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Dunkle Farbtöne auf WDVS Was ist das Problem Welche Risiken gibt es? Welche Regelwerke/Normen gibt es? Was gibt es für Möglichkeiten um dunkle Farbtöne zu realisieren? Ist der Hellbezugswert eine geeignete Größe?

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Dunkle Farbtöne auf WDVS

Was ist das Problem

Welche Risiken gibt es?

Welche Regelwerke/Normen gibt es?

Was gibt es für Möglichkeiten um dunkle Farbtöne zu realisieren?

Ist der Hellbezugswert eine geeignete Größe?

Was ist das Problem?

Der reduzierte Wärmetransport sorgt –neben dem winterlichen – auch für einem hervorragenden sommerlichen Wärmeschutz

Der „Wärmestau“ führt bei direkterSonneneinstrahlung* und dunklen Farbtönen zu einem Aufheizen der Oberflächen mit Temperaturen von >70°C

* vornehmlich südost bis südwest Fassaden, kein Risiko bei Nordseiten- oder

beschatteten Flächen.

MG1

Folie 2

MG1 Wir haben die Temperaturen im Sommer auf südorientierten Flächen bei Temperaturen über 30 °C gemessen.

Da, wo keine direkte Sonnenstrahlung hinkommt, können aufgrund der diffusen Strahlung auch höhere Temperaturen auftreten aber bei weitemnicht dramatisch.Mark-Otto Grünefeldt; 15.10.2010

Risiken bei dunklen Farbtönen

• Rissbildungen im Putzsystem

• Dämmplattenverformungen bei EPS

• Abrisse im Anschlussbereich

• geringere Lebensdauer von Armierungsschicht und Oberputz

• erhöhtes Schadensrisiko durch Verarbeitungsfehler

MG2

Folie 3

MG2 Hier sind die möglichen Schäden aufgeführt. In der Regel sind auch Verarbeitungsfehler (zu dick oder zu dünn armiert, keine Gewebeüberlappung, Gewebe zu tief, keine Diagonalarmierung...) ursächlich.

Je dunkler ein Farbton bzw. je heißer ein Putz werden kann, umso größer ist dann auch das Risiko, dass dadurch Schäden entstehen.Mark-Otto Grünefeldt; 15.10.2010

Risse im Putz

RAL 9017 HBW 4,5

HBW 20,4HBW 9,8

Dämmplattenverformung

!!

Scala 99.00.42 HBW 19,8

Abrisse im Anschlussbereich

Welche Regelwerke/Normen gibt es?

BFS-Merkblatt Nr. 21 Technische Richtlinien für die Planung und Verarbeitung von Wärmedamm-Verbundsystemen

4.3 Oberputz/SchlussbeschichtungDer Hellbezugswert des Oberputzes/der Schlussbeschichtung darf den Wert 20 nicht unterschreiten.

Welche Regelwerke/Normen gibt es?

DIN 55699 Verarbeitung von Wärmedämm-Verbundsystemen

6.7.1 AllgemeinesDer Hellbezugswert (Y-Wert) nach DIN 5033-3 des Oberputzes/der Schlussbeschichtung darf den Wert 20nicht unterschreiten.

Unter bestimmten, objektspezifischen Randbedingungen kann hiervon abgewichen werden (z. B. Kleinflächen, Verschattungen, Nordseite).

Welche Regelwerke/Normen gibt es?

ÖNorm B 6400 Außenwand-Wärmedämm-Verbundsysteme –Anwendung

Es ist ein Hellbezugswert des Oberputzes von mindestens 25 einzuhalten. Dies gilt auch für allfällige Deckbeschichtungen von Oberputzen.

Welche Regelwerke/Normen gibt es?

SIA 243 Verputzte Aussenwärmedämmung

Die Deckbeschichtung (Deckputz und / oder Beschichtung [Anstrich]) darf den Hellbezugswert von Y-Wert = 30 nicht unterschreiten.

Welche Regelwerke/Normen gibt es?

Die hygrothermische Belastung des Putzsystems ist umso stärker, je dunkler der Farbton des Putzes ist. Daher sollten Hellbezugswerte unter 20 keine und von 20 bis 30 nur ausnahmsweise Anwendung auf hoch wärmedämmenden Untergründen finden.

Rissbildungen im Putzsystem

→→→→ organisches Putzsystem, doppelte Armierung

Dämmplattenverformungen bei EPS

→→→→ dickschichtig armieren, Einsatz von Mineralwolle.

Abrisse im Anschlussbereichen

→→→→ nur Fugendichtbänder oder entkoppelte Profile

(z. B. Gewebe-Anschlussprofil spezial+ 3748)

Möglichkeiten zur Realisierung dunkler

Farbtöne und Risikoreduzierung

Geringere Lebensdauer von Armierungsschicht und Oberputz

→ kleinere Wartungs- bzw. Anstrichintervalle

Erhöhtes Schadensrisiko durch Verarbeitungsfehler

→ noch sorgfältigere Verarbeitung

Möglichkeiten zur Realisierung dunkler

Farbtöne und Risikoreduzierung

Einsatz eines besonderen Schlussbeschichtungs-Systems, das weniger Sonnenstrahlung (Solarstrahlung) absorbiert und sich somit nicht so sehr aufheizt.

Frage: Ist der Hellbezugswert (HBW) überhaupt eine geeignete Größe um die solare Aufheizung von gedämmten Flächen zu bewerten?

Durch welche Maßnahme kann man das

Risiko besonders reduzieren?

Farbimpulse:„der HBW ist der Reflektionsgrad eines bestimmten Farbtons zwischen Schwarz = 0 und Weiß = 100. Der Hellbezugswert gibt an, wie weit der betreffende Farbton vom Schwarz- oder Weißpunkt in seiner Helligkeitentfernt ist.“

Was sagt der Hellbezugswert überhaupt aus?

Farbtöne werden farbmetrisch über die Empfindlichkeitskurven der drei Farbrezeptoren X (rot), Y (grün) und Z

(blau), bestimmt.

Wie wird der Hellbezugswert ermittelt?

Der grüne Y-Wert ist der Hellbezugswert.

Bestimmt der HBW das Aufheizen

von Fassaden?

Nein!!!Denn der HBW berücksichtigt nur den

sichtbaren Wellenlängenbereich von

400 bis 700 nm!

Darüber hinaus wird „grünes“ Licht (550 nm) stärker bewertet als „rotes“ (>600 nm) oder „blaues“ (<500 nm)!

Der ultra-violette sowie nah-infrarote Bereich der Solarstrahlung, der allein mehr als die Hälfte (ca. 58 %) der Strahlungsenergie ausmacht, werden überhaupt nicht berücksichtigt!

Nah-infrarot Bereich

→ Einsatz eines besonderen Schlussbeschichtungs-Systems, das weniger Sonnenstrahlung (Solarstrahlung) absorbiert und sich somit nicht so sehr aufheizt.

Durch welche Maßnahme kann man das

Risiko besonders reduzieren?

Sie weist eine hohe Reflexion im nicht sichtbaren elektromagnetischen Wellenlängenspektrum der auf die Erdoberfläche in unseren Breitengraden einfallenden Solarstrahlung auf.

Der Grad der Reflexion wird ausgedrückt als TSR-Wert.

TSR = Total Solar Reflectance (Wert für die „totale solare Reflexion“)

Was kennzeichnet eine derartige

Beschichtung?

Beispiel Scala 36.06.27 HBW 9,6

Temperaturverlauf

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Zeit in Minuten

Tem

per

atu

r in

°C

Scala 36.06.27Standard

Scala 36.06.27SolReflex

Beispiel Scala 60.09.27 HBW 10,4

Temperaturverlauf

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Zeit in Minuten

Tem

per

atu

r in

°C

Scala 60.09.27Standard

Scala 60.09.27SolReflex

Scala 99.00.42 RAL 7016

HBW 20 HBW 8

Temperaturverlauf

0,0

10,0

20,0

30,0

40,0

50,0

60,0

70,0

80,0

90,0

100,0

0 10 20 30 40 50 60 70 80

Zeit in Minuten

Tem

per

atu

r in

°C

Scala 99.00.42Standard

RAL 7016SolReflex

HBW 20

HBW 8

Reflexionsgrade RAL 7016

HB-Wert = 8

TSR = 7

TSR = 30

standard

SolReflex

Grenzenlos dunkle Farbtöne auf WDVS

Algen sind normal und überall !!!???

MAA = Aminosäure als UV-Schutz gegen erhöhte UV-B-Strahlung

Anreicherung von Carotinoiden führt zu Rotfärbung der Grünalge

Mikro-Organismen

Mutationen

Ein Dachüberstand von 60 cm, hält ca. 2,5

m Fassade trocken.

Fensterbänke halten die darunter liegende

Fläche trocken.

Konstruktionsmängel

Spritzwasser

Verkapselungstechnik

Quelle: Thor Chemie

15.03.2014 Werner Trentmann

Verkapselungstechnik

Quelle: Thor Chemie

15.03.2014 Werner Trentmann

Brillux Lösung