Die Auswirkungen der Weltrezession auf den deutschen Arbeitsmarkt Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Möller...
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Die Auswirkungen der Weltrezession auf den deutschen Arbeitsmarkt Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Möller Vortrag an der Leuphana-Universität Lüneburg, 14. Januar 2010
Die Auswirkungen der Weltrezession auf den deutschen Arbeitsmarkt Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Möller Vortrag an der Leuphana-Universität Lüneburg, 14. Januar
Die Auswirkungen der Weltrezession auf den deutschen
Arbeitsmarkt Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Mller Vortrag an der
Leuphana-Universitt Lneburg, 14. Januar 2010
Folie 2
2 Ein deutsches Wunder?
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3 Paul Krugman (New York Times, 12.11.2009) Eine Geschichte
zweier Lnder in einer schweren Rezession In Land A ist die
Beschftigung um mehr als 5 Prozent gefallen und die
Arbeitslosenquote hat sich mehr als verdoppelt. Im Land B ist die
Beschftigung nur um ein halbes Prozent gefallen und die
Arbeitslosigkeit ist nur geringfgig hher als vor der Krise. Die
Geschichte ist nicht hypothetisch, sondern real. Land A die USA,
Land B: Deutschland. Krugman spricht von Deutschlands
Job-Wunder
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4 BIP-Schock und Vernderung der Arbeitslosigkeit in den OECD-
Lndern 2008,Q2 bis 2009,Q2
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5 Wachstumsrate des realen BIP und Trend 1950-2009 1966/67 OPEC
I + II WV 9/11
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6 Reales BIP und Beschftigung (zyklische Komponente der
Wachstumsrate 1975-2009) ?
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7
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8 Zyklische Komponente des Beschftigungs- wachstums (Prognose
und aktuelle Entwicklung, 2007- 2009)
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9 Erklrungsanstze
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10 Ausgangslage Vor der Krise: hervorragende Wirtschaftslage
Diskussion ber Fachkrftemangel in einigen Regionen bereits
Quasi-Vollbeschftigung bei vielen Unternehmen gute Auftrags- und
Ertragslage Warum wird Deutschland von der Krise schwer getroffen?
starke Exportabhngigkeit Produktionsstruktur (vergleichsweise hohe
Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes, Anlagen- und Maschinenbau,
Automobil)
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11 Starr, eurosklerotisch oder heimlicher
Flexibilitts-Champion? Herkmmliches Bild des deutschen
Arbeitsmarktes: Geprgt durch institutionelle Starrheiten, z.B.
rigide Lohnstruktur Vertragsgestaltung, Arbeitsrecht
(Kndigungsschutz) Passt dies zur flexiblen Reaktion auf die
Krise?
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12 Vernderungen der letzten Jahre weitgehende
Arbeitsmarktreformen im Rahmen der Hartz-Gesetze
Arbeitszeitflexibilisierung (etwa starke Verbreitung von
Arbeitszeitkonten) betriebliche Bndnisse zur Beschftigungssicherung
wirksame Instrumente der Arbeitsmarktpolitik zur Erhhung der
internen Flexibilitt Kurzarbeit
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13 Interne versus externe Flexibilitt externe Flexibilitt durch
Fluktuationen (hiring and firing) interne Flexibilitt durch
Arbeitskrftehorten Variation der Arbeitszeit Variation der
Arbeitsdichte (Produktivitt) erfolgsabhngige Lohnkomponenten
Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente
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14 Thesen Robustheit des deutschen Arbeitsmarktes erklrt sich
durch ein hohes Ma an interner Flexibilitt die Krise hat
vergleichsweise gut aufgestellte Unternehmen in wirtschaftlich
starken Regionen getroffen; diese haben einen hohes Interesse am
Arbeitskrftehorten die Krise ist in Deutschland (noch) keine
Strukturkrise
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15 Anstze fr die Erklrung des deutschen Arbeitsmarktwunders
Kennzeichen der betroffenen Firmen/ Regionen Institutionen des
deutschen Arbeitsmarktes Kndigungsschutz; Betriebliche Bndnisse zur
Beschftigungssicherung/ tarifliche ffnungsklauseln
Arbeitskrftehorten Kurzarbeit Arbeitszeitkonten Verringerte
Arbeitsdichte
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16 Wen hat die Krise besonders betroffen?
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17 Wen hat die Krise besonders betroffen? Unternehmen nach
Region nach Wirtschaftszweig nach Strukturmerkmalen Beschftigte
nach Alter nach Geschlecht nach Beruf/ Ausbildung
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18 Vernderung der Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (11-08
bis 06-09) Mrz 2009 Apr 2009 Mai 2009 Jun 2009 Nov 2008 Dez 2008Jan
2009 Feb 2009 unter -5,0 -5,0 bis unter 5,0 5,0 bis unter 15,0 15,0
bis unter 25,0 25,0 und hher Vorjahresvernderung in %:
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19 Vernderung der Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (07-09
bis 12-09) Jul 2009 unter -5,0 -5,0 bis unter 5,0 5,0 bis unter
15,0 15,0 bis unter 25,0 25,0 und hher Vorjahresvernderung in %:
Aug 2009Sep 2009 Okt 2009 Nov 2009 Dez 2009
Folie 20
20 unter -5,0 -5,0 bis unter 5,0 5,0 bis unter 15,0 15,0 bis
unter 25,0 25,0 und hher Vorjahresvernderung in %: Dessau -9,3%
Eberswalde -12,3% Cottbus -9,9% Memmingen +44,6% Rottweil +40,5%
Gppingen +39,7% Deutschland: +5,6% unter 3,0 3,0 bis unter 6,0 6,0
bis unter 9,0 9,0 bis unter 12,0 12,0 und hher Arbeitslosenquote in
%: Deutschland: 7,8% Freising 3,0% Ingolstadt 3,0% Donauwrth 3,3%
Sangerhausen 16,5% Neubrandenburg 15,0% Stralsund 14,7% Vernderung
der Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich und Arbeitslosenquote
(Dez. 09) Vorjahresvernderung Alo-Quote
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21 Anteil der von der Krise betroffenen Firmen nach Branchen
(Quelle: IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots,
2009 Q2)
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22 Wachstumsrate der Produktion in der Gesamtwirtschaft und im
Verarbeitenden Gewerbe
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23 Produktion und Auftragsvolumen im Verarbeitenden Gewerbe
2000 Q1 bis 2009 Q3 (Index 2005=100, saison- und kalenderbereinigt)
Quelle: Stat. Bundesamt
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24 Anteil der Firmen mit Rekrutierungs- problemen 2008 und
Anteil der von der Krise betroffenen Firmen nach Branchen (Quelle:
IAB-Erhebung des gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots)
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25 Welche Personen sind am strksten betroffen? Arbeitslosigkeit
gegenber Vorjahr nach Personengruppen in (Vernderung in %)
Deutschland Oktober 2009 7,7 15,9 -0,5 11,5 -1,2 7,6 14,1 8,1 7,6
3,5 Insgesamt Mnner Frauen 15 bis unter 25 Jahre dar.: Personen
unter 20 Jahre 50 Jahre bis unter 65 Jahre dar.: Personen ber 55
Auslnder Deutsche schwerbehinderte Menschen Quelle: Statistik der
Bundesagentur fr Arbeit
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26 Zwischenfazit Die Krise hat besonders getroffen starke
(exportorientierte) Betriebe vor allem im verarbeitenden Gewerbe
Betriebe mit Rekrutierungsproblemen vor der Krise die
wirtschaftlich prosperierenden Regionen strker als
Problemregionen
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27 Institutionelle Faktoren
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28 Kndigungsschutz
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29 Hat der vergleichsweise hohe Kndigungsschutz in Deutschland
die Stabilitt der Beschftigung bewirkt? Argument: der
Kndigungsschutz hat Entlassungswellen verhindert Gegenargumente:
trotz Kndigungsschutzes hat es in frheren Rezessionen massive
Beschftigungsverluste gegeben Anteil der Arbeitnehmer mit
befristeten Arbeitsvertrgen eher gestiegen; zahlreiche
Ausnahmeregelungen (z.B. fr Kleinbetriebe) internationale Evidenz:
kein Zusammenhang zwischen Beschftigungsstabilitt und dem
OECD-Kndigungsschutzindex
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30 OECD- Kndigungs- schutzindex und Vernderung der
Arbeitslosen- quote in der Krise (30 OECD-Lnder)
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31 Empirisches Ergebnis im internationalen Vergleich: Kein
signifikanter Einfluss des Kndigungsschutzes
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32 Arbeitszeitkonten
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33 Welche Rolle haben Arbeitszeitkonten gespielt?
Arbeitszeitkonten haben Pufferwirkungen: Positive Salden in
Boomzeiten Abbau von berschssen im Abschwung vor dem Ausbruch der
Krise wiesen die Konten hohe berschsse auf Fragen: Wie stark sind
solche Arbeitszeitkonten verbreitet? Welche quantitative Bedeutung
haben die Saldenvernderungen?
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34 Verbreitung von Arbeitszeitkonten in der EU (2008) (Quelle:
European Company Survey of the European Foundation for the
Improvement of Living and Working Conditions. Nur Betriebe mit 10
und mehr Beschftigten )
Folie 35
35 Betriebstypen und Arbeitszeitkonten 1999 und 2009 Quelle:
IAB-Betriebspanel 2009 (vorlufig) und 1999 (Bellmann/Gewiese
2004)
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36 Effekt von Salden der Arbeitszeitkonten auf das
Arbeitsvolumen (1991 Q2 2009 Q4) Quelle: Arbeitszeitrechnung des
IAB; Werte saisonbereinigt
Folie 37
37 Fazit: Arbeitszeitkonten erheblicher Effekt durch Salden von
Arbeitszeitkonten auf das Arbeitsvolumen starke Zunahme in der
Verbreitung Arbeitszeitkonten besonders verbreitet in
exportabhngigen Betrieben
Folie 38
38 Betriebliche Bndnisse
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39 Bedeutung betrieblicher Bndnisse zwischen den Sozialpartnern
Durch betriebliche Bndnisse erhalten Firmen die Mglichkeit, externe
Schocks (z.B. Schwankungen der Nachfrage) abzufangen Beschftigte
tragen (ber flexible Einkommensbestandteile) einen Teil des
unternehmerischen Risikos, erhalten aber im Gegenzug Stabilitt der
Beschftigung
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40 Quelle: IAB-Betriebspanel 2006 (Bellmann/Gerner 2009)
Betriebe mit Betrieblichen Bndnissen nach Unter- nehmens- gre
(Anteile in %)
42 Fazit: Betriebliche Bndnisse Zunahme von betrieblichen
Bndnissen im Zeitablauf Hufigkeit steigt mit Unternehmensgre
berdurchschnittlich vertreten in exportorientierten Betrieben
quantitative Abschtzung des Effekts schwierig
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43 Arbeitskrftehorten
Folie 44
44 Arbeitskrftehorten Motive Erhalt betriebsspezifischen
Humankapitals Antizipation eines zuknftigen Fachkrftemangels
Voraussetzungen gesunde Betriebe mit positiven Zukunftsaussichten
Existenz eines Finanzpolsters zum Durchstehen der Durststrecke
Erwartung eines absehbaren Endes der Krise
Folie 45
45 Arbeitskrftehorten (Theorie) Anwendung der Neuen
Investitionstheorie auf die Einstellungs- und
Entlassungsentscheidung (Bentolila, Bertola 1990) versunkene Kosten
der Einstellung Unsicherheit fhrt zu einem Wert des Wartens einer
Zone der Inaktivitt Verringerung/ Subventionierung der Haltekosten
(Remanenzkosten) fhrt zum Aufschub der Entlassungsentscheidung
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46 Kurzarbeit
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47 Anzeigen von Kurzarbeit und Kurzarbeiterflle Quelle: BA
Folie 48
48 Mrz 2009 April 2009 ** Januar 2009Februar 2009 * Kug A
-Quote = In Anzeigen genannte Personenzahl nach 170 SGB III bezogen
auf Bestand sozialversicherungspflichtig Beschftigte am 30.6.2008
KugA-Quote in % nach Agenturbezirken * Deutschland ** fr April 2009
liegen bisher nur vorlufige Werte vor; Quelle fr Grafiken:
Arbeitsmarktberichterstattung BA gleich 0 von 0,0 bis 0,5 von 0,5
bis 1,0 von 1,0 bis 1,5 von 1,5 bis 2,0 ber 2,0 Entwicklung der
konjunkturellen Kurzarbeit nach Regionen
Folie 49
49 Anzeigen konjunktureller Kurzarbeit nach Branchen (April
2009) Anteile an allen Anzeigen in % und Personen in Kug-Anzeigen
(170 SGB III) nach Wirtschaftszweigen (Top 5 und Zeitarbeit)
Deutschland, April 2009 Von insgesamt 446.000 Anzeigen fr
Kurzarbeit kamen 63.000 oder 14% aus dem Maschinenbau Anteil an
allen in % 63.000 49.000 42.000 27.000 24.000 14.000 Maschinenbau
Automobilindustrie Herstellung von Metallprodukten Herstellung von
elektr. und optischen Erzeugn. Grohandel (ohne Handel mit Kfz)
Zeitarbeit 14,0 11,1 9,3 6,0 5,4 3,2
Folie 50
50 Anzeigen fr konjunkturelle Kurzarbeit, Kug-Quoten nach
Branchen (April 2009) Kug-Anzeigen-Quote* in % (angezeigte
Personenzahl nach 170 SGB III) Top 5 und Zeitarbeit Deutschland
April 2009 * Kug A -Quote = in Anzeigen genannte Zahl an Personen
nach 170 SGB III bezogen auf Bestand sozialversicherungspflichtig
Beschftigte am 30.6.2008 Fr insgesamt 23.000 oder 6,8% aller
Beschftigten in der Metallerzeugung und bearbeitung wurde im April
Kurzarbeit angezeigt. Metallerzeugung und - bearbeitung
Maschinenbau Tiefbau Automobilindustrie und optischen Erzeugn.
Zeitarbeit Herstellung von elektr. 6,8 (23.000) 6,5 (63.000) 6,2
(11.000) 6,1 (27.000) 6,1 (49.000) 1,9 (14.000)
Folie 51
51 Quantitative Abschtzung der Effekte
Folie 52
52 Komponentenzerlegung des (realen) BIP BIP = Erwerbsttige x
Jahresarbeitszeit x Stundenproduktivitt In Vernderungsraten WR BIP
= WR Erwerbsttige + WR Jahresarbeitszeit + WR
Stundenproduktivitt
Folie 53
53 Zerlegung des Beschftigungseffekts Starker Rckgang der
Arbeitszeit und der Stundenproduktivitt deutet auf
Arbeitskrftehorten hin! Es gilt: (1) = (2) + (3) + (4)
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54 Komponenten der BIP-Entwicklung 2000-2009 (Vernderung der
Stundenproduktivitt, Jahresarbeitszeit und Erwerbsttigkeit im
Vergleich zum Vorjahr in Prozent) Quelle: Berechnungen des IAB;
2009: Prognose
Folie 55
55 Abpufferung des BIP-Schocks 2009 durch Arbeitskrftehorten
Eigene Berechnungen
Folie 56
56 Fazit
Folie 57
57 Diese Krise ist anders bisher unbekanntes Ausma eines
BIP-Schocks die Krise trifft die deutsche Volkswirtschaft in einer
Boomphase unvermittelt Auftragseingnge und Produktion brechen
besonders im exportorientierten Verarbeitenden Gewerbe weg; damit
sind vor allem starke Unternehmen in prosperierenden Regionen
betroffen betroffene Unternehmen haben noch die Erfahrung des
Fachkrftemangels vor Augen
Folie 58
58 Diese Krise ist anders (2) die Krise ist nachfrage-, nicht
angebotsseitig; sie wird von den meisten Unternehmen nicht als
Strukturkrise unter diesen Umstnden ist eine Strategie des
Arbeitskrftehortens rational die Arbeitsmarktpolitik hat durch das
Instrument Kurzarbeit diesen Prozess bewusst untersttzt; die
Auswirkungen sind besonders im Verarbeitenden Gewerbe hoch
Folie 59
59 Diese Krise ist anders (3) Kurzarbeit allein erklrt das
deutsche Wunder nicht die internen Pufferkapazitten der Betriebe
sind insgesamt stark angestiegen; Beitrge dazu haben geleistet eine
funktionierende Sozialpartnerschaft vernderte institutionelle
Rahmenbedingungen, teilweise auch durch die Arbeitsmarktreformen
begnstigt fr diesen Typ einer Krise sind die Institutionen des
deutschen Arbeitsmarktes besonders zugeschnitten
Folie 60
60 Ausblick die Kehrseite des Arbeitskrftehortens ist ein
Produktivittsrckgang; dieser kann Kostensteigerungen/
Rentabilittsprobleme verursachen Arbeitskrftehorten heit
Unterauslastung des Arbeitskrftepotenzials; im Aufschwung werden
die ungenutzten Potenziale reaktiviert; dies fhrt zu einer Phase
beschftigungslosen (oder armen) Wachstums erst in 2-3 Jahren werden
wir wissen, ob das deutsche Arbeitsmarktwunder hlt, was es bisher
verspricht
Folie 61
Fr weitere Informationen www.iab.de
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62 Backup
Folie 63
63 Zusammenhang zwischen offenen Stellen und Arbeitslosigkeit
(Januar 1992 bis Februar 2009, saisonbereinigte Monatswerte (ohne
irregulre Komponente)
Folie 64
64 Erwerbsfhige Hilfebedrftige im Rechtskreis SGB II (2006 bis
2009, nach Geschlecht und Alter) Bestand im Juni des jeweiligen
Jahres Vernderung Juni 2009 gegenber Juni 2006
2006200720082009Absolut% Erwerbsfhige Hilfebedrftige
5.441.9165.311.3875.054.0564.922.731-519.185-9,5 Geschlecht
Mnner2.756.1472.621.5812.457.4082.413.964-342.183-12,4
Frauen2.685.6972.689.7672.596.6452.508.767-176.930-6,6 Alter Unter
25 Jahre1.161.3891.052.040974.640925.103-236.286-20,3 25 bis 55
Jahre 3.678.0433.606.6563.389.8023.288.413-389.630-10,6 55 Jahre
und lter 602.485652.691689.614709.215+106.730+17,7 Quelle:
Statistik der Bundesagentur fr Arbeit
Folie 65
65 Zahlgewinne nach Einkommensdezilen (Transferempfnger)
Quelle: Arntz et al. 2007
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66 Wachstumsrate des realen BIP und Trend 1950-2009 1966/67
OPEC I + II WV
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67 Vernderung der Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich und
Arbeitslosenquote im Juni 09 unter -5,0 -5,0 bis unter 5,0 5,0 bis
unter 15,0 15,0 bis unter 25,0 25,0 und hher Vorjahresvernderung in
%: Stralsund -7,0% Eberswalde -9,2% Bremerhave n -8,0% Memmingen
+70,3% Rottweil +63,5% Villingen- Schwenningen +66,9% Deutschland:
+7,9% Vorjahresvernderung Alo-Quote unter 3,0 3,0 bis unter 6,0 6,0
bis unter 9,0 9,0 bis unter 12,0 12,0 und hher Arbeitslosenquote in
%: Deutschland: 8,1% Freising 2,9% Ingolstadt 3,0% Donauwrth 3,1%
Sangerhausen 17,2% Altenburg 15,6% Neubrandenburg 15,6%
Folie 68
68 Krisenbetroffenheit nach Branchen Zugang in Arbeitslosigkeit
aus Erwerbsttigkeit Anteile an allen in % (Vernderung des Zugangs
in Arbeitslosigkeit gegenber dem Vorjahr in %) Deutschland Oktober
2009 Quelle: Statistik der Bundesagentur fr Arbeit
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69 Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials (2000-2009 in Tsd.
Personen) Quelle: Berechnungen des IAB; 2009: Prognose
Folie 70
70 Vernderung des Erwerbspersonenpotenzials in Ost- und
Westdeutschland Quelle: Berechnungen des IAB; 2009: Prognose
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71 Forecasting, Nowcasting Quelle: Eigene Berechnungen