12
Die Stadtteilzeitung Ausgabe Nr. 20 - April 2005 Zeitung für bürgerschaftliches Engagement und Stadtteilkultur www .stadtteilzeitungen.de/schoeneber g In dieser Ausgabe: Campina-Spielplatz- S. 2 initiative geht weiter Sommerferienangebote S. 2 des Nachbarschaftsheim Zeit für Tanz S. 3 in Schulen Margit Zauner (SPD) S. 4 Mitglied der BVV Vinos y Tapas S. 5 Spanischer Wein Springende Bücher S. 5 in der Beckerstraße Anti-Gewalt-Training S. 8 in Robert-Blum-Schule Bücher basteln S. 8 in Friedenau Kiezfonds S. 9 Kolonnenstraße Gesund Essen in S. 9 der Crellestraße Neues vom AKC S.10 am Breslauer Platz Kulturbüro im S. 11 Friedenauer Kiez VHS: Elke Schulze- S. 12 Eggebrecht Liebe Leserinnen und Leser, ein kleines Jubiläum gilt es zu feiern! 20 Jahre - nein - schön wär’s - 20 Ausgaben Stadtteil- zeitung haben wir auf den Weg gebracht. Die kleine, sympathi- sche Redaktion hat in den letz- ten zwei Jahren viele interes- sante Menschen kennenlernen können. Es ist faszinierend, mit welcher Vielfalt unserer Stadt- teil aufwartet. Unsere 12 Seiten Stadtteilzeitung können jeden Monat nur einen Bruchteil von dem wiedergeben, was uns die Nachbarschaft zu erzählen hat. Wir wollen am Ball bleiben. Da- her möchte ich an dieser Stelle wieder auf unser Spendenkon- to aufmerksam machen: Nachbarschaftsheim Schöneberg Kontonr. 3 106 105 BLZ 100 205 00 Bank für Sozialwirtschaft Stichwort: Stadtteilzeitung Machen Sie uns doch ein klei- nes Geburtstagsgeschenk! Bei Angabe Ihrer Adresse können wir Ihnen eine Spendenbe- scheinigung zukommen lassen! Vielen Dank und bleiben Sie uns gewogen! Preußische Bauten - eine architektonische Entdeckungstour Kleistpark, alliiertes Kontrollratsgebäude, Königskolonnaden, ca. 1950 Foto: Archiv Tempelhog- Lesepaten für die Teltow-Grundschule gesucht Fachtag für Familien Ihr Ihr e Z e Z eitung für Schöneb eitung für Schöneb er er g - F g - F rie rie denau - Ste denau - Ste glitz glitz Zeugen der Geschichte Schönebergs Wie Dinosaurier liegen sie ent- lang der Grunewaldstraße bis zum Kleistpark, Relikte einer ver- gangenen Zeit: Für Justiz und Verwaltung, aber auch für die Kunst und Wissenschaft wurde hier gebaut. Ein bisschen überdi- mensioniert, mitten im Wohnge- biet, ohne Vorplatz, wirken sie fast fehl am Platz, obwohl sie intensiv genutzt werden. Sie sind Zeugen der wechselvollen Schö- neberger Geschichte. Die Architekten der zweiten Hälf- te des neunzehnten Jahrhun- derts bemühten sich bei der Lö- sung ihrer zahlreichen traditio- nellen und neuen Bauaufgaben, die Formsprache vergangener Epochen wiederzubeleben. Schon vorher, in der Schaffenszeit Schinkels, gab es Rückgriffe auf die Antike oder Gotik. Spätes- tens mit der Gründung des Kai- serreichs 1871 setzte sich der so- genannte Historismus durch. Romanische, gotische, ja sogar die maurische Architektur wurde wiederentdeckt. Später kam die Nachahmung der Renaissance, dann die Wiederentdeckung des Barocks hinzu, wobei durch Vermischung neuerer und älterer Stilelemente eine Neuentwick- lung angestrebt wurde. Die so ge- schaffenen Bauten zeigen mei- stens die absoluten Abmessun- gen ihrer Stilvorbilder, während die Proportionen nur noch mehr oder weniger ähnlich sind. Neue Baustoffe kamen zum Einsatz. Auch die alten Raumprogramme, wie z. B. bei einem Schloss wa- ren nicht auf die neuen Anfor- derungen übertragbar. In dieser Auseinandersetzung musste sich früher oder später das Neue durchsetzen, was jedoch erst nach dem Ersten Weltkrieg der Fall war. Fortsetzung Seite 6 Baustelle Familie Tagung für Eltern und andere Interessierte Heute Mutter und Vater zu wer- den heißt auch, sich auf viele of- fene Fragen und wenig Gewiss- heit einstellen zu müssen. Die Verunsicherung vieler, ja viel- leicht der meisten Eltern in Fra- gen der Erziehung und des Zu- sammenlebens mit ihren Kindern ist offensichtlich. Familie als Bau- stelle bedeutet: Die Beziehungen in der Familie, das familiäre Ge- schehen, sind immer im Fluss, sind ständig "in Arbeit". Familie ist ein Lernprozess für alle Betei- ligten. Die Tagung möchte Eltern Mut machen, sich Unterstützung zu holen und andere Blickwinkel auszuprobieren. Am 22. April beginnt sie mit einer Podiums- diskussion. Der 23. April bietet umfangreiche Workshopangebo- te im Jugend- und Familienzen- trum Jeverstraße 9 und im Nachbarschaftsheim MITTELHOF. Mehr dazu erfahren Sie im Interview mit Gerald Saathof vom Familientreffpunkt des Nachbarschaftsheim MITTELHOF auf Seite 4 Werden Sie Lesepate/patin! Die Pisa-Studie hat es an den Tag gebracht: Die Vorschulkinder, vor allem diejenigen aus bildungsfer- nen und sozial benachteiligten Familien, bringen oft so große Sprachdefizite mit, dass die Grundschulen diesen Rückstand nicht mehr allein durch den Re- gelunterricht ausgleichen kön- nen. Nicht selten fehlen diesen Kindern mehr als 600 Vorlese- stunden. Die Bilderbuchphase, die ja pa- rallel zum Sprechenlernen einset- zen sollte, ist nicht nur wichtig für den Spracherwerb, sondern - in noch viel stärkerem Maße - in Bezug auf die Fähigkeit, sich et- was vorzustellen, zu imaginieren und damit das symbolische Den- ken zu formen. Erst diese Fähig- keiten ermöglichen einen kreati- ven und reflexiven Umgang mit Sprache. Was heute an den Grundschulen fehlt, sind einerseits ansprechen- de Bilderbücher und verlässliche Bezugspersonen, die diese in Kleingruppen vorlesen bzw. vor- lesen lassen. Fortsetzung auf Seite 6 Isegrimm, Grimbart und Hase Lampe Goethes "Reineke Fuchs" im Schloßparktheater "Pfingsten das liebliche Fest war gekommen..." - wer kennt diese Zeilen nicht, und so manches an- dere geflügelte Wort auch, das uns aus diesem Text entgegen- kommt. Kann man das über- haupt noch hören und noch da- zu seinen Spaß dabei haben? Man kann, vor allem, wenn es so vor- züglich dargeboten wird wie von Uwe Dreves und Dirk Siegel im Schloßparktheater. Szenische Le- sung nennt man das ja wohl, was die beiden veranstalten. Ein Rezitator und ein Pianist? Ach herrjeh! Nee, nee, kein steifes Pa- thos - ein Fuß vor und Hand auf's Herz - da wird dargestellt und vor- gelebt, daß man des Königs Hof- staat vor sich sieht: Isegrim der Wolf, Grimbart der Dachs, der Hase Lampe - und natürlich Rei- neke selbst, der schlaue und - nach alter Lesart - verlogene und betrügerische Fuchs, der sich mit List und Tücke aus allen gefähr- lichen Situationen herauswindet und sich gleich noch die Beute unter den Nagel reißt. Fortsetzung Seite 7

Die Stadtteilzeitung "Film ab" - vom 11. bis 15. Juli Abenteuer & Co - vom 18. bis 22. Juli Die Aktionen für Kinder und Ju-gendliche zwischen acht und dreizehn Jahren finden jeweils

  • Upload
    ngodang

  • View
    215

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

Die Stadtteilzeitung

Ausgabe Nr. 20 - April 2005

Zeitung für bürgerschaftliches Engagement und Stadtteilkulturwww.stadtteilzeitungen.de/schoeneberg

In dieser Ausgabe:

Campina-Spielplatz- S. 2initiative geht weiter

Sommerferienangebote S. 2 des Nachbarschaftsheim

Zeit für Tanz S. 3 in Schulen

Margit Zauner (SPD) S. 4 Mitglied der BVV

Vinos y Tapas S. 5Spanischer Wein

Springende Bücher S. 5 in der Beckerstraße

Anti-Gewalt-Training S. 8in Robert-Blum-Schule

Bücher basteln S. 8in Friedenau

Kiezfonds S. 9 Kolonnenstraße

Gesund Essen in S. 9 der Crellestraße

Neues vom AKC S.10am Breslauer Platz

Kulturbüro im S. 11Friedenauer Kiez

VHS: Elke Schulze- S. 12Eggebrecht

Liebe Leserinnen und Leser,

ein kleines Jubiläum gilt es zufeiern! 20 Jahre - nein - schönwär’s - 20 Ausgaben Stadtteil-zeitung haben wir auf den Weggebracht. Die kleine, sympathi-sche Redaktion hat in den letz-ten zwei Jahren viele interes-sante Menschen kennenlernenkönnen. Es ist faszinierend, mitwelcher Vielfalt unserer Stadt-teil aufwartet. Unsere 12 SeitenStadtteilzeitung können jedenMonat nur einen Bruchteil vondem wiedergeben, was uns dieNachbarschaft zu erzählen hat.Wir wollen am Ball bleiben. Da-her möchte ich an dieser Stellewieder auf unser Spendenkon-to aufmerksam machen:

NachbarschaftsheimSchönebergKontonr. 3 106 105BLZ 100 205 00Bank für Sozialwirtschaft Stichwort: Stadtteilzeitung

Machen Sie uns doch ein klei-nes Geburtstagsgeschenk! BeiAngabe Ihrer Adresse könnenwir Ihnen eine Spendenbe-scheinigung zukommen lassen!

Vielen Dank und bleiben Sieuns gewogen!

Preußische Bauten - eine architektonische Entdeckungstour

Kleistpark, alliiertes Kontrollratsgebäude, Königskolonnaden, ca. 1950 Foto: Archiv Tempelhog-

Lesepaten für die Teltow-Grundschule gesucht

Fachtag für Familien

�IhrIhre Ze Zeitung für Schönebeitung für Schönebererg - Fg - Frieriedenau - Stedenau - Steglitzglitz

Zeugen der GeschichteSchönebergsWie Dinosaurier liegen sie ent-lang der Grunewaldstraße biszum Kleistpark, Relikte einer ver-gangenen Zeit: Für Justiz undVerwaltung, aber auch für dieKunst und Wissenschaft wurdehier gebaut. Ein bisschen überdi-mensioniert, mitten im Wohnge-biet, ohne Vorplatz, wirken siefast fehl am Platz, obwohl sieintensiv genutzt werden. Sie sindZeugen der wechselvollen Schö-neberger Geschichte.Die Architekten der zweiten Hälf-te des neunzehnten Jahrhun-derts bemühten sich bei der Lö-sung ihrer zahlreichen traditio-

nellen und neuen Bauaufgaben,die Formsprache vergangenerEpochen wiederzubeleben. Schonvorher, in der SchaffenszeitSchinkels, gab es Rückgriffe aufdie Antike oder Gotik. Spätes-tens mit der Gründung des Kai-serreichs 1871 setzte sich der so-genannte Historismus durch. Romanische, gotische, ja sogardie maurische Architektur wurdewiederentdeckt. Später kam dieNachahmung der Renaissance,dann die Wiederentdeckung desBarocks hinzu, wobei durchVermischung neuerer und ältererStilelemente eine Neuentwick-

lung angestrebt wurde. Die so ge-schaffenen Bauten zeigen mei-stens die absoluten Abmessun-gen ihrer Stilvorbilder, währenddie Proportionen nur noch mehroder weniger ähnlich sind. NeueBaustoffe kamen zum Einsatz.Auch die alten Raumprogramme,wie z. B. bei einem Schloss wa-ren nicht auf die neuen Anfor-derungen übertragbar. In dieserAuseinandersetzung musste sichfrüher oder später das Neuedurchsetzen, was jedoch erstnach dem Ersten Weltkrieg derFall war.

Fortsetzung Seite 6

BaustelleFamilieTagung für Eltern und andereInteressierte

Heute Mutter und Vater zu wer-den heißt auch, sich auf viele of-fene Fragen und wenig Gewiss-heit einstellen zu müssen. DieVerunsicherung vieler, ja viel-leicht der meisten Eltern in Fra-gen der Erziehung und des Zu-sammenlebens mit ihren Kindernist offensichtlich. Familie als Bau-stelle bedeutet: Die Beziehungenin der Familie, das familiäre Ge-schehen, sind immer im Fluss,sind ständig "in Arbeit". Familieist ein Lernprozess für alle Betei-ligten.Die Tagung möchte Eltern Mutmachen, sich Unterstützung zuholen und andere Blickwinkelauszuprobieren. Am 22. Aprilbeginnt sie mit einer Podiums-diskussion. Der 23. April bietetumfangreiche Workshopangebo-te im Jugend- und Familienzen-trum Jeverstraße 9 und imNachbarschaftsheim MITTELHOF.Mehr dazu erfahren Sie imInterview mit Gerald Saathofvom Familientreffpunkt desNachbarschaftsheim MITTELHOFauf Seite 4

Werden Sie Lesepate/patin!Die Pisa-Studie hat es an den Taggebracht: Die Vorschulkinder, vorallem diejenigen aus bildungsfer-nen und sozial benachteiligtenFamilien, bringen oft so großeSprachdefizite mit, dass dieGrundschulen diesen Rückstandnicht mehr allein durch den Re-gelunterricht ausgleichen kön-nen. Nicht selten fehlen diesenKindern mehr als 600 Vorlese-stunden.Die Bilderbuchphase, die ja pa-rallel zum Sprechenlernen einset-zen sollte, ist nicht nur wichtigfür den Spracherwerb, sondern -

in noch viel stärkerem Maße - inBezug auf die Fähigkeit, sich et-was vorzustellen, zu imaginierenund damit das symbolische Den-ken zu formen. Erst diese Fähig-keiten ermöglichen einen kreati-ven und reflexiven Umgang mitSprache.

Was heute an den Grundschulenfehlt, sind einerseits ansprechen-de Bilderbücher und verlässlicheBezugspersonen, die diese inKleingruppen vorlesen bzw. vor-lesen lassen.

Fortsetzung auf Seite 6

Isegrimm, Grimbart und Hase Lampe

Goethes "Reineke Fuchs" im Schloßparktheater"Pfingsten das liebliche Fest wargekommen..." - wer kennt dieseZeilen nicht, und so manches an-dere geflügelte Wort auch, dasuns aus diesem Text entgegen-kommt. Kann man das über-haupt noch hören und noch da-zu seinen Spaß dabei haben? Mankann, vor allem, wenn es so vor-züglich dargeboten wird wie vonUwe Dreves und Dirk Siegel imSchloßparktheater. Szenische Le-sung nennt man das ja wohl,was die beiden veranstalten. EinRezitator und ein Pianist? Ach

herrjeh! Nee, nee, kein steifes Pa-thos - ein Fuß vor und Hand auf'sHerz - da wird dargestellt und vor-gelebt, daß man des Königs Hof-staat vor sich sieht: Isegrim derWolf, Grimbart der Dachs, derHase Lampe - und natürlich Rei-neke selbst, der schlaue und -nach alter Lesart - verlogene undbetrügerische Fuchs, der sich mitList und Tücke aus allen gefähr-lichen Situationen herauswindetund sich gleich noch die Beuteunter den Nagel reißt.

Fortsetzung Seite 7

Die Stadtteilzeitung Nr. 20 - April 2005Seite 2

Tempelhof-SchönebergOrtsverband Friedenau

Die CDU Fraktion Tempelhof-Schöneberg lädt ein zum

2. Rathausgesprächmit Eberhard Diepgen (CDU)und Walter Momper (SPD)

Politik für Berlin13.4.2005, 19:30 UhrBVV-Sall im Rathaus

Schöneberg

Frau Knöttke unddas Zeitgeschehen...

SchönesFriedenau?Na, alle jut über Ostern ge-kommen? War doch janichschlecht, oder? Dit Wetter hätt'n bißchen schöner sein könn',aba dit is ja imma ditselbe inunsan Breiten, man weeß nie,wat einen trifft, und 'n biß-chen Sonne hatt'n wir ja ooch,und die Vögel schmettern,was das Zeug hält - hatt ickrichtich vermißt! Endlich gabsmal genug Parkplätze, wo soville verreist warn, und dieTouris sind alle inne Innenstadtgewesen, da hatte man hiermal Ruhe. Ick hab mir denWuffke geschnappt und binmit ihm durch unser schönetFriedenau geloofen. Langsamverschwindet ja der Winter-dreck, und die Krokusse undSchneeglöckchen sind oochschon da. Aba wenn man sichhier so umkiekt, wird eim'ooch nich besser - der Wal-ther-Schreiber-Platz zum Bei-spiel is doch völlig tot: Ebbing-haus weg, Hertie dunkel -abends is dit 'ne richtige Wüs-te. Sieht aus wie zur Verdun-kelungszeit, sagt meine Mut-ter. Soll dit nu' so bleib'n?fragt sich Eure

Elfriede Knöttke

Sommerferien-Angeboteim Nachbarschaftsheim Schöneberg für Kinder und Jugendliche

Vom 28. Juni bis 12. Juli 2005organisiert das Kinder- und Ju-gendzentrum VD13 des Nach-barschaftsheim Schöneberg eineBegegnungsreise in die Türkei.Eingeladen sind Jugendliche zwi-schen 14 und 16 Jahren. ImVordergrund der Reise steht derAustausch und die Zusammen-arbeit mit einer türkischen Ju-gendgruppe. Es gilt zu erfahren,welche Unterschiede oder auchGemeinsamkeiten sich durch dasLeben in einem Dorf und in einerGroßstadt wie Berlin ergeben.Damit dies gelingt, wird nichtnur geredet, sondern zusammengearbeitet. Mit den türkischenJugendlichen und deren Familienwird gemeinsam eine Schule re-noviert - so können sich alle ken-nen lernen.

Spaß und Erholung sollen natür-lich auch nicht zu kurz kommen.Nach der Begegnung im Dorfgeht die Reise ans Meer in einJugendhotel in der Nähe vonIzmir. Weiterhin sind Besuchevon Istanbul und Bergam ge-plant. Der Aufenthalt in derTürkei wird von den Jugendli-chen mit Video- und Fotokamerafesthalten, um später Erfahrun-gen und Erlebnisse veröffent-lichen zu können.

Die Reisekosten betragen proTeilnehmer/in 330 Euro. Wer mit-reisen möchte oder mehr überdie Reise in die Türkei erfahrenmöchte, kann sich im Kinder-und Jugendzentrum VD13, Tele-fon 75 60 60 23 oder 85 60 4952, informieren.

Eine deutsch-französische Jugend-begegnung nach Les Sablesd´Olonne an der Atlantikküstesucht noch Teilnehmer/innen:Zwölf- bis Sechzehnjährige kön-nen vom 24. Juni bis 4. Juli für220 E an der Reise teilnehmen.Informationen und Anmeldungim Kifrie Musik- und Medien-zentrum, Telefon 8 55 40 70

Innerhalb Berlins organisieren die

Schülerclubs des Nachbarschafts-heim Schöneberg im Zeitraumvom 24. Juni bis 2. Juli eine Kin-derreise in das "BungalowdorfNord" in der Wuhlheide. DiesesAngebot richtet sich an Jugend-liche zwischen neun und zwölfJahren und kostet 175 E proTeilnehmer/in. Informationen undAnmeldung im Schülerclub Oasein der Uckermark-Grundschule,Telefon 75 60 49 91 oder im BT-Schülerclub in der Teltow-Grund-schule, Telefon 78 71 89 85

In den ersten vier Ferienwochenbietet das Kinder- und Jugend-zentrum VD 13 in Zusammen-arbeit mit dem Jugend- und Fa-milienzentrum JeverNeun desNachbarschaftsheim Schönebergverschiedene Sommeraktionenauf dem Grazer Platz an:Spielzeit - vom 27. Juni bis 1. Juli Theaterwoche - vom 4. bis 8. Juli Medienwoche "Film ab" - vom11. bis 15. Juli Abenteuer & Co - vom 18. bis22. Juli

Die Aktionen für Kinder und Ju-gendliche zwischen acht unddreizehn Jahren finden jeweilsMo, Di, Do von 10 bis 14 Uhrund Mittwoch und Freitag von10 bis 17 Uhr statt und kosten15 E pro Woche (zuzüglich Fe-rienpass). Information und An-meldung im Kinder- und Jugend-zentrum VD 13, Tel. 85 60 49 52

Das Spielmobil wird von Kinder-und Jugendarbeit des Nachbar-schaftsheim Schöneberg vom27. Juni bis 8. Juli und vom 25.Juli bis 5. August auf die Reisegeschickt. Das Spielmobil gas-tiert Mo, Di, Do von 14 bis 16Uhr auf dem Grazer Platz, Miund Fr von 16 bis 20 Uhr aufdem Dürerplatz. Das kostenfreieAngebot richtet sich an Kinderund Jugendliche zwischen vierund zwölf Jahren. Anmeldungensind nicht erforderlich. Infos dazuim Kinder- und JugendzentrumVD 13, Telefon 85 60 49 52.

Türkei? Frankreich? Oder Wuhlheide und Grazer Platz

"Unser Platz zum Spielen"macht SchuleCampina, eines der führenden Milch verarbeitenden Unternehmen in Deutschland, und der Berliner Senatsetzen ihre bereits im Vorjahr erfolgreich begonnene Spielplatzinitiative fort. Wurden im vergangenen Jahröffentliche Spielplätze saniert, so soll in 2005 in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderhilfswerksowie Eltern- und Jugendorganisationen die Spielraumsituation auf Schulhöfen verbessert werden.

Schüler, Eltern und Lehrer sinddiesmal aufgerufen, Defizite aufihren Schulspielplätzen aufzuzei-gen und sich mit ihren Ideen umdie Neugestaltung zu bewerben.Einsendeschluss ist der 31. Mai2005.

"Kinder sind unsere Zukunft. Siesollen sich gesund entfalten kön-nen. Bewegung ist dabei das Aund O. Mit der Fortsetzung derSpielplatzinitiative will CampinaMark Brandenburg einen nach-haltigen Beitrag zur gesundenEntwicklung der Kinder in derRegion leisten", so Detlef Holst,Vorsitzender der Geschäftsfüh-rung von Campina Deutschland. Wie im Vorjahr sollen insgesamtwieder zehn Spielplätze gezieltmodernisiert und renoviert wer-den. Schwerpunkte sind: - Modernisierung von vorhan-

denen stationären Spielanla-gen an den Schulen,

- Schaffung von Spielräumen, - Anschaffung von neuen statio-

nären Spielgeräten und päda-gogisch sinnvolle Erweiterungder Spielanlagen,

- bei Schulhöfen mit Platzpro-blemen: Anschaffung von mo-bilen Spielgeräten, die nur zuden Schul- und Pausenzeitenzum Einsatz kommen,

- Anschaffung von kindgerech-ten Sportgeräten auf demSchulhof.

Die Finanzierung erfolgt überden Verkauf von Campina-Milch-produkten. Für jede verkauftePackung wird ein bestimmterBetrag zur Spielplatzsanierungbereitgestellt. Die Summe be-trägt auch für den Aktionszeit-raum im Jahr 2005 mindestens50.000 Euro.

Berlins Bildungssenator KlausBöger findet die Initiative großar-tig: "Ich freue mich, dass Campi-na mithelfen will, für die Berlinerund Brandenburger SchülerSpielräume neu zu gestalten.Schüler, Lehrer und Eltern sindaufgerufen, sich für die Neuge-staltung zur bewerben. Entspre-chende Konzepte könnten bei-spielsweise innerhalb von Pro-jekttagen an den Schulen ent-wickelt werden", so der Senatorfür Bildung, Jugend und Sport.

Schicken Sie ihre Bewerbungenund Konzepte bis zum 31. Mai2005 anCampina MilchprodukteKennwort: "Spielplatzinitiative"An den Kanitzen 7 04910 Elsterwerdaoder bewerben Sie sich direkt imInternet unter www.campina.de.

Eine unabhängige Jury, beste-hend aus Kindern, Eltern, Leh-rern, Vertretern des Senats, desDeutschen Kinderhilfswerks undvon Campina, wählt Anfang Ju-ni unter den eingegangenen Vor-schlägen 10 Spielplätze aus, diewährend der großen Ferien sa-niert werden sollen. Weitere In-formationen zur Spielplatzinitia-tive 2005 finden Sie auf den Pla-katen in den Schulen, auf denMilchverpackungen von Campi-na, im Internet unter www.cam-pina.de oder Telefon 6806-127.

Elfie Amend

Aufruf zur Spielplatzinitiative 2005 auf Berliner Schulhöfen

Blau-Silber Berlin Tanzsportclub e.V.

Tanzen macht Spaßund hält fit in jedem Alter !

Der Tanzsportclub Blau-SilberBerlin ist ein moderner Tanzclubmitten im Herzen von Berlin-Friedenau.Im "Schlesiensaal" des Rathau-ses Friedenau, im 2. Stock befin-den sich die Clubräume mit zweiTrainingssälen und einem gemüt-lichen Aufenthaltsraum, dem"Spiegelsaal". Der Eingang be-findet sich in der Rheinstraße 1,12159 Berlin.

Das vielseitige Sportangebot desTanzclubs reicht von Kindertanz,Hobbytanz für alle Altersstufen,Fit-Dance, HipHop, Jazz- undModern-Dance über Ballett,Tango Argentino bis hin zumTurniertraining in den Standard-und Lateintänzen.In Zusammenarbeit mit demLandessportbund Berlin bietetBlau-Silber im Modellprojekt"Coaching 50+" Gesellschafts-

tänze (auch für Einzelpersonen)in fröhlicher Runde an.

Darüber hinaus lädt Blau-Silberherzlich ein zur monatlichen"Kaffeetafel" an jedem 1. Sonn-tag im Monat und zum"Übungstanztreff" an jedem 3.Sonntag im Monat, jeweils um14.30 Uhr.

Neugierig geworden ?

Dann klicken Sie sich doch ein-fach mal ein in die Internet-Seitewww.blau-silber-berlin.de oderrufen Sie an unter 774 90 69!

Die StadtteilzeitungNr.20 - April 2005

Die Friedenauer Tänzerin, Choreographin und Tanzpadagogin Livia Patrizi

Zeit für Tanz in SchulenWas hat Royston Maldoom (Choreograph aus dem Film "Rhythm is it") mit Friedenau zu tun? Eine ganzeMenge, dank des Engagements der Friedenauer Tänzerin, Choreographin und Tanzpädagogin Livia Patrizi.

Sie zog aus dem Film "Rhythm isit" die logische Konsequenz,Tanz müsse überall an BerlinerSchulen von professionellen Tän-zern unterrichtet werden. Patrizinahm Kontakt zu Maldoom auf,der aufgrund seiner Erfahrungenin Berlin ein großes Interesse da-ran hat, seine Methode der Per-sönlichkeitsbildung durch Tanzbekannt zu machen. Am 10.April wird er über seine tänzeri-sche Kinder- und Jugendarbeit inEuropa und Afrika eine öffentli-che Lecture im Podewil halten(s.u.) Seine Popularität aus demFilm über die Inszenierung vonStrawinskys "Sacre du Prin-temps" unter der Leitung von SirSimon Rattle stärkt seine Positionals Mentor des von Livia Patriziinitiierten Berliner Projektes. Pa-trizi bringt Tanzschaffende ausTanz-Theatern, Tanzschulen, Ju-gendkultureinrichtungen undandere Tanzinitiativen mit Schul-pädagogen zusammen. Die Se-natsverwaltung für Schule, Ju-gend und Sport unterstützt dasVorhaben.

Livia Patrizi wuchs in Neapel aufund lebt seit 2000 mit ihren bei-den Kindern in Berlin. Ihre Aus-bildung erhielt sie an der Folk-wang Hochschule in Essen. Siekennt die Bühnen von Rom, Nea-pel, Basel, Stockholm, Paris,Weimar und Berlin, erteilte ne-ben eigenen Gastspielen dendortigen Tanzensembles profes-sionellen Tanzunterricht undtanzte mit namhaften internatio-nalen Tanzcompanies wie jenenvon Pina Bausch, Maguy Marinund dem Culberg Ballett.

Unter anderem erarbeitete siemit 5- bis 8-Jährigen in der Frie-denauer Alten Bahnhofshalle innur drei Monaten eine einstündi-ge Tanztheatervorführung nachden Ideen der Kinder, die der Au-torin vor Augen führte, welchesPotenzial in unserem Nachwuchssteckt.

Die Gesellschaft für Zeitgenössi-schen Tanz in Nordrheinwestfa-len führt schon seit 2003 mit sehrgroßem Erfolg "Tanz im Angebotder offenen Ganztagsschule"durch, das von Lehrern, Elternund Schülern mit Begeisterungaufgenommen wird. Die Erfah-rungen aus dieser Zeit werden indie Berliner Arbeit einfließen.

Patrizis Projekt in Zusammenar-beit mit dem Dachverband Zeit-genössischer Tanz Berlin e.V. sollschon im nächsten Schuljahr anBerliner Grundschulen starten,denn in jungen Jahren ist die Be-wegungsfreude noch nicht vonlästigen Konventionen gebro-chen. Selbstverständlich gibt esim Rahmen des Sport- oder Mu-sikunterrichts schon lange Tanz-elemente. Patrizi macht jedochklar, dass die achtjährige Ausbil-dung eines professionellen Tän-zers einen anderen Zugang zuTanz als Bestandteil der Darstel-lenden Kunst eröffnet.

Tanzerziehung stehe gleichbe-rechtigt neben Kunsterziehung."In Großbritannien ist meine Ar-beit ganz normal," sagt RoystonMaldoom; "hier wirkt sie unge-wöhnlich und spektakulär." InFrankreich kann Tanz sogar alsAbiturfach gewählt werden, undauch in den Niederlanden wirdZeitgenössischer Tanz an Schulengelehrt. In Deutschland dagegenherrscht noch weitgehend dieMeinung, dass tänzerischer Aus-druck entweder klassisches Bal-lett einerseits oder Ringelpiez mitAnfassen andererseits bedeutet."You can change your life in adance class", sagt Royston Mal-doom. "Dance can give a voiceto the voiceless."

Körpergefühl, Raumbeherr-schung, Musikalität, ästhetischeBildung und Konzentration sindnicht Voraussetzung, sondernErgebnis der Beschäftigung mitTanz. Und welcher Stolz auf dieeigene Leistung, eine eigeneChoreographie erarbeitet undvorgeführt zu haben!

Schon die renommierte Zeit-schrift GEO hat im letzten Jahrausführlich dargelegt, welchetiefgreifenden Veränderungendie Beschäftigung mit Musik undRhythmus im menschlichen Ge-hirn hervorruft. Logik, mathema-tisches Denken, die Fähigkeit,Sinnzusammenhänge zu erken-nen: Der Intellekt wird in jederHinsicht geschult, ungeachtetjeder sozialen oder kulturellenHerkunft. Selbstbeherrschung,Disziplin und Beweglichkeit, wiesie im Tanz außerdem noch reinkörperlich geübt werden, tun einÜbriges. Kreative, selbstbewuss-te, lösungsorientierte, achtsameMenschen wachsen so heran. Istes nicht das, was die Weltbraucht?

Man sollte meinen, ein so ganz-heitlich positiv wirkendes Unter-richtsfach müsste schon längstzum Pflichtfach an Schulen ge-macht worden sein. Und selbstwenn keine Sponsoren gefundenwerden sollten: Mit ca. 2 bis 3Euro pro Kind und Stunde ist dasProjekt auch privat finanzierbar.

Interessierte Lehrer, Eltern undKunstschaffende sind eingela-den, sich persönlich über dasProjekt zu informieren: Am Sonnabend, den 9. April2005 um 11 Uhr findet im Pode-wil, Klosterstraße 68-70 in Ber-lin-Mitte ein Symposium statt.Vortragende sind Prof. GabrieleBrandstetter (FU Berlin), HenrikeGrohs (Education Programm derBerliner Philharmoniker), RoystonMaldoom (Tanzpädagoge u. Cho-reograph), Mitglieder des Landes-büros Tanz Köln u.a. Lecture Roy-ston Maldoom: 10. April 2005,11-13 Uhr, Podewil. WeitereInformationen und Anmeldungzum Symposium: ZTB (Zeitgenös-sischer Tanz Berlin e.V.), JanetAlvarado ([email protected])

Sanna v. Zedlitz

Livia Patrizi

„Nachbarschaftshilfe“

PSD Bank spendet fürTiele-Winckler HausDie PSD Bank Berlin-Brandenburg eG mit Sitz in Friedenau spendet5.000 Euro für Menschen mit Behinderungen des Tiele-Winckler-Hauses

Die PSD Bank Berlin-Branden-burg eG unterstützt mit Erlösenaus dem "PSD-Gewinnsparen"regelmäßig soziale Einrichtungenund Projekte in ihrem Geschäfts-gebiet. Aufgrund der Initiativevon Frau Birgit Lyongrün, Einrich-tungsleiterin des WohnheimsHandjerytraße der Tiele-Winck-ler-Haus GmbH, einer diako-nisch-gemeinnützigen Einrich-tung mit Wohn- und Betreu-ungsformen für geistig und see-lisch behinderte Menschen, hatder Vorstand der PSD Bank ent-schieden, diese Arbeit mit 5.000Euro zu fördern.

Im Wohnheim Handjerystraßeleben 18 Erwachsene mit geisti-ger und seelischer Behinderungin drei Gruppen zu je sechs Per-sonen. Durch die nachhaltige Un-

terstützung engagierter Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter kön-nen sie ihr Leben teilweise selbstorganisieren und zum Beispiel ei-genständig den Kiez "erobern":Einkaufsbummel, Besuch des Wo-chenmarktes oder die Fahrten zuden Werkstätten für behinderteMenschen gehören dazu.

"Das Geld können wir sehr gutgebrauchen", freut sich BirgitLyongrün. Mit dem Betrag sindAnschaffungen möglich, für diedas Haus auf eine Finanzierungdurch Spenden angewiesen ist."Eine behindertengerechteSchaukel für unseren Gartenwäre toll", hat Birgit Lyongrünschon eine Idee. Auch ein neuesSpezialfahrrad und verschiedeneneue Spiele könnten angeschafftwerden.

v.l.n.r. Renate Paetzold (Bewohnerin), Peter Talaszus (Vorsitzender des VorstandesPSD Bank), Rosi Gartz (Bewohnerin), Frau Scherer (Regionalleiterin Tiele WincklerHaus), Birgit Lyongrün (Leiterin der Einrichtung), Gerd Fromm (Vorstand PSD Bank)

Pfarrer Lübke ruft auf zur Demonstration am 15. April

�Gegen neue Linienführung des 387Pfarrer Lübke ruft auf zur Demonstration gegen das Verkehrskonzept "BVG 2005 PLUS"- Fahrplan der Linie 387 am Freitag, 15. April 2005, Treffpunkt: 17 Uhr, Grazer Platz

„Wir ziehen über die Rubens-straße zum Rathaus Schöneberg,um unseren Protest gegen dieFahrzeiten und die Linienführungpersönlich zum Ausdruck zubringen. Wir fordern die BVGauf, noch im Mai 2005 für eineKorrektur der Fahrzeiten und derLinienführung zu sorgen,“ sagtPfarrer Thomas Lübke aus derEvangelischen Philippus-Natha-nael-Kirchengemeinde kämpfe-risch. Über 2.000 Unterschriftenwurden gesammelt. Wochentags

ab 20 Uhr und Sonntags wird derKiez um den Grazer Platz nichtmehr von der BVG angefahren.

„Wenn Sie mit der Linienführungdes Bus 387 und dem Fahrplanunzufrieden sind, kommen Siezur Demonstration. Wir müssender BVG und der BVV vor Augenführen, wie viele Menschen dieSituation nicht hinnehmen wol-len!“. So lädt Pfarrer Lübke ein,sich an der Demonstration am15. April zu beteiligen.

„Mitbürger, die nicht gut laufenkönnen, werden gebeten, mitöffentlichen Verkehrsmittelnzum Rathaus Schöneberg zu fah-ren. Erwarten Sie uns vor demRathaus! Im Rathaus und imRatskeller gibt es Sitzgelegen-heiten, um auf den Demonstra-tionszug zu warten.Wir sind wahrscheinlich zwi-schen 17.30 und 17.45 Uhr vordem Rathaus.“Verantwortlicher Leiter: PfarrerThomas Lübke, Grazer Platz 4

Die Stadtteilzeitung Nr. 20 - April 2005Seite 4

Portraitreihe: Mitglieder der BVV

Margit Zauner (SPD)In diesem Monat stellen wir Ih-nen die BVV-Abgeordnete Mar-grit Zauner (SPD) vor. 1961 inBerlin geboren, machte sie nachdem Abitur eine Banklehre undstudierte Betriebswirtschaftsleh-re an der FU mit dem AbschlussDiplomkauffrau. Zurzeit leitet siedas Referat "Gleichstellung vonFrauen in der Arbeitswelt" beider Senatsverwaltung für Wirt-schaft, Arbeit und Frauen. Sie istseit 1980 Mitglied der SPD imKreis Tempelhof-Schöneberg undhatte zahlreiche Funktionen inPartei und Arbeitsgemeinschaf-ten inne. Derzeit ist sie Fraktions-vorsitzende der SPD in der BVVTempelhof-Schöneberg und Mit-glied im Hauptausschuss und imAusschuss für Verwaltungsre-form, Informationstechnik undGeschäftsordnung, darüber hin-aus u.a. auch in der Gewerk-schaft ver.di, dem DeutschenJuristinnenbund e.V., der Bun-desarbeitsgemeinschaft Beruf-liche Perspektiven für Frauene.V., dem Deutschen Staatsbür-gerinnen-Verband e.V., der Über-parteilichen Fraueninitiative - Ber-lin Stadt der Frauen e.V., derFreunde der Ulrich-von-Hutten-Oberschule e.V., dem Frauentreffin Tempelhof - SoziokulturelleProjekte e.V. und der Dorothy L.Sayers Society.

Sie sind Fraktionsvorsitzendeihrer Partei in der BVV. Wel-che Begabung bzw. Fähigkeitist für Sie in dieser Positionhilfreich?Mein Blick fürs Ganze und meineVernetzung hilft mir Lösungen inder Fraktion konfliktarm herbei-zuführen. Andererseits bringenMeinungsverschiedenheiten oftneue Sichtweisen in die Diskus-sion und stellen Probleme in einanderes Licht.

Sie sind Mitglied im Haupt-ausschuss. - Wo liegen hierIhre Schwerpunkte?Das Geld sinnvoll auszugeben,d.h., abzuwägen, was der Ge-rechtigkeit und den Bedürfnissendient. Hier kann ich meine Er-fahrungen über die Situation vonVerwaltungen, Organisationender Sozialwirtschaft und Projek-ten sowie die interdisziplinäreSicht auf die Dinge aus ökonomi-scher und sozialer Perspektiveeinbringen. Mehr Gerechtigkeitfür Menschen verschiedener Her-kunft, Bildung und gesellschaft-licher Stellung ist mein Ziel.

Was stört Sie bei Ihrer politi-schen Arbeit?Ich wünsche mir mehr Ehrlichkeitim Miteinander unter den BVV-Mitgliedern. Andere Meinungenkann ich gut akzeptieren, erwar-te aber, dass diese auch Drittengegenüber vertreten wird.

Was liegt Ihnen besonders amHerzen?Die Sachlichkeit in der BVV lässt

nach. Die nächste Wahl rückt nä-her und damit leider der partei-politische Blick vieler Mitgliederhinsichtlich Bundes- und Landes-ebene in den Vordergrund. Wirwollen aber gute Kommunalpo-litik machen, welche die Umset-zung der Bedürfnisse der Bür-gerinnen und Bürger des Bezirksbeinhaltet.

Was wünschen Sie sich für dieZukunft?In der Personalausstattung gibtes in der Verwaltung ein Genera-tionsloch. Ich wünsche mir, dasshier wieder ausgebildet wird.Außerdem stelle ich mir vor, dasszeitlich begrenzte Einstellungenvon Fachleuten der Verwaltungneue Impulse geben können.Ich hoffe, dass die Wertschät-zung zwischen BVV und Bür-gerinitiativen sich bessert. Ich be-grüße diese Art der direkten De-mokratie, wünsche mir aber fürden Einzelnen auch einen Blickauf den ganzen Bezirk.

Haben Sie noch genug Zeitfür Ihr Privatleben?Mir ist mein Privatleben wichtig.Hier erfahre ich wie meine Mit-menschen jenseits der politi-schen Arbeit denken und fühlen.Bei ihnen erhalte ich Resonanzüber meine politische Arbeit.Meine Hobbys sind: Krimilesen,am liebsten von Dorothy Sayers,Patricia Cornwell oder HorstBosetzky, Katzen, meine beidensind absolut reizend und erzie-hen mich zu mehr Häuslichkeit,Genießen, was das Leben bietet.

Bärbel Schneiderehrenamtliche Redakteurin

Margit Zauner (SPD)

www.

Die Stadtteilzeitung im Netz

Fachtag „Baustelle Familie“Fachtag und Ideenbörse für Eltern am 22. und 23. April

Die Stadtteilzeitung (SZ) sprachmit Gerald Saathoff (GS), im Nach-barschaftsheim Mittelhof in Zeh-lendorf zuständig für Familienan-gebote, über die Fachtagung„Baustelle Familie“.

SZ: Was verbirgt sich hinter demTitel "Baustelle Familie"?

GS: Der Titel beschreibt zunächsteinmal, dass wir die Familie auchals eine nie fertig werdende Bau-stelle z. B. der Beziehungen un-tereinander sehen können. DieseBeziehungen verändern sich lau-fend, alle Familienmitglieder sindTeil eines gemeinsamen Lernpro-zesses. Die Idee, einen Fachtag,eine Ideenbörse für Eltern zu ver-anstalten, ist in dieser Formsicherlich ungewöhnlich. Dahin-ter steckt die Idee, dass wir janicht automatisch mit der Ge-burt des Kindes gleich gute,"qualifizierte" Eltern sind.

SZ: Wir werden nicht als fertigeEltern geboren?

GS: Ja, wir sind bemüht, habendie besten Absichten, müssenuns aber wichtige Kenntnisse invielerlei Hinsicht erst aneignen.Dies ist oft ein mühsamer Prozessvon Versuch und Irrtum. UnsereIdee als Veranstalter(innen) ist:Eltern können sich fortbilden, ja,sie können dies sogar ähnlichsystematisch tun, wie wir alle esin unseren Berufen auch tun.

SZ: Und dafür bieten Sie auf die-ser Veranstaltung Möglichkeiten?

GS: Ja, wir bieten z.B. am Work-shoptag (Samstag, den 23.4.05von 10 - 18 Uhr) insgesamt 24kurze Workshops zu Familienthe-men an. Wenn sich Eltern anmel-den, können sie an drei Angebo-ten davon teilnehmen und neh-men vielleicht eine Anregung,eine andere Perspektive, einegute Idee mit in ihre Familie.

SZ: Um welche Themen geht es?

GS: Am Freitagabend, den 22.4.,gibt es ein Podiumsgesprächzum Thema "Erziehungsunsi-cherheit - was brauchen Elternheute?".Wir haben dafür vier kompeten-te Frauen und Männer eingela-den. Diese "Erziehungsunsicher-heit" - also eine Verunsicherungvieler, ja der meisten Eltern darü-ber, was ihre Aufgabe ist, was sietun können bzw. müssen undwie sie dem Kind möglicherweiseschaden, ist nicht zu übersehen.In diesem Podiumsgespräch wol-len wir über Ursachen und Aus-wege nachdenken.

SZ: Und die Themen der Work-shops?GS: Hier gibt es eine sehr großeSpannbreite. Es wird viel umKommunikation in der Familiegehen. Die Art und Weise, wiemiteinander geredet wird, wieRegeln gefunden und Grenzengesetzt werden. Wir haben inter-essante Angebote für Eltern mitKindern in der Pubertät, hiergeht es z.B. um Drogen undSexualität. Andere Workshopsbeschäftigen sich mit Ritualen,mit dem Abenteuer Vatersein

Fortsetzung von Seite 1

und wie man eine zauberhafteFamilie wird. Übrigens werdenwir uns auch mit der Supernannyauseinandersetzen.

SZ: Was kostet die Teilnahmeund wo können sich Eltern undandere Interessierte informierenund anmelden?

GS: Die Teilnahme kostet 5 E fürdas Podiumsgespräch und 10 Efür den Workshoptag. Informie-ren und anmelden können Siesich telefonisch unter 80 10 90 78und vor allem auf der Internet-seite www.baustelle-familie.de.

SZ: Wer veranstaltet den Fachtag?

GS: Die "Baustelle Familie" isteine Kooperationsveranstaltungvon Nachbarschaftsheim Schöne-berg e.V., NachbarschaftsheimMittelhof e.V, der EvangelischenBildungsstätte Teltow-Zehlendorf,der Evangelischen FamilienbildungKirchenkreis Steglitz, dem Erzie-hungs- und Familienberatungs-zentrum Steglitz-Zehlendorf unddes Kinder- und Jugendgesund-heitsdienstes des BezirksamtesSteglitz-Zehlendorf.

Ausstellung "Familienportraits", fotografiert von Hanne Voget-Berkenkamp, eineWanderausstellung der Familienbildung Schöneberg-Steglitz im Nachbarschafts-heim Schöneberg e.V. mit insgesamt 21 Familienbildern, zu sehen vom 20.04.bis zum27.05.2005 täglich zwischen 10 und 15 Uhr in der "JeverNeun" - Jugend- und Fa-milienzentrum des Nachbarschaftsheim Schöneberg in der Jeverstraße 9 in Steglitz

Freie Plätze für Kursangebote der Familienbildung Schöneberg-Steglitz

Triple P KursPositiv Parenting Programm

Ziel des Triple P Programms ist es,den Eltern Anregungen zu ge-ben, die ihnen helfen, eine guteBeziehung zu ihrem Kind aufzu-bauen und es in seiner Entwick-lung zu unterstützen. Dieser ver-haltenspsychologisch aufgebau-te Ansatz ist international aner-kannt und wurde in wissen-schaftlichen Begleitstudien nach-weislich von vielen Eltern als hilf-reich empfunden. Nächster Beginn: 6. AprilZeit: Mittwochs, 19.30 - 22 UhrOrt: Holsteinische Straße 30(Ecke Fregestraße)

Kosten: 80 E für Einzelpersonen150,- E für ein PaarSeminarleitung: Annerose Burgthaler, Soz.Pädund Triple P TrainerinAnmeldung: 859 951 36

PEKIP für August - November2004 geborene Kinder

Prager-Eltern-Kind-ProgrammSpielen mit allen SinnenNächster Kursbeginn: 6. AprilZeit: Mittwochs, 11.15-12.45 UhrOrt: Holsteinische Straße 30Kosten: 92,- E für 12 TermineLeitung: Stephanie Neeb, Soz. Päd und PEKiP KursleiterinAnmeldung: 859 951 36

Kulturabende"Essen mit Biss"Mini - Schatzkammern fürfeinsinnige Genießer

Zusammen mit Ihnen bereiten wirvor Ort ein 4-Gänge-Menue ausHülsenfrüchten zu. Beim gemein-samen genussvollen Essen erfah-ren Sie außerdem alles Wissens-werte über die Nährstoffe undden Gewinn für Ihre Gesundheit,der in diesem Lebensmittel steckt.Wo: Nachbarschaftsheim Schöne-berg, Fregestr.53, 12161 BerlinWann: 29.04.2005 um 19 Uhr Veranstaltung pro Person 8 EUm Anmeldung wird gebeten:Telefon 7818703, Frau Bischoff.

Die StadtteilzeitungNr.20 - April 2005

marina ninin

15.000 Flaschen spanischer Wein - mitten in Friedenau"Wenn's scheitert, haben wirhalt für Jahre was zu essen undzu trinken", sagten sich KerstinErlenmaier und Fernando Fil-gueira, als sie vor mehr als zehnJahren ihren ersten Weinladen inBerlin eröffneten. Heute würdeder Vorrat lange reichen: Etwa15.000 Flaschen spanischenWeines lagern derzeit in ihrenKellern. Doch nach Mißerfolg derzwei "Vinos y Tapas"-Läden inder Friedenauer Rheinstraße undder Drakestraße in Lichterfeldesieht es keineswegs aus.

Schwerpunkt der beiden Ge-schäfte ist die fachlich kompe-tente Beratung - die meisten dersechs Angestellten sind Spanier,alle haben die Weine probiert,die sie verkaufen. "Das unter-scheidet uns klar von jedem nochso großen Supermarkt-Angebot.Und weil wir direkt importieren,kennen wir sogar die Weinberge,auf denen die Reben wachsen."Nicht die großen Exportmarkensind bei Kerstin Erlenmaier zubekommen, sondern die oft bes-seren, authentisch spanischenProdukte eigens ausgewählterWinzer. "Anhand von Referen-zen suchen wir die Weingüteraus, machen Termine vor Ort imWeinberg und verschaffen unseinen eigenen Eindruck von derQualität." Welche Lage hat derWeinberg? Wie alt sind die Re-ben? Wird maschinell oder mitder Hand gearbeitet? Die 36-jäh-rige gebürtige Friedenauerinweiß genau, welcher ihrer Wei-ne wie produziert wird - für siezwingende Voraussetzung fürdie Gespräche mit ihren Kun-den: "Wenn ich weiß, daß derBoden des Weinbergs steinig,seine Reben sehr alt sind, kannich doch ganz anders beraten."Und schwärmt sofort von den Be-sonderheiten spanischer Weine.

Während des Franco-Regimeswurden ebene Flächen zumeistin Ackerland umgewandelt, dieHanglagen blieben als Weinber-ge bestehen. Ein Vorteil für Spa-niens Weinbau, denn die verblie-benen Reben sind schon mal 80Jahre alt und liefern Trauben vonhoher Qualität. FranzösischeWeinberge sind oft seit Jahrhun-derten in fester Hand - in Spa-nien dagegen ist die Entwicklungviel dynamischer. "Besonders inden noch jungen Anbaugebie-ten im südlichen Spanien werdenseit einigen Jahren Spitzenweineproduziert, die bislang in Nord-europa wenig bekannt sind."Und genau diese will KerstinErlenmaier in Berlin einführen.

Eine Berlinerin, aufgewachsen"zwischen Kaisereiche undRathausplatz" im Weinhandel?Das erklärt sich nicht von selbst.Doch der schwäbische Großvatermit seinem Hobby-Weinberg und

eine Spanien-Leidenschaft seitfrüher Kindheit schaffen die Ver-bindung. Ein bisschen sieht Ker-stin Erlenmaier sich auch als Ver-mittlerin spanischer Lebenskul-tur. Weinseminare, Ausstellun-gen spanischer Künstler bei ihrim Laden und jährliche Reisen indie spanischen Weingebiete sol-len das Drumherum des verkauf-ten Rebensaftes erklären. "Frie-denau ist einfach ein schöner Be-zirk," erklärt die Weinhändlerindie Standortwahl. "Und es istwichtig, einen Bezug zu der Ge-gend zu haben." Damit schafftsie die ideale Verbindung zwi-schen Spanien und Friedenau.

Vinos y Tapas

Vinos y Tapas, Spanische Weine& Spezialitäten, Rheinstraße 60,12159 Berlin, Tel. 8520410.www.vinosytapas.de.Die nächsten Weinseminare: 15. April (Rotwein), 6. Mai (Weißwein), jeweils 20 h,25 Euro. Außerdem der "LangeTag der Weinläden" am 4. Juni:mehrere Weinseminare in ver-schiedenen Weinläden Berlins,Infos ab Mitte April bei Vinos yTapas.

Claudia Fenske

Springende Bücher

Ungewöhnliche Geschäftsidee

An die Eröffnung neuer Buch-handlungen ist man gar nichtmehr gewöhnt. Konzerngigan-ten beherrschen weitgehend denMarkt. Ein kleiner Buchladenmuss schon ein gutes Konzepthaben, um sich zu behaupten.Tina Apitz hat mit ihren "Sprin-genden Büchern" in der Becker-

str. 3 eine gute Idee entwickelt."Beim Bücherkauf hatte ichmanchmal schon an der Kassedas Buch zur Hälfte gelesen, undes sah trotzdem noch aus wieneu. Wenn ich dann fragte, obich das Buch wieder zurückge-ben und den halben Kaufpreiszurückbekommen könnte, hieltdas natürlich jeder für einenScherz." Also: Selber machen! Jenach Zustand der Bücher erstat-tet Tina Apitz bis zu 45 % desKaufpreises zurück, wenn einBuch aus ihrem Laden zu ihr"zurückspringt". Sie bestellt je-des lieferbare Buch und hat au-ßerdem einen umfangreichenVorrat antiquarischer und ge-brauchter Bücher jeden Genres.Daneben veranstaltet sie the-mengebundene Lesungen (sie istselbst Autorin) und Malwettbe-werbe für Kinder.Die einfallsreiche Frau hat schonihre Agoraphobie besiegt undüberwindet nun auch die Ar-beitslosigkeit - mit ihrem Beispielwill sie anderen Mut machen.

Sanna v. Zedlitz

Aus und vorbei

50 Jahre Reformhaus Ewald

Eine Institution verschwindet ausFriedenau: Das Reformhaus, dasGudrun Ewald ein halbes Jahr-hundert lang in der Hedwigstra-ße 10 führte, wurde im März ge-schlossen. Frau Ewalds Tochter,die die Nachfolge antreten sollte,ist tragischerweise noch vor ihrerMutter gestorben, und GudrunEwald trat wieder einmal denBeweis für die Absurdität von Kli-schees an: Dass man nämlich

jenseits der 60 zum alten Eisenzählen könnte. Schon bei Grün-dung ihres Geschäftes hatte sieeigentlich alles gegen sich - wassie selbst allerdings nie so sah:Eine verheiratete Frau mit zweiKindern, deren Mann berufstätigist, macht sich selbständig? Unddas 1955!Frau Ewald hat nie großen Auf-hebens von sich und ihrer Lei-denschaft für gesunde Ernäh-

rung gemacht, doch sie wusstebei jedem Leiden Rat und gabEmpfehlungen, wie man sich undder Familie auf natürlichem We-ge helfen könnte. Und meistenshatte sie recht!Ein Arbeitsunfall hat die Kräuter-kundige von Friedenau nun dochzur Geschäftsaufgabe gezwun-gen. Wir hoffen auf ihre baldigeGenesung und wünschen FrauEwald, dass sie sich im Ruhestandnicht langweilen möge!

Sanna v. Zedlitz

Foto: Protz

Foto: Claudia Fenske

Die Stadtteilzeitung Nr. 20 - April 2005Seite 6

Fortsetzung von Seite 1

Zeugen der GeschichteSchönebergsBeginnen wir unsere Entdeckungstour:

In der Grunewaldstraße 66-67 steht dasAmtsgericht Schöneberg, 1901-06 von Thoemer und Mön-nich erbaut. Der Mittelrisalit, einin ganzer Höhe hervortretenderBauteil in der Mitte (typisch fürdie Barockzeit) entfaltet seinevolle Wirkung beim Betrachtenvon der gegenüberliegendenStraßenseite. Aber auch vomWartburgplatz aus wird der im-posante Charakter des Gebäu-des deutlich, eine sog. Laterne(so nennt man den Turmaufbau)überragt alle umliegenden Ge-bäude. Ein interessantes Beispielfür einen neobarocken Bau, demzum Abschluss unserer Tour ein

zweites von demselben Architek-ten folgen wird. Der Erweiterungsbau an derMartin-Luther-Straße wurde1957 von Hermann Jünemannerrichtet, weil der Westflügel imKrieg zerstört wurde. Bei derVerbreiterung der Martin-Luther-Straße Anfang der siebzigerJahre wurde ein Durchgang ge-schaffen, der die Abfangung dergesamten Stirnseite des Altbauserforderlich machte und dasGleichgewicht der Proportionendoch etwas stört.

Das ehemalige Polizeipräsidium Schöneberg inder Gothaer Straße 19

Es befindet sich gleich nebendem Amtsgericht an der Grune-waldstraße. Es wird heute nochfür Polizeizwecke genutzt, derAbschnitt 41 hat dort seinen Sitz.

Errichtet wurde das Gebäudevon Launer, Kern und Fürstenauin den Jahren 1911-14. Auchhier gab es in den fünfzigerJahren einen Neubau, der Flügelan der Grunewaldstraße warebenfalls im Krieg zerstört wor-den und wurde von BrunoGrimmek wieder aufgebaut.

Bei beiden o. g. Ersatzbauten ausder Nachkriegszeit erkennt mandie Schwierigkeit, mit vorhande-ner Bausubstanz zeitgerechtumzugehen. In beiden Fällenwurde die ehrliche Variante desNeubaus gewählt, wahrschein-lich aus wirtschaftlichenGründen, die jedoch wenigRückbezüge zu den vorhande-nen Gebäuden zeigen.

Fast schon am Kleistpark befin-det sich das

ehemalige Botanische Museum in derGrunewaldstraße 6-7,

1878-80 von Zastrau ,Haeseckeund Hellweg erbaut. Ja, es gab einen Botanischen Gar-ten auf dem Gelände des Hein-rich-von-Kleist-Parks. Hier be-fand sich einst der Kräuter- undGemüsegarten des Großen Kur-fürsten, ab 1801 entstand hierein Botanischer Garten.Der romantische Dichter Adal-bert von Chamisso hat von1819-1839 hier als "Aufseherder Pflanzen" gewirkt. BöseZungen behaupteten jedoch,dass er sich mehr den Liedernvon "Frauen-Liebe und Leben"gewidmet habe.Nach der Eingemeindung diesenTeils Schönebergs nach Berlinwurde der Botanische Gartennach Dahlem verlegt. Das ganzeAreal sollte für Bauzwecke par-zelliert werden. Der BerlinerPresse ist es zu verdanken, dassein Teil als Park gerettet wurde.Auch die Namensgebung

"Heinrich von Kleist" zum 100.Todestag des Dichters ging aufeine Initiative aus diesen Kreisenzurück. Seine endgültige undheute als Gartendenkmal ge-schützte Gestalt erhielt er 1909-11 von Albert Brodersen.Doch zurück zum Museumsge-bäude: Die botanische Samm-lung wurde 1906 ins Museum inDahlem verlagert; hier zog die"Staatliche Stelle für Naturdenk-malpflege in Preußen" ein. 1923kam die Studiengemeinschaft fürwissenschaftliche Heimatkundehinzu. Heute heißt das Ganze"Haus am Kleistpark", dasKunstamt Tempelhof-Schöne-berg und die Leo-Kestenberg-Musikschule mit ihrem vielfälti-gen Unterrichtsangebot fürKinder und Erwachsene habenhier ihre Räume. Beide Institu-tionen sind Mittelpunkt des kul-turellen Lebens in Schöneberg.Gleich daneben finden wir die

ehemalige Staatliche Kunstschule,Grunewaldstraße 1-5.

Großes Palmenhaus des Botanischen Gartens am Kleistpark, 1858erbaut. Bild aus : Der Berliner Botanische Garten, Berliner Forum,7/78, Berlin 1978

Foto: Protz

Foto: Protz

LesepatengesuchtDie Schulen können aus ihremEtat keine Bilderbücher undgebundenen Bücher für das Erst-lesealter kaufen. Schulbibliothe-ken werden in ganz Berlin schonlange nicht mehr unterhaltenund der Weg in die öffentlichenBibliotheken finden erst diejeni-gen, die schon mal mit Büchernin Kontakt gekommen sind. VieleMigrantenkinder und Kinder aussozial benachteiligten Familienhaben keine Bücher zu Hause, we-der eigene noch ausgeliehene.

Die Bürgerstiftung Berlin, die anverschiedenen sozialen Brenn-punktschulen in Berlin ein Lese-Lust-Projekt eingerichtet hat, en-gagiert sich auch an der Teltow-Grundschule mit diesem Lesepa-ten-Projekt.

Die Stiftung sucht für die Teltow-Grundschule, Feurigstraße 57,10827 Berlin:1. ehrenamtliche Lesepatinnenund Lesepaten2. Spenden für die Anschaffungvon geeigneten und ansprechen-den Bilderbüchern und Büchernfür das Erstlesealter

Jede und jeder, der Freude anLiteratur, am Vorlesen und an derKommunikation mit Kindern hat,kann Lesepate werden. Minde-stens 1x pro Woche für ein- oderzwei Stunden werden die ehren-amtlichen Lesepaten/innen inoder außerhalb der Schulstun-den ein oder mehrere (2 bis 3)Kinder betreuen. Wichtig ist dieVerlässlichkeit, deshalb müsstegewährleistet sein, dass manmindestens ein halbes Jahr die-ses Projekt begleiten kann.

Wo kann man sich melden?Bei der Bürgerstiftung Berlin,Katharina-Heinroth-Ufer 1,10787 Berlin,Tel.: 83 22 81 13Fax: 83 22 81 [email protected](www.buergerstiftung-berlin.de)oder direkt bei der Koordinatorin: Frau CornelieFernholz, Tel. 83 25 028

Die Bürgerstiftung Berlin vermit-telt Lesespaten/innen und finan-ziert regelmäßig Fortbildungenfür die ehrenamtlichen Vorle-ser/innen. Außerdem sucht sieSpender und Förderer, die Bü-cher und Sachmittel spenden,informiert die Lehrer und Schul-leitung über Aktivitäten aus denanderen Projekten und versuchtmit einer gezielten Öffentlich-keitsarbeit auf das Problem undmögliche Lösungswege aufmerk-sam zu machen.Bankverbindung:Bürgerstiftung Berlin, DresdnerBank, BLZ 100 800 00, Konto100 000 7, Stichwort: Teltow-Grundschule

Fortsetzung von Seite 1

Die StadtteilzeitungNr.20 - April 2005

das Preußische Kammergericht am Heinrich-von-Kleist-Park.

Thoemer, Mönnich, Fasquel undVohl wählten auch hier den neo-barocken Stil, wie beim Amtsge-richt. Wieder drückt ein reichverzierter Mittelrisalit Monumen-talität aus, im Einklang zum da-maligen Selbstverständnis derJustiz. Aber die spätere Entste-hungszeit (1909-13) kann derGrund dafür sein, dass statt einerstrengen Justitia engelsgleicheFiguren mit der Waage die Ge-rechtigkeit symbolisiernen, wasan die Formgebung des Rokokoserinnert. Als Schauplatz der "Volksge-richtshof"-Prozesse gegen dieWiderstandskämpfer des 20.Juliund nach Kriegsende Sitz desAlliierten Kontrollrates war die-ses Gebäude lange Zeit in denSchlagzeilen. Erst 1990 wurdewieder die "normale" Nutzungaufgenommen. Heute dient die-ses Gebäude als Standort für denVerfassungsgerichtshof Berlin,die Generalstaatsanwaltschaft,Landesberufsgericht der Archi-tekten und Ingenieure sowieweiterer Dienststellen der Justiz.

Der straßenseitige Abschluss desParks wird durch die Königsko-lonnaden gebildet. Sie wurdenschon 1777 von Carl von Gon-tard errichtet (endlich echterBarock bzw. Rokoko), standenursprünglich in Mitte am Bahn-hof Alexanderplatz und wurden1910, also zeitgleich mit demBau des Gerichts hierher ver-setzt. Pomona, die römischeGöttin des Obstbaus, und Her-mes, der Götterbote, sind alsfigürlicher Schmuck zu sehen.Die gesamte Anlage besteht ausSeehausener Sandstein, ein emp-findliches Material, das schonmehrmals restauriert werdenmusste. Auch in den letzten Jah-ren zwang der baufällige Zu-stand immer wieder zu Absper-rungen. Doch jetzt ist der nördli-che Teil eingerüstet und wirddenkmalgerecht restauriert, dersüdliche wird folgen.

Warum Königskolonnaden? Amursprünglichen Standort warensie zur städtebaulichen Unter-streichung der Königsbrücke unddes Königstors errichtet worden.Beides gibt es heute nicht mehr,weil der Festungsgraben zuge-

schüttet, die Brücke somit über-flüssig und der Stadtgrundrisskomplett umgestaltet wurde.Der Bau des Wertheimkaufhau-ses an jener Stelle bedeutetedann das Aus. Doch auch da-mals gab es Kämpfer für denDenkmalschutz. So kam es paral-lel mit dem Bau des Gerichts-gebäudes zur Umsetzung nachSchöneberg. Zwar bemängeltenKritiker, dass durch den Wegfallder brückenbegleitenden Funk-tion sich ihre Bedeutung verrin-gert hätte. Aber so erhielt der Park einenrepräsentativen Eingang. Auchwährend der Bauarbeiten imSommer soll die im letzten Jahrbegonnene Konzertreihe "Jazzan den Kolonnaden" in diesemSommer fortgesetzt werden.Veranstalter ist das Quartiers-management. Im Herbst wirddas ganze Areal im Mittelpunktam "Tag des Offenen Denkmals"stehen.

Marina Naujoks

Fortsetzung von Seite 6

Kammergericht, Haupthall, Bild: Archiv Tempelhof-Schöneberg

Fortsetzung von Seite 1

"Vor hundert Jahren hätt' dasein Dichter gesungen?" soll Goe-the gesagt haben, als er das mit-telalterliche Epos 'Reynke de vos'las; "unmöglich, das ist ja vonheute!" Und da der Mensch sichseit Goethes Zeiten nicht geän-dert hat, ist 'Reineke Fuchs' auchnach weiteren 200 Jahren immernoch aktuell. Wenn wir auchseine Schandtaten nicht mehrauf die Tierwelt projizieren, diewir heute eher in ihrem Lebens-raum zu verstehen suchen, sosind uns doch die Metaphernvom schlauen Fuchs oder furcht-samen Hasen noch nicht fremd.Es fällt uns nicht schwer, hinterGoethes tierischen Genossen diemenschlichen Schwächen undAbgründe zu entdecken: Hab-gier und Selbstgerechtigkeit,Heuchelei und Liebedienerei,Dummheit und Tücke. Und auchdie Beziehungen zur Politik sindnicht zu übersehen: man sieht(und hört!) den Dicken da obenauf dem Königsthron sitzen unddenkt - an wen wohl? Ja, genau!Uwe Dreves lebt, spielt, sprichtsie alle mit viel Verve, da hätte esso einiger Mätzchen eigentlichgar nicht bedurft, die gleichwohlauf viel Beifall und Heiterkeitstießen. Goethes Verse sind nochstark und lebendig und stehenfür sich, und die souveräneDarstellung von Uwe Dreves undseinem musikalischen BegleiterDirk Siegel bringt sie uns ganznahe.

Sigrid WiegandStadtteilzeitung Schöneberg

Nächste Termine: 17. April, 8. Mai, jeweils zur besten Sonntagsmatinézeit um 11 Uhr.Tickets direkt an der Kasse des Schloßparktheaters und unter 030/700 969 15/17 oder www.schlossparktheater.com

Goethes "Reineke Fuchs" im Schloßparktheater

"Zwischenstopp""Öl auf Leinwand, Aquarell, Zeichnung

"Doris Kollmann

mit neuen Arbeiten zu Gast im Lebenskunstatelier Bringfried J. Pösger, Stubenrauchstraße 4,12161 BerlinEinladung zur Vernissage Freitag, 15.04.2005 um 19:00 UhrBis 23.04.05 Besichtigung nach tel. Anmeldung unter 0173 / 859 24 50

Uwe Drewes, Foto: Maren Böttcher

Die Stadtteilzeitung Nr. 20 - April 2005Seite 8

"Erfurt ging mit Mobbing los"Anti-Gewalt-Veranstaltung an der Schöneberger Robert-Blum-Oberschule

Es ist wohl nichts Ungewöhnliches dabei, wenn die Polizei vom Abschnitt 42 ausrückt, um der 11. Klasseeinen Besuch abzustatten. Die Beamten wurden von der Schulleitung des Robert-Blum-Gymnasiums ange-fordert, aber nicht damit sie Taten und ihre Täter verfolgt, sondern im Gespräch mit Schülern die Gewaltbekämpft. Diese Art der vorbeugender Kriminalitätsbekämpfung praktizieren zwei routinierte Polizeibeam-te einige Male im Jahr.

Aus der Reihe: Jugendkriminalität

Forsch, aber gut gelaunt erschei-nen sie in der Klasse, die sich aufStühlen sitzend in einem Kreisplatziert hat, und stellen sichsamt ihren persönlichen Hobbysden Schülern vor. Zunächst sollüber Erfahrungen mit Gewalt ge-sprochen werden - und weil dieBeamten von Amts wegen ver-pflichtet sind, bei hinreichendemVerdacht einer Straftat einzu-schreiten, wird den Schülern vor-geschlagen, ihre persönlichenErlebnisse als Erlebnisse andereroder als Fantasiegeschichten zuerzählen.Schnell wird deutlich, dass dieSchüler Erfahrungen mit Gewaltin ihrem Umfeld haben und für sieweniger der Täter als das Opferim Vordergrund ihrer Anteilnah-me steht. Manchmal scheint es,als ob die Schüler auf eine derar-tige Veranstaltung gewartethaben; ihre anwesende Klassen-lehrerin muss sich hingegen aufdas Zuhören beschränken.

"Lehrer haben Schiss", äußertein Schüler, als es darum geht,wie Konflikte in der Schule gelöstwerden können. Ein anderer er-zählt von der erfolgreichenDurchführung einer klasseninter-nen Schlichtung, die von einemLehrer geleitet wurde. Der ältereder Polizeibeamten sagt, dass esnoch besser wäre, wenn dieSchüler so etwas ohne Lehrer,also unter sich austragen wür-den: "Ihr seid erwachsen genug."

Wo beginnt Gewalt?

Die Polizeibeamten wirken un-versehens unfreundlich und las-sen eine gewisse Ignoranz ge-genüber den Schülern erkennen.Im Befehlston wird ein Schüleraufgefordert, seine Tüte Schoko-Drops wegzulegen. Auf eineWortmeldung eines Schülers rea-giert der andere Polizeibeamtegelangweilt mit den Worten:"Was meldest Du Dich dennschon wieder?"Gleich darauf löst sich wieder dieAnspannung und die Beamtenerklären den gewollten Stim-mungswechsel mit der beabsich-tigten Demonstration dessen,womit Gewalt beginnt: Mob-bing.

Zwar ist dieser Begriff bis heutenicht allgemeingültig in einemGesetzt definiert und tauchtauch in keinem Strafgesetz auf.Trotzdem ist Mobbing häufig derAusgangspunkt einer Gewaltspi-rale, auch an Schulen. "Erfurtging mit Mobbing los", sagt einPolizist und gibt den Schülernden Rat, das Gefühl einer Ernie-drigung oder Schikanierung

nicht in sich hinein zu fressen,sondern sich bereits in diesemStadium zu wehren.Eine Schülerin gibt auch zu,selbst gemobbt zu haben, späterhabe sie das Unrecht dann abereingesehen und ihr Verhalten ge-ändert. Nach diesem Wechselihrer inneren Einstellung wurdendann auch ihre Noten in derSchule besser - so hat nicht nurder Gemobbte etwas davon.

Im Verlauf der Veranstaltung äu-ßern die Schüler öfter ihren Ein-druck, dass die Bestrafung vonTätern zu spät erfolgt und mei-stens zu gering ausfällt. Dabeikommt es Ihnen vor allem auf ei-ne Einsicht des Täters und seineBesserung an, damit er sein Ver-halten für die Zukunft ändernkann. Daher zeigen sie Verständ-nis für den Erziehungsgedankendes Jugendgerichtsgesetzes unddie Notwendigkeit, erzieherischerund weniger bestrafender Maß-nahmen, als die Beamten ihnenden Unterschied zum Erwachse-nen-Strafrecht erklären.

Um die Schüler gleichwohl vonder Begehung von Straftaten ab-zuschrecken, machen sie auf er-hebliche, gegen sie gerichtete zi-vilrechtliche Schadensersatzan-sprüche, etwa bei Graffiti, auf-merksam.

Rat und Tat

Angenommen, Sie möchten eineKreuzung überqueren, in die ge-rade ein Lastkraftwagen ein-biegt, der Sie jedoch nicht sieht.Gehen Sie weiter? Mit diesemBeispiel vergleicht ein Polizeibe-amter die hypothetische Situa-tion, in der Schüler einer aggres-siv wirkenden Gruppe fremderJugendlicher begegnen und Aus-einandersetzungen drohen. Gerade männliche Jugendlichelegen Wert auf Imponiergehabeund möchten nicht so leichtnachgeben. "Wenn ich mit mei-ner Freundin unterwegs bin, wei-che ich doch nicht aus. Was sollmeine Freundin von mir den-ken?" Was soll die Freundin den-ken, wenn ihr Freund nur "einehalbe Kauleiste" hat und sich inihrer Begleitung ständig auf Rau-fereien einlässt? Einem Schülerist es seiner Erzählung nachschlecht bekommen, als er eineGruppe Neonazis mit den Wor-ten "kommt doch her" gereizthat. "Sie sind dann auch herge-kommen." Eine Stichwunde amRücken war Zeugnis dieses Vor-falls.

Die Schüler sollen sich nach demRat der Polizeibeamten allge-

mein mehr auf ihre Intuition ver-lassen und von ihrem Bauch-gefühl leiten lassen, um gar nichterst Opfer zu werden. So könn-ten sie Gefahren früher erkennenund rechtzeitig Abstand halten.Es gibt eine Intimsphäre auch inder Öffentlichkeit, wird denSchülern erklärt, die etwa miteiner Armlänge Abstand - vonjedermann - gehalten werdenmuss. "Der Täter will testen, obdie Angst beim Opfer ankommt";ebenso, ob und wie weit sichsein Opfer wehren will.

Experimente

Die zwischen der Klassenlehrerinund den Polizeibeamten für dieVeranstaltung vereinbarte Zeitvon zweieinhalb Stunden ist ab-gelaufen. Fast pflichtbewusst un-terrichten die Beamten mit Blickzur Klassenlehrerin die Schulklas-se vom Ende der Veranstaltung,obwohl sie sich noch etwas vor-genommen hatten.So wird nun doch auf ausdrück-lichen Wunsch der Schüler über-zogen und dafür der Mathema-tik-Unterricht verkürzt.Die Schüler sollen sich jetzt vor-stellen, dass sie mit der U-Bahnfahren. Ein Platz im Kreis wirdfrei gemacht. Der jüngere Polizei-beamte steht auf und ist im Be-griff, sich auf den freien Platz zusetzen, während sein Kollege er-läutert, dass die Schüler einenunangenehm riechenden, anson-sten aber nicht auffallendenStadtstreicher vor sich hätten.Ohne eine negative Bemerkungoder Geste zu machen, verlassendie Sitzplatz-Nachbarn des Stadt-streichers ihre Stühle.

Später verkörpert der jüngerePolizist einen fein gekleideten,gut riechenden Bankangestell-ten, der sich in der U-Bahn ne-ben zwei junge Frauen setzt. An-scheinend ungewollt berührenseine Knie die Beine einer Schü-lerin, die er plötzlich umarmt undfragt, ob sie heute Abend Zeithätte. Die Schülerin lächelt pein-lich berührt, bleibt aber sitzen.Sie hat sich nicht getraut, aufzu-stehen und laut zu rufen: "Las-sen Sie mich los!"

"Allgemeines peinliches Berührt-sein ist o.k.", sagt der Beamte,als sich die Veranstaltung ihremEnde neigt. Die Schüler verste-hen dabei aber auch, dass einvon Übergriffen betroffenerMitschüler mit seinen Gefühlennicht allein gelassen werdendarf.

Rechtsanwalt Wolfgang Kotsch

Ungewöhnliche Bücherselbst gemacht

Workshop in Friedenau

Natürlich kann man sich auchirgendwo ein Notizbuch kaufen -aber ist es nicht sehr viel schöner,ein Buch in der Hand zu haltenund mit Worten, Fotos undErinnerungen zu füllen, das manvon vorn bis hinten selbst ange-fertigt hat? Allerdings, wird man-cher antworten, aber bis manmal begriffen hat, wie man esanstellen muss - Bücher erklärenes viel zu umständlich!

Anke Humpert hat dieses Pro-blem beseitigt, indem sie Work-shops anbietet, in denen sieSchritt für Schritt die Herstellungindividueller kleiner Buchkunst-werke anleitet und begleitet. Siegibt Tipps, wählt schon im Vor-feld ansprechende Materialienaus und vermittelt Ideen, auf dieman selbst nie gekommen wäre.

"Und plötzlich war das Buch fer-tig!" staunt eine Teilnehmerinnach vier Stunden glücklicherVersenkung in die Herstellung.Was sich aus herkömmlichen Pa-pieren machen lässt, wenn mander Fantasie freien Lauf lässt, dasbegeistert auch die Autorin.

Perlen, Bänder, Ausgeschnittenesaus der Zeitung, Wollreste - dagibt es keine Grenzen. Seiten,die versetzt zueinander aufsprin-gen, Ziehharmonikabücher, Sam-melalben mit viel Platz für dasSammelgut oder schlichteSchreibbücher. Wie kommt mandazu? "Der erste Schritt war,dass ich mich mit künstlerischerUmgestaltung von Büchern be-schäftigte. Diese Idee kommt ausdem englischsprachigen Raumund nennt sich Altered Books.Von dort war es nur logisch,selbst Bücher zu machen, die

man benutzen oder verschenkenkann." Die Architektin suchteeine berufliche Perspektive, indie sich die Familie integrierenlässt. Handwerk und Kunst zuverbinden und beides anderenzu vermitteln, schien Anke Hum-pert der richtige Weg.

Sie hat auch entdeckt, wie diekunstvolle millefiori-Technik dervenezianischen Glasperlenher-stellung mit der bunten Knet-masse imitiert werden kann. EinWorkshop ist bereits geplant,und im April erscheint AnkeHumperts Bastelbuch mit demTitel "Modeschmuck mit Fimo".Bei alldem gibt es nur ein Risiko:Man könnte plötzlich anfangen,all die kleinen wunderbarenirgendwie einmal zu verwerten-den Schönheiten des Alltags zuhorten - für eine spätere Ver-wendung in Schmuck und Bü-chern...

Nächste Buchbindeworkshopsbei Anke Humpert: 17. April, 10-14 und 15-19 UhrKosten: jeweils 28 Euro oder 52Euro beide zusammen.Anmeldung und Info unter Tel.:850 75158. Die Kurse finden inFriedenau statt.www.webgetables.de/ankes-art

Sanna v. Zedlitz

Baby-Basarfür Spielzeug und Kinderklei-dung am Sa 16. April von 9.00bis 16.00 Uhr in der Gemeinde„Kirche zum Heilsbronn“ amViktoria-Luise-Platz 1 in 10779Berlin.

Die StadtteilzeitungNr.20 - April 2005

Ausgewählte Weine direkt vom Winzer - aus Italien, Frankreich, Deutschland...Entdeckungen aus Spanien, Portugal, Chile etc. Wir beraten Sie gern

- auch für Ihre Feste & Partys. Weinproben - Frei-Haus-Lieferung

Gesundes Essen im KiezSeit gut einem Jahr gibt es einen neuen gemeinnützigen Verein in Schöneberg, Essen mit Biss fürGesundheit, Ökologie und Kultur e.V. Die Hauptarbeit des Vereins besteht in der Durchführungder Ess - Schule.

Die Ess - Schule arbeitet vor Ortin Kitas, Kinderläden, Schülerlä-den etc. Hier haben Kinder dieGelegenheit, spielerisch ihr Essenrund um mit allen Sinnen kennenzu lernen. Es wird auch zusam-men eingekauft, gekocht, ge-backen und immer ganz viel pro-biert. Mit viel Spaß und durchkindgerechte Aktionen könnendie Kinder ein Verständnis für ihrEssen, ihre Gesundheit undUmwelt entwickeln.Wichtig ist auch, dass die Kinderihr Essen schätzen lernen undetwas über die Herkunft derLebensmittel lernen, wie über dieZubereitung und kulturelle Tradi-tionen.

Darüber hinaus bietet Essen mitBiss Schulungen und Vorträgefür eine gesunde und natürlicheErnährung an und ab April wirdes monatlich einen Kulturabendim Nachbarschaftsheim Schöne-berg geben. (Thema im April :"Mini - Schatzkammern für fein-sinnige Geniesser")Ziel ist es, gesunde und natürli-che Lebensmittel bei Kindernund Erwachsenen beliebt zumachen.

Im Winter hat Essen mit Biss imStadtteilladen Halk Kösesi Back-und Kochtage für Kinder undJugendliche, meist türkischeroder arabischer Herkunft, ange-boten. Auf dem Speiseplan stan-den Kuchen und Kekse, Bröt-chen und Bratäpfel, Wraps undObst & Gemüsecocktails. Alles wurde von Grund aufselbstgemacht: Getreidekörnerund Nüsse wurden gemahlen,Obst und Gemüse geschnitten,gerieben, gepresst und geknetet. Es gab also viel Arbeit! Viel Wertwurde auf natürliche Zutatenund deren gute Qualität gelegt.Das wurde auch von den Kindernbemerkt. Die Birnen aus regiona-lem Bioanbau haben allen so gutgeschmeckt, dass schon wäh-rend der Zubereitung gernegekostet wurde.

Anfängliche Vorurteile gegen"gesund" und "Bio" und "Voll-korn" waren während der Zube-reitung und beim Essen nichtmehr wichtig. Alle waren hun-grig, und die meisten konnten es

nicht abwarten, bis es fertig war.Essen wollten alle gerne, auchdie an der Aktion nicht Beteilig-ten. Wichtig war es den Kindernauch, etwas zum Probieren mitnach Hause zu nehmen.

Besonders die jüngeren Kinderwaren voll bei der Sache. Die Äl-teren haben teils durch ihre langeAusdauer, teils durch ihre kurzenAuftritte überrascht.

Ziel der Initiative „Essen mit Biss“war es, dass die Kids Speisen ausnatürlichen Zutaten zubereitetessen, möglichst gesund undvollwertig. „Wir haben auf jedesFertigprodukt verzichtet, weil wirdie Kids herausfordern und zei-gen wollten, dass die Arbeit auchSpass machen kann und interes-sant ist,“ sagt Beate Kocijan vonder Initiative „Essen mit Biss“.„Einige haben zum ersten MalGetreide selber gemahlen oderÄpfel gepresst. Selbst gepressterApfelsaft gleich getrunken isteinfach köstlich! Alle fanden,dass er unvergleichbar ist gegen-über gekauftem Apfelsaft. Fürandere war es die erste Begeg-nung mit Roter Bete oder Avo-cado. Neues kennenzulernen,auszuprobieren lohnt sich immer.

Toll wäre es, wenn sich eine Kiez-kochgruppe für / mit Kindern oderErwachsenen gründen würde,vor allem mit Nachbarn nicht-deutscher Herkunft. So könnteder Speiseplan des Kiez Kolon-nen / Crellestr. multikulturell wer-den mit vielen guten traditionel-len türkischen, arabischen undanderen Rezepten.

Gerade die traditionelle Küchedieser Länder ist sehr reich anObst und Gemüse und oft ge-sund und lebensfroh. Bei Interesse an einer Kiezkoch-gruppe unbedingt gleich bei ‘Essen mit Biss’ melden.“

Im Februar gab es in Zusammen-arbeit mit dem Bioladen „Bioso-phie“ Aktionstage unter demMotto Hallo Kinder - Hallo Essen- Hallo Winter. Es gab für dieKinder viel Neues zu lernen undnatürlich zum Probieren. Im April und Mai finden noch-mals Aktionstage statt. DiesesMal hoffentlich bei schönemFrühlingswetter auf dem Bürger-steig vor dem Bioladen „Bio-sophie“ in der Crellestr. 38.

Alle Anwohner, vor allem mitKindern, sind eingeladen vorbeizu kommen, um etwas Neuesüber's Essen zu erfahren .

Da der Kiezfond Kolonnenstr dieAktionstage finanziell fördert,wie auch schon die Koch - undBacktage, kann auch wiederreichlich kostenfrei probiert wer-den.

Termine für die Aktionstag: Hallo Kinder - Hallo Essen - Hallo Frühling Di 5.4.: GetreidetagDi 12.4.: KostprobentagDi 19.4.: HonigtagDi 26.4.: SafttagDi 3.5.: Obst & GemüsetagMi 11.5.: Möhrentagimmer 15.00 - 18.00 UhrGuten Appetit für gesund & lecker

Aktionstage im Bioladen „Biosophie“

Kinder aus der Nachbarschaft beim Backen im Bioladen Biosophie

Gute Ideen sind gefragtDer Kiezfonds Kolonnenstraße steht dem Wohngebiet zwischenHauptstraße und S-Bahn, Langenscheidtbrücke und Teltow-Brandenburg-Grundschule auch in diesem Jahr zur Verfügung.Die Mittel für diesen Fonds kommen vom Bezirksamt Tempel-hof-Schöneberg, Abteilung Gesundheit, Stadtentwicklung undQuartiersmanagement.

Der Fonds hat das Ziel, dieWohn- und Lebenssituation imehemaligen SanierungsgebietKolonnenstraße weiter zu ver-bessern. Es werden der Aktivi-täten und Projekte gefördert, diedem Wohngebiet und den dortlebenden und arbeitenden Men-schen zugute kommen. Bewoh-ner, Initiativen und freie Trägerkönnen ebenso Geld aus demKiezfonds beantragen wie Nut-zer öffentlicher Einrichtungen.Die Projekte sollen gemeinnützi-ge Ziele verfolgen und einenehrenamtlichen Anteil haben.

Seit September 2003 entscheideteine derzeit elfköpfige Vergabe-jury ehrenamtlich und kompe-tent über die Vergabe der Mittel.Sie besteht aus Personen, die indem Gebiet wohnen und arbei-ten. Die Kiezfonds-Geschäftstelleunterstützt die Jury bei ihrerArbeit und berät mögliche An-tragsteller. Im Jahr 2004 wurdeninsgesamt 45 Förderanträge ge-stellt und von der Jury diskutiert.27 Projekte wurden bewilligt.

Die Projekte, die im vergangenenJahr gefördert wurden, warenganz unterschiedlich. Projektefür Kinder und Jugendliche dien-ten der Ferien- und Freizeitge-staltung (Angebote im BereichSpiel, Sport, Basteln, Märchen).Sie beschäftigten sich mit der Le-benswelt der jungen Menschen(Lebensentwürfe, Videoprojekt),halfen Jugendlichen bei Verbes-serung der schulischen Situation(Matheunterricht für Eltern) undder Findung einer beruflichenPerspektive. Darüber hinaus wur-den Projekte gefördert, die die

Verbesserung des Wohnumfel-des zum Ziel hatten (Baumschei-benbepflanzung, Baumpflan-zung, Modell Kaiser-Wilhelm-Platz, Tütenspender). Sie dientender Konfliktlösung und Verbes-serung des nachbarschaftlichenZusammenlebens im Stadtteil(Streitschlichtung, Mediation),aber auch der Förderung gesun-der Ernährung (Essen für Kinder,Winter in der Küche). Darüberhinaus wurde eine Informations-broschüre über den Kiez geför-dert. Ein Projekt hat die Völker-verständigung und die Förde-rung des nachbarschaftlichenZusammenlebens zum Ziel (Euro-pa im Kiez).

Das zeigt, wie vielfältig dieMöglichkeiten des Kiezfondssind. Schließlich waren bereits imJahr 2003 so unterschiedlicheProjekte gefördert worden wieein Kinderkino, ein Videoprojektfür junge Frauen oder einfach dieAnschaffung von Tischen undBänken für Passanten und An-wohner aus der Crellestraße.

In diesem Sinne sind alle Aktivenaufgefordert, gute Ideen für denKiez zu entwickeln und Anträgebeim Kiezfonds zu stellen. Fürbesonders Engagierte bestehtebenfalls die Möglichkeit, in derJury mitzuarbeiten. In der Kiez-fonds-Geschäftsstelle bei der AGSPAS e.V. in der Großgörschen-straße 39, 10827 Berlin gibt esInfomaterial und Antragsformu-lare. Hier werden Interessiertenach Terminvereinbarung gerneberaten (Tel. 215 43 30).

Peter Pulm, AG SPAS

Kiezfonds Kolonnenstraße

Bewohner informieren sich auf der Kolonnenstraße (Foto AG SPAS)

Die Stadtteilzeitung Nr. 20 - April 2005Seite 10

Wilhelm-Hauff-Str. 16 12159 Berlin-Friedenau

Veranstaltungs- undFreizeitservice

Dienstleistungen rund umHaushalt und Wohnung

Wir erstellen Ihnen Angebote für die Freizeit

FeiernWir organisieren Ihre Geburts-tagsfeier oder andere Feierlich-keitenmit kulinarischem und kulturellemProgramm und erfüllen IhreWünsche für Ihren Tag.

Fitness und SeeleSchwimmen, Gymnastik,Spaziergänge, Wanderungen,Massagen, Yoga und autogenesTraining zuhause genießen,Lesen, Hören, Sehen und sonsti-ge vielfältige Denkanstöße.

Kiez und Kultur Wir besuchen gemeinsam dieGeschäfte, Läden undInstitutionen im Kiez, erfahren Interessantes über dieTradition und Wissenswertes über die einzelnen Produkte.

Trubel, Heiterkeitund auch BesinnlichesBesuchen Sie mit uns Theater,Kinos, Kabarett, Museen,Ausstellungen und andereSehenswürdigkeiten.

Ausflügein und rund um BerlinMit dem eigenen Auto chauffiertwerden, mit einer Pferdekutschedie Natur und Landschaftbeschnuppern, Tagesausflügealleine oder in Gruppen,Dampferfahrten, Picknickund vieles mehr.

Ihr Wunsch steht für uns immerim Vordergrund. Planen Sie mituns gemeinsam Ihre Freizeit undIhr Kulturprogramm.

Wir informieren und beraten Siegerne über weitere- Freizeitaktivitäten- Veranstaltungen und- Dienstleistungen rund um Haushalt und Wohnung.

Die Kosten werden je nach Ver-anstaltung, Aufwand und Organi-sation zusammengestellt.

Jeden Mittwoch zwischen 15 Uhrund 18 Uhr im Kulturbüro

Kultur und Kaffee Auf Ihren Besuch oder IhrenAnruf freut sich dasKulturbüro Maria PechaWilhelm - Hauff - Str. 1612159 Berlin Friedenau

KINDER KUNST GALERIE

Die brasilianische Künstlerin So-fia Camargo hat das Projekt"ICH BIN'S" für Stadtkinder ent-wickelt, die weit über die Hälfteihrer Zeit zwischen vier Wändenspielen und leben müssen. Umdie innere Freiheit der Kinder zustimulieren, setzt sie körperlicheBewegung, Stimme und Malereiein. Die eigene Fantasie undKreativität werden dadurch fürdie Kinder spürbar. In einer behü-teten Atmosphäre erkennt dieGruppe die Stärken und Schwä-chen eines jeden Kindes. Das Er-gebnis dieser Gruppenerfahrungist sehr häufig soziale Anerken-nung und individuelle Zufrieden-heit. Darüber hinaus stellen diegemalten Bilder einen künstleri-schen Genuss dar, der die Fruchteines leichten Umgangs mitein-ander nach einer tiefen, gemein-samen Erfahrung ist.

In den Räumlichkeiten desSchülerladens Tigertatzen in Ber-lin Schöneberg werden über 50der so entstandenen Werke zumersten Mal der Öffentlichkeit prä-sentiert und zum Verkauf ange-boten. Die Kinder Kunst Galeriezeigt neben Malerei (hauptsäch-lich Acrylpigmente auf Lein-wand) selbst erdachte und ge-staltete Comichefte, Installatio-nen, Objekte, Fotografien undeine Filmprojektion.Die Verwirklichung dieses Pro-jekts war nur durch die freundli-che Unterstützung der Elternund das große Engagement derErzieher Carolyn Hagen undPaulo Sommer und der Künst-lerin selbst möglich.

SCHÜLERLADEN TIGERTATZENElßholstr.11, 10781 Berlin, Tel.: 215 33 99

Das Ergebnis einer schönen, gemeinsamen Erfahrung

Mode am Breslauer PlatzAb März 2005 können wir allen Interessierten ein erweitertes An-gebot machen. Unser Jugendhilfeladen hat an allen drei FriedenauerMarkttagen und zu erweiterten Tageszeiten geöffnet!

Die neuen Öffnungszeiten sind:mittwochs 10 - 20 Uhrdonnerstags 14 - 18 Uhrsamstags 10 - 14 Uhr

Wie bisher werden die Produkteunserer Ausbildungswerkstätten- Damen- und Kinderkleidung,Accessoires so wie Schmuck inMessing, Silber und Gold ver-kauft.

Unser Angebot ist aber ab sofortfachlich erweitert, d.h. Farb- undGrößenwünsche können indivi-duell berücksichtigt werden - beiDamen- und bei Kinderkleidung.Durch eine Förderung des Eu-ropäischen Sozialfonds und derBerliner Senatsverwaltung für Bil-dung, Jugend und Sport könnenwir dies jetzt möglich machen.Zusammen mir zwei weiterenAusbildungsträgern - Life e.V.und Lisa e.V. - erhalten wir einezielgerechte Förderung für "Zu-kunftsfähige Berufe im Hand-werk für junge Frauen".Damitkönnen wir sowohl unsere Aus-bildung optimal und noch reali-tätsnäher gestalten, als auchneue Wege beschreiten.

Junge Frauen an der sogenann-ten "Zweiten Schwelle", d.h.

nach Abschluss der Berufsaus-bildung, daran angeschlossenerFamilienphase oder geringerChance, als Berufsanfängerineine Arbeit zu finden, werden fürjeweils ein Jahr bedarfsgerechtqualifiziert.

Durch Veränderung der "Ausbil-dungsverordnung zum Maß-schneider / zur Maßschneiderinvom 15. April 2004" kommenauf die Auszubildenden neueAnforderungen zu. Das erweiter-te Leistungsangebot im AKC- La-den ermöglicht es, diese Anfor-derungen in die Realität umzu-setzen.

AKC e.V., Telefon: 859 960 00Lauterstr. 12/13, 12159 Berlin www.ausbildungscentrum.cc

Jennifer AndreeAuszubildenede beim AKC

Neues vom AKC

"WIE EINST IM MAI" - im Kommen!Premiere der Operette von Walter und Willi Kollo am 24. April.

Das Ergebnis einer schönen, gemeinsamen Erfahrung

Das Schloßparktheater lud zu ei-nem kleinen "making of..." ein,die Presse durfte Einblick neh-men in den Produktionsprozeßder "swinging Operette". Derkünstlerische Leiter und Regis-seur Andreas Gergen stellte sein"Kreativteam" vor: den musikali-schen Leiter, den Choreografen,die Kostümbildnerin, den Büh-nenbildner und andere - sie alleplanen unter seiner Leitung denneuen Coup, die große Berlin-Operette von Walter und WilliKollo in einer Neufassung für dasSchloßparktheater. Der Blick indie Besetzungsliste sieht ganzverheißungsvoll aus, bekannteKünstler wie Tobias Bonn vonden "Geschwistern Pfister",Dagmar Biener oder MathiasFreihof, den wir aus der Krimi-serie "Siska" kennen (wenn wirdenn Krimiserien sehen) tragen

zum Gelingen bei und gabenschon mal ein paar viel verspre-chende Kostproben - mit undohne Kostümierung. Da ist schonganz schön Schwung drin - freu-en wir uns auf die Premiere am24. April!(Tickethotline 01805 - 44 44)

Weiterhin wird Goethes "Reine-ke Fuchs" als Politsatire imSchloßparktheater angekündigt.Am 3. und 17. April sowie am 8.Mai wird das Versepos erzähltund gespielt von Uwe Dreves(Rezitator) und Dirk Siegel(Klavier) - Goethe und Mozartbeleuchten Macht, Pfründe undIntrigen im Reich der Tiere...(Tickets unter 700 969-15/17oder an der Abendkasse).

Sigrid WiegandRedaktion Stadtteilzeitung

Tobias Bonn und Matthias Freihof Foto: Matthias Heyde

Stellengesuche aus dem

Verbund für Beschäftigung und Qualifizierung

Für ausgewählte und motivierte ehemaligeMaßnahmeteilnehmer werden Arbeitsplätze gesucht:

2 Stellen fürzuverlässige, ausgebildeteMitarbeiterinnen mitErfahrungen im hauswirt-schaftlichen Bereich alsKüchenhelferin oderReinigungskraft in denBezirken Tempelhof -Schöneberg oder Mariendorf

2 Stellen fürErzieherhelferinnen mitBerufserfahrungen und

Zusatzqualifizierung im pädagogischen Bereich

1 Stelle als Hausmeister fürjungen Mann, Ausbildung alsMechaniker mit großem hand-werklichem Geschick,Berufserfahrung, engagiertund zuverlässig!

Bei Interesse nehmen Sie bittezu uns Kontakt auf unter fol-gender Nummer: 21 01 48 32

Barbarossastr. 64, 10781 Bln.www.nachbarschaftsheim-schoeneberg.de/infos/kick

Die StadtteilzeitungNr.20 - April 2005

Veranstaltungen des NachbarschaftsheimSchöneberg im April 2005www.nachbarschaftsheim-schoeneberg.de

Do 07.04.2005, 11.00-13.00 Kidöb,Cranachstraße 63, 12157 BerlinOffenes FrühstückFür Frauen aller Nationalitäten, dieunsere Arbeit und unsere Besu-cherinnen beim gemeinsamenFrühstück in ungezwungener At-mosphäre kennen lernen möchten.Mit leckerem Spezialitäten-Buffet.Anmeldung bitte unter 8 55 27 80, Kosten 5 Euro

Do 07.04.2005, 16.00, KickBarbarossastraße 64, 10781 BerlinVortrag mit DiskussionHartz IV und Arbeitslosengeld IIWesentliche Veränderungen für Ar-beitslose ab 1. Januar 2005, Vor-aussetzungen für den Bezug vonALG II und Umfang der Leistungen,Nebenbeschäftigungen, 1-E-Jobs,Zumutbarkeit von Arbeitsangebo-ten und Sanktionsmöglichkeitender Arbeitsverwaltung. Anmeldungwegen begrenzter Platzzahl erbe-ten 21 01 47 13

Do 07.04.2005, 18.00-20.00, Kidöb,Cranachstraße 63, 12157 BerlinAusländer- und FamilienrechtRechtsberatungDie Beratungen sind vertraulichund kostenlos, wir freuen uns je-doch über jede Spende!Anmeldung bitte unter 8 55 27 80.

Fr 08.04.2005, 16.00,Kirchgemeinde Alt-Tempelhof,Kaiserin-Augusta-Straße 23, 12103Theateraufführung: "Ostschwung"vom Theater der Erfahrungen"FeierabendRebellen"Die Bewohnerinnen des Senioren-heims St. Blasius sollen einemAnti-Aging-Center weichen, dochplötzlich regt sich heftiger Wider-stand. Infos unter 8 55 42 06

Di 12.04.2005, 19.30, Jugend- undFamilienzentrum Jeverstraße 9,12157 BerlinSchulreihe - Referenten: Hans-Joachim Wedemeyer, SchulleiterSachsenwald-Grundschule undJulia Seefisch, Kitaleiterin Jeverstr. Mein Kind kommt zur SchuleWas bedeutet die neue "Schulein-gangsphase" für Kinder und fürEltern? Was müssen Eltern wissen?Welche Fragen haben Eltern?Informationen und Anmeldungunter 85 99 51 36, Familienbildung

Fr 15.04.2005, 20.00, KulTurnhalleHolsteinische Straße 30, 12161 Der OstSchwung vom Theater derErfahrungen spielt"Klassenziele"Ein Durcheinander von Meinungenund Positionen zu 40 Jahren Lebenin der DDR: Wohin mit denErlebnissen und Erfahrungen, denguten und den schlechten? JedeGeneration hat den Sozialismusanders erlebt. Wie kann man sichim Durcheinander der Meinungen

Theateraufführung"Intrigen"Ein Theaterstück für Jugendlicheab 13 Jahren und Erwachsene wieein Hitchcock-Krimi: schwarzweiß,spannend und mit einem unerwar-teten Ende. Mit viel Spielwitz undEngagement agieren die zehn Dar-stellerinnen im Alter zwischen 14und 17 Jahren der Jugendtheater-gruppe "Hemmungslos" des Ju-gend- und FamilienzentrumsJeverNeun rund um die Tiefgründemenschlicher Verlogenheit. In ein-jähriger Vorbereitung haben siediese Textadaption erarbeitet undsich neben Requisite und Bühnen-bild auch, in Zusammenarbeit mit"Skabiez", einer Band aus demKifrie Musik- und Medienzentrum,um die musikalische Untermalunggekümmert. Informationen undAnmeldung unter 79 74 78 03Eintritt 4,- ermäßigt 2,- Euro

Sa 23.04.2005, 11.00-15.00, Karl-Schrader-Straße 9, 10781 BerlinTrödelmarkt für Groß und KleinVom Strampler bis zum Kaffeeser-vice - bei Kaffee, Kuchen und Ein-topf besteht die Möglichkeit unsereInternationale Kindertagesstättekennen zu lernen. Informationen und Anmeldungunter 2 16 20 41, Standmiete 5,-Euro und eine Kuchenspende

Di 26.04.2005, 19.30, Jugend- undFamilienzentrum Jeverstraße 912157 BerlinSchulreihe - Referenten: Lehrer derSachsenwald-Grundschule undThomas Glaw, Jugend- undFamilienzentrum HausaufgabenWas erwartet die Schule von denEltern? Wie können Hausaufgabeneffektiv erledigt werden? WelcheHilfsangebote gibt es?Informationen und Anmeldungunter 85 99 51 36

Mi 27.04.2005, 18.00, HolsteinischeStraße 30, 12161 BerlinOffener InformationsabendEhrenamt von A bis ZInformationen zu Möglichkeitender ehrenamtlichen Mitarbeit imNachbarschaftsheim SchönebergInformationen unter 85 99 51 22

Sa 30.04.2005, 10.30-14.00, Haus A/ Haus B, Freiherr-vom-Stein-Straße 13-15, 10825 BerlinFlohmarktBaby- und Kinderkleidung -Spielsachen - Kinderbücher. UnserFlohmarkt bietet Ihnen die Mög-lichkeit, Gegenstände rund um dasKind zu erwerben oder zu verkau-fen. Möchten Sie selbst etwas ver-kaufen, dann melden Sie sich bittevorher an. Informationen undAnmeldung unter 85 07 28 10 / 81 48 78 01. Standgebühr 8,- oder4,- Euro und ein Kuchen.

Kultur im Friedenauer Kiez!Es fing an im letzten November in einem kleinen gemüt-lichen Hotel in Friedenau.

Maria Pecha, Kulturbüro

Unter dem Motto "ALT"-BerlinerNachmittag, veranstaltet vomKulturbüro Maria Pecha, trafensich zahlreiche Friedenauer Bür-gerinnen und Bürger und genos-sen bei Lesungen, Live Musikund Unterhaltung sowie einemtypisch Berliner Buffet, einen ge-selligen Nachmittag wie in altenZeiten. Harmonie und Nachbar-schaft standen im Vordergrund.Endlich mal wieder Kultur undGesellschaft vor der eigenen Tür- im eigenen Kiez. Alle warenbegeistert und äußerten denWunsch, so etwas Schönes dochregelmäßig stattfinden zu lassen. Dies hat Frau Maria Pecha,Inhaberin des Kulturbüros in Frie-denau, dazu bewegt, einen hierfehlenden Veranstaltungs- undFreizeitservice zu gründen.

Das Kulturbüro erstellt Angebotefür die Freizeit von A-Z. Indivi-

duelle Wünsche wie z.B. Ausrich-tung von Geburtstagsfeiern undsonstigen Feierlichkeiten. Thea-ter und Kinobesuche, Ausflügein und rund um Berlin, Fitness fürKörper und Seele, sind ebenfallsim Programm. Es können auchDienstleistungen rund um Haus-halt und Wohnung in Anspruchgenommen werden.

Eine besonders schöne Idee sinddie Geschäftsbegehungen imKiez, die in regelmäßigen Ab-ständen stattfinden. Hier gibt esviel Neues und Interessantes zuentdecken, die Kunden und dieGeschäftsinhaber zeigten sichbei den ersten Begehungen an-genehm überrascht und erfreutvon diesem kulturellen Event.Das Kulturbüro Maria Pechabefindet sich in der Wilhelm-Hauff-Straße 16 in 12159 Berlin-Friedenau.

Kalender April ‘05Donnerstag, 14. April, 12 Uhr,Anmeldung bis 12. April 2005"Ich bin von Kopf bisFuß …auf Frühling einge-stellt… und sonst gar nichts"Das Frisör- und Kosmetikgeschäft Scholzund die Lauter Apotheke Herr Fredrich inder Rheinstraße, zeigen uns mit "Tricksund Tipps" wie wir Chic und Fit denFrüh-ling genießen können.

Donnerstag 21. April 2005, 12 UhrAnmeldung bis 19. April"ZEIT….hat man nicht, man nimmt sie sich"Besuch im traditionellen Friedenauer Un-ternehmen in der Rheinstraße Juwelier LORENZ - UhrenmuseumWir erfahren viel Interessantes über das1992 eröffnete erste und einzige privateUhrenmuseum Berlins, über dieFamilien-saga und über die "BerlinerFriedensuhr". Und über die ZEIT!

Donnerstag, 28. April 05, 15 UhrAnmeldung bis 26. April"LESEN und GENUSS"Die Nicolaische Buchhandlung in derRheinstraße

Tradition und Geschichte vor-gestellt von Herrn Widera und

nebenan ein Besuch im Weinla-den von Stephan Dziedzinski "Vom

Fass" Sehen. Probieren. Genießen!

Die Kosten pro Veranstaltung proPerson: 10 ,- Euro. Auf WunschMittagstisch in der Nähe pro Person5,50 Euro (ohne Getränke).

Bei Veranstaltungsteilnahme erhaltenSie in den aufgeführten Geschäfteneine kleine Überraschung.

Den Treffpunkt für unsereVeranstaltungen erfahren Sie unterder Telefonnummer 8 51 50 38 oderMittwochs zwischen 15-18 Uhr imKulturbüro "Kultur und Kaffee"(bitte anmelden)

Kulturbüro Maria PechaWilhelm-Hauff-Str. 16, 12159 BerlinVeranstaltungs- und FreizeitserviceDienstleistungen rund um Haushaltund Wohnung

Telefon: 8 51 50 38

Freizeitangebote von A bis Z

und Positionen zurechtfinden?Informationen und Anmeldungunter 8 55 42 06

Mo 18.04.2005, Jugend- und Fami-lienzentrum Jeverstraße 9, 12157 Ausstellung"Familienportraits"Familien leben in unterschiedli-chen Lebensformen, und für allehat Familie eine besondere Bedeu-tung. Das drücken die gezeigtenFamilien in Bild und Wort aus.Informationen unter 79 74 78 03

Di 19.04.2005, 19.30, Jugend- undFamilienzentrum Jeverstraße 912157 BerlinSchulreihe - Referenten: CarolaGremzow, schulpsychologischerDienst, Hans-Joachim Wedemeyer,Schulleiter der Sachsenwald-GrundschuleMein Kind kommt in derSchule nicht so mitWann muss ein Kind was können?Wie wird die Diagnose "Lese-Rechtschreibschwäche" gestellt?Welche Hilfen gibt es?Informationen und Anmeldungunter 85 99 51 36, FamilienbildungSchöneberg-Steglitz

Mi 20.04.2005, 12.00-16.00Rotes Rathaus, Rathausstraße 1510178 BerlinAus Erfahrung gut - Potenzialedes Alters als ein Motor gesell-schaftlicher InnovationFachveranstaltung des DeutschenParitätischen Wohlfahrtsverbandes,des Verbandes für sozial-kulturelleArbeit, des NachbarschaftsheimsSchöneberg und des Theaters derErfahrungen. Angesichts von de-mographischen Verschiebungenund gesellschaftlichen Veränderun-gen ein Paradigmenwechsel not-wendig ist, sollen neue Sichtweisenauf das Alter diskutiert werden.Informationen und Anmeldungunter 28 09 61 03, Verband fürsozial-kulturelle Arbeit

Mi 20.04.2005, 14.00-16.00Cafétreff, Holsteinische Straße 30,12161 BerlinInformationsreihe für pflegendeAngehörige Vergessen?! - Grundinforma-tionen zur AltersverwirrtheitReferentin: Dr. Alexandra Linges-leben, Informationen und Anmel-dung unter 85 99 51 23, Eintritt frei

Do 21.04.2005, 18.00-20.00, Kidöb,Cranachstraße 63, 12157 BerlinAusländer- und FamilienrechtRechtsberatungDie Beratungen sind vertraulichund kostenlos, wir freuen unsjedoch über jede Spende!Anmeldung bitte unter 8 55 27 80

Do + Fr 21. + 22.04.2005, 19.00 +Sa 23.04.2005, 20.00, Jugend- undFamilienzentrum Jeverstraße 9

Die Stadtteilzeitung Nr. 20 - April 2005Seite 12

Mitmachen!

Impressum

www.vhs-tempelhof-schoeneberg.de

Herausgeber: Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.Fregestraße 53, 12161 Berlin, Tel. 85 98 66 10www.nachbarschaftsheim-schoeneberg.de

Redaktion

Herstellung / lokale partnerschaften - thomas protzAnzeigen / In den neuen Gärten 29, 12247 BerlinKontakt Tel. 772 08 405, Fax 772 08 407

[email protected] / Auflage Lausitzer Rundschau Druckerei / 10.000 Stück

MMeennsscchheenn iinn ddeerr VVHHSSEhrenamtliche Redakteure

gesucht!

Sie haben Spaß am Schreibenund eine Fülle von Geschich-ten im Kopf, Sie kennen IhrenKiez, leben oder arbeiten inSchöneberg oder Steglitz undhaben Interesse an journalisti-scher Arbeit? Oder Sie stehenin einer journalistischen Aus-bildung und suchen einen ge-eigneten Praktikumsplatz? Siehaben Interesse an der Lokal-politik und fühlen sich IhremStadtteil verbunden? Wenn SieInteresse haben, in unseremRedaktionsteam zu arbeiten,dann können Sie sich bei unsbewerben. Auch Online-Re-dakteure/Innen sind herzlichwillkommen! Das Nachbar-schaftsheim Schöneberg e. V.arbeitet bei diesem Projekt mitdem Verlag »lokale partner-schaften« zusammen.

Information bei / Bewerbungenan: Thomas Protz,lokale partnerschaften, In den neuen Gärten 29,12247 Berlin Tel 77 20 84 05Fax 77 20 84 07 [email protected]

Darüberhinaus laden wir alleAkteure im Stadtteil, Nach-barn, Vereine, Einrichtungen,Bürgerinitiativen, also alleFreunde des Stadtteiles ein,uns als Sprachrohr zu benut-zen. Senden Sie uns Veran-staltungshinweise, Pressemit-teilungen, Leserbriefe oderanderes an die Redaktion,Holsteinische Str. 30 (sieheImpressum).

VVHHSS--IINNFFOOTTEELLEEFFOONN::77556600--33000000

Redaktions-schluss fürApril:18.4.2005

Anett Baron, Susanne Döhler, Claudia Fenske,Elfie Hartmann, Doris Kollmann, WolfgangKotsch, Annetta Mansfeld, Marina Naujoks,Thomas Protz (V.i.S.d.P), Bärbel Schneider, AnnikaSindram, Lea Wolf, Sigrid Wiegand, Sanna vonZedlitz, Holsteinische Str. 30, 12161 BerlinTel. 76 68 47 57, Fax 76 68 47 58Mediadaten: Info-Faxabruf 76 68 47 [email protected]/schoeneberg

ElkeSchulze-EggebrechtLehrerin undTherapeutinIhr Psychologie-Kurs in der VHS,"Sei wer Du bist", sagt ElkeSchulze-Eggebrecht, sei ein"Dauerläufer". Vielleicht ist das,in anderem Sinne, auch eine Be-schreibung für sie selbst: DieKraft einer Marathon-Läuferinbraucht sie manchmal, um in ih-rem Hauptberuf als Lehrerin ei-ner Kreuzberger Sonderschule"nicht beschulbare" Kinder undJugendliche auf einen Weg zubringen, der ihnen überhaupteine Beteiligung am gesellschaft-lichen und beruflichen Lebenermöglicht. Diese Arbeit ist nichtmit Erfolgserlebnissen gepflastert- im Gegenteil muss sie oft se-

hen, wie die lernbehindertenSchüler/innen für Schule nicht zubegeistern sind, auf die schiefeBahn geraten, schon früh an denAnsprüchen dieser Gesellschaftscheitern. In Kontakten mit El-tern, Sozialarbeitern, Bewäh-rungshelfern, Jugendamt undanderen Stellen versucht siedann, doch noch Wege für ihreSchüler zu finden. Demnächstwill sie ein neues Konzept derBerufsorientierung für Zehnt-klässler erproben - den mögli-chen Erfolg sieht sie kritisch rea-listisch und ist dennoch in ihremEngagement nicht zu stoppen.

Angefangen hat Elke Schulze-Eggebrecht als "ganz normale"Lehrerin, zunächst an der Real-schule, dann aber recht bald ineiner Berliner Modell-Gesamt-schule mit Kleingruppen-Klassen.Irgendwann reichte ihr der "Leh-rer-Ansatz" nicht mehr aus; siesuchte die neue Herausforde-rung, neue Erkenntnisse und Wi-derstände. So pausierte sie alsLehrerin, ließ sich mehrere Jahreberufsbegleitend gestalt- undkörpertherapeutisch ausbilden,eröffnete in Berlin eine eigenePraxis und gab Psychologiekursein Westdeutschland und an der

Volkshochschule Tempelhof. Al-leinerziehend mit einer Tochterwar dieses unstete Wanderlebenjedoch schwer zu organisieren.So kam sie zurück an die Schulein eine Stelle, in der sie ihren the-rapeutischen Ansatz mit schuli-scher Arbeit verbinden wollte.Leicht hat sie es sich damit nichtgemacht: "Mich interessiertschon, wenn es etwas schwieri-ger ist", sagt sie.

Die Therapeutin Schulze-Egge-brecht muss heute manchmalhinter der Lehrerin zurückste-cken. So ist der Kurs an der VHSTempelhof-Schöneberg für sieauch so etwas wie ein seltenerAusflug in eine andere Lern-Welt, wo Erwachsene freiwilligkommen, aber auch produktiveWiderstände mitbringen, wennsie sich in der Gruppe einemElementarthema aussetzen, ih-rem eigenen Selbstbewusstsein.Schulze-Eggebrechts Wochen-endkurs will Teilnehmer/innenhelfen, sich akzeptieren zu ler-nen, wie sie sind. In der Spie-gelung der Gruppe lässt sich oftklarer erkennen, wo man selbersteht und erleben, dass Eigenesvon Anderen zugelassen undanerkannt wird.

Lernorientierte Qualitätssteuerung in der Weiterbildung

VHS erhält Qualitäts-Zertifikat Jetzt haben es unabhängige Gut-achterinnen bestätigt: Die Arbeitder VHS-Tempelhof-Schöneberggenügt hohen, bundesweit aner-kannten Qualitätsansprüchen.Am 21.März konnte die Volks-hochschule eine "Netzwerkflie-se" entgegennehmen, die das be-standene Qualitätstestat "LQW"(Lernerorientierte Qualitätstes-tierung in der Weiterbildung)symbolisiert. In einem einjähri-gen Qualitäts-Entwicklungspro-zess wurden in elf Schlüsselbe-reichen der VHS-Arbeit Anforde-rungen definiert, deren erfolgrei-che Einhaltung der Volkshoch-schule jetzt im positiven Gut-achten zweier externer Prüferin-nen attestiert wird.

Unter mehreren hundert, bun-desweit nach einem eigens fürdie Erwachsenenbildung ent-wickelten Standard geprüftenEinrichtungen hob sich die VHSals eine der wenigen hervor, dieohne Nachforderungen und miteinem exzellenten Zeugnis durchdie Begutachtung kam. Beson-

ders herausgestellt wird in demGutachten, dass das Mitarbeiter-Team "mit viel Engagement undSachverstand in der VHS besteBildungsarbeit" leiste und einehohe Wertschätzung kunden-orientierten Handelns aufweise.

Den Anspruch einer "lernendenOrganisation" verwirklichend,wird sich die VHS künftig inregelmäßigen Abständen erneu-ter Begutachtung unterziehen.

Durchaus Eigenes tritt auch her-vor, wenn man Elke Schulze-Eggebrecht nach ihrem Lebenjenseits pädagogischer Arbeitfragt: Da outet sich die psycho-therapeutische "Marathon-Läu-ferin" als leidenschaftliche Tan-gotänzerin - vorzugsweise in denKursen der VHS.

(Der nächste Kurs "Sei wer dubist" findet vom 5-6.6.2005statt, Kursnummer TS 15.09B)

v.l.n.r.: Barbara Becker (ArtSet) übergibt das Zertifikat an HelgaSenden (Qualitätsbeauftragte der VHS) und Gudrun Landau (komm.Leiterin der VHS). Bezirksstadtrat Dieter Hapel würdigt die hervorra-gende Arbeit in der Qualitätssicherung der VHS. Foto: Protz

Eine bezaubernde Reisedurch die Welt der Operette!

Der Operetten Express hält mit seinem neuen Programm imRathaus Schöneberg

Sonntag, 10. April um 16 UhrSonntag, 24. April um 16 UhrDonnerstag, 5. Mai um 16 UhrEintritt: 20,- Euro / ermäßigt 16,- Euroinklusive Kaffee und Kuchen

Kartenvorbestellung: 854 038 81