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L. R osen t haler : Amygdalin. 365 4. D;is aus dem Spiritusextrakt der Kawawurzcl gen-onriene Krystallgcmcngc liiRt sicli durch systematiscli geleitetes Krystalli- siercn aus Aceton in Yangonin. Mcthysticin und +-Metliysticiii zc 1.1 egen . 5. Die cinfachste Gcninnung des Yangonins gescliieht durch Verseifung der es beglcitanden Verbindungen mittels kalter alkoho- lischer Kalilauge. 6. Das Methysticin ist, nie P o ni c ran z angcnommen, ein 9 - Kctonsiiureestcr; es enthalt den Rest der Pip&insaure, da die Identitat des aus ihm gowonnenen Methysticols niit den1 von S c h o 1 t z synthetisierten Piperonylenaceton erwiesen wurde. 7. Das +-Mcthysticin ist, \vie das Methysticin, ein Ester der Mcthysticinsaure. 8. Das Yangonin ist ein Lakton der Forniel Cl,H1,O,, div auf Grund der bis nun gewonnencn Ergebnisse aufgelost n-erden kann in: CH Mitteilung aus dem pharmazeutischen Institut der UniversitlLt Strassburg i. E. Die Spaltung des Amygdalins unter dem Einfluss von Emulsin. Von L. Rosenthaler. (Eingegangen den 15. V. 1008.) In ciner untcr obigeni Titel vor kurzcni in diesem Archivl) erschicnenen Abliandlung hat Herr K. F e i s t zu beweisen ver- sucht, daR bci dcr Spaltung des Amygdalins durch Emulsin primiir Benzsldchydcyanhydrin entstehe, weil er letzteres dabci in optisch aktivcm Zustand isolicrcn konnte. Herr F e i s t hat aber c i n c n TJmstand nicht bcr~cksichtigt. Es war denkbar, daR aus priniar l) Bd. 246, S. 206.

Die Spaltung des Amygdalins unter dem Einfluss von Emulsin

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L. R osen t haler : Amygdalin. 365

4. D;is aus dem Spiritusextrakt der Kawawurzcl gen-onriene Krystallgcmcngc liiRt sicli durch systematiscli geleitetes Krystalli- siercn aus Aceton in Yangonin. Mcthysticin und +-Metliysticiii zc 1.1 egen .

5 . Die cinfachste Gcninnung des Yangonins gescliieht durch Verseifung der es beglcitanden Verbindungen mittels kalter alkoho- lischer Kalilauge.

6. Das Methysticin ist, nie P o ni c r a n z angcnommen, ein 9 - Kctonsiiureestcr; es enthalt den Rest der Pip&insaure, da die Identitat des aus ihm gowonnenen Methysticols niit den1 von S c h o 1 t z synthetisierten Piperonylenaceton erwiesen wurde.

7. Das +-Mcthysticin ist, \vie das Methysticin, ein Ester der Mcthysticinsaure.

8. Das Yangonin ist ein Lakton der Forniel Cl,H1,O,, div auf Grund der bis nun gewonnencn Ergebnisse aufgelost n-erden kann in:

CH

Mitteilung aus dem pharmazeutischen Institut der UniversitlLt Strassburg i. E.

Die Spaltung des Amygdalins unter dem Einfluss von Emulsin.

Von L. R o s e n t h a l e r .

(Eingegangen den 15. V. 1008.)

I n ciner untcr obigeni Titel vor kurzcni in diesem Archivl) erschicnenen Abliandlung hat Herr K. F e i s t zu beweisen ver- sucht, daR bci dcr Spaltung des Amygdalins durch Emulsin primiir Benzsldchydcyanhydrin entstehe, weil er letzteres dabci in optisch aktivcm Zustand isolicrcn konnte. Herr F e i s t hat aber c i n c n TJmstand nicht bcr~cksichtigt. Es war denkbar, daR aus priniar

l) Bd. 246, S. 206.

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nbgcspaltencm Benzaldehyd und Blaueiiure unter deni EinfluB d e s Emulsins sekundiir ein optisch ah ivcs Benzaldcliydcyanhydrin entstehen konnte. Icli liabe deshal b folgende Vcrsuche angestellt : 2,5 g Benzaldehyd lvurden mit 100 g 1,250ibiger Bla.usiiure und 0,5 g Eniulsin unter hiiufigem Umschutteln stclicn gelassen. Nach 2-3 Tagen (n-cchselnd bci den einzelnen Versuchen) wurde niit Chloroform ausgescliiittelt und die mit entwasscrtem schn-efel- saureni Natriuni getrockncte Losung im Polarisationsapparat. (1 dni-Hohr) beobachtet. Sie zcigte regclmiiflig Reclitsdrehung ; n-iirde dann das Chloroform abdestilliert und der Ruckstand niit Salzsiiure bchandelt, so drehte die mit Wasser vcrdiinnte Plussigkeit nach links. So wurde bei eineni 254 Tage-Versucli bcobachtet : Drcliung dcr Chloroformlosung + 0,8O, der wiisscrigen Losung -1 ,O0. Duruh Actlier konntc nus dcr niisserigen Losung dic Mandelsiiurc ausgeschuttelt werden, die in Wasser geltist, wicdcr die gleichc Drehung zeigte. Es ist also bei der Einwirkung des Emulsins auf Henzaldehyd und Hlauslure d-Bcnzaldehydcyanhydrin und d u d desecn Verscifung 1-Mandclslurc entstanden, also dieselben Korpcr,. dcren Entstehen aucli Herr F e i s t bci seincn Versuchcn beobachtet hatt,e. Uni jedcn Irrtuni auszuschliel3cn, wurden noch folgende Versuche, die wic die obigcn n-cites behandelt wurdcn, angesetzt : 1. Rrrlzaldchyd mit 13lausaure; 2. Renzaldchyd mit. Emulsin; 3. 13lausiiurc iiiit Emulsin. nei sanitlichcn Kontrollversuclicn \vurcl(*~i, nic es nach dem bisher Bekannten niclit anders zu cr- wartcn war, nur inalitivc Fliissigkeitcn erhaltcn.

Icli halte c1;tmit den 13c\veis fur erbrncht, daB Bcnzaldchyd und Blnusiiurc unter dein EinfluIj dcs Emulsins zu optisch aktireni Renznldchydcyanhydrin zusammentreten, und dafl die von Herrn F c i s t vcrsuclite Bewcisfiihrung zugunstcn der primiircn Knt- stehung dicses Kijrpers unzulanglich ist.

Angcsichts dcr Redeutung, die aucli derartigen ,,asyniine- trischen Synthesen" zrikoninit, so11 die Rcaktion Einulsin-BlausauIe- Benzaldeliyd in quantitativer Hinsicht untersucht \vcrden ; iLuBer- dcm sollen noch wcitere Versuche dariiber angestellt. wcrdcn, in w e l c h Weisc Emulsin und andere Enzyme zu Syntliesen opt aktivcr Korpcr dimen konncn.