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(Aus der 1. Frauenklinik der Kgl. Ung. P6ter P~zmfiny-Universitgt Budapest [Vorstand: Prof. Dr. Jose] Frigyesi].) Die Bedeutung der Blutuntersuchung vom Gesichtspunkt der Lues w/thrend der Gestationsperiode und im Neugeborenenalter. (Experimentelle BeitrKge zur Frage der ,,Autoimmunisationstheorie".) Von Dr. Ivan Gyiirffy, Univ.-Assistent. Es ist bekannt, dab die Wassermann-Reaktion (Wa.R.) w/~hrend der Sehwangerschaft, der Geburt, im Woehenbett, bei Abort und im Neu- geborenenMter aueh ohne luisehe Erkrankung zuweilen positiv sein kann, dagegen negative Reaktionen aueh bei zweifellos festgestellter Lucs vorkommen k6nnen. Die Ursaehe dieser eigenartigen Erseheinung ist uns derzeit noeh nieht bekannt. Mit Riicksieht auf ihre theoretisehe und praktisehe Bedeutung haben wit diese Frage durch Analysierung der einsehl~gigen Literatur und auf experimentellem Wege studiert. Esch und Wieloch fanden bei gesunden Sehwangeren in 8,23%, bei gesunden Geb/~renden in 6,87, bei WSehnerinnen w~hrend der ersten 3 Tage in 6,63%, in den ersten drei Woehen des Woehenbettes in 0,91%, bei gesunden Nengeborenen in 3,61% positive Wa.R. Diese prozentuellen Daten enthalten sowohl die stark positiven Ms die sehwaeh positiven Resultate. Naeh ihren Erfahrungen pflegen solehe paradoxe Ergebnisse bloB in der zweiten tt~lfte der Sehwangerschaft aufzutreten. Auf Grund dessert waren sie der Meinung, dab die Bewertung der positiven l%eaktionen w~hrend der Gestationsperiode und im Neugeborenenalter davon abh~ngt, ob der Blutbefund mit der Anamnese und dem klinischen Befund iiber- einstimmt. Ebenso folgt daraus, dag au[ Grund einer einzigen positiven t~aktion man die Wahrseheinlichkeitsdiagnose der latenten Lnes nicht stellen kann. Ihre Stellungnahme war yon groger Bedeutung, da friiher im allgemeinen die Meinung herrsehte, dal3 die positive Reaktion ohne klinisehe Symptome stets auf latente Lues hindeute. Vom 7. Tag des Woehenbetts an betraehten sie den serologischen Befund bereits fiir verlgglieh, die Blutuntersuehung der S~uglinge jedoch halten sie wegen den vorkommenden paradoxen Reaktionen bloB naeh den ersten Wochen ~iir zweckm~gig. Stiihmer und Dreyer {anden, dab das Blut gesunder Mtitter in der Gestationsperiode nur in 93,35% negative Re- aktion gibt. DeshMb ist naeh ihnen die Verl~glichkeit der Resultate bei Geb/~renden und WSehnerinnen fraglieh. Del Vito beobaehtete wiihrend der Sehwangerschaft in 0,8 % und wi~hrend der Geburt in 2,3 % paradoxe Reaktionen. Vom 7. Tag des Woehenbettes angefangen land er bereits verl~gliche Reaktionen. Auffallend ist, dab er bei der Untersuchung

Die Bedeutung der Blutuntersuchung vom Gesichtspunkt der Lues während der Gestationsperiode und im Neugeborenenalter

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(Aus der 1. Frauenklinik der Kgl. Ung. P6ter P~zmfiny-Universitgt Budapest [Vorstand: Prof. Dr. Jose] Frigyesi].)

Die Bedeutung der Blutuntersuchung vom Gesichtspunkt der Lues w/thrend der

Gestationsperiode und im Neugeborenenalter. (Experimentelle BeitrKge zur Frage der ,,Autoimmunisationstheorie".)

Von Dr. Ivan Gyiirffy,

U n i v . - A s s i s t e n t .

Es ist bekannt, dab die Wassermann-Reaktion (Wa.R.) w/~hrend der Sehwangerschaft, der Geburt, im Woehenbett, bei Abort und im Neu- geborenenMter aueh ohne luisehe Erkrankung zuweilen positiv sein kann, dagegen negative Reaktionen aueh bei zweifellos festgestellter Lucs vorkommen k6nnen. Die Ursaehe dieser eigenartigen Erseheinung ist uns derzeit noeh nieht bekannt. Mit Riicksieht auf ihre theoretisehe und praktisehe Bedeutung haben wit diese Frage durch Analysierung der einsehl~gigen Literatur und auf experimentellem Wege studiert. Esch und Wieloch fanden bei gesunden Sehwangeren in 8,23%, bei gesunden Geb/~renden in 6,87, bei WSehnerinnen w~hrend der ersten 3 Tage in 6,63%, in den ersten drei Woehen des Woehenbettes in 0,91%, bei gesunden Nengeborenen in 3,61% positive Wa.R. Diese prozentuellen Daten enthalten sowohl die stark positiven Ms die sehwaeh positiven Resultate. Naeh ihren Erfahrungen pflegen solehe paradoxe Ergebnisse bloB in der zweiten tt~lfte der Sehwangerschaft aufzutreten. Auf Grund dessert waren sie der Meinung, dab die Bewertung der positiven l%eaktionen w~hrend der Gestationsperiode und im Neugeborenenalter davon abh~ngt, ob der Blutbefund mit der Anamnese und dem klinischen Befund iiber- einstimmt. Ebenso folgt daraus, dag au[ Grund einer einzigen positiven t~akt ion man die Wahrseheinlichkeitsdiagnose der latenten Lnes nicht stellen kann. Ihre Stellungnahme war yon groger Bedeutung, da friiher im allgemeinen die Meinung herrsehte, dal3 die positive Reaktion ohne klinisehe Symptome stets auf latente Lues hindeute. Vom 7. Tag des Woehenbetts an betraehten sie den serologischen Befund bereits fiir verlgglieh, die Blutuntersuehung der S~uglinge jedoch halten sie wegen den vorkommenden paradoxen Reaktionen bloB naeh den ersten Wochen ~iir zweckm~gig. Stiihmer und Dreyer {anden, dab das Blut gesunder Mtitter in der Gestationsperiode nur in 93,35% negative Re- aktion gibt. DeshMb ist naeh ihnen die Verl~glichkeit der Resultate bei Geb/~renden und WSehnerinnen fraglieh. Del Vito beobaehtete wiihrend der Sehwangerschaft in 0,8 % und wi~hrend der Geburt in 2,3 % paradoxe Reaktionen. Vom 7. Tag des Woehenbettes angefangen land er bereits verl~gliche Reaktionen. Auffallend ist, dab er bei der Untersuchung

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Die Bedeutung der Biutuntersuehung. 501

72 maeerierter luiseher Feten blog in ~/3 der F/~lle positive Wa.R. erhielt. Freiman und P@ogowa konnten bei gesunden Mtittern in 10,9% positive geakt ion bcobaehten. Baum erhielt yon 24 sieher luisehen Sohwangeren in 1 Falle, yon 57 luisehen Geb/~renden in 3 F~llen negative Wa.R. ; das Nabelsehnurblut luiseher Neugeborener war dagegen in 57,7% negativ. Der Wert der Wa.R. ist naeh Baum bei Sehwangeren, GebS~r~den, W6eh- nerinnen und Neugeborenen zweifelhaft, gewissermagen sogar in Abrede zu stellen. Auf Grund der angefiihrten Angaben h/~lt er das Blut der Neugeborenen fiir die Wa.R. fiir nieht geeignet. Opitz nimmt aus ~hn- lichen Grtinden ebenfalls den extremen Standpunkt ein, dab die Blut- untersuehung der Sehwangeren und Geb~renden yon praktisehem Gesichtspunkt aus tiberfltissig sei, da die klinisehe Untersuehung und die Anamnese wesentlieh sieherere Orientierung bieten. Straetmans, Freiman und Pirogowa und mehrere andere Autoren sind der gleiehen Meinung. Andererseits halten Pankow, Wagner, Loeser, Klee, Dodds die obli- gatorisehe Blutuntersuehung bei jeder Geb/~renden ftir notwendig. Die auf jeden einzelnen Fall sieh erstreekende Untersuehung besitzt ansehei- nend eher nut vom wissensehaftliehen Gesiehtspunkt aus Bedeutung. Wie man sieht, stehen sieh beziiglieh des Wertes der Wa.g . zwei extreme Standpunkte gegeniiber. Pankow und Seitz betraehten es geradezu als vorteilhaft, daft das Blut der Sehwangeren und Geb/trenden erh6hte Empfindliehkeit gegeniiber der Wa.g . aufweist und dieser Vorteil diirfte naeh ihnen darin liegen, daft dadureh die latente Lues sieh leiehter erken- nen 1/~ftt als unter gew6hnliehen Umst~tnden. Dodds kam im Laufe seiner Untersuehungen ebenfalls zu der 17berzeugung, daft bei Sehwangeren man auf Grund einer einmaligen positiven I~eaktion nieht immer auf das Bestehen yon Lues folgern kann, aueh dann nieht, wenn die Reaktion stark p o s i t i v i s t . Von 2000 Sehwangeren stellte er bei 130 positive Reaktionen fest. Davon waren 73 stark positiv. Bei zwei Frauen mit stark positivem Blutbefund lieft es sieh im Laufe weiterer Untersuehungen naehweisen, daft luisehe Erkrankung nieht bestehen kann. Dagegen be- fanden sioh unter den Wa.-negativen Sehwangeren 15 solehe, bei denen die Lues kliniseh ohne Zweifel festgestellt wurde. Sehr griindliehe Untersuehungen ftihrt itl dieser Beziehung Polclc dureh, und zwar gelangte er zu seinen Folgerungen auf dem Wege wiederholter und systematiseher Untersuehung des Blutes von 6045 Frauen. Die Blutpriifungen wurden im Hygieneinstitut zu K6nigsberg yon Prof. Hilgers selbst durehgef/ihrt. Es wurde festgestellt, daft in den ersten vier Sehwangersehaftsmonaten positive Wa.R. bei gesunden Frauen nieht vorzukommen pflegen. I m 5. Monet dagegen t ra ten positive Reaktionen bei gesunden Frauen bereits in 2%, im 6. in 3,4%, im 7. in 3,8%, im 8. in 6,0%, im 9. in 4,7%, im 10. Monat in 6,2% und wS~hrend der Geburt in 8,5% auf. Die meisten paradoxen Reaktionen lieften sieh demnaeh wghrend der Geburt be- obaehten.

Es wurde beobaehtet, daft die Zahl der paradoxen Reaktionen im Woehenbett stufenweise abnimmt, so daft sie naeh dem 7. Tag bereits

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sehr selten sind. Polck erweiterte seine Untersuchungen auch auf Abortus- f/~lle, wobei er naehweisen konnte, dab naeh Abortus bei gesunden Frauen positive Reaktionen ebenfalls auftreten und zwar in 7,6%. In diesen F/~llen war sp/~ter die Reaktion auch zweimal wiederholt negativ. Daraus folgt, daft friiher, als man auf Grund der positiven t~eaktion des w/~hrend des Abortus entnommenen ]3lutes auf Lues folgerte, vielen diagnostischen Fehlern der Weg offen war. Die Beobaehtung der auch beim Abortus ge- sunder Frauen vorkommenden positiven t~eaktionen fiihrte sehlieBlieh zu der Ste]lungnahme, dab in der ~tiologie des Abortus die Lues keine bedeutende golle spielt. Nach dem Gesehriebenen erfordert also die Bewertung der Wa.R. w~thrend der Gestationsperiode, den Aborten und im NeugeborenenMter groBe Umsicht. Somit mull der Stand- punkt, nach welchem w~hrend dieser Zeit nieht der Blutbefund, sondern der klinisehe Befund und die Anamnese diagnostisch entseheidend seien, gar nieht fiir iibertrieben gehalten werden. Die strenge Erw/~gung der Verh/~ltnisse des Fetus und des Neugeborenen besitzt eine erhShte Bedeutung. Dutch reehtzeitige Behandlung der luisehen Schwangeren kann ngmlieh die Ubertragung der Krankheit auf das neugeborene Kind verhindert werden und die Erkennung der Lues der W6ehnerin bietet M6gliehkeit, sowohl die Mutter als das neugeborene Kind zu behandeln. ~hnlicherweise ist bekanntlieh wiehtig die Erkemmng der Lues bei der Wahl der Amme, da eine luisehe Amine ein gesundes Kind, oder eine gesunde Amine ein luisehes Kind nieht stillen darf. Wiirde man dagegen aus dem positiven Blutbefund in jedem Falle ohne Krit ik auI Lues sehlie6en, kSnnte leieht vorkommen, dab man gesunde Frauen oder Ss iiberfliissig der antiluisehen Behandlung aussetzen wiirde. Und die Salvarsanbehandlung ist, abgesehen yon ihrer Kostspieligkeit und der seelisch beruhigenden Wirkung be~onders wS~hrend der Sehwgnger- ,cchaft kein unbedeutender und vSllig gefahrloser Eingriff.

Wollen wir fiir die ns Erkl/trung der paradoxen I~eaktionen Anhaltspunkte suehen, so miissen wir in Betraeht ziehen, dab die Wa.R. nieht nut bei Lues positiv zu sein pflegt, sondern aueh bei anderen Infektionskrankheiten. Dieser Umstand aber setzt den diagnostisehen Wert der Wa.R. nur unwesentlich herab, denn w~hrend bei diesen Infektionskrankheiten positive Reaktionen voriibergehend, in einem gewissen Stadium der Krankheit vorkommen, sind sie bei Lues gewShnlich wfi~hrend der ganzen Krankheitsdauer zu beobachten. Es liegen viele Literaturangaben dartiber vor, dab bei Fleektyphus, besonders im Exanthemstadium, das Blut voriibergehend p o s i t i v i s t (Paal)marku, Gottschlich, Schiirmann, Bloeh, Delta, Bittor], Bauer). Es ist eine all- gemein bekannte Tatsaehe, da6 die Wa.I~. bei Lepta und haupts/~chlieh bei der Lepra tuberosa ebenfalls posit ivist . Oft wurden vortibergehende positive Reaktionen bei Diphtherie, aktiver Tuberkulose, dureh Ducrey- Infektion verursaehtem Bubo inguinalis und Lymphogranuloma inguinale beobaehtet. Naegele und Langhan8 (1928) fanden von 10 Malariaf/illen

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bei 9 voriibergehend positive R+aktionen. Eigentiimlieherweise t ra ten diese gewShnlich naeh dem 5. Anfall auf und nach der Heilung wurde das Blur wieder negativ. Niederwieser konnte bei der Untersuchung diphtheriekranker Kinder in gewissen Stadien der Krankheit yon 80 F/~llen in 17 voriibergehende positive l~eaktionen beobaehten. Nach der Heilung wurde das Blur auch hier negativ. Pockel8 erhielt yon 206 masernkranken Kindern bei 18 positive Reaktion, we `cowohl auf Grund der Anamnese als der klinischen Befunde die Lues auszuschliegen war. Mit der Heilung parallel versehwanden auch die positiven Reaktionen. Naeh seinen Er- fahrungen pflegt das Serum masernkranker Kinder von dem Auftri t t der Symptome gerechnet zwischen dem 3. und i3. Tag positiv zu sein. Monticelli erhielt yon 364 Scharlaehfgllen bei 214 positive Reaktionen. Pallase und Scouras konnten bei auch durch Sektion festgestellten ehro- nischem l~heumatismus ebenfalls positive Reaktion beobachten.

Nehmen wir nun an,-daft die w~hrend der Gestationsperie~de und den erws Infektionskrankheiten auftretenden paradoxen (positiven) Igeaktionen auf s Ursaehen zuriickgeftihrt werden k6nnen, ,co miissen wir in Betraeht ziehen, dab zwisehen den Eigensehaften des w/thrend der Gestationsperiode und den erws Infektionskrankheiten entnommenen Blutes nieht bloft die :lhnliehkeit besteht, dab in beiden F/~llen positive Wa..I~. ohne Lues vorkommen, sondern wohl aueh in anderer Hinsicht. Auf Grund zahlreieher Untersuehungen wurde bereits festgestellt, da6 die Kolloidstabilit~tt des Blutes sowohl bei Infektions- krankheiten als wghrend der Gestationsperiode abzunehmen pflegt, also die gr6ber dispergierten Plasmaeiweil~k6rper (Fibrinogen, Globulin) auf Kosten der feiner dispergierten Eiweigk6rper (Albumin) vermehrt werden, mit anderen Worten, die Serumeiweillk6rper entbalten - - veto kolloidehemisehen Gesi'ehtspunkte aus - - labilere Bestandteile als normal. Ebensowohl ist bekannt, dab entspreehend der herabgesetzten Kolloid- stabilits des Blutes die Sekungsgesehwindigkeit der roten BlutkSrperehen ~owohl bei Infektionskrankheiten als wahrend der Sehwangersehaft zunimmt, und zwar um `co stgrker, je vorgesehrittener die Sehwangersehaft ist. Den zwisehen der Gestationsperiode und den Infektionskrankheiten feststellbaren Parallelismus beleuehten sehr gut die Untersuehungen yon Kriiger, Franke, Haagen und Ockel, nach welehen das Blutbild w/~hrend normaler Sehwangersehaft sieh im groften und ganzen so verhs wie im Falle leiehter Infektion; dementspreehend pflegt Leukoeytose (neutrophile) aufzutreten, fast immer mit leiehter Linksversehiebung des weiflen Blutbildes zusammen. Die kennzeichnende Ver/~nderung des Blutbildes nimmt, naeh ihren Erfahrungen, w~hrend der Geburt immer zu, so daft zu dieser Zeit das Blutbild mit dem Befund iibereinstimmt, der bei starker akuter Infektion zu beobaehten ist. Sodann n/~hert sieh das Blutbild Mlm/ihlieh der Norm; so fanden sie 'das Blutbild im Woehenbett bereits dem Zustand ~hnlieh, der im naeh akuter Infektion auftretenden gekonvaleszentenstadium zu bestehen pflegt. Es ist

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beachtenswert, dag die intensivsten Vergnderungen des Blutbildes, sowie die intensivste Verringerung der Kolloidstabilit~t der Plasma- eiweiBk6rper in der Gestationsioeriode gerade auf den Terrain der GeburC fallen, als wie erw~hnt die verh~ltnism~gig meisten paradoxen (ioositiven) Reaktionen aulzutreten Ioflegen.

Der Zusammenhang zwisehen der Verringerung der Kolloidstabilit/~t des Blutes und der Ioositiven Wa.R. f/illt noch mehr ins Auge, wenn man bedenkg, dab beide Erseheinungen zu den eharakteristischen Eigensehaften des luisehen Blutes geh6ren. Der Untersehied scheint blot3 ein quanti- tativer zu sein, indem bei Lues die Verringerung der Kolloidstabilit/it yon h6herem Grade und eine konstante Erseheinung isC, die stark Ioositiven l~eaktionen gew6hnlieh wghrend der ganzen Krankheitsdauer zu beobaeh- ten sind, bei Infektionskrankheiten dagegen und w~hrend der Gestations- Ioeriode die Verringerung der Kolloidstabilit/~t im allgemeinen weniger intensive und die Wa.l~. (wenn tiberhauio t) meistens nur sehwaeh Ioositiv und yon vortibergehendem Charakter und das Blur bald wieder spontan negativ wird. Die gleiehsinnigen Vergnderungen der hier erwghnten Eigensehaften des Blutes dtirften damit erktgrt werden, dab bei Lues dureh die Wirkung der Sioiroehgten, bei den iibrigen Infektionskrankheiten dureh die Wirkung sonstiger Krankheitserreger und in der Gestations- Ioeriode dureh die Wirkung der versehleioioten Plaeentarelemente, als gleieh fremder sehgdlieher Elemente im Organismus eine allgemein giiltige Abwehrreaktion vonstatten geht und dab somit wgbrend der auf die Bekgmpfung der versehiedenen Sehgdigungen geriehteten Bestrebung im Blut ghnliehe Vergnderungen auftreten k6nnen. In der Hinsieht, was fiir eine golle die Verringerung der Kolloidstabilitgt des Blutes in der positiven Wa.g. bei Lues sioielt, teilen sieh die Meinungen. Naeh der einen, unserer Meinung naeh allein annehmbaren (sog. Iohysieo-ehemisehel~) AuKassung ist die positive Wa.R. die gerade Folge der in hohem Grade verringerten Kolloidstabilitgt. Naeh der anderen (sog. auto-immunisatori- sohen) Auffassnng steht die Positivitgt der Wa.R. in keinem ursgehliehen Zusammenhang mit den Vergnderungen der Kolloidstabilitgt. Im Liehte der neuesten lVorsehungen kann als bewiesen betraehtet werden, dab die erstgeannnte AuIfassung die stiehhalti ge isg, also dal3 die Ver- ringerung der Kolloidstabilitgt und die gegentiber dem Normalen um vieles labileren EiweiBk6rioer im Meehanismus der positiven Wa.R. eine ent- seheidende Rolle sioielen. Auf dem Weg,3 exakter kolloidehemiseher Methoden wurde unbestreitbar festgestellt, dab die Wa.R. bei Lues wgh- rend der ganzen Krankheitsdauer Ioositiv deshalb ist, weil im Serum auBerordentlieh labile Eiweigk6rioer vorhanden sind (HoIker, Niahio, McDermott, Leeomte du Nouy, Stern, Eagle). Demnaeh sind als wir- kende Bestandteile des bei der Wa.R. als Antigen benutzten I~eagens (aus normalen Organen hergestellter Alkoholauszug) die kolloidM ge- 16sten Liiooidteilehen zu betraehten. F/ir diese wurde festgestellt, dab sie zu Blutserum gemisoht im allgemeinen an ihrer Oberflgehe EiweiB-

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k6rper adsorbieren. Jene Serumeiweigk6rper, die Wa.l~.-negativem Serum hinzugemiseht dureh die Lipoidteilehen adsorbiert werden, be- halten ihre ursprfingliehen kolloidehemisehen Eigensehaften aueh weiter- hin bei. Bei.jenen SerumeiweigkSrpern abet, die dureh die in das Serum gemisehten Lipoidteilehen adsorbiert werden, kommt es infolge ihrer hoehgradigen Labilit/tt zu Gerinnung an der Oberfl~ehe der Teilehen, weleher ProzeB mit Wasserverlust und hoehgradiger Erh6hung der Oberflgehenspannung einhergeht.

Infolge der ErhShung der Oberfl~ehenspannung finder an der Ober- flg, ehe der Lipoidteilehen - - gem~ft den kolloidehemisehen Gesetzen -- notwendigerweise Komplementadsorption start. Somit ist also die Posi- tivit.g~ der ~'a.IZ. bei Lues darauf zurtiekzuf/ibren, dab das Serum auf Wirkung der Lipoide gerinnende, sehr labile Eiweifte enth/~It.

Naeh den Annahmen der autoimmunisatorisehen Theorie kommt es im Laufe der Lues dutch die Wirkung der SpiroehS~ten zu Erzeugung yon Lipoid-AntikSrpern im Organismus. Auf Grund dieser Vorstellung ist die Wa.R. in solehem Falle deshalb positiv, weil die Lipoide des als Antigen benutzten Organauszuges mit den im Serum angenommenen spezifisehen LipoidantikSrpern in Verbindung treten, wodureh Komple- mentbindung erfolgt. W~hrend naeh der physiko-ehemisehen Auffassung die X omplementbindung Folge davon ist, dab die Lipoidteilehen an ihrer Oberflg~ehe labile EiweiBe adsorbieren, tritt dies naeh der auto- immunisatorisehen Theorie dadureh ein, daft die Lipoidteilehen an spezi- fisehe LipoidantikSrper gebunden werden: Der Untersehied zwisehen den beiden Auffassungen ist also im wesentliehen, daft naeh der ersten die positive Wa.R. dureh sehr labile Eiweiftk6rper und naeh der anderen durch die im Serum angenommenen spezifisehen LipoidantikSrper ver~rsaeht wird. Ftir die physiko-ehemische Auffassung spricht in erster Linie, dab die Rolle und Bedeutung der erw/~hnten labilen EiweiftkSrper auf dem Wege genauer Kolloidmethoden ohne Zweifel festgestellt wurde. Dagegen ist das Bestetlen der LipoidantikSrper naeh der autoimmuni- satorisehen Theorie bloB hypothetisch und nicht bewiesen. Die auto- immunisatorisehe Theorie stammt aus der Zeit,, als die Detailfragen, als Meehanismus der Wa.R. dutch kolloidehemisehe Methoden noch nieht ng~her untersucht worden waren. Den serologischen Grund der positiven t~eaktionen suehend, wurde seinerzeit beobaehtet, dal3, wenn Kaninchen wiederholt Lipoide enthaltende Organausziige (Wa.-Antigen) und gleieh- zeitig damit Sehweineserum (fremdes Eiweift) injiziert wurde, dann das Serunl der Versuchstiere naeh einiger Zeit mit Organausziigen positive Komplementbindungsreaktion, d.h. positive Wa.R. gab. Wurden abet die lipoidhaltigen Organausztige ohne fremdes Eiweig eingespritzt, dann blieb das Serum der Tiere aueh weiterhin negativ (Landsteiner, Sachs und Mitarbeiter). Die posilbiven Reaktionen erklarten diese Autoren damit, dab auf gemeinsa.me Wirkung der injizierten Lipoide und des fremden EiweiBes im tierisehen Organismus Lipoid-AntikSrper

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entstanden. Ihren Annahmen nach geh6rt es zu den besonderen Eigen- schaften der Lipoide, da6 sie allein nicht im Stande sind, im Organismus AntikSrpererzeugung in Gang zu setzen, sondern nur in dem Falle, wenn sie vor der Einspritzung an irgendein fl-emdes Eiwei6 gebunden werden (Lipoid-Hapten-Komplexe). Auf Grund der erws Versuche folgerten

sie, dab auch bei menschlicher Lues die Wa.R. deshalb positiv sei, well auf Wirkung der Spiroch~Lten im Organismus sich LipoidantikSrper bilden. Dariiber, woher die Bestandteile des die Lipoidantik6rper- produktion in Gang gesetzten Lipoid-Eiwei6komplexes herstammen, waren sie wieder nur auf Annahmen angewiesen. Die erste MSglichkeit sei nach ihnen, dal~ sowohl die Eiweil3e, als die Lipoide aus den Spiro- ch/~ten herstammen. Zweitens nehmen sie an, daI~ die Eiweil~e aus den zerfallenden Ze]len des Organismus, die Lipoide aus den Spiroch/s herstammen.

Als dritte MSglichkeit nehmen sie an, da6 vielleicht die Eiweil~e aus delr Spiroch/s und die Lipoide aus den zerfallenden Zellen des Organismus herstammen. Nach ihrer Vorstellung also wiirde einen der Bestandteile des die LipoidantikSrpererzeugung in Gang setzenden Lipoid-Eiwei6komplexes der luische Organismus selbst liefern. Auf dieser Grundlage hatten sie jenen hypothetischen biologischen Proze6, dem- zufolge das Blut schlie61ich Wa.-positiv wirdj Autoimmunisation genannt. Man sieht also, da$ die Theorie auf den vorher erw/~hnten Kaninchen- versuchen erbaut wurde. Alle Forscher, die den Standpunkt der auto- immunisatorischen Theorie einnehmen, berufen sich auf diese Experimente als Beweise. Da die Berechtigung dieser Theorie yon der riehtigen Deutung der zugrundeliegenden Versuche abh/~ngt, haben wir die Frage in dieser Hinsicht ebenfalls studiert. Auf dem Wege der zur Verffigung stehenden Literaturangaben und Erw/~gung unserer eigenen Be0bachtungen konnten wir auf die Irrtiimer der Grundversuche der Theorie hindeuten. Wir konn- ten n/~mlich beobachten, dab das Kaninchenserum nicht nur dadureh kiinstlich Wa.-positiv gemacht werden kann, dal~ Lipoide und fremdes Eiweil~ (Schweineserum) zugleich injiziert werden, sondern auch dann, wenn fremdes .Eiweif~ allein eingespritzt wird, ja sogar auch dann, wenn das Eiweif~ vor der Einspritzung lipoidfrei gemacht wird. Das Blur der zu dem Versuch verwendeten Kaninchen war vor der Einspritzung Wa.-negativ.

Versuch I. 3 Wa.-negativen Kaninchen wurde in Zeitabst~nden yon je 3 Tagen, insgesamt 4mal, natives Schweineserum in die Ohrvene eingespritzt. Bei der ersten Gelegenheit wurden 0,5 ccm, sodann ],0, 2,0 und 3,0 ccln injiziert. Am n~chst- folgenden Tag nach der letzten Injektion wurde Blur entnommen. Die Wa.P~. war in einem Falle sehwach, in 2 F/s stark positiv.

Versuch II . 3 Wa.-negativen Kaninchen wurde in die Ohrvene in Zeitabstanden yon je 3 Tagen, insgesamt 4mal, Schweineserumeiwei$, das vorher lipoidfrei gemacht wurde, eingespritzt. Die Lipoidentfernung fiihrten wir nach dem Verfahren yon Hardy und Ga+rdiver durch und zwar auf die Weise, dag das im Eisschrank auf- bewahrte native Schweineserum tropfenweise zu auf 12 o C abgektihlten 93%igem Alkohol gemischt wurde; das ausgef/&llte Eiweil] wurde durch einige Tage hindurch

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mit Alkohol und Ather extrahiert. Die zuriickgebliebene EiweiBmasse wurde ge- trocknet, so dann pulverisiert und trocken aufbewahrt. Zur Einspritzung wurden 5%ige Eiwei~16sungen hergestellt. Als L6sungsmittel verwendeten wir die physio- logisehe L6sung naeh Rhode u nd Seitz, die kraft ihrer Zusammensetzung den Eigen- sehaften des physiologisehen Milieus sehr nahe kommt. Naeh der Vorsehrift der Verfasser wurden drei Stamml6sungen hergestellt: L6sung a: 1 Liter Wasser, 168,0 g NaC1, 4,2 g KC1, 4,2 g CaC12, 2,1 g MgCI~. L6sung b : 1 Liter Wasser, 10 eem n-Na~CO 3. L6sung c : 1 Liter Wasser, 8,52 ecru n-I-I~PO~. Das PH der aus 50 com. a-, 53 ccm b- und 47 ecru c-L6sung bestehenden physiologisehen L6sung betrug bei Zimmertemperatur 7,48. Von der Eiweil~16sung wurden, ebenso wie im vorigen Versuch, 4 Injektionen gegeben. Am ngchsten Tag naeh der letzten Injektion wurde ftir die Wa.R. Blut entnommen. Die Reaktion war in 2 F/~llen schwaeh, in 1 Falle stark positiv.

Aus diesen Versuehen geht hervor, dab die Grundversuehe der auto- immunisatorischen Theorie fehlerhaft und die daraus gezogenen Sehliisse daher ebenfalls irrtiimlieh sind, also aueh die Theorie selbst nieht dazu geeignet ist, um dadureh die Ursache der positiven Wa.t~. bei Lues er- kl/~ren zu kSnnen. WS~ren n/~mlieh die aus den Grundversuehen gezogenen Sehliisse stichhaltig, dann w/~re es nicht gelungen, das Blur der Versuehs- tiere durch Einspritzung yon fremdem Eiweil] (ohne Lipoide) oder lipoid- freiem Eiweil3 kiinstlich Wa.-positiv zu machen. Andere Autoren hatten die Frage yon anderer Seit~e beleuchtet und kamen zu der 1Jberzeugung, dab auf Grund positiver Wa.t~. man nieht auf die Anwesenheit yon Lipoidantik6rper folgern k6nne. Sie hatten n~mlieh naehgewiesen, dal3 die Organausziige aueh dureh solche Stoffe ersetzt werden k6nnen, die keine Lipoide enthalten, wie z. B. Gelatine, Mastix und kolloide Paraffin- 16sung. Auch stellten sie bereits lest, dab die Brauchbarkeit dieser Stoffe darauf beruhe, da~ ihre kolloidal gel6sten Teilehen die labilen EiweiBe im luischen Serum ebenso adsorbieren wie die Lipoidteilehen der Organ- ausziige (Ninni, Molinari, Friese, Seligman).

Aus dem Gesehriebenen folgt also, dal3 in dem Zustandekommen der positiven Wa.R. den Lipoidantik6rpern keine Ro]le zugeschrieben werden kann, fiberhaupt ihre Existenz streitig ist. Die undeutliche Theorie der Autoimmunisation, die auf irrtiimlichen Versuchen und keineswegs beweisbaren Annahmen erbaut wurde, halten wir demnach ebenfalls fiir nicht annehmbar. Es steht demnach auger Zweifel, dab die physiko- chemische Deutung des Mechanismus der Wa.l%. angenommen werden mug, die, wie wir sehen' konnten, nieht nur fiir den Sachverhalt der Reaktion eine klare und einwandfreie Erkls gibt, sondern auch tIinweise bietet, wo wir die gemeinsame Ursache fiir die auBer der Lues auch bei anderen Infektionskrankheiten und auch ws der Ge- stationsperiode v0rkommenden positiven Reaktionen zu suchen haben. Demnaeh stehen die positiven Wa.R. im allgemeinen mit der auger- ordentlichen Verringerung der Kolloidstabilit~t des Blutes in Zusammen- hang. Die Reaktion selbst wird durch auffallend labile SerumeiweiB- k6rper hervorgerufen, welehe die besondere Eigenschaft haben, dab sie durch die Wirkung der Lipoide leicht gerinnen. Eine so hoehgradige

Page 9: Die Bedeutung der Blutuntersuchung vom Gesichtspunkt der Lues während der Gestationsperiode und im Neugeborenenalter

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V e r r i n g e r u n g der Kol lo ids tabi l i t /~ t , de rzufo lge im S e r u m auf L ipo ide l e ieh t g e r i n n e n d e E i w e i g e e rsehe inen , is t e ine bei de r Lues auf die ganze K r a n k h e i t s d a u e r sieh e r s t r e e k e n d e eh~rak te r i s t i s ehe E r s e h e i n u n g . D e m - e n t s p r e e h e n d p f l eg t die Wa.I~. bei Lues d a u e r n d pos i t i v zu sein. Be i den t ibr igen I n f e k t i o n s k m n k h e i t e n u n d w/ th rend der Ges t~ t i onspe r iode p f leg t zwar die Ko l lo ids t ab i l i t / t t ebenfa l l s a b z u n e h m e n , j edoeh a n s e h e i n e n d se l t en u n d sie e r r e i eh t n u t v o r i i b e r g e h e n d den Grad , bei d e m die Wa.l%. bere i t s pos i t i v sein kann . Diese Vor s t e l l ung m a e h t au#h die be re i t s erw/~hnte e igena r t ige p a r a d o x e E r s c h e i n u n g verst /~ndlieh, dab die W a . R . bei s ieher lu i sehen N e u g e b o r e n e n of t n e g a t i v e R e s u l t a t e g ib t ( B a u m ,

L a / / o n t , Me le , Del V i v o ) .

Dies k a n n d u r c h den U m s t a n d e rk l s werden , dal~ die Ko l lo id - s tab i l i t / i t de r N e u g e b o r e n e n b e d e u t e n d z u z u n e h m e n pf leg t (Oe t t ingen) ,

was n i ch t n u t in Verg le ich m i t de r Kol lo ids tab i l i t / s de r g e s u n d e n Ge- b/~renden, sonde rn a u c h im Mlgeme inen gegen t iber de r Kol lo ids tabi l i t /~ t de r g e s u n d e n E r w a c h s e n e n z u m A u s d r u c k k o m m t . D a zwischen der p o s i t i v e n W a . R . u n d der V e r r i n g e r u n g der Kol lo ids tab i l i t / s des B lu t e s ein u n b e s t r e i t b a r e r Z u s a m m e n h a n g e r k a n n t w e r d e n kann , is t es verst/~nd- l ich, dab die Z u n a h m e der Stabil i t /s gegen das A u f t r e t e n der p o s i t i v e n

R e a k t i o n wi rk t .

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