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1047 145. N. Schoorl: Die Benutzung des Helium-LichtBa flir refraktometrische Untersuchungen. (Eingegangen am 10. MBrz 1923.) In eineni Aufsatz voti K. v. d u w e r s l ) findet sich eine Vorschrift Hrn. Dr. L 6 we s von der 2 ei 13 scheri Firma, wonach man die Korrekturen a n den Zahlen der Tabellen, die fur Natriumlicht gelten, zu berechnen hat. Sic lautet: ))Die Berechnung der Korrektionen, um Ablesungen mit dem gelben Helium- lichl in Brechungsindices f8r Natriumlicht umzurechnen, fahrte zu folgenden ein- fachen Formeln: 1. Prisma IC. 2. Prisma IIC. 22.34 38.43 an=- -- Sn=.-- % RD i nD Sn i nD dn 100 1.609 13.85 100 1.746 22.0 42a 1.474 15.1 420 1.622 23.6 740 1.303 17.1 740 1.468 26.1 Die Werte von bn in Einheilen der 5. D e z i m a l e sind die Korrek- tionen, die man an den mit Hilfe des Heliumwinkels aus Tabelle IC oder IIC ent- narnrnenen Brechungsexponenten anbringen muD, damit sie f8r Natriumlicht gelten. Samtliche Korrektionswerte sind negativ.cc Im Interesse der wissenschaftlichen Spektrocheniie meine ich be- tnerken zu miissen, daD diese Vorschrift in zweierlei Hinsicht eine Kor- relction bedarf. Offenbar sind die hier erwahnten Korrekturen diejenigen, die man an (die aus den Tabellen entnommenen Brechungsexponenten anbringen muD, um zu den Brechungsexponenten fur das gelbe Heliunilicht D3 (A = 587.6) zu gelangen. Diese Korrekturen sind dann aber nicht negati,v, sondern positiv, so wie immer, wenn diese fur Burzere Wellenlangen wie Natriumlicht D (1 = 589.3) gelten. ifberdies gibt die Berechnung dsnn noch nicht den gesuchten Esponenten fur Natriumlicht nD, sondern nur den fiir die gelbe IIeliumlinie, der in der Spektrochemie noch nicht allgemein eingefuhrt und daher nicht mit den mit Natriumlicht ausgefiihrten alteren Untersuchungen vergleichbar ist. Urn mittels Heliurnlichts zur Rehaklion der Natriumlinie zu gelangen, ist es unbedingt notwendig, auch iioch die Dispersion der untersuchten Substanz zu bestimmen, also nicht nur fur die gelbe Heliumlinie, sondern auch fur die rote (1=667.8) und fur die gruine (X=501.6) eine Beob- achtung zu inachen und daraus die Brechungsexponenten und dann die Dispersion zu berechnen. Es sind fur diese Beobachtungen die folgenden von mir berechneten Formeln zu benutzen, worin (nD) bedeutet: die scheinbaren, &us den ZeiB- schen Tabellen des P ulf r i c hschen Refraktorneters (Pu'eu-lionstruktion) ent- nommenen nD-Werte fur den abgelesenen Winkel : 1) B. 49, S2S-S29 [1916]. Berichte d. D. Chem. Gesellschtlft. Jahrg. LVI. 69

Die Benutzung des Helium-Lichtes für refraktometrische Untersuchungen

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145. N. Schoorl: Die Benutzung des Helium-LichtBa flir refraktometrische Untersuchungen.

(Eingegangen am 10. MBrz 1923.)

In eineni Aufsatz voti K. v. d u w e r s l ) findet sich eine Vorschrift Hrn. Dr. L 6 w e s von der 2 ei 13 scheri Firma, wonach man die Korrekturen a n den Zahlen der Tabellen, die fur Natriumlicht gelten, zu berechnen hat. Sic lautet:

))Die Berechnung der Korrektionen, um Ablesungen mit dem gelben Helium- lichl in Brechungsindices f8r Natriumlicht umzurechnen, fahrte zu folgenden ein- fachen Formeln:

1. Prisma I C . 2. P r i s m a IIC. 22.34 38.43 an=- -- Sn=.-- % RD

i nD Sn i nD dn 100 1.609 13.85 100 1.746 22.0 42a 1.474 15.1 420 1.622 23.6 740 1.303 17.1 740 1.468 26.1

Die Werte von b n i n E i n h e i l e n d e r 5. D e z i m a l e sind die Korrek- tionen, die man an den mit Hilfe des Heliumwinkels aus Tabelle IC oder I I C ent- narnrnenen Brechungsexponenten anbringen muD, damit sie f8r Natriumlicht gelten. Samtliche Korrektionswerte sind negativ.cc

Im Interesse der wissenschaftlichen Spektrocheniie meine ich be- tnerken zu miissen, daD diese Vorschrift in zweierlei Hinsicht eine Kor- relction bedarf.

Offenbar sind die hier erwahnten Korrekturen diejenigen, die man an (die aus den Tabellen entnommenen Brechungsexponenten anbringen muD, um zu den Brechungsexponenten fur das gelbe Heliunilicht D3 (A = 587.6) zu gelangen. Diese Korrekturen sind dann aber nicht negati,v, sondern positiv, so wie immer, wenn diese fur Burzere Wellenlangen wie Natriumlicht D (1 = 589.3) gelten. ifberdies gibt die Berechnung dsnn noch nicht den gesuchten Esponenten fur Natriumlicht nD, sondern nur den fiir die gelbe IIeliumlinie, der in der Spektrochemie noch nicht allgemein eingefuhrt und daher nicht mit den mit Natriumlicht ausgefiihrten alteren Untersuchungen vergleichbar ist.

Urn mittels Heliurnlichts zur Rehaklion der Natriumlinie zu gelangen, ist es unbedingt notwendig, auch iioch die Dispersion der untersuchten Substanz zu bestimmen, also nicht nur fur die gelbe Heliumlinie, sondern auch fur die rote (1=667.8) und fur die gruine (X=501.6) eine Beob- achtung zu inachen und daraus die Brechungsexponenten und dann die Dispersion zu berechnen.

Es sind fur diese Beobachtungen die folgenden von mir berechneten Formeln zu benutzen, worin (nD) bedeutet: die scheinbaren, &us den Z e i B - schen Tabellen des P ulf r i c hschen Refraktorneters (Pu'eu-lionstruktion) ent- nommenen nD-Werte fur den abgelesenen Winkel :

1) B. 49, S2S-S29 [1916]. Berichte d. D. Chem. Gesellschtlft. Jahrg. LVI. 69

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Priema I D , Korrektionswerte flirHelium- P r i s m a II", KorrektionswertefurHelium- lioht in Einheiten der 5. Dezimalstelle. licht iniEinheiten der 5. Dezimalstelle. -

Rot, Linie r (1 = 667.8) . 895 Rot, Linie r (I.= 667.8) . . . -- C%)

2775 @run, a v (i=501.6) . . . + __ lSs2 Oriin, n v (1=501.6) . . . +

(n,)

Man hat jc*tzE diese Korrcktionen von den scheinbaren nD;\Verten zu SII 1)- traliieren resp. ihnen z i i addieran, um die wirkliclien Werte fur R,., i t f resp. nv zu finden.

Wenn man auf diese Weise die drei Drechungsexponenten gehindw hat, IaRt sich init der C nu c h y schcn Forincl der Brechungsexponenl n ~ . berechnen, einfacher und rnit ansreichcnder Gena~iigkeit anch mit einor der Formeln:

nD = nf- 0.0255 (nf - mr) oder nD = nf - 0.0155 (nv - nf). U t r e c h t, I?harruazeul. Instilut d. Univcrsitlil., N3rz 1923.

146. C. Harries: Ober Aggregation und heaggregation. Hydrolyse des Schellaothtam6ee. Hydrieruug des Kautaohuka.

[Aus d. Forschungs-Laboratorium Siemensstadt.]

(Eingegangen am 15. Miirz i923)

Der B o l l o i d c l i e m i s c h e Z u s a i n m e n h a n g d c r Hrrrze iirid K a u t - s c h u k a r t e n ist ofter behandelt worden. Recht unklar sind noch die eigen- tiimlichen k o 11 o i d e n Z u s t a n d s a n d e r u n g e n dieser Verbindungen, welche die Physikochemiker heute meistens mit :)P o 1 y m e r i s a t i o ncc nnd :)Depolymerisationcc bezeichnen. Der Ausdruck >)Polymerisationcc ist indessen seit langem in der organischen Chemie in Gebrauch und bedeutet hier einen ganz hestimmten Vorgang, in dem zwei oder mehrere Molekule eincs Korpers von niedrigerem Molekulargewicht sich zu einem solchen mit hoherem Molekulargewicht unter Bindungswechsel kondensieren, z. B. Isopren zu Iiautschuk, wahrend man Depolymerisation den. umgekehrten ProzeS nennt. Ich halte es nicht fur zweckmaBig, dieselbe Ausdrucksweise fur verschiedene Erscheinungen in nahe beieinander liegenden Gebieten zu beniitzen, da leicht MiBverstandnisse dadurch eintreten konnen. In den oben erwlhnten Zustandsiinderungen haberi wir es mit Erscheinungen zu tun, in denen sich nur die A r t d e r D i s p e r s i o n verandert. Die dispersen Phasen a g g r e g i e r e n l ) sich oder trennen sich, sie d e s a g g r e g i e r e n . Dies diirfte sowohl bei den Suspensoiden wie bei den Emulsoiden maglich sein. Bei den Aggregationen konnen allerdings Systeme entstehen, die cine derartige innere Festigkeit bei der gegenseitigen Absorption dtzrch Ober - flichenwirkung erlangen, daB sie einc gewisse Bhnlichkeit mit den polymeri- sierten Formen annehmen. Der Unterschied zwischen Polymerisation u d Aggregation besteht jedoch darin, da13 sich Sggregate zu einfacheren

1) Diesf Bezeichnung hat bereits Z s i g m o n d y in der 4. Aufl. seiner Iloiloid- clieniie gewahlt