestehen entsprechende Anhaltspunkte, sollte der behandelnde Arzt darauf hinwirken, das Betreuungsgericht einzuschalten.

W ann ist eine Patienten-verfügung für den Arzt verbindlich? Die Angst ist groß, einer-seits bestimmte Be-

handlungsmaßnahmen pflichtwidrig zu unterlassen oder – andererseits – uner-wünschte Behandlungsmaßnahmen ge-gen den Willen des Patienten vorzuneh-men. In der Regel wird der behandelnde

Arzt im Zweifel die Angehörigen bezie-hungsweise einen Betreuer hinzuziehen. Fragen, die beantwortet werden sollen, sind dabei insbesondere:

— Ist der Inhalt der Patientenverfügung konkret genug, also verbindlich?

— Sind die Formvorschriften eingehal-ten?

— Was ist, wenn Angehörige widerspre-chen oder sich uneinig sind?

— Muss ein Betreuer bestellt werden? — Wer entscheidet im Zweifel abschlie-ßend?

Die Patientenverfügung wird dann rechtlich relevant, wenn ein voll ge-schäftsfähiger Patient (Volljähriger) ein-willigungsunfähig (geworden) ist – etwa, wenn er im Koma liegt. Wenn der Patient aber zum Beispiel verwirrt ist, ist es nicht immer klar, ob er im Besitz sei-

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Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 31

Recht | AUS UNSEREM FACH

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ner geistigen Fähigkeiten ist, um eine wirksame und selbstbestimmte Ent-scheidung zu treffen. Da der behandeln-de Arzt die Feststellung der Einwilli-gungsunfähigkeit trifft, sollte er sich im-mer mit Angehörigen abstimmen oder im Zweifel das zuständige Betreuungs-gericht einschalten.

Patientenverfügung muss konkret formuliert seinPatientenverfügungen müssen immer schriftlich abgefasst und vom Patienten in einem Zustand erstellt worden sein, in dem er noch einwilligungsfähig war. Was inhaltlich zu beachten ist, hat der Bundesgerichtshof (BGH) mit seinen ak-tuellen Beschlüssen vom 6.7.2016 – XII ZB 61/16 – und vom 8.2.2017 – XII ZB 604/15 – festgelegt: Die Patientenverfü-gung ist für den Arzt nämlich nur dann rechtlich verbindlich, wenn darin einer-seits ganz spezifische Behandlungssitu-ationen und andererseits konkrete ärzt-liche und pflegerische Maßnahmen be-schrieben werden. Der Patient muss da-her dezidiert festlegen, welche Maßnah-men er in welcher Situation (z. B. „im Sterben liegend“, „unheilbar erkrankt“) wünscht beziehungsweise nicht wünscht. Nicht ausreichend ist es nach den Ent-scheidungen des BGH, wenn Patienten-verfügungen Sätze enthalten wie „Ich lehne lebenserhaltende Maßnahmen ab“ oder „Ich wünsche ein würdevolles Ster-ben.“ Solche Patientenverfügungen sind zu unbestimmt und binden den Arzt rechtlich daher nicht.

Über welche konkreten Maßnahmen kann der Patient entscheiden?Konkrete ärztliche Maßnahmen, über deren Durchführung oder Unterbleiben der Patient in der Verfügung bestimmen darf, müssen in der Patientenverfügung ausdrücklich beschrieben werden und können sich auf nachfolgende Maßnah-men erstrecken:

— künstliche Ernährung, — Beatmung, — Dialyse, — Organersatz, — Wiederbelebung, — Verabreichung von Medikamenten, — Schmerzbehandlung, — alternative Behandlungsmaßnahmen, — Gestaltung des Sterbeprozesses.

Wer entscheidet über die Patientenverfügung?Sobald ein Patient einwilligungsunfähig ist, muss ein Betreuer bestellt werden. Dies ist häufig ein Angehöriger. Er prüft, ob überhaupt eine Patientenverfügung oder eine Vorsorgevollmacht existiert. Wenn dies nicht der Fall ist, muss er mit den Angehörigen und dem behandeln-den Arzt gemeinsam den mutmaßlichen Willen des Betroffenen ermitteln und eine abgewogene Entscheidung über die im Einzelnen zur Debatte stehenden Be-

handlungsmaßnahmen treffen – immer im wohlverstandenen Interesse des Be-troffenen. Liegt eine Patientenverfügung vor und ist sie aktuell, entscheidet der Angehörige oder Betreuer, ob die getrof-fenen Anordnungen bestimmt genug sind und auf die aktuelle Behandlungs-situation passen. Hierzu wird er auf In-formationen durch den behandelnden Arzt angewiesen sein und sich eng mit diesem und den (anderen) Angehörigen abstimmen.

Der behandelnde Arzt sollte gemein-sam mit dem Betreuer die Behandlungs-situation und die Prognose besprechen und gemeinsam entscheiden, welche Maßnahmen zulässig sind. Letztlich ent-scheidet immer der (mutmaßliche) Wil-le des Patienten. Diesen zu ermitteln, ist die vorrangige Aufgabe des Betreuers beziehungsweise der Angehörigen – nicht des Arztes. Grundsätzlich ist dar-auf zu achten, dass keine Entscheidun-gen getroffen werden, bevor ein Betreuer bestellt ist. In der Regel wird auch erst dieser den Arzt vom Vorliegen einer Pa-tientenverfügung unterrichten.

Abgrenzung zur Vorsorgevollmacht Von der Patientenverfügung, mit der der Patient selbst die Durchführung oder

das Unterbleiben von bestimmten Maß-nahmen anordnet, ist die Vorsorgevoll-macht zu unterscheiden; mit ihr über-trägt der Patient die Entscheidungsbe-fugnis auf einen Dritten. der dann an seiner Stelle entscheidet. Eine Vorsorge-vollmacht kann auch neben einer Pati-entenverfügung bestehen. Sie kann zwar auch mündlich erteilt werden, sollte je-doch aus Dokumentations- und Nach-weisgründen immer schriftlich erfolgen.

Auch für die Vorsorgevollmacht hat der BGH in seinen oben genannten Be-schlüssen konkretisiert, dass der Bevoll-mächtigte auf Grundlage einer Vorsor-gevollmacht den Abbruch beziehungs-weise das Unterlassen lebenserhaltender Maßnahmen in Vertretung des Patien-ten bestimmen darf. Inhaltlich sind die Anforderungen an die Vorsorgevoll-macht allerdings weniger streng, so dass keine ausdrückliche Nennung von Be-handlungssituationen oder Maßnahmen erforderlich ist. Es muss jedoch hinrei-chend deutlich werden, dass sich die Entscheidungskompetenz des Bevoll-mächtigten auf die Vornahme bezie-hungsweise das Unterlassen der in § 1904 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 BGB genannten Maßnahmen bezieht (gefährliche Heil-eingriffe, Behandlungsabbruch). Es muss sich darüber hinaus unmittelbar aus der Vollmacht ergeben, dass sich der Betroffene darüber im Klaren ist, dass die jeweilige Entscheidung mit der be-gründeten Gefahr des Todes oder eines schweren oder länger dauernden ge-sundheitlichen Schadens verbunden sein kann. Wenn dies nicht der Fall ist, muss das Betreuungsgericht zur Entscheidung angerufen werden.

Abgrenzungsfragen in der PraxisWirksame (konkrete) Patientenverfü-gung versus wirksame Vorsorgevoll-macht: Der Inhalt der Patientenverfü-gung ist maßgebend. Sind sich der Be-treuer und der Bevollmächtigte nicht einig, ist grundsätzlich der Patienten-verfügung der Vorzug zu geben. Im Zweifel entscheidet das Betreuungsge-richt.Unwirksame oder keine Patientenver-fügung versus Wirksame Vorsorgevoll-macht: Der Inhalt der Vorsorgevoll-macht ist in dieser Konstellation maßge-bend, das heißt der Bevollmächtigte ent-

„Letztlich entscheidet immer der mutmaßliche

Wille des Patienten.“

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scheidet und berücksichtigt den mut-maßlichen Willen des Patienten.Patientenverfügung und Vorsorgevoll-macht sind unwirksam/liegen nicht vor/passen nicht zur konkreten Be-handlungssituation: Der Betreuer ent-scheidet unter Berücksichtigung des mutmaßlichen Willens des Patienten. Geht es um den Abbruch lebenserhalten-der Maßnahmen, ist das Betreuungsge-richt anzurufen.Wirksame Patientenverfügung, aber Angehörige widersprechen: Stellt der Betreuer fest, dass die Patientenverfü-gung wirksam ist, ist dieser Wille grund-sätzlich verbindlich. Allerdings geht es darum, den mutmaßlichen Willen des Patienten zu ermitteln. Sofern also An-gehörige widersprechen, sollte im Zwei-fel das Betreuungsgericht angerufen werden.Betreuer und Arzt sind sich nicht einig, ob die Patientenverfügung wirksam ist oder ob sie eine konkrete Behand-

lungssituation erfasst: Das Betreuungs-gericht wird angerufen, dieses muss ent-scheiden.Vorsorgevollmacht ist inhaltlich unbe-stimmt, es geht um den Abbruch von lebenserhaltenden Maßnahmen: Das Betreuungsgericht muss angerufen wer-den.

Die Einzelfallkonstellationen zeigen, dass letztlich nicht der Arzt über Leben und Tod des Patienten entscheidet; viel-mehr kommt es ausschließlich darauf an, den mutmaßlichen Willen des nicht entscheidungsfähigen Patienten zu er-mitteln. Dabei müssen Angehörige, Be-treuer, Bevollmächtigte, die verantwort-lichen Ärzte und das Betreuungsgericht zielführend zusammenwirken. Siehe auch: www.bmjv.de, Stichwort Formula-re, Muster und Vordrucke.

FazitAls behandelnder Arzt muss man die zu-vor beschriebenen rechtlichen Rahmen-

bedingungen und die möglichen Kon-fliktsituationen im Blick haben. Denn in der konkreten Situation muss der Arzt wissen, wie er mit Einwänden von An-gehörigen oder Zweifeln an der Wirk-samkeit der Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht umgehen muss.

Bei der Ermittlung des mutmaßlichen Patientenwillens besteht immer die Ge-fahr, dass der Patient in der konkreten Situation vielleicht doch anders ent-schieden und lebenserhaltende Maßnah-men gewollt hätte. Bestehen entspre-chende Anhaltspunkte, sollte der behan-delnde Arzt darauf hinwirken, das Be-treuungsgericht einzuschalten.

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eDr. Albrecht Wienke, RA KölnFachanwalt für Medizinrecht

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 33

Recht | AUS UNSEREM FACH

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Visitenkarte im NetzNeustart von Orthinform

Millionen Nutzer von Google und ähnlichen Suchmaschinen durchforsten das Netz auf der Suche nach Gesundheitsinformationen, Krankheiten und spezialisierten Ärzten. „Rückenschmerzen“ wird in Deutschland millionenfach gegoogelt. Diesen Trend nimmt das BVOU-Patienteninformations- und Arztsuchportal Orthinform auf.

D as Portal Orthinform ist ein seit Jahren etablierter Service des BVOU, der Pa-tienteninformation und Arztsuche kombiniert.

Hier können sich Patienten über Erkran-kungen des muskuloskelettalen Systems informieren und ihren Orthopäden und Unfallchirurgen vor Ort finden. Mit der völligen Neugestaltung des Portals bietet Orthinform künftig nicht nur ein zeitge-mäßes Design und eine mobiloptimierte Nutzeroberfläche, sondern auch eine en-gere Verknüpfung von Fachinformatio-nen über Krankheiten und Therapieop-tionen mit regional tätigen Experten.

Die monatelangen Vorarbeiten zum neuen Orthinform hat ein engagiertes Team aus aktiven BVOU-Mitgliedern um die BVOU-Landesvorsitzende West-falen-Lippe, Dr. Angela Moewes, und den BVOU-Präsidenten Dr. Johannes Flechtenmacher geleistet, unterstützt von Anne Faulmann aus dem BVOU-Presseteam.

Neben der kompletten Überarbeitung von Struktur und redaktionellen Inhal-ten für medizinische Laien wurden die Arztprofile deutlich erweitert, um jedem BVOU-Mitglied die Möglichkeit zu ge-ben, die eigene Expertise informativ und repräsentativ darzustellen. Zentraler Dreh- und Angelpunkt in Orthinform ist die einzelne Ärztin und der einzelne Arzt. Und das unabhängig vom Tätig-keitsort in Praxis oder Klinik.

Jedes BVOU-Mitglied kann aus einer Vielzahl an Spezialisierungen, Therapie-methoden et cetera diejenigen auswäh-len, mit denen sie oder er in Orthinform und bei Google gefunden werden möch-te. Ärzteteams in Praxis und Klinik soll-ten sich abstimmen, wer sich mit wel-chen Kompetenzen auf Orthinform prä-sentiert.

Das Gesamtportfolio einer Praxis oder Klinik wird über die Einzelkompetenzen der mitarbeitenden Kolleginnen und Kollegen repräsentiert. Dies entspricht auch dem Grundgedanken des neuen Orthinform: Das Wir der starken Indivi-duen in Orthopädie und Unfallchirurgie stärken und gemeinsam wachsen.

Auch den technischen Entwicklungen der letzten Jahre und den aktuellen Möglichkeiten des Internets wird das

neue Orthinform gerecht. Die neue Website besitzt ein sogenanntes Respon-sive Design. So ist sie auf Tablet, PC und Smartphone gleichermaßen gut lesbar und steht mit allen Funktionen zur Ver-fügung. Durch Suchmaschinenoptimie-rung werden sowohl der einzelne Arzt

als auch die Gesundheitsinformationen auf Orthinform bei Google referenziert und wandern in den Google-Trefferlis-ten Schritt für Schritt nach oben. Sucht ein Internetnutzer nach Krankheiten und Behandlungsmethoden oder nach Experten aus Orthopädie und Unfall-chirurgie, wird er diese bei Google auch dann finden, wenn er noch nie etwas von Orthinform gehört hat.

Millionen Patienten suchen nach Stichworten aus O und UPro Monat registriert die Suchmaschine Google in Deutschland etwa 4,7 Milliar-den Suchanfragen, erklärte der Online-Marketing-Experte André Lönser, der den BVOU bei der Entwicklung des neu-en Orthinform-Portals unterstützt hat, während des DKOU 2017. Jeder zweite Internetnutzer suche dabei auch nach konkreten Krankheitssymptomen, wie zum Beispiel Rückenschmerzen (zwei Millionen Anfragen pro Tag).

Genau auf dieses Suchverhalten ist das neue Orthinform abgestimmt: Sowohl innerhalb der Suchfunktion des Portals als auch innerhalb der Arztprofile und

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Einfach, übersichtlich, zielgerichtet: das überarbeitete Portal Orthinform

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der redaktionellen Inhalte wie dem Pa-tientenlexikon wird der einzelne Arzt mit seinen individuellen Spezialgebieten verknüpft und kann so von möglichen Patienten besser gefunden werden. Des-halb ist es auch wichtig, dass jedes BVOU-Mitglied sein Profil auf Orthin-form regelmäßig aktualisiert und seine eigenen Schwerpunkte festlegt.

Anhand einer automatischen Stand-orterkennung regionalisiert Orthinform die Suchergebnisse seiner Nutzer und liefert so eine Liste der passenden Spezia-listen in unmittelbarer Nähe des Nut-zers, selbst wenn dieser keine Region eingetragen hat. Ergänzend ist selbstver-ständlich die gezielte Suche nach Ort oder Postleitzahl möglich.

Diagnose-Assistent und informative Profile helfen bei der ArztsucheNeben der Suchfunktion hilft auf Orth-inform ein praktischer Diagnose-Assis-tent, den richtigen Arzt für bestimmte Beschwerden zu finden. Vom Körperteil über das Symptom bis hin zu in Frage kommenden Diagnosen werden die Nut-zer zu einer Auswahl regional passender Ansprechpartner geführt und erhalten außerdem leicht verständliche Fachin-formationen zu den verschiedenen Er-krankungen und Behandlungsmetho-den.

Haben die Patienten den Arzt ihrer Wahl gefunden, erfahren sie auf dessen Profil mehr über seine Leistungen, Kon-taktmöglichkeiten und Sprechzeiten und können sogar, wenn der einzelne Arzt entsprechende Angaben hinterlegt, gleich online einen Termin vereinbaren.

Expertise durch Fachbeiträge und ArztprofileDem Orthinform-Projektteam ist es da-rüber hinaus besonders wichtig, dass das Patientenportal von Ärzten selbst aktiv mitgestaltet und weiterentwickelt wird. Als Mindestbeitrag wird dabei die Ak-tualisierung des eigenen Profils inklusi-ve des Hochladens eines guten Profilfo-tos angesehen. Kolleginnen und Kolle-gen sind außerdem dazu eingeladen, selbst Fachbeiträge im Portal zu verfas-sen. So können Ärzte ihre Fachkompe-tenz kommunizieren.

Die Informationsangebote des Por-tals für Patienten sollen Schritt für Schritt erweitert und ergänzt werden: Durch aktuelle Nachrichten und Fach-beiträge im Patientenlexikon und im News-Bereich, aber auch durch hoch-wertige Bilder und Videos soll Orthin-form zum führenden Informationspor-tal für Orthopädie und Unfallchirurgie ausgebaut werden.

Diese Medien stehen registrierten Ärztinnen und Ärzten zur Erweiterung ihrer persönlichen Profile zur Verfü-gung. Später werden weitere Angebote zur Digitalisierung der Arzt-Patienten-Kommunikation sowie zur Vernetzung von Ärzten, auch über die Sektorengren-zen hinweg, folgen.

Ärztinnen und Ärzten soll dabei die Sorge um die eigene Homepage sowie um die Ergänzung moderner Kommu-nikationsangebote und Apps für ihre Pa-tienten erheblich erleichtert oder ganz genommen werden. Es wird möglich sein, die eigene Homepage komplett in Orthinform abzubilden, was insbeson-dere niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen sowie Gemeinschaftspraxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) entgegenkommt.

Orthinform: Symbol einer starken GemeinschaftOrthinform ist deutlich mehr als die x-te Arztsuchmaschine. Was die einzelne Praxis, ein MVZ oder eine Klinik auch mit einer noch so gut optimierten Homepage nicht erreichen kann, ist die Kraft eines starken, pulsierenden Por-tals.

Orthinform schafft einerseits eine starke Gemeinschaft mit deutschland-weit aktuell circa 5.500 Arztprofilen, die

sich gemeinsam im Portal präsentieren werden. Dadurch verbessert sich bereits die Positionierung jedes einzelnen Arz-tes bei Google und anderen Suchmaschi-nen. Hinzu kommt die regionale Opti-mierung der Einträge und Suchergebnis-se. Bereits heute erhält man bei Google unterschiedliche Ergebnisse, je nach dem aktuellen Standort des Suchenden.

Kombiniert werden die Arztprofile mit ausführlichen Informationen über Krankheiten und Behandlungsmetho-den. Das schafft eine Relevanz mit regi-onaler Fokussierung, die von Google ex-trem stark bevorzugt wird. Einige Mo-nate nach Einführung von Orthinform und Anreicherung des eigenen Profils kann es deshalb gut sein, dass das eigene Orthinform-Profil in Google-Trefferlis-ten oberhalb der eigenen Homepage platziert wird.

So unterstützt Orthinform als über-regionales Portal die einzelne Ärztin und den einzelnen Arzt, bei seinen Spe-zialthemen und Leistungen eine regio-nale Themenführerschaft zu erlangen. Einzige Voraussetzung ist die kontinu-ierliche Aktualisierung und Erweiterung des eigenen Profils auf Orthinform.

Orthinform kann und will dabei den individuellen Arzt-Patienten-Kontakt nicht ersetzen. Das Portal unterstützt den Nutzer jedoch bei der Suche nach Gesundheitsinformationen und will über das Leistungsspektrum von Ortho-päden und Unfallchirurgen in Deutsch-land informieren.

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Dr. Jörg Ansorg BerlinBVOU-Geschäftsführer

Zum Orthinform-Angebot zählen Nachrichten und Lexika-Texte

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Dr. Angela Moewes Bochum BVOU-LandesvorsitzendeWestfalen-Lippe

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 35

Versorgung und Standards | AUS UNSEREM FACH

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Sektion RehabilitationPhasenmodell in der orthopädisch-unfallchirurgischen Reha

In den letzten Jahren verringerte sich zunehmend die Krankenhausverweildauer nach orthopädisch-unfallchirurgischen Eingriffen am Haltungs- und Bewegungsapparat, insbesondere auch bei Patienten mit komplexeren Operationen sowie älteren Patienten mit therapiebedürftigen Komorbiditäten. Gleichzeitig stieg der Anteil an Patienten, die die Kriterien der Reha-Fähigkeit für eine Anschlussheilbehandlung (AHB) bei Entlassung aus der Akutklinik noch nicht erfüllen.

O bwohl eine nahtlose Reha-bilitation Grundlage für eine optimale Reintegrati-on in den Alltag und das berufliche Leben ist, wer-

den derzeit immer wieder Patienten in die Kurzzeitpflege oder nach Hause ent-lassen, wo eine adäquate rehabilitative Versorgung in der Regel nicht gewähr-leistet ist. So sank laut REDIA-Studie im Zeitraum von 2003 bis 2009 der Anteil der Direktverlegungen in eine Rehabili-tationsklinik kontinuierlich, während im gleichen Zeitraum die Zeit zwischen dem Akutaufenthalt und dem Beginn der Rehabilitation zunahm. Auch Daten von Polytraumapatienten aus den Jah-resberichten des Traumaregisters zeigen eine solche Tendenz.

Ungenutztes Reha-PotenzialWertvolles Rehabilitationspotenzial bei den Betroffenen bleibt dabei ungenutzt. Eine frühzeitige, auf das individuelle Leistungsvermögen angepasste Rehabi-litation wäre aber sinnvoll, damit funk-tionelle Defizite am Haltungs- und Be-wegungsapparat und psychische Folgen möglichst gering bleiben und Patienten frühzeitig ihre alte Leistungsfähigkeit wiedererlangen. So könnten gerade bei noch erwerbstätigen Patienten auch die Kosten eines Arbeitsausfalls reduziert werden, die mitunter bis zu zwei Drittel der Gesamtkosten ausmachen. Eine zeit-nahe Rehabilitation verringert zudem die Gefahr, dass aus den betroffenen Pa-

tienten chronisch Kranke werden. Dazu bedarf es aber intensivierter rehabilita-tiver Aufwendungen. So ist festzustellen, dass in den letzten Jahren bei Verlegung dieser Patienten in eine Rehabilitations-klinik die Behandlungsanforderungen aller am Rehabilitationsprozess beteilig-ten Berufsgruppen deutlich gestiegen sind. Oft besteht noch ein erheblicher Pflegebedarf und durch Komorbiditäten wie kardiopulmonale oder auch neuro-logische Einschränkungen und einem allgemein verringerten Allgemeinzu-stand eine mangelnde Mobilität, sodass

keine Möglichkeit besteht, dass diese Pa-tienten zum Beispiel an Gruppenthera-pien teilnehmen. Auch kommt es häufi-ger zu aufwendigen Wundversorgungen durch eine nicht abgeschlossene oder ge-störte Wundheilung und einem insge-samt erhöhten Diagnostikbedarf etwa durch notwendige engmaschige Labor-kontrollen, Großgerätediagnostik oder für die weitere Behandlung erforderliche Konsiliaruntersuchungen in anderen Fachgebieten (Innere Medizin, Neurolo-gie, Urologie). Im Rahmen nosokomial erworbener Infektionen müssen Patien-

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36 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

AUS UNSEREM FACH | Versorgung und Standards

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ten zudem manchmal isoliert werden, was den organisatorischen und materi-altechnischen Rehabilitationsaufwand zusätzlich erhöht.

Vernetzte Strukturen erforderlichAlles in allem bedarf es bei diesen Pati-enten eines umfassenden, interdiszipli-när angelegten und in vernetzten Struk-turen ärztlich organisierten, ganzheitli-chen Behandlungsansatzes, der mehr Zeit für Visiten- und interdisziplinäre Teambesprechungen, durchzuführende Assessments, eine aktivierende Pflege und vor allem eine individualisierte The-rapie erfordert.

Zudem reichen die üblichen drei Wo-chen Rehabilitation in der Regel nicht aus, die gesetzten Rehabilitationsziele zu erreichen. Angesichts dieser besonderen Herausforderungen kann nicht jede Re-habilitationsklinik diese Aufgaben er-füllen, da die strukturellen räumlichen und technisch-apparativen Vorausset-zungen, insbesondere aber die Personal-ressourcen hierzu meist nicht ausrei-chend sind. Im Rahmen des üblichen AHB- und BGSW-Verfahrens nach ei-nem Aufenthalt in einer Akutklinik geht man von einem zeitgerechten und un-komplizierten Heilverlauf aus. Entspre-chend fehlen in den meisten Rehabilita-tionskliniken vor allem die personellen Kapazitäten sowohl im Pflege- als auch im Therapiebereich, um diese Patienten adäquat rehabilitieren zu können.

Gestuftes PhasenmodellDie Sektion Rehabilitation der DGOU sieht daher zusammen mit der Vereini-gung Technische Orthopädie und der Arbeitsgemeinschaft Leitender Konser-vativer Orthopäden und Unfallchirur-gen die Notwendigkeit – analog dem auf Initiative der Bundesarbeitsgemein-schaft für Rehabilitation (BAR) vor über 20 Jahren in der Neurologie eingeführ-ten Phasenmodell –, auch in der ortho-pädisch-unfallchirurgischen Rehabilita-tion ein gestuftes Phasenmodell zu eta-blieren.

Dieses sechsstufige Phasenmodell gliedert die Behandlung in:

— eine Akutphase (Phase A), — eine Frührehabilitation mit Vorhal-tung akutmedizinischer Behand-lungsoptionen (Phase B),

— eine postakute Rehabilitation mit in-tensivierter Therapie und unterstüt-zender Pflege (Phase C),

— eine Phase der Anschlussrehabilitati-on (Phase D),

— bei Bedarf eine weiterführende Reha-bilitation zur Teilhabe (Phase E) und

— eine Nachsorgephase (Phase F).Einzelne Phasen können auch übersprun-gen werden, sofern hierfür die individu-ellen Voraussetzungen gegeben sind.

Die Phase C ist dabei als die Phase defi-niert, in der der Patient

— aufgrund von Komplikationen, Be-gleiterkrankungen oder Verletzungs-mustern und -folgen noch fachärzt-lich regelmäßig kontrolliert werden muss,

— noch nicht selbstständig im Bereich der ADL ist und ein hoher Pflegebe-darf besteht,

— noch einer umfangreichen individu-alisierten multimodalen Therapie bedarf.

Oftmals besteht in dieser Phase zudem die Notwendigkeit einer weiteren kon-siliarischen Abklärung und Therapie und der Bedarf an psychologischer In-tervention, um Krankheits- und Trau-mafolgen zu verarbeiten. Ausschlagge-bendes Kriterium für die Phase C ist so-mit die interdisziplinär zu betrachtende Fallschwere, die allein durch den Bar-thel-Index mit der Beurteilung des Pfle-gebedarfs nur unzureichend abgebildet wird. Die Entscheidung, ob ein Patient eine Frührehabilitation benötigt oder nach Abschluss der Akutbehandlung in einer Phase C oder D behandelt werden sollte, trifft der verlegende Arzt anhand der zuvor beschriebenen Kriterien.

Ausgewählte RehaklinikenDazu bedarf es aber auch Rehabilitati-onskliniken, die diesen strukturellen und personellen Anforderungen gerecht werden können, sodass nicht jede Reha-bilitationsklinik eine Phase-C-Versor-gung durchführen kann. Die Phase C soll das betroffene Patientenklientel in die Selbstständigkeit bei den ADL füh-ren und die Rehabilitationsfähigkeit nach den AHB-Kriterien der Deutschen Rentenversicherung (DRV) herstellen.

Das Phasenmodell der orthopädisch-unfallchirurgischen Rehabilitation bie-tet die Chance, das Outcome nach schweren Verletzungen oder größeren orthopädischen Operationen zu verbes-sern. Die unmittelbar an die Akutphase oder Frührehabilitation anschließende postakute Rehabilitation stellt eine be-sondere Herausforderung dar, die nur geleistet werden kann, wenn die aufge-führten Anforderungen erfüllt werden. Derartige Leistungen müssen aber zwin-gend anders vergütet werden. Auch wenn die Einführung einer solchen Pha-se C zunächst zu einer Erhöhung der di-rekten Behandlungskosten führen wird, werden damit Phasen des Rehabilitati-onsstillstandes vermieden, die langfris-tig zu höheren direkten und vor allem indirekten Folgekosten führen.

Die Erfolge des Phasenmodells der neurologischen Rehabilitation können und müssen daher auch schwer betroffe-nen orthopädisch-unfallchirurgischen Patienten zugänglich gemacht werden. Dies ist nicht nur eine medizinische He-rausforderung, sondern insbesondere eine politische.

Dieser Beitrag ist ein Gemeinschaftspro-jekt der Sektion Rehabilitation der DGOU, des Arbeitskreises Traumarehabilitation der DGOU, der Vereinigung Technische Or-thopädie e. V. und der Arbeitsgemein-schaft Leitender Konservativer Orthopäden und Unfallchirurgen (ALKOU).

Dr. Harmut Bork, Sendenhorst Dr. Jean-Jacques Gläsener, Hamburg Prof. Dr. Bernhard Greitemann, Bad Rothenfelde Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann, Frank-furt/MainProf. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach Dr. Stefan Middeldorf, Bad Staffelstein Dr. Johannes Schröter, Wiesbaden Dr. Stefan Simmel, Murnau

„Frühe, dem individuellen

Leistungsvermögen angepasste

Rehabilitation wäre sinnvoll.“

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Versorgung und Standards | AUS UNSEREM FACH

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Fakten aus dem FachWeißbuch Konservative O und U erschienen

Nach langer Vorbereitung liegt das „Weißbuch Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie“ nun vor. Auf einer Pressekonferenz im Vorfeld des DKOU 2017 präsentierten die DGOU und der BVOU die Veröffentlichung.

W odurch zeichnet sich die konservative Or-thopädie und Unfall-chirurgie im Einzel-nen aus? Was leistet

sie, wodurch ist sie aber auch gefährdet? Was braucht und verdient sie? Antwor-ten auf alle diese Fragen gibt das neue „Weißbuch Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie“. Es zeigt anhand einer Vielzahl von Daten und Fakten, was die konservativen Methoden in Deutschland leisten können und wie es um sie bestellt ist.

In zehn Forderungen erklären die Au-toren zudem, wie die konservative The-rapie gestärkt werden kann, damit gute Behandlungskonzepte flächendeckend für alle Patienten zur Verfügung stehen. Das Weißbuch steht kostenlos zum

Download zur Verfügung. Kommentie-rungen im Rahmen des Open Access sind ausdrücklich gewünscht.

Kosten im Gegenwert eines Mittelklassewagens – pro Minute Nach der Einführung vermittelt Kapitel 2 einen Überblick über klinische Bilder und somit über die Erkrankungen und Verletzungen, die konservative Ortho-päden und Unfallchirurgen versorgen, sowie über die Übergänge zu operativen Behandlungsoptionen. Auch präventive Ansätze, beispielsweise die Thematisie-rung von Adipositas als eigenständigem Risikofaktor für eine Arthrose, werden angesprochen. Kapitel 3 thematisiert die Krankheitslast muskuloskelettaler Er-krankungen und liefert Daten zur Epi-demiologie. Schon vor rund zehn Jahren

beliefen sich die Kosten für die Behand-lung von Erkrankungen und Verletzun-gen des Haltungs- und Bewegungsappa-rats in Deutschland auf den Gegenwert eines Mittelklassewagens – pro Minute.

Kapitel 4 gibt einen Einblick in gängige diagnostische Verfahren, Kapitel 5 wid-met sich dem umfangreichen Spektrum an therapeutischen Verfahren und Vor-gehensweisen. Kapitel 6 gibt einen Über-blick über die Versorgungsstrukturen und Restriktionen. So fehlen beispiels-weise aus finanziellen Gründen konser-vative orthopädische und unfallchirurgi-sche Akutbetten in bundesdeutschen Krankenhäusern. Diese Schieflage beein-trächtigt auch die Aus- und Weiterbil-dung junger Ärzte im konservativen Be-reich. Zu geringe Budgets erschweren au-ßerdem in Reha-Kliniken und Praxen

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Versorgung und Standards

Prof. Ingo Marzi, Prof. Reinhard Hoffmann, Prof. Andrea Meurer, Dr. Matthias Psczolla, Prof. Bernd Kladny, Prof. Alexander Beck (v. l.) bei der Präsentation des neues Weißbuches in der Bundespressekonferenz

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AUS UNSEREM FACH | Versorgung und Standards

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den umfassenden Einsatz konservativer Therapien. Kapitel 7 widmet sich der sek-toralen Vernetzung und der Kooperation mit anderen Gesundheitsfachberufen.

Kapitel 8 beschäftigt sich mit der Qua-litätssicherung im Fach. Kapitel 9 um-fasst Fragen der Prävention, Kapitel 10 informiert über die Kompetenzen in der konservativen Orthopädie und Unfall-chirurgie, vor allem über Aspekte der Aus- und Weiterbildung, der Forschung, der Leitlinienarbeit und über neue Ver-sorgungsstrukturen.

Versorgungsengpässe für eine alternde Bevölkerung vermeiden„Durch nicht-operative Behandlungs-methoden können wir in vielen Fällen erfolgreich und risikoarm Schmerzen lindern, Beweglichkeit und Lebensqua-lität verbessern oder das Fortschreiten von Erkrankungen bremsen“, betonte Dr. Matthias Psczolla. Er hat am Ende im Auftrag von DGOU und BVOU die Fertigstellung des Weißbuchs verant-wortet. Die konservativen Behandlungs-optionen hält er angesichts des demogra-fischen Wandels für ausgesprochen wichtig. Mit der Alterung der bundes-deutschen Bevölkerung werden nach Meinung der Weißbuch-Autoren unter anderem Arthrose und Osteoporose zu-nehmen. Dies legt zum Beispiel die Stu-die zur Gesundheitsentwicklung in Deutschland (DEGS1) des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Datenauswertungen für die Jahre 2008 bis 2011 nahe. So lit-ten bei den 70- bis 79-Jährigen die Hälf-te der Frauen und ein Drittel der Männer unter arthrotischen Veränderungen an Finger- und Wirbelgelenken sowie an Knie-, Hüft- und Schultergelenken.

Weiterbildungsverbünde zwischen Kliniken und PraxenDoch „die sichere und erfolgreiche An-wendung konservativer Behandlungs-methoden erfordert eine gute Weiterbil-dung aller Orthopäden und Unfallchir-urgen, eine intensive Zusammenarbeit mit Patienten und mit nicht-ärztlichen Fachberufen wie Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern“, so Psczolla. Weiterbildungskliniken mit konservati-ven Schwerpunkten und Weiterbil-dungsverbünde zwischen Kliniken und Praxen seien ein erster wichtiger Schritt.

Auch die Grundlagen- und Versor-gungsforschung müsse gestärkt werden, fordern die Autoren. „Viele konservati-ve Methoden, wie etwa die manuelle Medizin, beruhen bisher auf Erfah-rungswerten“, sagte Psczolla. „Wir müssen in klinischen Studien untersu-chen, welche Patienten von diesen The-rapien am meisten profitieren und so eine evidenzbasierte Grundlage dafür schaffen.“

Zehn Forderungen zur Zukunft der konservativen O und U1. Die konservative O und U muss in allen Bereichen gestärkt werden.2. Es muss sichergestellt werden, dass die konservativen Behandlungsinhalte allen

Patienten zur Verfügung stehen, die davon profitieren – auch in operativ ausge-richteten Kliniken.

3. O und U müssen adäquate Therapiealternativen anbieten, die sich nicht in erster Linie an wirtschaftlichen Gesichtspunkten der Versorgung orientieren. Vor einer Operation sollten die konservativen Behandlungsmöglichkeiten leitliniengerecht ausgeschöpft worden sein. Die dazu notwendige Finanzierung ist sicherzustel-len. Das Zweitmeinungsverfahren muss sozialrechtlich und qualitätsgesichert verankert werden.

4. Die Vernetzung zwischen den Sektoren sollte im Sinne der Patientensicherheit und der Qualitätssicherung vorangetrieben werden.

5. Die Weiterbildung in den konservativen Verfahren der O und U muss in der Mus-ter-Weiterbildungsordnung adäquat abgebildet sein. Für die Zusatzweiterbil-dung Orthopädische Rheumatologie muss stärker geworben werden. Kenntnis-se in psychosomatischer Grundversorgung und psychosoziale Kompetenzen ge-hören untrennbar zum Fach. Alle Weiterzubildenden müssen die Inhalte des ge-samten Fachs im ambulanten Bereich und in den Kliniken der Akutversorgung und der Rehabilitation erlernen können. Die Weiterbildung muss ausreichend fi-nanziert werden.

6. Grundlagen- wie Versorgungsforschung in der konservativen O und U müssen gestärkt werden. Die Universitäten müssen dafür größere Anstrengungen unter-nehmen und beispielsweise Lehrstühle für konservative O und U einrichten.

7. Für die Prävention von Krankheiten in O und U spielen konservative Inhalte eine große Rolle. Zukunftsweisende Präventionskonzepte müssen weiter erforscht und gefördert werden. Diese Arbeit darf das Fach O und U nicht anderen Fach-gebieten überlassen, sondern muss sich daran beteiligen.

8. Die interdisziplinäre Kooperation mit nichtärztlichen Gesundheitsberufen ist in den einzelnen Sektoren und beim Einsatz multimodaler Behandlungskonzepte unverzichtbar. Genauso unverzichtbar ist allerdings auch der Primat ärztlicher Indikationsstellung, Diagnostik und Behandlungsführung. Die Gesamtverant-wortung liegt beim Arzt.

9. Die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe wird unterstützt. Sie sollte al-lerdings nicht zu einem sogenannten Direktzugang führen, also der Möglichkeit, ohne Überweisung eines Orthopäden oder Unfallchirurgen einen Physiothera-peuten oder Ergotherapeuten aufzusuchen. Bei anstehenden Modellversuchen wie der Blankoverordnung, bei der Auswahl, Dauer und Abfolge einer Therapie eigenverantwortlich von Physiotherapeuten festgelegt werden, müssen sich Schnittstellen und Budgetverantwortlichkeiten an der Patientensicherheit und der notwendigen Qualität orientieren. Die ärztliche Gesamtverantwortung muss erhalten bleiben.

10. Ärztliche Osteopathie und osteopathische Verfahren gehören als Erweiterungen der Manuellen Medizin zur konservativen O und U. In diesem Bereich hat sich zu-dem die Delegation an entsprechend qualifizierte Physiotherapeuten bewährt. Sie sollte weiterentwickelt werden.

Johannes Flechtenmacher, Bernd Kladny und Matthias Psczolla

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Sabine Rieser Presse BVOU

Download des Weißbuchs als Gesamt-PDF: https://www.degruyter.com/view/product/ 485172

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Versorgung und Standards | AUS UNSEREM FACH

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Die Digitalisierung der MedizinVernetzung als Chance

Nicht erst seit der Bundestagswahl hat das Schlagwort „Digitalisierung” die deutsche Gesundheitspolitik und die Medizin fest im Griff. Es gibt kaum Fachzeitschriften oder Kongresse, die das Thema nicht berücksichtigen. Anknüpfend an das „E-Health-Gesetz“ von 2016 wird von der Politik beim flächendeckenden Aufbau einer digitalen Infrastruktur im Gesundheitswesen ein starkes Engagement zu erwarten sein.

D ie Digitalisierung kann nicht für unser Fach geson-dert betrachtet werden – dafür ist sie zu global und interdisziplinär, wie man an

der Diskussion um digitale Sicherheit oder auch Big Data leicht abschätzen kann. Im Umkehrschluss gibt es deshalb aber kaum einen Bereich der Digitalisie-rung, der O und U nicht betrifft und so-mit nicht aktiv mitgestaltet werden sollte.

Beim Einbezug von Patienten in die Führung der eigenen Gesundheit („pati-

ent empowerment“) können digitale Mittel künftig neue Optionen eröffnen, auch wenn der Umfang dieser Einbin-dung teils noch kontrovers diskutiert wird. In einer aktuellen Umfrage be-leuchteten Holderried et al. [Holderried M et al. Z Orthop Unfall. 2017 Aug 24. doi: 10.1055/s-0043-116941] „Chancen und Risiken der Telemedizin in der Or-thopädie und Unfallchirurgie“. Die Au-toren bestätigten unter anderem inter-nationale Daten mit einem Trend zu mündigeren Patienten, die besser infor-

miert zunehmend an Diagnostik und Behandlungsablauf beteiligt werden möchten.

Digitale NetzwerkeIn der Gesundheitsversorgung dürften die Akteure auch in O und U künftig noch näher zusammenrücken. Digitale Netzwerke zwischen Klinik, Praxis und Rehabilitation werden eine Versorgung und Betreuungskontinuität junger Digi-tal Natives, gerade aber auch älterer Pa-tienten umfassender ermöglichen.

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IT und Online

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Auf Klinikebene sind Krankenhausinformationssysteme heute bereits etabliert, elektronische Patientenakten werden zunehmend verwendet. Im Stationsalltag können zum Bei-spiel Clinical Decision Support Systems Ärzte dabei unter-stützen, pharmakologische Interaktionsrisiken zu reduzie-ren. In Klinik und Praxis eröffnen digitale Schnittstellen au-ßerdem wichtige Verbindungen zu Kollegen und Patienten – durch Online-Videosprechstunden, e-Arztbriefe oder di-gitale Terminvergabesysteme.

Mobile Gesundheit – relevant für unser Fach?Bei Berichten über Mobile Health steht unser Fach weniger im Fokus als andere Fachgebiete mit deren mobilerAufzeich-nung von Schrittmacher- oder Blutzuckerdaten oder der po-tenziellen App-Diagnostik von Hautveränderungen. Doch unzählige Sport-Apps decken nicht nur das kardiovaskulä-re, sondern auch das muskuloskelettale System ab. Über Pa-tiententagebücher und physiotherapeutische Anleitungen hinaus können Apps für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden, wie Zens et al. es für das „Back on Track“-Projekt zur Erforschung der Therapie von vorderen Kreuzbandrup-turen beschrieben [Zens M et al. JMIR Mhealth Uhealth. 2017;5:e23.]. Rechtlich kritisch ist andererseits die nicht un-übliche Nutzung von Kommunikations-Apps, wie etwa WhatsApp, zur schnellen Versendung von Röntgenbildern oder patientenbezogenen Informationen [Mobasheri MH et al. BMJ Innov. 2015; 1:174-181].

Der digitale OP der ZukunftMit der Navigation stehen operativ tätigen Orthopäden und Unfallchirurgen schon heute sehr hilfreiche digitale techni-sche Unterstützungsmittel zur Verfügung. Erste 3D-Dru-cker in O und U ermöglichen es, sich dezidiert auf komple-xe Eingriffe vorzubereiten und viele Forschungsvorhaben zur Gestensteuerung von Geräten im OP, wie auch zu Smart Implants versprechen wichtige Neuerungen für Operateure und Patienten (s. OUMN 3/2017, S. 51).

Wir werden uns dem Fortschritt nicht verschließen kön-nen – daher sollten wir ihn mitgestalten, um aktiv mitzube-stimmen, wohin die digitale Reise unser Fach führt.

Warum sollten nicht DGOU und DGOOC medizinische Apps zertifizieren, wie dies aktuell bereits durch die inter-nistische AG „DiaDigital“ für diabetesbezogene Apps er-folgt (Gießelmann K. Dtsch Arztebl. 2017;114:35-36)? Um möglichst viele dieser für uns alle wichtigen Aspekte zu be-leuchten, wird Digitalisierung ein Hauptthema auf dem DKOU 2018 sein.

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BerlinLeiter AG Digitalisierung der DGOOC

IT und Online | AUS UNSEREM FACH

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 41

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Weiterbildung und Versorgungsstrukturen

Vom Deutschen Ärztetag 2017

Was hat die Weiterbildung mit den Versorgungsstrukturen zu tun? Diese Frage stellt sich bei den Entscheidungen des Deutschen Ärztetages 2017 in Freiburg. Dieser hatte nämlich beschlossen, dass die Facharztkompetenz „Allgemeinchirurgie“ erhalten bleiben soll, obwohl sich alle chirurgischen Fachgesellschaften in Anbetracht der Versorgungsstrukturen in Deutschland dagegen ausgesprochen hatten. Sie hatten die Zusammenlegung der „traditionellen“ Allgemeinchirurgie mit der (Allgemein- und) Viszeralchirurgie empfohlen.

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N achdem mit der Weiterbil-dungsordnung 2003 das Gebiet Orthopädie und der Schwerpunkt Unfallchirur-gie aus dem Gebiet Chirur-

gie zu einem Fach Orthopädie und Un-fallchirurgie zusammengelegt worden waren, stellte sich diese Frage schon ein-mal auf dem Ärztetag 2010 in Dresden. Trotz einer zunehmenden Spezialisierung in allen Kliniken Deutschlands wurde der Berücksichtigung in der Weiterbil-dungsordnung eine Abfuhr erteilt und „das überzogene Selbstverständnis ein-zelner Fachgesellschaften“ (Dr. Schröder, DÄT Dresden 2010) kritisiert. Auch jetzt wird argumentiert, dass einer Fachgesell-schaft eine Stellungnahme nicht zustehe, sondern diese eine ureigene Aufgabe der Ärztekammern sei. Interessanterweise kamen damals wie jetzt auch beim Ärz-tetag in Freiburg die Befürworter der All-gemeinchirurgie überwiegend aus dem Ärztekammerbereich Westfalen-Lippe.

Im Übrigen stellt sich die Frage, ob es immer eines gesetzlich verbrieften Rechts bedarf, um bei der Debatte über ein Thema eine Meinung vertreten zu dürfen.

Ärztetag setzt sich über den Konsens der Fachgesellschaften hinwegEs erscheint ungewöhnlich, wenn sich der Deutsche Ärztetag bei der Fort-schreibung der Weiterbildung der Chir-urgie sich ohne Not über das gemeinsa-me Verständnis aller chirurgischen Fachgesellschaften hinwegsetzt. Das regt zur Spekulation an, dass kaum fachliche Inhalte diese Position begründen kön-nen, wie im Weiteren detailliert hinter-fragt wird. Vielmehr scheinen das Fest-halten und Wiedereinführen von Struk-turen aus dem letzten Jahrhundert als stiller Berater bei der Beschlussfassung mit am Tisch gewesen zu sein. Der Ge-setzgeber hat mit dem Krankenhaus-strukturgesetz einen klaren Impuls für Zentralisierung und Spezialisierung ge-setzt – das wird kaum ein Wiederaufle-ben des Allgemeinchirurgen zur Folge haben. Und die deutschen Krankenhäu-ser haben dies längst verstanden, wie die Entwicklung auf der Ebene der Fachab-teilungen eindrücklich belegt.

Die Spezialisierung der Medizin ist ein Megatrend, der sich seit 2010 durch-

gängig fortgesetzt hat und auch die Chir urgie als Ganzes betrifft. 1997 wa-ren 22 % der Kliniken in Allgemein- und Unfallchirurgie (beziehungsweise Or-thopädie) getrennt. 2009 waren es nach einer Erhebung der DGOU bereits 75 % und 2015 sind es nun 81 % aller Kliniken, die getrennte Strukturen vorhalten, da-von sind 76 % der Grund- und Regelver-sorger [1,2].

Wo bleibt die Spezialisierung?Ist es dann nicht angebracht, der Spezia-lisierung auch in der Weiterbildung Rech-nung zu tragen? – Nach dem Beschluss des Ärztetages in Freiburg soll aber der Allgemeinchirurg für die „Chirurgie des Häufigen“ erhalten und umfassend wei-tergebildet werden. Dementsprechend soll es eine inhaltliche Verbesserung und Präzisierung der allgemeinchirurgischen

Tab. 1: Die 20 häufigsten Operationen bei vollstationär behandelten Patienten in Krankenhäusern 2016

OPS- und Prozedurenschlüssel

Operationsanlass Anzahl

1 5-469 Andere Operationen am Darm 395.398

2 5-758 Rekonstruktion weiblicher Geschlechtsorgane nach Ruptur, post partum (Dammriss)

341.637

3 5-032 Zugang zur Lendenwirbelsäule, zum Os sacrum und zum Os coccygis

299.417

4 5-513 Endoskopische Operationen an den Gallengängen 267.076

5 5-749 Andere Sectio caesarea 254.264

6 5-820 Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk 232.746

7 5-896 Chirurgische Wundtoilette (Wunddebridement) mit Entfernung von erkranktem Gewebe an Haut und Unterhaut

232.726

8 5-812 Arthroskopische Operation am Gelenkknorpel und an den Menisken

231.858

9 5-794 Offene Reposition einer Mehrfragment-Fraktur im Gelenkbereich eines langen Röhrenknochens mit Osteosynthese

213.821

10 5-511 Cholezystektomie 203.665

11 5-839 Andere Operationen an der Wirbelsäule 193.487

12 5-811 Arthroskopische Operation an der Synovialis 188.404

13 5-916 Temporäre Weichteildeckung 186.890

14 5-822 Implantation einer Endoprothese am Kniegelenk 186.829

15 5-800 Offene chirurgische Revision eines Gelenkes 178.212

16 5-530 Verschluss einer Hernia inguinalis 176.876

17 5-452 Lokale Exzision und Destruktion von erkranktem Gewebe des Dickdarmes

176.309

18 5-787 Entfernung von Osteosynthesenmaterial 175.006

19 5-900 Einfache Wiederherstellung der Oberflächenkontinuität an Haut und Unterhaut

170.004

20 5-814 Arthroskopische Refixation und Plastik am Kapselbandapparat des Schultergelenkes

168.816

Operationen insgesamt 16.709.813*

Statistisches Jahrbuch: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Krankenhaeuser/ Tabellen/DRGOperationen.html* Einige Operationsnummern enthalten mehrere Positionsnummern.

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 43

Weiter- und For tbildung | AUS UNSEREM FACH

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Kompetenz geben. Nun lässt sich die Chir urgie des Häufigen leicht in der Bun-desstatistik nachlesen (Tab. 1): Demnach sind allein unter den abgebildeten ersten 16 Operationen des Rankings allenfalls drei (Nr. 7, 13, evtl. 18), die keiner Spezi-alisierung bedürfen [3].

Soll nun der Allgemeinchirurg Band-scheiben-, Kniegelenk- und Schulterope-rationen vornehmen und Hüftendopro-thesen einsetzen, weil diese Operationen sehr häufig sind? Und auch bei scheinbar einfachen Eingriffen wie Cholezystekto-mie und Thyreodektomie gibt es Hin-weise auf Volume/Outcome-Zusammen-hänge. Kann der Allgemeinchirurg den Anforderungen an die Qualität der Leis-tungserbringung überhaupt gerecht wer-den? Und stehen so dem Beschluss des Ärztetages nicht die Qualitätssicherung und die Bürgerorientierung entgegen, wie sie in der Definition der Weiterbil-dungsordnung erwähnt werden?

Die Weiterbildungsbezeichnung ist entsprechend der Definition der Bundes-ärztekammer nämlich der Nachweis für erworbene Kompetenz. Sie dient der Qualitätssicherung der Patientenversor-gung und der Bürgerorientierung [4]. Folgt man dem Beschluss des DÄT, stellt sich fast die Frage nach einer Fach- zu-mindest nach einer Rechtsaufsicht über Beschlüsse zur Weiterbildung, wem im-mer diese auch zustehen könnte. Dies ist keine generelle Kampfansage an die ärztliche Selbstverwaltung, aber zurzeit existiert kein Mechanismus, der auch bei offenkundig die Ansprüche von weiter-bildungs-verletzenden Beschlüssen zu einer inhaltlichen Korrektur führt.

Es ist Fakt, dass es eine direkte Bezie-hung zwischen der Anzahl durchgeführ-ter Eingriffe und deren Ergebnis gibt (Vo-lume-Outcome). Bei der Knieendopro-thetik etwa steigt bei Kliniken mit klei-nen Versorgungszahlen die Wahrschein-lichkeit auf einen Revisionseingriff inner-halb von zwei Jahren um 50 % gegenüber den Kliniken mit großen Leistungszahlen [5]. Für die Kniegelenksendoprothetik hat dies schon vor Jahren zur Einführung ei-ner Mindestmenge geführt. Dies gilt auch für bisher untersuchte viszeralchirurgi-sche Eingriffe der Schilddrüsenoperatio-nen und in der Pankreaschirurgie [6].

Die Bürger haben sich längst darauf eingestellt. Sie wollen den Spezialisten.

106 Minuten Fahrtzeit vom Wohnort halten sie im Mittel für zumutbar, um in einer spezialisierten Klinik behandelt zu werden [7]. Die aktuelle Analyse der Er-reichbarkeit von Krankenhäusern zeigt sogar, dass 73,2 % der Bevölkerung in 10 Minuten und 97,5 % in 20 Minuten das nächste Krankenhaus der Grundversor-gung erreichen [8].

Krankenhäuser bilden den den hohen Spezialisierungsgrad abBei alledem geht es aber nicht nur um den einzelnen Bürger, sondern auch um unser solidarisches Gesundheitssystem. Eine

höhere Revisionsquote, mehr Komplika-tionen kosten mehr Geld. Kein Wunder, dass die Kostenträger daher die Speziali-sierung in Zentren fördern. „Damit bil-den Krankenhäuser heute in ihrer Orga-nisation den hohen Spezialisierungsgrad in den chirurgischen Fächern ab und ent-wickeln sich vermehrt in Richtung der auch von der Politik geforderten Zent-ren“, stellten Professor Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer fest, Generalsekre-tär der DGCH und Präsident des BDC, sowie Professor T. Pohlemann, Präsident der DGCG, fest. Nur in diesen speziali-sierten Einheiten sei der einzelne Opera-teur imstande, die notwendige Expertise für die Behandlung seiner Patienten zu entwickeln. „Ein Chirurg, der einen Darmkrebs exzellent operiert, kann nicht genauso erfahren in der Chirurgie des Gelenkersatzes sein“, betont Meyer.

Dass dies von den Krankenhausstruk-turen nicht zu trennen sei, betonte Prof. Dr. Boris Augurzky vom RWI Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung auf dem Hauptstadtkongress 2017. Diese sei-en nach wie vor in einigen Regionen un-günstig, es gebe zu viele kleine Einrich-

tungen, eine zu hohe Krankenhausdich-te und zu wenig Spezialisierung. Fasst man aber kleinere Einrichtungen zu-sammen, dann ist auch das Problem leicht zu lösen, dass bei spezialisierten chirurgischen Abteilungen Fachärzte je-der Ausrichtung auch im Dienst tätig sein müssten. Dies war beim Ärztetag in Freiburg als wesentliches Hindernis für geteilte und damit spezialisierte Abtei-lungen vorgebracht worden.

Qualität und Quantität in der LeistungserbringungVersorgungsstrukturen werden von der Politik vorgegeben. Sie ist natürlich vor-rangig an nachhaltigen und kosteneffizi-enten Lösungen interessiert. Das 2015 verabschiedete Krankenhausstrukturge-setz stellt das Kriterium einer qualitativ hochwertigen und patientengerechten Versorgung in den Vordergrund. Beson-ders wichtig für die Ausrichtung der Krankenhäuser ist die Verkoppelung von Qualität und Quantität in der Leis-tungserbringung. Leistungen mit nach-gewiesen hoher Qualität sollen nämlich von Leistungsabschlägen ausgenommen werden können, was ja eine differenzier-te Qualitätsbeurteilung in den Kranken-häusern erfordert. Dafür wurde eigens ein Qualitätsinstitut (IQTIG) eingerich-tet, in dem sektorübergreifend die Daten gesammelt und publiziert werden. Der politische Wille, dies umzusetzen, ist unverkennbar.

Spezialisierung nur in ZentrenMindestmengen, Facharztstandard, ju-ristische Aspekte, die „Ambulantisie-rung“ der Medizin, auch in der Chirur-gie, lassen es unmöglich erscheinen, dass ein Allgemeinchirurg in seiner Weiter-bildung auch nur ein Mindestmaß an Eingriffen erlernen kann, die er selbst-ständig durchführen kann und be-herrscht. In Deutschland werden derzeit zum Beispiel in 179 Kliniken weniger als 20 Hüfterstimplantationen und in 759 Kliniken weniger als 20 Hüftendopro-thesenwechsel im Jahr durchgeführt. Und dabei gehört die Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk zur „Chi-rurgie des Häufigen“. Wie also soll in diesen, meist allgemeinchirurgischen Kliniken, der Arzt in Weiterbildung das notwendige „Know-how“ für diese Ein-

„Die Spezialisierung in der Medizin ist nicht aufzuhalten und wird weiter fortschreiten.“

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AUS UNSEREM FACH | Weiter- und For tbildung

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griffe erwerben? Dass nur eine Speziali-sierung in Zentren die vom Bürger und der Politik geforderte Verkoppelung von Qualität und Quantität erbringen kann, haben die DGOOC durch die Etablie-rung von Endoprothesenzentren (Endo-cert) und die DGU in ihren Traumazen-tren und dem Traumanetzwerk hinrei-chend bewiesen.

Was folgt daraus?

— Die Spezialisierung ist in der Medizin nicht aufzuhalten und wird auch in Deutschland wie in ganz Europa wei-ter fortschreiten [9].

— Wenn die Weiterbildungsbezeichnung entsprechend der Definition der Bun-desärztekammer der Patientenversor-gung dienen soll, dann muss sie diesen Entwicklungen Rechnung tragen.

— Bei der Fortentwicklung der Weiter-bildungsordnung muss den interna-tionalen wissenschaftlichen Erforder-nissen des Fachgebiets sowie den Er-

fordernissen einer qualitativ hoch-wertigen Versorgung Rechnung ge-tragen werden.

— Bei Dissens über Grundsatzfragen bezüglich der genannten Themen muss ein Konsens mit den Fachgesell-schaften gesucht werden, und es ist über einen Konfliktlösungsmecha-nismus nachzudenken, der im Dis-sensfall Lösungsoptionen erarbeitet.

— Dass ein zukünftiger Allgemeinchir-urg in der „Chirurgie des Häufigen“ umfassend weitergebildet und damit eine inhaltliche Verbesserung und Präzisierung der allgemeinchirurgi-schen Kompetenz erreicht wird, ist praktisch unmöglich.

— Angehende Chirurgen in eine nicht zukunftsfähige Allgemeinchirurgie zu locken, ist unehrenhaft, ebenso wie die Nutzung der Weiterbildungsord-nung als politisches Kampfmittel zum Erhalt überholter, aus qualitativer Sicht eher zweifelhafter Strukturen.

Es ist zu hoffen, dass sich die Verant-wortlichen dieser Problematik noch ein-mal annehmen, zumal alle chirurgi-schen Fachgesellschaften einen konsen-tierten Vorschlag vorgelegt haben.

Literatur bei den Verfassern

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Dr. Jürgen MalzahnAbt. Stationäre Versorgung, Rehabilitation, Geschäfts-führungseinheit Versorgung, AOK-Bundesverband Berlin

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Prof. Dr. Fritz Uwe NiethardAachen em. Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 45

Weiter- und For tbildung | AUS UNSEREM FACH

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Lufthansa Aviation Training fliegt Kliniken anInterpersonal Competence (IC)

„Von Piloten lernen“ heißt die Idee, die hinter dem Kursformat „Interpersonal Competence“ (IC) für Ärzte, Anästhesisten und Pflegepersonal steht. Denn auch wenn die Parallelen nicht offensichtlich sind, haben Piloten und Ärzte doch einiges gemeinsam: Beide haben das Leben von Menschen in der Hand. In der Medizin ist der Faktor Mensch gar die Hauptursache für vermeidbare Zwischenfälle.

P iloten und Ärzte müssen in hochkomplexen Situationen schnell Entscheidungen tref-fen und beide arbeiten in fes-ten Hierarchien. Ihre Fehler

können schwerwiegende Folgen haben. Deshalb entstand vor etwa zwei Jahren unter Ärzten die Idee, bei der Lufthan-

sa anzuklopfen und einen Austausch anzuregen. Prof. Dr. Dr. Hoffmann, Ge-neralsekretär der Deutschen Gesell-schaft für Orthopädie und Unfallchir-urgie (DGOU) griff seinerzeit zum Te-lefon: „Ich dachte mir, dass wir in punc-to Fehlerkultur einiges von der Luft-fahrt lernen können. Technisches und

prozedurales Know-how haben wir, aber interpersonelle Kompetenz ist heute ebenso wichtig.“

Es klappte, sodass in der Folge ein ge-meinsames Konzept für IC-Trainings von Lufthansa Aviation Training (LAT) und der DGOU entwickelt wurde. Nach einer Startphase, in der Kurse unter dem

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AUS UNSEREM FACH | Weiter- und For tbildung

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Dach der AUC Akademie der Unfallchi-rurgie GmbH stattfanden, werden sie nun von LAT angeboten. Erste Koopera-tionspartner sind die berufsgenossen-schaftlichen Akut- und Rehakliniken (BG Kliniken). Der offizielle Auftakt dazu fand am 13. September 2017 im Rahmen einer Pressekonferenz statt. Die Klinikgruppe ist nun mit dem flächen-deckenden Trainingsprogramm zur För-derung der interpersonellen Kompetenz Vorreiter im medizinischen Sektor. Ihr Ziel ist, mit über 50 mehrtägigen Lehr-gängen in den nächsten drei Jahren mehr als 1.000 Mitarbeiter aus allen Fachrichtungen in IC zu schulen.

Fehlerketten reduzierenDenn Ursachen für Zwischenfälle in der Medizin sind vielfältig. Eine Um-frage aus 2016, durchgeführt von DGOU und LAT, belegt, dass unter an-derem Zeitdruck, mangelnde Kommu-nikation, Personalmangel, Stress und Überforderung Ursachen für Zwi-schenfälle sind. Es gibt jedoch Strategi-en, mit deren Hilfe sich Häufigkeit und Fehlerketten reduzieren lassen. Diese werden bereits erfolgreich bei der Luft-hansa angewandt. Seitdem haben sich kritische Zwischenfälle deutlich redu-ziert. „In der Luftfahrt haben wir mit 2016 das sicherste Jahr in der Geschich-te der zivilen Luftfahrt hinter uns, und ein extrem hohes Sicherheitsniveau er-reicht. Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnern eine ähnliche Ent-wicklung in der Medizin anzustoßen. Safety first!“, sagt Martin Egerth, Seni-or Product Manager Human Factors Training der LAT GmbH.

Training ist TeamsacheDas in der Luftfahrt bewährte Trai-ningsprogramm wurde nun von Piloten, Psychologen und Ärzten für die Medizin weiterentwickelt. Es geht um die Verbes-serung der Zusammenarbeit und Kom-

munikation im Team. Entscheidungen sollen gemeinsam und anhand von Fak-ten getroffen werden, Stress und Work-load müssen reduziert werden. Teilneh-mer lernen, Probleme anzusprechen, Feedback zu geben, Führungseigen-schaften auszubauen und sich gegensei-tig zu motivieren.

Mehr Sicherheit in KlinikenZiel ist, die Sicherheitskultur in den Kliniken zu stärken. Es geht darum, das Vertrauen zwischen den Patienten und dem medizinischen Personal zu stärken und die Patientensicherheit zu erhöhen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der

Stärkung des Faktors Mensch. Das be-inhaltet auch eine bessere Fehlerkultur. „Es soll ein kontinuierlicher kultureller Wandel erfolgen, das ist das Ziel“, sagt Christoph Eylmann, Projektleiter bei den BG Kliniken. „Allerdings braucht das seine Zeit, denn unsere Mitarbeiter auf allen Ebenen müssen allmählich für das Thema sensibilisiert werden. Das System wird sich deshalb nur langsam bewegen, aber steter Tropfen höhlt den Stein.“ Für die BG Kliniken besitzt dies einen großen Stellenwert. Am Ende hilft diese Kultur nicht nur den Patien-ten, sondern auch den Mitarbeitern, die sich mit dem Unternehmen identifizie-ren können, sich respektiert fühlen und sicherer ihre Entscheidungen treffen können.

Informationen zum Kurs: www.interpersonal-competence-training.com

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OUSwetlana Meier,

Öffentlichkeitsarbeit DGOU

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Akademie für Orthopädie und Unfallchirurgie

Erfolgreicher Start des Gemeinschaftsprojekts

Zum DKOU 2017 haben BVOU und DGOU als erstes Zeichen der neu gegründeten, gemeinsamen Akademie erfolgreich das Internetportal AOUC.de gestartet. Akademie und Portal sollen als Plattform und Navigationshilfe dazu beitragen, die Vielfalt an Weiter- und Fortbildungsangeboten in O und U zu erschließen. Dabei geht es vor allem um den strukturierten Zugang zu etablierten Angeboten. Erst in zweiter Linie wird die gemeinsame Akademie mit eigenen Angeboten den Markt ergänzen. Mit der neuen Akademie soll die Einheit des Fachs O und U weiter gestärkt und für den Nachwuchs greifbar werden.

M it der neuen Akademie für Orthopädie und Un-fallchirurgie (AOUC), deren Homepage (www.aouc.de) zu Beginn des

Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2017 on-line ging, hat eine länger entwickelte Idee endlich Form angenommen: Die Idee, dass dem immer stärkeren Zusammen-wachsen der Fächer Orthopädie und Un-fallchirurgie eine gemeinsame Akademie folgen muss. Vor zehn Jahren wurde die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie gegründet (DGOU). Gemeinsam mit dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V. (BVOU) strebt sie eine Repräsentation von O und U als starkes, gemeinsames Fach an. Dieses gemeinsame Fach hat als „Marke“ großes Zukunftspotenzial, nicht zuletzt angesichts der demografischen Herausforderungen in Deutschland.

Nach dem Zusammenrücken der wis-senschaftlichen Fachgesellschaften und des Berufsverbandes ist eine gemeinsa-me Akademie als gemeinsames Dach für Weiter- und Fortbildungsangebote in O und U die logische Konsequenz. Bei der Umsetzung sind natürlich die seit Jahren etablierten Strukturen in den Einzelge-sellschaften und Verbänden zu berück-

sichtigen, weshalb in einem ersten Schritt die gemeinsame Akademie vor allem Plattform und nicht Anbieter sein wird. Ein Wegweiser durch die Vielfalt der Angebote. Ein Expedia für Weiter- und Fortbildung in O und U.

In der Gründungsvereinbarung für die AOUC, die aus rechtlichen und steu-erlichen Gründen als gemeinsames Re-ferat von DGOU und BVOU besteht, heißt es hierzu: „Zweck der AOUC ist der Austausch, die Koordination und die Bündelung von rein ideellen Interessen in den Bereichen medizinische Ausbil-dung, Weiterbildung und Fortbildung sowie der Bewertung von Veranstaltun-

gen aus den Bereichen Aus-, Weiter- und Fortbildung.“

Die Erfahrung zeigt, dass ein großes Interesse an Weiter- und Fortbildungs-angeboten besteht, doch die Orientie-rung nicht einfach ist. Eine gemeinsame Akademie und ihre Homepage könnten idealerweise dazu beitragen, sowohl für angehende junge Ärztinnen und Ärzte in O und U wie für erfahrene Kollegin-nen und Kollegen auf der Suche nach vervollständigenden, spezifischen Kur-sen Hilfestellung zu geben.

Es wird deshalb eine wesentliche Auf-gabe der AOUC sein, Projektgruppen zu bilden, die mit Hilfe von entsendeten Ex-

Weiter- und For tbildung

Struktur der AOUC

Geführt wird die AOUC von einem hauptverantwortlichen und einem stellvertre-tenden Akademieleiter, die von BVOU und DGOU einvernehmlich für jeweils drei Jahre ernannt werden. Die neue AOUC besteht aus ständigen Mitgliedern, Vertre-tern der Vorstände sowie Mitgliedern mit besonderen Aufgaben.

— Ständige Mitglieder sind die Akademieleiter, die BVOU und DGOU ernennen, sowie zwei weitere Vertreter jeder der beiden Organisationen.

— Vertreter der Vorstände sind der Präsident und der Schatzmeister des BVOU sowie der Generalsekretär und der Schatzmeister der DGOU.

— Mitglieder mit besonderen Aufgaben sind Stellvertreter der Sektionen der DGOU und der Referate des BVOU, der Leiter des Weiterbildungsreferats der DGOU, ein Vertreter des Jungen Forums, ein Vertreter des Forums Mittelbau, die Leiter von ADO und AUC sowie der BVOU-Geschäftsführer.

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perten aus dem Fach O und U Lernpfa-de, Curricula und Angebote zur Erlan-gung von definierten Kompetenzen im Fachbereich definieren und entwickeln.

Für junge Ärztinnen und Ärzte ist es beispielsweise nicht einfach, sich wäh-rend ihrer Weiterbildung umfassende Kenntnisse in konservativer Orthopädie

und Unfallchirurgie anzueignen, weil in vielen Krankenhäusern Operationen großen Raum einnehmen. Ein Curricu-lum könnte hier wie in anderen Berei-chen verdeutlichen, welche Fähigkeiten und Fertigkeiten vorausgesetzt werden, welche verschiedenen Weiter- und Fort-bildungsangebote es bereits gibt und welche Lücken möglicherweise bestehen.

Die AOUC könnte dann nicht nur auf vorhandene Kurse hinweisen, sondern erkannte Lücken durch eigene, neu kon-zipierte Kurse schließen helfen.

Das AOUC-Portal als gemeinsame PlattformNun ist zum DKOU 2017 der Startschuss für dieses neue Portal gefallen. Unter

www.aouc.de können alle Interessierten nach Weiter- und Fortbildungsveranstal-tungen zu diversen Themen suchen. Mit-glieder der wissenschaftlichen Fachge-sellschaften DGOU, DGU und DGOOC sowie die Mitglieder des Berufsverban-des BVOU verfügen über einen eigenen Account auf der Plattform. (Noch-)Nicht-Mitglieder können sich registrie-ren und ein Nutzerkonto einrichten.

Die fachspezifische Angebotspalette der Akademie umfasst derzeit:

— Kompakt-, Crash- und Refresher-Kurse,

— Seminarveranstaltungen, — Vorträge und Vortragsreihen, — Fachtagungen und Kongresse, — Webinare und E-Learning-Kurse, — Curricula zum Erwerb von Kernkom-petenzen in O und U,

— Angebote für Assistenz- und Pflege-personal.

Die AOUC mit ihrem neuen Portal soll auch bereits erfolgreiche eigene Angebo-te in O und U, wie die Angebote der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO), der Akademie der Unfallchirur-gie (AUC), der Arbeitsgemeinschaft En-doprothetik (AE) oder der Arbeitsge-meinschaft Osteosynthese (AO) über die

neutrale Plattform zusätzlich erschließ-bar machen, verschiedene Anbieter ver-netzen und die Vielfalt des Angebotes im Fach repräsentieren. Die AOUC soll da-mit eine gemeinsame Plattform für O und U werden, die Raum für individuel-le Angebote des großen Faches läßt und dort Zusatzangebote entwickelt, wo bis-lang Lücken bestehen.

Als Wegweiser oder „roter Faden“ durch die Vielfalt sollen von den Fach-gesellschaften und Arbeitsgemeinschaf-ten im nächsten Schritt Curricula entwi-ckelt werden, die unter Berücksichti-gung der etablierten Angebote Lernpfa-de für die verschiedenen Karrierestufen unseres Fachs definieren. Dies schafft vor allem jungen Kolleginnen und Kol-legen, aber auch ambitionierten Weiter-bildern Orientierung und unterstützt bei der Optimierung der engen Weiter- und Forbildungsplanung in Kliniken und Praxen.

Mitglieder und Sektionen von Fachge-sellschaften und Berufsverband werden außerdem Vorteile bei der Nutzung und Buchung von Angeboten auf der AOUC-Plattform erhalten und können exklusi-ve Zusatzangebote in Anspruch neh-men.

Firmen und Akademien werden ein-geladen, ihre Angebote in das Portal der gemeinsamen Akademie einzubringen, um von Anfang an dabei zu sein. Die Anbieter können auf Wunsch weitere Dienstleistungen über das Portal buchen und so ihre Veranstaltungen einem brei-ten Interessentenkreis bekannt machen. Bereits jetzt sind über 100 Weiter- und Fortbildungsangebote für 2018 gelistet.

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UDie gemeinsame Akademie hält auf www.aouc.de viele Informationen bereit.

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Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann Frankfurt am MainGeneralsekretär DGOU

Dr. Jörg Ansorg BerlinGeschäftsführer BVOU

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DFG Transregio-SonderforschungsbereichHeilungsprozesse in Knochen- und Hautgewebe

Der Transregio 67 wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) dieses Jahr zum dritten Mal als förderungswürdig eingeschätzt. Die DFG stellt für die dritte vierjährige Förderperiode bis 2021 Mittel in Höhe von über zehn Millionen Euro zur Verfügung, insgesamt konnten bisher über 34 Millionen Euro eingeworben werden. Die Wissenschaftler des Transregio 67 suchen in 17 Teilprojekten neuartige Materialien, die die Heilung nach Knochen- und Hautverletzungen beschleunigen.

D er an der Universität Leip-zig (Sprecher: Prof. J. Si-mon) und der TU Dresden beheimatete Transregio-SFB 67 „Funktionelle Bio-

materialien zur Steuerung von Heilungs-prozessen in Knochen- und Hautgewe-be“ befasst sich mit der gezielten Modi-fikation von Biomaterialien mit Bestand-teilen der extrazellulären Matrix (EZM) für die Regeneration von Knochen- und Hautdefekten. Wesentliche funktionelle

Komponenten dieser Materialien sind Glykosaminoglykan-Derivate und Pro-teoglykan-Analoga in Kombination mit Strukturproteinen, wie Kollagen, oder synthetischen Trägersubstanzen.

Biomaterialien erforschtIm Rahmen des Transregio 67 erfor-schen Materialwissenschaftler, Chemi-ker, Biochemiker, Zellbiologen sowie kli-nisch ausgerichtete Arbeitsgruppen aus Dermatologie, Innerer Medizin, Endo-

krinologie, Orthopädie und Unfallchir-urgie die Wirkung von mit artifiziellen Matrizes modifizierten, funktionellen Biomaterialien auf die Haut- und Kno-chenregeneration. Der Schwerpunkt in der aktuellen Förderphase liegt auf pro-blematischen Defekten bei gestörter Wund- und Knochenheilung sowie ei-nem translationalen Ansatz.

Drei Teilprojekte haben ihren Schwer-punkt auf orthopädisch-unfallchirurgi-schem Gebiet und werden von den Ver-

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fassern dieses Beitrages mit betreut. Ziel ist zum einen die Aufklärung der multi-phasisch ablaufenden Prozesse der Wund- und Knochenheilung in Anwe-senheit verschiedener Biomaterialien in vivo, um diese gezielt beeinflussen zu können. Neben der am Knochen welt-weit erstmals für diese Fragestellung ein-gesetzten Methode der Mikrodialyse sollen in der kommenden Förderperiode auch nichtinvasive bildgebende Verfah-ren, wie das Kleintier PET-CT und Op-tical imaging (OI) zum Einsatz kommen (Abb. 1).

Zum anderen sollen die gezielt modi-fizierten Matrizes in Hinblick auf ihr Po-tenzial zur Verbesserung der Knochen-regeneration unter physiologischen und pathologischen Bedingungen mit einem breiten Methodenspektrum untersucht werden.

In den bisherigen in vitro Versuchen konnten positive Effekte von verschiede-nen Komponenten der EZM auf Osteo-blasten sowie eine Inhibition der Kno-chenresorption durch Osteoklasten nachgewiesen werden. In weiterführen-den Experimenten wurden Implantate mit artifiziellen Matrizes, also Kombina-tionen von EZM-Bestandteilen wie Kol-lagen und gezielt modifizierten (sulfa-tierten) Glykosaminoglykanen, einge-setzt. Im kritischen Defekt im Kleintier-modell wurden durch funktionalisierte Scaffolds sowohl in gesunden als auch in diabetischen Tieren anti-inflammatori-sche und heilungsfördernde Effekte die-ser Matrizes auf die Knochenheilung nachgewiesen (Abb. 2). Zudem wurden neue Erkenntnisse hinsichtlich der Bin-dung der Wnt-Signalweginhibitoren Sklerostin und Dickkopf-1 (Dkk-1) an die EZM gewonnen.

Studien am GroßtiermodellIn der dritten und somit letzten Förder-phase des Transregio stehen translatio-nale Aspekte im Vordergrund. Um die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf die Knochenregeneration im Menschen zu beurteilen, werden weitere Studien im Großtiermodell entwickelt. In Koopera-tion mit einem Industriepartner sollen zugelassene Implantatmaterialien mit artifiziellen Matrices funktionalisiert und im Großtierversuch eingesetzt wer-den. Der Verlauf der Implantateinhei-

lung sowie die Knochen-Implantat-In-teraktion sollen biochemisch und histo-logisch analysiert werden.

In einem weiteren translationalen Schritt werden abschließend die wich-tigsten tierexperimentell und moleku-larbiologisch erhobenen Befunde an-hand von humanen Knochenzell- und Gewebeproben aus einer Knochengewe-bebank, Osteoblasten sowie osteoklas-togen differenzierte Blutmonozyten von Patienten mit bestimmten Knochener-krankungen (Arthrosen, Neuropathien, Osteoporose) mittels Ex-vivo-Zellkultu-ren, Gen- und Proteinexpressionsanaly-sen validiert. Die Effekte der EZM-Komponenten auf die Markerexpression der Knochenzellen werden biochemisch analysiert, was Rückschlüsse auf die kli-nische Relevanz der vorangegangenen In-vitro- und In-vivo-Versuche zulassen soll.

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Abb. 1: Monitoring der Knochenregeneration mit Na[18F]F- und [18F]FDG-PET sowie CT und Röntgenaufnahme (kritischer Defekt im Rattenfemur, vier Wochen postoperativ)

Abb. 2: Mikro-CT-Aufnahmen: Überbrückung kritischer Knochendefekte im Rattenfemur 12 Wochen post-OP durch mit artifiziellen Matrizes modifizierte Scaffolds (Coll/CS = Kolla-gen Typ I + Chondroitinsulfat; Coll/sHA3 = Kollagen Typ I + hoch sulfatierte Hyaluronsäure)

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Prof. Dr. med. Stefan RammeltDresdenUniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum

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Dr. rer. nat. Sabine Schulze DresdenUniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum

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PD Dr. med. Christine HofbauerDresdenUniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Universitätsklinikum

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Forschung und Wissenschaf t | AUS UNSEREM FACH

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O und U an der AlgarveFORTE Summer School 2017

Vom 28. August bis zum 1. September 2017 fand die Summer School der Federation of Orthopaedic Trainees in Europe (FORTE) im portugiesischen Faro an der Algarveküste statt. Der BVOU hatte die Teilnahme von sechs angehenden Orthopäden und Unfallchirurgen an dem viertägigen Kursformat durch Reisestipendien gefördert – hier ihr Erfahrungsbericht.

A m Vorabend des Kursbe-ginns in Faro trafen wir sechs Stipendiaten uns zum Willkommenstreff auf der Dachterrasse des Ho-

tels, in dem die Veranstaltungen der Summer School stattfanden. Wir kamen schon dort mit Assistenz- und Fachärz-ten aus ganz Europa ins Gespräch. Auch die Referenten, denen wir ab dem nächs-ten Morgen in den Lectures begegnen sollten, hatten sich zum Willkommens-treff eingefunden, so dass ein völlig zwangloses Kennenlernen in entspann-ter Atmosphäre möglich war.

Bevor die Vorlesungen und Work-shops (Lectures) begannen, konnten wir zwischen dem „Comprehensive Review Course (CRC)“ und dem „Exam Prepa-

ration Course (EPC)“ wählen. Beide Kurse behandelten inhaltlich zwar die-selben Themen und wurden von densel-ben Referenten durchgeführt, im EPC sollten allerdings bereits eher examens-bezogenen Fragen behandelt und Fall-diskussionen geführt werden. Entspre-chend des jeweiligen Ausbildungsstan-des besuchten drei von uns den CRC und die anderen drei den EPC.

Umfangreiche ThemenpaletteDie Kurstage waren nach Themen ge-gliedert, so dass die Themen „Basics Sci-ence“, „Pediatric“, „Spine“, „Upper Limb“, „Lower Limb“ und „Tumors“ über die ganze Woche abgedeckt wur-den. Die Referenten kamen, wie auch die Teilnehmer, aus ganz Europa und riefen

in ihren Vorträgen zunächst die zugrun-deliegende Anatomie in Erinnerung, um im Anschluss auf die entsprechenden Krankheitsbilder und Verletzungen mit der entsprechenden konservativen und operativen Therapie einzugehen.

Interkultureller AustauschVon Montag bis Mittwoch wurden nach den Kursen „Beach Activities“ wie Kajak fahren und Stand-up-Paddling angebo-ten. Die Abendessen wurden durch eine „Dinner-Session“ eingeleitet, bei der die Referenten im Vorfeld die Fälle des nächsten Kurstages aus ihrem Gebiet vorstellten. Während des Abendessens boten sich immer wieder Möglichkeiten, Kolleginnen und Kollegen kennenzuler-nen und sich über die Kurse oder die in-terkulturellen Unterschiede in unserem Beruf auszutauschen und Kontakte für mögliche Stipendien und Auslandsauf-enthalte zu knüpfen.

Insgesamt waren wir begeistert von diesem umfangreichen Programm, den internationalen Kontakten und den in-teressanten Vorträgen. Aber auch der wunderschöne Ausrichtungsort der Summer School gefiel uns sehr gut. Wir bedanken uns beim BVOU für die Mög-lichkeit, an der FORTE Summer School mit einem Stipendium teilnehmen zu können, und wünschen den nächsten Stipendiaten in 2018 eine ebenso tolle Zeit!

Anja Winderlich, Valeska Hofmann, Amelie Keller, Andreas Bauer, Andreas Gild und Christian Denninger

Ausbildung und Lehre

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Die sechs Stipendiaten der Summer School beim bunten Abend

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AUS UNSEREM FACH | Ausbildung und Lehre

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Summer School 2017 in KasselSportliche Aktivität und Begeisterung für O und U

Das Junge Forum O&U erhielt über 110 Bewerbungen für das Stipendium für die Summer School, 30 Studierende ab dem 5. Semester bis ins PJ wurden aus ganz Deutschland ausgewählt. Beworben wurde die Summer School über die Fachschaften der Universitäten sowie über die sozialen Medien.

D ie 9. Summer School der DGOU und des BVOU wurde am 28. und 29. Sep-tember 2017 unter der wis-senschaftlichen Leitung

von Prof. Dr. Werner Siebert, Zweiter Vi-zepräsident der DOOC (Kassel), Prof. Dr. Joachim Windolf, Zweiter Vizeprä-sident der DGU (Düsseldorf), und Dr. Gerd Rauch, BVOU-Landesvorsitzender Hessen (Kassel), in Kooperation mit dem Jungen Forum O&U in Kassel veranstal-tet.

Das zweitägige Stipendium begann mit einem Begrüßungsabend im Kur-parkhotel, in dem die Studierenden je-weils in Doppelzimmern für die zwei Tage untergebracht waren. Kurse und praktische Übungen fanden in den fuß-läufig entfernten Räumlichkeiten der Vi-tos Klinik statt, dies unter der Mithilfe von zahlreichen Tutoren der Universität Düsseldorf und der Vitos Klinik.

In zahlreichen Vorträgen und Diskus-sionsrunden wurden den Studierenden die Vielfalt und Attraktivität der Ortho-pädie und Unfallchirurgie näher ge-bracht. In angenehmer Atmosphäre ent-standen spannende Dialoge zwischen den Generationen über aktuelle Themen wie Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf, Bewerbung und Weiter-bildung.

Gipskurs und OsteosynthesenNeben den Diskussionsrunden gab es viel Zeit für praktischen Übungen. An-geleitet konnten sie Knie- und Hüft-En-doprothesen, Schulter- und auch Knie-Arthroskopien sowie Osteosynthesen

selbst durchführen. Den Abschluss der praktischen Übungen machte am Freitag ein Gipskurs, in dem die Studierenden sich unter Anleitung gegenseitig Modell für die konservative Therapie standen.

Für den sportlichen Aspekt sorgte ein 5 km langer Lauf durch Kassels Bergpark Wilhelmshöhe in herbstlicher Atmo-sphäre. Am Abend konnten schließlich in gemütlicher Runde bei einem Pils im Brauhaus „Zum Rammelsberg“ die wei-terführenden Fragen der Studierenden in kleiner Runde beantwortet werden.

Der Erfolg der Summer School bleibt nicht aus. Die Evaluation der Summer School zeigt: 100 % der Studierenden be-werten das Stipendium mit „sehr gut“. Knapp 90 % der Teilnehmer würden zum jetzigen Zeitpunkt eine Bewerbung für eine Facharztweiterbildung in O und U abgeben, davon geben knapp 37 % an,

vorher noch nicht sicher gewesen zu sein. Entsprechend waren etwas über 52 % der Teilnehmer bereits vorher schon entschlossen, eine Fachweiterbil-dung in O und U zu beginnen.

Wir blicken damit zurück auf eine er-folgreiche Summer School 2017, wir möchten uns insbesondere noch bei den Industriepartnern bedanken, ohne de-ren großzügige Hilfe die praktischen Übungen nicht möglich gewesen wären.

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Gina GrimaldiKölnJunges Forum

Teilnehmer der diesjährigen Summer School in Kassel

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Ausbildung und Lehre | AUS UNSEREM FACH

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PersonaliaHabilitationen, Berufungen, Ämter, Positionen, Auszeichnungen, Jubiläen

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Prof. em. Dr. Lutz Claes, der ehemali-ge Direktor des Instituts für Unfallchir-urgische Forschung und Biomechanik, ist für seine jahrzehntelange herausra-gende Forschungsarbeit im Bereich der Biomechanik mit der Huiskes-Me-daille ausgezeichnet worden. Dies ist die höchste Ehrung, die die European Society for Biomechanics verleiht.

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Prof. Dr. Reinhard Graf wurde im Rah-men des Drei-Länder-Kongresses der Ultraschallgesellschaften DEGUM, ÖGUM, SGUM die Ehrenmitgliedschaft der Österreichischen Gesellschaft ÖGUM verliehen, zur Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste in der Sonographie in Österreich.

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Prof. Dr. Frank Kandziora, Chefarzt des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie und Neurotraumatologie der BG-Un-fallklinik Frankfurt/Main, ist seit dem 12. Oktober 2017 Präsident der Europä-ischen Wirbelsäulengesellschaft (EU-ROSPINE).

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PD Dr. Sébastien Hagmann hat sich mit dem Thema „Einflussfaktoren auf Subpopulationen von Lymphozyten und humanen mesenchymalen Stro-mazellen im Kontext der Arthrose“ an der Universität Heidelberg im Fach Or-thopädie und Unfallchirurgie habili-tiert.

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Prof. Dr. Stefan Rammelt (Dresden) wurde anlässlich des Jahreskongresses 2017 von der Indian Foot & Ankle Soci-ety (IFAS) zum Ehrenmitglied ernannt.

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PD Dr. Christian von Rüden, Oberarzt der Abteilung Unfallchirurgie der BG Unfallklinik Murnau, hat sich mit dem Thema „Konzepte zur operativen The-rapie von aseptischen Pseudarthrosen in Röhrenknochen“ an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salz-burg habilitiert.

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Prof. Dr. Antonio Krüger ist seit 1. Ok-tober 2017 Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Dia-konie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Zuvor war Krüger stellvertretender Di-rektor und leitender Oberarzt der Kli-nik für Unfall-, Hand- und Wiederher-stellungschirurgie am Uniklinikum Gie-ßen-Marburg (Standort Marburg).

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Prof. Dr. Gert Krischak, CA der Abt. O und U der Federseeklinik Bad Buchau und Leiter des Instituts für Rehabilita-tionsmedizinische Forschung an der Universität Ulm, ist zum 1. Vizepräsi-denten und designierten Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Physi-kalische Medizin und Rehabilitation (DGPMR) gewählt worden.

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NAMEN

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Zum 80. GeburtstagProf. Dr. Rudolf Bauer, MilsDr. Wernher Dieminger, ForstDr. Peter Edelmann, CuxhavenDr. Karl Epp, AnsbachDr. Klaus Felder, EuskirchenProf. Dr. Jörg Gekeler, TübingenProf. Dr. Hans-Günther Götze, MünsterDr. Peter Hippe, DänischenhagenHans-Helmut Hubrich, BerlinDr. Theo Kelz, EuskirchenDr. Peter Kurze, StuttgartDr. Winfried Laschner, StuttgartDr. Frank G. J. Laudy, TegelenDr. Moustafa Mahjoub, Berlin

Dr. Hans Eberhard Mentzel, MurnauDr. Hansjürgen Meyer, BerlinDr. Oilid Mrad-Agua, MünchenDr. Robert Papke, LeipzigDr. Klaus Pietsch, WeißwasserDr. Siegmar Richter, RegenstaufProf. Dr. Bernd Rosemeyer, MünchenDr. Klaus Tischer, CottbusDr. Armin Voss, Behlendorf

Zum 85. GeburtstagDr. Peter Brux, Rottach-EgernDr. Niels Dunckelmann, FlensburgDr. Ghatphan Helou, SchemmerhofenDr. Hans-Joachim Lepsien, MindenProf. Dr. Otto Oest, Düsseldorf

Dr. Peter Reill, AugsburgProf. Dr. Frank Schauwecker, NeustadtDr. Gert Schwaiger, FrankfurtProf. Dr. Wilfried Wehner, Wilhelmshaven

Zum 90. GeburtstagDr. Günther-Eberhard Peters, Bad SegebergDr. Rosemarie Siegmund, NeustadtDr. Gerhard Wagner, MemmingenDr. Elisabeth Zapfe, Berlin

Zum 95. GeburtstagDr. Hans Kalinke, WiesbadenProf. Dr. Klaus Maier, Bad NauheimDr. Wolf-Dietrich Schönrock, Düsseldorf

Wir gratulieren

Wir gedenken

Mohsen Aalem, EssenDr. Thomas Andrés, OmersheimDr. Ulrich Becker, SaarbrückenDr. Ernst Broy, HammDr. Hartmut Fischer, BlaubeurenDr. Dietmar Fliedner, NohenDr. Mike Freeman, London (England)Dr. Udo Gieler, Bad HeilbrunnDr. Wolfgang Griebel, BochumDr. Andrej Grzywacz, OffenburgDr. Egon Hamm, Schwäbisch GmündDr. Joachim Hanke, Mülheim/RuhrDr. Klaus Henkert, BerlinDr. Klaus Henning, SchneverdingenProf. Dr. Ernst Joachim Henssge, LübeckDr. Karl-Heinz Heuer, HamburgDr. Peter Hofmann, WaiblingenDr. Detlef Hollmann, SalzgitterDr. Alfons Homeyer, BremerhavenDr. Eberhard Kienzle, BesigheimDr. Antonius Kondring, BorkenDr. Ulrich Krauß, BambergDr. Harro Krüger, DessauDr. Rudolf Meder, KitzingenDr. Gerd Näkel, Suhl

Dr. Norbert Nikolai, Bad Neuenahr-Ahrweiler

Dr. Hans-Werner Ostermann, Bad Oeynhausen

Dr. Andrea Peterka, LippstadtDr. Irmgard Petermann, HalleDr. Hans-Jürgen Pollack, Kurort OybinDr. Frank Rathfelder, MünchenDr. Doris Reimer, WeinsbergDr. Joachim Reisch, FreystadtDr. Hans Rudolph, HemsbündeProf. Dr. Wolfgang Ruf, RemscheidDr. Johann Rusdea, BremenDr. Huschang Samimi, ErfrathPro f. Dr. Mohammad Sarvestani,

WiesbadenDr. Matthias Scheidler-Hoh, NiederwermHagen Scheidt, HohenwartheDr. Eberhard Schmidt, KümmersbruckDr. Michael Schmidt, EmmendingenDr. Peter Scholz, SolingenDr. Wolf-Dietrich Schönrock, DüsseldorfDr. Peter Schotten, LüdinghausenDr. Frank Schröter, KasselDr. Lisel Schüling, Münster

Dr. Hans K. J. Schulte-Fliedner, WeidenDr. Albert Schürholz, ViersenPro f. Dr. Leonhard Schweiberer,

MünchenDr. Gerd Seidl, TirschenreuthDr. Roland Sistermann, DortmundDr. Guido Stadelmann, HamelnDr. Rudolf Stilz, MarquartsteinDr. Jürgen-Peter Tamm,

Frankfurt am MainProf. Dr. Karl Tillmann, Bad BramstedtDr. Heinz-Adolf Treu, HamburgDr. Efstathios-Anesti Tsirliagos,

Thessaloniki (Griechenland)Dr. Rüdiger Voges, RecklinghausenProf. Dr. Konrad Walcher, FrasdorfProf. Dr. Ulrich H. Weil, Branford (USA)Pro f. Dr. Albrecht Wilhelm,

AschaffenburgDr. Eckart Wirth, Weiden

BVOU, DGOU, DGOOC und DGU bewahren ein ehrendes Gedenken an ihre verstorbenen Mitglieder:

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NAMEN

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In memoriam Prof. Dr. M. A R. Freeman

EFORT verliert einen „founding father“

Am 14. September 2017 verstarb in London Professor Michael Alex-ander Reykers Freeman (M. A. R.

Freeman) im Alter von 85 Jahren. Ge-meinsam mit J. Duparc (Frankreich), P. Gallinaro (Italien), R. Bouillet (Belgien), P. Frandsen (Dänemark) und W. Puhl (Deutschland) war er Mitglied der zu-nächst kleinen Gruppe von Präsidenten nationaler wissenschaftlicher Gesell-schaften, die 1991 den Anstoß zur Grün-dung einer europäischen Dachgesell-schaft gaben.

Mit ihrem Satzungsentwurf – zu-nächst noch mit dem Eintrag in ein deut-sches Vereinsregister – wurde die EFORT (European Federation of Natio-nal Associations of Orthopaedics and Traumatology) anlässlich einer General-versammlung beim ersten Kongress in Paris 1992 gegründet. Bereits der zweite EFORT-Kongress konnte dann 1995 in

München vom damals noch „Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Trau-matologie (DGOT)“ genannten Vorläu-fer der DGOOC ausgerichtet werden. M. A. R. Freeman als seinerzeitiger EFORT-Präsident und Wolfhart Puhl als „Congress-President“ gestalteten mit Unterstützung der Sekretäre Joachim Löhr (Würzburg) und Hanns-Peter Scharf (Ulm) ein beeindruckendes wis-senschaftliches Programm.

Mit viel Tatkraft und HumorM. A. R. Freeman war von 1956 bis 1975 Direktor der „Biomechanics Unit“ am Imperial College London und hat über 200 Originalarbeiten sowie mehrere Mo-nographien zur rekonstruktiven Hüft- und Kniechirurgie publiziert. Aufgrund seiner enormen wissenschaftlichen Ak-tivitäten und nicht zuletzt auch wegen seiner von britischem Humor geprägten

Vortrags- und Diskussionskultur war er gern gesehener Gast bei vielen internatio-nalen Veranstaltungen.

Als Ehrenmitglied der DGOOC hat er 1995 den seinerzeitigen Kongress mit einem eindrucksvollen Beitrag berei-chert. Dank seiner guten Beziehungen zu Wolfhart Puhl und weiteren AE-Mit-gliedern hielt er auch eindrucksvolle Vorträge bei Kursveranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft Endoprothetik.

Mit Mike Freeman verliert die euro-päische Orthopädie eine ihrer großen Persönlichkeiten, an die sich viele Kolle-gen auch in Deutschland gerne erinnern werden.

Wolfhart Puhl mit den Mitgliedern des EFORT Council in der DGOU (Karsten Dreinhöfer, Klaus-Peter Günther, Karl-Dieter Heller, Christoph Josten, Ulrich Stöckle, Dieter Wirtz)

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Michael Freeman (Mitte) beim EFORT-Kongress 2007 in Florenz im Kreis weiterer Past-Präsidenten (v. l.: W. Puhl, N. Böhler, P. Gallinaro, G. Bentley, J. Duparc, E. Morscher)

Prof. Dr. med. M. A R. Freeman (* 1932, † 14. September 2017)

56 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

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In memoriam Dr. Frank Schröter

Experte des Begutachtungswesens

D ie Deutsche Orthopädie und Un-fallchirurgie trauert um Frank Schröter, der nach kurzer schwe-

rer Krankheit am 6. September 2017 ver-starb.

Frank Schröter hat sich um das Be-gutachtungswesen außerordentlich ver-dient gemacht, wobei sein Wirken weit über das eigene Fachgebiet hinausreich-te und durch Kollegen anderer Fachge-sellschaften ebenso gewürdigt wurde wie durch die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung, der privaten Versi-cherungswirtschaft, aber auch der Sozi-al- und Zivilgerichte.

Er erkannte früh den Stellenwert der medizinischen Begutachtung, als er nach seiner Weiterbildung an der Or-thopädischen Klinik Kassel das Institut für Medizinische Begutachtung (IMB Kassel) gründete. Da viele Gutachtenfra-gen nur interdisziplinär beantwortet werden können, arbeiteten dort von An-beginn ärztliche Sachverständige ver-schiedener Fachgebiete unter einem Dach zusammen. Die gutachtliche Inter-disziplinarität ist heute Standard, Frank Schröter hat dazu maßgeblich beigetra-gen.

Aktive Mitarbeit und kollegiale HilfeEr hat in den mit gutachtlichen Fragen befassten Gremien der Deutschen Or-thopädie und Unfallchirurgie aktiv mit-gearbeitet. Wann immer es in der Ar-beitsgemeinschaft „Sozialmedizin und Begutachtungsfragen“ der DGOOC und in der Kommission „Gutachten“ der DGU, in dieser seit 1999 als stellvertre-tender Leiter, um die Übernahme von Aufgaben ging, war er sich nie zu scha-de, pragmatisch, kompetent und konzi-liant mitzuwirken oder diese selbst zu erfüllen. Bei Nachfragen stand er stets selbstlos zur Verfügung, um mit seiner Expertise weiterzuhelfen. Viele Kollegen konnten dank seiner Hilfe schwierige

Fragen bei den von ihnen zu begutach-tenden Fällen meistern.

Darüber hinaus war ihm die Weiter- und Fortbildung ärztlicher Gutachter ein besonderes Anliegen. In unzähligen Vorträgen und Buchbeiträgen hat er mit profunder Erfahrung und didaktischem Geschick seinen Fachkollegen diesen ge-sellschaftlich bedeutsamen Ausschnitt ärztlicher Tätigkeit näher gebracht. Er hat das Curriculum der unfallchirur-gisch-orthopädischen Begutachtung mit sechs Kursen federführend entwickelt und hat es ermöglicht, dass dieses deutschlandweit angeboten und mit gro-ßem Erfolg durchgeführt werden konnte und kann. Das bis 2016 in Köln und jetzt in Dresden angesiedelte postgraduierte Weiterbildungsprogramm „Die Qualifi-zierung zum medizinischen Sachver-ständigen cpu“ wurde von ihm initiiert und über Jahre inhaltlich und organisa-torisch getragen und geprägt. Als lang-jähriges Mitglied der Schriftleitung der Zeitschrift „Der medizinische Sachver-ständige“ gingen viele Impulse für deren inhaltlichen Weiterentwicklung von ihm aus, von den zahllosen eigenen Aufsät-zen ganz zu schweigen.

Profunder Experte und leidenschaftlicher Lehrer Jegliche Dogmatik lag Frank Schröter fern, für ihn gab es nie die Einstellung, dass irgendetwas schon immer so gewe-sen sei und daher im Gutachten so und nicht anders gewürdigt werden müsse. Er stand neuen wissenschaftlichen Er-kenntnissen stets offen gegenüber und war bereit, diese auch in die Bewertung einfließen zu lassen. Dabei wurde das Grundprinzip der gutachtlichen Neutra-lität von ihm unermüdlich betont und verteidigt, damit der Gutachter im Span-nungsfeld zwischen den Anliegen der Betroffenen und der Leistungsträger sei-ne Pflicht erfüllen kann.

Dass das Begutachtungswesen in Deutschland heute auf hohem Niveau für versicherungsrechtliche Fragen zur Verfügung steht, beruht nicht zuletzt auf dem jahrelangen und sicherlich auch kräftezehrenden Engagement von Frank Schröter. Wir haben mit ihm nicht nur einen profunden Experten und leiden-schaftlichen Lehrer verloren, sondern auch einen Kollegen, den wir immer ger-ne getroffen haben, mit dem auch Per-sönliches besprochen werden konnte, der immer ein offenes Ohr hatte und mit Rat und Tat half, wo immer nötig und möglich.

Frank Schröters Lebenswerk wird die Zukunft des ärztlichen Gutachtenwesens noch lange nachhaltig beeinflussen. Un-ser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Prof. Dr. Peter W. Gaidzik Witten/Hamm

Prof. Dr. Marcus Schiltenwolf Heidelberg

Prof. Dr. Kuno Weise Tübingen

Dr. Frank Schröter (* 9. Juli 1947, † 6. September 2017)

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Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 57

NACH R U F | NAMEN

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Zum 90. Geburtstag am 9. Oktober 2017

Prof. Dr. Heinz Mittelmeier – Pionier der Endprothetik

E r gilt als einer der großen Pioniere der Endoprothetik. 25 Ehrenmit-gliedschaften internationaler, me-

dizinisch-wissenschaftlicher Verbände und die Ehrendoktorwürde der Univer-sität Danzig wurden ihm zuteil. Als ers-ter beschrieb er systematisch histopatho-logisch die Materialerkrankung durch endoprothetische Implantate am Bei-spiel der Plexiglas-Judet-Endoprothesen [Mittelmeier H, Singer L. Arch Orthop Unfallchir. 1956;48:519-60; Mittelmeier H. Langenbecks Arch Klin Chir Ver Dtsch Z Chir. 1964;306:163-74.].

Seine frühen Arbeiten zum Kompres-sionsprinzip bei der Osteosynthese durch selbstspannende Druckplatten und deren Anwendung bei der intertro-chanteren Korrekturosteotomie waren der Beginn seines jahrzehntelangen Ein-satzes für die biomechanische Verbesse-rung von Operationstechniken am Be-wegungsapparat. Die Kombination von intertrochanterer Osteotomie mit der Acetabuloplastik über Transfer des Re-sektionskeils vom Femur in das Aceta-bulum wird auch heute noch angewandt. Bahnbrechend waren aber seine Ideen und Entwicklungen zur Keramik in der Hüftendoprothetik.

Wegbereiter des KeramikeinsatzesSeine Konzepte in Zusammenarbeit mit Dr. Dörre (Feldmühle AG, später Cer-amTec) begründeten den späteren inter-nationalen Erfolgsweg der Hüft-Gleitpaa-rungen mit Keramik ab 1970. In Wettbe-werb und Austausch mit seinen Freunden Peter Griss und Pierre Boutin, Frankreich ,sollte die Keramik verwendungssicher werden. Initial gab es bei verschiedenen Herstellern relativ hohe Bruchraten.

Prof. Dr. Heinz Mittelmeier erfasste über seine biomechanischen Versuche die Schwankungen der Konus-Durchmesser – unter damaligen Herstellungsbedin-gungen – und die Biegespannungen als

wesentliches Problem. Er versuchte kurz-zeitig (1974) diesem Problem durch Ent-wicklung von pilzartigen Köpfen mit 38-mm-Durchmesser zu begegnen; diese erzeugten aber nicht selten ein Impinge-ment am Pfannenrand. Über seine 20-jährige Mitwirkung im DIN-Aus-schuss für Endoprothetik und Osteosyn-these konnte er sich auch für diese Konus-Standardisierung wesentlich einsetzen. Diese führte zur Festlegung des Euro-Ko-nus und bahnte den Weg für den breiten

Einsatz der Keramik in der Hüft-Endo-prothetik.

Als erster konnte er über seine Ent-wicklung der (konischen) Schraubpfanne in einer Monobloc-Ausführung die kli-nisch einsatzfähige Keramik-Keramik-Gleitpaarung ermöglichen. Während er anfangs noch belächelt wurde, implan-tierte er mit seinen Mitarbeitern seine ze-mentfreien Stiele mit Rechteck-Quer-schnitt und Kragen aus CoCr-Legierung (Tragrippenstiel, Autophor-Stiel), kombi-niert mit Keramik-Keramik-Gleitpaa-rung, insgesamt 6.000 an seiner Klinik.

Der „schnelle Heinz“Mehrere hundert Hospitanten pilgerten nach Homburg/Saar und brachten ihm letztlich den Durchbruch. Sein Charis-

ma, sein großes Sprachtalent und seine effiziente Op-Technik brachten dem „schnellen Heinz“, wie ihn seine Hospi-tanten teilweise verehrend nannten, in-ternational hohe Anerkennung.

Dabei fing seine Jugend wenig erfreu-lich an. Als hochbegabter Schüler zwangs-weise im Elite-Internat, früh als 16-jähri-ger an die Front geschickt, schwer am Rü-cken verwundet und im amerikanischen Kriegslazarett gerettet, Tod des Vaters zum Kriegsende – es trieb ihn über Jahr-zehnte Ehrgeiz, Fleiß und das Streben nach existenzieller Sicherheit. Bestes Ab-itur, Staatsexamen mit sehr gut, Disserta-tion mit summa cum laude, eine solide Pathologie-Ausbildung bei Prof. L. Singer in München und eine prämierte Habili-tation legten den Grundstein für seinen späteren Weg. Zur Orthopädie war er durch seine Tante gekommen, eine Op-Schwester, die ihm einen Platz als Famu-lus im Nachkriegslazarett in Bad Tölz vermittelte bei M. Lange und seinen Oberärzten A.N. Witt und H. Rettig.

Er hatte einen Instinkt für die Weiter-entwicklung des Faches, indem er früh nicht nur Orthopädietechnik, sondern auch Sportmedizin, Physikalische The-rapie, Manuelle Medizin und Säuglings-sonographie in den Klinik-Alltag und den studentischen Lehrbetrieb einfügte. In den zahlreichen, von ihm organisier-ten Operationskursen strebte er früh nach einer konstruktiven Integration von Orthopädie und Unfallchirurgie.

Einen erheblichen Rückschlag in sei-nem Leben erfuhr er durch den Tod sei-nes ältesten Sohnes Bernd im letzten Jahr an Folgen einer Karzinombehand-lung. Viel Freude aber hat er an seinen neun Enkeln, unter denen sich zwei auch der Medizin widmen wollen. Wir gratu-lieren herzlich!

Wolfram und Lucas MittelmeierRostock/ Göttingen im Oktober 2017

Prof. Dr. Heinz Mittelmeier im Jahre 1983

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58 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

NAMEN | G E B U R T S TAG

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U nter der Adresse CME.Springer-Medizin.de stehen laufend aktu-alisiert über 600 zertifizierte

Fortbildungskurse zur Verfügung. Alle Module sind von renommierten Sprin-ger-Autoren erarbeitet, viele basieren auf Zeitschriftenbeiträgen, es gibt aber auch eigenständige multimediale Tutorials. Aus diesem großen Angebot wählen Re-daktion und Schriftleitung der OUMN regelmäßig Kurse aus, an denen die Mit-glieder von BVOU, DGOU, DGOOC, DGU und VLOU befristet kostenlos teil-nehmen können. Es sind immer drei Kurse parallel im Angebot, mit jeder Ausgabe kommt einer neuer hinzu und der älteste fällt weg. Thematisch liegt der Fokus natürlich auf der Orthopädie und Unfallchirurgie, manche Beiträge sollen aber bewusst den Blick über den Teller-rand erlauben.

Step by Step zur Kursteilnahme Registrieren: Wenn Sie noch keinen Ac-count bei SpringerMedizin.de haben, müssen Sie sich einmalig unter Angabe Ihrer EFN registrieren (www.springer-medizin.de/register). Aufgrund Ihrer Eingaben erkennt Sie das System auto-matisch als Verbands- oder Gesell-schaftsmitglied und schaltet die Kurse aus der OUMN für Sie frei.

Beitrag auswählen: Für die OUMN-Leser wurde unter www.springermedizin.de/oumn eine eigene Unterseite eingerichtet. Hier finden Sie neben dem Archiv und dem ePaper der Zeitschrift eine Box mit allen CME-Kursen, die für Sie freige-schaltet sind – klicken Sie einfach auf den Kurs Ihrer Wahl und dann auf „Starten“.

CME-Punkte sammeln: Bearbeiten Sie die Fortbildung online oder laden Sie die zugehörige PDF-Datei herunter, anschlie-ßend beantworten Sie die zehn Fragen des Abschlusstests. Sie haben zwei Versuche, ein Kurs gilt als bestanden, wenn Sie min-destens sieben Fragen richtig haben. Die erzielten CME-Punkte werden automa-tisch an Ihre zuständige Kammer über-tragen.

e.Med: Medizinwissen ohne Grenzen CME.SpringerMedizin.de ist nur ein Teil des großen Verlagsportals Springer-Medizin.de, das tagesaktuell aus Medi-zin und Forschung berichtet und die In-halte von 110 deutschsprachigen und 540 internationalen Publikationen bün-delt. Ideal für Entdeckungsreisen durch SpringerMedizin.de ist das auf 30 Tage befristete e.Med-Testabo, dazu finden Sie unter www.springermedizin.de/eMed weitere Informationen. red

CME-Punkte sammelnFortbildungskurse exklusiv für die Leser der OUMN

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Zertifizierte Fortbildung

Ihre aktuellen Kurse

Die folgenden drei CME-Kurse sind derzeit für Leser der OUMN zur Teil-nahme freigeschaltet. Sie finden Sie online unter www.springermedizin.de/oumn.

Frakturen der unteren Extremität im Kindesalter – Teil 1: Oberschenkel- und kniegelenksnahe Frakturen aus: Der Chirurg 10/2017 von: L. Kremer, M. Voth, I. Marzi CME-Punkte: 3

Arthrose des oberen Sprunggelenks aus: Der Orthopäde 7/2017 von: N. Harrasser, R. von Eisenhart- Rothe, F. Pohlig, H. Waizy, A. Toepfer, L. Gerdesmeyer, K. Eichelberg CME-Punkte: 3

Frakturen der oberen Extremität im Kindes-/Wachstumsalter aus: Der Chirurg 5/2017 von: P. P. Schmittenbecher CME-Punkte: 3

Kommen Sie nicht weiter?

Bei Fragen und Problemen rund um das Portal SpringerMedizin.de hilft Ih-nen gern unser Kundenservice weiter, bitte schicken Sie eine E-Mail an [email protected] oder wählen Sie (08 00) 7 78 07 77.

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 59

ZERTIFIZIERTE FORTBILDUNG

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Neuer BVOU-Vorstand gewählt

Dr. Johannes Flechtenmacher als Präsident im Amt bestätigt

D er Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) hat am 27. Oktober 2017 einen

neuen Vorstand gewählt. Mit sehr gro-ßer Mehrheit wurde der amtierende Prä-sident, Dr. Johannes Flechtenmacher, im Amt bestätigt. Als seine Vizepräsidenten wurden Prof. Karsten E. Dreinhöfer, Prof. Reinhard Hoffmann und Dr. Hen-ning Leunert gewählt. Das Amt des Schatzmeisters hat erneut Dr. Helmut Weinhart übernommen. Weitere Vor-standsmitglieder sind Dr. Andreas Gas-sen, der auch Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ist, sowie Prof. Alexander Beck und PD Dr. Axel Sckell.

Flechtenmacher kündigte an, sich wei-terhin engagiert um Honorarthemen zu kümmern. Der BVOU müsse sich aber

auch um die Patientensteuerung bemü-hen und nicht allein über zu niedrige Honorare klagen: „Wir müssen der Poli-tik und den Krankenkassen Vorschläge für die Versorgungssteuerung unterbrei-ten. Nur dann bekommen wir irgend-wann auch mehr Geld.“

Wichtige Aufgabe: die neue gemeinsame Akademie AOUC Als weitere wichtige Aufgabenfelder für seine nächste Amtszeit nannte er die Umsetzung der neuen, gemeinsamen Akademie für Orthopädie und Unfall-chirurgie AOUC, die Arbeit an einer zu-kunftsweisenden Muster-Weiterbil-dungsordnung, die Integration von ver-schiedenen berufspolitischen Gruppen in den BVOU und die Fortsetzung der engen Abstimmung mit den Fachgesell-

schaften sowie weiteren Berufsverbän-den. Auch für die Weiterentwicklung des gerade gestarteten, völlig neu konzipier-ten Patienteninformations- und Arzt-suchportals Orthinform warb er.

Dr. Henning Leunert, in einer Gemein-schaftspraxis in Teltow niedergelassen, hatte erstmals für den Vorstand kandi-diert. Er wolle einen Beitrag dazu leisten, den BVOU noch professioneller aufzu-stellen, hatte er im Vorfeld erklärt. Dabei wolle er die Interessen aller Kolleginnen und Kollegen gut vertreten, sowohl der ambulant wie der stationär tätigen, egal ob selbstständig oder angestellt. Leunert ist seit 2001 BVOU-Landesvorsitzender Brandenburg, Facharztvertreter O und U bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg und im Vorstand des „Bund der Osteologen Brandenburg“.

Dank an scheidende BVOU-VorstandsmitgliederFlechtenmacher dankte vor der Wahl Prof. Dr. Karl-Dieter Heller sowie Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, die beide nicht mehr für den Vorstand kandidier-ten. Heller, der berufspolitisch etwas kürzertreten möchte, kündigte an, seine Mitarbeit an wichtigen Vorhaben wie der Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte aber noch für den BVOU fort-zusetzen. Schulz, der seit Jahresanfang Präsident der Landesärztekammer Bran-denburg ist, betonte, die Tätigkeit im BVOU-Vorstand sei für sein neues Amt hilfreich.

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Auf einer Linie in Bezug auf die Ziele für die nächste Amtsperiode: der neue BVOU-Vorstand © G

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Sabine Rieser Presse BVOU

60 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

AUS DEN VERBÄNDEN | BVOU

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Pschyrembel kostenlos

Fachwissen online nutzen

D er BVOU bietet in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter allen Mitgliedern bis 31. März 2018

freien Zugang zur Plattform Pschyrem-bel Online und der dazugehörigen App. Über eine fehlertolerante Suche können sie auf mehr als 64.000 Artikel zugreifen. Der jeweilige ICD-10-Code sowie Ver-linkungen zu relevanten Leitlinien sind in den mit 700 Wörtern knapp gehalte-nen Artikeln enthalten. Über 400 Fach-ärzte und die Fachredaktion garantie-

ren, dass nur evidenzbasiertes Wissen aufgenommen wird.

Modernes Online-RecherchetoolSchon seit dem Jahr 2004 steht der Pschy-rembel als Datenbank, angereichert mit Inhalten aus dem pharmazeutischen Wörterbuch Hunnius und verschiedenen Pschyrembel-Spezialbänden, auf der Website von De Gruyter zur Verfügung. Im Jahr 2014 entschloss sich der Verlag, das Online-Angebot grundlegend zu

überarbeiten. Aus dem grünen Buch, mit dem wohl die meisten Ärzte und Ärztin-nen im deutschsprachigen Raum ver-traut sind, hat der Verlag so in den letz-ten Jahren ein modernes Online-Recher-chetool gemacht. Parallel steht das ge-ballte Fachwissen des Pschyrembel auch als App für Smartphone und Tablet zur Verfügung. Größter Vorteil der Online-Version sind die kontinuierlichen mo-natlichen Updates des Verlages. Diese fehlen im gedruckten Werk und werden erst zum Zeitpunkt der nächsten Aufla-ge verfügbar gemacht.

BVOU-Mitglieder erhalten exklusiv noch bis zum 31. März 2018 kostenfrei-en Zugang zum Pschyrembel Online, BVOU-Neumitglieder erhalten sogar sechs Monate lang freien Zugang.

Wie es funktioniert Wie Sie an Ihre Zugangsdaten zu diesem exklusiven Mitgliederangebot gelangen, erklären wir Ihnen im BVOU.net. Sie gel-ten gleichermaßen für die Apps und den Online-Pschyrembel.

Das Angebot gilt auch für Neumitglie-der, die bis zum 31. Dezember 2017 über die kostenfreie Schnuppermitgliedschaft in den BVOU aufgenommen werden.

Dr. Robert Barz, Wismar Dr. Abdurrahman Cüneydi, DortmundNicole Dietzel, NürnbergDr. Hendrik Drechsel,ZittauDamaris Essing, MünsterDr. Frank Faust, BremenDr. Klaus Haller, VilsbiburgTobias Heger, Leonberg

Martin Jahnke, HamburgDr. Michael Kampe, BayreuthChristopher Knust, MonheimMoritz Link, WürzburgTom Madathany, MainzLeonie Perovic, DülmenThomas Port‚ HamburgChristian Prangenberg, Vettelschoá

Ella-Isabel Riel, WürzburgDr. Lisa K. Sann, HamburgDr. Petra Soldo, GermeringOlga Strugovshchikova, Baden-BadenDr. Birgit Volkmann, LuxembourgDr. Eva Maria Welty, Aachen

Neue MitgliederIn den letzten Wochen hat der BVOU zahlreiche neue Mitglieder gewinnen können. Wir begrüßen sie im Berufsverband und freuen uns auf ihre Anregungen und Vorschläge.

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Zweitmeinung inklusive Therapie

Neues Versorgungskonzept für die Praxis

S eit Jahren wird diskutiert, ob Pati-enten zu rasch Knie- oder Hüften-doprothesen erhalten. Einige

Krankenkassen haben deswegen ent-schieden, mit interessierten Ärzten, dem BVOU und der Deutschen Arzt AG (DAAG) ein erweitertes Zweitmeinungs-konzept anzubieten.

In Deutschland werden relativ viele Knie- und Hüftendoprothesen einge-setzt. Deshalb ist die Forderung schnell aufgestellt, man müsse weniger operie-ren und Patienten sollten häufiger eine Zweitmeinung einholen. Nur was, wenn von einer OP abgeraten wird? Die Be-schwerden und Schmerzen hören da-durch ja nicht auf. Angesichts der be-grenzten Budgets für gesetzlich kran-kenversicherte Patienten können Fach-ärzte für Orthopädie und Unfallchirur-gie den betroffenen Patienten allerdings keine umfangreichen konservativen Therapiealternativen anbieten.

OP-Vermeidung – sofern dies die beste Option istDabei ist es sinnvoll, mit den Möglich-keiten der konservativen Orthopädie Operationen zu verzögern oder zu ver-meiden. Das versuchen wir im Rahmen unseres neuartigen Zweitmeinungsver-trags mit Therapieoptionen zu erreichen – und sei es für ein paar Jahre. Partner des BVOU ist hierbei die Deutsche Arzt AG (DAAG). Sie entwickelt Zweitmei-nungskonzepte. Diese sehen vor, dass Patienten mit dem Wunsch beziehungs-weise Vorschlag zu einer Teilendopro-thesen-Implantation bei Coxarthrose oder Gonarthrose noch einmal beraten werden. Gemeinsam mit dem Zweitmei-nungsarzt entscheiden sie dann gegebe-nenfalls, alternative Behandlungskon-zepte auszuprobieren. Diese Verträge sind bislang für Patienten von Barmer, DAK Gesundheit, BKK VBU, VIACTIV

Krankenkasse sowie energie BKK ge-schlossen. VIACTIV, BKK VBU sowie energie BKK bieten das entsprechende Zweitmeinungskonzept zusätzlich bei drohenden Wirbelsäulenoperationen an.

Die Empfehlung für oder gegen eine Operation richtet sich dabei neben den objektiven Befunden wesentlich nach den subjektiven Beschwerden des einzel-nen Patienten und seinen Wünschen in Bezug auf Schmerzfreiheit und Bewe-gung. Wenn eine Operation sinnvoll ist, wird sie auch empfohlen. Sehen wir al-lerdings gute Chancen, sie zu vermeiden oder wenigstens zu verzögern, dann be-sprechen wir dies mit dem Patienten.

Ganze Bandbreite konservativer MöglichkeitenBasierend auf der Zweitmeinung kön-nen zur Verzögerung oder Vermeidung einer Operation, losgelöst vom Budget und von Regressdrohungen, bestimmte Leistungen wie umfangreiche Physio-therapie, ausführliche Beratung oder Videosprechstunden zwischen Arzt, Physiotherapeut und Patient eingesetzt werden. Konkret sind bis zu 32 extra-budgetär bezahlte Physiotherapieein-heiten möglich. Hinzu kann ein indivi-duelles Bewegungstraining kommen. Ebenso können die angeführten Leis-tungen eingesetzt werden, um Patienten besser auf eine unumgängliche Opera-tion vorzubereiten.

Die ganze Bandbreite der konservati-ven Möglichkeiten ist sowieso anwend-bar; das Regelleistungsvolumen darf ne-ben dem Vertrag ausgeschöpft werden. Individuelle Gesundheitsleistungen sind ebenfalls möglich. Nach vier Wochen in-tensiver Therapie weiß man meist gut, in welche Richtung es sich für den Patien-ten entwickelt. Mit den teilnehmenden Krankenkassen ist eine Überprüfung vereinbart, wie viele von den einge-

schriebenen Patienten am Ende eine Operation benötigten.

Damit sich Arzt und Patient während der Therapie auch außerhalb der Praxis austauschen können, bietet die Deutsche Arzt AG die online-Plattform „sprech-stunde online“ an. Und schließlich kön-nen Ärzte, Physiotherapeuten und Pati-enten auch den Austausch zu dritt wäh-len, während einer Videosprechstunde auf digital gespeicherte Befunde in der Gesundheitsakte zugreifen und so wei-tere Schritte besprechen. Nur der Patient entscheidet im Übrigen darüber, wer diese Gesundheitsakte einsehen darf. Optional kommt ein onlinebasiertes Heimtrainingsprogramm hinzu, das von erfahrenen Physiotherapeuten ent-wickelt wurde. Der Zweitmeinungsver-trag ist offen für alle Fachärzte für Or-thopädie beziehungsweise Orthopädie und Unfallchirurgie, die ein geeignetes Therapiezentrum (Kassenzulassung, entsprechende räumliche Ausstattung und Therapeuten mit KGG/KG-MT-Qualifikation) in der Nähe haben.

Weitere Informationen: www.bvou.net/ Stichwort: Zweitmeinungsvertrag

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Andrea Niehaus EssenDAAG Unternehmensentwicklung

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Dr. Roland Tenbrock DüsseldorfLandesvorsitzender BVOUNordrhein

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Beitragsstabilität exklusiv für BVOU-Mitglieder

Sonderkonditionen zur Berufs-Haftpflicht

W egen Schadenersatzansprü-chen aus der ärztlichen Tätig-keit muss sich der Arzt gemäß

seiner (Muster-)Berufsordnung hinrei-chend versichern. Im Falle eines unzu-reichenden Versicherungsschutzes kann sogar das Ruhen der Approbation (§6 des Patientenrechtegesetzes) angeordnet werden.

Ihr Berufsverband hat für Sie vorge-sorgt: Der BVOU bietet seinen Mitglie-dern gemeinsam mit dem Kooperations-partner Funk Hospital-Versicherungs-makler GmbH besonders günstige Kon-ditionen zur Berufs-Haftpflichtversiche-rung.

Diese exklusiven Sonderkonditionen bestehen bei einem erfahrenen deut-schen Heilwesen-Versicherer, der Versi-cherungskammer Bayern (VKB), und ermöglichen die Absicherung Ihrer be-rufsspezifischen Risiken in O und U zu hohen Deckungssummen.

Während einige Versicherer sich aus diesem Segment zurückziehen, steigen die Haftpflichtprämien für O und U bei anderen Risikoträgern. Auch den Mit-gliedern eines anderen Berufsverbandes wurde vor kurzem die Erhöhung der Haftpflichtprämien mitgeteilt. Dabei war sogar die Rede von einer „Prämi-enkröte“, welche zu schlucken sei.

Sämtliche über den BVOU bei der VKB versicherten Mitglieder profitieren im Gegenzug von der Beitragsstabilität des Haftpflicht-Rahmenvertrages. Die Planungs- und Prämiensicherheit kommt Ihnen trotz des angespannten Arzt-Haftpflichtmarktes für die Dauer der mehrjährigen Vertragslaufzeit zu-gute.

Ein exzellentes Preis-Leistungsver-hältnis der Sonderkonditionen für BVOU-Mitglieder zeichnet sich unter anderem durch folgende weitere High-lights aus:

— dreijährige Laufzeit der Einzelver-träge,

— zeitlich unbefristete Mitversicherung der Nachhaftung,

— beitragsneutrale Mitversicherung ei-

nes angestellten Facharztes aus dem gleichen Fachgebiet und

— zusätzliche Rabatte wie Erstnieder-lassung, Gemeinschafts- beziehungs-weise Praxisgemeinschaftsnachlass sind (sofern zutreffend) möglich.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?Sind Sie noch nicht über den BVOU-Rahmenvertrag versichert? Dann han-deln Sie jetzt und profitieren von der Möglichkeit einer qualifizierten Bera-tung durch das Know-how der Kunden-betreuer beim Funk Ärzte Service. Wir beraten Sie im Auftrag des BVOU kom-petent und kostenfrei. Mehr zum Thema auch unter www.funk-gruppe.com/aerz-teservice.

Funk Hospital-Versicherungsmakler GmbH Funk Ärzte Service, Valentinskamp 2020354 Hamburg

Ansprechpartnerin: Olga ZöllnerTel.: (040) 35 91 44 94Fax.: (040) 35 91 47 34 94E-Mail: [email protected]

BVOU-Partner Funk Gruppe

Informationen zu Versicherungsleistungen können auch auf der Homepage unter „BVOU-Partner Funk Gruppe“ abgerufen werden. So kann der individuelle Versicherungsbedarf der Verbandsmitglieder – ausgehend von ihren jeweiligen Dienststellungen – vorab geprüft und analysiert werden. Dieser teilt sich in elementare, empfohlene sowie sonstige Versicherungen auf.

Die unter „BVOU-Partner“ veröffentlichten Informationen ersetzen nicht ein Beratungsgespräch mit Funk. Profitieren Sie von diesem neuen transparenten Serviceangebot für BVOU-Mitglieder! Lassen Sie Ihren Versicherungsschutz auf Preis und Leistung überprüfen und bei Bedarf optimieren.

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Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh)

Neue Web-Präsenz der DGORh ist online

D ie neue Website der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) ist im

Oktober an den Start gegangen. Die On-line-Präsenz der DGOU-Sektion wurde inhaltlich überarbeitet und neu struktu-riert und erscheint nun im Corporate Design der Muttergesellschaft. Zudem gibt es jetzt praktische Suchfunktionen zu orthopädisch-rheumatologischen Ärzten und Kliniken.

Die neue DGORh-Seite ist als Satelli-ten-Website der DGOU angelegt und damit im Erscheinungsbild klar ihrer Muttergesellschaft zuordenbar. „Uns war es sehr wichtig, dass der neue On-line-Auftritt der DGORh optisch die starke Verbindung zur DGOU erken-nen lässt“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Rüther, Präsident der DGORh. „Trotz-dem wir eine eigenständige Sektion der DGOU sind, engagieren sich viele un-serer Mitglieder in verschiedenen Ar-beitsgremien der DGOU und setzen sich über die Grenzen der Fachgesell-schaft hinaus aktiv für die Belange auf dem Gebiet der orthopädischen Rheu-matologie ein“, erklärt Prof. Rüther. Die neue DGORh-Website wurde inhaltlich

und technisch vom Team Online-Kom-munikation der DGOU umgesetzt.

Infos für Mediziner und PatientenDie neue Website der DGORh ist nun so strukturiert, dass verschiedene Ziel-gruppen wie Mitglieder, Patienten oder Mediziner aus anderen Fachbereichen schnell die Informationen finden, die für sie relevant sind – ob Infos zum Krank-heitsbild Rheuma und dessen Therapie-möglichkeiten, weiterführende Links zu Patientenverbänden oder tiefergehende Literaturempfehlungen für Ärzte. In der neuen Rubrik „News“ werden zukünftig Nachrichten und Termine rund um die orthopädische Rheumatologie zu finden sein.

Suche nach Ärzten und Kliniken in der NäheIm Zuge des Relaunches der DGORh-Website wurden auch neue, sogenannte georeferenzierte Suchfunktionen einge-bunden. „Damit möchten wir Patienten, die unter rheumatischen Erkrankungen leiden, die Suche nach ausgewiesenen Spezialisten aus unserem Fachgebiet er-leichtern“, erläutert Prof. Rüther. So ist

es jetzt unter dem Menüpunkt „Patien-ten“ beispielsweise möglich, deutsch-land- und europaweit direkt nach ortho-pädischen Rheumatologen zu suchen, die DGORh-Mitglieder sind und die ihre Klinik oder Praxis in der Nähe eines be-stimmten Ortes oder rund um ein Post-leitzahlen-Gebiet haben.

Darüber hinaus gibt es auch eine ähn-lich programmierte Suche nach Spezial-zentren für die operative orthopädische Rheumatologie, die von der DGORh au-ditiert sind.

Die Suchergebnisse werden jeweils praktisch und anschaulich in einer Kar-tenansicht mit allen Kontaktdaten der Ärzte, Kliniken oder Praxen ausgege-ben. Auch DGORh-Mitglieder können sich so zukünftig noch besser vernetzen.

Mitglieder-Bereich: Jetzt registrierenDer nicht-öffentliche Bereich der Websi-te bleibt weiterhin erhalten. Hier können sich ausschließlich DGORh-Mitglieder mit ihren personalisierten Zugangsdaten einloggen, um interne Informationen aus der Fachgesellschaft zu erhalten, sich über Neuigkeiten zum DGORh-Register für Basistherapie und deren Komplika-tionen bei Rheuma-Operationen zu in-formieren oder die persönlichen Kon-taktdaten schnell und unkompliziert per Eingabeformular zu aktualisieren.

Wer diesen Service nutzen möchte, muss sich zunächst neu für den internen Bereich registrieren: www.dgorh.de/lo-gin/registrierung/. Nach der erfolgrei-chen Anmeldung erhalten registrierte User eine Bestätigung der DGORh-Ge-schäftsstelle.

Informationen unter: www.dgorh.de

Kontakt: [email protected]

Maria Hauk Öffentlichkeitsarbeit DGOU

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Relaunch der DGORh-Website: neues Design, neue Struktur, neue Inhalte

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Reinhard Hoffmann: Abschied als Generalsekretär von DGU und DGOU

Noch 148 Mails checkenHerr Prof. Hoffmann, nach vier Jahren als Generalssekretär der DGU und DGOU – warum hören Sie auf?Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann: Unser Fach und unsere Fachgesellschaft entwi-ckeln sich mit einer enormen Dynamik. Das macht sich vor allem in den zahlreichen Pro-jekten und dem Einsatz auf gesundheitspo-litischer Ebene bemerkbar. Meine Tätigkeit in der Klinik und die in der Fachgesellschaft sind zwei Vollzeitjobs. Beides habe ich mit viel Energie und Freude gemacht. Es gibt Tage, an denen bekomme ich über 200 E-Mails. Für mich ist allerdings die zusätzliche Aufgabe als Generalsekretär wissenschaft-licher Fachgesellschaften mit dem derzeit immensen Arbeitstakt nicht mehr in dem Maß leistbar, wie ich es mir für meinen eige-nen Anspruch wünsche. Deswegen habe ich mich entschieden, nun erst mal ins „Ab-klingbecken“ zu springen und mich – neben bleibenden berufspolitischen Schwerpunk-ten und der Aufbauarbeit für die AOUC – wieder stärker auf meine klinische Tätigkeit zu konzentrieren.

Sie haben für O und U viel bewegt. Worauf sind Sie am meisten stolz?Hoffmann: Am meisten freue ich mich, dass Orthopädie und Unfallchirurgie wirklich vertrauens- und verständnisvoll zusammen-gewachsen sind. Wir feiern 10 Jahre DGOU in 2018 – wer hätte das vor einigen Jahren für möglich gehalten?! Wir arbeiten auf al-len Ebenen in O und U immer stärker zusam-men. Und wir können uns aufeinander ver-lassen. Das liegt natürlich auch an den Per-sonen und an der Atmosphäre. Daher möchte ich mich bei dieser Gelegenheit ganz besonders bei unseren Vorgängern im Amt, Hartmut Siebert und Fritz Uwe Niet-hard, bedanken. Beide haben die DGOU ganz wesentlich mit aus der Taufe gehoben und uns den Weg bereitet. Wir sind inzwi-schen als O und U durchaus ernstgenomme-ne Gesprächspartner für die Player im Ge-sundheitswesen geworden und haben zahl-reiche Qualitätsmaßnahmen erfolgreich etabliert.

Was waren für Sie persönlich die Highlights in Ihrer Amtszeit?Hoffmann: Neben unseren Leuchttürmen wie den Qualitätsinitiativen TraumaNetz-werk DGU®, EndoCert® TraumaRegister DGU® und EPRD möchte ich noch die ge-samten Registeraktivitäten der Sektionen, die Leitlinienarbeit von O und U, die Novel-lierung der S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung, die Koope-ration der DGOU mit der Lufthansa , das Weißbuch Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie sowie die gewachsene Zu-sammenarbeit der DGU mit dem Sanitäts-dienst der Bundeswehr hinzufügen. Ge-freut habe ich mich auch, dass in der jähr-lichen FOCUS-Ausgabe Gesundheit –Deutschlands Top-Ärzte auf meine Initiati-

ve hin die Unfallchirurgie seit 2015 Be-standteil der Ärzteliste Knochen & Gelenke ist.

Zu Beginn Ihrer Amtszeit titelten wir ein Portrait über Sie mit den Worten Ohne Disziplin geht es nicht. Aber Disziplin al-leine rettet einen bei dieser Herkulesauf-gabe auch nicht. Was ist das Rezept Ihres Erfolges?Hoffmann: Man benötigt ein sehr gutes Zeit- und Terminmanagement sowie die nö-tige Disziplin, das alles auch akribisch einzu-halten. Aufgaben können und dürfen nicht geschoben werden, da ständig neue hinzu-kommen. Der Schreibtisch muss abends da-her stets leer sein. Ein gutes Wiedervorlage-system ist ebenfalls unabdingbar. Und das

Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann„Noch 148 Mails checken“ ist nicht nur eine Liedzeile von Tim Bendzko, sondern eine von vielen Aufgaben im Tagesgeschäft von Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann als Generalsekretär. Ende des Jahres endet seine Amtszeit. Unter sei-ner äußerst aktiven Ägide entstanden neben der Weiterentwicklung der Quali-tätsinitiativen wie TraumaNetzwerk DGU® und EndoCert® zahlreiche innovative und erfolgreiche Projekte, beispielsweise das Kursformat „Interpersonal Com-petence“ und „Terror and Disaster Surgical Care“ (TDSC®). Er unterstützte die DGOU-Initiative „Operieren in der Schwangerschaft“, durch die wertvolle Im-pulse für die Novellierung des Mutterschutzgesetzes in 2018 gesetzt wurden. Ebenso trieb er die Vernetzung mit Ländern wie China oder den USA im Referat „Internationale Angelegenheiten“ (RIA) voran und die Akademie für Orthopä-die und Unfallchirurgie (AOUC). Nach vier Jahren als Generalssekretär der DGU und im perfekten Zusammenspiel mit seinem Kollegen Prof. Dr. Bernd Kladny auch als Generalsekretär der DGOU wird er sich nun wieder verstärkt seiner Kli-nik widmen, der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Frankfurt am Main. Ein Grund für uns, ihn um einen Rückblick und eine kleine Ausschau zu bitten.

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Vertrauen in alle Mit- und Zuarbeiter ist wichtig. Ohne gezielte Aufgabendelegation mit Übertragung von mindestens Teilver-antwortlichkeiten geht es nicht. Mit ande-ren Worten: Es handelt sich ganz wesentlich um organisierte Teamarbeit und nicht nur um die Leistung einer einzelnen Person. Das alles geht daher nicht ohne die verständnis-volle und tatkräftige Unterstützung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ei-genen Klinik und unserer Geschäftsstelle und ohne Verständnis der Klinikleitung. Ich möchte mich an dieser Stelle daher aus-drücklich bei allen bedanken, die mich in meiner Funktion als Generalsekretär unter-stützt haben.

Ein ganz besonderer Dank geht natür-lich an Bernd Kladny, meinen General-sekretär-Kollegen und Freund: ein abso-lut zuverlässiger, loyaler und kongenialer Partner.

Wie haben Sie den täglichen Mail-Tsuna-mi in den Griff bekommen?Hoffmann: Die Mail-Flut kann ich nur mit regelmäßigem Check der Accounts in Schach halten – also zum Beispiel zwischen den OPs auch per Smartphone. Pausen hat der Arbeitstag dadurch absolut keine, sonst säße ich noch um Mitternacht an den Mails. Jede Sekunde ist von morgens bis abends getaktet. Abends ebbt die Flut dann aber in der Regel ab, sodass ich ab cir-ca 20 Uhr normalerweise keine Mails mehr bearbeite.

Gab es überraschende Erkenntnisse?Hoffmann: Als Generalsekretär bin ich mit sehr vielen Menschen, Amts- und Funkti-onsträgern zusammengekommen. Da gab es immer wieder persönliche Überraschun-gen, mit denen ich nicht gerechnet habe:

positive wie negative. Eine gewisse Men-schenkenntnis, Sozialkompetenz und poli-tisches Gespür schaden daher nicht, um ins-besondere Hemmnisse und Schwierigkei-ten vorauszusehen. Es menschelt halt häu-fig. Zum Glück sind die meisten Menschen aber leicht durchschau- und berechenbar. Man stellt sich ein. Auch hier lernt man dazu.

Was war Ihre größte Herausforderung in den vier Jahren?Hoffmann: Viele Ergebnisse entstehen durch breite Teamleistungen. Hier kommu-nikativ und motivierend über Jahre am Ball zu bleiben war für mich die größte Heraus-forderung – neben der Bewältigung des In-haltlichen.

Was haben Sie sich für die letzten Tage Ihrer Amtszeit vorgenommen?Hoffmann: Die Einarbeitung meines Nach-folgers Dietmar Pennig. Er ist aber bekannt-lich ein absoluter Profi sowie ein engagier-ter Berufspolitiker und bereits voll in den Themen drin. Das DGOU-Generalsekretariat übernimmt mein bisheriger Stellvertreter Bernd Kladny. Der Übergang bei beiden Ämtern wird also nahtlos sein.

Wie sind Ihre Pläne, um die ab Januar freiwerdende Zeit wieder zu füllen?Hoffmann: Ich freue mich darauf, mich wie-der stärker meiner klinischen Arbeit wid-men zu können als heute, zumal einige mei-ner Mitarbeiter, die mir hier den Rücken frei-gehalten haben, in Kürze in den Ruhestand gehen werden. Ich werde berufspolitisch aktiv bleiben, mich weiterhin in unseren Fachgesellschaften und im BVOU in Projekt-arbeiten einbringen und an der Markenbil-dung O und U mitarbeiten. Es wird mir also sicher nicht langweilig werden.

Ich danke Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Susanne Herda, DGU/DGOU-Öffentlichkeitsarbeit

Informationen zum Tätigkeits-feld von Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann unter: https://dgou.de/ueber-uns/vorstand/gescha-eftsfuehrender-vorstand/zur-per-son/zur-person-reinhard-hoffmann/

„Es ist organisierte Teamarbeit und

nicht nur die Leistung einer

einzelnen Person.“

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Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS)

Aus- und Weiterbildung, Kongress, Wissenschaftsförderung

D ie GOTS ist europaweit die mit-gliederstärkste (1.354 Mitglieder, Stand 31. Juni 2017) und fachlich

bedeutendste sportorthopädisch-sport-traumatologische Gesellschaft. Die Sek-tionsziele sind dabei vor allem die Förde-rung der Aus- und Weiterbildung, For-schung in der Sporttraumatologie/Sport-orthopädie, Ausbau der nationalen und internationalen Zusammenarbeit und die Verbesserung der Sportlerbetreuung.

Schwerpunkte der GOTS 2017 — Jahreskongress 2017 in Berlin mit 617 Teilnehmern

— GOTS-Ausbildung zum Sportarzt (vier Module á zwei Tage)

— Mitarbeit im deutschsprachigen Ar-throskopieregister (DART)

— Herausgabe des Buches „Muskel und Sehnenverletzungen“

— Förderung des Nachwuchses – Young Academy, Young Investigator Award

— Durchführung einer Mitgliederbe-fragung

— Durchführung eines Expertenmee-tings „Knorpel- und Arthrosethera-pie im Sport“

Geplante Aktivitäten — Durchführung eines gemeinsamen Jahreskongresses (1. Deutscher Olym-pischer Sportärztekongress) zusam-men mit der DGSP vom 24. bis 26. Mai 2018 unter dem Motto „Gemeinsam für einen gesunden Sport“

— Ausbau der hauptamtlichen Struktur der Geschäftsstelle

— Ausbau der nationalen und internati-onalen Zusammenarbeit (u. a. ESMA, KOSSM, JOSSM), Kooperationskon-gress mit der KOSSM zur Winter-olympiade in Seoul 2018

— Vergabe von Fellowships (GOTS Ar-threx-Asienfellowship und GOTS-SI-GASCOT Italien Fellowship)

— Deadline der Forschungsförderung der GOTS 31. März 2018

— Beginn der Masterausbildung Sport-medizin

ExpertenmeetingsDie GOTS veranstaltet in regelmäßigen Abständen seit 2010 sogenannte Exper-tenmeetings, bei dem sich knapp 20 Spezialisten zu einer intensiven themen-spezifischen Diskussion treffen. Abge-schlossen wird die dreitägige Klausur mit Erstellung eines Buches, das für Mitglieder kostenfrei zur Verfügung steht.

Das letzte Expertenmeeting fand im Herbst 2017 zum Thema „Knorpel- und Arthrosetherapie im Sport“ statt. Fol-gende Themen wurden dabei bearbeitet: Biomechanik, Pathophysiologie und Epidemiologie von Knorpeldefekten im Sport in verschiedenen Gelenken: Schulter, Hüfte, Knie, Sprunggelenk; verschiedene Therapieformen von Knorpeldefekten, inklusive Biomateri-alien und bio-technologische Verfahren unter dem Aspekt der sportlichen Funktionalität; Entstehung, Therapie und Prävention von Arthrose im Sport; Rehabilitation und Back-to-sport bei

Knorpelläsionen, nach Operationen und bei Arthrose.

JahreskongressÜber den Jahreskongress der Gesell-schaft 2017 wurde ausführlich in der letzten OUMN (5/2017) berichtet.

Der neue GOTS-Vorstand und der neue Beirat sind aufgeführt unter: www.gots.org/die-gots/vorstand/

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Prof. Dr. Thomas Tischer Rostock Vizepräsident GOTS Deutschland

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Prof. Dr. Martin Engelhardt OsnabrückSchriftführer GOTS

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GOTS-Vorstand beim Jahreskongress 2017 in Berlin

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AOTrauma Deutschland

14. Kurs Kindertraumatologie

V om 28. bis 29. September 2017 fand in Frankfurt am Main der 14. AOTrauma Kinderkurs unter

der Leitung von Prof. Ingo Marzi, Frank-furt, und Prof. Dr. Wolfgang Schlicke-wei, Freiburg, statt. An den zwei Kursta-gen wurden die häufigsten kindlichen Verletzungen angesprochen, Korrektu-ren bei posttraumatischen Deformitäten sowie kinderorthopädische Differenzial-diagnosen erörtert sowie dank des gro-ßen Repertoires der erfahrenen Referen-ten einige seltene Fälle diskutiert.

Unter den 60 Teilnehmern im ausge-buchten Kurs fand sich ein breites Spek-trum vom Assistenzarzt im 1. Jahr bis zum gestandenen Kindertraumatologen. Neben den vielen Kinder- und Unfall-chirurgen zeigten auch Ärzte aus O und U und sogar aus der Radiologie an die-sem Kurs reges Interesse.

Praktische UmsetzungDie theoretischen Blöcke wurden durch die zum jeweiligen Thema passenden

praktischen Übungen ergänzt. Dabei ga-ben die Instruktoren an den Übungsti-schen viele Kniffe weiter. Gerade die praktische Umsetzung der theoretischen Teile vertiefte das Verständnis der jewei-ligen Pathologie und ihrer Behandlungs-möglichkeiten und regte zur weiteren Diskussionen in Kleingruppen an.

Insgesamt wurden von der richtigen Biegetechnik für die intramedulläre elastische Nagelung bis hin zum selbst-ständigen Aussägen des Knochens zum Herstellen von Übergangsfrakturen die gängigen Techniken vermittelt und das Bewusstsein für die den Frakturverlauf und die daraus resultierende Behand-lungsstrategie gefestigt.

Viele Wege führen zum ZielAlle Referenten waren engagiert und trugen zu einem guten Gelingen des Kurses und einem reibungslosen Ablauf bei. Die Kursteilnehmer und Referenten führten im Rahmen des Programms in-tensive und lehrreiche Diskussionen.

Vor allem die abendliche Falldiskussion bei Bier und Wein ermunterte die Teil-nehmer und Referenten zu teils kontro-versen Dialogen. Dabei wurde immer wieder klar, dass die Kindertraumatolo-gie sich nicht in Schwarz und Weiß ein-teilen lässt, sondern dass es sich um ein Gebiet mit „vielen unterschiedlichen Farben“ handelt. So führen auch unter-schiedliche Therapieverfahren zum glei-chen Ziel, und welche Option die beste ist, stellt sich bei der spärlichen Studien-lage und größtenteils limitierten Evidenz nicht immer eindeutig dar.

Insgesamt war dieser AO Kindertrau-matologie Kurs ein gelungenes Unter-fangen, bei dem in vielen lehrreichen, kontroversen und anregenden Diskussi-onen die vielfältigen Aspekte der Kin-dertraumatologie vermittelt wurde.

Dr. Katharina Sommer, Dr. Britta SundermannFrankfurt am MainAOTrauma

Die Teilnehmer des 14. AOTrauma Kinderkurses

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Vereinigung für Kinderorthopädie (VKO)

Neue Website

N ach der Neuwahl des Vorstandes der Vereinigung für Kinderor-thopädie (VKO) mit Prof. Robert

Rödl als 1. Vorsitzenden, PD Dr. Urs von Deimling als 2. Vorsitzenden, Prof. Bet-tina Westhoff als Schriftführerin und Dr. Gregor Schönecker als Schatzmeis-ter, widmete sich dieser den großen an-stehenden Aufgaben. Dabei wurde er tatkräftig vom Beirat mit den Mitglie-dern Dr. Erika Lamprecht, Dr. Harry Klemer und Prof. Rudi Ganger unter-stützt.

Wesentliches Motiv für den Vorstand ist es, die über die Jahre gewachsenen Aufgaben etwas stärker zu strukturieren und zu professionalisieren.

Neue Website der VKOEin wichtiger Punkt war dabei als erstes die Homepage der VKO zu professiona-lisieren. Frau Prof. Dr. Sandra Utz-schneider hat sich hier zusammen mit dem Unternehmen Crossmark der Sache angenommen. Herausgekommen ist nicht nur eine Homepage, die auf sämt-lichen portablen Endgeräten gut lesbar ist, sie wurde auch vollkommen neu strukturiert und mit neuen Inhalten ge-füllt. Auf Dauer werden hier die Inhalte wesentlich aktueller sein und die Akti-vitäten der VKO besser abgebildet wer-den.

Nach dem DKOU wird die neue Homepage zur Verfügung stehen, dies verbunden mit der Bitte an alle VKO-Mitglieder, ihre Daten zu aktualisieren.

Wachsende WirbelsäuleDer Arbeitskreis Wachsende Wirbelsäu-le der VKO unter Prof. Ralf Stücker und Prof. Carol Hasler war in diesem Jahr besonders aktiv und konnte zwei wich-tige Projekte abschließen. Das Buch „Die wachsende Wirbelsäule“ ist fertiggestellt und beim Walter de Gruyter-Verlag be-ziehbar. Es ist ein sehr kompaktes und gut verständliches Werk entstanden, das es schafft, trotz der Komplexität die The-

men komprimiert und fokussiert darzu-stellen. Dabei ist das Buch nicht nur für Kinderorthopäden, sondern auch für Kinderärzte, Physiotherapeuten und Or-thopädietechniker geeignet, um ihr Wis-sen über die kindliche Wirbelsäule auf den aktuellen Stand zu bringen.

Daneben stellte die VKO eine Study Nurse ein, um das Register Early On-setSkoliosen zu realisieren. Es wird in Zukunft immer wichtiger werden, dass wir auch über seltene Erkrankungen professionell geführte Register anlegen, um reproduzierbare Behandlungstech-niken und Ergebnisse langfristig zu eta-blieren.

Ausblick 2018Dem Jahr 2018 sehen wir mit Spannung entgegen: Der erste gemeinsame Kon-gress der Sektion Kindertraumatologie der DGU (SKT) und der VKO findet vom 2. bis 3. März in Dresden statt, bis zum 18. Dezember 2017 können noch Abstracts eingereicht werden. Der Kom-

paktkurs wie auch die Zertifikatskurse werden bei gleichbleibendem Erfolg wei-tergeführt und enthalten das vollständi-ge Curriculum Kinderorthopädie und -traumatologie. Die neue Musterweiter-bildungsordnung zum Kinderorthopä-den wird in den Zertifikatskursen voll-ständig abgebildet.

Der Wissenschaftspreis, dotiert mit 5.000 €, wie auch zwei Reisestipendien à 4.000 € werden ebenfalls wieder verge-ben.

Nähere Informationen gibt es auf der neuen Website unter: www.kinderorthopaedie.org.

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Prof. Dr. Robert RödlMünster1. Vorsitzender VKO

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Die Website der Vereinigung für Kinderorthopädie im neuen Gewand

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AG Lehre

Entwicklung und Prüfung neuer Lehr- und Lernkonzepte

D ie AG Lehre hat peer-review ge-prüfte Lehrvideos zu Untersu-chungstechniken der großen Ge-

lenke konzipiert. Im Frühjahr 2016 wur-den in Zusammenarbeit mit dem BMBF-Verbundprojekt „Praktische klinische Kompetenz“ erste Filmaufnahmen von Untersuchungstechniken des Kniegelen-kes erstellt. Geplant sind Aufnahmen für alle weiteren großen Gelenke. Fertig ge-stellt wurde das Video für die Untersu-chungstechniken des Knies.

Im Rahmen der curricularen univer-sitären Lehre an der Universität Frank-furt wird das Video im Januar 2018 auf seinen Mehrwert in der Lehre mit einen standardisierten Prüfverfahren unter-sucht. Im Anschluss sollen die entspre-chenden Ergebnisse publiziert werden. Die noch ausstehenden Videos sind in ihrer Fertigstellung für 2018 bis 2019 vorgesehen.

Urheberrecht in der Lehre und Wissenschaft Ab März 2018 tritt das neue Wissen-schaftsurhebergesetz (WissUrhG) in Kraft. Im Rahmen einer Recherche ist der AG Lehre aufgefallen, wie häufig und unkritisch Urheberrechtsverletzungen im Bereich der medizinischen Lehre stattfinden, besonders in Form von Vor-trägen, ohne dass sich die Vortragenden (Lehrenden) dessen bewusst sind. Ein Curriculum, welches die Möglichkeiten der Verbesserung der Rechtskonformität der Vorlesungen in O und U beinhaltet, soll erarbeitet werden. Zunächst erfolgt die Grobkonzeptionierung eines For-schungsprojektes zur Thematik.

Aufklärungsgespräch in O und UMittelfristig soll ein fokussiertes Lehr- und Ausbildungskonzept zum Thema „Aufklärungsgespräch“ erstellt werden, welches fachlich an O und U adaptiert

ist. Zur Diskussion stehen der minimale Lehraufwand mit Unterstützung zum Beispiel durch Podcasts im Vergleich zu einer Maximalvariante mit OSCE, Kleingruppenunterricht et cetera. Ten-denziell ist auf das Ziel in Richtung der fachlichen Kompetenz im Bereich O und U hinzuarbeiten. Verschiedene Settings wurden konzipiert. Eine wissenschaftli-che Evaluation soll sich an ein postulier-tes Modell anschließen. Das fortge-schrittene Konzept soll bis zum Anfang 2018 erarbeitet sein.

Masterplan 2020Prof. Obertacke ist seit 2015 für die DGOU hinsichtlich der Einbeziehung unserer Fachgesellschaft in das Projekt der Bundesministerien für Gesundheit sowie der Landesministerien für Bildung und Forschung im „Masterplan Medi-zinstudium 2020“ und anderen im MFT aktiv.

Derzeitiger Diskussionsstand (oMFT-Tag in Würzburg Mai 2016 sowie weite-ren Diskussionen in den Gremien des MFT 2017):

— Eine AG zur Weiterentwicklung des NKLM wird gefordert (beim MFT gibt es schon eine, Verhandlungen zwischen Ministerium und MFT lau-fen).

— Eine AG unter Leitung der ehemali-gen Bundesanwältin Monika Harms ist zum September 2017 zusammen-getreten und soll rechtliche Fragen zum Masterplan (Kapazitäten etc.) klären.

— Die Bundestagswahl und die Frage der neuen Führung des Bunesminis-teriums für Gesundheit könnten neue Aspekte aufwerfen.

— Die Bundesländer (u. a. Rheinland-Pfalz) aber sind treibende Kräfte, ins-besondere hinsichtlich der ländlichen Versorgung.

Aktuelle Publikationen und Berichte — Melcher P et al. Clinical-practical Ex-amination in Orthopaedic Teaching: Who is the „Ideal“ Examiner? Z Or-thop Unfall. 2017;155:468–75.

— Ruesseler M et al. A Nationwide Sur-vey of Undergraduate Training in Or-thopaedics and Trauma Surgery. Z Orthop Unfall. 2017 Sep 19. doi: 10.1055/s-0043-118220.

Abschließend möchten wir allen aktiven Mitgliedern der AG für ihr ehrenamtli-ches und zeitaufwendiges Engagement danken.

AG Lehre auf dem DKOU 2017Auf dem diesjährigen DKOU fand am 24. Oktober die letzte Sitzung der AG Lehre statt. Themen waren unter ande-rem die Bedeutung der praktischen Aus-bildung von Medizinstudenten und die Akzeptanz von E-Prüfungen.

Nächste TermineDie nächsten Treffen der AG Lehre finden am 26.1.2018 in Frankfurt am Main, im Rahmen des VSOU in Baden-Baden und zum nächsten DKOU am 23.10.2018 in Berlin statt.

Prof. Dr. Udo ObertackeMannheimLeitung AG Lehre der DGOU

Dr. Susanne FröhlichRostock Leitung AG Lehre der DGOU

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Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 73

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Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

Experten für Patientenhände

D ie Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) repräsen-tiert als gemeinnützige wissen-

schaftliche Gesellschaft handchirurgisch tätige Ärzte und ist mit über 900 Mitglie-dern die mitgliederstärkste handchirur-gische Organisation in Europa. Assozi-ierte Organisationen sind die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), die Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chi-rurgen (DGPRÄC) und die DGOU (ein-schließlich DGOOC und DGU).

Zum Vorstand der Gesellschaft gehö-ren der amtierende Präsident Dr. Walter Schäfer (Gummersbach), die Post-Präsi-dentin Prof. Dr. Nicola Borisch (Baden-Baden), der Prä-Präsident Prof. Dr. An-dreas Eisenschenk (Berlin), der General-sekretär Prof. Dr. Jörg van Schoonhoven (Bad Neustadt), der Schatzmeister Dr. Klaus Rudolf (Hamburg) und die vier Beiräte Prof. Dr. Michael Schädel-Höpf-ner (Neuss), Dr. Berthold Bickert (Lud-wigshafen), Prof. Dr. Joachim Windolf (Düsseldorf) und Dr. Eva-Maria Baur (Murnau).

Aufklärung für PatientenZum Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober wurde die Informationskampagne „Dei-ne HAND verdient Experten“ gestartet. Ziel der Kampagne ist es, Patienten dar-über aufzuklären, dass Handchirurgen die geeigneten Experten für alle Proble-me der Hand sind. Weitere Kampagnen-schwerpunkte, in denen das Thema Handverletzungen aufgegriffen wird, werden zum Jahresende stattfinden. Auch gibt es den neu definierten „Tag der Hand“ am 1. März 2018. Zentrales Element der Kampagne ist die Website www.handexperten.com, die sich aus-drücklich an Patienten richtet.

Nachdem die DGH mit der AUC (Akademie für Unfallchirurgie) den Rahmenvertrag für das HandTrauma-Register DGH® geschlossen hat, begann im Frühjahr der Probelauf mit Datenein-

gabe durch ausgewählte Kliniken. Nach Analyse und Optimierung wird der Realstart für Anfang 2018 erwartet. Mit den gesammelten Daten trägt das deutschlandweit erste Register zu schwe-ren Handverletzungen zur Versorgungs-forschung auf seinem Gebiet bei und dient als Instrument der Qualitätssiche-rung.

Studie der ValidierungIm Rahmen der aktuell durch die WHO stattfindenden Etablierung der ICD-11 veranlasste die DGH in Zusammenar-beit mit DIMDI, AWMF und der LMU München die Studie „Validierung der ICD-11 Betaversion im Bereich Hand-chirurgie“. Die mittlerweile abgeschlos-sene Analyse ergab erhebliche Mängel bei der Kodierbarkeit handchirurgischer Verletzungen und Erkrankungen in der Betaversion der neuen ICD-11.

Die DGH arbeitet weiterhin intensiv an der Organisation des vom 17. bis zum 21. Juni 2019 in Berlin stattfindenden 14. Weltkongresses der Internationalen Handchirurgischen Vereinigung (IFS-SH).

„Handchirurgie inspiriert“Vom 12. bis zum 14. Oktober 2017 fand der 58. Kongress der DGH im Gasteig in München mit dem Motto „Handchirur-gie inspiriert“ statt. Zentrale Themen waren „Akute Handverletzungen und das Hand-Trauma-Zentrum“, „Arthros-kopische Therapien“, „Altershandchir-urgie und prothetischer Gelenkersatz“, „Neue Technologien“ sowie „Ökonomi-sche Aspekte der Handchirurgie im Ge-sundheitssystem“. Das wissenschaftliche Programm wurde durch den Operati-onskurs „Osteosynthese an der Hand“ und den Kurs „Sonografie der Hand“ er-gänzt. Hinzu kamen die Patientenveran-staltungen „Probleme an der Hand“, die-se mit Informationen und Beratung zu häufigen Erkrankungen und Störungen an der Hand, Geschichte der Handchir-

urgie und Einrichtungen für Behand-lung und Nachsorge, sowie die patiente-norientierte Vortragsveranstaltung zum Weltrheumatag. Als Gastgesellschaft nahm in diesem Jahr die British Society for Surgery of the Hand (BSSH) teil.

Ehrung für besondere LeistungenDie Ehre des „Buck-Gramcko-Vortra-ges“ und der damit verbundenen Aus-zeichnung für besondere Leistungen für die Handchirurgie erhielt in diesem Jahr Prof. Dr. Dr. Edgar Biemer aus Mün-chen. Im Rahmen der Mitgliederver-sammlung wurde aufgrund seiner be-sonderen Verdienste um die Handchir-urgie und der DGH Prof. Dr. Ulrich Lanz die Anerkennung als Ehrenmit-glied der DGH zuteil.

DKOU 2017Für den DKOU 2017 waren die DGH und die handchirurgischen Sektionen von DGU und DGOOC mit der Gestal-tung der Sitzungen zu den Themen „SK27 Distales Radioulnargelenk“, „SK28 Nervenverletzungen der oberen Extremität“, „OU14 O&U Basics: Obere Extremität – Hand“ beteiligt. Am 25. Oktober 2017 tagten beide Sektionen in gemeinsamer Sitzung.

Der 59. Jahreskongress der DGH fin-det vom 11. bis 13. Oktober 2018 in Mannheim, Rosengarten, statt. Haupt-themen sind Nervenrekonstruktion und -transfer, Weichteil- und Knochentumo-re an Hand und Unterarm, Endoprothe-tik der Hand sowie experimentelle For-schung in der Handchirurgie.

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Frank Eichenauer BerlinDelegierter der DGH für die DGOU

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74 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

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Forum Mittelbau DGOU – FOURMit

Die Zukunft gestalten

D as Forum Mittelbau der DGOU-FOURMit hat sich zum Ziel ge-setzt, die speziellen Themen des

Mittelbaus in der DGOU zu vertreten. Während in der Ausbildungsphase der Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkei-ten im Vordergrund steht, sind in der späteren Lebens- und Berufsabschnitts-phase häufig Themen relevant, bei denen es um Spezialisierung, berufliche und persönliche Weiterbildung, Kontinuität von Arbeitsplatz und Lebensmittel-punkt, finanzielle Absicherung oder die Wiedereingliederung nach Erziehungs-zeit geht. Das FOURMit repräsentiert alle nichtselbstständigen Kollegen von O und U zwischen Facharzt und Rente und ist offen für alle, die sich in diesem Be-reich unseres gemeinsamen Faches en-gagieren wollen.

„Hot Topics“ Auf dem diesjährigen DKOU war das FOURMit mit zwei Sitzungen in Koope-ration mit dem Jungen Forum der DGOU und den Nicht-Selbstständigen Orthopäden der DGOOC vertreten, in denen es um das Thema Familisierung und Arbeitsplatzgestaltung geht. In der ersten Sitzung wurde das Thema Ar-beitszeitgesetz und Arbeitszeitmodelle besonders beleuchtet. Zum einen disku-tierten Experten die juristischen Rah-menbedingungen und die Planung und Umsetzung aus Sicht des Personalma-nagements, zum anderen berichteten sie aus der Praxis von der schwierigen Um-setzung im klinischen Alltag. In der zweiten Sitzung ging es besonders um das Thema Effizienzsteigerung und Qua-litätssicherung am Arbeitsplatz. Zusätz-lich war das FOURMit an einer weiteren Sitzung beteiligt, die zusammen mit der AG Einsatz-, Katastrophen- und Takti-sche Chirurgie der DGU das Thema: „Was muss man als O und U in Zukunft alles können?“ diskutierte. Wie geht es weiter nach dem Facharzt für den Mit-telbau? Zusammen mit mehreren Indus-

triepartnern war das Forum Mittelbau auf dem DKOU 2017 auch praktisch tä-tig: „Excellence Center – der komplexe Fall auf dem Weg zum Spezialisten“ war ein interaktiver Workshop, in dem unter der Patronage des FOURMit am Kada-ver-Frakturmodell die Analyse und Ver-sorgung komplexer Frakturen geübt wurde.

Aus- und WeiterbildungDas Forum Mittelbau hat sich an der Studie der Strukturanalyse O und U in Deutschland in Kooperation mit dem Jungen Forum beteiligt, welche dieses Jahr publiziert wurde [Münzberg et al. Unfallchirurg. 2017;120:355–62]. Hier zeigte sich, dass die Anzahl der sich in Weiterbildung befindlichen Assistenten mit den zu erwartenden altersbedingt ausscheidenden Ärzten korreliert und so innerhalb der nächsten fünf Jahre eine ausreichende Weiterbildung an Fachärz-ten in O und U gewährleistet ist. Grund-sätzlich wird jedoch aufgrund des demo-grafischen Wandels ein erhöhter Bedarf an Fachkräften in unserem gemeinsa-men Fach bis zum Jahr 2040 erwartet. Das Thema Aus- und Weiterbildung wird also auch weiterhin ein zentrales Thema des Forums Mittelbau sein.

Zukünftige BetätigungsfelderDas Forum Mittelbau hat im Juni dieses Jahres unter allen Mitgliedern der DGOU vom Facharzt aufwärts eine deutschlandweite online-basierte Um-frage durchgeführt. Dabei sollte geklärt werden, welche spezifische Probleme

oder Themen des Mittelbaus es in O und U gibt und wie sie durch eine Interessen-vertretung besonders bearbeitet werden sollten. Zur Auswahl standen die Ver-einbarkeit von Familie und Beruf, Kar-riereplanung, zunehmende Arbeitsver-dichtung, Mitarbeiterführung und Füh-rungskompetenz oder die Weiterbil-dung. Über 350 zumeist als Oberarzt tä-

tige Kollegen nahmen an dieser Befra-gung teil und bestätigten, dass insbesondere die Themen Arbeitsver-dichtung und Vereinbarkeit der Arbeit mit dem Privatleben ganz oben stehen. Die Ergebnisse dieser Umfrage werden zur Zeit publizistisch ausgewertet und sollen dem Forum Mittelbau der DGOU dazu dienen, in der Zukunft noch geziel-ter auf die Bedürfnisse des Mittelbaus der Orthopäden und Unfallchirurgen in Deutschland eingehen zu können.

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lProf. Dr. Mario PerlMurnauFOURMit

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Prof. Dr. Richard StangeMünsterLeiter FOURMit

“Die Themen Arbeitsverdichtung und Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben

stehen bei Oberärzten ganz oben.“

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Sektion für Knochen- und Weichteilinfektionen

Leitlinie zur Osteomyelitis

D ie Sektion Knochen- und Weich-teilinfektionen der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und

Unfallchirurgie befasst sich mit Entzün-dungen und Infektionen von Knochen, Gelenken, Gelenkersatz und den dazu-gehörigen Weichteilen. Diese Erkran-kungen zählen zu den schwerwiegends-ten in der O und U. Sie führen auch heu-te noch in vielen Fällen zum Verlust der Funktionsfähigkeit der betroffenen Kör-perpartie, zu chronischen Schmerzen, zu massiven Einschränkungen der Lebens-qualität, zum Verlust des Arbeitsplatzes und vielem mehr.

Die zielgerichtete Behandlung mit den notwendigen diagnostischen und thera-peutischen Verfahren hat oberste Priori-

tät. Das Problem hierbei ist die Tatsache, dass Leitlinien, wie man sie für andere Erkrankungen kennt, zu diesem Thema nicht oder nur eingeschränkt existieren.

Expertenkonferenz einberufenDie Sektion hat sich seit dem Jahr 2016 in-tensiv damit beschäftigt, eine Leitlinie zum Thema „Knocheninfektionen beim Erwachsenen“ zu kreieren. Zu diesem Zweck wurde ein Gremium der führen-den Experten aus Deutschland einberu-fen. Sie erarbeiteten gemeinsam einen Ka-talog von Leitlinien, der im Rahmen einer mehrtägigen Leitlinienkonferenz im Juni 2017 in Berlin konzertiert wurde.

Unsere „Leitlinie zur Behandlung der Osteomyelitis des Erwachsenen“ wurde

auf dem diesjährigen DKOU in Berlin präsentiert. Neben unserem Hauptthe-ma „Leitlinie“ haben wir in diesem Jahr wie gewohnt bei der wissenschaftlichen Gestaltung des DKOU zu unserem Spe-zialthema mitgewirkt.

Daneben wurde von den Mitgliedern der Sektion eine Vielzahl wissenschaft-licher Veröffentlichungen in namhaften Journalen verfasst.

Dr. Frédéric Abel, MainzFriederike Susanne Achterberg, StockseeLisa Franziska Albrecht, GundheimDr. Dominik Bassemir, StuttgartDr. Patrick Belikan, MainzJan Daniel Belikan, GießenDr. Telse Bernad, FürthJens Bertram, DortmundLioba Bürvenich, MeckenheimOlga Chan, DüsseldorfJakow Duszakow, CuxhavenBenjamin Fey, ObertshausenJudith Furtwängler, BerlinMarlene Gottmann, DüsseldorfSonja Greiner, HünfeldMarc Harms, OldenburgDr. Stephan Hering, MannheimMartin Jahnke, HamburgShaaban Jouhni, DortmundDr. Efstathios Katsoulis, NürnbergVanessa Ketter, MarburgDukvakha Khasaev, MannheimDr. Martin Klein, Heidelberg

Dr. Henning Kling, KasselJuliette Kluth, PaderbornChristopher Knust, Monheim am RheinKevin-Arno Koch, HeidelbergMartha Koltonski, BremenManuel Kräbber, OldenburgDr. Skender Krasniqi, MünchenAgnes Elisabeth Kurtz, HannoverRafael Loucas, MainzMarios Loucas, MainzSaskia Maletzke, AachenLeon Eric Mandelka, MannheimMarie-Luisa Martini, MarburgThomas Molitor, CalwDimitrios Michalis Mpliatis, Frankfurt am MainSaskia Carolin Müller, MannheimTeresa Nau, MünsterMarisa Ochs, GrävenwiesbachRobert Ossendorff, BonnLeonie Petrovic, DülmenRoza Rahimi, BerlinMarten Rase, Hannover

Stephanie Riemenschneider, KölnPaulina Romaniuk, HammDr. Peter Savov, HannoverDr. Tobias Scheller, KemptenDr. Carsten Schlickewei, HamburgDr. Andree Schmidt, EsloheOliver Schmitt, StuttgartKatharina Seidel, BerlinLena Spickermann, MünsterCharlotte Struwe, KölnDr. Stefan Täger, BonnMaxi Tengler, HannoverMarten Thomas, BerlinSophie Tielemann, LübeckStefanos Tsitlakidis, HeidelbergAnne Wallner, ButzbachBirte Weber, UlmJohannes Weber, MünchenJohannes Weishorn, HeidelbergToni Wesolowski, LüneburgNils Wirries, HannoverKristina Wolff, RostockRichard Zühlke, Berlin

Neue MitgliederDie DGOU begrüßt ihre neuen Mitglieder und freut sich auf ihr künftiges Engagement in der Fachgesellschaft. Neue Ideen und kreativer Input sind ausdrücklich erwünscht.

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Prof. Dr. Andreas Heinrich TiemannSuhlLeiter Sektion Knochen- und Weichteilinfektionen

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34. AGA-Kongress

Visionen in München

E uropas größte Fachgesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) thematisierte ihre Visionen

zum Gelenkerhalt im Zusammenspiel von innovativer Technik und konserva-tiver Therapie auf dem 34. AGA-Kon-gress, der vom 7. bis 9. September 2017 in München stattfand. Die Veranstal-tung unter der Kongresspräsidentschaft von Prof. Dr. Andreas B. Imhoff, Prof. Dr. Hermann Mayr und Prof. Dr. Micha-el Dienst stand dieses Jahr unter dem Motto „Visionen“: Im Mittelpunkt steht der wissenschaftliche Austausch sowohl zur experimentellen Chirurgie, zu inno-vativen Techniken im Gelenkerhalt und -ersatz als auch zu etablierten Verfahren und konservativen Alternativen.

Der Bedeutung der Physiotherapie als integraler Bestandteil der Behandlung wurde mit einem speziellen Programm Rechnung getragen. Ein neu gegründe-tes Komitee „Mit und für Physiothera-peuten“ wird die Themen „Prävention“ und „Back to Sports“ erarbeiten. „Mo-derne Gelenkmedizin heißt für uns heu-te, erfolgreiche Methoden und Techni-ken der Arthroskopie auf weitere, insbe-sondere kleinere Gelenke zu transferie-ren. Vieles, was seit Jahren am Knie ge-lenkerhaltend arthroskopiert werden

kann, hält nun auch Einzug bei Eingrif-fen an Hüfte, Schulter und Sprungge-lenk“, erklärte Kongresspräsident Prof. Imhoff die Weiterentwicklung der mini-mal-invasiven OP-Technik. „Gleichzei-tig gilt es für uns Ärzte Medizin und Physiotherapie noch enger zu verzah-

nen. Hier sehen wir Potential, das wir durch eine noch engere Zusammenar-beit auch direkt in der Klinik nutzen können: zum einen um Patienten schnel-ler zurück zur Aktivität und zum Sport zu bringen, zum anderen, um insbeson-dere ältere Menschen nach Eingriffen früher fit zu machen“, so Prof. Imhoff weiter.

Internationaler ErfahrungsaustauschInsgesamt 330 Referenten aus 12 ver-schiedenen Ländern stellten in über 470 Vorträgen und Workshops den Stand

der Wissenschaft vor. Der nationale und internationale Erfahrungsaustausch er-folgt durch die Kooperation mit renom-mierten und auf dem Gebiet der Gelenk-medizin führenden Organisationen, wie der Deutschen Kniegesellschaft (DKG), dem Berufsverband für Arthroskopie (BVASK), der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (DVSE), der European Society of Sports Traumatology, Knee Surgery and Arth-roscopy (ESSKA), der International So-ciety for Hip Arthroscopy (ISHA), der Gesellschaft für Fuß- und Sprungge-lenkchirurgie (GFFC) und der Deut-schen Assoziation für Fuß und Sprung-gelenk.

Rennrad-Tour Ein besonderes Zeichen für gesunde Le-bensführung setzte die Rennradgruppe „Cycling for Joints“. Unter der Leitung der AGA Mediziner PD Dr. med. And-reas Lenich, München, und PD Dr. med. Wolfgang Nebelung, Düsseldorf, holte die Gruppe die „AGA Flamme“ vom Veranstaltungsort des letztjährigen Kongresses in Basel ab und fuhr in vier Etappen den Rhein entlang, mit Statio-nen und Symposien in Ravensburg, Pfronten und München. Mit der Tour wollte die Gruppe demonstrieren, dass Sport für jeden Einzelnen effektiv gegen Arthrose, Diabetes und Herzerkrankun-gen wirken kann.

Bei der AGA-Mitgliederversammlung am 8. September 2017 wurde ein neuer AGA-Vorstand gewählt (siehe www.aga-online.ch/information/vorstand).

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Prof. Dr. Helmut LillHannoverNeuer AGA-Präsident ©

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Protokoll der DGOU-Mitgliederversammlung vom 24.10.2017

TOP 1 Begrüßung und Eröffnung der Mitgliederversammlung, Feststellung der satzungsgemäßen Einladung, Genehmigung der TagesordnungDer Präsident, Prof. Dr. Ingo Marzi, be-grüßt im Namen des Vorstandes die Teilnehmer, stellt die fristgemäße La-dung (OUMN 4/2017, ausgeliefert am 21.08.) wie auch die Beschlussfähigkeit fest und eröffnet die Sitzung. Der Einla-dung sind 174 Mitglieder gefolgt. Ergän-zungen zur Tagesordnung werden nicht gewünscht.

TOP 2 Bericht des PräsidentenEs wurden 922 Abstracts in deutscher und 332 in englischer Sprache einge-reicht. Angenommen wurden 69 % der deutschen und 58 % der englischspra-chigen Abstracts. Schwerpunktthemen sind Endoprothetik und Revisions-En-doprothetik, Frakturen und Gelenkver-letzungen, Polytrauma, Organverlet-zungen und Notfallbehandlung, Sport-verletzungen und Überlastungssyndro-me sowie Kinderorthopädie und Kin-dertraumatologie. Mit einem Anteil von 4 % nur gering vertreten sind Prä-vention und Training, was für eher ge-ringe wissenschaftliche Aktivitäten in diesem Bereich spricht. Die USA sind Gastland und mit allen 7 Fachgesell-schaften vertreten. Mit insgesamt 31 Sitzungen in englischer Sprache wird die Internationalisierung des DKOU fortgeführt. Neben den USA und China liegt der DKOU auf Platz 3 der weltweit größten Kongresse in unserem Fach. Die Kontakte zu den europäischen Dachgesellschaften ESTES und EFORT werden im Rahmen des diesjährigen DKOU weiter vertieft. Alle Kontakte auf europäischer Ebene wie auch welt-weit werden über das Referat Internatio-nale Angelegenheiten von DGOU und BVOU koordiniert. Zur Eröffnungs-Pressekonferenz fand in diesem Jahr zum 10. Mal die traditionelle Baum-pflanzaktion statt, 50 Spree-Eichen sind inzwischen gespendet. Großen An-klang fand bei dieser Gelegenheit auch das Weißbuch Konservative Orthopä-die und Unfallchirurgie.

Besonderes Augenmerk widmete der Präsident den Vorbereitungen auf mög-liche Terroranschläge: Die DGU hat ei-nen 5-Punkte-Plan entwickelt und ist Kooperationen mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr und der Deutschen Ge-sellschaft für Wehrmedizin und Wehr-pharmazie eingegangen. Das TraumaRe-gister der DGU wird mit zwei neuen Mo-dulen ausgestattet, zum einen mit einer Serumdatenbank in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Traumaforschung der DGOU-Sektion Grundlagenfor-schung und zum anderen mit einem SHT-Modul mit Outcome-Parametern in Kooperation mit der Deutschen Ge-sellschaft für Neurochirurgie.

Erstmals haben am 19. Mai die Sektio-nen und Arbeitsgemeinschaften von DGOU, DGOOC und DGU gemeinsam getagt. Zwecks Erfahrungsaustausch und engerer Kontakte sind die Berichte in einem Sammelband veröffentlicht, der über die Geschäftsstelle im Druck oder als pdf-Datei zu beziehen ist. Die Zu-kunftswerkstatt der DGOU am 17.11. widmet sich der Klinischen Forschung und Forschungsförderung in Orthopä-die und Unfallchirurgie und wurde von Prof. Windolf ausgestaltet.

Abschließend würdigt Marzi den vor-jährigen Präsidenten, Prof. Dr. Heiko Reichel, für seine Verdienste um die DGOU.

TOP 3 Bericht des GeneralsekretärsDie Erfolge in der zurückliegenden Wahlperiode schreibt Prof. Hoffmann der guten Teamarbeit zu. Er dankt für die Unterstützung durch den Vorstand und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle.

Quantitativ lässt sich der Erfolg an den stetig wachsenden Mitgliederzahlen festmachen. Der Nachwuchs tritt eher bei der DGOU ein als bei den Mutterge-sellschaften. Obwohl in diesem Jahr erst-mals von den Mitgliedern Kongressge-bühren erhoben werden, setzt sich dieser Trend stetig fort. Mehr als 200 Journa-listen-Anfragen wurden an die DGOU gerichtet und beantwortet, oft Fachex-perten aus einem umfassenden, eigenen DGOU-Pool vermittelt. Als Beispiele für

die umfangreiche Presse- und Öffentlich-keitsarbeit führt der Generalsekretär 20 Pressemitteilungen, 2 Pressegespräche und 2 große Themenbeilagen auf, die bundes-weit ein breites Echo in den Fach-, Publi-kums- und auch elektronischen Medien fanden. Der monatliche DGOU-Newslet-ter hat fast 10.000 Abonnenten. Die Website wird ständig weiterentwickelt, so dass man dort nun alle Stellungnah-men findet und die Sektionen und ande-re Gremien per formlosem Antrag wis-senschaftliche Online-Umfragen via SurveyMonkey-Tool der DGOU initiie-ren können. Die OUMN wird seit An-fang des Jahres im Springer Medizin Verlag herausgegeben und ist insgesamt kompakter in der Berichterstattung und frischer im Layout geworden. Ideen für Beiträge in der Mitgliederzeitschrift nehmen die Schriftführer Hoffmann, Kladny und Dreinhöfer gern in die Re-daktionssitzung auf.

In der langen Reihe erwähnenswerter Höhepunkte und Projekte führt Prof. Hoffmann den 2. Registerworkshop auf, an dem sich 15 Register beteiligten, ebenso wie das 1. Sektionsleitertreffen von DGOU, DGOOC und DGU. Die ge-bündelten Gremienberichte sind – neben sachlich-inhaltlichen Aspekten – extrem wichtig für die gemeinsame Identität in der DGOU. Das Junge Forum mit seinen Projekten wie Tag der Vorklinik, Tag der Studierenden und Summer School leis-tet hervorragende Arbeit und ist ein wichtiger Pfeiler der gemeinsamen Ak-tivitäten von DGOU und BVOU. Der Geschäftsführende Vorstand hat be-schlossen, dass die DGOU einen Mit-gliedsantrag bei der AWMF stellt, damit künftig übergeordnete Leitlinien in O&U unter Federführung der Fachge-sellschaft erstellt werden können. In Ko-operation mit der Lufthansa Aviation Training (LAT) werden von der DGOU Kurse zur Förderung der Interpersonal Competences (IC-Kurse) angeboten. Um den wirtschaftlichen Erfolg für die qua-litativ hochwertigen Kurse sicherzustel-len und weil die Marke Lufthansa seit langem große Anziehung ausübt, wird das Marketing nun von der LAT über-

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nommen. Die IC-Kurse starten nun-mehr flächendeckend, weil der BG-Kli-nikkonzern zahlreiche Kurse für die bei ihm angestellten Ärztinnen und Ärzte gekauft hat.

Im Zusammenhang mit den wach-senden internationalen Aktivitäten der DGOU wird das Referat Internationale Angelegenheiten unter Leitung von Prof. Josten und Prof. Günther alle An-strengungen bündeln und koordinie-ren. Die guten Fachkontakte zu China werden insbesondere vom Bundesmi-nisterium für Gesundheit unterstützt. Unter Leitung von Prof. Puhl wurde die Deutsch-Chinesische Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DC-GOU) gegründet, die bereits als Sekti-on der DGOU aufgenommen wurde.

Ein weiteres großes Thema ist die No-vellierung der Muster-Weiterbildungs-ordnung, die beim nächsten Deutschen Ärztetag beschlossen werden soll. Der Dank geht an den Vorstand, die Sektio-nen und den Bildungsausschuss, denen maximaler Einsatz abverlangt wurde. Bezüglich des Facharztes für Allge-meinchirurgie war nur eine Kompro-misslösung möglich. Es wird den Fach-arzt weiter geben mit Notfallinhalten aus der Unfallchirurgie, aber ohne die elektiven Inhalte aus O&U. Die Zusatz-weiterbildung Klinische Infektionsme-dizin konnte durchgesetzt werden und ist für den Facharzt O&U erreichbar. Das Weißbuch Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie ist dank Dr. Psczol-la fertiggestellt und kann auf dem DKOU präsentiert werden.

BVOU und DGOU haben zusammen die Akademie für Orthopädie und Un-fallchirurgie (AOUC) gegründet. Es handelt sich dabei um eine Kooperati-onsplattform mit Referat-Struktur, die in- und externe Fort- und Weiterbil-dungsangebote bündelt und zur Stär-kung der Marke Orthopädie und Unfall-chirurgie beitragen wird. Gemeinsam vorgegangen wird auch bei den umfang-reichen Aktivitäten zur Novellierung der GOÄ wie auch beim Physician Assistant, der bei der Patientenversorgung in den Kliniken die Prozessabläufe mit stabili-siert. Bei Letzterem werden DGOU und BVOU darauf achten, dass aus der Dele-gation nicht die Substitution von ärztli-chen Leistungen gemacht wird.

Zum Schluss bedankt sich Prof. Hoff-mann bei Prof. Kladny als seinen Stell-vertreter im Amt des DGOU-Generalse-kretärs für die hervorragende Zusam-menarbeit, aus der sich eine enge Freundschaft entwickelte. Nach vier Jah-ren als Generalsekretär der DGU über-gibt er ab 1.1.2018 den Staffelstab an Prof. Pennig. Prof. Kladny würdigt die Verdienste von Prof. Hoffmann für die DGOU während des gemeinsamen En-gagements für die Fortentwicklung des Faches O&U. Die Mitgliederversamm-lung honoriert dies mit Standing Ova-tions.

TOP 4 Bericht des SchatzmeistersProf. Halder stellt die Einnahmen den Ausgaben im Geschäftsjahr 2016 gegen-über. Demnach hat die DGOU mit ei-nem leichten Defizit von rd. 23.300 € ab-geschlossen. Die wesentlichsten Einnah-men kommen aus den Beiträgen der Mit-glieder sowie den Muttergesellschaften DGOOC und DGU. Für 2017 wird auf-grund weiter wachsender Mitglieder-zahlen mit steigenden Einnahmen ge-rechnet. Satzungsgemäß wurden mehr als 260.000 € für die Förderung der Wis-senschaft ausgegeben, so u.a. für die Auslobung von Wissenschaftspreisen und -stipendien, die Förderung des Nachwuchses, das Erstellen von Leitlini-en und anderen Forschungsprojekten. Anschließend erläutert er, warum aus steuerrechtlichen Gründen der DKOU-Eintritt ab 2017 auch für Mitglieder er-hoben werden musste: Grundsätzlich dürfen die Mitglieder einer gemeinnüt-zigen Gesellschaft keine größeren finan-ziellen Vorteile aus ihrer Mitgliedschaft ziehen. Die Aberkennung der Gemein-nützigkeit hätte erhebliche Steuernach-zahlungen zur Folge gehabt. Firma In-terCongress ist den Mitgliedern mit Frühbucher-Regelungen entgegenge-kommen, so dass sich die Teilnehmer-zahlen ähnlich wie im Vorjahr gestalten. Zudem erweisen sich die Gebühren für den DKOU im Vergleich zu anderen deutschen Fachkongressen als moderat, wie eine Übersicht zeigt, die auch in der OUMN 2 veröffentlicht wurde.

Zur Koordination der internationalen Aktivitäten wird künftig dem Referat In-ternationale Angelegenheiten (RIA) ein „virtuelles“, d. h. im Einzelfall vom Vo-

tum des Schatzmeisters abhängiges Bud-get eingeräumt, das bis zu 45.000 € jähr-lich umfasst und zu je einem Drittel von DGOOC, DGU und BVOU finanziert wird.

Da seine Amtszeit am 31.12.2017 en-det, dankt Prof. Halder abschließend dem Vorstand und Prof. Bouillon für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.

TOP 5 Bericht der Kassenprüfer Prof. Dr. Heino Kienapfel berichtet auch im Namen von PD Dr. Reinhold-Alex-ander Laun über die Kassenprüfung für das Rechnungsjahr 2016. Sie hat am 13.10.2017 in der Zeit von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr in der Geschäftsstelle stattge-funden. Anwesend waren neben den beiden Kassenprüfern Herr Schulz von der Geschäftsstelle und Frau Menzel vom Steuerbüro Dr. Strack. Der Schatz-meister Prof. Halder hielt sich während der Kassenprüfung in telefonischer Be-reitschaft, um etwaige Rückfragen be-antworten zu können. Vorgelegt wurden sämtliche Belege, die von den Kassen-prüfern stichprobenartig überprüft wurden. Kienapfel stellt fest, dass sämt-liche Buchungen korrekt und die Kon-tenführung regelhaft und ordnungsge-mäß war. Er empfiehlt, den Vorstand zu entlasten.

TOP 6 Entlastung des VorstandesProf. Beck stellt den Antrag auf Entlas-tung des Vorstandes. Per Handzeichen erfolgt die Entlastung einstimmig – bei Stimmenthaltung durch die Vorstands-mitglieder.

TOP 7 WahlenNach einer Probeabstimmung mit dem Wahlgerät erfolgen alle Wahlgänge in geheimer Abstimmung.

7.1 Wahl des Präsidenten 2018Für das Amt des Präsidenten 2018 wird Prof. Dr. Werner Siebert, Kassel, ge-wählt, der sich auf die neue Aufgabe freut.

7.2 Wahl des Stellvertretenden PräsidentenZum Stellvertretenden Präsidenten ge-wählt wird Prof. Dr. Joachim Windolf. Er nimmt die Wahl an und dankt für das Vertrauen.

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7.3 Wahl des Generalsekretärs 2018–2019Die Mitgliederversammlung nimmt den Vorschlag des Vorstands an und wählt Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach, zum Generalsekretär. Kladny dankt allen und nimmt die Wahl an.

7.4 Wahl des Stellvertretenden Generalsekretärs 2018–2019Prof. Dr. Dietmar Pennig, Köln, wird auf Vorschlag des Vorstandes zum Stellver-tretenden Generalsekretär 2018–2019 gewählt. Auch er bedankt sich und nimmt die Wahl an.

7.5 Wahl des Schatzmeisters 2018 –2019Zum Schatzmeister für die Jahre 2018 und 2019 gewählt wird Prof. Dr. Bertil Bouillon, Köln, der die Wahl gern an-nimmt.

7.6 Wahl je eines selbstständigen und eines nichtselbstständigen Mitgliedes des Nichtständigen Beirates 2018–2020 Als gewählt gilt, wer die meisten Stim-men erhält. Aus der Reihe der Kandida-ten in selbstständiger Stellung kann Prof. Dr. Wolfgang Lehmann, Göttin-gen, die höchste Stimmzahl auf sich ver-einen. Aus der Reihe der Nichtselbst-ständigen wird PD Dr. Sascha Gravius, Bonn, gewählt. Beide Kandidaten dan-ken und nehmen die Wahl an.

7.7 Wahl der Kassenprüfer für das Rechnungsjahr 2017Als Kandidaten für die Wahl der Kas-senprüfer schlägt der Vorstand erneut Prof. Dr. Heino Kienapfel, Berlin, und PD Dr. Reinhold-Alexander Laun, Ber-lin, vor, die beide wieder zur Verfügung stehen. Die Wahl im Block bei geheimer

Abstimmung erfolgt mit deutlicher Mehrheit.

TOP 8 Verschiedenes Da keine weiteren Wortmeldungen er-folgen, dankt der Präsident für die Teil-nahme, wünscht allen einen guten Kon-gressverlauf und schließt die Sitzung.

Prof. Dr. Ingo Marzi Präsident DGOU

Prof. Dr. Dr. Reinhard HoffmannGeneralsekretär DGOU

Wichtige Beitrags- und MitgliederinformationSehr geehrte Mitglieder der DGOU, DGOOC, DGU,

wir möchten Sie informieren, dass wir die Finanzamtsbescheinigung für den Beitrag 2017 zusammen mit Ihrem Da-tenüberprüfungsbogen im I. Quartal 2018 versenden. Bitte kontrollieren Sie, ob Ihre Adressdaten, Ihre Stellung und insbesondere Ihre Kontodaten noch dem aktuellen Stand entsprechen. Bei Ände-rungen bitten wir Sie, uns zeitnah zu in-formieren (per Fax, E-Mail oder Post), damit Sie auch weiterhin alle Informatio-nen erhalten.

Mitglieder, die den ermäßigten Bei-trag für 2018 geltend machen möchten,

bitten wir, uns Ihre „Bescheinigung für den ermäßigten Beitrag“ bis spätestens 31.3.2018 an unsere Geschäftsstelle zu senden (per Fax, E-Mail oder Post).

Achtung: Bei Zusendung per Fax be-wahren Sie bitte unbedingt die Faxbestä-tigung bis zum Beitragseinzug auf.

Studenten, Assistenzärzten in Weiter-bildung, Fachärzten in nichtleitender Position, Funktionsoberärzten und An-gestellten in nichtärztlicher Tätigkeit ohne ltd. Funktion kann ein reduzierter Beitrag gemäß unserer Beitragsordnung gewährt werden. Dieser ist jedoch aus-schließlich an die fristgerechte Einrei-chung der Bescheinigung (jährlich bis 31.3.) gebunden. Erhalten wir diese Be-

scheinigung nicht oder verspätet wird der reguläre Beitrag erhoben.

Der jährliche Lastschrifteinzug der Mitgliedsbeiträge ist für den 30.4. vorge-sehen.

Das Formular für die „Bescheinigung für den ermäßigten Beitrag“ finden Sie in dieser Ausgabe der OUMN auf der folgenden Seite und auf unserer Website unter: https://dgou.de/mitglieder/mit-gliedschaft/

Wir wünschen Ihnen und Ihren Fami-lien ein besinnliches Weihnachtsfest und ein frohes und gesundes neues Jahr.

Ihre MitgliederverwaltungDGOU/DGOOC/DGU

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Protokoll der DGOOC-Mitgliederversammlung vom 26.10.2017

TOP 1 Begrüßung Die Präsidentin eröffnet die Mitglie-derversammlung, zu der 82 Mitglieder erschienen sind. Die Ladung ist frist- und formgerecht in den „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ Heft 4 vom August 2017 erfolgt. Es liegt Beschlussfähigkeit vor. Weitere Anträge zur Tagesordnung wurden nicht gestellt.

TOP 2 Bericht der PräsidentinProf. Meurer führt aus, dass der DKOU inzwischen eine eingeführte Marke ist und der größte europäische Kongress im Bereich Orthopädie und Unfallchirur-gie. 50 Nationen sind beteiligt, es gibt 32 englischsprachige Sitzungen. Von den insgesamt 1.254 Abstract-Einreichungen wurden 628 in deutscher und 257 in eng-lischer Sprache angenommen. Das ent-spricht einer Annahmequote von 70,6 %. 230 Firmen präsentieren sich auf einer Ausstellerfläche von 6.000 qm. Erstmals präsentieren bei den „BrandNew“ Fir-men 17 absolut neue, innovative Produk-te, die von den Kongressteilnehmenden per App bewertet werden können. Neu ist auch das „Orthopaedic Video Thea-ter“ der AAOS, bei dem 120 aktuelle Operations- und Untersuchungsvideos weltbekannter Experten gezeigt werden. Neu im Fort- und Weiterbildungspro-gramm sind die „O+U Basics“, die gut angenommen werden. Zu den Schwer-punkten ihrer Tätigkeit zählt die Präsi-dentin den Registerworkshop am 28.3.2017, das Treffen der Sektionsleiter und AGs am 19.5.2017, die Neugestal-tung und Wiedereröffnung des Deut-schen Orthopädischen Geschichts- und Forschungsmuseums, die Akkreditie-rung von akademischen Lehreinrichtun-gen für den orthopädischen Unterricht in Frankfurt a. M. wie auch das Projekt „Deutsche Initiative Arthrosefor-schung“, das unter Schirmherrschaft von Prof. Dr. Rita Süssmuth steht und in ei-nem Workshop am 26./27.1.2018 zu-nächst vorhandene Forschergruppen identifizieren wird. Die unter ihrer Lei-tung stehende neue Kommission Kinderorthopädische Versorgung in

Deutschland, die sich am 10.11.2017 in Frankfurt a. M. trifft, nimmt folgende Aufgaben ins Visier: Erhalt kinderortho-pädischer Inhalte in der Weiterbildung O und U, Bearbeitung der Vergütungs-systeme EBM, GOÄ und DRG, Definiti-on kinderorthopädischer Zentren, Netz-werkbildung und Erstellung eines Weiß-buchs „Kinderorthopädie“.

Am Ende ihres Berichtes bedankt sich Frau Prof. Meurer bei allen Mitgliedern und Funktionsträgern der DGOOC und insbesondere dem Generalsekretär Prof. Kladny für die sehr gute Zusammenar-beit. Besonderer Dank gebührt Herrn Prof. Reichel für seine großen Verdiens-te und sein Engagement als Präsident 2016.

TOP 3 Bericht des GeneralsekretärsZu den Schwerpunkten der Aktivitäten im zurückliegenden Zeitraum gehören neben der Schaffung der Akademie O und U die Bemühungen um die Novel-lierung der Musterweiterbildungsord-nung wie auch das EPRD und EndoCert. Aktuelle Informationen zu diesen und anderen Themen finden die Mitglieder auf der DGOOC-Website, die sich im neuen Gewand präsentiert bezüglich Browserkompatibilität, höherer Ladege-schwindigkeit und größerer Sicherheit. Die Endoprothesenregister Deutschland gGmbH hat als DGOOC-Tochtergesell-schaft mit inzwischen acht Mitarbeitern Erfolgsgeschichte geschrieben, obwohl die Teilnahme nicht verpflichtend ist. 65 % aller Operationen wurden in 2017 erfasst. 749 Kliniken sind angemeldet, von denen 94 % regelmäßig Daten lie-fern. Inzwischen liegen beim EPRD über 650.000 Datensätze vor. Das im Koaliti-onsvertrag der letzten Regierung veran-kerte „Deutsche Implantateregister“ be-findet sich beim BMG in der Umsetzung und soll beim DIMDI angesiedelt sein. Mit dem operativen Beginn wird frühes-tens 2020 gerechnet. Die Teilnahme wird dann verpflichtend. Die EPRD-Daten sollen nach derzeitigen Vorstellungen in das Deutsche Implantateregister integ-riert werden. Hier bedarf es noch inten-siver Gespräche und Regelungen, da aus

Datenschutzgründen ein Datentransfer nicht ohne Weiteres möglich ist. Zu re-geln ist u. a. auch, wie die DGOOC bei der Inbetriebnahme des Deutschen Im-plantateregisters weiterhin die Möglich-keit zur uneingeschränkten wissen-schaftlichen Datenauswertung erhält.

Großen Zuspruch bei der Qualitätsin-itiative erfährt das Projekt EndoCert. In-zwischen sind 522 Zentren zertifiziert, davon 148 als Endoprothetik-Zentren der Maximalversorgung.

Zum Thema Presse- und Öffentlich-keitsarbeit erläutert der Generalsekretär, dass einige Berichte der Fachpresse einer sachlichen Richtigstellung bedurften, so z. B. beim Thema „Herumdoktern am Knie“ wie auch beim „Faktencheck Rü-cken“ der Bertelsmann-Stiftung, zu der DGOU und BVOU Stellung bezogen. Die Stellungnahmen sind auf den Web-sites von DGOOC und DGOU nachzu-lesen und sorgen so für Transparenz der Vorstandsaktivitäten. Alle Mitglieder und insbesondere auch die Sektionslei-ter werden gebeten, die Pressestelle mit Informationen zu versorgen, da dort alle Fäden bezüglich öffentlicher Darstellung auf den Websites, den Social Media, im Newsletter oder auch bei Wikipedia zu-sammenlaufen.

Bezüglich der Novellierung der Wei-terbildungsordnung sind jetzt alle erar-beiteten Vorschläge zum Facharzt Or-thopädie und Unfallchirurgie auf der BÄK-Wiki-Plattform eingestellt. Man-ches ist aber noch offen und muss weiter diskutiert werden wie z. B. die Inhalte der Orthopädischen Rheumatologie und der Allgemeinchirurgie.

Die derzeitige GOÄ aus 1988 ist be-züglich Honorierung und Leistungsle-genden hoffnungslos veraltet. Seit 1999 wird versucht, diese Version zu novellie-ren. Im Herbst 2017 soll nun eine ärzt-lich konsertierte Version vorliegen. Der Dank des Generalsekretärs für die sehr aufwändigen Arbeiten geht insbesonde-re an Prof. Heller. Mit großem Einsatz hat Dr. Psczolla das Projekt „Weißbuch Konservative Orthopädie und Unfall-chirurgie“ zu Ende geführt, das während des DKOU vorgestellt wurde. Dank geht

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auch an Prof. Niethard, der sich bei den Projekten ImagineCare und DEWI (De-terminanten bei der Versorgung von Pa-tienten mit Wirbelsäulenoperationen) engagiert. Letzteres wird vom Innovati-onsfonds beim G-BA gefördert. In der Reihe der Projekte sei auch noch die Akademie Orthopädie und Unfallchir-urgie genannt, die nunmehr als Platt-form für alle Fortbildungsaktivitäten in Orthopädie und Unfallchirurgie fungie-ren kann und bereits bestehende Forma-te und Aktivitäten der ADO und der Sektionen – unter Wahrung deren Ei-genständigkeit – integriert.

Zu den nennenswerten internationalen Aktivitäten gehört zweifellos, dass seit Anfang 2017 die DGOU Mitglied der EFORT ist und alle Aktivitäten aus Deutschland über das EFORT Council gelenkt werden. Die Beziehungen zu Chi-na haben sich intensiviert. Die Deutsch-chinesische Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DCGOU) wurde gegründet, die Aktivitäten erfahren von Bundesgesundheitsminister Gröhe Un-terstützung. Das Referat Internationale Angelegenheiten wird mit einem Budget und einer Geschäftsordnung ausgestat-tet, damit die Internationalisierung fort-geführt und alle internationalen Aktivi-täten sinnvoll koordiniert werden kön-nen.

Als wichtige Vorhaben für 2018 nennt der Generalsekretär unter anderem die Vertiefung der Kooperationen zwischen DGOU, DGOOC, DGU und BVOU, die Strategie-Entwicklung in O und U und die Finanzierung, die Weiterentwick-lung des DKOU und der Akademie Or-thopädie und Unfallchirurgie und nicht zuletzt die Themen, die im Zusammen-hang mit der Musterweiterbildungsord-nung stehen.

Er dankt dem Team der Geschäftsstel-le, das weitaus mehr als nur Verwal-tungsarbeit leistet. Der Dank des Gene-ralsekretärs geht auch an Prof. Meurer, Prof. Hoffmann und Dr. Flechtenmacher wie auch an alle Vorstandsmitglieder für das Geleistete und vor allem für die sehr enge und vertrauensvolle Zusammenar-beit.

TOP 4 Bericht des SchatzmeistersProf. Halder legt dar, dass sich nach Ab-schluss des Geschäftsjahres 2016 die

Ausgaben sowie die Einnahmen der DGOOC aus Mitgliedsbeiträgen und Kongress in etwa die Waage halten. Der satzungsgemäße Auftrag zur Förderung der Wissenschaft schlug mit Ausgaben i. H. v. ca. 120.00 € für Wissenschaftsprei-se, Stipendien und Kurse zu Buche. Rund 240.000 € wurden für Mitglied-schaften in anderen Verbänden ausgege-ben, darunter 200.000 € für die DGOU. Beim Deutschen Kongress für Orthopä-die und Unfallchirurgie 2016 waren die Einnahmen durch Kongressteilnehmer vergleichbar mit denen in 2015, aber deutlich höher als 2014. Im Industriebe-reich wurde beim DKOU 2016 etwas we-niger eingenommen als 2015, aber auch in diesem Segment mehr als im Jahr 2014. Nach juristischer Beratung wurde erstmals beim DKOU 2017 Kongressein-tritt auch von Mitgliedern erhoben. Die neue Gebührenstruktur wurde in den einschlägigen Print- und elektronischen Medien mehrfach und ausführlich kom-muniziert. 6.200 Mitglieder haben sich durch rechtzeitiges Registrieren günsti-ge Eintrittsgebühren gesichert. Im Ver-gleich zu Kongressen anderer medizini-scher Fachgesellschaften ist der Eintritt sowohl für Mitglieder als auch für Nicht-mitglieder günstig. Es wird davon aus-gegangen, dass die Besucherzahl zum DKOU 2017 eine vergleichbare Höhe wie im Vorjahr erreicht.

TOP 5 Bericht der KassenprüferProf. Kienapfel trägt auch im Namen von PD Dr. Richter den Bericht der Kas-senprüfer vor: Die Kassenprüfung der DGOOC fand am 13.10.2017 in der Zeit von 11–13 Uhr in der Geschäftsstelle der DGOOC in der Straße des 17. Juni 106-108 in Berlin statt. Es lag vor der Kassen-bericht/Entwurf des Jahresabschlusses mit Stand vom 12.10.2017 für die Zeit vom 1.1. bis zum 31.12.2016. Die genaue Überprüfung der Kassenbücher und der einzelnen Belege ergab keine Beanstan-dungen. Alle Belege waren vorhanden, die Beträge korrekt verbucht. Die Kas-senprüfer können für den Zeitraum vom 1.1. bis zum 31.12.2016 eine regelhafte ordnungsgemäße Buchführung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V. be-stätigen. Es bestehen keine Beanstan-dungen in der Abrechnung.

TOP 6 Entlastung des VorstandsIn offener Abstimmung wird der Vor-stand einstimmig entlastet bei Stimm-enthaltung der Vorstandsmitglieder.

TOP 7 WahlenDer Gesamtvorstand hat in seiner Sit-zung am 30.6./1.7.2017 Prof. Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach, zum General-sekretär für die Jahre 2018–2020 bestellt. Die Mitgliederversammlung bestätigt diesen Vorschlag mehrheitlich.

7.1. Wahl des 3. VizepräsidentenAuf Vorschlag des Vorstands wird Prof. Dr. Dieter Wirtz, Bonn, als 3. Vizepräsi-dent und damit für das Amt des Präsi-denten für das Jahr 2020 gewählt.

7.2 Wahl des Beirats 2018 – 2020Prof. Dr. Christian Heyde, Leipzig, Prof. Dr. Christina Stukenborg-Colsmann, Hannover, und Dr. Tanja Kostuj, Bo-chum, werden von der Mitgliederver-sammlung für den Zeitraum 2018–2020 als Beiratsmitglieder gewählt.

7.3 Wahl der Kassenprüfer 2017Der Vorstand schlägt Prof. Dr. Andreas Kienapfel, Berlin, und PD Dr. Jens Alex-ander Richter, Gelsenkirchen, zur Wie-derwahl vor. Beide stehen für eine erneu-te Kandidatur zur Verfügung und wer-den im offenen Wahlverfahren wieder gewählt.

Da es keine weiteren Bemerkungen oder Fragen gibt, schließt die Präsiden-tin um 14 Uhr die Mitgliederversamm-lung.

Prof. Dr. Andrea MeurerPräsidentin DGOOC

Prof. Dr. Bernd KladnyGeneralsekretär DGOOC

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AG Bindegewebsforschung und Arthrosis deformans

Leitlinie Gonarthrose fertiggestellt

T ätigkeitsschwerpunkt der AG Bin-degewebsforschung und Arthrosis deformans im zurückliegenden

Jahr war die Erstellung der Leitlinie Go-narthrose. Dies ist ein bereits mehrjäh-riges Projekt aufgrund des Umfangs der Leitlinie und der Anzahl der eingebun-denen Teilnehmer und Fachgesellschaf-ten. Die Gültigkeit einer bestehenden S1-Leitlinie Gonarthrose ist bereits vor Jah-ren abgelaufen. Auf Wunsch der DGOOC sollte ein höheres Niveau ange-strebt werden. Die zur Verfügung ste-henden Ressourcen ermöglichten ein S2-Niveau. Nach eingehender Diskussion entschied man sich für eine konsensba-sierte S2k-Leitlinie.

Therapieangebote individuell gestaltenEs sind zwei sehr gut begründete, inter-nationale Leitlinien (American Academy of Orthopaedic Surgeons, Osteoarthritis Research Society International) verfüg-bar, die beide eher auf dem S2e–S3-Ni-veau erstellt sind. In diesen Leitlinien werden einige Therapien, mit denen in Deutschland eine Patientenzufriedenheit erreicht wird, aufgrund fehlender Evi-denz nicht empfohlen. Die neue Leitlinie auf S2k-Niveau nimmt Stellung dazu, sie soll wesentliche Empfehlungen geben und praktikabel sein. Die verschiedenen Therapien werden anhand der verfügba-ren Literatur diskutiert und zusammen mit dem Expertenwissen wird der Grad der Empfehlung festgelegt.

Die Leitlinie richtet sich an Arzte und Angehörige der Gesundheitsfachberufe sowie auch an Patienten. Die Therapie-empfehlungen zielen insbesondere auf Patienten mit einer klinischen Beschwer-desymptomatik und radiologischen Ar-throsezeichen. Patienten sollen einer-seits vor sinnlosen Therapien geschützt werden und andererseits die Wirkungs-stärke realistisch mit beurteilen können. Da die Gonarthrose eine chronische Er-krankung ohne Aussicht auf Heilung ist,

setzt dies eine vertrauensvolle Arzt/The-rapeuten-Patienten-Beziehung voraus. Die Therapieangebote sind daher indivi-duell zu gestalten. Zudem müssen die Therapiemöglichkeiten dem Patienten in einer für ihn verständlichen Art und Weise dargelegt werden, um ihm eine in-formierte Entscheidung zu ermöglichen

Schwierige KonsensfindungEs wurde versucht, aus allen zu beteili-genden Fachgesellschaften und Selbst-hilfeorganisationen Vertreter zu gewin-nen, die für den Adressatenkreis in die Leitlinienentwicklung eingebunden sein sollten. Konstituierende Sitzungen wur-den in den Zeitschriften veröffentlicht und es gab wiederholte öffentliche Sit-zungen auf dem DKOU. Es bildete sich eine repräsentative Gruppe der zu betei-ligenden Organisationen. Es wurden insgesamt acht Arbeitsgruppen gebildet, die zu folgenden Themen Empfehlungen erarbeiteten:

— Definition und Pathogenese, — Epidemiologie, — Diagnose, — Beratung und Prophylaxe, — medikamentöse Therapie, — Orthopädietechnik, — physikalische Therapie, — Physiotherapie, — Naturheilverfahren sowie

— operative Therapie (gelenkerhaltend und gelenkersetzend).

Zuvor wurde eine sechsmonatige Litera-turrecherche durchgeführt.

Jede Empfehlung beziehungsweise je-des Statement wurde im Rahmen einer strukturierten Konsensfindung unter neutraler Moderation abgestimmt. Ver-treter der AWMF waren nicht nur bei den Sitzungen anwesend, sondern be-gleiteten den gesamten Online-Abstim-mungsprozess.

Eine Vielzahl von Therapien, die be-reits eine breite Anwendung haben, lie-ßen sich aufgrund der Datenlage nicht abschließend bewerten oder konnten nicht auf einem „Soll“-/„Sollte“-Niveau empfohlen werden. Es fehlen metho-disch hochwertige Studien, die eine Wirksamkeit vieler Interventionen bei Gonarthrose nachweisen. Beispielhaft für einen jedoch notwendigen differen-zierten Umgang sei hier Glucosamin ge-nannt: Die primäre Therapie mit Gluco-samin kann nicht empfohlen werden, aufgrund seiner nicht gesicherten Wir-kung. Sollten jedoch andere Maßnah-men nicht ausreichend helfen, darf Glu-cosamin durchaus versucht werden. Es gibt gut begründete Berichte, dass eine noch näher zu beschreibende Patienten-subpopulation ein Ansprechen auf Glu-cosamin zeigt. Für einige wenige Thera-pien ist die Datenlage so klar, dass von einer Anwendung abgeraten werden kann.

Die fertige Leitlinie befindet sich zur-zeit bei den Fachgesellschaften zur Kom-mentierung und wird danach veröffent-licht.

©

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öve

Prof. Dr. Johannes StöveLudwigshafenLeiter AG Bindegewebs-forschung und Arthrosis deformans

„Therapieoptionen müssen dem

Patienten für eine Entscheidung verständlich

dargelegt werden.“

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Endoprothesenregister Deutschland (EPRD)

Register entwickelt sich dynamisch

D as Endoprothesenregister Deutsch-land (EPRD) hat seinen zweiten Jahresbericht veröffentlicht, online

abrufbar unter www.eprd.de. Seit Beginn der Datenfassung in 2012 wurden dem EPRD bis heute mehr als 600.000 Opera-tionen übermittelt, und das Wachstum hält nach wie vor an. Damit ist es auf dem besten Weg, das fallzahlenstärkste Regis-ter für künstliche Hüft- und Kniegelenke weltweit zu werden. Zwar ist es für mittel- und langfristige Ergebnisse noch zu früh, erste richtungsweisende Informationen für Operateure und Implantatehersteller bietet das EPRD aber bereits jetzt.

Anhand der Registerdaten wurde erst-mals untersucht, wie groß die Wahr-scheinlichkeit ist, dass ein künstliches Hüft- oder Kniegelenk in den ersten bei-den Jahren nach dem Ersteingriff ge-wechselt werden muss. Ein Ergebnis ist zum Beispiel, dass bei Versorgungen mit Ersatz des gesamten Hüftgelenks nach einer Oberschenkelknochenfraktur die Wahrscheinlichkeit für eine Wechsel-operation doppelt so hoch ist wie bei ei-ner Versorgung, bei der der Zeitpunkt des Eingriffs frei gewählt werden kann.

BegleiterkrankungenAuch bestimmte Begleiterkrankungen wie Depressionen, Übergewicht oder Di-abetes haben einen erheblichen Einfluss. Die Wahrscheinlichkeit, dass beim Vor-

liegen einer dieser Erkrankungen eine Wechseloperation notwendig wird, ist bei den betroffenen Patienten höher als bei Patienten ohne entsprechende Diag-nose.

Hinweise auf QualitätsproblemeDas Register will langfristig die Qualität der künstlichen Hüft- und Kniegelenke beurteilen und frühzeitig auf etwaige Qualitätsprobleme bei Implantaten oder Versorgungsformen hinweisen. Damit soll die Zahl der vermeidbaren Wechsel-operationen verringert werden. Bereits jetzt arbeitet das EPRD gemeinsam mit anderen nationalen Registern daran, die Auswertungen immer weiter zu spezifi-zieren, um das Wissen über Stärken und Schwächen auf Implantate und Versor-gungsformen anwenden zu können.

Das EPRD wird finanziell, organisato-risch und mit Know-how vom AOK-Bundesverband, dem Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) und dem Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) unterstützt. Beim Aufbau des Registers hatte sich auch die Deutsche Arthrose-Hilfe engagiert. Vom Bundesministeri-um für Gesundheit erhielt das EPRD mehrfach Fördermittel. Als gemeinnüt-zige GmbH und 100-prozentige Tochter der Deutschen Gesellschaft für Ortho-pädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) ist das EPRD ausschließlich

wissenschaftlichen Grundsätzen ver-pflichtet. Transparente Prozesse sowie die Unabhängigkeit und Neutralität der Auswertungen sind wesentliche Rah-menbedingungen des EPRD.

Zahlen und Fakten zu Registerdaten für 2016

— Mit mehr als 245.000 im EPRD doku-mentierten Operationen betrug die Erfassungsrate für 2016 etwa 56 % al-ler in Deutschland durchgeführten endoprothetischen Eingriffe laut IQ-TiG 440 000 an Knie und Hüfte.

— Für das laufende Jahr wird eine wei-tere Steigerung der Erfassungsrate er-wartet.

— Für 2016 erreichten das Register Do-kumentationen aus 673 Krankenhäu-sern. In Deutschland werden Hüft-versorgungen mit einem Anteil von 56 % häufiger vorgenommen als Knieversorgungen (44 %). Dies ent-spricht weitestgehend den Gegeben-heiten in Kontinentaleuropa.

— Mit Anteilen von 60,4 % beziehungs-weise 39,6 % unterzogen sich deutlich mehr Frauen als Männer einem hüft-endoprothetischen Eingriff.

Informationen unter: EPRD-Jahresbericht online abrufbar unter www.eprd.de

Folgende Personen haben einen Antrag auf Mitgliedschaft in der DGOOC gestellt. Laut Satzung der DGOOC § 5 Abs. 2 kön-nen Einsprüche gegen die Aufnahme bis zu vier Wochen nach der Bekanntgabe (in den O und U Mitteilungen und Nachrich-ten) mit eingehender schriftlicher Begrün-dung beim Generalsekretär geltend gemacht werden.

Hussein Abdelaziz, HamburgDr. Lei Che, Hessisch LichtenauBenjamin Fey, ObertshausenDr. Sönke Landschoof, HamburgJulian Stefan Meyer, WerneckDimitrios Michalis Mpliatis, Frankfurt am MainDr. Bert Näder, MeiningenImad Abu Rayyan, Lippstadt

Dr. Ekkehard Friedrich Röpke, MagdeburgDr. rer. nat. Frank Alexander Schildberg, BonnDr. Carsten Schlickewe, HamburgDr. Daiwei Yao, Hannover

Neue Mitglieder

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Protokoll der DGU-Mitgliederversammlung vom 25.10.2017

D er Präsident Prof. Dr. Ingo Marzi eröffnet die Mitgliederversamm-lung um 12:50 Uhr und begrüßt

alle erschienenen Mitglieder der Deut-schen Gesellschaft für Unfallchirurgie.

Einladung und Tagesordnung wurden in Heft 4 der „Orthopädie und Unfall-chirurgie – Mitteilungen und Nachrich-ten“ mit Auslieferungstermin 17.8.2017 veröffentlicht; die Einladung ist somit satzungsgemäß erfolgt. Anträge zur Ta-gesordnung werden nicht vorgebracht, damit wird diese in veröffentlichter Fas-sung genehmigt. Es nehmen 210 Mitglie-der an der Mitgliederversammlung teil.

Diesjähriger Wahlleiter ist Prof. Dr. Klaus Michael Stürmer (Göttingen).

TOP 1 Bericht des Präsidenten Prof. Dr. Ingo Marzi (Frankfurt/Main)Der Präsident gibt einleitend Informati-onen zu den diesjährigen Schwerpunkt-themen, den internationalen Gastgesell-schaften, dem Rahmenprogramm des DKOU 2017 und präsentiert statistische Zahlen zu den eingereichten Abstracts und den Kongressanmeldungen. Das Gastland USA ist in zahlreichen Pro-grammpunkten eingebunden. Am Mitt-wochabend findet ein internationaler Empfang im Rathaus Schöneberg statt.

Marzi gibt einen Überblick über die wichtigsten Projekte, Themen und Akti-vitäten, die innerhalb seines Präsident-schaftsjahres von großer Bedeutung wa-ren. Zu nennen ist besonders die Unter-zeichnung des Letter of Intent mit der Bundeswehr sowie des Kooperationsver-trages mit der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie e. V. (DGWMP). Des Weiteren berichtet Marzi über die 2. Notfallkonferenz am 27.9.2017, die für Anfang 2018 geplante Veröffentlichung der englischsprachigen Übersetzung der S3-Leitlinie Polytrau-ma und das Schädel-Hirn-Trauma-Mo-dul des Trauma-Registers, das gemein-sam mit der neurochirurgischen Fach-gesellschaft umgesetzt wird. Weiter teilt Marzi mit, dass infolge der Ausweitung und Professionalisierung der Aufgaben im Bereich Forschung und Register eine hälftig jeweils von der DGU und AUC fi-

nanzierte Stelle eingerichtet wurde. An-schließend informiert er darüber, dass am Freitag mit der Firma Johnson & Johnson eine Vereinbarung für drei Jah-re über eine jährliche für Forschungs- und Bildungsprojekte zweckgebundene Geldzuwendung an die DGOU unter-zeichnet wird. Der Präsident bedankt sich bei allen Beteiligten, die ihn wäh-rend seiner Amtszeit unterstützt haben.

TOP 2 Bericht des Generalsekretärs Prof. Dr. Dr. Reinhard Hoffmann (Frankfurt/Main)Hoffmann beginnt seinen Bericht mit der Darlegung der Mitgliederentwick-lung, aus der weiterhin ein stetiges leich-tes Wachstum hervorgeht. Dies betrifft vor allem Chefärzte und Fachärzte. Der Nachwuchs tritt stattdessen zunehmend direkt in die DGOU ein. Es folgen wei-tere Informationen zu personellen Neu-erungen in der Geschäftsstelle. Der Ge-neralsekretär lobt die vorbildhafte Koor-dinierung in Bezug auf Medienanfragen und Expertenvermittlung durch die Ge-schäftsstelle.

Als Schwerpunktthemen, die im Jahr 2017 zu bearbeiten waren und medial zum Teil professionell begleitet wurden, werden u. a. die 2. Notfallkonferenz zur Vorbereitung auf einen Terrorfall, die Vermeidung von Unfällen beim Tram-polinspringen und die Langzeitversor-gung Schwerverletzter genannt. Hoff-mann geht auf weitere Themen ein, die aktuell und künftig von hoher fachpoli-tischer Bedeutung sind. Dazu gehören u.a. die Novellierung der Musterweiter-bildungsordnung, die GOÄ und die ge-plante Einführung einer lebenslang gül-tigen Arzt-ID. Abschließend dankt er Bouillon für die Organisation der Über-arbeitung des Weißbuchs Schwerverletz-ten-Versorgung sowie Friemert, stellver-tretend für die AG Einsatz-, Katastro-phen- und Taktische Chirurgie, für das Engagement bei den zahlreichen Aktivi-täten zum Thema Terror.

Hoffmann beendet seinen Bericht mit der Information, dass er auch nach sei-nem Ausscheiden als Generalsekretär zum Jahresende weiterhin für die Bear-

beitung einiger Projekte zur Verfügung stehen wird.

Der Präsident würdigt mit einigen persönlichen Worten die wertvolle Ar-beit des Generalsekretärs in den letzten vier Jahren. Anschließend übergibt er das Wort dem Schatzmeister.

TOP 3 Bericht des Schatzmeisters Prof. Dr. Bertil Bouillon (Köln)Es folgt der Kassenbericht 2016 mit ab-schließender Darstellung der Einnah-men und Ausgaben, der im Ergebnis ei-nen stabilen Kassenstand verzeichnet. Für das Geschäftsjahr 2017 wird eine ausgeglichene Bilanz prognostiziert. Um dieses Ziel in den folgenden Jahren eben-falls zu sichern, sollen in einem Work-shop Möglichkeiten zur Steigerung der Attraktivität einer Mitgliedschaft sowie zur Ausgabenminderung erörtert wer-den.

Die Einführung der gestaffelten Kon-gresseintrittspreise für Mitglieder der Gesellschaft hat zu einer Zunahme der Voranmeldungen geführt. Wesentliche Einnahmeverluste sind bisher nicht er-kennbar.

TOP 4 Bericht der Kassenprüfer für das Rechnungsjahr 2016 und Entlastung des VorstandesDie Kassenprüfung hat am 7.6.2017 stattgefunden. Anwesend waren die Prü-fer Prof. Dr. Michael Schütz (Berlin) und Dr. Max von Seebach (Berlin), der Schatzmeister Prof. Dr. Bertil Bouillon, Frau Lydia Menzel von der Steuerbera-tungsgesellschaft Dr. Strack GmbH so-wie Herr Arndt von der Geschäftsstelle. Vorgelegt wurden der Kassenbericht und die dazugehörigen Belege. Alle Kon-ten wurden einbezogen. Die Prüfung er-gab keinen Anlass für Beanstandungen; die Buchführung sowie der Jahresab-schluss entsprechen den gesetzlichen und vereinsrechtlichen Vorschriften. Prof. Dr. Alexander Beck stellt den An-trag auf Entlastung des Vorstandes. Der Präsident bittet daraufhin um das Hand-zeichen der Mitglieder. Der Vorstand wird mit Ausnahme von 7 Enthaltungen einstimmig entlastet.

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TOP 5 Wahl des 3. Vizepräsidenten 2018 und damit DGU-Präsidenten 2020Vor den Abstimmungen gibt der Wahl-leiter, Prof. Dr. Klaus Michael Stürmer, eine kurze technische Einführung in das elektronische Wahlsystem. Es folgt eine Testabstimmung, die die störungsfreie Funktion des Wahlsystems bestätigt. Der Präsident gibt bekannt, dass das Präsidium der DGU entsprechend dem Votum der Findungskommission Prof. Dr. Michael J. Raschke (Münster) für das Amt des 3. Vizepräsidenten 2018 und da-mit DGU-Präsidenten 2020 vorschlägt. Raschke ist Direktor der Klinik für Un-fall-, Hand- und Wiederherstellungs-chirurgie am Universitätsklinikum Münster.

Die Wahl wird per TED-System durchgeführt. Anschließend wird der Mitgliederversammlung das Wahlergeb-nis bekannt gegeben. Raschke wird mit überragender Mehrheit zum 3. Vizeprä-sidenten 2018 und damit DGU-Präsi-denten 2020 gewählt. Er bedankt sich für das Vertrauen und nimmt die Wahl an.

TOP 6 Wahlen zum Nichtständigen Beirat 2018–2020Es sind 3 neue Mitglieder für den Nicht-ständigen Beirat zu besetzen. Das Präsi-dium hat satzungsgemäß aus den Vor-schlägen der Mitglieder 6 Kandidaten ausgewählt. Aus diesen sind 3 Mitglieder zu wählen. Nach Abschluss der Wahl wird bekannt gegeben, dass als neue Mitglieder des Nichtständigen Beirates

2018–2020 mit relativen Stimmenmehr-heiten PD Dr. Miriam Kalbitz aus Ulm, Prof. Dr. Sebastian Wutzler aus Frank-furt und PD Dr. Axel Franke aus Kob-lenz gewählt werden. Alle drei danken für das Vertrauen der Mitgliederver-sammlung und nehmen die Wahl an.

TOP 7 Wahl des Kassenprüfers für das Jahr 2017Vonseiten des Präsidiums werden Prof. Dr. Wolfgang Ertel (Berlin) und Prof. Dr. Wolf Petersen (Berlin) als Kassenprüfer für das Jahr 2017 vorgeschlagen. Die Ab-stimmung erfolgt per TED-Verfahren. Mit hoher Mehrheit werden Ertel und Petersen gewählt. Beide haben ihre Be-reitschaft zur Übernahme der Funktion vorab schriftlich erklärt.

TOP 8 Aus der AUC – Bericht des Geschäftsführers Prof. Dr. SturmSturm stellt das Organigramm der Aka-demie der Unfallchirurgie (AUC) GmbH mit den verschiedenen Arbeitsfeldern, z. B. Fort- und Weiterbildung, Teleko-operation etc. vor und gibt einen Über-blick über die angebotenen Kursformate. Er betont die Wichtigkeit der Ausbil-dung von Instruktoren für „Terror and Disaster Surgical Care“- (TDSC-)Kurse sowie die Berücksichtigung der Inhalte im Weißbuch „Schwerverletzten-Versor-gung“. In Kürze wird den Nutzern ein neu-es Kursportal zur Verfügung stehen. Ab Mitte des Jahres 2018 wird das ATLS-Ma-nual 10 – auch in deutscher Fassung – er-hältlich sein. Sturm gibt einen kurzen Ein-

blick in das Webseminar zum ATLS-Re-fresher-Kurs, das ab Januar 2018 an den Start gehen wird.

Anschließend berichtet Sturm über ak-tuelle und geplante Registerprojekte. Be-treut werden diese künftig von der neuen Bereichsleiterin, Frau Christine Höfer. Des Weiteren führt er Zahlen und Informatio-nen zu den vernetzten (Alters-)Traumazen-tren sowie zu den Telekooperationsprojek-ten „TKmed®“ und „TKmed® direkt“ aus. Abschließend spricht Sturm den Mitarbei-tern der AUC seinen Dank aus.

Der Präsident schließt die Mitgliederver-sammlung um 14:15 Uhr und wünscht ei-nen erfreulichen und interessanten Kon-gressverlauf.

Prof. Dr. Andreas SeekampSchriftführer

Prof. Dr. Ingo MarziPräsident

Prof. Dr. Dr. Reinhard HoffmannGeneralsekretär

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AG Becken III

Evaluationsstudie Insuffizienzfrakturen

W ie jedes Jahr fand auch in 2016 die Mitgliederversammlung AG Becken (99 Personen, 36

aktive Kliniken) während des DKOU in Berlin statt, hier wurden der Stand der Datenbankeingabe und die aktuellen Projekte dargestellt und diskutiert. Seit 2004 wurden mehr als 15.000 Datensät-ze beim zentralen Server des Memdoc Institutes in Bern/Schweiz eingegeben und abgespeichert. Ebenso wurde auf dem Kongress eine sehr gut besuchte Sit-zung zum Thema „Becken und Acetabu-lumchirurgie, welche Fragen beschäfti-gen uns 2016“ abgehalten. Dabei ging es neben dem Vergleich der klassischen Zu-gänge zur Acetabulumrekonstruktion mit den limitiert invasiven neuen Zu-gangswegen auch um Altersfrakturen des Beckenringes. Im Rahmen einer zweiten Sitzung mit dem Titel „Becken- und Acetabulumfrakturen“ hingegen wurde das Hauptaugenmerk auf die Not-fallversorgung gelegt. Die Sitzung wur-de mit einer regen Diskussion abgerun-det, an der sich viele Kollegen aus dem voll besetzten Auditorium beteiligten.

Durchgeführte StudienBei der traditionellen Frühjahrssitzung in Berlin an der Charité im Februar 2017 wurden die aktuell von den Mitgliedern der AG Becken durchgeführten Studien besprochen. Wie bei allen Treffen erfolg-te anschließend eine Hands-on-Fortbil-

dung, dieses Mal über die dorsale tran-siliosacrale Stabilisierung (TISS).

Evaluation der FFP-Klassifikation Vom 21. bis 22. Juni fand ein weiteres AG-III-Treffen in Leipzig statt. Hier wurden die Möglichkeiten einer Multi-centerevaluationsstudie zur FFP-Klassi-fikation vorgestellt und lebhaft disku-tiert. Um der immer noch steigenden In-zidenz der Insuffizienzfrakturen gerecht zu werden, wurde beschlossen, die Mainzer FFP-Klassifikation anhand der reichlich vorhandenen Patienten aus der Datenbank zu evaluieren. Die Studie wurde nach positivem Ethikvotum und Eingang aller Bildmaterialien aus den einzelnen teilnehmenden Zentren und Verblindung der Daten durch den Studi-enbetreuer Dr. Philipp Pieroh aus Leip-zig planmäßig Anfang August 2017 ge-startet. Zwischenzeitlich konnte die 3. Runde der Evaluation abgeschlossen

werden, so dass anschließend eine zügi-ge Publikationseinreichung bis Ende 2017 vorgesehen ist.

DatenbankwechselEin weiteres Thema auf allen Treffen 2017 war der vom DGU-Vorstand auf-grund der steigenden Memdoc-Kosten angeregte Wechsel der Datenbank zum AUC. Dieser wurde schließlich beim Treffen in Leipzig beschlossen und soll zum Anfang 2018 mit einer dann über-arbeiteten Dateneingabemaske, die den aktuellen Entwicklungen in der Becken-chirurgie Rechnung trägt, vollzogen werden. Die hierzu notwendigen Vorbe-reitungen laufen auf Hochtouren.

Auf dem DKOU 2017 wurde der AG leider nur eine Sitzung zum Thema „Be-cken und Acetabulumchirurgie, welche Fragen beschäftigen uns 2017“, zuge-sprochen, welche aber außerordentlich gut besucht war.

Wie üblich fand auch dieses Jahr im Rahmen des DKOU eine Mitgliederver-sammlung der AG statt. Ein Früh-jahrstreffen 2018 in Ulm wurde bereits terminiert.

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PD Dr. Fabian M. StubyTübingenVorsitzender AG Becken

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Frühjahrssitzung in Berlin an der Charité im Februar 2017

Projekte und Ziele der AG Becken für 2017/2018 — Evaluationsstudie Fragility Fractures of the Pelvis — Rehabilitation nach Becken und Acetabulumfrakturen — Dual Energy CT (DECT) zur Diagnostik von Insuffizienzfrakturen — Lockerung TISV Multicenterstudie — Notwendigkeit der anterioren Stabilisierung bei B/C – Beckenringverletzungen — Transfer der Datenbank von Memdoc zu einer AUC basierten Dateneingabe — Erweiterung der Datenbank zu einer „International Registry“ — Neugestaltung der Datenfelder und Abfragemerkmale — Überprüfung der vorhandenen Stabilisierungsverfahren anhand von Nachunter-suchungen

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2. Notfallkonferenz

Ergebnisse des 5-Punkte-Plans

Am 27. September 2017 fand in Frankfurt am Main die 2. Not-fallkonferenz statt. Die Kernbot-

schaft lautete: Die DGU und die Bundes-wehr haben den vor einem Jahr aufgeleg-ten 5-Punkte-Plan zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung bei mögli-chen Terroranschlägen erfüllt. Herz-stück des Plans ist der Kurs „Terror and Disaster Surgical Care (TDSC®)“, bei dem erfahrene Unfallchirurgen und Chirurgen lernen, medizinische Heraus-forderungen in einer Terrorlage zu ma-

nagen. Teile des Kurses wurden vor Ort bei einer Sichtungs- und Simulations-übung mit Schauspielern praktisch trai-niert und live in den Hörsaal der Univer-sitätsklinik in Frankfurt am Main zur 2. Notfallkonferenz übertragen. Dabei kommentierten Experten vor rund 200 Teilnehmern, welche Besonderheiten es bei der Erstversorgung von Opfern von Terroranschlägen im Vergleich zu Schwerverletzten aus dem zivilen Leben gibt. „Wir vermitteln entscheidende Kenntnisse über Verletzungsmuster und

Behandlungsprioritäten, damit Medizi-ner angemessen bei der Versorgung von Verletzten nach einem Terroranschlag vorgehen können“, sagte DGU-Präsident Professor Dr. Ingo Marzi.

Deutsche Spitzenvertreter informieren sich An der 2. Notfallkonferenz nahmen deutsche Spitzenvertreter der Unfallchir-urgie, weiterer chirurgischer Diszipli-nen, der Notfallmedizin, aus Rettungs- und Sicherheitsorganisationen sowie aus

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Sichtungs- und Simulationsübung mit Schauspielern auf der 2. Notfallkonferenz

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Politik und der Bundeswehr teil. Neben Fachvorträgen zur innerklinischen Tak-tik und Strategie beim Terroranschlag berichteten Referenten, wie ein Medizi-ner aus Belgien, über die zivil-militäri-sche Kooperation beim TerrorMANV. Die Teilnehmer erfuhren, wie 2016 beim Anschlag in Brüssel die innerklinische Dynamik der Krankenhäuser beein-flusst wurde.

Schuss- und ExplosionsregisterEine weitere Maßnahme des 5-Punkte-Plans ist die Einführung eines Schuss- und Explosionsregisters. Es ergänzt das TraumaRegister DGU® zur Erfassung von Schwerverletzten um Patienten mit Schuss- und Explosionsverletzungen. Diese Erweiterung wurde im Rahmen der strategischen Partnerschaft zwi-schen der DGU und dem Sanitätsdienst der Bundeswehr entwickelt.

Die enge Zusammenarbeit mit Medi-zinern der Bundeswehr drückt sich auch in der Unterzeichnung einer Kooperati-onsvereinbarung zwischen der DGU und der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie (DGWMP) aus. Die Unterschrift setzten DGU-Präsident Professor Dr. Ingo Mar-zi und DGWMP-Präsident Generalober-stabsarzt a. D. Dr. Jürgen Blätzinger am 27. September 2017 auf der 2. Notfall-konferenz. Die DGWMP als interdiszi-plinäre wissenschaftliche Fachgesell-schaft und die DGU streben fortan als Partner einen intensiven Austausch in Wissenschaft und Forschung an.

Weitere Informationen und die Pressemitteilung vom 27. September: www.dgu-online.de oder www.tdsc-kurs.de

Planspiel TDSC®

Entwickelt wurde der TDSC®-Kurs in Zusammenarbeit mit der Akademie der Un-fallchirurgie der DGU und der AG Einsatz-, Katastrophen- und Taktische Chirur-gie der DGU. Didaktisches Kernstück ist dabei ein Szenario-basiertes Entschei-dungstraining, welches unter der intensiven Mitarbeit des Institutes für Notfall-medizin und des Medizinmanagements München entwickelt wurde.

Auf Basis eines Planspiels, welches den organisatorischen Aufbau einer Klinik abbildet, wird die initiale Versorgungsphase nach einem Anschlagsszenario simuliert. Hauptziel ist es, die Dynamik und die wesentlichen taktisch-strategi-schen Aspekte der Entscheidungsfindung in diesen Situationen erfahrbar zu machen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind gefordert, zügig komplexe Entscheidungen zur Bewältigung des Patientenaufkommens unter Berücksichti-gung der im Kurs gelehrten Prinzipien und Besonderheiten zu treffen. Dabei werden fachlich die Aspekte der innerklinischen Sichtung, der Schockraumver-sorgung, der Notfallaufnahme bzw. der Notfalldiagnostik berücksichtigt. Die in derartigen Situationen anzunehmende Mangelressource der Op-Kapazität wird ebenso realitätsnah abgebildet wie ein zu Beginn existierender Personal- oder Materialmangel.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Anforderungen an die Teilneh-merinnen und Teilnehmer sehr hoch sind. Das erlebte Stressniveau durch die rasch zu treffenden Entscheidungen fordert die Teilnehmer und das Ausbil-dungsziel einer realitätsbezogenen Teilsimulation wird gut erreicht.

Dr. Achatz Gerhard, Bundeswehrkrankenhaus Ulm

Dr. Bieler Dan, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

PD Dr. Franke Axel, Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz

Prof. Dr. Friemert Benedikt, Bundeswehrkrankenhaus Ulm

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USusanne Herda Öffentlichkeitsarbeit DGU/DGOU

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erSwetlana Meier Öffentlichkeitsarbeit DGOU

Medienresonanz zur 2. Notfallkonferenz

Die 2. Notfallkonferenz stieß auf großes Medieninteresse. Folgende Filmbeiträge können in den Mediatheken von ZDF und Arte aufgerufen werden:

26. Oktober 2017: ZDF „Volle Kanne“ Terrortraining: Mediziner bereiten sich für den Ernstfall vor www.zdf.de/verbraucher/volle-kanne/terrortraining-102

2. Oktober 2017: Arte Journal Ärzte üben für den Terror-Ernstfall www.arte.tv/de/videos/078548-000-A/aerzte-ueben-fuer-den-terror-ernstfall

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AG Ultraschall

Publikationspreis für Wissenschaft

U nsere AG hat circa 25 Mitglieder. Mit den Arbeitsschwerpunkten „Berufspolitik“, „Aus- und Wei-

terbildung“ und „Wissenschaft“ haben wir weiterhin daran gearbeitet, die Ultraschalldiagnostik als wertvolles Hilfsmittel im klinischen und nieder-gelassenen Alltag zu vertreten und zu stärken.

Wie gewohnt fand auch in diesem Jahr ein Mitgliedertreffen der AG im Rahmen des DKOU in Berlin statt. Ziel war und ist es hierbei immer, mit diesem regel-mäßigen Treffen eine kontinuierliche und transparente Zusammenarbeit zwi-schen dem Vorstand und den Mitglie-dern der AG zu gewährleisten. Zudem sind die Treffen elementarer Bestandteil für die Planung neuer Projekte oder für künftig zu setzenden Schwerpunkte der AG.

Projekte der AGFür die kommenden Monate wurden für unsere AG folgende Schwerpunkte fest-gelegt:

— Weiterführende Aufarbeitung der Thematik „Wertigkeit der Sonografie in der Schwerverletztenversorgung“ und folgende Publikation

— Abschließende und finale Etablie-rung des Publikationspreises der AG Ultraschall

— Mitglieder-Rekrutierung zur gemein-samen Bearbeitung wissenschaftli-cher Inhalte zum Thema Sonografie im Fachgebiet O und U

Die Sonografie hat bereits seit längerem einen festen Stellenwert für die initiale Diagnostik und die Verlaufsbeobach-tung in der Behandlung (poly-)trauma-tisierter Patienten. Der Aspekt der „Wer-tigkeit der Sonografie in der Schwerver-letztenversorgung“ soll sowohl inner-halb der AG als auch AG-übergreifend weiter aufgearbeitet werden, wobei spe-ziell neue Techniken wie etwa die Kont-rastmittelSonografie möglicherweise künftig die diagnostischen Möglichkei-ten erweitern und die Versorgungsqua-lität weiter erhöhen.

Um die wissenschaftlichen Bemühun-gen für die Ultraschalldiagnostik im Fachgebiet O und U und speziell inner-halb der AG noch mehr zu forcieren und um einen Anreiz zur wissenschaftlichen Betätigung zu schaffen, soll eine ab-schließende Etablierung des Publikati-onspreises für wissenschaftliche Arbei-ten erfolgen. Nach Abstimmung mit dem Vorstand der Gesellschaft wird un-sere AG diesen Preis ausschreiben, wobei hier Arbeiten zur Ultraschalldiagnostik im Fachgebiet O und U sowie den un-mittelbaren Nachbargebieten berück-sichtigt werden sollen. Der Preis wird

mit einem entsprechenden Preisgeld do-tiert sein. Die Ausschreibung dazu wird über die OUMN und über die Homepage der DGU erfolgen. Nicht zuletzt hierü-ber soll auch die Mitglieder-Rekrutie-rung zur gemeinsamen Bearbeitung wis-senschaftlicher Inhalte zum Thema So-nografie realisiert werden.

Die Publikation der Ergebnisse soll im Anschluss zusammen mit unserer AG in der Zeitschrift für Orthopädie und Un-fallchirurgie erfolgen und die Ergebnis-se im Rahmen eines Key-Note-Lecture-Vortrages während der Sitzung der AG auf dem DKOU vorgestellt werden.

KongressbeiträgeAuch in diesem Jahr trug die AG Ultra-schall mit jeweils einer eigenen Sitzung aktiv zur Gestaltung des VSOU-Kongres-ses in Baden-Baden sowie zum DKOU-Kongress in Berlin bei. Mit dem Titel „Aktuelle Trends und Ergebnisse in der sonographischen Wissenschaft und For-schung“ wurden insbesondere durch die Sitzung am DKOU nochmals der hohe wissenschaftliche Anspruch sowie das ständige Streben der AG, die Sonografie als evidenzbasiertes Diagnose-Tool in der Orthopädie und Unfallchirurgie weiter zu etablieren, unterstrichen. Wissen-schaft und Forschung stellen daher un-verändert einen der zentralen Aspekte in der Arbeit der AG Ultraschall dar.

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Dr. Gerhard AchatzUlmLeiter AG Ultraschall

Dr. Kay GroßerErfurtStellvertretender Leiter

Dr. Torsten AndresUlmSchriftführer

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Auch in der Schwerverletztenversorgung spielt die Sonografie eine größere Rolle.

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Bildungsinstitut für Kompetenz in der Medizin GmbH – bikmed

Web Based Trainings als Fort- und Weiterbildung

D ie bikmed – Bildungsinstitut für Kompetenz in der Medizin GmbH ist eine neue Tochterge-

sellschaft der AUC – Akademie der Un-fallchirurgie GmbH. Gemeinsam mit der AUC bietet die bikmed ein umfang-reiches Spektrum an didaktisch hoch-wertigen Kursen für Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte an. Im Rahmen der Modernisierung des Online-Portals wird es der bikmed zukünftig möglich sein, eigenständig E-Learning-Kurse anzubieten.

Bundesweite Veranstaltungsorte und Inhouse-Schulungen Die bikmed bietet ein hochwertiges und wirkungsvolles Fortbildungs portfolio für Ärzte, Pflegekräfte und klinische Teams an. Die Fortbildungsveranstal-tungen finden bundesweit an verschiede-nen Standorten statt, können aber auch als Inhouse-Schulungen gebucht werden,

um auf individuelle Anforderungen für ganze Teams einzugehen.

Das bestehende Online-Portal der bikmed für die Anmeldung zu Kursen

und die Verwaltung der Fortbildungs-veranstaltungen wird derzeit moderni-siert und neu gestaltet, um den Auswahl- und Anmeldeprozess für die Teilnehmer modern und komfortabel zu gestalten. Dabei bietet das neue Online-Portal ein

flexibles Kursmanagement für die ver-schiedensten didaktischen Szenarien.

Kursmanagement, Lernmodule, Tests und Prüfungen ergänzen das Portal zu einer vollwertigen E-Learning-Umge-bung. Zukünftig wird die bikmed somit auch E-Learning-Fortbildungen über das neue Online-Portal anbieten.

ATLS® Refresher-Kurs in neuem FormatAls erstes Web Based Training wird ab Anfang kommenden Jahres der ATLS® Refresher-Kurs online (siehe nächste Sei-te) verfügbar sein.

Derzeit stellt die bikmed nach und nach alle Fortbildungsveranstaltungen im neugestalteten Online-Portal unter http://bikmed.de zur Verfügung. Auch die Anmeldung zum ATLS® Refresher Kurs ist dort möglich. Durch die Ver-knüpfung von Kursportal und moderner Lernplattform wird die bikmed in den nächsten Jahren weitere E-Learning-Konzepte entwickeln, um damit dem Be-dürfnis nach ortsunabhängigen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach-zukommen.

Simone Hinz-Bauer M.A. Geschäftsstelle Fort-und Weiterbildung

Markus BlätzingerLeiter IT-Entwicklung & Sicherheit

„Wirkungsvolle Fortbildungskurse

für Ärzte, Pflegekräfte und klinische Teams“

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Die bikmed bietet ein neues Fortbildungs portfolio an.

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E-Learning: ATLS® Refresher Online

Die bikmed bietet aufgrund der gestiegenen Anforderungen an Ärztinnen und Ärzte im Fort- und Weiterbildungsbereich den ATLS® Refresher Online ab 2018 als komfortables, innovatives und medizindidaktisch fundiertes E-Learning- Format an.

Basierend auf den international gültigen ATLS® Regularien des American Col-lege of Surgeons, das Provider Kurs Zertifikat nach vier Jahren aufzufrischen, war es ein lang gehegter Wunsch der bikmed, den Refresher Kurs als E-Lear-ning-Format anzubieten. Dazu wurde sich mit dem Deutschen Bauernverlag ein Profi an die Seite geholt, der langjährige Erfahrungen und Kompetenzen im Be-reich der Erstellung von Web-Based-Trainings mitbringt. Anfang August fanden die Dreharbeiten am Institut für Notfallmedizin in München mit einer Vielzahl an Darstellern statt.

In sechs Modulen zum Erfolg

Der Refresher-E-Learning-Kurs basiert auf sechs unterschiedlichen Modulen, die der Lernende durchlaufen muss. Kern des Kurses ist das prioritätenorientierte Schockraummanagement und damit das Aufgreifen des grundlegenden ATLS® Schemas Primary und Secondary Survey. In den einzelnen Modulen wird an-hand unterschiedlicher Szenarien ein spezifischer Fall in Form einer Videode-monstration oder eines interaktiven Lernszenarios zu sehen sein. Ein aufwändig inszeniertes Human Factors Modul möchte den Lernenden an die Hand neh-men, um Fehler aufzuzeigen, die an den einzelnen Schnittstellen, der Kommuni-kation und der Zusammenarbeit in Schockraumteams zu Problemen führen können und die damit letztendlich die Patientensicherheit beeinflussen. In je-dem Modul kann das Gelernte anhand von Quizfragen noch einmal gefestigt und vertieft werden. Zudem kann der Lerner jedes Modul beliebig oft wieder-holen.

Nach sechs Modulen erfolgt der Abschluss in Form eines Posttests mit 40 Multi-ple Choice Fragen, für den der Lerner eine Stunde Zeit hat. Mindestens 70 % der Fragen müssen richtig beantwortet werden, um den Kurs erfolgreich abzu-schließen.

Individuelles Lerntempo

Nach der Anmeldung über das Kursportal der bikmed hat ein Teilnehmer des Online Kurses zwei Wochen Zeit, den Kurs flexibel zu absolvieren. Im Anschluss erhält er nach erfolgreicher Teilnahme ein Zertifikat, das für vier weitere Jahre Gültigkeit besitzt und Auditierungsvoraussetzung für Traumazentren ist.

Anke Kohlmann, National Coordinator ATLS® GermanyDr. Viviane Trouvain, ATLS® Managerin, AUC München

Information und Anmeldung: www.bikmed.de

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Abschied

Uli Schmucker verlässt die Akademie der Unfallchirurgie

D ie Akademie der Unfallchirurgie GmbH (AUC) hat sich als hun-dertprozentige Tochter der DGU

in besonderem Maße entwickelt und be-schäftigt aktuell 36 Mitarbeiter. Ein we-sentlicher Pfeiler in diesem Team und damit sehr vielen DGU Mitgliedern be-kannt ist Dr. Uli Schmucker, der seit Ja-nuar 2012 in der AUC, aktuell als stell-vertretender Geschäftsführer, tätig ist.

Dr. Schmucker möchte die AUC zum 31. Dezember 2017 verlassen, um sich in der freien Wirtschaft auf der Basis zu-sätzlich erworbener Kompetenzen (MBA Health Care Management) und seiner persönlichen Neigungen in einem Unternehmen der Mobilitätsbranche, Gesundheits- oder Versicherungswirt-schaft zu betätigen.

Mit innovativen Ideen und organisatorischem GeschickEr hat insbesondere die Bereiche Fort- und Weiterbildung sowie Register we-sentlich mitgestaltet, organisatorisch neu aufgestellt und mit innovativen Ide-en bereichert. Die erfolgreiche Etablie-rung des Präventionsprogrammes P.A.R.T.Y. ist vor allem sein Verdienst.

Dr. Schmucker hat sich um die AUC und damit um die DGU außerordentlich verdient gemacht. Wir danken ihm da-für.

Prof. Dr. Johannes SturmMünchenGeschäftsführer der AUC

Dr. Tim Brinkmann, VarelDr. Bernd Dreher, MaierhöfenBenjamin Fey, ObertshausenDr. Björn Fiedler, MünsterProf. Dr. Ralph Gaulke, HannoverBenjamin Haiböck, FürstenfeldbruckHossein Zadeh Fard Hassan, Paderborn

Beata Jakubowski, OffenburgAhmed Hosny Khalifa, HannoverDr. Roman Klein, SchwetzingenDimitrios Michalis Mpliatis, Frankfurt am MainMehmet Özdemir, EssenSarah Pedersen, München

Dr. Timna Richter, HannoverDr. Carsten Schlickewei, HamburgRaphael Siepe, Freiburg im BreisgauDr. René Danilo Verboket, Frankfurt am MainLena Marie Wollschläger, Düsseldorf

Neue MitgliederFolgende Personen haben einen Antrag auf Mitgliedschaft in der DGU gestellt. Die Satzung sieht in § 4 Abs. 3 ein Einspruchsrecht der Mitglieder bis vier Wochen nach Veröffetnlichung der Namen der vorläufig aufgenommenen Mitglieder vor. Erfolgt kein Einspruch, gilt die Mitgliedschaft als endgültig.

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Dr. Uli Schmucker, stellvertretender Geschäftsführer, verlässt die AUC.

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Protokoll der VLOU-Mitgliederversammlung vom 26.10.2017

Teilnehmer: Prof. Karl-Dieter Heller, Prof. Dietmar Pennig, Dr. Wilhelm Baur, Dr. Walter Schäfer, Prof. Volker Ewerbeck sowie 60 Mitglieder des VLOU (lt. Anwesenheitsliste)

TOP 1 Begrüßung (Prof. Heller)Prof. Heller präsentiert im Schnell-durchlauf die von ihm in diesem Jahr be-gleiteten Aktivitäten.

GOÄ: Trilaterale Gespräche mit BÄK, PKV, Verbände, EKIT, Notfallversor-gung (SVR), Mindestmengen, IQTIG, G-BA-Qualitätsverträge, Ökonomisierung, Abwertung Hüftendoprothetik und Wirbelsäule, auch Knie ist noch Thema (Stichwort: Böse Mengen), Gespräche mit MdB/DKG. Der Aufwand für die GOÄ-Sitzungen und -Legendierungen war in diesem Jahr sehr hoch. Alle Auf-gaben seitens der BÄK wurden konse-quent und zeitgerecht erledigt. O und U haben die meisten Ziffern in der GOÄ, siehe eigene Berichte. Es ist nach wie vor unklar, wie die Honorierung aussehen wird, umfassende Einschätzungen und Kalkulationen wurden angefordert, mit Ergebnissen ist im November zu rech-nen. Niemand glaubt derzeit an eine spürbare Steigerung. Dissens herrscht noch über die Honorierung der Leistun-gen der physikalischen Therapie. Zum Thema Abwertung und Abstufung hatte der 1. Vorsitzende am Vortag eine weite-re Sitzung bei der BÄK: Prognose für 2018: Besser als vermutet.

Situation im VLOU: Stetiger Zulauf neuer Mitglieder bei nur wenigen Aus-tritten. Aktuell 763 Mitglieder, überwie-gend Chefärzte, 60 leitende Oberärzte und 16 Kollegen im Kollegialsystem.

Die anstehenden Themen für das kommende Jahr wurden erörtert.

Die Folien des Vortrages von Prof. Heller sind auf der Website des VLOU als PDF einzusehen.

Berichterstattung 2. Vorsitzender (Prof. Pennig)Die BG-Kommission (DGUV) besteht aus 10 Personen und ist sehr aktiv und es konnten moderate Anpassungen er-reicht werden. Hauptthema: Hygienean-

forderungen. Eine Lockerung der Richt-linien wäre wünschenswert, da Kran-kenhaus-Neubauten teuer sind, aber Verhandlungen sind schwierig.

Neufassung der VAV vom 19.7.2017. Die Punkte 1–9 sind inhaltlich unverän-dert. Bei den Punkten 10 und 11 wurde der Standard auf- bzw. ausgebaut, d. h. Ziffern entsprechend angepasst. Ände-rungsvorschläge können bis 31.12.2017 eingebracht werden. Zum 1.4.2018 soll die Neufassung in Kraft treten.

Es gibt eine Auflistung der neuen Ge-sundheitspolitiker und es wird gebeten, bestehende persönliche Kontakte zu ak-tivieren, da nur frühzeitiges Eingreifen davor schützen kann, dass Entscheidun-gen getroffen werden, die für uns nicht attraktiv sind. Wichtig: Nicht abwarten, bis die Realität da ist! Aktuell steht im Raum, dass Minister Gröhe durch Jens Spahn abgelöst werden könnte. Frau Meyer wird allen Mitgliedern diese Liste zuleiten, mit der Bitte um Rückmeldung, wer welche Kontakte zu jemandem hat, die seitens des Vorstandes genutzt wer-den können.

Die Mitgliederzeitschrift OUMN muss mehr Bekanntheit erlangen, damit sie trotz zunehmender Online-Bericht-erstattungen weiter fortbestehen kann.

TOP 2 Genehmigung des Protokolls vom 25.10.2016Zum Protokoll werden keine Ergänzun-gen vorgetragen und keine Einwände er-hoben – somit ist es einstimmig geneh-migt.

TOP 3 Bericht des Schatzmeisters sowie EntlastungDr. Baur legt den Kassenbericht für 2016 vor. Am 31.12.2016 gab es einen Über-schuss in Höhe von 45.664,16 €. Die Ein-nahmen sind um fast 10.000 € gestiegen, was auf die neuen Mitglieder (Beiträge) zurückzuführen ist. Die Investitionen der letzten Jahre (Rechtsberatung, Lob-byarbeit, höhere Abgaben an Regional-verbände etc.) zeigen Wirkung. Da sich der Workshop aber finanziell nicht selbst trägt und seit Jahren vom VLOU bezu-schusst wird, gab es leider eine Steuer-

Nachzahlung in Höhe von 6.636,26 €. Das Absenken der MG-Beiträge oder die Anhebung der Workshop-Gebühren scheinen aber keine sinnvollen Optio-nen, da die TN-Zahlen des Workshops durch ähnliche Konkurrenz-Veranstal-tungen ohnehin zurückgegangen sind. Da der Workshop das Herz des VLOU darstellt und für viele Mitglieder ein fest verankerter Termin ist, wurde somit ent-schieden, aktuell nichts zu verändern.

Wichtiger Hinweis an die Regional-verbände: Steuererklärung nicht verges-sen! Bei steuerlichen Fragen sollte eigen-ständig Kontakt zu einem regionalen Steuerbüro gesucht werden. Gegebenen-falls könnte es ratsam sein, beim regio-nalen Vereinsregistergericht nach einem geeigneten Juristen zu fragen.

Der Schatzmeisterbericht wird von den anwesenden Mitgliedern per Akkla-mation genehmigt, die Mitglieder des Vorstandes enthalten sich der Stimme. Anschließend wird die Entlastung des Vorstandes beantragt und ohne Gegen-stimme bei Enthaltung des Vorstandes erteilt. Abschließend bedankt sich der scheidende Schatzmeister bei seinen Vorstandskollegen, den anwesenden Mitgliedern im Saal und bei Frau Meyer für die stets angenehme Zusammenar-beit in den vergangenen acht Jahren.

TOP 4 Neuwahlen im VLOU-BundesvorstandProf. Ewerbeck erörtert, dass die Satzung vorsieht, dass der komplette Vorstand nach 2 Amtszeiten (8 Jahren) ausschei-den müsste. Da dies der Zukunft des VLOU nicht zuträglich wäre und die ge-gründete Findungskommission leider keine Bewerbung für das Amt des 1. oder 2. Vorsitzenden erhielt, hat der Gesamt-vorstand einstimmig zugestimmt, dass Prof. Heller weitere 2 Jahre im Amt ver-bleibt und Prof. Pennig ein weiteres Jahr. In dieser Zeit sollen geeignete Kandida-ten in die Vorstandsarbeit eingearbeitet werden. Dr. Baur, Dr. Schäfer und Prof. Ewerbeck scheiden satzungskonform aus dem Vorstand aus. Für die Ämter des Schatzmeisters und des Schriftführers gab es konkrete Bewerbungen, die bei

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DGOUDGOOC

DGUVLOU

BVOU

der Mitgliederversammlung zur Wahl gestellt werden. Dies gilt ebenso für die Position für „Besondere Aufgaben“. So-mit schlägt der Vorstand folgende Kolle-gen zur Wahl vor:

Vorstand 2017–2021:1. Vorsitzender: Prof. Karl-Dieter Heller (bis 10/2019)2. Vorsitzender: Prof. Dietmar Pennig (bis 10/2018)Schatzmeister: Dr. Heiner AustrupSchriftführer: Prof. Michael Schädel-HöpfnerBesondere Aufgaben: Prof. Stefan Rehart

Laut Satzung müssen die Mitglieder des Bundesvorstands durch geheime Wahl einzeln gewählt werden, es sei denn, dass alle Anwesenden einer offe-nen Wahl zustimmen. In juristisch kor-rekter Form wird nach entsprechender Genehmigung durch die MV der neue Vorstand gewählt.

Nach erfolgter Abstimmung gratuliert Prof. Ewerbeck den neuen Vorstands-mitgliedern zur Wahl.

Prof. Pennig dankt den scheidenden Kollegen Willi Baur, Walter Schäfer und Volker Ewerbeck für die vielen Jahre gu-ter und freundschaftlicher Zusammen-arbeit im Vorstand des VLOU, in denen viel bewegt wurde.

TOP 5 Aufnahmeanträge neuer MitgliederZusätzlich zu der Liste der Antragsteller, die allen Mitgliedern zusammen mit der Einladung zur Mitgliederversammlung

zugegangen war, gibt es 3 weitere Anträ-ge, über die hier und jetzt abgestimmt werden soll: 1. Dr. Liepold (CÄ Thürin-genklinik), 2. Prof. Walther (CA Schön-klinik München), 3. Dr. Schrednitzki (ltd. OA Sana Klinik Sommerfeld).

Alle Anträge werden en bloc zur Ab-stimmung gestellt und per Akklamation genehmigt (keine Gegenstimme, 1 Ent-haltung).

TOP 6 VLOU-Workshop am 19. und 20.1.2018 in Berlin Themen: Medizinrecht, Klinikabläufe und -strukturen/Kostenkontrolle, Be-triebswirtschaft, Notaufnahme der Zu-kunft, Grundsatzreferat: Sind wir Fit für die Zukunft? Auswirkungen der digita-len Medien auf unsere Gehirne, Coa-ching, Versicherung/Altersvorsorge, Fo-rum der nichtselbständigen Ärzte/Kar-rieremöglichkeiten in O/U, Konservative und Reha-Medizin.

Das Programm wurde allen Mitglie-dern zugeschickt und ist auf der VLOU-Website einsehbar.

TOP 7 VLOU-Forum am 28.4.2018 in Baden-Baden Thema: Aktuelle berufspolitische The-men aus Klinik und Praxis (Gesund-heitspolitik, Rationierung, Priorisie-rung) zusammen mit dem BVOU

TOP 8 Berichte aus den RegionalverbändenIn einigen Regionalverbänden (Bayern, Hessen) gab es einen Vorstandswechsel.

Problematisch ist die schwache Betei-ligung bei den Veranstaltungen in vielen Regionalverbänden (Ausnahme Mitte-West). Trotz Engagement seitens der Vorsitzenden und guter Themen schei-nen viele Mitglieder keine Zeit mehr zu finden für diese Treffen, was sehr schade ist, weil man dort häufig viel mitnimmt für den Klinikalltag.

Die Zusammenfassungen sind auf der Website des VLOU als PDF einzusehen.

Als Information für alle VLOU-Mit-glieder wird Frau Meyer auch in diesem Jahr die Protokolle der regionalen Tref-fen als Mailing mit Attachments versen-den.

TOP 9 VerschiedenesDie Versammlung endet mit herzlichem Dank an und Applaus für Frau Meyer für die perfekte Arbeit.

Kirsten Meyer VLOU-Geschäftsstelle

Prof. Karl-D. Heller1. Vorsitzender VLOU

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 99

VLOU | AUS DEN VERBÄNDEN

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Weiter- und FortbildungKursangebote der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO)

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Übersicht über das Kursangebot der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO). Die ADO bietet qualifizierte Fort- und Weiter-

bildungen im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie so-wie in fachlich angrenzenden Themengebieten an. Dies umfasst die Vorbereitung, Organisation, Koordination und Durchfüh-rung sowie Evaluation wissenschaftlicher Veranstaltungen.

Das vollständige Angebot der ADO finden Sie ständig aktua-lisiert online unter www.bvou.net/ado, dort können Sie sich auch direkt zu einer Veranstaltung anmelden. Bei Fragen erreichen Sie das ADO-Team telefonisch unter (0 30) 79 74 44 59, oder sch-reiben Sie eine E-Mail an [email protected]. red

Stand der Übersicht: 17. Oktober 2017, Änderungen vorbehalten

ADO-Kurse

Kursthema Ort Termin Leitung BVOU-MG Nicht-MG

Facharztvorbereitungskurse (FAB)

24. Facharztvorbereitungskurs Berlin 02.-07.07.2018 Dr. Thilo JohnProf. Michael WichPD Dr. Stephan Tohtz

640 € 890 €

25. Facharztvorbereitungskurs Berlin 03.-08.12.2018

Orthopädisch-Traumatologische Fachassistenz (OTF): Berufsbegleitender Lehrgang für Medizinische Fachangestellte in Klinik und Praxis

Modul 2: Traumatologie der oberen Extremität Hamburg 12.-13.01.2018 Dr. Christoph Weinhardt Prof. Johannes M. Rueger

780 € 980 €

Modul 3: Traumatologie der unteren Extremität 06.-07.04.2018

Modul 4: Der „chronische Patient“: Chronisch- degenerative Erkrankungen

08.-09.06.2018

Hygienebeauftragter Arzt (HBA): curriculare Fortbildung

Blended-Learning-Fortbildung zum Hygiene-beauftragten Arzt

Berlin 23.-24.03.2018 Prof. Axel KramerProf. Ojan AssadianProf. Julia Seifert

699 € 831,81 €

04.-05.05.2018

19.-20.10.2018

Hygienebeauftragte Medizinische Fachangestelle (HB MFA): curriculare Fortbildung

Blended-Learning-Fortbildung zur Hygiene-beauftragten MFA

Berlin 17.04.2018 Kathrin Mann 475 € 593,81 €

München 12.06.2018

Düsseldorf 10.10.2018

Hands-On Kurs für Berufseinsteiger zum Facharzt für O&U

Praxisseminar für Berufseinsteiger Norderstedt 30.-31.05.2018 Prof. Markus KröberProf. Thomas Mittlmeier

800 € 950 €

Norderstedt 22.-23.11.2018

Kindertraumatologie für den D-Arzt

8. Berliner Symposium Berlin 07.12.2018 Prof. Axel EkkernkampProf. Michael WichProf. Winfried Barthlen

190 € 240 €

100 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

SERVICE | Termine

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Kursthema Ort Termin Leitung BVOU-MG Nicht-MG

Gutachterkurse

Begutachtung von Berufskrankheiten Berlin 30.11.-01.12.2018

Prof. Michael WichProf. Kuno Weise Dr. Frank Schröter

210 € 390 €

RhefO – Kursreihe Rheumatologisch fortgebildeter Orthopäde

Rheuma II Hannover 03.02.2018 Dr. Uwe Schwokowski 200 € 300 €

Rheuma I VSOU Baden-Baden 27.04.2018

Rheuma III VSOU Baden-Baden 28.04.2018

Rheuma I DKOU Berlin 26.10.2018

Rheuma III DKOU Berlin 27.10.2018

Rheuma III Frankfurt Main 17.11.2018

Refresher-Kurs VSOU Baden-Baden 26.04.2018 48 € 58 €

Karrieretag Orthopädie und Unfallchirurgie, Sonderpreis für Mitglieder von BVOU, DGOU und VLOU

Tagesseminar für Fach- und Oberärzte Heidelberg 02.03.2018 Dr. Johannes Flechtenmacher Prof. Karl-Dieter HellerProf. Bernd KladnyDr. Christian MerleProf. Tobias Renkawitz

250 € 400 €

ADO-Kooperationen

DGOOC – Kursreihe Spezielle Orthopädische Chirurgie 2018, Sonderpreis für DGOOC-Mitglieder: 300 €

Wirbelsäule Berlin 18.-20.01.2018 Prof. Dieter C. Wirtz 600 € 600 €

Knie 15.-17.02.2018

Schulter 19.-21.04.2018

Fuß 14.-16.06.2018

Hüfte 06.-08.09.2018

Tumor 08.-11.11.2018

Gesellschaft für Haltungs- und Bewegungsforschung e. V. (GHBF): Sonderpreis für GHBF-Mitglieder

Kompaktkurs Grassau 20.-22.04.2018 Dr. G. PfaffProf. W. LaubeM. Kaune

455 € 455 €

08.-10.06.2018

21.-23.09.2018

09.-11.11.2018

Sportmedizinisches Golfsymposium

Aspekte des Golfsports in Theorie und Praxis Ofterschwang 07.06.-09.06.2018

Prof. Manfred NelitzProf. Wolfhart PuhlAstrid Schanbacher

250 € 400 €

MRT-Kurse Erlangen: Kernspintomographie in Orthopädie und Unfallchirurgie

Kurs 4 Differentialdiagnose in der MRT Erlangen 12.-13.01.2018 Dr. Axel Goldmann 320 € 320 €

MRT-Kurse Berlin: Kernspintomographie in Orthopädie und Unfallchirurgie

MRT-Refresher-Kurs Berlin 09.-10.02.2018 Dr. Axel GoldmannDr. Frieder Mauch

320 € 320 €

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 101

Termine | SERVICE

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Kursthema Ort Termin Leitung BVOU-MG Nicht-MG

Aktion Gesunder Rücken e. V. (AGR): Fernlehrgang „Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention“, Sonderpreis für DGOU-/DGOOC-MG

Zusatzqualifikation Fernlehrgang jeden 1. eines Monats

AGR e. V. 295 €

www.Schulter-Zentrum.com: Ultraschallkurse Bewegungsorgane

Grundkurs- und Aufbaukurs Säuglingshüfte Hamburg 26.-28.01.2018 Dr. Andreas Betthäuser Kontakt für Preisanfragen: FrauAndrea Habermann Tel. 0160 5609476 [email protected]

Grundkurs Bewegungsorgane (BI) 07.-09.09.2018

Aufbaukurs Bewegungsorgane (BII) 02.-04.11.2018

Internationale Gesellschaft für Schmerz- und Triggerpunktmedizin e. V. (IGTM): Ausbildung in der Triggerpunkt-Therapie

Triggerpunkt-Therapie IGTM/IMTT® Modul 1 Köln 19.-23.04.2018 siehe ADO-Homepage 690 € 690 €

Dry Needling nach IMTT-Standard 31.05.-02.06.2018

650 € 650 €

Triggerpunkt-Therapie IGTM/IMTT® Modul 2 01.-05.11.2018

28. Jahreskongress Berufsverband für Arthroskopie e. V. (BVASK)

Arthroskopie und Gelenkchirurgie Düsseldorf 02.-03.02.2018 PD Dr. Ralf Müller Rath 135 € 150 €

102 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

SERVICE | Termine

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Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 103

Termine | SERVICE

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ORS (Orthopaedic Research Society) Travel Award 2018

Um den wissenschaftlichen Nach-wuchs im Bereich der Grundla-genforschung zu fördern, vergibt

die Deutsche Gesellschaft für Orthopä-die und Unfallchirurgie (DGOU) seit 2016 jährlich den ORS Travel Award. Dabei übernimmt die DGOU-Sektion Grundlagenforschung die jährliche Aus-schreibung.

Mit dem Preisgeld von 2.500 € finan-ziert der Preisträger seine Teilnahme an

der Jahrestagung der Orthopaedic Re-search Society (ORS) und präsentiert dort seine ausgezeichnete Arbeit.

Die Auszeichnung wird auf dem Deut-schen Kongress für Orthopädie und Un-fallchirurgie (DKOU) 2018 in Berlin ver-liehen. Bewerbungsschluss ist der 15. Ja-nuar 2018.

Die Arbeiten sind online auf der Website www.dkou.org einzureichen und zusätzlich ist die Bewerbung bis

zum 31. Januar 2018 schriftlich an den 1. Präsidenten der Sektion Grundlagen-forschung zu senden.

Preis zur Förderung der Grundlagenforschung 2018 der DGOU

D ie DGOU lobt für 2018 ihren Preis zur Förderung der Grund-lagenforschung aus. Er ist mit

20.000 € dotiert und wird verliehen für eine wissenschaftliche Originalarbeit aus dem Bereich der orthopädisch-un-fallchirurgischen Grundlagen- oder translationalen Forschung, die sich mit einem der folgenden Themenfelder be-schäftigt:

— Gelenke — Biomaterialien — Biomechanik — Frakturheilung und Osteologie

— Gang- und Bewegungsanalyse — Gen- und Zelltherapie — Implantattechnologie — Imaging und Navigation — Polytrauma — Tissue Engineering — Wunde und Weichteile.

Der Preis muss schriftlich beantragt werden. Die eingereichte Arbeit muss im Jahr der Antragstellung oder im Vor-jahr nachweislich in einem PubMed- oder ISI-gelisteten Journal publiziert oder zur Publikation angenommen sein. Der Antragsteller muss Erstautor der Arbeit sein. Die Arbeit darf noch keinen

anderen Preis bekommen haben und auch für keinen anderen wissenschaft-lichen Preis eingereicht worden sein. Eine entsprechende Erklärung ist beizu-fügen. Bewerbungen sind mit der Ar-beit, dem Antragsformular, einem Le-benslauf des Antragstellers sowie dem Publikationsnachweis bis 30. April 2018 per E-Mail an [email protected] ein-zureichen.

Preis zur Förderung der Rehabilitationsforschung 2018 der DGOU

D ie DGOU schreibt den Preis zur Förderung der Rehabilitations-forschung aus. Der Preis in Höhe

von 5.000 € wird von der Klinikgruppe Enzensberg gestiftet. Eingereicht werden können wissenschaftliche Arbeiten aus Klinik, Forschung und Praxis, die den Nutzen und Erfolg der Rehabilitation nach Verletzungen und Erkrankungen aus dem Gebiet Orthopädie und Unfall-chirurgie untersuchen. Die eingereichte

Arbeit kann in einer deutschen oder fremdsprachigen Zeitschrift, in Buch-form oder in einem Manuskript nieder-gelegt sein. Bereits anderweitig ausge-zeichnete Arbeiten oder solche, die sich aktuell in einem Preiswettbewerb befin-den, können nicht eingereicht werden. Es ist eine entsprechende Erklärung bei-zufügen. Der Bewerbung ist die Zusam-menfassung der zentralen Ergebnisse in deutscher Sprache beizufügen. Das An-

tragsschreiben muss die besondere Be-deutung der Arbeit für das Förderungs-thema erläutern. Die Bewerbungsunter-lagen sind bis 31. Mai 2018 per E-Mail zu senden an: [email protected].

Informationen unter: https://dgou.de/preise/preise-und- stipendien-der-dgou/preis-zur- foerderung-der-grundlagenforschung

Informationen unter: https://dgou.de/preise/preise-und- stipendien-der-dgou-preis-zur- foerderung-der-rehabilitationsforschung

Informationen unter: https://dgou.de/preise/preise-und- stipendien-der-dgou/ors-travel-award

104 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

SERVICE | Ausschreibungen

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Mini-Fellowship der AG intraoperative Bildgebung und Technologieintegration (AGiTEC)

D er Einsatz neuer Technologien auf dem Gebiet der intraoperati-ven Bildgebung, bildgeführten

Chirurgie und Computer-Navigation bei der operativen Therapie im Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie hat das Potenzial, die Ergebnisqualität des ope-rativen Eingriffes und damit das klini-sche Ergebnis für unsere Patienten zu optimieren. Wesentliche Hinderungs-gründe für den Einsatz und die Verbrei-tung dieser Technologien sind die einge-schränkte Verfügbarkeit und die unzu-reichenden Möglichkeiten, das Potenzial sowie die Vor- und Nachteile dieser Technologien kennenzulernen.

Deswegen schreibt die AGiTEC der DGOU, ein ein- bis zweiwöchiges Mini-Fellowship aus. In der Pilotphase werden

zwei Bereiche angeboten: Intraoperative 3D‐Bildgebung bei komplexen Gelenk-verletzungen (Hospitationsklinik: Kli-nik für Unfallchirurgie und Orthopädie, BG‐Klinik Ludwigshafen, mit freundli-cher Unterstützung von Siemens Healthineers) und computernavigierte Knieprothesenimplantation (Hospitati-onsklinik: Klinik für Orthopädie, St.‐Vinzenz‐Krankenhaus Düsseldorf, mit freundlicher Unterstützung der Brainlab AG).

Finanziert werden gegen den Nachweis der tatsächlich entstandenen finanziellen Aufwände: Fahrtkosten (Bahnfahrt 2. Klasse, Economy-Flug, PKW 30 Cent/km) und Unterkunft (Hotel bis 100 €/Nacht). Die Fellows werden im Rahmen ihres Auf-enthaltes in der AGiTEC-Hospitationskli-

nik aktiv in die intraoperative Anwen-dung der Technologie eingebunden.

Bewerben können sich Ärzte, die sich in der Weiterbildung zum Facharzt für O und U befinden, klinisch tätige Fachärzte in der Weiterbildung zum Speziellen Or-thopäden oder Speziellen Unfallchirur-gen und Oberärzte auf dem Gebiet O und U. Eine formlose schriftliche Bewerbung inklusive Lebenslauf und einseitigem Motivationsschreiben (mit Wunsch nach einem/einer gelisteten OP-Verfahren/Technologie und einer Hospitationskli-nik) bitte bis 18. Februar 2018 an [email protected] richten.

Stipendium „Qualität und Sicherheit in der Endoprothetik“ 2018 der DGOU

Die DGOU schreibt in Kooperation mit der Firma Aesculap das Sti-pendium „Qualität und Sicherheit

in der Endoprothetik“ aus. Das Stipendi-um ist 10.000 € dotiert und wird jährlich auf dem Deutschen Kongress für Ortho-pädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin überreicht.

Es soll der Förderung des wissenschaft-lichen Nachwuchses dienen und eine Auszeichnung für besondere Leistungen auf dem Gebiet qualitätssichernder Maß-nahmen in der endoprothetischen Ver-sorgung sein. Im Sinne eines Reisestipen-diums bekommen die Stipendiaten die Möglichkeit, in einem mehrwöchigen Aufenthalt an einer Institution im In- oder Ausland neue wissenschaftliche Ver-fahrensweisen zu erlernen und diese in die Heimatinstitution zu transferieren.

Das Reisestipendium wird jährlich verliehen und jungen Humanmedizi-nern oder Naturwissenschaftlern aus

Deutschland zuerkannt, die sich bereits durch Publikationen (Vorträge, Veröf-fentlichungen) auf dem Gebiet der Qua-litätssicherung in der Endoprothetik ausgewiesen haben. Der Schwerpunkt ihrer Forschungsaktivitäten soll sich mit qualitätssichernden Maßnahmen und Projekten auf dem Gebiet der elektiven und Fraktur-Endoprothetik befassen. Dabei kann es sich um experimentelle, klinische und auch Studien der Versor-gungsforschung handeln.

Bewerben können sich promovierte Humanmediziner oder Naturwissen-schaftler aus Deutschland bis zum 40. Lebensjahr. Der Bewerbung sind beizu-fügen:

— Antrag des Antragstellers — Titel des Forschungsvorhabens — Beschreibung der bisherigen wissen-schaftlichen Tätigkeit

— Erläuterung der geplanten Aktivitä-ten am Gastinstitut

— Bestätigung des Gastinstituts (kann nachgereicht werden)

— Erläuterung der Umsetzung der For-schungsergebnisse in der Heimatkli-nik oder im Heimatinstitut

— Bestätigung der geplanten Implemen-tierung sowie die Befürwortung des Antrages durch den Instituts-/Kli-nikdirektor des Bewerbers

— Lebenslauf (unter Angabe des Ge-burtsdatums)

— Publikationsliste — Passfoto

Bewerbungsschluss ist der 15. Juli 2018. Die Bewerbungsunterlagen sind per E-Mail zu senden an die DGOU-Ge-schäftsstelle: [email protected].

Informationen unter: https://dgou.de/preise/preise-und- stipendien-der-dgou/stipendium-qualitaet-und-sicherheit-in-der-endoprothetik

Informationen unter: www.dgooc.de/preise-und-ehrungen/stipendien/mini-fellowship-d-agitec-d-dgou

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 105

Ausschreibungen | SERVICE

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Heinz-Mittelmeier-Forschungspreis 2018 der DGOOC

D ie DGOOC verleiht zusammen mit der Firma CeramTec den mit 5.000 € dotierten For-

schungspreis für Anwendungen von ke-ramischen Implantaten in der Endopro-thetik.

Der Preis wird an junge Mediziner, In-genieure oder Wissenschaftler bis 45 Jahre für hervorragende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Ge-biet der Biokeramik und Verschleißpro-blematik bei Endoprothesen und in Ver-bindung mit klinischen Ergebnissen ke-

ramischer Implantate vergeben. Die Ar-beit kann in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift oder in Buchform veröf-fentlicht sein. Auch unveröffentlichte Manuskripte, Diplomarbeiten, Disserta-tionen und Habilitationen werden ak-zeptiert.

Ausgenommen sind Arbeiten, die be-reits mit einem vergleichbaren Preis aus-gezeichnet wurden oder sich gleichzeitig um einen anderen wissenschaftlichen Preis beworben haben. Eine entspre-chende Erklärung ist beizufügen.

Der Preis wird anlässlich des Deut-schen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2018 in Berlin verliehen. Die Arbeit ist in englischer oder deutscher Sprache bis 31. Juli 2018 an [email protected] einzurei-chen.

Themistocles-Gluck-Preis 2018 der DGOOC

D ie DGOOC schreibt den mit 10.000 € dotierten Themistocles-Gluck-Preis für Endoprothetik

für das Jahr 2018 aus. Für den Preis kön-nen Arbeiten eingereicht werden, die In-novationen in der Endoprothetik be-schreiben. Er kann für diagnostische oder anwendungstechnische Ideen ver-geben werden. Die Preisarbeit kann im Jahr zuvor in einer wissenschaftlichen Zeitschrift oder in Buchform veröffent-licht sein. Auch publikationsreife Manu-

skripte können angenommen werden.Arbeiten, die bereits ausgezeichnet

oder die für eine andere Preisauszeich-nung eingereicht wurden, können nicht angenommen werden. Eine schriftliche Bestätigung ist der Bewerbung beizule-gen.

Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsun-terlagen, die schriftliche Erklärung, so-wie ein anonymisiertes Exemplar Ihrer Arbeit (ohne Angaben der Autorenna-men oder, sollte die Arbeit bereits veröf-

fentlicht sein, ohne Hinweise auf die Veröffent-lichung) und eine Originalarbeit bis zum 31. Juli 2018 ausschließlich per E-Mail an: [email protected].

Informationen unter: www.dgooc.de/preise-und-ehrungen/preise/ themistocles-gluck-preis

Klinisch-orthopädische Forschung 2018 der DGOOC

Die DGOOC verleiht 2018 den Preis für klinisch-orthopädische Forschung. Er soll der Förderung des wissenschaft-lichen Nachwuchses dienen und eine Auszeichnung für besondere Leistungen auf dem Gebiet der klinisch-orthopädi-schen Forschung sein. Die beste wissen-schaftliche Arbeit aus klinischer und ex-perimenteller Forschung wird mit 10.000 € prämiert und anlässlich des DKOU überreicht. Bewertet werden: Die Originalität, die Methodik, die Klarheit

der Darstellung und das Ziel, die Bedeu-tung, die die Arbeit für die klinisch-or-thopädische Forschung hat, der wissen-schaftliche Wert, die Berücksichtigung der einschlägigen Literatur. Die Arbeit darf 2 Jahre zuvor weder in einer deut-schen oder fremdsprachigen Zeltschrift noch in Buchform oder in einem Manu-skript niedergelegt sein. Ausgenommen sind Arbeiten, die bereits mit einem ver-gleichbaren Preis ausgezeichnet wurden oder sich gleichzeitig um einen anderen

wissenschaftlichen Preis beworben ha-ben. Eine entsprechende Erklärung ist beizufügen. Die Arbeit ist bis 30. Juni 2018 an [email protected] ein-zureichen.

Informationen unter: www.dgooc.de/preise-und-ehrungen/preise/mittelmeier-forschungspreis

Informationen unter: www.dgooc.de/preise-und-ehrungen/stipendien/ studentenstipendium

106 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

SERVICE | Ausschreibungen

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Deutsch-lateinamerikanisches Fellowship 2018 der DGOOC

Das Deutsch-Lateinamerikani-sche-Fellowship ermöglicht im jährlichen Wechsel bis zu drei

deutschen oder drei lateinamerikani-schen Stipendiatinnen oder Stipendia-ten für bis zu vier Wochen ausgesuchte Ziele in Lateinamerika (2018) oder in Deutschland (2019) zu besuchen.

Die Stipendiaten repräsentieren unse-re Fachgesellschaft klinisch und wissen-schaftlich. Das Stipendium richtet sich an exzellente Kandidaten aus dem aka-demischen Umfeld. Die Habilitation ist förderlich, aber keine Voraussetzung. Aus den Bewerbungsunterlagen sollte je-doch der klare Weg zur Habilitation er-kennbar sein. Eine hohe soziale Kompe-tenz wird vorausgesetzt. Das Stipendium

ermöglicht zusätzlich den Zugang in ein sehr aktives Netzwerk. Ihre weitere Mit-arbeit in der DGOOC über das Stipendi-um hinaus wird erwünscht.

Das Stipendium wird mit bis zu 4.000 € pro Person unterstützt.

Für die Bewerbung sind folgenden Unterlagen einzureichen: Anschreiben und Motivationsschreiben, aktueller ta-bellarischer Lebenslauf, Empfehlungs-schreiben der Klinikdirektion, Auflis-tung der bisher veröffentlichten Origi-nalarbeiten, Vorträge, Abstracts, Buch-beiträge etc. mit Impact Faktor, kumu-liertem Impact Factor und H-Index, wenn vorhan den, Auflistung aller wis-senschaftlichen Preise und Drittmittel (keine Voraus setzung), zwei mögliche

Vortragsthemen in spanischer oder englischer Sprache.Beim VSOU-Kongress 2018 in Baden-Ba-den wird die Kommission die Stipendia-ten aus den Bewerbern auswählen. Der Reisetermin wird mit den Stipendiaten nach erfolgter Auswahl abgestimmt.

Die Bewerbungen mit oben genann-ten Unterlagen sind bis 1. April 2018 per E-Mail zu richten an: [email protected].

Südafrika-Stipendium 2018 der DGOOC

Die DGOOC schreibt für das Jahr 2018 zwei Südafrika-Stipendien in Höhe von jeweils 4.000 € aus.

Im Rahmen des circa vierwöchigen Rei-sestipendiums werden verschiedene or-thopädische Kliniken in Südafrika auf-gesucht und der Kongress der South Af-rican Orthopaedic Association (SAOA), üblicherweise zwischen September und Dezember, besucht. Beim gegenseitigen Erfahrungsaustausch sollen Vorträge

über eigene Forschungsaktivitäten ge-halten werden. Die Stipendiaten erstat-ten nach Abschluss der Reise einen Be-richt, der in der OUMN veröffentlicht wird. Bewerber sind Fachärzte für O und U mit guten Englischkenntnissen, die möglichst jünger als 41 Jahre sind. Be-werbungen mit Lebenslauf und Darstel-lung des beruflichen Ausbildungsganges einschließlich wissenschaftlicher Akti-vitäten und spezieller Qualifikationen

sind per Mail bis zum 31. Januar 2018 einzureichen an: [email protected].

Stipendium für Doktoranden 2018 der DGOOC

Die DGOOC fördert Doktoranden, die eine experimentelle Arbeit im Fach O und U, vorrangig im Be-

reich der Grundlagenforschung, durch-führen.

Die DGOOC unterstützt Doktoran-den mit bis zu 500 € bei Sonderausgaben, die im Rahmen der Erstellung einer Dis-sertationsarbeit im Bereich von O und U anfallen werden (vorrangig Reisekos-

ten); eine rückwirkende Vergütung ist ausgeschlossen. Ein Kurzlebenslauf, Darstellung des Inhalts, der aktuelle Stand der Dissertationsarbeit und der Aspekt der geplanten Geldverwendung sind bis 31. März 2018 einzureichen an: Prof. Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär DGOOC, E-Mail: [email protected].

Nach erfolgter Förderung ist ein zu-sammenfassender Bericht über das Pro-

jekt und die Mit-telverwendung zu erstellen.

Informationen unter: www.dgooc.de/preise-und-ehrungen/stipendien/ suedafrika-stipendium

Informationen unter: www.dgooc.de/preise-und-ehrungen/stipendien/studentenstipendium

Informationen unter: www.dgooc.de/preise-und- ehrungen/stipendien/ dt-lateinamerikan-fellowship

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 107

Ausschreibungen | SERVICE

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Hans-Liniger-Preis 2018 der DGU

Die DGU schreibt den nach ihrem Mitbegründer benannten Hans-Liniger-Preis zur Förde-

rung des wissenschaftlichen Nach-wuchses für besondere Leistungen aus den Gebieten Unfallheilkunde, Ver-sicherungs-, Versorgungs- und Ver-

kehrsmedizin oder ihren Grenzgebieten aus.

Der Preis ist mit 10.000 € dotiert. Be-werben können sich unter anderem Ärz-tinnen und Ärzte, Juristinnen und Juris-ten und Versicherungsfachleute.

Die Bewerbung ist per E-Mail bis zum

31. Mai 2018 einzu-senden an: office@dgu- online.de.

Promotionspreis 2018 der DGU

D er Preis wird für die beste einge-reichte Dissertation aus den Jah-ren 2016 bis 2018 im Fachgebiet

Orthopädie und Unfallchirurgie verge-ben. Er besteht aus einer Urkunde und einem Geldbetrag von 2.500 €.

Zur Bewerbung zugelassen sind von der jeweiligen Fakultät angenommene Dissertationen in deutscher oder engli-

scher Sprache als Einzel- oder als kumu-lative Arbeiten sowie der Erstautoren von Arbeitsgruppen. Bewerber dürfen bei Einreichung ihrer Dissertation bei der Fakultät das 32. Lebensjahr nicht über-schritten haben.

Bewerbungen – die Dissertation, eine Versicherung der Einhaltung guter wissen-schaftlicher Praxis und ein kurzgefasster

Lebenslauf – sind bis 31. März 2018 per E-Mail einzureichen an: [email protected].

Innovationspreis 2018 der DGU

Die DGU schreibt den Innovations-preis aus. Der Preis wird jährlich von der Firma DePuy-Synthes ge-

stiftet. Er ist mit 10.000 € dotiert. Der Preis dient der Förderung von In-

novationen in der Unfallchirurgie. Er wird für wissenschaftliche Arbeiten über diagnostische oder anwendungstechni-

sche Innovationen vergeben, die zeitnah in die Patientenversorgung einfließen können.

Die Bewerbung um den Innovations-preis der Deutschen Gesellschaft für Un-fallchirurgie e. V. (DGU) ist zusammen mit der Preisarbeit, einem Lebenslauf und ei-nem Publikationsverzeichnis per E-Mail

bis zum 31. Mai 2018 einzusenden an: [email protected].

Informationen unter: www.dgu-online.de/wissenschaft/preise-und-stipendien/ innovationspreis

Informationen unter: www.dgu-online.de/wissenschaft/ preise-und-stipendien/hans-liniger-preis

Informationen unter:www.dgu-online.de/wissenschaft/ preise-und-stipendien/promotionspreis

ASG-Fellowship 2019 der DGOOC

Die DGOOC schreibt das ASG-Sti-pendium (Austria-Switzerland-Germany Fellowship), eine der

höchsten Auszeichnungen der deutsch-sprachigen orthopädischen Fachgesell-schaften, aus. Vier Stipendiaten (ein Schweizer, ein Österreicher und zwei Deutsche) reisen im Sommer fünf Wo-chen durch die englischsprachigen Län-der England, Kanada und USA und besu-chen anglo-amerikanische orthopädische Eliteeinrichtungen. Sie repräsentieren die

deutschsprachige Orthopädie, müssen die englische Sprache beherrschen und sollten wissenschaftlich und klinisch he-rausragend sein. Das typische Bewerber-profil schließt die Habilitation und die Oberarztposition ein sowie eine Empfeh-lung des Klinikchefs. Das 40. Lebensjahr sollte nicht wesentlich überschritten sein. Akademischen Gepflogenheiten folgend, bewirbt sich nur ein Kandidat aus einer akademischen Einrichtung oder Klinik. Das Stipendium wird mit 6.000 € pro

Person unterstützt. Die Bewerbung für 2019 ist per E-Mail bis 31. Januar 2018 zu richten an den Leiter der Stipendienkom-mission der DGOOC: Prof. Dr. Heiko Reichel, E-Mail: [email protected].

Informationen unter:www.dgooc.de/preise-und-ehrungen/stipendien/asg-fellowship

108 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

SERVICE | Ausschreibungen

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Reisestipendium der Deutschen AOTrauma

A nträge auf das AOTrauma Deutschland Reisestipendium 2018 können bis zum 31. Januar

2018 eingereicht werden. Die AOTrauma Deutschland vergibt

jährlich mindestens ein Reisestipen-dium zur Förderung des Erfahrungs-austausches und Weiterbildung bei angesehenen Experten in unserer Dis-ziplin. Der Maximalbetrag pro Stipen-dium beträgt 5.000 €. Bewerben kön-nen sich klinisch aktive Mitglieder der

deutschen AOTrauma, AOCMF und AOVET (Eintritt ist bis Bewerbungs-fristende möglich). Einzureichen sind ein Motivationsschreiben (max. 1 Sei-te), Name der zu besuchenden Klinik / des Arztes und ein kurzer Lebenslauf. Nach Abschluss der Reise ist ein kurzer Bericht zu schreiben. Eine Auswahl-kommission wird die Entscheidung treffen.

Anträge können eingereicht werden bis zum 31. Januar 2018 (Poststempel

oder E-Mail-Eingang vor Mitternacht) bei:

Univ.-Prof. Dr. Karl-Heinz FroschAO Community Development OfficerLeiter Chirurgisch-Traumatologisches ZentrumASKLEPIOS Klinik St. GeorgLöhmühlenstr. 520099 HamburgE-Mail: [email protected]

Albert-Hoffa-Preis 2018

D ie Norddeutsche Orthopäden- und Unfallchirurgenvereinigung e. V. verleiht im Jahr 2018 wieder

den Albert-Hoffa-Preis. Als Preis wird eine Prämie von 2.500 € ausgesetzt.

Der Preis wird verliehen für eine her-vorragende wissenschaftliche Arbeit aus dem Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie oder ihrer Grenzgebie-te, die in den letzten beiden Jahren vor Erteilung des Preises im Druck erschie-nen ist. Es kann auch ein nachweislich zum Druck angenommenes Manu-skript eingereicht werden. Die Arbeit

muss in deutscher oder englischer Spra-che verfasst sein. Das Bewerbungs-schreiben muss eine Erklärung enthal-ten, ob für dieselbe Arbeit bereits ein Preis verliehen wurde und ob und gege-benenfalls wo dieselbe Arbeit zuvor oder gleichzeitig zu einem anderen Preis eingereicht worden ist.

Die Prüfung der Arbeit erfolgt durch die Albert-Hoffa-Preiskommission.

Die Bekanntgabe des Preisträgers und die Preisverleihung erfolgen in der Eröff-nungsveranstaltung der 66. Jahresta-gung der Norddeutschen Orthopäden-

und Unfallchirurgenvereinigung vom 21. bis 23. Juni 2018 in Dortmund.

Die Arbeit muss in vier Exemplaren eingereicht werden und bis spätestens zum 31. März 2018 bei dem Vorsitzen-den der Albert-Hoffa-Preiskommission eingegangen sein:

Herrn Prof. Dr. A. Karbowski Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Spezielle Orthopädische Chirurgie am Krankenhaus der Augustinerinnen Jakobstr. 27-31 50678 Köln

Reisestipendium 2018 der DGU

Die Deutsche Gesellschaft für Un-fallchirurgie (DGU) schreibt wieder ihr Reisestipendium aus.

Das Stipendium soll wissenschaftlichen Nachwuchs beim Besuch einer klinisch oder experimentell bedeutenden auslän-dischen Einrichtung unterstützen, de-ren Tätigkeit hauptsächlich oder über-wiegend der Unfallchirurgie gewidmet ist.

Das Stipendium ist mit 5.000 € do-tiert. Das Stipendium kann geteilt wer-den. Bewerber müssen sich in nicht-selbstständiger Stellung befinden und

schwerpunktmäßig unfallchirurgisch tätig sein.

Der Bewerbung sind beizufügen: — Lebenslauf — Verzeichnis der Veröffentlichungen — Beschreibung des mit dem Aufenthalt verbundenen Zwecks

— Bescheinigung der einladenden Ein-richtung

— Bescheinigung der entsendenden In-stitution.

Die Bewerbungen sind ausschließlich per E-Mail bis zum 28. Februar 2018 zu richten an:

Deutsche Gesell-schaft für Unfall-chirurgie e. V., Straße des 17. Juni 106 – 108,10623 Berlin E-Mail: [email protected].

Informationen unter: www.dgu-online.de/ueber-uns/preise-und-stipendien/reisestipendium.html

Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 109

Ausschreibungen | SERVICE

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Medizin Report aktuell

Rückenschmerzen

Therapeutische Tiefenwärmeals ergänzende TherapieEine gezielte Wärmetherapie kann Rückenschmerzen lindern und bei Patientenmit chronischen Rückenschmerzen ein multimodales Therapiekonzept sinnvollergänzen. Die Ergebnisse neuerer Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass dienicht pharmakologische, weitgehend nebenwirkungsfreie Wärmeanwendung inden betroffenen Muskel- und Gelenkarealen die Durchblutung fördert und denStoffwechsel anregt.

Rückenschmerzen gehören zu denhäufigsten Gründen, aus denen Patienteneinen Orthopäden oder Hausarzt aufsu-chen. Prof. Dr. Jürgen Freiwald, Wuppertal,zufolge leiden in Deutschland 23% der er-wachsenen Bevölkerung an chronischenRückenschmerzen. Diese sind definiert alsmindestens 182 Tage lang durchgehendeoder immerwiederkehrende Schmerzen [1].Auch in den ambulanten Abrechnungssta-tistiken stehtderRückenschmerzweit vorne:Inder FacharztgruppederOrthopädenwa-ren Rückenschmerzen beispielsweise imdritten Quartal 2015 mit einem Anteil von35,6% der häufigste Behandlungsanlass [2].

Wärmetherapie als Ergänzung zumultimodaler Behandlung„Rückenschmerzen sind in den seltenstenFällenmonokausal“, sagte Freiwald. „In der

elastischer Wärmeumschlag Capsaicin-Rückenpflaster1,2

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Abb. 1: Intramuskuläre Temperaturänderung nach Applikation eines elastischen Wärmeumschlagsoder eines Capsaicin-Rückenpflasters (modifiziert nach [5])

Regel greifen strukturelle, psychologische,soziale und auch stoffwechselbezogeneAs-pekte ineinander.“ Entsprechend werdenbeispielsweise in der im Jahr 2017 neu auf-gelegten Nationalen VersorgungsLeitlinie(NVL) „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“beim chronischen Rückenschmerz multi-modale Therapiekonzepte unter Einbezie-hung nicht medikamentöser Maßnahmenwie Bewegungs- oder Verhaltensthera-pie sowie progressiver Muskelrelaxationempfohlen [3].

Die Wärmetherapie wird in der NVL alsErgänzung genannt, die in Kombinationmit aktivierenden Maßnahmen angewen-det werden kann [3]. Vor demHintergrundwissenschaftlicher Untersuchungen derletzten Jahre hält Freiwald es allerdings fürgerechtfertigt, aus dieser „Kann“-Indika-tion eine „Sollte“-Indikation zu machen:

„Wärmetherapie kann bei nicht strukturellbedingten chronischen unteren Kreuz-schmerzen angesichts der derzeitigenDatenlage absolut empfohlen werden“, soder Experte.

Freiwald wies darauf hin, dass einereine Kräftigung der Rückenmuskulaturbei Patienten mit Rückenschmerzen inder Regel nicht ausreiche. So zeigten dieErgebnisse aktueller Untersuchungen,dass Leistungssportler generell häufigervon Rückenschmerzen berichteten alsNichtsportler [4]. Dass Patienten mit Rü-ckenschmerzen oft eine weniger kräftigeRumpfmuskulatur aufweisen als Patien-tenohneRückenschmerzen, sei eher durchSchonhaltung bedingt. Es müsse deswe-gen neben einer Stärkung der Muskulaturtherapeutisch auch darum gehen, das lo-kale schmerzauslösende Milieu günstig zubeeinflussen.

Lokale Wärmetherapie wirkt auchin der TiefeFreiwald zufolge zeigen die ErgebnisseneuererUntersuchungen,dassnichtnurbeiGelenksverletzungen, sondern auch beimtiefen Rückenschmerz lokal im Bereich derWirbelsäulengelenke bzw. Bandscheibenschmerzfördernde Stoffwechselprozesseablaufen. Konkret führten unterschiedlicheZytokine zu einer Hemmung der Rumpf-muskulatur. Das helfe zwar kurzfristigSchmerzen zu lindern, sei aber langfris-tig durch die Schwächung der Muskulaturkontraproduktiv.

Durch eine lokale Applikation vonWärme könne auf diese ungünstigen Stoff-wechselprozesseeingewirktwerden, sagteFreiwald. Dies gelinge aber nur, wenn dieWärme längerfristig angewendet werdeundnicht nur dieHaut, sondern auchdie tie-feren Gewebsschichten einschließlich derMuskulatur erwärmt würden. Erreichbarist dies laut dem Experten beispielswei-se mithilfe elastischer Wärmeumschläge

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Medizin Report aktuell

und Wärmeauflagen (ThermaCare®), diezu einer nachweisbaren Erwärmung desGewebes in 2cm Tiefe führen (Abb.1) [5].

Lang andauerndeWirkungEntscheidend sei dabei, einemilde Tempe-raturerhöhung über acht Stunden oder län-ger zu erreichen, wie dies mit elastischenWärmeumschlägenund -auflagengelinge.Denn anders als bei der Haut, die sich soforterwärme, komme es zu einer nachhaltigenErwärmungderMuskulatur bei lokalerWär-metherapie erst nach etwa 60 Minuten. Ineiner noch unveröffentlichten Studie konn-tenFreiwaldundKollegenzeigen,dasselas-tische Wärmeauflagen selbst nach vier bisacht Stunden noch zu einer weiteren Stei-gerung des peripheren Blutflusses führen[6]. Dies gehemit einer Anregungdes Stoff-wechsels einher: „Pro ein Grad Erwärmungwird derMetabolismus um10–15%gestei-gert“, so Freiwald.

In einer randomisierten klinischen Stu-die erhielten 176 Patienten dieWärmethe-rapie in zwei Anwendungen zu je 90 Mi-nuten pro Woche zusätzlich zu einer mul-timodalen Behandlung. Patienten, die zu-sätzlich die Wärmetherapie bekommen hat-ten, schnitten in unterschiedlichsten Kraft-messungen von der Extension bis zur Ro-tation deutlich besser ab als Patienten, die

Wie wirkt Wärme?Laut Prof. Dr. Jürgen Freiwald, Wuppertal,erhöht einemilde und dauerhafteWärme�therapie den Blutfluss im erwärmten Ge�webe. Dadurch werde

4 die Konzentration der entzündlichenMetaboliten reduziert,

4 die Fähigkeit zur Rekrutierung vonMuskelfasern erhöht,

4 die Schmerzschwelle angehoben,

4 die Alltagsmobilität erhöht und

4 die Sauerstoff- und Nährstoffversor�gung verbessert.

Impressum Symposium „Die multimodale Therapie akuter und chronischer Schmerzen zeitgemäßmit Wärme- und Kälteanwendungen ergänzen“ anlässlich des DeutschenKongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), Berlin, 26. Oktober 2017 • Medizin Report aktuell Nr. 440234 in: Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen undNachrichten 6/2017 • Berichterstattung: Philipp Grätzel, Berlin • Redaktion: Dr. Romy Greiner • Leitung Corporate Publishing: Ulrike Hafner (verantwortlich) • Springer MedizinVerlag GmbH, Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin • Geschäftsführer: Joachim Krieger, Fabian Kaufmann • Die Springer Medizin Verlag GmbH ist Teil der FachverlagsgruppeSpringer Nature • © Springer Medizin Verlag GmbH

Mit freundlicher Unterstützung der Pfizer Consumer Healthcare GmbH, Berlin

Die Herausgeber der Zeitschrift übernehmen keine Verantwortung für diese Rubrik.

Akute Sportverletzung: PECH

In der Akuttherapie sportorthopädischer Verletzungen komme physikalischen Maßnahmen ei�ne zentrale Bedeutung zu, betonte Dr. Casper Grim, Osnabrück: „Die PECH-Regel gilt noch im�mer, und sie wird noch immer viel zu häufig nicht beachtet.“

Das Akronym „PECH“ steht für die vier Erstmaßnahmen bei akuten sportorthopädischenVerletzungen, nämlich Pause, Eis, Compression und Hochlagerung. Im angloamerikanischenSprachraum ist das Akronym „RICE“ üblich (Rest, Ice, Compression, Elevation). Diese vier Maß�nahmen seien in der Akutsituation sinnvoll und sollten Standard sein, so Grim. Sie zielten imWesentlichen darauf ab, die Einblutung in das verletzte Gewebe zu verringern. Würden sieeingehalten, sei in der Regel eine raschere Rückkehr in den Sport erreichbar.

Am einfachsten umzusetzen ist die Kühlung durch einen mit Eiswasser getränkten Kom�pressionsverband. Auch Kältesprays und Eispacks können eingesetzt werden, sofern zusätzlichkomprimiert wird. Zielmüsse eine anhaltende Absenkung der Gewebetemperatur sein, betonteGrim. Intermittierendes Kühlen sei wegen der dann auftretenden reaktiven Hyperämien weni�ger zu empfehlen.

einemultimodale Therapie ohneWärmeer-haltenhatten [7]. „Dieser Effekt trat auf, ob-wohl kein spezifischer Fokus aufdemKraft-training lag. Das dürfte daran liegen, dassdie Wärmetherapie die schmerzförderndenZytokine ausschwemmt und sich die Mus-kulatur dadurch besser aktivieren lässt“, soFreiwald.

Muskelkater: Wärmetherapie jenseitsder Frühphase?Auch laut Dr. Thilo Hotfiel, Erlangen, ha-ben chemische Wärmeumschläge imVergleich zu pharmakahaltigen Pflasternden Vorteil, eine anhaltende und realeWärmeentwicklung über acht bis zwölfStunden zubewirken.Hotfiels Forschungs-schwerpunkt liegt weniger im BereichRückenschmerz als im Bereich Muskel-kater (Delayed-Onset Muscle Soreness,DOMS). Dem Experten zufolge wird DOMSgemäß Münchner Konsens heute als ul-trastrukturelle Muskelverletzung des Typs1b angesehen, bei der es über 36 bis 72Stunden zu einer muskelschädigendenEntzündungsreaktion kommt.

In der inflammatorischen Frühphaselasse sich entsprechend eine Hyperper-fusion nachweisen, sagte Hotfiel. Um die

Auswirkungen der Schädigung zu be-grenzen, sei möglicherweise eine lokaleKältetherapie gerechtfertigt. Im Anschlussan die inflammatorische Frühphase seienLeistungsfähigkeit und Kraft der betroffe-nen Muskulatur dann noch für weitere einbis zwei Wochen beeinträchtigt. In dieserPhase könnte eine lokale Wärmetherapiegerechtfertigt sein, so der Experte. Aller-dings gebe es dazu bisher noch wenigEvidenz.

Literatur1. Airaksinen O et al., Eur Spine J 2006, 15 (Suppl 2):

S192–S3002. http://kbv.de/media/sp/

Honorarbericht_Quartal_3_2015.pdf(letzter Zugriff: 6.11.2017)

3. Nationale VersorgungsLeitlinie „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz“, 2. Auflage 2017,AWMF-Register-Nr. nvl-007

4. Fett D et al., PLoS One 2017, 12:e01801305. Trowbridge CA et al., J Orthop Sports Phys Ther

2004, 34:549–5586. Freiwald J et al., J Physiother (zur Publikation

eingereicht)7. Freiwald J et al., Clin Biomech (zur Publikation

eingereicht)

Page 112: Dezember 2017 | Jg. 7 | Nr. 6 Orthopädie und Unfallchirurgie · Bessere Aufklärung vor Knie-TEP gefordert Bis zu 20% der Patienten, die mit einem künstlichen Kniegelenk leben,

NACHRICHTENMeldungen, Studien und Produktneuheiten aus der Industrie

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Symposium: Schultergelenk im Fokus der Experten

Unter der wissenschaftlichen Leitung von PD Dr. med. Atesch Ateschrang, Leitender Arzt der Sektion Sporttraumatologie der BG Unfallklinik Tübingen, fand am 23. Septem-ber 2017 das 6. Nürtinger interdisziplinäre Gelenksymposium der Sporlastic GmbH statt. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema „Wunderwerk Schultergelenk“, das von international renommierten Orthopä-den, Unfallchirurgen und Physiotherapeu-ten von allen Seiten beleuchet wurde.

Mit rund 200 Teilnehmern konnte die Er-folgsserie der vergangenen Jahre fortge-setzt werden. „Dies unterstreicht den mitt-lerweile großen Stellenwert der Veranstal-tungsreihe und des Themenschwerpunk-tes“, betonte Torsten Schweizer, Marke-tingleiter und Prokurist von Sporlastic.

Eindrucksvoll gaben die Referenten mit ihren Vorträgen einen kompakten Überblick über die Anatomie und Biomechanik des Schultergelenks sowie über modernste Di-agnostik- und Therapiekonzepte zu spezifi-schen Pathologien der Rotatorenmanschet-te. Auch Behandlungsalgorithmen bei Schulterinstabilität wurden vorgestellt. Zwei Workshops zur Therapie von Schulter-verletzungen mit Kinesiotapes und Stoß-wellen rundeten das Programm ab.

Atesch Ateschrang, betonte wie entschei-dend die fachübergreifende Zusammenar-beit zwischen Ärzten und Physiotherapeu-ten sowie Orthopädietechnikern ist, um ge-

gebenenfalls individuell zugeschnittene Be-handlungspläne zu realisieren. „Gerade auch beim Einsatz von Bandagen und Or-thesen ist dies von großer Bedeutung, um den Behandlungserfolg bei einem Patien-ten sicherzustellen“ so Ateschrang.

Für Herbst 2018 hat Sporlastic das 7. Sym-posium dieser Reihe angekündigt.

Nach Informationen von Sporlastic

PsA: Secukinumab wirkt lange und umfassend Bei der Psoriasis-Arthritis (PsA) steht aus Sicht der Rheumatologen die Arthritis im Vordergrund. Beim Jahreskongress der European League against Rheumatism (EULAR) in Madrid betonten Experten aber erneut, dass neben den Gelenken und der Haut auch schmerzhafte Enthesitiden und Fatigue im Blick behalten werden müssen.

Der gegen Interleukin-17A gerichtete An-tikörper Secukinumab (Cosentyx®) bessert alle diese Krankheitsdomänen anhaltend. Das belegen die Zwei-Jahres-Daten der auf fünf Jahre angelegten FUTURE-2-Studie. Da-rin wiesen nach 104 Wochen 69,4 % der Pa-tienten unter der monatlich subkutan ver-abreichten 300-mg-Dosis und 64,4 % unter der 150-mg-Dosis weiterhin eine ACR20-Re-sponse auf, wie Prof. Ian McInnes aus Glas-gow berichtete. Die klinisch relevantere ACR50-Response erzielten 50,6 % bezie-hungsweise 36,0 %, und eine ACR70-Ant-wort erreichten 33,1 % respektive 23,1 % [EULAR 2017, Abstract OP0222].

Bei den Endpunkten zur muskuloskeleta-len Krankheitsdomäne sprachen zuvor nicht mit einem TNF-α-Blocker behandelte PsA-Patienten deutlich besser an als TNF-α-vorbehandelte. Dennoch war auch bei Letz-teren ein klinisch relevantes Ansprechen zu erzielen. Bei acht von zehn Patienten konn-te die radiologische Progression aufgehal-ten werden. Die Enthesitis war nach 104 Wo-chen bei 71,5 % beziehungsweise 61,8 % ab-geklungen, die Daktylitis bei 79,9 % bezie-hungsweise 78,0 %. Auch die Psoriasis hatte sich hochsignifikant gebessert, mit einem PASI90-Ansprechen bei 69,6 % respektive 52,5 %.

Dr. Wiebke Kathmann

EULAR-Kongress 2017, Symposium „Il-17A inhibition: meeting patient needs and achieving new treatment goals in PsA“; Madrid, 14.6.2017; Veranstalter: Novartis Pharma

Anatomie, Biomechanik und Erkrankun-gen des Schultergelenks standen im Mittelpunkt des 6. Nürtinger Gelenksym-posiums

Endoprothetik: Spitzenposition für OttobockDer niedersächsische Weltmarktführer in der technischen Orthopädie baut seine Spitzenposition in der Prothetik weiter aus. Einen großen Schritt geht die Otto Bock HealthCare GmbH durch die Übernahme von Freedom Innovations vom bisherigen

Eigentümer, dem Private-Equity-Unterneh-men Health Evolution Partners (HEP). Beide Seiten unterzeichneten am 22. September 2017 einen verbindlichen Kaufvertrag.

Nach Informationen von Ottobock

112 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

INDUSTRIEFORUM

Page 113: Dezember 2017 | Jg. 7 | Nr. 6 Orthopädie und Unfallchirurgie · Bessere Aufklärung vor Knie-TEP gefordert Bis zu 20% der Patienten, die mit einem künstlichen Kniegelenk leben,

Osteoporose: Teriparatid punktet in Studien Im Vergleich zur antiresorptiven Therapie mit dem Bisphosphonat Risedronat schnitt das rekombinante humane Parathormon-Fragment Teriparatid in zwei aktuellen Stu-dien signifikant besser ab. Wie Prof. Benja-min Bücking, Universitätsklinikum Marburg, betonte, hat einer von zwei Patienten mit proximaler Femurfraktur schon eine meist stille vertebrale Fraktur erlitten. Denn die pertrochantäre Femurfraktur sei die End-strecke der Osteoporose. Daher sei eine schnelle und konsequente spezifische Os-teoporose-Therapie fast immer indiziert. Vor deren Beginn müssten nur der Vitamin-D- und gegebenenfalls ein etwaiger Kalzi-um-Mangel ausgeglichen werden.

In der ersten Head-to-Head-Studie mit dem Endpunkt Fraktur, der randomisierten, doppelblinden, Doppeldummy Studie VERO (VERtebral Fracture Treatment Com-parisons in Osteoporotic Women) [Kendler DL et al. Lancet 2017; http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(17)32137-2], konnte die Rate an vertebralen Frakturen bei post-menopausalen Frauen mit fortgeschrittener Osteoporose und Fragilitätsfraktur signifi-kant stärker reduziert werden, wenn diese Teriparatid (Forsteo®, 20 µg/d subkutan) statt Risedronat (35 mg/Woche per os) zu-sätzlich zu einer Basistherapie mit Kalzium und Vitamin D erhielten. Nach 24 Monaten betrug die Rate neuer vertebraler Frakturen 5,4 versus 12,0 % (p < 0,001). Klinische Frak-turen traten bei 4,8 versus 9,8 % auf (p < 0,0009; Abb. 1). Bei nicht vertebralen

Frakturen unterschieden sich beide Strate-gien nur numerisch (4,0 % versus 6,1 %, p = 0,10). Unter beiden Therapiestrategien besserten sich sowohl die Rückenschmer-zen als auch die Lebensqualität.

Ähnlich positiv schnitt Teriparatid bei durchschnittlich 77 Jahre alten Männern und Frauen ab, die wegen einer pertrochan-tären Femurfraktur chirurgisch versorgt werden mussten. Innerhalb von zwei Wo-chen nach der Operation erhielten sie ent-weder Teriparatid oder Risedronat als spe-zifische Therapie. Wie Bücking betonte, sind sie Kandidaten für eine osteoanabole The-rapie, damit ihre Selbständigkeit möglichst erhalten bleibt. Daher wurde in der MOVE-Studie (Malouf-Sierra J et al. J Bone Miner Res 2017; 32 (5): 1040–51) neben dem Kno-chendichtezuwachs an der Lendenwirbel-säule (LWS) und am Femurhals (FH) auch der Timed-up-and-go-Test, der die Funktionali-tät widerspiegelt, als Endpunkt gewählt. Nach 78 Monaten war der Knochendichte-zuwachs an LWS und FH signifikant stärker als unter Risedronat (LWS +11,08 versus +6,45 %, p < 0,001, FH +1,96 versus –1,19 %, p = 0,003). Die Funktionalität war nach 6, 12, 18 und 26 Wochen signifikant besser und ging mit einer geringeren Schmerzintensi-tät während des Timed-up-and-go-Tests einher. Dr. Wiebke Kathmann

DKOU 2017, Workshop „Osteologie bewegt sich – gehen Sie mit?“; Berlin, 27.10.2017, Veranstalter: Lilly

Abb. 1: In der VERO-Studie betrug die relative Risikoreduktion für klinische Frakturen unter Teriparatid versus Risedronat 52 %.

Risedronat

Teriparatid

1110

9876543210

Baseline 6 12 18 24Zeit (Monate)

Kumulative Inzidenz aus kombinierten klinischen Frakturen*:Kaplan-Meier-Schätzungen

680680

623616

589584

561553

508502

TeriparatidRisedronat

Hazard Ratio 0,4895 %-Konfidenzintervall 0,32–0,74

p=0,009

*klinische vertebrale und non-vertebrale Fragilitätsfrakturen (Klavikula, Scapula, Rippen, Sternum, Sacrum, Steißbein, Humerus, Radius,Ulna, Carpus, Pelvis, Hüfte, Femur, Patella, Tibia, Fibula, Fußwurzel, Kalkaneus, Tarsus oder Metatarsus).

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Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6) 113

INDUSTRIEFORUM

Page 114: Dezember 2017 | Jg. 7 | Nr. 6 Orthopädie und Unfallchirurgie · Bessere Aufklärung vor Knie-TEP gefordert Bis zu 20% der Patienten, die mit einem künstlichen Kniegelenk leben,

ADRESSEN

Liebe Mitglieder, auf dieser Seite finden Sie alle Ansprech­partner und Funktionsträger der an der OUMN beteiligten Verbände und Gesell­schaften. Bitte nutzen Sie die Kontaktmög­lichkeiten, wenn Sie Fragen an Ihren Vorstand haben. Auch wenn Sie selbst ein Thema ein­bringen möchten, ein Thema vermissen oder Fragen und Anregungen zu den einzelnen Aktivitäten haben, freuen wir uns jederzeit über Ihre Nachricht. Wir vermitteln die pas­senden Ansprechpartner oder nehmen über­greifende Themen zum Anlass, sie in einem der nächsten Hefte zu diskutieren.

Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.Vorstand Präsident: Dr. med. Johannes Flechtenmacher, KarlsruheVizepräsidenten: Dipl.­Med. Frank­Ullrich Schulz, Brandenburg; Prof. Dr. med. Karsten E. Dreinhöfer, Berlin; Prof. Dr. med. Karl­Dieter Heller, BraunschweigSchatzmeister: Dr. med. Helmut Weinhart, StarnbergVorstandsmitglieder: PD Dr. med. habil. Axel Sckell, Greifswald; Dr. med. Andreas Gassen, Düsseldorf; Prof. Dr. med. Alexander Beck, Würzburg; Prof. Dr. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Frankfurt/MainSchatzmeister: Dr. med. Helmut Weinhart, StarnbergGeschäftsführer: Dr. med. Jörg Ansorg

BVOU-Geschäftsstelle Straße des 17. Juni 106–108, 10623 BerlinTel.: (0 30) 79 74 44 44Fax: (0 30) 79 74 44 45E­Mail: [email protected]

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.Geschäftsführender Vorstand Präsident (und Präsident der DGU): Prof. Dr. med. Ingo Marzi, Frankfurt/Main Stellv. Präsidentin (und Präsidentin der DGOOC): Prof. Dr. med. Andrea Meurer, Frankfurt/Main2. Vizepräsidenten von DGOOC und DGU: Prof. Dr. med. Werner Siebert, Kassel; Prof. Dr. med. Joachim Windolf, Düsseldorf; Generalsekretär (und Generalsekretär der DGU): Prof. Dr. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Frankfurt/MainStellv. Generalsekretär (und General­sekretär der DGOOC): Prof. Dr. med. Bernd Kladny, Herzogenaurach

Schatzmeister (und Schatzmeister der DGOOC): Prof. Dr. med. Andreas Halder, KremmenVertreter der nichtselbständigen Ärzte aus dem nichtständigen Beirat: Prof. Dr. med. Klaus Dresing, Göttingen Leiterin des Ausschusses Bildung und Nachwuchs: Prof. h. c. Dr. med. Almut Tempka, BerlinLeiter des Ausschusses Versorgung, Qualität und Sicherheit: Prof. Dr. med. Christoph Lohmann, MagdeburgLeiter des Ausschusses Wissenschaft und Forschung: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Joachim Grifka, Bad AbbachVertreter des Berufsverbandes für Ortho­pädie und Unfallchirurgie (BVOU): Dr. med. Johannes Flechtenmacher, KarlsruheVertreter des Berufsverbandes Deutscher Chirurgen (BDC): Dr. med. Jörg­A. Rügge­berg, Bremen Vertreter des Jungen Forums der DGOU: Dr. med. Manuel Mutschler, KölnVertreter des Forums Mittelbau O & U: Prof. Dr. med. Mario Perl, Murnau

DGOU-GeschäftsstelleStraße des 17. Juni 106–108, 10623 BerlinTel.: (0 30) 340 60 36 00Fax: (0 30) 340 60 36 [email protected]

Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e. V.Geschäftsführender VorstandPräsidentin: Prof. Dr. med. Andrea Meurer, Frankfurt/Main1. Vizepräsident: Prof. Dr. med. Heiko Reichel, Ulm2. Vizepräsident: Prof. Dr. med. Werner Siebert, Kassel Generalsekretär: Prof. Dr. med. Bernd Kladny, HerzogenaurachSchatzmeister: Prof. Dr. med. Andreas Halder, KremmenPräsident des Berufsverbandes BVOU: Dr. med. Johannes Flechtenmacher, KarlsruheOrthopädischer Vertreter des „Konvent der Universitätsprofessoren für Orthopädie und Unfallchirurgie“ (KUOU): Prof. Dr. med. Volkmar Jansson, MünchenVorsitzender VLOU: Prof. Dr. med. Karl­Dieter Heller, Braunschweig

DGOOC-Geschäftsstelle Straße des 17. Juni 106–108, 10623 BerlinTel.: (0 30) 340 60 36 30Fax: (0 30) 340 60 36 31E­Mail: [email protected]

Deutsche Gesellschaftfür Unfallchirugie e. V.Geschäftsführender Vorstand Präsident: Prof. Dr. med. Ingo Marzi, Frankfurt/Main Erster Vizepräsident: Prof. Dr. med. Florian Gebhard, Ulm Zweiter Vizepräsident: Prof. Dr. med. Joachim Windolf, DüsseldorfDritter Vizepräsident: Prof. Dr. med. Paul Grützner, LudwigshafenGeneralsekretär: Prof. Dr. Dr. med. Reinhard Hoffmann, Frankfurt/MainSchatzmeister: Prof. Dr. med. Bertil Bouillon, KölnSchriftführer: Prof. Dr. med. Andreas Seekamp, KielGeschäftsführer der AUC – Akademie der Unfallchirurgie GmbH: Prof. Dr. med. Johannes Sturm, München/Münster

DGU-GeschäftsstelleStraße des 17. Juni 106–108, 10623 BerlinTel.: (0 30) 340 60 36 20Fax: (0 30) 340 60 36 21E­Mail: office@dgu­onlinewww.dgu­online.de

Verband leitender Orthopäden und Unfallchirurgen Deutschlands e. V.Geschäftsführender Vorstand1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Karl­Dieter Heller, Braunschweig2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Dietmar Pennig, KölnSchatzmeister: Dr. med. Wilhelm Baur, NeumarktSchriftführer: Dr. med. Walter Schäfer, Gummersbach

VLOU­Geschäftsstelle: Straße des 17. Juni 106­108, 10623 BerlinTel.: (030) 340 60 36 60Fax: (030) 340 60 36 61E­Mail: [email protected]

Mitglieder der oben genannten Verbände und Gesellschaften erhalten die Zeitschrift im Rahmen der Mitgliedschaft.

114 Orthopädie und Unfallchirurgie 2017; 07 (6)

Page 115: Dezember 2017 | Jg. 7 | Nr. 6 Orthopädie und Unfallchirurgie · Bessere Aufklärung vor Knie-TEP gefordert Bis zu 20% der Patienten, die mit einem künstlichen Kniegelenk leben,

HerausgeberFür den Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.: Dr. med. Johannes Flechtenmacher (Präsident)Für die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfall­chirurgie e. V.: Prof. Dr. Dr. med. Reinhard Hoffmann (Generalsekretär) und Prof. Dr. med. Bernd Kladny (Stell­vertretender General sekretär)

Schriftleitung DGOOCProf. Dr. med. Bernd Kladny Geschäftsstelle DGOOC, Straße des 17. Juni 106–108, 10623 Berlin, Tel.: (0 30) 3 40 60 36­30, Fax: ­31, E­Mail: [email protected]

Schriftleitung BVOUProf. Dr. med. Karsten E. Dreinhöfer Geschäftsstelle BVOU, Straße des 17. Juni 106–108, 10623 Berlin, Tel.: (0 30) 30 02 40 92­12, Fax: ­19, E­Mail: [email protected]

Schriftleitung DGUProf. Dr. Dr. med. Reinhard Hoffmann (V.i.S.d.P.) und Joachim ArndtGeschäftsstelle der DGU, Straße des 17. Juni 106–108, 10623 Berlin, Tel.: (0 30) 3 40 60 36­20, Fax: ­21, E­Mail: office@dgu­online.de

Redaktionsleitung Verbände und GesellschaftenInes Landschek, Straße des 17. Juni 106–108, 10623 Berlin, Tel.: (0 30) 340 60 36­00, E­Mail: [email protected]

Redaktion BVOUSabine Rieser, Straße des 17. Juni 106–108, 10623 Berlin, Tel.: (0 30) 79 74 44 51, E­Mail: [email protected]

VerlagSpringer Medizin Verlag GmbH, BerlinBetriebsstätte München: Springer Medizin Verlag GmbH, Aschauer Straße 30, 81549 München, Tel.: (0 89) 20 30 43­13 00, Fax: ­14 00, www.SpringerMedizin.de

GeschäftsführerJoachim Krieger, Fabian Kaufmann

Inhaber- und BeteiligungsverhältnisseDie alleinige Gesellschafterin der Springer Medizin Verlag GmbH ist die Springer­Verlag GmbH mit einer Beteiligung von 100%. Die Springer­Verlag GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Springer Science+Business Media GmbH. Die alleinige Gesellschafterin der Springer Science+ Business Media GmbH ist die Springer Science+ Business

Media Deutschland GmbH, die 100 % der Anteile hält. Die Springer Science+ Business Media Deutschland GmbH ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Springer SBM Two GmbH. Die Springer SBM Two GmbH ist eine 100%ige Tochter der Springer SBM One GmbH. Die Springer SBM One GmbH ist eine 100%ige Tochter der Springer SBM Zero GmbH. An der Springer SBM Zero GmbH hält die Springer Science+Business Media G.P. Acquisition S.C.A., Luxemburg, 47 % der Anteile und die GvH Vermögensver­waltungsgesellschaft XXXIII mbH 53 % der Anteile.

Leiter Redaktion FacharztmagazineMarkus Seidl

Ressortleitung OrthopädieDr. rer. nat. Claudia Mäck

VerlagsredaktionChristine Cramer, Tel.: (0 89) 20 30 43­13 31, Fax: ­3 13 31, E­Mail: [email protected] Heckel (Assistenz)

HerstellungUlrike Drechsler (Leitung), Tel.: (0 62 21) 4 87­86 62, E­Mail: [email protected] Dietrich (Layout)

Corporate PublishingUlrike Hafner (Leitung), Tel.: (0 62 21) 4 87­81 04, E­Mail: [email protected]

AnzeigenleitungNoëla Krischer­Janka (verantwortlich), Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Tel.: (0 30) 827 87­57 31, E­Mail: [email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2 vom 1. Oktober 2017 (www.mediadaten.springermedizin.de).

VertriebMarion Horn, Tel.: (0 61 02) 50 6­14 8,­E­Mail: [email protected]

ErstellungsortMünchen

DruckKLIEMO, Hütte 53, 4700 Eupen, Belgien

AbonnementDie Zeitschrift erscheint exklusiv für die Mitglieder von BVOU, DGOU, DGOOC, DGU und VLOU und ist nicht frei abonnierbar. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag ent­halten.

Copyright und allgemeine HinweiseZur Veröffentlichung kommen nur Arbeiten und Beiträge, die an anderer Stelle weder angeboten noch erschienen sind. Die Autoren sind verpflichtet zu prüfen, ob Urheber­rechte Dritter berührt werden. Eine redaktionelle Bearbeitung bleibt vorbehalten. Für unverlangt einge­sandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung über­nommen.Der Verlag behält sich das ausschließliche Recht der Ver­breitung, Übersetzung und jeglicher Wiedergabe auch von Teilen dieser Zeitschrift durch Nachdruck, Fotokopie, Mikrofilm, EDV­Einspeicherung, Funk­ oder Fernseh­aufzeichnung vor. Der Verlag kann den Beitrag auch online Dritten zugänglich machen (Online­Recht) und auf Daten­trägern (CD­ROM etc.) verwerten (Offline­Recht).Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen etc. in dieser Zeitschrift berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der An­nahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen­ und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.Für Angaben über Dosierungsanweisungen, Anwendungs­gebiete und Applikationsformen von Medikamenten sowie für Abrechnungshinweise kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.

geprüft Facharzt-Studie 2016

© DGOU und BVOU 2017Publiziert von Springer Medizin Verlag GmbH, BerlinPapierausgabe: ISSN 2193­5254Elektronische Ausgabe: ISSN 2193­5262 www.springermedizin.de/oumn

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Änderungen vorbehalten

Präsidentenwechsel2018: neue Präsidenten und ein Generalsekretär

Zukunftsworkshop DGOU und die klinische Forschung

AntikorruptionExpertenrat beim BVOU­Landeskongress Hessen

Ausgabe 1/2018erscheint am 19. Februar 2018

Das ePaper und das Archiv dieser Zeitschrift finden Sie online unter www.springermedizin.de/oumn.

Fotos: © (v.l.) Intercongress; bmf­foto.de / stock.adobe.com; Reinhold Schlitt

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