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Therapie bei Hirnschäden In der Abteilung für Neurore- habilitationen werden im Felix Platter-Spital Patientinnen und Patienten unter anderem nach einem Schlaganfall oder nach einer Hirnblutung versorgt. Wie die ganzheitliche Behandlungs- kette in der FPS-Praxis konkret funktioniert, wurde kürzlich an- lässlich des Jubiläumssymposi- ums «20 Jahre Neurorehabilita- tion» gezeigt. Ein spannendes Programm mit Rück- und Ausblicken versprachen die Organisatoren des Jubiläums- anlasses «20 Jahre Neurorehabili- tation» dem interessierten Publi- kum. Zahlreiche Fachleute aus dem FPS stellten ihre Tätigkeitsfelder im Rahmen der Behandlungskette vor. Ein Hirnschlag ist ein beson- ders tragischer Schicksalsschlag: Kein anderes Ereignis führt bei er- wachsenen Personen derart oft zu einer Langzeitbehinderung. Rund 10 000 bis 14 000 Menschen jähr- lich erleiden in der Schweiz einen Hirnschlag. Zwischen 3000 und 4000 sterben, und rund 1000 bis 1500 der Überlebenden sind in der Folge relevant handicapiert. Vor 20 Jahren bündelte das FPS seine Erfahrungen auf diesem Ge- biet und richtete eine spezialisier- te Neurorehabilitationsabteilung ein. Fünf Jahre später entstand die Hirnschlagsbehandlungskette mit der Neurologischen Universitäts- 20 Jahre Abteilung für Neurorehabilitationen klinik. Klar zur Geltung kam am Jubiläumsanlass: Rehabilitation ist Teamarbeit. Vom ärztlichen Dienst über die Ernährungsberatung, der Ergo- und Logopädie bis zur Neu- ropsychologie, der Sozialarbeit und der Rehabilitativen Pflege sind viele Bereiche für das Wohl der erwach- senen Patientinnen und Patienten besorgt. 26 Betten stehen für die Patienten zur Verfügung. Sinn und Zweck aller Aktivitä- ten in der Neurorehabilitation be- steht laut FPS-Chefarzt Dr. Martin Conzelmann letztlich darin, den Be- troffenen Hilfe für den Weg zurück in das aktive Leben anzubieten. Das gelingt auch in erstaunlich vielen Fällen. Nach Abschluss des Spital- aufenthalts folgt die nächste Phase. Abgeklärt wird unter anderem die Wohnsituation der Betroffenen, die Angehörigen werden in den Gene- sungsprozess miteinbezogen, eben- so die Spitex. Für detaillierte Informationen sei auf die Vorträge auf der FPS- Homepage www.felixplatterspital.ch verwiesen (Berichte unter Veranstal- tungen/Archiv). In einem Interview mit dem «Journalix» skizziert Stefan Engelter die Rolle eines Arztes bei Patienten nach einem Hirnschlag. Der Leiten- de Arzt Neurologie im FPS wurde von der Universität Basel kurz vor dem FPS-Jubiläumsanlass zum Ti- tularprofessor ernannt. (msu.) Interview Seite 3, Weiterer Bericht Seite 4 Kompromisse in der Politik Die Weltwirtschaft steht Kopf. Im abgelaufenen August haben wir nahezu eine Euro-Franken Pari- tät erlebt. Diese hat unter ande- rem zu erheblichen Verwerfungen an den Finanz- und Aktienmärkten geführt. Wie immer in solchen Si- tuationen kommt es auch zu Über- treibungen und schier panikartigen Reaktionen. Die Angst vor einer weltweiten Rezession wächst, und die Warnrufe der Experten häufen sich. Die Politik fühlt sich auf den Plan gerufen und scheut keine Mit- tel zur Krisenbewältigung. Tägliche Änderungen in die eine oder ande- re Richtung und mangelnde Bere- chenbarkeit der Zukunft beunruhi- gen verständlicherweise viele Men- schen. Nicht wenige bangen um ihre Stelle, vor allem in den exportorien- tierten Industriezweigen. Ganz sorgenfrei ist zwar auch die binnenmarktorientierte Gesund- heitsbranche nicht. Der Kosten- druck nimmt stetig zu und zwingt uns zusehends zu einem noch effi- zienteren Einsatz von Mitteln – und der Mittelstand ächzt unter der jähr- lich zunehmenden Prämienlast. Die Arbeitsplätze im Spitalwe- sen aber sind sicher, denn die Nach- frage nach Gesundheitsleistungen wird auch in den kommenden Jah- ren weiter zunehmen. Wer also ger- ne mit Menschen arbeitet und ei- nen krisenresistenten Job sucht, ist in der Spitalbranche an der richti- gen Adresse. Ich kenne kein Spital, das nicht händeringend nach quali- fiziertem Personal sucht. Darum bin ich zufrieden und stolz auf die rund 800 Mitarbeitenden, welche täg- lich hervorragende Leistungen zu Gunsten unserer Patienten erbrin- gen. Danke, dass wir auch in tur- bulenten Zeiten mit Ihnen rechnen dürfen. Wir brauchen Sie. Ihr Guido Speck Direktor EDITORIAL 02 I 2011 Monika Pfister Die MQD-Chefin ist fast bei allen Pro- jekten des FPS be- teiligt. Seite 2 Heilen von Wunden Michaela Gut weiss, wie Wunden am besten heilen. Seite 6 Aromapflege Wie wirken äthe- rische Öle bei De- menten? Ein Studi- enbericht. Seite 8 Die Gazette des Felix Platter-Spitals Das sind keine durchsichtigen Quallen, sondern komplexe Nervenverbindungen. Kostenloser W-LAN Neuerdings können stationäre Pati- entinnen und Patienten des FPS kos- tenlos vom neu installierten W-LAN profitieren. Interessierte erhalten auf Wunsch ein nicht übertragbares Ticket und eine Login-Nummer. Die Nummer 6 ist da KURZ & BÜNDIG Rheumatologische Universitätsklinik Chinesische Medizin Im Laufe der Jahre ist die traditionel- le chinesische Medizin (TCM) zu ei- nem unverzichtbaren Bestandteil der geriatrischen Sprechstunden im Felix Platter-Spital geworden. Dr. Cristina Mitrache, Leitende Ärztin, beschreibt in einem Beitrag ihre ersten Erfahrun- gen auf diesem Gebiet vor 17 Jahren. Zudem wird sich der nächste Anlass der FPS-Veranstaltungsreihe «Wissens- wert» diesem Thema am 27. Oktober 2011 widmen. Bericht Seite 7 Rheuma-Broschüre In einer neuen Broschüre stellt die Rheumatologische Universitätsklinik des FPS ihr breites Leistungsspektrum an den beiden Standorten in Basel vor. Zudem wird der enge Bezug zur Alters- medizin im FPS aufgezeigt. Die Broschüre kann bei der Rheumato- logischen Universitätsklinik unter der Tel-Nummer 061/326 40 06 oder via Mail [email protected] kostenlos angefordert werden.

E D I T O R I A L Therapie bei Hirnschäden · PDF filederspital, die Psychiatrische Klinik Waldau in Bern, das Kantonsspi- ... grammieren und eine Managemen-tausbildung für Non-Profit

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Therapie bei Hirnschäden

In der Abteilung für Neurore-habilitationen werden im Felix Platter-Spital Patientinnen und Patienten unter anderem nach einem Schlaganfall oder nach einer Hirnblutung versorgt. Wie die ganzheitliche Behandlungs-kette in der FPS-Praxis konkret funktioniert, wurde kürzlich an-lässlich des Jubiläumssymposi-ums «20 Jahre Neurorehabilita-tion» gezeigt.

Ein spannendes Programm mit Rück- und Ausblicken versprachen die Organisatoren des Jubiläums-anlasses «20 Jahre Neurorehabili-tation» dem interessierten Publi-kum. Zahlreiche Fachleute aus dem FPS stellten ihre Tätigkeitsfelder im Rahmen der Behandlungskette vor.

Ein Hirnschlag ist ein beson-ders tragischer Schicksalsschlag: Kein anderes Ereignis führt bei er-wachsenen Personen derart oft zu einer Langzeitbehinderung. Rund

10 000 bis 14 000 Menschen jähr-lich erleiden in der Schweiz einen Hirnschlag. Zwischen 3000 und 4000 sterben, und rund 1000 bis 1500 der Überlebenden sind in der Folge relevant handicapiert.

Vor 20 Jahren bündelte das FPS seine Erfahrungen auf diesem Ge-biet und richtete eine spezialisier-te Neurorehabilitationsabteilung ein. Fünf Jahre später entstand die Hirnschlagsbehandlungskette mit der Neurologischen Universitäts-

20 Jahre Abteilung für Neurorehabilitationen

klinik. Klar zur Geltung kam am Jubiläumsanlass: Rehabilitation ist Teamarbeit. Vom ärztlichen Dienst über die Ernährungsberatung, der Ergo- und Logopädie bis zur Neu-ropsychologie, der Sozialarbeit und der Rehabilitativen Pflege sind viele Bereiche für das Wohl der erwach-senen Patientinnen und Patienten besorgt. 26 Betten stehen für die Patienten zur Verfügung.

Sinn und Zweck aller Aktivitä-ten in der Neurorehabilitation be-steht laut FPS-Chefarzt Dr. Martin Conzelmann letztlich darin, den Be-troffenen Hilfe für den Weg zurück in das aktive Leben anzubieten. Das gelingt auch in erstaunlich vielen Fällen. Nach Abschluss des Spital-aufenthalts folgt die nächste Phase. Abgeklärt wird unter anderem die Wohnsituation der Betroffenen, die Angehörigen werden in den Gene-sungsprozess miteinbezogen, eben-so die Spitex.

Für detaillierte Informationen sei auf die Vorträge auf der FPS-Homepage www.felixplatterspital.ch verwiesen (Berichte unter Veranstal-tungen / Archiv).

In einem Interview mit dem «Journalix» skizziert Stefan Engelter die Rolle eines Arztes bei Patienten nach einem Hirnschlag. Der Leiten-de Arzt Neurologie im FPS wurde von der Universität Basel kurz vor dem FPS-Jubiläumsanlass zum Ti-tularprofessor ernannt. (msu.)

Interview Seite 3, Weiterer Bericht Seite 4

Kompromisse in der Politik

Die Weltwirtschaft steht Kopf. Im abgelaufenen August haben wir nahezu eine Euro-Franken Pari-tät erlebt. Diese hat unter ande-rem zu erheblichen Verwerfungen an den Finanz- und Aktienmärkten geführt. Wie immer in solchen Si-tuationen kommt es auch zu Über-treibungen und schier panikartigen Reaktionen. Die Angst vor einer weltweiten Rezession wächst, und die Warnrufe der Experten häufen sich. Die Politik fühlt sich auf den Plan gerufen und scheut keine Mit-tel zur Krisenbewältigung. Tägliche Änderungen in die eine oder ande-re Richtung und mangelnde Bere-chenbarkeit der Zukunft beunruhi-gen verständlicherweise viele Men-schen. Nicht wenige bangen um ihre Stelle, vor allem in den exportorien-tierten Industriezweigen.

Ganz sorgenfrei ist zwar auch die binnenmarktorientierte Gesund-heitsbranche nicht. Der Kosten-druck nimmt stetig zu und zwingt uns zusehends zu einem noch effi-zienteren Einsatz von Mitteln – und der Mittelstand ächzt unter der jähr-lich zunehmenden Prämienlast.

Die Arbeitsplätze im Spitalwe-sen aber sind sicher, denn die Nach-frage nach Gesundheitsleistungen wird auch in den kommenden Jah-ren weiter zunehmen. Wer also ger-ne mit Menschen arbeitet und ei-nen krisenresistenten Job sucht, ist in der Spitalbranche an der richti-gen Adresse. Ich kenne kein Spital, das nicht händeringend nach quali-fiziertem Personal sucht. Darum bin ich zufrieden und stolz auf die rund 800 Mitarbeitenden, welche täg-lich hervorragende Leistungen zu Gunsten unserer Patienten erbrin-gen. Danke, dass wir auch in tur-bulenten Zeiten mit Ihnen rechnen dürfen. Wir brauchen Sie.

Ihr Guido SpeckDirektor

E D I T O R I A L

02 I 2011

Monika Pfister Die MQD-Chefin ist fast bei allen Pro-jekten des FPS be-teiligt. Seite 2

Heilen von Wunden Michaela Gut weiss, wie Wunden am besten heilen.Seite 6

AromapflegeWie wirken äthe-rische Öle bei De-menten? Ein Studi-enbericht. Seite 8

Die Gazette des Felix Platter-Spitals

Das sind keine durchsichtigen Quallen, sondern komplexe Nervenverbindungen.

Kostenloser W-LANNeuerdings können stationäre Pati-entinnen und Patienten des FPS kos-tenlos vom neu installierten W-LAN profitieren. Interessierte erhalten auf Wunsch ein nicht übertragbares Ticket und eine Login-Nummer.

Die Nummer 6 ist da

K U R Z & B Ü N D I G

Rheumatologische Universitätsklinik

Chinesische MedizinIm Laufe der Jahre ist die traditionel-le chinesische Medizin (TCM) zu ei-nem unverzichtbaren Bestandteil der geriatrischen Sprechstunden im Felix Platter-Spital geworden. Dr. Cristina Mitrache, Leitende Ärztin, beschreibt in einem Beitrag ihre ersten Erfahrun-gen auf diesem Gebiet vor 17 Jahren. Zudem wird sich der nächste Anlass der FPS-Veranstaltungsreihe «Wissens-wert» diesem Thema am 27. Oktober 2011 widmen.Bericht Seite 7

Rheuma-BroschüreIn einer neuen Broschüre stellt die Rheumatologische Universitätsklinik des FPS ihr breites Leistungsspektrum an den beiden Standorten in Basel vor. Zudem wird der enge Bezug zur Alters-medizin im FPS aufgezeigt. Die Broschüre kann bei der Rheumato-logischen Universitätsklinik unter der Tel-Nummer 061/326 40 06 oder via Mail [email protected] kostenlos angefordert werden.

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2 02 I 2011

Monika Pfister: «Bei mir laufen viele Fäden zusammen»

Spitalleitungsmitglieder im Gespräch

Aktivierungstherapie, Ergothe-rapie, Ernährungsberatung, La-bor, Logopädie, Physiotherapie, Psychologischer Dienst, Sozialbe-ratung und schliesslich noch die Bereichssekretariate: All diese Berufsgruppen im Felix Platter-Spital fallen unter die «Medi-zinischen Querschnittsdiens-te» (MQD), welche von Monika Pfister verantwortet werden. Die Allrounderin ist so ziemlich in je-des grössere FPS-Projekt invol-viert. Stark beansprucht wur-de das 52-jährige Spitalleitungs-mitglied in letzter Zeit vor allem durch Polypoint und die Vorbe-reitungen für die neue Spitalfi-nanzierung.

«Ich setze mich einerseits dafür ein, dass meine Leute möglichst opti-mal, qualitativ hochstehend, effizi-ent und wirtschaftlich arbeiten kön-nen. Andererseits helfe ich als Spi-talleitungsmitglied mit, das Schiff FPS in eine erfolgreiche Zukunft zu steuern»: Mit diesen Worten cha-rakterisiert Monika Pfister ihre Tä-tigkeit im FPS. Die Fäden zusam-menhalten, koordinieren und meh-rere Projekte parallel, step by step vorantreiben: Das ist das tägliche Brot für die Chefin der Medizini-schen Querschnittsdienste (MQD) mit 120 Mitarbeitenden, die sich 85 Vollstellen teilen.

Vielfalt ist nicht nur im Beruf ein fester Bestandteil ihres Lebens. Schon während ihrer Ausbildung nützte Monika Pfister manche Ge-legenheit zum Schnuppern und zur Weiterbildung. Sie wuchs im Klein-basel auf und schloss die schulische Ausbildung mit dem Handelsdip-lom ab. Ein gewisses Flair für die Bewältigung technischer Aufgaben holte sie sich schon in ihrer Jugend-zeit dank der Mithilfe im väterli-chen Sanitärgeschäft. Später sam-melte sie Erfahrungen in einem Textilgrosshandels- und in einem Ingenieurbetrieb.

Dass sie mit dem Gesundheits-wesen in Berührung kam, ver-dankt Monika Pfister letztlich ih-rer Grossmutter. Diese war in ei-nem Pflegeheim untergebracht. Grossen Eindruck machte der heu-

tigen MQD-Chefin dort die Ergo-therapie und zwar so sehr, dass sie sich schliesslich zur Ergotherapeu-tin ausbilden liess. 1981, also vor exakt 30 Jahren, absolvierte Moni-ka Pfister erstmals ein dreimonati-ges Praktikum in der Ergotherapie im FPS. Ihr Rückblick: «Es hat mir im Team sehr gut gefallen und ich habe sehr viel über den Umgang mit kranken Menschen gelernt.» Bevor sie 12 Jahre später als Lei-

terin Aktivierungstherapie / Ergo-therapie zurückgeholt wurde und endgültig Fuss im FPS fasste, sind noch eine Reihe von Zwischensta-tionen zu nennen: Das Basler Kin-derspital, die Psychiatrische Klinik Waldau in Bern, das Kantonsspi-tal Basel (heute Universitätsspital Basel) und schliesslich die ambu-lante Ergotherapie des Roten Kreu-zes Baselland, wo sie unter anderem auch als Delegierte des Schweizeri-schen Roten Kreuzes an den Tarif-verhandlungen für einen neuen Er-gotherapietarif mitarbeitete.

Neben ergotherapeutischen Fachfortbildungen absolvierte Mo-nika Pfister berufsbegleitend die Ausbildung zum Master Practi-tioner in Neurolinguistischem Pro-grammieren und eine Managemen-tausbildung für Non-Profit Orga-nisationen. So kam in den vielen Jahren ein reicher Fundus an Wis-sen zusammen, das jetzt im FPS

immer wieder in der einen oder an-deren Form von Nutzen ist. Ihr Or-ganisationstalent hilft ihr, die zahl-reichen Veränderungen im FPS zu bewältigen.

Ein grösseres Projekt, das Mo-nika Pfister seit einiger Zeit beson-ders intensiv beschäftigt, heisst Poly- point. Diese Planungssoftware wur-de im Hinblick auf die neue Spital-finanzierung angeschafft. Der Per-sonaleinsatz, die Therapieplanung, die Leistungserfassung der MQD-Abteilungen und seit kurzem auch die Bettendisposition laufen über diese Software. Manche Kinder-krankheiten galt es auszumerzen, und die Optimierung der damit ver-bundenen neuen Abläufe sei eines der wichtigen Ziele dieses Jahres.

Manchmal dauert es eben ei-ne Zeitlang, bis die Früchte eines Projektes geerntet werden können. Das zeigt sich beispielsweise auch anhand des Projekts Ernährung.

Ein grosses Projekt im FPS be-findet sich auf guten Wegen: Der Eingangsbereich wird gegenwär-tig umgestaltet und benützer-freundlicher gemacht.

Die heutige Situation im Eingangs-bereich des Felix Platter-Spitals mit ihren Dienst- und Serviceleistungen vermag in mancherlei Beziehung nicht mehr zu befriedigen. Ambu-lante Patientinnen und Patienten müssen unnötig weite Wege gehen. Die Orientierung lässt zu wünschen übrig, die Anmelde- und Wartezo-

nen liegen (zu) weit auseinander. Kurzum: Als zentraler Empfangsort für die meist betagten Patientinnen und Patienten wie auch für Gäste und Besucher ist die Eingangshalle unübersichtlich. Die oft behinderten Patienten haben Schwierigkeiten, die verschiedenen Anlaufpunkte zu finden und verirren sich schnell ein-mal zwischen den Schaltern.

Doch nun ist Besserung in Sicht. Noch im Laufe dieses Jah-res wird eine kundenfreundliche-re Ausgestaltung Tatsache werden. Die wichtigsten Schalterfunktio-

Die Raumnutzung im Eingangsbereich des FPS wird benutzerfreundlicher

SPITALLEITUNG

MQD-Chefin Monika Pfister auf der Dachterrasse des FPS. Foto mat.

Im Jahre 1999 entschied die Spi-talleitung, das Thema Ernährung im Rahmen des Qualitätsmanage-ments zu bearbeiten und als einen von acht Qualitätsstandards durch SanaCERT suisse zertifizieren zu lassen. Acht Jahre später wurde das von Monika Pfister geleitete Projekt von der Gesellschaft für Klinische Ernährung ausgezeichnet: Verge-ben wurde der 1. Preis für «Erfolg-reiches Ernährungsmanagement im Spital». Seither ist das FPS un-ter Ernährungsfachleuten schweiz-weit ein Begriff. Das Spital dient als Beispiel dafür, wie sich gesunde, auf das Krankheitsbild der Patien-tinnen und Patienten ausgerichtete Ernährung mit den Wünschen der Patienten unter einen Hut bringen lässt und gleichzeitig wirtschaftlich produziert werden kann.

Soviel aus der Spitalwelt. Für Monika Pfister gibt es aber auch noch eine private Welt, die im Obe-ren Baselbiet liegt. In Ramlinsburg kann sie sich im Kreise ihrer Fami-lie und in der Natur vom beruflichen Stress erholen. Einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit wenden die Eltern für ihre sportbegeisterte Tochter auf, die sie vielfach auf Reisen an Tour-niere begleiten. Die 15-jährige hat schon mehrere Spitzenresultate er-zielt und befindet sich auf dem bes-ten Weg, im Squash ein Star zu wer-den. Der Stolz ist Monika Pfister gut anzusehen.

Markus Sutter

Die Spitalleitung des FPS besteht aus sechs Mitgliedern. Dieses Gremium trägt die oberste Ver-antwortung für die Geschicke des Spitals. In einer Serie, die hier mit Monika Pfister abgeschlos-sen wird, stellten wir im Journalix die einzelnen Köpfe vor.

S P I T A L L E I T U N G

nen im Eingangsbereich werden zu-sammengelegt. Ziel ist ein grösse-rer zentraler Schalterbereich. Diese Massnahmen führen zu einer star-ken Verbesserung der Orientierung. Die wichtigen Anlaufstationen sind nicht mehr weit zerstreut. Der Weg zum zentralen Schalterbereich ist einfach zu finden.

Die dank der Zentralisierung mögliche Bündelung der personel-len Ressourcen erlaubt ferner eine Optimierung der Öffnungszeiten. Das gleiche gilt in Bezug auf die betrieblichen Abläufe und der stark

Meine Grossmutter spielte bei der Berufswahl letztlich eine Rolle

Auf dem Weg zu einer kundenfreundli-cheren Ausgestaltung

an Bedeutung gewinnenden ambu-lanten Therapieangebote. Synergien mit dem nahegelegenen Empfangs- und Informationsschalter verspre-chen eine weitere Verbesserung.

Ohne zusätzlichen Personal-bedarf können in Zukunft die Öff-nungszeiten auch an Randzeiten erweitert werden. Das kommt vor allem Patienten entgegen, die auf einen Transport durch berufstätige Angehörige angewiesen sind.

(msu.)

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3Die Gazette des Felix Platter-Spitals

«Multidisziplinarität ist heute das A und O in der Therapie»

Prof. Dr. Stefan Engelter zur Behandlung von Hirnschlagpatienten

SchwERPUNkT

Prof. Stefan Engelter: «Das Gehirn kann auf eine Schädigung von Hirnarealen reagieren.» Foto mat.

Das FPS blickt 2011 auf 20 Jah-re Neurorehabilitation zurück. In dieser Abteilung werden Hirn-erkrankungen, vor allem Hirn-schlagpatienten behandelt. Der Neurologe Stefan Engelter, vor wenigen Wochen zum Titularpro-fessor erkoren, wirft einen Blick zurück und nach vorn. Zudem legt der Arzt überzeugend dar, weshalb er heute bei einer seiner Lieblingsbeschäftigungen, dem Velofahren, immer einen Helm trägt.

Herr Prof. Engelter, was soll sich ein Laie unter Neurorehabilitati-on eigentlich konkret vorstellen?Stefan Engelter (SE): Neurorehabi-litation bezeichnet den Prozess der Wiederherstellung der – durch eine neurologische Erkrankung – einge-schränkten körperlichen und geis-tigen Funktionen eines Menschen. Anders als wir das lange meinten, kann das Gehirn auf eine Schädi-gung von Hirnarealen und das Ab-sterben von Hirnzellen reagieren; dies beispielsweise durch Bildung neuer Nervenzellen und eine Um-organisation der Nervenverbindun-gen untereinander. Dieser Prozess der Anpassung an eine Schädigung wird durch die rehabilitativen The-rapien unterstützt. Auf der Neurore-habilitationsabteilung des FPS ha-ben wir uns auf die Rehabilitation von Patientinnen und Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben

oder wie es in der Schweiz heisst – einen Hirnschlag – spezialisiert. Wir rehabilitieren aber auch Patienten mit der Parkinson’schen Erkran-kung, Multipler Sklerose oder gele-gentlich mit schweren Erkrankun-gen des peripheren Nervensystems.

Was passiert eigentlich beim Hirnschlag?SE: Meist verstopft ein Gerinn-sel eine der Hirnarterien. Dadurch wird ein Teil des Gehirns mit zu we-nig Blut versorgt. Bei einer Minder-zahl reisst ein Hirngefäss ein. Das Blut fliesst direkt ins Hirngewebe. In beiden Fällen stirbt Hirngewe-be ab. Wie viel das ist, hängt da-von ab, wie schnell und umfassend es gelingt, die normalen Durch-blutungsverhältnisse wieder her-zustellen. Dieser Teil der Behand-lung, die Akuttherapie, findet nicht im FPS sondern im Universitätsspi-tal auf der Stroke Unit der Neuro-logie statt. Mit ihr arbeiten wir in Form einer Behandlungskette eng vernetzt zusammen. So werden die Patienten und Patientinnen nach der Akuttherapie zur Rehabilitation ins FPS verlegt.

Gibt es gesundheitliche Alarmzei-chen, auf die man unbedingt ach-ten und in der Folge einen Arzt aufsuchen sollte?SE: Ja, in der Tat. Ein Alarmzeichen ist die «Streifung», medizinisch «TIA» genannt, was «transitorisch ischämische Attacke» bedeutet. Da-bei handelt es sich um eine – glückli-cherweise – vorübergehende Durch-blutungsstörung eines Teils des Ge-hirns, die sich zurückbildet, wenn sich das Gerinnsel spontan wie-der auflöst. Eine solche Streifung macht sich meist durch halbseitige Lähmungen, Gefühl-, Seh- Sprach- oder Sehstörungen bemerkbar, die meist nur Minuten bis wenige Stun-den anhalten. Trotz aller Freude da-rüber, dass die Symptome wieder verschwunden sind, sollten alle Be-troffenen diese Episode als Notfall ansehen. Denn die Ursache der Ge-rinnselbildung bleibt bestehen. Die Gefahr, dass diese Symptome wie-derkehren und sich dann nicht wie-der spontan zurückbilden, ist be-trächtlich. Jede 20. Person, die unter solchen vorübergehenden Sympto-men leidet, wird statistisch gesehen ohne ärztliche Hilfe in den nächs-ten 48 Stunden einen Hirnschlag er-leiden. Diese Patientengruppe kann durch eine rasche Ursachenklärung und einen schnellen Therapiebeginn sehr viel profitieren.

Wo liegt eigentlich der Unter-schied zwischen der Behandlung eines Hirnschlagpatienten im Jahre 2011 und einem im Jahre 1991, quasi der «Geburtsstunde» der Neurorehabilitation im FPS?SE: Über die Zustände aus dem Jahre 1991 kann ich nur vom Hö-rensagen Auskunft geben. Ich den-ke, die Multidisziplinarität im Sin-ne einer vernetzten Zusammen-

arbeit hat die grösste Bedeutung. Heutzutage arbeiten die rehabili-tativ Therapierenden aus Physio-therapie, Ergotherapie, Logopädie, rehabilitativer Pflege und auch der Neuropsychologie interaktiver so-wohl untereinander als auch mit der Ernährungsberatung, dem Sozial-dienst und dem ärztlichen Dienst zusammen. Dieser vernetzte the-rapeutische Ansatz wirkt sich sy-nergistisch-positiv für die Pati-enten aus. Auch die enge Zusam-menarbeit zwischen Akuttherapie und Rehabilitation, die ich durch meine spitalübergreifende Anstel-lung quasi personifiziere, wird ei-nen positiven Einfluss haben, da es weniger Informationsverlust und eine einheitliche Behandlungsdok-trin gibt. Wie spüren unsere Pati-enten dies? Im Vergleich zu früher ist die Geschwindigkeit der Funk-tionserholung höher. Unsere heu-tigen Patienten erreichen schneller ein so grosses Ausmass an Selbst-ständigkeit in den Alltagsfunktio-nen, so dass sie rascher als früher nach Hause austreten können.

Stefan Engelter wurde 1964 in Mannheim (D) geboren. Im An-schluss an das Medizinstudium in Freiburg absolvierte er seine Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie in Basel. Nach Auf-enthalten in Zürich und an der Duke University, NC (USA) ha-bilitierte er 2005 in Basel zum Thema «Clinical significance of diffusion-weighted MR imaging in stroke patients». Er hat ent-scheidend zur engen Zusam-menarbeit zwischen dem Uni-versitätsspital Basel und dem Felix-Platter Spital in der Hirn-schlagversorgung beigetragen, die sukzessive zu einer prozess-orientiert definierten Behand-lungskette entwickelt wurde, die Stefan Engelter seit 2006, nun hälftig als Leitender Arzt in beiden Spitälern, leitet. Sein wissenschaftliches Interesse gilt dem Hirnschlag (Schlaganfall) mit den Schwerpunkten: Ge-fässdissektionen, Genetik, Reha-bilitation, evidenzbasierte The-rapie und Bildgebung, Stefan Engelter ist verheiratet und Va-ter von vier Kindern.

Z U R P E R S O N

Sie sind nicht nur Arzt, sondern auch Forscher. Was tut sich an dieser Front?SE: Den Grossteil meiner For-schungsaktivitäten findet im USB statt. Aber auch im FPS wird ge-forscht. Zur Zeit interessiert uns heraus zu finden, ob sich durch den Einsatz bestimmter Medikamente der Rehabilitationserfolg noch ver-bessern lässt – eine medikamentö-

se Unterstützung der rehabilitativen Therapien sozusagen. Ein bei Par-kinson-Patienten eingesetztes Me-dikament erscheint hier erfolgver-sprechend. Im Verbund mit ande-ren Neurorehaeinrichtungen in der Schweiz gehen wir dieser Thematik nach. Die Arbeitsgruppe Neurore-habilitation der Schweizerischen Hirnschlaggesellschaft bietet die

Plattform für dieses Projekt. Das FPS hat hierbei die Führung über-nommen. Spannend ist auch die Frage, ob und wie sich abgestor-bene Nervenzellenverbindungen im Gehirn wieder bilden oder neu vernetzten können. In der Vergan-genheit wurde dies verneint. Das stimmt aber nicht. Durch therapeu-tische Übungen kann sich das Ge-hirn neue Verbindungen, neue Netz-werke schaffen. Dieser Prozess scheint auch durch Medikamente

beeinflussbar zu sein. Gewisse Me-dikamente hemmen, andere fördern diesen Prozess.

Heisst das, dass eines Tages viel-leicht auch Querschnittsgelähmte wieder laufen können?SE: Die Situation im Rückenmark ist eine andere. Das Gehirn ist ganz anders aufgebaut als das Rücken-mark. Die Bildung neuer Netzwer-

ke ist bei einer kompletten Rücken-marksdurchtrennung leider keine therapeutische Lösung.

Letzte Frage: Wo finden Sie per-sönlich einen Ausgleich zum an-forderungsreichen und sicher auch stressigen Beruf?SE: Ein grosser Rückhalt ist mei-ne Familie. Zudem treibe ich gerne Sport, fahre vor allem gerne Velo. Dieses Hobby hat mich noch speziell geprägt. Als Arzt musste ich einmal bei einem verunglückten Velofahrer eine Hirntodbestimmung machen. Zwei Velofahrer, einer mit Helm, der andere ohne, waren zusammen-gestossen. Dem Helmtragenden pas-sierte nichts, der andere war tot. Eine Woche später stürzte ein Assistenz-kollege ebenfalls mit dem Fahrrad. Er fiel auf den Kopf, Gaumen und Helm waren gespalten, aber sein Ge-hirn blieb unversehrt. Seitdem trage ich beim Velofahren mit Überzeu-gung immer einen Helm, auch als Vorbild für meine vier Kinder.

Interview Markus Sutter

Dem helmtragenden Velofahrer passierte nichts, der andere war tot

Betroffene sollteneine Streifung immer als ei-nen Notfall ansehen

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4 02 I 2011

Zehn spannende Fakten über die Schaltzentrale im Kopf

Unser Gehirn gleicht einem hek-tischen China-Restaurant: Es ist überfüllt und chaotisch, Leute rennen ohne erkennbaren Zweck umher, aber irgendwie werden am Ende doch alle Bestellungen erledigt.

Gut möglich, dass wir unser Gehirn in Zukunft besser nutzen können. Die Forschung arbeitet daran. Viele der Ergebnisse aber sind für Laien

vor allem erstaunlich. Zehn span-nende Fakten über unsere Schalt-zentrale im Kopf:

Zwölf Watt pro TagUnser Gehirn verbraucht nur zwölf Watt, also pro Tag die Energie zwei-er grosser Bananen. Und doch ist es ein Energieräuber. Es macht nur drei Prozent des Körpergewichts aus, verbraucht aber 17 Prozent der Gesamtenergie des Körpers. Damit

Das Gehirn hat auch ein Witz-Zentrum.

GEhIRN

Was unser Gehirn leistet

Schädlicher JetlagEs ist nicht nur ärgerlich, es schä-digt auch die Gesundheit unseres Gehirns: das Unwohlsein bei Zeit-umstellungen. Wer oft zwischen verschiedenen Zeitzonen unter-wegs ist, kann Schwierigkeiten be-kommen, sich etwas zu merken. Die Stresshormone, die durch Jet-lag ausgeschüttet werden, fügen dem Schläfenlappen des Hirns und dem Gedächtnis Schaden zu. Doch wahrscheinlich fliegen nur Flugan-gestellte öfter als alle zwei Wochen durch mehrere Zeitzonen. Mehr sind da schon Schichtarbeiter ge-fährdet, denn häufige Veränderun-gen der Arbeitszeiten führen zu ver-gleichbarem Stress und schädigen das Gehirn.

Ohrwürmer bleibenWer eine Zeile eines Songs im Geist immer wiederholt, tut etwas Wichti-ges fürs Gehirn: Er übt eine Sequenz ein. Sequenzen sind im Alltag sehr wichtig. Ihre Unterschrift oder wie Sie morgens einen Kaffee machen, das alles sind eingeübte Sequenzen. Während Sie also einen Lied-Fetzen ständig wiederholen, werden die zu-geordneten Nerven-Verbindungen gestärkt und das macht wahrschein-licher, dass Sie an dieses Lied den-ken. So wird die Erinnerung an die-se Sequenz verstärkt. Wollen Sie diesen (manchmal nervigen) Teu-felskreis unterbrechen, hilft am bes-ten ein neues Lied (das Sie hoffent-lich nicht bald genauso nervt).

Achtung HandyIhr Handy macht es dem Gehirn schwer, Ihr Gegenüber zu verstehen, denn es nimmt die Umgebungsge-räusche mit dem Mikrofon auf und überträgt sie zusammen mit den In-formationen aus der Leitung. Wenn also beide Geräusche aus der einen Quelle Ihres kleinen Lautsprechers gemischt ertönen, ist es sehr viel schwerer, die wichtigen Teile her-auszufiltern. Decken Sie beim Hö-ren also das Mundstück des Handys ab und erleichtern Sie dadurch Ih-rem Gehirn zu unterscheiden.

Sinn des GähnensGähnen weitet Mund und Rachen und lässt so mehr Luft in die Lun-gen. Mehr Sauerstoff gelangt ins Blut. Alle Säugetiere gähnen, so-gar manche Vogelarten, wird ver-mutet. Ungeborene Babys gähnen schon in der zwölften Woche. Da es wach macht, reissen Affen ihre Münder vor allem bei Gefahr auf. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum Gähnen auch beim Men-schen ansteckend wirkt. Wir wer-den vor Gefahr gewarnt und «die ganze Gruppe» aktiviert.

(Quelle: Bild.de)

Nach elf Bauetappen sind die Sa-nierungsmassnahmen im haupt-gebäude abgeschlossen. Termin-gerecht wurden die letzten Tei-le des Abluftkanals im 8. Stock montiert.

Inzwischen sind im 8. Stock die Vorbereitungsarbeiten im Gange, um der Psychogeriatrie aus den Gebäuden B und C als Provisori-um zu dienen. Einerseits muss ei-ne Trennwand zwischen 8 West und 8 Ost erstellt werden, damit die Stationen B und C auch räum-lich getrennt werden können. Als Folge davon sind auf dem Liftvor-platz Mitte zwei separate Zugänge mit zwei Haustürklingeln vorgese-hen. Auch der Lichtruf muss den provisorischen Bedingungen ange-passt werden.

Andererseits sind umfangrei-che Sicherungsmassnahmen not-wendig, damit entlaufgefährdete Personen die Abteilung nicht ohne Begleitung verlassen können.

Ab Mitte August 2011 wurden Sa-nierungsmassnahmen im Gebäu-de A durchgeführt. In kleinen Etap-pen wurden Elektrokanäle in den Patientenzimmern samt neuer Be-leuchtung installiert. Wo nötig wird die Heizung verbessert und die Ra-diatoren werden mit Abstellventi-len versehen. Gleichzeitig wurde mit den Sanierungsmassnahmen in den Gebäuden B und C begon-nen. Auch bei diesen beiden Ge-bäuden liegt der Schwerpunkt bei der Instandstellung der techni-schen Infrastruktur. Viele Wünsche nach betrieblichen Verbesserungen mussten zurückgestellt werden. Die finanziellen Mittel sind knapp bemessen, und der Erhalt der Be-triebstauglichkeit hat Vorrang.

Eine weitere Bauetappe hat in der Küche ihren Anfang genom-men. Ab Mitte Juli 2011 wurden Küchenmaschinen und Einrichtun-gen verschoben, um Platz zu schaf-fen für die erste Etappe vom Kü-chenbodenersatz. Nachher wurde

diese erste Etappe mit provisori-schen Staubwänden eingehaust. In diesem staubdichten Gehäu-se werden dann die Bodenplatten und lose oder nasse Teile vom Un-terlagsboden herausgespitzt. Da-nach wird der Boden versiegelt und darüber neue Platten ver-legt. Nach dem Ende dieser ersten Etappe werden wiederum Küchen- und Abwaschmaschinen gezü-gelt, betriebliche Abläufe neu ge-ordnet und das Gehäuse über der 2. Etappe aufgebaut. So wandert die Baustelle durch die ganze Kü-che bis sie sieben Etappen später, kurz vor Weihnachten, ihren Ab-schluss findet.

Als zusätzlicher Teil erfolgt gleichzeitig der Geräteersatz in der Küche. Dabei werden alle fest eingebauten und auch die mobilen Geräte ersetzt.

R. Wolf Leiter Techn. Dienst

F P S - U m B A U

In der Küche ist speziell viel los

In der Küche wurde eine weitere Bauetappe in Angriff genommen. Foto mat.

wird hauptsächlich der Erhalt der Zellen gewährleistet. Was das Ge-hirn zusätzlich benötigt, um scharf nachzudenken, ist fast nicht messbar.

Witz-ZentrumEine gängige Witz-Theorie besagt, dass wir etwas lustig finden, weil es anders ausgeht als erwartet. Da-zu denken wir kurz zurück und in-terpretieren das zuvor Gehörte aus Sicht des Ergebnisses neu. Natür-lich darf das alles nicht zu kompli-ziert sein, sonst wäre es nicht lustig. Doch einige Menschen mit Hirn-schädigungen, vor allem im rech-ten Stirnlappen, verstehen auch die einfachsten Witze nicht. Typisch ist, dass das Zurück- und Umden-ken für sie schwierig ist. Wenn man ihnen einen Witz mit verschiedenen Enden erzählt, können sie nicht sa-gen, welches lustig ist.

Nies-RegionNiesen wird normalerweise durch Irritationen in der Nase ausgelöst. Doch auch helles Licht lässt uns nie-sen. Die Nies-Region liegt im Hirn-stamm. Die Auslöser für das Niesen werden grösstenteils durch den Tri-geminus-Nerv an den Hirnstamm gemeldet. Dieser Nerv bringt dem Gehirn auch unzählige weitere Infor-mationen aus dem Gesicht. Weil es in ihm so turbulent zugeht, springen Erregungen schon mal auf benach-barte Regionen im Hirnstamm über. Darum müssen manche Männer so-gar beim Orgasmus niesen.

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5Die Gazette des Felix Platter-Spitals

Hände gut – alles gutDie Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den 5. Mai zum in-ternationalen Tag der Händehy-giene ausgerufen. Auch das FPS beteiligte sich an der Aktion. Die Händehygiene gilt als wichtigs-te und einfachste Massnahme zur Infektvorbeugung.

Wenn im Felix Platter-Spital von Händehygiene die Rede ist, hat be-stimmt Milanka Tomic ihre Hän-de im Spiel. Das war denn auch am 5. Mai dieses Jahres der Fall, der Tag, an dem die WHO weltweit an die grosse Bedeutung der Händehy-giene erinnern wollte.

Händehygiene sei eine der wichtigsten Massnahmen zur Ver-meidung von Infektionen, beton-te die FPS-Hygienefachfrau. Was-ser und Seifenprodukte könnten die Krankheitserreger nicht voll-ständig reduzieren. Im FPS durf-te / musste die Ärzteschaft auf An-regung des Hygieneausschusses mit dem guten Beispiel vorangehen, ih-re Hände desinfizieren und dann unter blauem UV-Licht begutach-ten lassen. So lässt sich sofort vi-suell erkennen, welche Stellen der Hand zuvor ausreichend desinfiziert wurden und wo es eventuell noch die eine oder andere unbehandelte Schwachstelle gibt.

Die Testpersonen hätten insge-samt hervorragend abgeschlossen, lobt Milanka Tomic die Ärzteschaft. Wichtig sei, die ganze Handfläche inklusive Daumen und Fingerkup-pen gleichmässig mit dem Desinfek-tionsmittel zu behandeln. Es gibt so-gar eine Standard-Einreibemethode

für die hygienische Händedesinfek-tion, angefangen mit dem 1. Schritt ( «Handfläche auf Handfläche inklu-sive Handgelenk») bis zum 6. Schritt ( Kreisendes Reiben hin und her mit geschlossenen Fingerkuppen der rechten Hand in der linken Handflä-che und umgekehrt»).

Die Wirkungszeit sollte eine halbe Minute betragen, und als Do-sis empfiehlt Milanka Tomic drei Milliliter, beziehungsweise «zwei-

Unter blauem UV kommen «Hygienesünden» schnell ans Licht. Foto mat.

hYGIENE

Internationaler Tag der Händehygiene

mal drücken». Da unsere Hän-de über zahlreiche Hautfalten und Vertiefungen verfügten, müsse auf eine ausreichende Menge an Des-infektionsmitteln geachtet werden. Pflegende Substanzen im Desinfek-tionsmittel sorgten dafür, dass die Hände geschmeidig bleiben.

Eine gewissenhafte Händehygi-ene sei eine äusserst sinnvolle Mass-nahme, um sich vor Bakterien und bestimmten Viren zu schützen, sagt

Milanka Tomic. Wer regen Kontakt mit Patientinnen und Patienten wie das Pflegepersonal habe, müsse der Händehygiene notgedrungen eine grössere Bedeutung beimessen als das Büropersonal. Denn Patienten seien insbesondere nach einem ope-rativen Eingriff empfänglicher für Infektionen, weil die Immunabwehr reduziert oder der natürliche Haut-schütz durch eine Operationswunde beeinträchtig sei.

Nicht nur die Belegschaft kam am 5. Mai bei Bedarf in den Genuss ei-ner lehrreichen Veranstaltung, son-dern auch Patienten und Besucher des FPS, die sich in der Eingangs-halle aufhielten. Dort hatte Milanka Tomic einen Stand mit Informati-onsmaterial inklusive Händetest für Interessierte eingerichtet.

(msu)

Rund 700 000 chronisch Kran-ke leben in der Schweiz, Tendenz steigend. Dieses Thema war Ge-genstand gleich zweier Fachta-gungen in diesem Jahr in Luzern und St. Gallen.

«Die Gesellschaft wird gesünder, aber alle werden länger krank», lau-tete ein Satz an der 7. Trendtage Ge-sundheit in Luzern. Über die Ursa-chen dieser Entwicklung waren sich die Redner am Anlass einig: (Auch) dank einer besseren Medizin wird die Bevölkerung im Durchschnitt älter. Oder wie es die Tagungsleite-rin Prof. Dr. med. Verena Briner in Zahlen ausdrückte: «Im Jahre 1900 betrug die mittlere Lebenserwar-tung 45 Jahre, im Jahre 2010 rund 80 Jahre».

Dazu beigetragen haben nicht zu-letzt eine bessere Hygiene sowie eine wirkungsvollere Bekämp-fung von Infektionskrankheiten. Die «Kehrseite» der Medaille: Menschen, die glücklicherweise nicht mehr in jungen Jahren ster-ben, leiden handkehrum im höhe-ren und vor allem hohen Alter oft an chronischen Krankheiten. Ge-nannt wurden unter anderem Arte-rieosklerose, Herz-Kreislauferkan-kungen, Raucherbronchitis, Dia-betes, Nierenversagen, ebenso die «Volkskrankheit» Rheuma.

Die Linderung solch chroni-scher Krankheiten, laut WHO sind das langandauernde Krankheiten mit sehr geringen Heilungschancen, fordert sowohl Mediziner (Haus-ärzte, Spitäler)wie auch die Gesell-

schaft als ganzes heraus. Vermehrt gefragt sei ein wirksames, interdis-ziplinäres Management von chro-nisch Kranken. Registriert wurde eine Kluft zwischen Soll und Ist in der medizinischen Betreuung. Nicht zuletzt steht die Frage im Raum, wer für die oft sehr hohen Kosten aufkommen muss.

Und wie reagiert die Pflege auf die Zunahme Chronischkran-ker? Prof. Sabina de Geest, Leiterin des Instituts für Pflegewissenschaft an der Universität Basel, ortet bei wachsendem Bedarf ein Manko in der Pflege, sowohl in quantitativer wie auch in qualitativer Hinsicht. Umso wichtiger sei, vermehrt in Kompetenzen zu investieren.

Die Fachpersonen in der Pfle-ge werden sich laut de Geest auf

Chronische Krankheiten als grosse HerausforderungTagungen in Luzern und St. Gallen

eine neue Rolle einstellen müs-sen. Sie werden eine ganze Palet-te von Dienstleistungen mit ärztli-cher Unterstützung zu übernehmen haben. Dazu zählten unter anderem die Planung der Pflege sowie die Unterstützung von Patienten beim Selbstmanagement. Auch werde die Notwendigkeit bestehen, technolo-gische Möglichkeiten in neue Pfle-gemodelle zu integrieren.

Die Veränderungen im Ge-sundheitswesen veranschaulich-te Prof. Peter Greminger anhand zweier typischer Fälle. An der St. Galler Fachtagung «chronisch Kranke – die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts für das Ge-sundheitswesen» beschrieb er zu-erst den «typischen» Patienten des Jahres 1990: 55-jährig, hoher Blut-

druck, Herzprobleme, Bypass-Ope-ration. Im Jahre 2010 zeige sich ein anderes Bild: Der durchschnittli-che Patient ist multimorbid und 75-jährig. Er leidet an Hypertonie, COPD, Diabetes, Adipositas und einer Niereninsuffizienz. Schnitt-stellen-Management, Vernetzung in der Versorgung, hohe Koopera-tionsbereitschaft vieler eingebun-dener Fachpersonen: Das seien die Anforderungen der Medizin in der Zukunft, lautete auch am St. Galler Symposium der Tenor.

(msu.)

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6 02 I 2011

Offene Wunden sind im Alter ein grosses ThemaMit Wundheilung verbindet der Laie eher eklige Bilder, beson-ders dann, wenn der Prozess nicht normal abläuft und sich die Wunde nicht schliessen will. An-ders ist dies bei der zertifizierten Wundmanagerin Michaela Gut.

Michaela Gut ist sich des grossen Leidensdrucks von Patienten mit offenen Wunden bewusst. Offene Wunden sind im Alter ein grosses Thema. Im Gegensatz zu jungen Menschen sind die Selbstheilungs-kräfte schwächer, die Durchblutung schlechter, die Ernährung teilweise mangelhaft. Diese und weitere Fak-toren sind einer Wundheilung nicht zuträglich. Zudem treten im Alter vermehrt Krankheiten auf, die zu ei-ner offenen Wunde führen können, wie Diabetes, Dekubitus, das soge-nannte Wundliegen. Dabei unter-scheidet man zwischen primär und sekundär heilenden Wunden. Erste-re sind in der Regel problemlos. Als sekundär heilend wird eine Wunde bezeichnet, die nach sechs Woche noch immer nicht geschlossen ist.

Doch Michaela Gut weiss auch in schwierigen Fällen Abhilfe. Die bewährte Methode sei die feuch-te Wundbehandlung, die Mitte der 1960er Jahre entwickelt wurde: Da wissenschaftlich erwiesen ist, dass Zellteilung in Feuchtigkeit und Wär-me besser funktioniert, wird mit be-sonderem Verbandsmaterial ein feuchtwarmes Klima erzeugt.

Wundheildung funktioniert am besten interdisziplinär. Mit Physio-therapie und Bewegung könne bei-spielweise die Durchblutung be-fördert werden, was wiederum für den Heilungsprozess förderlich sei.

Wundmanagerin Michaela Gut weiss auch in schwierigen Fällen Abhilfe

wUNDhEILERIN

Mit der Behandlung sollte früh begonnen werden. Foto mat.

Auch eine ausgewogene Ernährung sei wichtig. Am wichtigsten sei es jedoch, die medizinische Ursache richtig zu behandeln.

Besondere und eher ungewöhnli-che Methoden der Wundheilung, wie etwa die Behandlung mit Blut-egeln oder Maden werden im Felix Platter Spital nicht angewendet, sagt Michaela Gut. Solche Metho-den kämen eher auf Dermatologi-schen Abteilungen zur Anwendung.

Für Michaela Gut hat die Wundheilung einen hohen Stel-

lenwert in einem Geriatrie-Spital. Offene Wunden können dazu füh-ren, dass sich Betroffene immer mehr zurückziehen, weil sie sich nicht mehr gesellschaftsfähig füh-len: «Offene Wunden sondern viel Flüssigkeit ab, so dass die Strümp-fe und Hosen ständig nass sind. Die Betroffenen haben grosse Schmer-zen. Die Wunden beginnen zu stin-ken, was sehr unangenehm ist.»

Es ist Michaela Gut ein An-liegen, da Abhilfe zu schaffen. «Wundheilung ist eine sehr dank-bare Aufgabe. Die Patienten haben einen hohen Leidensdruck und sind umso dankbarer, wenn ihnen gehol-fen wird.» Die Kunst dabei sei es, das Vertrauen von Patienten wieder zu gewinnen, die schon viele Be-

handlungsmethoden hinter sich ha-ben, die nicht genutzt haben. «Aber Patienten haben da eine gute Anten-ne und spüren, bei wem sie gut auf-gehoben sind.»

Leider seien unter Laien die Möglichkeiten von Wundheilung noch viel zu wenig bekannt. Vie-le warten lange, bevor sie zum Arzt gehen. Je früher mit der Behand-lung begonnen wird, desto grösser seien die Heilungschancen. Und: «Nicht jede Wunde kann geheilt werden», sagt Michaela Gut.

Am Felix Platter-Spital setzt sich die diplomierte Pflegefach-frau dafür ein, das Wissen rund um Wundheilung beim Pflegeper-sonal immer mehr bekannt zu ma-chen. Sie ist die einzige zertifizier-te Wundmanagerin am FPS und ar-beitet im 4. Stock. Bei Bedarf wird sie aber auch für die Wundheilung bei Patienten in anderen Abteilun-gen beigezogen.

Vor zwei Jahren wurden die Richtlinien zur Wundheilung des Universitätsspitals Basel einge-führt. Michaela Gut leitet Weiter-bildungskurse dazu. Sie selbst ar-beitet bereits seit über zehn Jahren auf dem Gebiet. Die Ausbildung zum Wundmanager oder zum dip-lomierten Wundexperten, wie die Bezeichnung in der Schweiz lautet, ist berufsbegleitend und dauert zwi-schen einem und anderthalb Jahren. Voraussetzung dafür sind zwei Jah-re Berufserfahrung als Pflegefach-frau. Michaela Gut hat ihre Ausbil-dung in Österreich und der Schweiz gemacht.

Thaïs in der Smitten

Die bewährte Methode ist die feuchte wundbehandlung

So viel Hilfe wie nötig, so wenig Hilfe wie möglich, lautet die De-vise der Langzeitpflege im Be-reich der Basler Gesundheitsver-sorgung. Eine neue Broschüre gibt Auskunft über die Dienst-leistungspalette dieser Abteilung.

Im Kanton Basel-Stadt gibt es ein ausgebautes Netz an Unterstüt-zungsleistungen für betagte Men-schen. Zudem agiert die Langzeit-pflege als zentrale Informations- so-wie Auskunftsstelle und koordiniert alle Angebote. Wenn nötig, wird durch diese Abteilung auch ein Pfle-geplatz vermittelt.

Dank einer neu herausgegebe-nen Broschüre können sich Inte-ressierte nun schnell einen Über-blick über alle Dienstleistungen der Langzeitpflege im Kanton Basel-Stadt verschaffen. Grundsätzlich

hat sich die Alterspflegepolitik zum Ziel gesetzt, dass Betagte so lange wie möglich zu Hause leben kön-nen. Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, wird der Heim-eintritt nach Absprache mit dem Umfeld der Betroffenen sorgfältig geplant.

Am Anfang steht laut Broschü-re immer ein klärendes Gespräch. Bedarf und Betreuung sollen eruiert und individuelle Lösungen gefun-den werden. Am Schluss entsteht so ein tragfähiges Netz für Bedürftige, das unter anderem Spitex-Dienste, ein Aufenthalt in einem Tagespfle-geheim aber auch Entlastungsauf-enthalte für Angehörige beinhalten kann. Auch Seniorenwohnungen, die zunehmend am Entstehen sind, kommen unter Umständen als Alter-native zum eigenen Heim in Frage. Die Anmeldung für einen Pflege-

platz in einem Basler Pflegeheim kann übrigens nur bei der Abteilung Langzeitpflege erfolgen. In Riehen und Bettingen sind die Gemeinde-verwaltungen zuständig. Provisori-sche Anmeldungen sind nicht mög-lich. Ein Thema in der Broschü-re sind (natürlich) auch die Kosten. Die Informationsschrift liefert rudi-mentäre Angaben über zu leisten-de eigene Beiträge sowie über sol-che der Krankenkassen. Es fehlt aber auch nicht an Hinweisen über Ergän-zungsleistungen zur AHV und kan-tonale Beihilfen sowie über Sinn und Zweck der Hilflosenentschädigung, die Finanzierung aus dem eigenen Vermögen und staatliche Beiträge für Angehörige, die bei der Pflege von Betagten mitarbeiten. In Basel-Stadt werden gegenwärtig über 2800 Pflegeplätze an rund 40 Standorten angeboten. Hinzu kommen neben

Neue Broschüre über die Langzeitpflegeacht Tagespflegeheimen noch zahl-reiche Spitex-Dienste. (msu.)

Weitere Infos unter www.langzeitpflege-bs.ch oder der Tel. Nr. 061 205 32 52

Demenz – Grosse Herausforderung für Angehörige

Das Zusammenleben mit de-menten Patienten ist nicht immer einfach. An einem weiterbildungskurs im FPS wurden ein paar Verhaltens-muster unter die Lupe ge-nommen und Tipps auf den weg gegeben.

Alzheimer ist eine unheilba-re Krankheit. Warum soll man sie überhaupt diagnostizie-ren lassen, wenn es kein Mit-tel dagegen gibt? Eine Diagno-se sei wichtig, damit man sich auf den Prozess einstellen kön-ne, ist Irene Leu überzeugt. Ei-ne Diagnose könne von der Me-dizin mit einer hundertprozenti-gen Sicherheit gestellt werden, sagt die Psychiatriekranken-schwester, welche den Weiter-bildungskurs im FPS bestritt. Sie amtiert als Geschäftsführerin der Stiftung Basler Wirrgarten. Die-se Institution betreut verwirrte Personen in allen Lebensstadien und sorgt auch für Entlastungs-möglichkeiten der betreuenden sowie meist stark beanspruchten Angehörigen.

In der Schweiz leben Schät-zungen zufolge um die 85 000 bis über 100 000 Personen mit einer Demenz. Alzheimer ist nur eine, aber die mit Abstand häu-figste Form. Über die Ursachen weiss man nach wie vor wenig bis nichts. Im Durchschnitt ent-wickelt sich die Krankheit über zehn Jahre. Unter einem be-sonders grossen Druck stünden die Angehörigen. Als betreuen-de Personen müssten sie immer wieder zur Kenntnis nehmen, dass Demente das Bewusst-sein für soziale Regeln verlieren. Schiefe Blicke in der Öffentlich-keit gegenüber Dementen und Angehörigen seien die Folge, so-dass sich Letztgenannte immer mehr zurückziehen würden.

Betreuenden Personen von Demenzerkrankten gibt Irene Leu noch ein paar Ratschläge auf den Weg. «Fragen Sie den Patienten nicht, wo das Prob-lem liegt, sondern lassen sie ihn erzählen». Ein reserviertes und möglichst ruhiges Auftreten auch in schwierigen, belasten-den Situationen sei sehr wich-tig. Worte würden oft nicht mehr verstanden, wohl aber der Ton. Vorwürfe an die Adresse der Dementen oder Anschuldi-gungen müssten unbedingt ver-mieden werden. Menschen im Umfeld der Kranken sollten sich vielmehr möglichst gut auf de-ren Bedürfnisse einzustellen ver-suchen.

Zu vermeiden gelte es so-wohl eine Über- aber auch eine Unterforderung. Um das Selbst-wertgefühl der Patienten so lan-ge wie möglich behalten zu kön-nen, sollten diese so lange wie es geht zu möglichst vielen Ak-tivitäten angehalten werden. (msu.)

W E I T E R B I L D U N G

Gesundheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt

Bereich Gesundheitsversorgung

Langzeitpflege

Dienstleistungen für betagte Menschen in Basel-StadtIn guter Begleitung alt werden

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7Die Gazette des Felix Platter-Spitals

Bei älteren Personen anders als bei jungen Erwachsenen

Akupunkturbehandlung im Felix Platter Spital

Die traditionelle chinesische Medizin ist ein unverzichtba-rer Bestandteil der geriatrischen Sprechstunden im FPS gewor-den. Dr. Cristina Mitrache erin-nert sich an die Anfänge vor 17 Jahren.

Visite auf der Langzeitabteilung. Die Schwester berichtet mir, dass Fr. L., mit Adipositas und chroni-schen Lymph- und Lipödemen, ei-nen neuen Ischiaschub hat.

«Sie nimmt schon so viele Me-dikamente und möchte gerne mit Akupunktur probieren», sagt die ältere Schwester.

Ich war aufgeregt; die erste Patientin. Die Indikation stimm-te, die Patientin war motiviert, und so setzten wir zur ersten Behand-lung an. Wir setzten uns zum Ziel, die Schmerzen zu reduzieren, und zwar so, dass die Patientin nicht viel Schmerzmittel aus der Reserve be-nötigen würde.

Beim Nadeln stechen die erste Überraschung. Das Lokalisieren der Akupunkturpunkte an den lipoma-tösen Beinen war gar nicht so ein-fach. Eine kleine Bewegung reich-te, um die individuellen Masse zu verändern.

«Davon haben sie uns in den Kursen nichts erzählt, also muss es auch hier funktionieren» dachte ich mir und stach die erste Nadel ein. Nach drei Behandlungen konnten wir die fixe Schmerzmedikation re-duzieren. Ich war mehr als glücklich.

Seither sind 17 Jahre vergangen und die Akupunktur hat mich, mal intensiver, mal weniger intensiv, ununterbrochen begleitet. Heute ist sie ein fester Bestandteil der geria-

trischen Spezialsprechstunden, aus unserem Angebot nicht mehr weg-zudenken.

Unterschiede zwischen Jung und AltWas ist anders, wenn man TCM (traditionelle chinesische Medi-zin) bei den Senioren anwendet, als bei jungen Erwachsenen? Wenn bei den jungen Erwachsenen häufig Energieblockaden vorliegen und die Therapie die Wiederherstellung des Energieflusses avisiert, so steht bei Betagten der Verbrauch der Ener-

gie im Vordergrund – des Struktiv-potentials (Jing), der individualspe-zifischer aktiver (Qi) und struktiver (Xue) Energie, bis zu der angebo-renen Konstitution (qi nativum / xi-an tian zhi qi).

Die Energien, die wir aus der Nahrung (qi frumentarium / gu qi) oder Atmung (qi genuinum / zong qi) gewinnen, können den Verlust nicht kompensieren. Je nachdem, wel-che Energieart und welche Berei-che vermehrt betroffen sind, entste-hen die verschiedenen Krankheits-bilder und Syndrome.

Die TCM bei Betagten avi-siert in erster Linie eine Suppletio, eine Zufuhr von Energie. Durch Akupunktur werden die Störungen im energetischen Fluss korrigiert, durch zusätzliche Wärmeapplika-tion (Moxibustion) kann Energie hinzugefügt werden. Die Phyto-therapie – die Behandlung mit chi-

TRADITIONELLE chINESISchE MEDIZIN

Dr. Cristina Mitrache: «Ich war aufgeregt». Foto mat.

Ein neues Handbuch zu Krank-heit, Tod und Religionen rich-tet sich nicht zuletzt an das Ge-sundheitspersonal. Samuel Müh-lemann, reformierter Seelsorger im FPS, wartete bei der Vernis-sage mit ein paar recherchierten Zahlen über das FPS auf.

Als ein «Handbuch aus der Pra-xis und für die Praxis» wird das rund 250 Seiten aufweisende Werk mit dem Titel «Krankheit und Tod in den Religionen» gepriesen. In der Tat dürften nicht zuletzt Per-sonen aus der Gesundheitsbranche auf wertvolle Informationen stos-sen. Pflegerelevante Themen im umfassenden Sinn kommen immer wieder vor. Was gilt es bei der Er-nährung alles zu beachten? Wel-che Bedeutung wird dem Tragen ei-nes Kopftuchs im Spitalbett beige-

nesischen Heilpflanzen – hat eine wichtige Rolle in der Behandlung der Senioren. Sie alleine erlaubt ei-ne stärkere Einwirkung auf die defi-zitären Bereiche und Ergänzung die-ser. Die meisten chinesischen Arz-neimittel werden eingenommen, sei es nach Verarbeitung zu Dekokt, als Granulat oder als hydrophile Kon-zentrate. Zunehmend werden sie auch als Externa appliziert.

Welche sind die Indikationen für TCM? Im Prinzip alle Patien-ten mit chronischen Erkrankungen

können von Akupunktur profitieren. Ausnahmen machen delirante oder mittelschwer und schwer demente Patienten. Empfehlenswert ist auch immer ein klares therapeutisches Ziel zu formulieren, wie zum Bei-spiel: Schmerzreduktion; Vermin-derung der Krämpfe bei Parkin-son Erkrankungen; Verbesserung der Schlafqualität etc. Studien im rehabilitativen Bereich – orthopä-disch, neurologisch oder internis-tisch- belegen Funktionsverbesse-rungen. Und praktisch immer dabei

messen, oder wie notwendig ist eine Geschlechtertrennung in der Pfle-ge? Auch die verschiedenen Abstu-fungen von Sterbehilfe kommen zur Sprache. Und wer das Buch durch-liest, wird selbst Vorschläge für Ge-betstexte am Krankenbett entdecken.

Das von Christoph Peter Baumann (Inforel) herausgegebene Buch will differenzierte Antworten zu wichtigen Fragen in allen Reli-gionen vermitteln: Über den Um-gang mit Krankheit, Sterben, Tod und Bestattung. Es widmet sich kei-neswegs nur uns tendenziell frem-den Religionen wie unter anderem dem Judentum, dem Islam sowie dem Hinduismus und Buddhismus. Auch das Christentum mit den gros-sen Landeskirchen bis zu den Zeu-gen Jehovas ist Gegenstand des Bu-ches. Wertungen bleiben hingegen aus. Zu Fragen wie «Weltreligion

oder Sekte?» beziehen die Autoren bewusst keine Stellung. An der Ver-nissage des Buches nahm auch der reformierte Seelsorger des FPS teil, der am Rande bei der Realisierung des Buches involviert war. Samuel Mühlemann wollte über die Auf-teilung der verschiedenen Religi-onszugehörigkeiten im FPS genau-er Bescheid wissen und sammelte deshalb im Vorfeld Informationen im Haus. Dabei zeigte sich, dass der grösste Teil (220 von 270 Er-fassten) immer noch Mitglieder der beiden grossen Landeskirchen (re-formiert oder römisch-katholisch) ist. Zum Zeitpunkt der Recherche wies die Statistik bloss eine jüdi-sche, zwei buddhistische sowie sechs Patientinnen oder Patienten auf, die sich explizit als Muslime bezeichneten. Dass sich diese Zei-ten bei den Patienten in den kom-

Krankheit und Tod in den Religionen

ist eine höhere Patientenzufrieden-heit festzustellen.

Führungen durch den GartenIm Felix Platter-Spital steht ausser-dem ein Schaugarten mit über 70 Arten chinesischer Heilpflanzen für Interessierte frei zur Besichtigung. Ein bis zwei Mal im Jahr findet je-weils im Sommer auch eine Füh-rung durch den Garten, welche mit einer Teedegustation endet, statt. Die ambulante TCM Spezialsprech-stunde richtet sich vorwiegend an Senioren. Vermehrt besteht nun die Möglichkeit, Akupunktur auch sta-tionären Patienten anzubieten. Die TCM ist im Felix Platter-Spital ei-ne komplementäre und keine Alter-nativbehandlung.

Dr. Cristina Mitrache

menden Jahren ändern düften, lässt allein ein Blick auf die Zusammen-setzung des im Durchschnitt nicht einmal halb so alten FPS-Personal-bestandes vermuten: Bloss knapp die Hälfte der Beschäftigten ver-fügte über einen Schweizerpass. Der Rest der Mitarbeitenden ver-teilte sich herkunftsmässig auf 30 Länder aus allen Erdteilen. Auch wenn Religionszugehörigkeit und Staatszugehörigkeit nicht dasselbe sind (andere Daten standen nicht zur Verfügung), zieht Pfarrer Müh-lemann grundsätzlich das Fazit: «Mit dem Zuzug vieler Menschen aus anderen Kultur- und Religions-kreisen kommen immer mehr Men-schen aus unserem Kulturkreis un-ter Zugzwang. Sie müssten sich selber informieren, wenn sie kom-petent Pflegedienstleistungen er-bringen möchten». Das Buch über

Krankheit und Tod in den Religio-nen bietet sich von daher gesehen als Lektüre geradezu an. (msu.)

Bezugsadresse INFOREL, Postfach 4009 Basel

Im Prinzip können alle chronischkranken von Aku-punktur profitieren

Der nächste Anlass im Rah-men der FPS-Veranstaltungsrei-he «Wissenswert» ist der tra-ditionellen chinesischen Medi-zin gewidmet. Er findet am Do, 27. Oktober 2011 um 17 Uhr 30 traditionell im Grossen Saal mit anschliessendem Apéro statt. Re-ferentin ist Dr. Cristina Mitrache.

W I S S E N S W E R T

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8 02 I 2011AROMA

Aromapflege – wenige Tropfen mit grosser Wirkung

Beobachtete Veränderungen bei Dementen im FPS

Die Wirkung von ätherischen Ölen ist unbestritten. Leider gibt es noch kaum wissenschaft-liche Belege im Bereich der Aromapflege. Ein Projekt, das im Geriatrischen Kompetenz-zentrum des Felix Platter-Spitals durchgeführt wurde, hat sich mit der Frage nach der Wirkung von Aromapflege bei Menschen mit Demenz befasst. Die diplomierte Gerontologin Susanne Frank be-richtet von ihrem Projekt. Auf der Abteilung Internistische Nachbehandlung, einer somati-schen Akutabteilung im FPS, lag der Anteil von Patientinnen und Patienten, die an einer Demenz er-krankt sind, im Jahr 2008 bei bis zu 80 %. Das macht den pflegeri-schen Alltag zu einer grossen He-rausforderung. Für Menschen mit Demenz wird eine Hospitalisie-rung – also das Leben in einer un-gewohnten Umgebung unter frem-den Menschen und mit einem ande-ren Tagesablauf als dem zu Hause gewohnten – zum Stress. Diesen Stress können Demenzerkrankte für ihre Umgebung nicht mehr ver-ständlich zum Ausdruck bringen.

Ihr Verhalten wird auffällig. Man-che Menschen mit Demenz zie-hen sich von ihrer Umwelt zurück und sind in sich gekehrt. Sie zeigen kein Interesse mehr an dem, was um sie herum geschieht. Bei manchen zeigt sich solch ein Stress in Form eines erhöhten Bewegungsdranges.

Multitalent LavendelEs ist bekannt, dass Lavendel stim-mungsaufhellend und beruhigend wirkt und zudem beim Ein- und Durchschlafen hilft. Ausserdem vermindert er Unruhe und Nervosi-tät. Lavendel setzt den Neurotrans-mitter Serotonin frei und bewirkt dadurch eine seelische Entspan-nung und Beruhigung. Serotonin reguliert die Emotionen, es hemmt Gefühlsdurchbrüche und aggressi-ves Verhalten. Wenn ein Mensch einen Serotoninmangel hat, zeigen sich Symptome wie Unruhe, Wahn-vorstellungen, depressive Verstim-mungen, Angst und impulsive Ag-gressionen.

Lavendel officinalis wurde im FPS bei vier Menschen mit Demenz dreimal täglich über einen elektri-schen Raumbedufter für jeweils 20 Minuten eingesetzt. Zusätzlich er-hielten die vier Patient/innen eine Fusseinreibung über fünf Minuten mit Lavendelöl.

Richtungweisende Ergebnisse der AromapflegeDie Wirkung des Lavendels zeig-te sich auf der körperlichen, geis-tig-psychischen und auf der sozia-len Ebene. Im körperlichen Bereich veränderten sich Bewegungsab-läufe. Waren sie vor Beginn der Aromapflege noch von Unruhe ge-prägt, konnten sie unter dem Ein-satz ätherischer Öle in harmoni-scher Abfolge und in Ruhe ausge-führt werden. Der Bewegungsdrang wurde deutlich verringert.

An einem Patienten zeigte sich dieses Verhalten während der drei-tägigen Aromapflege sehr anschau-lich. Vor Beginn der Aromapfle-ge konnte beobachtet werden, dass Herr B. zunächst im Bett lag und plötzlich aufstand, sich an den Bett-rand setzte, an seinem Socken zupf-te und sich dann wieder hinlegte. Dieser Bewegungsablauf wieder-holte sich mehrere Male hinterei-nander. Unter der Anwendung der Aromapflege verschwanden diese Ereignisse völlig.

Im geistig-psychischen Be-reich fiel auf, dass die Patienten mehr Eigenverantwortung überneh-men konnten, um ihre persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Ihre Selbstbestimmung wurde durch die Aromapflege gestärkt.

Frau L. nimmt ihre Mahlzei-ten am Tisch ein und bleibt danach

gerne noch eine Weile sitzen. Um sich auf ihr Bett legen zu können, benötigt sie Begleitung durch eine Pflegende. Mit Aromapflege jedoch stand sie selbstständig vom Stuhl auf, nahm ihren Rollator, ging zu ihrem Bett und legte sich hin. Sie managte alles völlig selbstständig ohne Hilfe und Unterstützung der Pflegenden. Darüber hinaus trau-te sie sich in den darauffolgenden Tagen zu, ohne Begleitung auf dem Flur zu spazieren.

Im sozial-kulturellen Bereich ver-änderte sich die Bereitschaft zur Kommunikation. Der Kontakt mit anderen Menschen wurde aus ei-gener Initiative und vermehrt auf-genommen. Diese Patienten zeig-ten mehr Aufmerksamkeit während des Tages und schliefen weniger. Ihr Interesse an ihrem Leben stei-gerte sich in die Richtung, dass sie ihren Tag wieder mit Beschäftigun-gen füllten. Sie lasen wieder in der Zeitung und sahen Fernsehen.

Besonders eindrücklich für die Pflegenden war die Entwicklung von Fr. H. Vor Anwendung des La-vendelöls lag sie während des Tages

viele Stunden völlig apathisch oder schlafend in ihrem Bett. Sie woll-te vom Leben nichts mehr wissen und war in sich gekehrt. Während der Tage mit Aromapflege schlief sie tagsüber nicht mehr so viel. Sie schaute sich das Skirennen im Fern-sehen an und nahm zwischendurch auch die Zeitung zum Lesen. La-vendelöl ist kein Allheil- und Wun-dermittel, aber die Effekte waren sehr eindrücklich.

SpitalalltagUnruhigen Menschen mit Demenz, die den pflegerischen Alltag durch ihr Verhalten durcheinanderbringen und stören, wird sehr schnell Auf-merksamkeit zugewandt. Schliess-lich soll das störende Verhalten möglichst schnell und effektiv wie-der abgestellt werden. In den en-gen Spitalstrukturen können diese typischen Verhaltensweisen kaum toleriert werden. Pflegende finden nicht die Ruhe und haben häufig lei-der keine Zeit, um sich Menschen mit Demenz so zuzuwenden, dass sie die Ursachen für solches Verhal-ten ausfindig machen können. Zum Teil sind auch die Spitalgegebenhei-ten selbst die Ursachen für auffälli-ges Verhalten.

Auf der anderen Seite gehen Menschen mit Demenz, die unauf-fällig sind, still und zurückgezogen irgendwo sitzen oder in ihrem Bett

Die wirkung des Lavendels zeigte sich auf mehreren Ebenen

Die Kräuter- und Duftpflanze Lavendel. Foto mat.

Das Spektrum derätherischen Öle ist noch nichtumfassend erforscht

liegen, in der Betriebsamkeit der pflegerischen Alltäglichkeiten un-ter. Ihr Rückzug wird häufig nicht zur Kenntnis genommen. Aufmerk-samkeit wird ihnen nicht in dem Mass zugeteilt, wie es für ihre Le-bensqualität förderlich wäre.

In diesem Projekt über den Einsatz von ätherischen Ölen zur Aromapflege hatten wir sowohl Menschen mit Demenz, deren Ver-halten als störend wahrgenommen wird als auch solche, die in sich ge-kehrt waren und sich zurückzogen. Die Aromapflege zeigte bei die-sen Patienten eine positive Verän-derung.

Die Zeit, die zur Durchführung der Aromapflege mit dem Raumbe-dufter oder mit Einreibungen auf-gewendet wurde, liegt unter dem Aufwand, der sonst durch die er-forderliche Mobilisation oder zur Bewältigung der unvorhersehbaren Ereignisse im Pflegealltag mit de-menzerkrankten Menschen zwangs-läufig entsteht.

Die Lebensqualität im Alter und im Alterungsprozess wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Dies sind neben den persönlichen und individuellen Themen, die das Leben eines alten Menschen prä-gen, sein körperlicher Zustand, aber auch das Umfeld, in dem er lebt. In diesem Zusammenspiel könnte die Aromapflege ein bedeutungsvoller Bestandteil der Lebensgestaltung sein. Sie kann aus Sicht der Geron-tologie gerade in Phasen von Funk-tionsverlusten, körperlichen Ge-sundheitseinbussen, psychischen Störungen und immer kleiner wer-denden Lebensbereichen einen Bei-trag zur Ressourcenförderung, zur Erhaltung und Steigerung der Le-bensqualität leisten.

Den Weg weiterverfolgenIn diesem Projekt wurde aus dem grossen Repertoire der ätherischen Öle der Lavendel ausgesucht, da von seinen vielfältigen Wirkungen zu erwarten war, dass jedem der Probanten in seinem typischen Ver-halten geholfen werden kann. Das Spektrum der ätherischen Öle und ihrer Anwendungsformen im Hin-blick auf ihre Wirkungen auf kör-perlicher, geistig-psychischer und sozialer Ebene ist noch längst nicht umfassend erforscht.

Es braucht evidenzbasierte Er-gebnisse über die Wirksamkeit der Aromapflege, um mehr Akzeptanz herstellen zu können und um eine Basis zu schaffen, Aromapflege im Pflegealltag zu etablieren. Die «Ein-fachheit» der Anwendung, der ge-ringe Kostenaufwand und die Wir-kung, die sichtbar wurde, sprechen für sich. Es gibt keine vergleichba-re Alternative.

Susanne Frank

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9Die Gazette des Felix Platter-Spitals FEEDBAck

Herz geht aus«Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommer-zeit ...»

Es ist Sommer. Das Gespräch mit dem Seelsorger findet auf Wunsch von Frau F. im Park des Pflegeheims statt. Sie leidet seit mehr als 30 Jahren an multip-ler Sklerose (MS). Sie kann Ih-ren Kopf nicht mehr aufrecht halten. Ein Stirnband hält ihn an der Rückwand ihres elektrischen Rollstuhls fest. Die Krankheit hat auch ihre Sehfähigkeit stark an-gegriffen. Während unserer Be-gegnung ist sie erfüllt von einer grossen Freude am warmen Licht und an den leuchtenden Farben der Blumen. Das Gespräch ver-läuft heiter, auf einem frohen und dankbaren Grundton.

Viele meiner Patientinnen und Patienten sind nicht in der Lage, die Sommerzeit draussen zu erleben. Sie verbringen die schönste Zeit des Jahres im Spi-talzimmer oder gar im Bett. Man-chen wird es zu einem kleinen Trost, dass sie vom Bettenhaus oder gar von der Dachterrasse aus eine so tolle Aussicht über die Stadt, ins Elsass und ins Markgräf-lerland geniessen können.

Und was ist mit denen, die pflegebedürftig bleiben, die dar-an leiden, dass sie nicht nur die-sen Sommer verpassen, sondern vielleicht gar nie mehr hinausge-hen werden können? Paul Ger-hardt macht in seinem oben zi-tierten Sommerlied den Vor-schlag, das Herz (hin-)ausgehen zu lassen. Er sieht das grüne Kleid der Bäume, die schön angezoge-nen «Narzissen und Tulipan». Er erinnert sich an den Gesang der Lerchen und der Nachtigall, an das Summen der Bienen und an den Anblick der Weizenfelder. Und all dies und noch viel mehr, vermag sein Gemüt zu erhellen. «Des grossen Gottes Tun erweckt mir alle Sinnen». Er «singt mit, wenn alles singt» und lässt sei-ne Dankbarkeit «aus dem Her-zen rinnen».

Frau F. im Rollstuhl verfügt auch über ein reiches Innenleben. Sie vermag viel von der Schön-heit dieser Welt aufzunehmen und kann darum auch viel weiter-schenken. Sie liebt es, wenn ich ihr vom Herzen singe, das aus-geht und vom «Sommer deiner Gnad» im gleichen Lied. Wenn es sich ergibt, werde ich in den nächsten Wochen gerne auch im einen oder andern Krankenzim-mer hier im Spital dieses schöne Sommerlied singen.

Pfr. Samuel Mühlemann, Seelsorger am FPS

K O L U m N E

«So lange Dr. XY anwesend sehr gut, nachher nicht gut!»

Eine Auswahl von Stimmen

Kommentare von FPS-Patientin-nen und Patienten:

«Ich war angenehm über-rascht von der freundli-chen Begrüssung, der aufmerksamen Betreu-ung, sei es durch das Pflegepersonal, die Ärz-te oder die engagierte Zu-wendung durch die Physio-therapeuten. – Nur Eure Uhren sind etwas laut»

«Der Vorschlag, meine Genesung in der Tagesklinik voranzutreiben gefiel mir am Anfang nicht so gut. Mit der Zeit gefiel es mir immer besser und heute muss ich sagen, dass mein Entscheid richtig war. Ich glaube, ohne Tagesklinik wäre ich nicht so weit.»

«So lange Dr. XY anwesend sehr gut, nachher nicht gut! Viele fal-sche Behandlungen. Essen sehr gut! Die meisten Schwestern sehr freundlich.»

Ein grosses Lob an die Pflegerin-nen und Pfleger! Wie geduldig und liebevoll sie mit den schwierigen Patienten umgegangen sind, hat mich überrascht. Was mir nicht ge-fiel, sind die weissen Wände.»

Die Physiotherapie habe ich be-anstandet an der ersten Arztvisi-te, da ich nur einmal am Tag zu-wenig finde. Der Chefarzt sag-te der Kollegin, sie solle schauen, aber es geschah nichts. So muss-te ich mehrheitlich selber trainie-ren, denn ich will bald wieder tan-zen können.»

«Warum gibt es keinen Eingang zum Spital neben Bus 36 Haltestelle am Corner Luzernerring und vis à vis St. Pauls Kirche?»

«Das Personal ist überbelastet und trotzdem sehr freundlich.»

«Die Aussicht im Zimmer ent-sprach allerdings nicht meiner Vorstellung. Man möchte ja ausser einem Nebengebäude im Abstand von ca. 10 Metern auch mal etwas mehr von der Natur sehen, sei es nur der Himmel. Ansonsten fühlt man sich eingesperrt.»

«Der Austritt alleinstehender Pa-tienten sollte sorgfältiger geplant werden. Das ist genauso wich-tig. Ein Taxi bestellen reicht nicht. Pflegeteam schulen.»

«Ich habe keine Beschwerde, scha-de, dass ich das Spital verlassen muss wegen der Krankenkasse.»

«Reinigungsdienst: Super freund-lich und hilfsbereit. Bad, WC, Zim-mer stets sauber. Küche: Vielseitig und für jeden Geschmack eine gu-te Auswahl.»

«Vorschlag für Ihre «check-out» Liste: Kurzwahlspeicher des Tele-fons löschen.Begründung: Hatte nach Austritt meines Angehörigen noch nach Monaten Anrufe von der Nr. 061 326 41 41 auf meinem Handy.»

«– Hotellerie: Grosses Zimmer – 1. Eindruck mit Willkommensge-

schenk war einladend.– Schlechte Telefonverbindung,

kleiner TV.– Gastronomie: Wenig Auswahl-

möglichkeiten, geschmacklos, ausgetrocknet, Getränke auf der Liste standen auf der Station nicht zur Verfügung.

« I h R E m E I N U N G I N T E R E S S I E R T U N S »

Anzahl von Lob und Kritik in den Bereichen Januar bis August 2011

– Sehr gutes Informationsmate-rial.

– Pflege gut informiert trotz häufi-gem Wechsel.

– Sehr gute ärztliche Betreuung und Absprache zwischen den in-terdisziplinären Partnern.

– Gute Physiotherapie.»

«Nirgends befindet sich ein Kaf-feeautomat, ab 18 Uhr hat man keine Chance, einen Kaffee zu er-halten.»

«Einen Fragebogen ausfüllen, der keine konkreten Fragen stellt, ist sehr schwierig. Er muss ja nicht so detailliert sein, wie derjenige des Universitätsspitals.»

«Schade, dass man nicht am Mit-tag Pasta wie Sphagetti, Cannelo-ni usw. bekommt, sondern nur am Abend.»

«Zimmer zu stickig, schlechte Lüf-tung.»

Zeugnis: Ärzte 5-6Pflege 5-6Physioteam 5-6Hauswirtschaft 6Gebäude FPS 4

6 = sehr gut5 = gut4 = genügend3 = ungenügend

Für die Auswahl: Ruth Hess

120

100

80

60

40

20

0

Kritik

Ärztliche Dienste Pegedienste Med. Querschnittsdienste Finanzen und Betrieb

Lob

55

13

18

87 36

8

43

20

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10 02 I 2011FEEDBAck

Lob und Kritik sind wir uns im FPS ja gewohnt. Meistens mündlich, manchmal schriftlich – und ganz selten einmal als Bild. Ein äusserst zufriedener Patient – die Betonung liegt auf «äusserst» – hat uns die-se Zeichnung geschickt. Und gleich noch mit folgender Legende nach-

gedoppelt: «Das Felix Platter-Spi-tal ist meine zweite Heimat! Ich werde in Zukunft Krankheiten aus-denken, damit vermehrte Aufenthal-te in Ihrem Spital möglich sind! Ihr Spital ist super / spitze/der Hammer! Sensationell! Macht weiter so!»

Meine zweite Heimat geworden! Brino Velos Motos wieder mit Stand im FPS

Der Andrang war schon grösser. Aber hie und da liess sich auch am diesjährigen Velotag auf dem Ge-lände des Felix Platter-Spitals der eine oder die andere blicken, um sich über die neuesten Modelle von Brino Velos Motos zu informieren. Diesbezüglich hat das Traditionsun-

ternehmen nur wenige Gehschritte vom Spital entfernt einiges zu bie-ten. Mit seinem Team stellte Fahr-radhändler René Brino verdankens-werterweise wieder einen kleinen Stand auf, wo man auch sein Ve-hikel überprüfen lassen konnte. Ei-nige Spital-Mitarbeitende staunten

Jetz isch`s bassiert, y gnorz no draawas y scho moll befiirchtet haaGanz pletzlig bii n’y hiezuelandeim Felix Platter-Spittel g’landeHejoo my Doggter, y find’s g’risse will jeedefalls vo Andre wisse was yych vorhäär, yych alte Gnocheächtsch gsundhaitswiidrigs haa ver-brocheUffghoobe bisch doo wirgglig tollme sorgt sich um dy liebevollGanz z’erscht probiere sy zer Noteb au dy Pumppi wirgglig gootMe suecht dym Finger als sy Huetund filzt dr druff e Drepfli Blut Bim Blutdruggmässe, näggschte Aggtwird g’luegt as s’Dnoodle nit verjaggtDr Doggter doo macht gar nyt knabbund loost dy uff dym Brischtli abbE Schweschter frogt dy unschenierteb dyni Pille haigsch probiertDr «Physio » isch glaub au frohwenn bald ganz ooni Stogg kaasch gooE Doggter, haa gmaint wird verruggthett mer dr Ranze zämmedruggtMacht’s weh, frogt äär my ze däär Sachnay haa n’y gsait, nur wenn y lach

Bi soo vyyl Ruggsicht kaa me saagedoo deerf e Kaine sich beklaageDrumm vyyle Dangg, s’isch kolossaldas Felix-Platter-Personal.

Die liebe MitbewohnerZwai Andri schloofe in mym Zimmer «Schloofe » isch das nie und nimmerAin schnarchlet wie e Häärde Kälberdr Ander schneert z’Nacht mit sich sälberY haa my langsam gweent doo draalueg s’Ganzi e bizz logger aaund sotti wiider Haime gooBi n’y denn deerte gottefrohas y au äntlig ohni GruuseIn Rueh kaa seelig duure-pfuuseHitt haa n’y denn e Highlight ghaay bii im Urlaub gsiiWoorschyynlig an dr Adriawo n’y jo vyyl bi hiiDoch pletzlig bii n’y denn verwacht Yych scho bizz älter TuechUnd haa denn gmerggt, bi im SpitalDr Italiäner hett nur Bsuech

Evviva l’ItaliaE Italiäner nääbe Diir im Spittel muesch erlääbeer bringt sy nonno, nonna mit, dr gan-zi «Clan » drnääbeUnd denn goot e Geschnätter loos, verstosch nimm s’aige Wortd’Bambini die sin au no koo und schreye immerforts’Färnseh laufft als no ainewääg, sy sände uus Sizilieund d’Nonna die schimpft wie verrugt iiber die ganz FamilieDr Platz bruucht er dr Doppleti bim Bsuech vo halb Italievom Opa bis zer Omamma zer Nich-te, glai AmalieIsch äntlig denn dr Spuk verbyy und mainsch jetze isch Ruehkaasch däänge Digge nyt isch gsii, d’Oma schloot d’ Tiire zue.

Ein Patient als «Värslischmied»

Dr ney NoochberY haa e neye Noochber kriegtnimme so wändig wie e FischE bizz verlore isch er nowaiss nimm so rächt, wo n’er jetz ischD’ Hauptsach er findet als sy BettY main jetz doo sy NäschtNit as er pletzlig bi miir liggtDas gäbt mer no dr Räscht

Jäsoo am Morge goot’s als zueNo isch es fertig mit dr RuehE Schweschter macht e bizzli MuetFinger aane y bruuch BlutKuum isch das fertig, nit z’vergässe dien’s dr druff dr Bluetdrugg mässeBisch no ganz und nit vrstopftluegt me eb dr Puls no glopftDruff sottsch uuse druff du Fläscheem Noochber wird sy Fudi gwäscheIsch das gmacht au Schluss mit SorgeFray dy druff denn jetz gitt’s z Morge

René Brino instruiert die beiden FPS-Mitarbeiterinnen Lisa Löwenberg (links) und Fidaie Farizi. Foto mat.

zudem bei einem Testversuch nicht schlecht, wie schnell sich mit der neuesten Generation von Elektro- bikes Runden drehen lassen. Und fünf Glückliche durften wieder-um einen Velo-Gutschein entgegen nehmen. (jou.)

In seiner Zeit als Patient im FPS betätigte sich Edy Böller als «Värslischmied ». Mit seiner Einwilligung drucken wir den amüsanten Text gerne ab und bedanken uns beim ehemaligen Schnitzelbänggler herzlich.

Ins Uni Spittel bii n’y koozem Darm und Mage spiegle looE Taxi-Chauffeur, ganz e «Glatter » hoolt my abb im Felix PlatterS’Erscht wo n’er my denn frogt, fatalWoo ischt Universitäts-Spital?Verruggt dängg y, isch nit vo dovillicht am Aend vo KosovoEr duet my druff denn gly bekehreer däät grad Basel kenne lehreMit e baar Umwääg wohlverstandesimmer denn glyych im Spittel g’landeDeert hänn’s my super kontrolliertSogar e Kaffi no serviertund jetzt hogg y no zem Räscht Doo wiider gligglig uff mym Näscht

Edy Böller

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11Die Gazette des Felix Platter-Spitals

(Fast) wie im Wilden WestenFelix Platter Personalfest

PERSONALFEST

«Wir feiern wie im Wilden Westen» lautete das Leitmotto des Personal-festes 2011. FPS-Direktor Guido Speck durfte die Mitarbeitenden in den zu einem Saloon ausgebauten Räumlichkeiten des Gimmick-Stu-dios in Allschwil herzlich willkom-men heissen. Ganz so heiss wie im Wilden Westen ging es dann aber doch nicht zu, von der Innentempe-ratur einmal abgesehen. Blaue Boh-nen waren keine im Umlauf, aber immerhin gabs eine Büchse Boh-nen für die (wenigen) Geschickten, die sich beim Lederstiefelwerfen als besonders erfolgreich erwiesen. Besonders mutige FPS-Mitarbei-ter kämpften sich zudem mit einem Bullen ab, allerdings mit keinem echten. Aber auch das Bullriding war nicht ganz risikolos, wie eini-ge schmerzlich erfahren mussten.

Auch eine Countryband sorg-te für gute Stimmung. Die tanzbein-schwingenden Ladies waren glück-lich, dass sich wenigstens ein paar professionelle taxidancers mit auf die Bühne wagten, während sich das Gros der tanzmüden FPS-Män-ner mit einem Bierchen oder einem Whisky in eine Ecke verzog. (msu.)

Unsere Dienstjubilaren im 1. Quartal 2011

10 JahreRenkli Döndü, Hausw. Spitalangestellte, ÖkonomieTosun Muhammer, Hausw. Betriebsangestellter, ÖkonomieIslami Shaban, Mitarbeiter Ver- und Entsorgung, ÖkonomieBerger Elke, Neuropsychologin, PsychologieYildiz Ayse, Pflegeassistentin, Psychogeriatrie Leimbach Doris, Aktivierungstherapeutin, Ergotherapie Meier Barbara, Physiotherapeutin, Physiotherapie 15 JahrePlanche Nicole, Dipl. Pflegefachfrau, Bettenstation 4Schmutz Jürg, Physiotherapeut, Physiotherapie

20 JahreNotter Corinne, Pflegeassistentin, Bettenstation 2Maretvadakethope Mary, Dipl. Pflegefachfrau, Bettenstation 7Schütz Christina, Dipl. Pflegefachfrau, Bettenstation 5Schurck Nathalie, Fachbeauftragte Pflege, Bettenstation 6Basso Laura, Pflegeassistentin, Bettenstation 6

25 JahreFurger Rolf, Buchhalter, Finanz- & Rechnungs-wesenFergusson Agnes, Dipl. Pflegefachfrau, Passerelle Neels Mathias, Pflegeassistent, Passerelle

35 JahreSeelhofer Ritva, Stationsleiterin, Psychogeriatrie

W I R G R A T U L I E R E N

PENSIONIERTENTREFFEN

Rund 150 ehemalige FPS-Mitarbei-tende wollten auch in diesem Jahr das traditionelle Pensioniertentref-fen nicht verpassen. Diesmal ging die Reise per Car ins Verkehrshaus nach Luzern, bevor dann am Abend wieder fünfsternwürdig im hausei-genen Chez Felix gespiesen und an alte Zeiten erinnert wurde.

Impressionen vom Personalfest der Ausgabe 2011 Foto mat.

Gleichgewichtstest im Verkehrshaus.

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12 02 I 2011RäTSELEckE

K R E U Z W O R T R Ä T S E L

Anleitung: Für jedes Sudoku gibt es eine einzige Lösung, die Sie durch logisches Denken finden können, ohne zu raten. Geben Sie in die leeren Felder die Ziffern 1 bis 9 ein. Jede Zeile muss eine der Ziffern enthalten. Dasselbe gilt auch für jede Spalte und jeden Block.

MITTEL

MITTEL SchwER

SchwER

herausgeber: Felix Platter-Spital

Redaktion: Markus Sutter (msu.) ([email protected]) Tel. 061 326 41 60

Gestaltung: atelier w, BaselFotos: Martin Töngi (mat.)

Druck: Kreis Druck AG, Basel Auflage: 4000 Exemplare

Adresse: Felix Platter-Spital, Postfach, 4012 Basel

Internet: www.felixplatterspital.ch

Adress-änderungen: Tel. 061 326 41 41

Nachdrucke und Reproduktionen nur mit ausdrücklicher Genehmigung und Quellennachweis erlaubt.

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 30. November 2011.

I m P R E S S U m

AU F G E FA L L E N & A B G E D R Ü C K TS U D O K U L Ö S U N G E N S U D O K U 1 / 2 0 1 1

Bitte kein Bild, oder – wenn es unbedingt sein muss – dann nur von meiner Schokoladenseite, soll diese Kat-ze unserem Fotografen ins Ohr geflüstert haben. Foto mat

ulricheria©

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Lösungswort: VERKEHRSHAUS Das Lösungswort des Kryzis 1 / 2011 heisst: SENIORENFORUM