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454 Bericht: Analyse organischer Stoffe Bd. 180 Einen Uberblick iiber Methoden zur Bestimmung yon ~unktionellen Amino- gruppen, unter besonderer Beriicksiehtigung der langl~ettigen aliphatischen Amine, gibt J. MESTREIT I. 22 Literaturzitate. Chim. analytique 42, 3--8 (1960). URSUL_4. BAU)/[ANN Die Identifizierung yon aliphatischen Aminen mit Hilfe yon kinetischen Messungen beschreiben T. AuNG, E. A. H~ALY und ~. K. Mv~A~ ~. Die Verff. f~nden, dag die gef~rbten Komplexe, welehe aus Eisen(II) und Sehiffsehen Basen (aus prim~ren aliphatisehen Aminen und 2-PyridinMdehyd) gebildet werden, in saurer LSsung nach einer monomolekularen Reaktion zerfallen. Dieser Zerfall kann dutch Messnng der Lichtabsorption in Abh~ingigkeit yon der Zeit verfolgt werden und liefert Halbwertzeiten, die ffir die einzelnen Amine eharakteristisch sind. 10 -am ~ol Amin k6nnen mit dieser Reaktion noch identifiziert werden. Wasser, Alkohole sowie seknndi~re Amine st5ren night. Bei Gegenwart yon Ammoniak sowie bei Vorliegen yon Aminmisehungen wird der I~eaktionsver]anf undurehsiehtig. -- Arbeitsweise. Man versetzt 0,1 ml ~ 0,2 m Probel5sung mit 0,1 ml Methanol, 1 Tr. 2-PyridinaldehydlSsung (1:3 Pyridinaldehyd mit Methanol verdiinnt) sowie 1 --2 Tr. FeC12-L6sung (1 g FeCI 2 - 6 H~O @ 10 ml Wasser -1- etwas Fe), schiittelt und bringt naeh 5 rain 1 --3 Tr. der LSsung zusammen mit 3 ml 0,1 m oder 0,25 m Salzs~iure in eine Kiivette. Man migt die Absorption in bestimmten Zeitabsti~nden und ermittelt aus einer graphisehen Darstellung (log. Absorption gegen Zeit) die I-Ialbwertszeit des Zerfalls. Ralbwertszeiten ~fir versehiedene Amine sind im Original angegeben. 1 Chemist-AnMyst 19, 73 (1960). Univ., Columbia, Me. (USA). H . GA~SCJ~AGEN Zur Bestimmnng quatern~rer Ammoniumsalze dient ein neues volumetrisches Verfahren yon T. UNo, K. ~/[IYAJIMAund H. TSVK• ]. Es beruht auf der Tat- saehe, dab Methylorange in Gegenwarg quarternarer AmmoniumsMze, aueh bei s~urer I~eaktion der L5sung, keine Rotfi~rbung zeigt; diese tritt erst am Endpunkt der Titration mit NatriumtetraphenyloboratlSsung auf. ])as gilt auch fiir Ammoniumsalze mit langen Ketten yon Alkylgruppen. -- Aus]i~hrung. 10--20 ml einer 0,05 bis 0,001 m Probel5sung werden nach Zugabe yon 1 Tr. 0,005 m MethylorangelSsung mit Salzs~ure auf einen p~ yon etw~ 3 gebracht. Man titriert mit einer 0,05 bis 0,02 m Natriumtetrapheny]oboratlSsung bis zur Rotf~rbung. -- Die ermittelten Werte stimmen mit denen der KMiumcadmiumjodidmethode iiberein. 1 j. pharm~e. See. Japan 80, 153--155 (1960) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.fass. reL) Pharmac. Inst., Med. Fac., Univ. Kyoto (Japan). ANNE~a~IE HOLLST~ Mischungen chlorierter Kohlenwasserstoffe ]assen sich nach N. GUILLOT und A. BENTON 1 gaschromatographisch mit Luft als Tragergas an einer mit Butyl- phthalat oder SiliconS1 auf Celite beschickten S~ule bei t~aumtemperatur trennen. Die getrennten Substanzen -- Dichlormethan, Chloroform und Tetrachlorl~ohlensto//, Trichtoriithylen, PerchlorSthylen ~nd die isomeren Dich~or4thylene, Dichlorgthane, Trichlor~ithane und Tetrachlordthane -- werden am Si~ulenausgang an einem rot- glfihenden Platindraht pyrolytiseh zersetzt. Die dabei entstehenden sauren Gase (Chlorwasserstoff) werden einem yon den Autoren ffiiher besehriebenen, ,,Osmopile '~ genannten, elektrochemischen Detektor hoher Empfindlichkeit 2 zugefiihrt, dernur auf saute Gase anspricht. Die registrierten Detektorsignale erlauben nach voran- gehender Eichung eine quantitative Bestimmung der Komponenten, yon denen nur geringe Mengen zur Analyse benTtigt werden, z. B. etwa i ttl fliissiger Substanz oder etwa 1 ml des ges~tt. Dampfes. Die Anordnung ist einfach und wenig aufwendig. Sie liigt sieh auch zur Bestimmung yon Fluor-, Chlor-, Brom-, Jod- und Sehwe]el-

Die Identifizierung von aliphatischen Aminen mit Hilfe von kinetischen Messungen

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Page 1: Die Identifizierung von aliphatischen Aminen mit Hilfe von kinetischen Messungen

454 Bericht: Analyse organischer Stoffe Bd. 180

Einen Uberblick iiber Methoden zur Bestimmung yon ~unktionellen Amino- gruppen, unter besonderer Beriicksiehtigung der langl~ettigen aliphatischen Amine, gibt J . MESTREIT I. 22 Literaturzitate.

Chim. analytique 42, 3--8 (1960). URSUL_4. BAU)/[ANN

Die Identifizierung yon aliphatischen Aminen mit Hilfe yon kinetischen Messungen beschreiben T. AuNG, E. A. H~ALY und ~. K. M v ~ A ~ ~. Die Verff. f~nden, dag die gef~rbten Komplexe, welehe aus Eisen(II) und Sehiffsehen Basen (aus prim~ren aliphatisehen Aminen und 2-PyridinMdehyd) gebildet werden, in saurer LSsung nach einer monomolekularen Reaktion zerfallen. Dieser Zerfall kann dutch Messnng der Lichtabsorption in Abh~ingigkeit yon der Zeit verfolgt werden und liefert Halbwertzeiten, die ffir die einzelnen Amine eharakteristisch sind. 10 -am ~ o l Amin k6nnen mit dieser Reaktion noch identifiziert werden. Wasser, Alkohole sowie seknndi~re Amine st5ren night. Bei Gegenwart yon Ammoniak sowie bei Vorliegen yon Aminmisehungen wird der I~eaktionsver]anf undurehsiehtig. --

Arbeitsweise. Man versetzt 0,1 ml ~ 0,2 m Probel5sung mit 0,1 ml Methanol, 1 Tr. 2-PyridinaldehydlSsung (1:3 Pyridinaldehyd mit Methanol verdiinnt) sowie 1 --2 Tr. FeC12-L6sung (1 g FeCI 2 - 6 H~O @ 10 ml Wasser -1- etwas Fe), schiittelt und bringt naeh 5 rain 1 --3 Tr. der LSsung zusammen mit 3 ml 0,1 m oder 0,25 m Salzs~iure in eine Kiivette. Man migt die Absorption in bestimmten Zeitabsti~nden und ermittelt aus einer graphisehen Darstellung (log. Absorption gegen Zeit) die I-Ialbwertszeit des Zerfalls. Ralbwertszeiten ~fir versehiedene Amine sind im Original angegeben.

1 Chemist-AnMyst 19, 73 (1960). Univ., Columbia, Me. (USA). H. GA~SCJ~AGEN

Zur Bestimmnng quatern~rer Ammoniumsalze dient ein neues volumetrisches Verfahren yon T. UNo, K. ~/[IYAJIMA und H. TSVK• ]. Es beruht auf der Tat- saehe, dab Methylorange in Gegenwarg quarternarer AmmoniumsMze, aueh bei s~urer I~eaktion der L5sung, keine Rotfi~rbung zeigt; diese tr i t t erst am Endpunkt der Titration mit NatriumtetraphenyloboratlSsung auf. ])as gilt auch fiir Ammoniumsalze mit langen Ket ten yon Alkylgruppen. -- Aus]i~hrung. 10--20 ml einer 0,05 bis 0,001 m Probel5sung werden nach Zugabe yon 1 Tr. 0,005 m MethylorangelSsung mit Salzs~ure auf einen p~ yon etw~ 3 gebracht. Man ti tr iert mit einer 0,05 bis 0,02 m Natriumtetrapheny]oboratlSsung bis zur Rotf~rbung. - - Die ermittelten Werte stimmen mit denen der KMiumcadmiumjodidmethode iiberein.

1 j . pharm~e. See. Japan 80, 153--155 (1960) [Japaniseh]. (Nach engl. Zus.fass. reL) Pharmac. Inst., Med. Fac., Univ. Kyoto (Japan). ANNE~a~IE HOLLST~

Mischungen chlorierter Kohlenwasserstoffe ]assen sich nach N. GUILLOT und A. BENTON 1 gaschromatographisch mit Luft als Tragergas an einer mit Butyl- phthalat oder SiliconS1 auf Celite beschickten S~ule bei t~aumtemperatur trennen. Die getrennten Substanzen -- Dichlormethan, Chloroform und Tetrachlorl~ohlensto//, Trichtoriithylen, PerchlorSthylen ~nd die isomeren Dich~or4thylene, Dichlorgthane, Trichlor~ithane und Tetrachlordthane -- werden am Si~ulenausgang an einem rot- glfihenden Platindraht pyrolytiseh zersetzt. Die dabei entstehenden sauren Gase (Chlorwasserstoff) werden einem yon den Autoren ffiiher besehriebenen, ,,Osmopile '~ genannten, elektrochemischen Detektor hoher Empfindlichkeit 2 zugefiihrt, de rnur auf saute Gase anspricht. Die registrierten Detektorsignale erlauben nach voran- gehender Eichung eine quantitative Bestimmung der Komponenten, yon denen nur geringe Mengen zur Analyse benTtigt werden, z. B. etwa i ttl fliissiger Substanz oder etwa 1 ml des ges~tt. Dampfes. Die Anordnung ist einfach und wenig aufwendig. Sie liigt sieh auch zur Bestimmung yon Fluor-, Chlor-, Brom-, Jod- und Sehwe]el-