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Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und l~eagentien 203 auf ihre l~adioaktivitit bin zu untersuchenden Probe in 10 ml dieser Schltillations- fliissigkeit, lal3t die Ze]le, welehe im Original beschrieben ist, 1/2 Std im Dunkeln stehen, bringt vorher zwischen Multiplier und aufgegebene L5sung etwas SiliconS1 (Dow-Corning-200, Viscosit~t 1000 cSt bei 25 ~ C) und kann naeh Einschaltung der Hochspannung mit der Aktivit~tsmessung beginnen. Der Verf. zeigt am Beispiel der Naphthalinbestimmung in Teer5t nach dem Prinzip der Verdi~nnungsanalyse mit iaC-Naphthalin und am Beispiel der Bestimmung des mit Tritium markierten Trioleins die Brauchbarkeit seiner Methode fiir normale analytische Aufgaben. Ffir die Messung kleinster Aktiviti~tsmengen eignet sich die Methode nicht. Analyt. Chemistry 29, 1570--1573 (1957). Amer. Cyanamid Co., Bound Brook, N.J. (USA). ](LAUS BtCODEI~SEi~ Uber einen verbesserten Scintillationsziihler mit Na(T1)J-Kristall, der bei kleinen uad groBen Probemengen (3--20 ml) die gleiehe Erfassung der Strahlung radio- aktiver, gelSster Isotope gew~hrleistet, berichten W. J. MACI~TYg~ und J.H. CEgISTIE z. Auch fiir radioaktive Pr/~parate, dig ihre Aktivitit inhomogen verteilt enth~lten, z.B. Blut, ist tier Zihler gut zu verwenden. Der ](ristall (je 5,08 cm Durchmesser und H5he) besitzt ein Bohrloch, (2,9 cm ~, 3,8 cm Tiefe) alas mit Messing ausgeldeidet ist und Glasrohre yon 2,~ cm ~ einzuftihren gestattet. Direkt an den Kristall setzt man den Photomultiplier (RCA 5819 oder Dumont 6292). Der Kristall ist auf allen Seiten yon einem 5,08 cm dieken Bleimantel in einer H6he yon 22,9 em umgeben. -- Die Verff. haben mit diesem Z/~hler die i3iJ-Aktivit(tt in Blut nach intraven6ser Injektion yon 10#C 131j gemessen. Die Ergebnisse sind viel weniger vom Probevotumen abh~ngig als bei den iibliehen Zihlern, auBerdem sind die Impulsraten im Gegensatz zu den VerhMtnissen bei den konventionellen Z~hlern sofort naeh der Blutentnahme, naeh 1/2 Std und naeh Zentrifugieren gleich. i j. Lab. clin. Med. 50, 653--656 (1957). Univ. Cleveland, Ohio (USA). KLiUS ~I~ODEI~SEN Porosit~tsbestimmung. G. L. CLi~: und C. H. LIu 1 erreehnen dig Porosit~t aus der Absorption einer monochromatischen R5ntgenstrahlung. Wenn der lineare Absorptionskoeffizient bekannt ist und in dem porSsen Material keine Vorzugs- richtung existiert, eignet sich diese Methode besonders zu routinemil~igen Betriebs- kontrollen, well sie zerst5rungsfrei und schnell arbeitet. Die Porositit P ergibt 2,303 lg I/Io sich aus folgender Gleiehung: P = 1 + ~ , wobei lg I/I o der Logarith- runs des gemessenen Intensititsverhiltnisses zwischen geschwichtem und un- gesehwichtem Strahl, # der lineare Absorptionskoeffizient und X~ die Schiehtdicke des durchstrahlten porSsen XSrpers ist. (Ira Original ist in der Gleichung tin Druckfeh]er.) Wem~ der AbsorptionskoeffizierLt nieht bekannt ist, mul~ er zuvor aus der Gleichung bestimmt werden, nachdem fiir einen KSrper bekannter und gleichmi6iger Porositgt das Intensititsverhiltnis gemessen worden ist. Die Verff. benutzen die durch Zirkoniumoxyd gefilterte Molybdinstr~hhng (40 kV, 10 Milli- amp.). Die Mittelwerte der dnrch RSntgenstrahlabsorption gemessenen Porositgten stimmen zufriedenstellend mit pyknometrisch gefundenen Werten iiberein. i Analyt. Chemistry 29, 1539--1541 (1957). Univ. Urbana, Ill. F. I~OSE~DAgL Die Bestimmung yon Verunreinigungen dureh Aufnahme der Sehmelz- und Erstarrungskurven wird yon E.F.G. HERI~GTON i kritisch untersucht, da bei diesen Methoden hiufig gro~e Differenzen auftreten. Wesentlich ist besonders bei Aufnahme der Erstarrungskurve, daft sich alas System im thermodynamisehen Gleichgewicht befindet; dessen Einstellung kann durch kr~ftiges Riihren begi~nstigt

Die Bestimmung von Verunreinigungen durch Aufnahme der Schmelz- und Erstarrungskurven

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Page 1: Die Bestimmung von Verunreinigungen durch Aufnahme der Schmelz- und Erstarrungskurven

Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und l~eagentien 203

auf ihre l~adioaktivitit bin zu untersuchenden Probe in 10 ml dieser Schltillations- fliissigkeit, lal3t die Ze]le, welehe im Original beschrieben ist, 1/2 Std im Dunkeln stehen, bringt vorher zwischen Multiplier und aufgegebene L5sung etwas SiliconS1 (Dow-Corning-200, Viscosit~t 1000 cSt bei 25 ~ C) und kann naeh Einschaltung der Hochspannung mit der Aktivit~tsmessung beginnen. Der Verf. zeigt am Beispiel der Naphthalinbestimmung in Teer5t nach dem Prinzip der Verdi~nnungsanalyse mit iaC-Naphthalin und am Beispiel der Bestimmung des mit Tritium markierten Trioleins die Brauchbarkeit seiner Methode fiir normale analytische Aufgaben. Ffir die Messung kleinster Aktiviti~tsmengen eignet sich die Methode nicht.

Analyt. Chemistry 29, 1570--1573 (1957). Amer. Cyanamid Co., Bound Brook, N.J . (USA). ](LAUS BtCODEI~SEi~

Uber einen verbesserten Scintillationsziihler mit Na(T1)J-Kristall, der bei kleinen uad groBen Probemengen (3--20 ml) die gleiehe Erfassung der Strahlung radio- aktiver, gelSster Isotope gew~hrleistet, berichten W. J. MACI~TYg~ und J . H . CEgISTIE z. Auch fiir radioaktive Pr/~parate, dig ihre Akt iv i t i t inhomogen verteilt enth~lten, z .B. Blut, ist tier Zihler gut zu verwenden. Der ](ristall (je 5,08 cm Durchmesser und H5he) besitzt ein Bohrloch, (2,9 cm ~ , 3,8 cm Tiefe) alas mit Messing ausgeldeidet ist und Glasrohre yon 2,~ cm ~ einzuftihren gestattet. Direkt an den Kristall setzt man den Photomultiplier (RCA 5819 oder Dumont 6292). Der Kristall ist auf allen Seiten yon einem 5,08 cm dieken Bleimantel in einer H6he yon 22,9 em umgeben. - - Die Verff. haben mit diesem Z/~hler die i3iJ-Aktivit(tt in Blut nach intraven6ser Injektion yon 10#C 131j gemessen. Die Ergebnisse sind viel weniger vom Probevotumen abh~ngig als bei den iibliehen Zihlern, auBerdem sind die Impulsraten im Gegensatz zu den VerhMtnissen bei den konventionellen Z~hlern sofort naeh der Blutentnahme, naeh 1/2 Std und naeh Zentrifugieren gleich.

i j . Lab. clin. Med. 50, 653--656 (1957). Univ. Cleveland, Ohio (USA). KLiUS ~I~OD EI~SEN

Porosit~tsbestimmung. G. L. C L i ~ : und C. H. LIu 1 erreehnen dig Porosit~t aus der Absorption einer monochromatischen R5ntgenstrahlung. Wenn der lineare Absorptionskoeffizient bekannt ist und in dem porSsen Material keine Vorzugs- richtung existiert, eignet sich diese Methode besonders zu routinemil~igen Betriebs- kontrollen, well sie zerst5rungsfrei und schnell arbeitet. Die Porosi t i t P ergibt

2,303 lg I/Io sich aus folgender Gleiehung: P = 1 + ~ , wobei lg I / I o der Logarith-

runs des gemessenen Intensit i tsverhiltnisses zwischen geschwichtem und un- gesehwichtem Strahl, # der lineare Absorptionskoeffizient und X~ die Schiehtdicke des durchstrahlten porSsen XSrpers ist. (Ira Original ist in der Gleichung t in Druckfeh]er.) Wem~ der AbsorptionskoeffizierLt nieht bekannt ist, mul~ er zuvor aus der Gleichung bestimmt werden, nachdem fiir einen KSrper bekannter und gleichmi6iger Porositgt das Intensi t i tsverhi l tnis gemessen worden ist. Die Verff. benutzen die durch Zirkoniumoxyd gefilterte Molybdinstr~hhng (40 kV, 10 Milli- amp.). Die Mittelwerte der dnrch RSntgenstrahlabsorption gemessenen Porositgten stimmen zufriedenstellend mit pyknometrisch gefundenen Werten iiberein.

i Analyt. Chemistry 29, 1539--1541 (1957). Univ. Urbana, Ill. F. I~OSE~DAgL

Die Bestimmung yon Verunreinigungen dureh Aufnahme der Sehmelz- und Erstarrungskurven wird yon E . F . G . HERI~GTON i kritisch untersucht, da bei diesen Methoden hiufig gro~e Differenzen auftreten. Wesentlich ist besonders bei Aufnahme der Erstarrungskurve, daft sich alas System im thermodynamisehen Gleichgewicht befindet; dessen Einstellung kann durch kr~ftiges Riihren begi~nstigt

Page 2: Die Bestimmung von Verunreinigungen durch Aufnahme der Schmelz- und Erstarrungskurven

204 ]3ericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

werden. Auch viscose Fliissigkeiten ergeben leicht falsehe Werte. Der Gehalt an Verunreinigungon kann durch Vergleich mi t der reinen Substanz graphisch oder rechnerisch ermittel~ werden. - - SchlieBlich werden zwei Appara turen zur Auf- nahme yon Schmelzkurven beschrieben. ]3ei der einen steckt ein kleines Ca]ori- metergef/~B aus Zinn so in einer elektrisch geheizten Metal]hiille, dab eine Luft- schich~ dazwischen ist. Das ganze befmdet sich in einem Dowar-Gefi~B. ]3eim andern wird ein Kupferblock mi t 6 ]3ohrungen versehen. Ffinf davon t ragen Silber- gef/~I]e mi t Thermoelementen, deren zweite L6tste]len sich in der sechsten ]3ohrung befinden. Der ]3lock, der ebenfalls in einem Dewar-Gef/~B steht, wird durch eine Drahtwicldung elektrisch geheizL In vier Silbergef/~Ben befinde~ sich dio Probe- substanz, im fiinften eine gentigend reine Substanzprobe. Aus dem Verlauf der Schmelzkurven kann dana au f die Menge an Verunreinigungen geschlossen werden.

1 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 17, 15--22 (1957). Chem. Res. Lab., Teddington, Middlesex (England). G. DE~K

Verwendung yon Thiosalzen in der Analyse. Zur Abtrennung des Rhenium8 und Antimons von Quecksilber geht man nach G. ]3. S. SALAnlA 1 wie bei der Ab- t rennung des Arsens, Molybd~ins und Tellurs vom Quecksilber ~ yon den mi t Natriumsulfid hergestellten Thiosalzl6sungen des Quecksilbers und dos ent- sprechenden Metalles aus und zersetzt in einem aliquoten Tell das Quecksflber- thiosMz bei niedriger Temperatur mi t Ammoniumaceta~ zu HgS, in einem anderen Miquoten Teil der L6sung zersetzt man beide ThiosMze mi t Salzs~iure zu den Sulfiden. ]3ei Rhenium miissen auBer 12 n Salzs~ure 10--15 g Ammonimn- sulfat zugesetzt werden, um die vollst/~ndige F/~llung Ms Rheniumheptasulf id zu erreichen. ]3ei Ant imon fa]lt m a n das HgS allein durch Erhi tzen der Thio- salzl6sung mi t 12 n Salzs&ure, den Iqiedcrschlag w/~scht man zun/ichst mi t 6 n Salzs/~ure un4 dann mi t Wasser. t tgS und Sb2S 5 werden beim Erhi tzen der Thio- salzl6sung mi t 2 n Salzs~ure zusammen gefs Platin, Gold, Selen und Zinn lassen sich nach dieser Methode nicht vom Quecksilber abtrenaen.

Platin, Gold, Selen, Arsen, Rhenium und Molybdiin lassen sich von Blei nach G. ]3. S. SALARIA a ebenfalls mi t Hiffe der Thiosalz-Zersetzungsmethode abtrennen. P la t in wird yon ]31ei dutch Erhi tzen der Thiosalzl6sung in 6 n salzsaurer L6sung als Sulfid abgetrennt . I m Fi l t ra t kann man das ]31ei nach Neutralisation, Natriumsulfid- zugabe und Versetzen mi t 6 n Essigs/~ure dutch Erhi tzen als SuLCid f&llen. Gold l~Bt sich nach der gleichen Methode abtrennen. Zur Selen-]3lei-Trennung 16st man das ]31eiselenid in der ben6tigten Menge 8 n Natronlauge und vers wie bei dcr P la t inab t rennung weiter. Arsen l~Bt sich wie Pla t in abtrennen. Man kann aber auch mit 10--15 g Ammoniumaceta t in der I(/~lte zersetzen u n d so nur ]31eisulfid ausfiillen. In jedem Falle muB das ]31eiarsenat zun~chst in 8 n l~atronlauge gel6st werden, t~henium and Molybd/~n werden wie bei Arsen abgetrennt . Tellur, Ant imon und Zinn k6nnen nicht nach dieser Methode abget rennt werden.

Eine weitere Mitteilung yon G. ]3. S. SALARIA a betrifft die ]3estimmungen von Antimon(V), P la t in und ]31ei. - - Antimon(V) l/~Bt sich bestimmen, indem man es mi t Itiffe eines groBen Oberschusses an 2 n Natriumsulfidl6sung in das 16sliche Thiosalz iiberfiihrt, dieses mi t einem ebenfa]ls groBen ~berschuB an 2 n Salzs/iure zum Antimonpentasulf id zersetzt, das Sb2S 5 abfiltriert, mi t Wasser, Atkohol sowie fi, ther w/~scht, t rocknet und w~gt. Die Redukt ion vor der Ant imonbes t immung kann also fortgelassen werden. - - ]3ei der Platinbestimmung 5 nach der Thiosalz- Zersetzungsmethode kann die Essigs/~ure durch 12 n Salzs/~ure ersetzt 'werden. Man muB hierbei Ammoniumaceta t zusetzen, bei 105 ~ C t rocknen und kann als PtS~ �9 3 I-I~O w~igen. - - Die .Bleibestimmung 6 gelingt, wenn man zur Probel6sung einen UberschuB an l~atronlauge und Natr ium- oder Ammoniumsulfidl6sung