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7. Jahrgang 22.12.2010 6,00 € 10,00 SFR E 66900 Ausgabe Schwarzwald-Alb-Bodensee – 1/2011 Aufbruch: So wird das neue Jahr Messekalender: Die wichtigsten Termine Zeppelins Erben econo.de FRIEDRICHHAFENS ÜBERFLIEGER

econo Beispielausgabe

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Diese ausgesuchte Seiten geben einen Einblick in das Wirtschaftsmagazin econo. Regionale Wirtschaftsnachrichten, Sonderthemen, Standortporträts und natürlich die Menschen hinter diesen Nachrichten.

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7. Jahrgang22.12.20106,00 €

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Ausgabe Schwarzwald-Alb-Bodensee – 1/2011

Aufbruch: So wirddas neue Jahr

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FRIEDRICHHAFENSÜBERFLIEGER

econo 7/2011 · 1. Jul i 2011 Fotos: Jigal Fichtner, Michael Bode(2)

60 Standort Pforzheim I.Präzise, kreativ underfolgreich: Pforzheimist ein Standortin Hochform

68 Standort Pforzheim II.Interview mit Pforz-heims OB Gert Hager

73 Standort Pforzheim III.Wie die Hochschule denStandort befruchtet

74 Standort Pforzheim IV.Buchbusch: Gewerbe-gebiet mit Köpfchen

76 Standort Bruchsal.EineStadt erfindet sich neu

82 Standort Lahr I.Die Stadtmit grüner Perspektive

88 Standort Lahr II. Inter-view mit dem Lahrer OBWolfgang G. Müller

90 Wirtschaftsbarometer.Das denken die Ent-scheider der Region

Politik

6 Karlsruhe.Der BGV istweiter auf Kurs

8 Nordschwarzwald.Memminger-IRO kauftin Bayern ein

9 Nordschwarzwald.DieLigna ist für regionaleFirmen ein voller Erfolg

11 Rastatt/Baden-Baden.Der ReifenhändlerIhle hat seinen Vor-stand umgebaut

13 Neckar-Alb.Die Erfolgs-Story der Suppen-Manufaktur Suups

14 Ortenau.Eine Kartell-strafe ist schuld: Duravitschreibt rote Zahlen

16 Ortenau.Weissinvestiert Millionen

18 Breisgau/Emmendin-gen.Prodinger baut inHerbolzheim

20 Freiburg.Die BrauereiGanter plant einStädtebauprojekt

21 Lörrach/Waldhut.DieBilanz von Sauter leidetunter dem Euro

22 Schwarzwald-Baar-Heu-berg. Jochen Menathhat eine eigene Flug-linie gegründet

23 Bodenseekreis/Kon-stanz. Futronics Erfolgmit Steuerungen

60 Enorm in Form: derStandort Pforzheim

24 Maschinenbau I.Siebauen Brücken oderfiltern Gerüche: dieGewebe von morgen

30 Maschinenbau II.Weni-ger ist mehr: Der Ma-schinenbau wird grün

34 Architektur.Der Archi-tekten liebstes Kind:Appartements in altenIndustriehallen

40 Healthcare.Ein Chip ausReutlingen lässt Blindewieder sehen

Unternehmen

56 De Jure.Wie Unter-nehmen Produkt-piraterie bekämpfen

58 Marketing-ClubFrei-burg/Südbaden.

59 Marketing-ClubKarls-ruhe.

Management

Juli

44 Die Griechenlandkrise und die Folgen: Das große Econo-Interview mit Peter Schneider, dem Präsident der Baden-Württembergischen Sparkassen. Plus: Das kostet Europa dieKrise.Mehr Informationen auf www.econo.de

Namen & Nachrichten

Regionalteil34 Aussicht mit Schlot:

Wohnen in Industriehallen

4 Inhalt

92 ImPorträt.Heimkom-men ja, ankommen nie.Wie Florian Karle denVersicherungsmaklerSüdvers in die Zukunftführen will

94 MenschendesMonats.Der Mischkonzern Freu-denberg hat einen neu-

en Chef, die PeterstalerMineralquellen einenneuen Geschäftsführer

96 Index.

98 LetzteWorte.

Menschen

92 Immer auf dem Sprung:Südvers-Chef Florian Karle

Manchmal kommen vor lauter Erfolg ganz elementare Dinge zu

kurz. Wenn Unternehmen aus ihren Gebäuden herauswachsen,

bleibt oft als Erstes die Prozesseffizienz auf der Strecke. Und dann

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econo 7/2011 · 1. Jul i 2011 Foto: MEMMINGER-IRO

8 Namen & Nachrichten • Nordschwarzwald

KURZ NOTIERT

Hoffmannwird größerDer Werkzeuge- und Stanz-teilehersteller Hoffmann inves-tiert in einen neuen Standort inPforzheim. Im GewerbegebietHohenäcker will die Geschäfts-führung um Patrick Rieder undFritz Kiesewetter die bislangauf zwei Standorte verteilte Fer-tigung zusammenführen. LautHoffmann ist der Bezug bereitsfür den Februar 2012 geplant.Das Unternehmen beschäftigtderzeit rund 70 Mitarbeiter.Zum Investitionsvolumen wur-de nichts bekannt.

Homag schüttet ausDer Schopflocher Holzbearbei-tungsmaschinenbauerHomagzahlt für 2010 wie geplant eineDividende von 30 Cent je Aktie.Damit schüttet Homag 4,7 Mil-lionen Euro aus. Nach dem Kri-senjahr 2009 hatte Homag vor-übergehend keine Dividendegezahlt. An der Rezession hatHomag offenbar noch immerzu knabbern: Nach Ansicht vonVorstandssprecher Rolf Knollbrauche man noch zwei Jahre,um beim Umsatz wieder dieVorkrisenwerte zu erreichen

Neu in der StadtNeuzugang für Pforzheim: DerBeschichtungsspezialist PVTech zieht von Ispringen indie Goldstadt. Dort investiertdas Unternehmen mit seinenderzeit elf Mitarbeitern rund1,1 Millionen Euro in ein neuesProduktions- und Bürogebäude.Dies teilte GeschäftsführerHarry Volzmit.

Scherf weiß denWegIn einem Jahr geht der neueGroßflughafen Berlin-Branden-burg in Betrieb. Dann werdensich die Besucher und Passagie-re an Infotafeln aus dem Nord-schwarzwald orientieren. DerWerbetechnikspezialist Scherfaus Altensteig wurde von denBetreibern des Airports mit derProduktion der Wegweiser be-traut. Die Firma beschäftigt der-zeit rund 20 Mitarbeiter.

Die Memminger-IRO-Gruppewächst weiter. Wie das Unterneh-men mitteilt, übernehmen dieDornstetter die ProtechnaGmbHaus Ottobrunn. Die bayerischeFirma gilt in der Branche als welt-weit führender Anbieter von Über-wachungs- und Kontrollsystemenfür die Textilindustrie. Zum Kauf-preis machen weder Memminger-IRO noch Protechna Angaben.Für die Dornstettener ist der

Kauf eine strategische Entschei-dung, um die eigene technologi-sche Entwicklung zu stärken. „Mit

den Kompetenzfeldern Lasertech-nologie, Bildverarbeitung und Opto-elektronik erweitert die Protechnaunsere Kompetenzbasis maßgeb-lich“, erklärt Geschäftsführer RalfBraun, der die Firma gemeinsammitMarkus Kleindorp leitet.Memminger-IRO gilt laut Braun

als das marktführende Pionier-unternehmen der Fadenzuführungfür Strickmaschinen. Die Firmahabe sich in ihrer mehr als 50-jäh-rigen Firmengeschichte zum tech-nologischen Marktführer der Ver-fahrenstechnik für Fadenzufüh-

Memminger-IRO landet einen Coup:

Die Dornstetter sichern sich einen Marktführer

Der Neuzugang

Memminger-IRO vertreibt Pro-dukte in rund 100 Länder: hierder Stammsitz in Dornstetten

rung, Kontrollsysteme undSchmiertechnologie für Strickma-schinen entwickelt. Derzeit be-schäftigen Braun und Kleindorprund 400 Mitarbeiter. Zum erwirt-schafteten Umsatz äußert sich dasUnternehmen nicht.Protechna wurde 1956 gegrün-

det. Die Bayern entwickeln, pro-duzieren und vertreiben seitheroptoelektronische Fadenkontroll-systeme für die Textilindustrie.Derzeit beschäftigt das Unterneh-men rund 60 Mitarbeiter. LautBraun wird Protechna als eigen-ständige Tochtergesellschaft miteigenemMarkennamen am Stand-ort Ottobrunn weitergeführt.

Robert Schwarz

Die alte Heimat ist längst zu kleingeworden. Deshalb baut der Medi-zinsystemhersteller SVG in Ötis-heim an einem neuen Standort.Rund 3,5 Millionen Euro lässt sichdas Unternehmen das kosten. LautGeschäftsführer Thomas Com-mon sei man nun bereit für nochmehr Wachstum: Die neuen Räu-

Bereit zur Verdopplungme sind so ausgelegt, dass die Be-legschaft verdoppelt werden kann,so Common. Wenige Meter vomalten Standort entfernt, entstehtder Neubau auf einem Grundstückmit rund 7000 Quadratmetern.Ursprünglich hatte das 1997

von Common und Joachim Scho-ber gegründete Unternehmen mit

Bandagen und Tapes gehandelt.Später kam die Einrichtung vonKrankengymnastik- und Physio-therapiepraxen hinzu. Daraufhinwuchs die Firma derart rasant,dass der erst 2005 in Betrieb ge-nommene Standort schon jetzt zuklein ist. Das alte Gebäude soll nunverkauft werden. rs

7/2011 · 1. Jul i 2011 econoFoto: Ihle

11Rastatt/Baden-Baden • Namen & Nachrichten

KURZ NOTIERT

Indirekt nachWienDie Fluggesellschaft Air Berlinstreicht vom 4. Juli an ihre Di-rektflug vom Baden-AirparknachWien. Grund dafür ist nachAngaben von Baden-Airpark-GeschäftsführerManfred Jungdie geringe Rentabilität derStrecke, die Air Berlin seit No-vember 2009 anbot. Zuletzthatten rund 7000 Fluggäste dieVerbindung genutzt. Air-Berlin-Sprecherin Silke Manitz sagteauf Econo-Anfrage, die Strecke„habe sich nicht so dargestelltwie erhofft“.

BCG kauft Dr. SchellerDie Baden-Badener BCG Cos-metics Group hat die MarkenDr. Scheller und Phyto Solutionsgekauft. Bisheriger Eigentümerwar der russischeOJSC-Konzern.Über den Kaufpreis sei Still-schweigen vereinbart worden,heißt es in einer Erklärung. BCG(ehemals Fribad) will mit die-sem Kauf in den Wachstums-markt der Naturkosmetik ein-steigen und Arbeitsplätze inBaden-Baden sichern.

RücktrittPrinz Bernhard von Baden hatseine Ämter als Präsident desInternationalen Clubs (IC) undals Geschäftsführer der Tribü-nengesellschaft Iffezheimmitsofortiger Wirkung niederge-legt. Er begründete seinenRücktritt mit demweiter andau-ernden Streit zwischen der Tri-bünengesellschaft und derGrenkeleasing. Deren Vor-standschef Wolfgang Grenkeist zugleich IC-Vizepräsident.

Neues GutachtenDie Gemeinden des Murgtalswollen ein neues Wirtschafts-gutachten für ihren Standorteinholen. Zuletzt hatte die Ba-seler Prognos dasMurgtal 1996analysiert. Für die Finanzierungfragten die Gemeinden denEnergieversorger EnBW an, derwegen des geplanten Pump-speicherwerks eine ähnlicheAnalyse einholen muss.

Die Ihle-Gruppe ist im Geschäfts-jahr 2010 deutlich gewachsen undhat einen Umsatzrekord erzielt.Im Vergleich zum Vorjahr legt derReifengroßhändler ummehr als 30Prozent zu und erwirtschafteteeinen Umsatz von 210 MillionenEuro. Das Ergebnis vor Steuern hatsich sogar verdreifacht, teilte dasUnternehmen mit, ohne genauereAngaben zu machen.

Jetzt prüft das Unternehmen, obsich weitere Märkte erschließenlassen. Hauptaugenmerk der Grup-pe ist dabei der Balkan, das Balti-kum, Italien oder Großbritannien.Zuletzt war Ihle vor allem in denosteuropäischen und skandinavi-schen Markt eingestiegen. Wich-tigste Absatzgebiete der Gruppesind weiter Deutschland, Frank-reich und die Schweiz.Dabei ist der Markt keineswegs

einfach. Längere Laufzeiten derReifen, verbesserte Materialien

und zögerliche Investitionen inFahrzeugflotten machen Händlernzu schaffen. Trotzdem sieht sichdie Gruppe gut positioniert: NachUnternehmensangaben gibt es eu-ropaweit keinen Wettbewerbermit den gleichen Leistungen.Zudem profitierte Ihle von der

neuen Winterreifenpflicht undden damit verbundenen Medien-berichten über leere Lager bei denReifen-Händlern. So habe die hoheNachfrage auch im Dezembernoch angehalten.Ihle will nun sein Wachstum in

den kommenden Jahren weiterfortsetzen und plant nicht näherbezifferte Neueinstellungen.Ein paar neue Mitarbeiter gibt

es schon: Frank Fuhrmann,Michael Dittrich und HilmarNiebel rücken in die Führungs-ebene der Gruppe auf. Der 41-jäh-rige Fuhrmann leitet künftig alsVorstand den Vertrieb und das

Der Reifenmarkt ist schwierig, weil er schrumpft. Die Ihle-Gruppe

aber wächst und will sogar neue Märkte erobern. Drei neue Vorstände

sollen dem Unternehmen aus Muggensturm dabei helfen

Drei Neue bei Ihle

Von links: Michael Dittrich, Fa-bian Bohne, Carsten Schucken-böhmer und Frank Fuhrmann

Marketing und ist in dieser Funk-tion unter anderem für die strate-gische Ausrichtung und die Aktivi-täten aller Landesgesellschaftender Ihle-Firmengruppe verantwort-lich. Fuhrmann war zuvor unteranderem bei Toyota/Lexus, Tele-fónica und Bosch tätig.Der 49-jährige Michael Dittrich

verantwortet nun die Ressorts Ein-kauf, Logistik und Informations-technologie und gilt als Experte fürMailorder- und E-Commerce. Zu-vor arbeitete er beim Versandhänd-ler Otto und baute das Internet-unternehmen Discount24 auf.Hilmar Niebel, der zum Regio-

naldirektor berufen wurde, leitetden Vertrieb in Deutschland, Ös-terreich und der Schweiz sowievon Ihle Nord. Der 46-Jährige warzuletzt bei verschiedenen Unter-nehmen der Automobilindustrietätig. Ingo Schorlemmer

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24 Unternehmen • Maschinenbau

Modernes Gewebe kann vieles: Wärme

speichern, Menschen tragen, Leben retten.

Davon profitieren Gewebehersteller und

Textilmaschinenbauer gleichermaßen

Ganz schöneng verwoben

Illustration: Jigal Fichtner, Foto: Tristan Rösler

Von einem Eisbär kann BrittaNestler viel lernen. Genau­er: von seinem Fell. Nestler

leitet den Lehrstuhl Mikrostruk­tursimulationen in der Werkstoff­technik am Institut für Ange­wandte Materialien – Zuverlässig­keit von Bauteilen und Systemen(IAM­ZBS) am Karlsruher KIT. IhrInteresse am Eisbär ist ein techni­sches. Denn das Tier sieht nur auf

den ersten Blick weiß aus. An derHaut ist sein Fell schwarz – undgenau das ist es, was Britta Nestlerganz besonders interessiert.Das weiße Fell lässt möglichst

viel Licht auf die schwarzenSchichten fallen, die die Wärmeder Sonne auffangen und nutzen.Dieses Prinzip will Nestler eben­falls nutzen. Mit dabei: ein ganzerVerbund an Unternehmen ausdem Raum Karlsruhe.Das Produkt, das daraus entste­

hen soll, ist nicht aus Fell, sondernaus Gewebe. „Es sind drei Lagenvon verschiedenen Gewebege­flechten“, erklärt Nestler. Sie sol­len die Wärmeenergie auffangenund zu einem Wärmetauscher ab­

leiten. Auf diese Weise könnteetwa auf Hausdächern Energiegewonnen werden, währendgleichzeitig das Dach gedämmtwird. „Prototypen sind hier schonim Einsatz“, erzählt Nestler. DieMarktreife werde nicht mehr lan­ge auf sich warten lassen. „Es gehtnur noch um die Optimierung.“Auch Groz­Beckert setzt auf Ge­

webe. Und hat damit eine Brücke

gebaut. Sie spannt sich in Albstadt­Lautlingen über die Bundesstraße463 und verbindet das Stauffen­berg­Schloss mit der Schule. Fuß­gänger und Radfahrer benutzendas Bauwerk und vielleicht wissensie gar nicht, dass sie eigentlichvon Garn getragen werden.Die Stahlbetonbrücke, die bis­

lang an dieser Stelle stand, hattedeutlich gelitten unter Kälte, Wär­me, Tausalz und Regen. Der Rostsetzte ihr zu. So wurde sie zumSicherheitsrisiko. Das brachteGroz­Beckert auf eine Idee: Ge­webe rostet nicht, und vielleichtkönnte so eine Brücke aus Textilentstehen. Aus alkaliresistentemGlas sponn Groz­Beckert ein

Eine Brücke aus Textil verbindet in Albstadt-Lautlingen das Schloss und die Schule

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7/2011 · 1. Jul i 2011 econo

Thomas Lindner ist Vorstandschefvon Groz-Beckert. Die Firmabaute eine Brücke aus Gewebe

econo 7/2011 · 1. Jul i 2011

feinmaschiges Netz und be-schichtete es mit Harz. Dannmischte das Albstadter Unterneh-men einen eigens entwickeltenFeinbeton dazu.Das Projekt sei zudem nachhal-

tig, sagt das Unternehmen. Eswürde weniger Material aufge-wendet, zugleich hofft man aufeine längere Nutzungsdauer. EineGarantie hat Groz-Beckert abernur für neun Jahre abgegeben undverspricht, die Brücke nach 15Jahren auf eigene Kosten komplettzu sanieren, sollte sie dann nichtmehr nutzbar sein.Der Nachhaltigkeitsgedanke ist

in der Textilmaschinenbrancheweitverbreitet. Nicht ganz unei-gennützig, denn schließlich gehtes um die Effizienz beim Verbrauchvon Ressourcen, Energie und Ma-terial. Denn auch diese Branchespürt den Kostendruck.„Der Baumwollpreis ist auf einer

Rekordhöhe“, berichtet NicolaiStrauch. Beim Maschinenbau-Verband VDMA respräsentiert erdie Textilmaschinenbauer. „Hiersind also intelligente Lösungengefragt, um zu sparen.“ Denn derPreis wird weiter steigen, auch

weil vor allem China immer mehrBaumwolle einkauft.Generell ist China in der Bran-

che ein großes Thema. „In derTextilherstellung spielt Asienschon eine dominante Rolle“, be-schreibt Strauch die Situation, „zu-nehmend auch bei Textilmaschi-nen.“ Das deutsche Pfund ist aberimmer noch der Innovationsvor-sprung – wichtig gerade bei kom-plexen Anwendungen, wie bei-spielsweise technischen Textilien.Sie stecken zum Beispiel als Koh-lefaserverbindungen im Rumpfund in den Flügeln von Flugzeugenwie dem A380. Oder bilden alsGlasfaserverbundstoffe die Rotor-blätter bei Windkraftanlagen. Odersorgen dafür, dass die Karosserievon Elektroautos leichter wird.Und sie können Leben retten.

In Murg findet sich so ein Beispiel.Hier sitzt das Unternehmen GlobalSafety Textiles (GST). Es produ-ziert Airbags, die aus Flach- oder

Doppelgewebe bestehen. Letzte-res hat den Vorteil, dass der Airbagan einem Stück produziert werdenkann und daher ohne Nähte aus-kommt. Zwischen dem Gewebeentstehen flexible Luftpolster.Damit passt sich der Airbag beiseiner Ausdehnung an das Fahr-zeugdesign und die Position derInsassen an. Er ist zudem nichtzwei-, sondern dreidimensional

gewebt. In der dritten Dimensionist ein sogenannter flottierenderFaden eingearbeitet. Der kann sichhin und her bewegen und soll aufdiese Weise die Schutzwirkungweiter verbessern.Leben retten will auch das

Hechinger Unternehmen Merz.Zumindest indirekt. Merz stelltRundstrickmaschinen her, die anProduzenten von Kompressions-und Anti-Emboliestrümpfen gelie-fert werden. „Technisch-medizini-sche Textilien sind unser Kernge-schäft“, sagt Martin Rein, SalesManager bei Merz. Früher war dasanders. Da produzierte die Firmavorwiegend für Feinstrumpfher-steller. „Anfang, Mitte der Siebzi-ger-Jahre war aber der Markt abge-grast. Die Frauen wollten keineFeinstrümpfe mehr tragen“, be-richtet Rein. Die Folge: Preisverfall,Absatzeinbruch. Merz richtetesich neu aus, suchte eine Nische.Und fand sie in den Kom-

Der Baumwollpreis ist auf Rekordhöhe.Die Branche spürt den Kostendruck

26 Unternehmen • Maschinenbau

econo 7/2011 · 1. Jul i 2011 Foto: Daimler AG

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pressionsstrümpfen, einemtechnischen Produkt, bei dem esvor allem auf die Wirkung an-kommt. „Der Markt macht keinegroßen Ausschläge nach oben oder

unten. Es gibt keine Trends wie inder Modewelt.“ Aber er wächststetig: „Probleme mit Embolienkommen immer öfter auch inDrittländern vor. Auch dort wer-den die Menschen älter.“

28 Unternehmen • Maschinenbau

Merz litt unter Umbrüchen im Markt – undsuchte sich erfolgreich eine Nische

7/2011 · 1. Jul i 2011 econo

Bei Unfällen werdenAuto-Insassenbesser geschützt.Dafür sorgt einbeweglicher Fadenim Airbag

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Immer wieder entdecken Her-steller neue Anwendungsformen fürmodernes Gewebe. Auch in derBekleidungsindustrie. Das stelltdie Textilmaschinenhersteller vorimmer neue Aufgaben. „Die Gar-ne ändern sich. Sie werden immerwieder anders veredelt, sie wer-den feiner“, erläutert Stefan Gün-ther. Er ist Technischer Redakteurbeim Maschinenbauer Memmin-ger-IRO und dort zuständig fürWerbung. „Teilweise sieht man beiTextilien den Fadenverlauf schongar nicht mehr.“ Deshalb müssenauch die Maschinen, insbesonderedie Fadenführungen, immer filig-raner werden. Gleichzeitig dürfen

sich die Fäden aber nicht mitein-ander verhaken, sie müssen immergetrennt sein. Dafür führt Mem-minger-IRO extra eigene Tests beiseinen Maschinen durch.Aus solchen Verfahren resultie-

ren dann die Technologievorsprün-ge, die den deutschen Herstellerndie asiatische Konkurrenz vomLeib halten. Denn: „Der Preis-kampf ist die falsche Methode.Dann verkaufen sich deutsche Ma-schinen unter Wert“, sagt VDMA-Mann Strauch. Er setzt auf dieInnovationskraft: „Wir müssenimmer einen Schritt vor den Chi-nesen sein.“ Derzeit sind es nochmehrere. Ingo Schorlemmer

econo 7/2011 · 1. Jul i 2011 Foto: EBM Papst

Irgendwann soll man denLüfter einfach auf den Kom-posthaufen werfen können,

wenn er kaputt ist. Ein Indus-trie-Lüfter, der zur Kühlungeingesetzt wird: in der IT, aufund in Supermärkten, in derHeiz- und Klimatechnik, in derUmwelttechnik, im Maschinen-bau, bei Hausgeräten.Dieses Beispiel zeigt einen

ganzen Trend in der Maschinen-bau-Branche. Den Trend zu grü-nen Maschinen. Maschinen, diemit Ressourcen schonend umge-hen, die Energie sparen oder so-gar welche gewinnen, die Pro-zesse effizienter machen, diekünstlich hergestellten Produktedurch natürliche ersetzen. Lauerthier ein Wachstumsmarkt?Naemi Denz vom Maschinen-

bauverband VDMA fällt eine Pro-gnose schwer. „Es gibt eine Viel-zahl von Studien und ichbehaupte mal, dass ich die aller-meisten davon kenne“, sagt sie.„Aber alle diese Studien haben einAbgrenzungsproblem: Was genauist alles Umwelttechnik?“Für Teile der Branche ist diese

Frage noch recht einfach zu beant-worten: Die Abfall- und Recycling-technik kommt auf fünf bis sechsMilliarden Euro Umsatz im Jahr.Bei der sogenannten IntegriertenUmwelttechnik, die neue Umwelt-technologien in Maschinen, Fahr-

Grüne Technik ist im Trend.

Denn Ressourcen werden knapp

und teuer. Der Maschinenbau

profitiert, zeigt EBM Papst

Der richtige Dreh

30 Unternehmen • Maschinenbau

zeugenund Ge-bäuden ein-setzt, ist das Feldschon nicht mehr sosicher abgrenzbar. Ganzvorsichtig wird für diese Spar-te in Europa ein Wachstumspoten-zial von im Schnitt acht Prozentim Jahr für die kommenden fünfJahre prognostiziert. Für andereMärkte wie etwa die USA sagenPrognosen ungefähr 4,5 Prozent,für China ein etwas höheresWachstumspotenzial voraus.Ohnehin wird nach Einschät-

zung von Denz viel von den Ent-wicklungen in Asien abhängen,ganz besonders von deren Politik.Denn in einigen Bereichen der

neuen Um-welttechnologien ha-ben chinesische Hersteller kräftigaufgeholt. „Bei der Windkraft undbei Solar sind sie schon ganz nahdran.“Aber Denz ist sicher, dass der

Trend zu grünen Technologien imMaschinenbau weiter andauernwird und die deutschen Herstel-lern ihren Teil vom Kuchen ab-

7/2011 · 1. Jul i 2011 econo

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bekom-menwerden.

Die Weltbevölke-rung wächst, die Wirtschaftsleis-

tung steigt, der Konsum nimmtauch in Schwellenländern undDrittstaaten weiter zu. Die Erdeaber wächst nicht, die meistenihrer Ressourcen sind endlich.Deshalb steigen die Preise.Und deshalb will EBM Papst

sparen. Nicht nur im eigenen Un-ternehmen, das bereits seit

Durch ein Holz-Kunststoff-Gemisch im Rahmen wird der

Ventilator ökologischer

Beleuchtungslösungen vonWaldmann

bringen messbare Vorteile

Arbeiten imrichtigen Licht

GerhardWaldmann hat dasUnternehmen zum weltweitenInnovationsführer aufgebaut

Es klingt zunächst simpel: „Jebesser die Beleuchtung, destoniedriger Fehlerquote und

Verletzungsrisiko“, so GerhardWaldmann, Geschäftsführer undInhaber des LeuchtenherstellersHerbert Waldmann GmbH & Co.KG. Doch so einfach ist es nicht,wie etwa der Blick in den Arbeits-raum einer Werkzeugmaschinebeweist. GerhardWaldmann: „Des-halb arbeiten zehn Prozent unserer850 Mitarbeiter in Forschung undEntwicklung an neuen Lösungen.“Die Ingenieure haben seit Jahrzehn-ten Erfahrung imUmgangmit Licht.„Dank dieses Know-hows sind wirinternational Innovationsführer“,so der Inhaber.Bei Waldmann entstehen kom-

plette Lichtkonzepte für Industrie-arbeitsplätze, die energetisch undergonomisch optimiert sind. Ger-hard Waldmann: „Mit unserenindividuellen Konzepten ist derEnergieverbrauch bei hoher Licht-qualität geringer. Zudem steigenMotivation und Produktivitätmessbar an.“

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Daneben sind die Schreibtisch-,Pendel- und Stehleuchten vonWaldmann weltweit in Büros zufinden. UV-Therapiesysteme undspezielle Leuchten kommen zu-dem bei medizinischen Anwen-dungen zum Einsatz. Andere ebenin Werkzeugmaschinen. Die im-mer mehr LED-basierten Leuchtensind lichtstark, langlebig, war-tungsfreundlich und effizient. Dasüberzeugt offensichtlich. GerhardWaldmann: „80 Prozent der Ma-schinenhersteller setzen unsereSysteme ein.“

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Fair geht vorDie Mörlenbacher PAPUREX W. Büchner GmbH fertigt Schläuche

aus Polyurethan – seit über 30 Jahren

N achdem die Finanzkrise tiefe Einschnitte in derWirtschaft hinterlassen hatte, zog die Auftragsla-ge bei der Firma PAPUREX bereits Anfang Januar

2010 wieder kräftig an. „Damit lagen wir über demDurchschnitt der Branche, was auf unsere Flexibilitätund Schnelligkeit zurückzuführen ist“, sagt AndreasGeyer, Prokurist bei PAPUREX. Der positive Trend hatmittlerweile die gesamte Branche erfasst. Die Folge: Ver-knappung der Ressourcen bei Materialherstellern undVerarbeitern. Wettbewerber haben darauf reagiert, indem sie Preise und Lieferzeiten teilweise drastisch er-höht haben. „Hier ist ein entscheidender Vorteil der Fir-ma PAPUREX, die die Preise und Lieferzeiten annäherndkonstant gehalten haben – das bei gleichbleibend hoherProduktqualität!“ berichten Kunden des MörlenbacherUnternehmens. „Das ist uns möglich, da wir die Rohma-teriallagerkapazität kräftig ausgebaut haben.“ sagt RudolfBiebl. Der geschäftsführende Gesellschafter führt das1977 von Werner Büchner gegründete Familienunter-nehmen PAPUREX in zweiter Generation. Zu Beginn fer-tigte die Firma noch Polyamid- und Polyurethanschläu-che und verarbeitete Teflonschläuche. 1981 folgte dieGmbH-Gründung und die Konzentration auf die Ferti-gung von Polyurethanschläuchen. Die Spezialisierunghat sich gelohnt. Im Drei-Schicht-Betrieb fertigt PAPU-

REX mittlerweile 30 Millionen Meter Schläuche jährlich.Ungeachtet der stattlichen Menge übernehmen die Mör-lenbacher auch Kleinserien. Aus den vielen individuellenKundenanfragen sind im Laufe der Jahre neue Produkt-gruppen wie der Flamex® (flammwidrig), A:S:S®-Schlauch (antistatisch) oder AgrarPur® (Spezialschlauchfür die Landwirtschaft) hervorgegangen. Die individuelleProduktentwicklung und zertifizierte Qualität kommtauch im Ausland an: 25 Prozent der Produktion gehen inden Export.

PapurexW. Büchner GmbHKlein-Breitenbach 4 a69509MörlenbachTel.: (06209) 279Fax: (06209) 46 27E-Mail: [email protected]: www.papurex.de

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UnternehmenPapurex fertigt Polyurethan-Schläuche zwischen 1,8 Millime-ter Innendurchmesser und22 Millimeter Außendurchmes-ser.Die Gebindelängen liegen zwi-schen 10 Millimetern und1000 Metern.Die Kunden kommen vorwiegendaus dem Maschinen- und Anla-genbau, dem Pneumatikhandelund der Automobilindustrie.Papurex beschäftigt 35 Mitarbeiter.Bei Bedarf werden die Schläucheauch individuell bedruckt, ver-packt und konfektioniert.

Das Produktionsgebäude von Papurex. Bild: Papurex

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7/2011 · 1. Jul i 2011 econo

Foto: EBM Papst

Jahren auf Umweltverträg-lichkeit getrimmt wird. Das Werkin Mulfingen produziert teilweisemehr Energie als es verbraucht.Aber das Unternehmen will auchenergiesparende Ventilatoren undMotoren herstellen.Zwar muss Pressesprecher Hau-

ke Hannig beim kompostierbarenLüfter noch ein wenig auf die Brem-se treten: „Das ist derzeit nocheine Studie.“ Aber EBM Papst in St.Georgen hat bereits einen Ventila-tor am Markt, dessen Wandringzumindest aus einem Verbund ausKunststoff und Holz hergestellt ist.„Wir arbeiten kontinuierlich da-

ran, die Abhängigkeit von knap-per werdenden Rohstoffen, wiebeispielsweise Erdöl, zu reduzie-ren“, berichtet GeschäftsführerHans-Jochen Beilke. Deshalbmischte das Unternehmen Holzunter den Kunststoff. „So lassensich schon bei der Herstellung be-trächtliche Kohlendioxid-Emissio-nen vermeiden“, sagt Beilke.Solche Überlegungen waren es,

die der Firma im Jahr 2008 den

Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg einbrachten. Unddie wirtschaftlichen Erfolg brin-gen: 2010 erzielte das Unterneh-men einen Umsatz von mehr alseiner Milliarde Euro. „Das Um-satzwachstum liegt erneut imzweistelligen Prozentbereich“,freut sich Beilke.Steigende Preise für Energie

spielen dem Unternehmen weiterin die Karten. Denn allein zehnProzent des deutschen Stromver-brauchs gehen auf den Einsatzvon Ventilatoren zurück, das ent-spricht etwa der Leistung vonzehn Großkraftwerken. EBMPapst rechnet vor, dass seine Ven-tilatoren gegenüber herkömmli-chen Modellen ein knappes Drit-tel an Energie einsparen können.„Alles, was Energie sparen kann,

ist der Trend“, pflichtet NaemiDenz vom VDMA dem MulfingerUnternehmen in seiner Strategiebei. Maschinen, Fahrzeuge, Ener-giegewinnung – alles soll grünerwerden. EBM Papst könnte weiterprofitieren. Ingo Schorlemmer

Geschäftsführer Hans-JochenBeilke trimmt EBM Papst

auf Umweltverträglichkeit

33Maschinenbau • Unternehmen

econo 5/2011 · 6. Mai 2011 Fotos: Michael Bode, Kreissparkasse Rottweil, Partner AG

Fast schon ein Lehrstück fürInnenarchitektur: SparkasseFreiburg-Nördlicher Breisgau

28 Unternehmen • Inneneinrichtung & Ladenbau

Lichter Eingangsbereich inder Volksbank Achern nachEntwürfen der Partner AG

Die diskrete Kasse verschwin-det in der Kreissparkasse

Rottweil hinter einer Glastür

5/2011 · 6. Mai 2011 econo

Die Pilgerstätte für Bankerhieß lange Zeit Überlingen.Die Stadt am Bodensee war

der Ort, den man sehen musste, sowie es zuvor Zug in der Schweizwar. In beiden Städten begann dieRevolution, erst in der Schweiz,dann in Deutschland. „In Bussenwurden die Menschen dorthingebracht, um sich die Bank vonmorgen anzuschauen“, erinnertsich Roland Kiefer, Schreinermeis-ter und Inhaber von Kiefer & Sohnaus Denzlingen. Denn als dieHauptstelle der Sparkasse Boden-see umgebaut wurde, ging vielenVorständen ein Licht auf. So – undnicht anders – geht Bank heute.Als sie das gesehen hatten, „be-

gannen viele ihre konservativenKonzepte der Gebäudefunktiona-lität zu überdenken“, sagt ThomasSpillmann von der Ingenieurgrup-pe Freiburg. Die Innenarchitekturaus Kassen-Aquarium, endloserKundentheke und einem abge-schotteten Bereich für die Automa-ten war plötzlich von gestern.„Die Schalterhalle sollte nicht mehrnur dem monetären Geschäft die-nen, sondern auch für Veranstal-tungen genutzt werden“, sagtSpillmann. Plötzlich waren Ban-ken mehr als staubige Finanz-plätze. Sie waren Locations fürKunstausstellungen, Fachvorträgeund Kinderschminken. Die Hüpf-burg war plötzlich foyertauglich.Und umgekehrt. „Die Event-Bankwar geboren“, sagt Spillmann.

Mehr Service, aber auch mehr Diskretion:

Bei der Innengestaltung sind sich viele Banken

einig. Freiwillig ist das nicht passiert

So gehtBank heute

„Ein deutlicher Unterschied zurfrüheren Bauweise ist die konzep-tionelle und ästhetische Behand-lung des Kunden als gleichberech-tigten Partner – und nicht alsBittsteller“, sagt Michael Stoz. DerChef der Offenburger Partner AGist einer der wichtigsten Dienst-leister, wenn es darum geht, dasseine Bank ihr Haus umbauen will.Von der Dorffiliale bis zur großenHauptverwaltung – Stoz und seinTeam haben schon alles gemacht.Etwa den Umbau der Kunden-

halle für die Sparkasse Freiburg/Nördlicher Breisgau geplant. DieSparkasse sitzt mit ihrem Immobi-lien-Komplex an der Kaiser-Joseph-Straße, der wichtigsten Einkaufs-meile in der Freiburger Innenstadt.Vor acht Jahren begann der Um-bau der Kundenhalle. Bis heutewerden immer noch Immobilienaus dem Sparkassen-Pool erneuert.„Wir haben rund 21 Millionen Eu-ro in den Umbau der Kundenhalleinvestiert“, verrät Oliver Metzger,Leiter des Baumanagements beiden Freiburgern. Ziel des Umbau-Konzeptes, das für alle Filialenmehr oder weniger Gesetz ist, seies „offener und direkter zu kom-munizieren und doch eine gewisseDiskretion zu wahren“, sagt Metz-ger. Kaum eine Bank, die das heu-te nicht unterschreiben würde.Denn während im Innenausbau

lange Zeit das Thema Sicherheitprägend war, steht heute der Kun-de im Fokus. Dieser Wandel ist

nicht von allein gekommen. Erwar zwingend notwendig. Denndie meisten Bankgeschäfte wieÜberweisungen, Abhebungen undauch Einzahlungen werden heuteam Automaten oder sogar über dasInternet erledigt.Der technische Fortschritt

brachte den Banken ein Problem,nämlich „dass man zu dem Kun-den, der nur schnell Geld zieht,den Kontakt verliert“, sagt Planer

Stoz. Doch wer nicht mit seinemKunden spricht, kann ihn auchnicht für Produkte begeistern.Denn während in der Selbstbedie-nungszone zwar 80 Prozent derKundenkontakte stattfinden, gene-rieren die Banken hier nur einenBruchteil ihres Gewinns. „Das istein hochsensibles Thema“, sagtRoland Kiefer. „Nicht immer ist eseinfach, die Strukturen aufzubre-chen, freie Anlaufstellen zu schaf-fen und das Sicherheitsglas um dieKasse zu entfernen.“ Das Bekennt-nis zur offenen Kommunikation inallen Ehren, aber wo es um dieWare Geld geht, ist auch ein Risikoim Spiel. Deshalb haben die Mit-arbeiter im offenen Service-Bereichheute kaum noch die Möglichkeit,direkt an größere Beträge zu

Mit der Automatenwelt drohteder Kontakt zum Kunden abzubrechen

29

econo 5/2011 · 6. Mai 2011

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kommen. Wer nicht am Au-tomaten abheben will, muss meistein paar Minuten warten. „Auslö-ser ist die Sicherheit der Bankmit-arbeiter“, erklärt Kiefer. Dennauch Kriminelle wissen, dass esohne Kassen auch kein Geld gibt.Wie mit dem Thema umzugehenist, wird den Banken sogar diktiert.„Unfallverhütungsvorschriften“ nen-nen sich die Regeln, die etwa vor-schreiben, wie der Bankmitarbei-ter geschützt werden muss.Nicht alle abgetrennten Kassen

sind verschwunden. In Freiburgetwa gibt es noch kugelsichereGlasscheiben an den Geldaus-gaben, ebenso bei der SparkasseHanauerland in Kehl, der Nachbar-stadt der französischen MetropoleStraßburg. Manche Banken su-chen sich bewusst einen Bereich,den sie für eine Diskretkasse ein-richten. „Wenn man etwa Gastro-nome oder Autohäuser zum Kun-den hat, kann es schon passieren,dass die abends mit größeren Sum-men auf der Matte stehen“, verrätMichael Stoz. Doch auch hier gibt

es ästhetischere Lösungen, als diealten Aquarien. In der Kreisspar-kasse Rottweil etwa verschwindetdie Kasse hinter einer mobilenWand. Wenn am Weltspartag dieKinder mit ihren Sparschweinenkommen, lässt sich die Kasse vollins räumliche Bild der Filiale ein-gliedern. „Die Vorteile liegen aufder Hand“, sagt Thomas Wiest von

der Rottweiler Sparkasse. „Wirsind nach wie vor in der Lage, alleKassengeschäfte ohne Einschrän-kung abzuwickeln.“In Rottweil gönnt man sich

noch ein weiteres Relikt, auf dasviele Banken heute verzichten:eine lange Kundentheke. Früherprägten diese nicht nur die Optikin der Kundenhalle, sondern auchdas Verhalten der Bankangestell-ten. „An der Theke konnte man

sich anlehnen“, sagt Stoz. Dasgeht nicht mit den verstreutenEinzeltischen, die die Banken ger-ne Dialog- oder Service-Pointsnennen. Bequemlichkeit ist abernicht der Grund, dass man in Rott-weil auf die Insel-Tische verzichte.„Wir sind der Meinung, dass eineKundentheke besser ist, umschnell und eindeutig eine Anlauf-

stelle zu finden“, sagt Wiest. VieleBanken mit Service-Points hattenversucht, dies durch Empfangsper-sonal im Eingangsbereich zu leis-ten. Doch mit der Zeit zeigte sich,dass das Gros der Kunden leichtgenervt reagiert, wenn man im-merzu fragt, ob man ihnen denWeg zum Automaten zeigen kann.Dort gehen vier von fünf hin.Die offene Bauweise der Kun-

denhalle dominiert nicht in allen

Bereichen. Im Gegenteil. „Die Be-raterbereiche sind geschlossenerund viel diskreter geworden“, sagtStoz. Wenn es ums Geld geht, sollnicht jeder zuhören. „Unsere Kun-den legen mehr denn je Wert aufDiskretion“, sagt Michael Huber,Vorstandschef der Sparkasse Karls-ruhe-Ettlingen. Dort wurden vorzwei Jahren rund 55 MillionenEuro in die Hauptstelle am Europa-platz investiert.Michael Stoz sucht die Trends

von morgen. „Was vielen Bankenfehlt, sind klare Vorgaben. In jederRegionalbank gibt es individuelleWünsche. Dabei haben gerade dieSparkassen und die Genossen-schaftsbanken starke Marken inder Hand. Aber sie pflegen sienicht in der Architektur.“ Klingt so,als gäbe es wieder einiges zu ver-bessern. Philipp Peters

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„Die Regionalbanken pflegen ihre Markenicht in der Architektur“, sagt Michael Stoz

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Der Mensch passt nicht in eine Excel-Ta-belle“, sagt Wolfgang Auber, der Marke-ting-Chef des Schwenninger Licht- und

Leuchtenherstellers Waldmann. Dafür ist derMensch zu individuell. Aber doch auch einiger-maßen berechenbar. So braucht ein 60 Jahrealter Arbeitnehmer etwa doppelt so viel Lichtwie ein 20-jähriger. Denn sein Auge lässt weni-ger Licht durch. Gleichzeitig schließt es sichnicht ganz, sodass er leichter geblendet wird.Was rein medizinisch-mechanisch klingt,

kann ganz konkrete Auswirkungen für Unter-nehmen haben. Denn wenn die Belegschaftenaltern, wird auch der Lichtbedarf an ihren Ar-beitsplätzen größer. Und wenn sie richtig sehen,sind die Arbeitnehmer auch produktiver.Dass Licht den Menschen viel stärker beein-

flussen kann als man das zunächst vermutenwürde, zeigen Studien von Waldmann zurLichtfarbe. Die Waldmann-Tochter Derungs,spezialisiert auf Licht im medizinischen Bereich,rüstete Pflegeheime mit einem Lichtsystem aus,das seine Lichtfarbe an das Farbspektrum des

natürlichen Lichts anpasst. Über den Tag hin-weg verändern die Leuchten ihre Lichtfarbeund simulieren auf diese Weise den Tagesver-lauf. Morgens scheinen sie eher bläulich. Daswirkt aktivierend. Zum Abend hin wechselt dasLicht in entspannende Rottöne.Die Erfahrungen gerade mit Demenzkranken

in den Pflegeheimen sind positiv. In der Nachtsind sie meist aktiver, am Tag schläfrig. Dochmit dem neuen Lichtsystem änderte sich das.Die Patienten wurden selbstständiger, kommu-nikativer und nachts ruhiger. Auch das Personalfühlte sich wohler und sprach von besserenLichtverhältnissen bei der Arbeit, berichtetKlaus-Jürgen Hahn, der zuständige Senior Pro-duct Manager bei Waldmann. Im nächstenSchritt will Waldmann prüfen, inwieweit dieseEffekte auch auf Arbeitnehmer in Betriebenübertragen werden können.Denn es ist für die Produktivität von Beschäf-

tigten von Bedeutung, wie der Arbeitsplatzausgeleuchtet ist. „Licht kann die Aufmerksam-keit lenken, den Arbeitnehmer unterstützen

Licht kann mehr. Richtig eingesetzt spart es Energie, unterstützt

Arbeitnehmer und verschiebt sogar den Biorhythmus

Im rechten Licht

Unternehmen • Inneneinrichtung & Ladenbau

5/2011 · 6. Mai 2011 econo

Das richtige Licht am Arbeits-platz ist wichtig für die Produk-

tivität von Beschäftigten

nübel holz + form plant und realisiert

Messestände jeder Art. Und das nachhaltig

Erfahrung zählt

Ein erfahrenes Team setzt beinübel holz + form mit effizien-

ten Maschinen Projekte um

Nur wenige Stunden bleibendem Team der nübel holz +form GmbH & Co. KG,

dann muss das Foyer des spani-schen Hotels Hightech atmen. Einweltweit agierender Chipherstellerwill von Samstag auf Sonntag Kun-den seine Neuerungen präsentie-ren. „Hier war unsere ganze Erfah-rung gefragt“, resümiert MichaelNübel, mit Gernot Flörchinger dieGeschäftsführung von nübel.Seit Jahrzehnten ist die 1896

gegründete Schreinerei im Messe-bau eine feste Größe. Flörchinger:„Von Design und Planung über dieAusführung bis hin zur Messelogis-tik und Budgetüberwachung odereinem Messesystem auf Leihbasishaben wir eigene Kompetenzen.“Dabei steht nicht nur ein ausgebil-detes Team zur Verfügung, son-

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Kontakt

dern auch ein effizienter Maschi-nenpark. „Somit sind wir auch einprofunder Umsetzer von Konzep-ten“, so Nübel. Tausende Quadrat-meter Stände wurden so realisiert.Die meisten nachhaltig, weil unteranderem wiederverwertbar.

Fotos:Jiga

lFichtne

r,privat

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Nur wenige Stunden, dann glich das Hotel-Foyer einer Hightech-Schmiede

und Müdigkeit vorbeugen“, weißFerdinand Höllrigl, Geschäftsfüh-rer beim Lichtplanungsbüro Gene-ration Licht. Die höchste Helligkeitmuss am Arbeitsplatz herrschen,denn das Auge sucht sich immerden hellsten Punkt und konzen-triert sich darauf. Ermüdend wirktes auch, wenn es im Büro zu vielHell und Dunkel gibt.Dabei ist gar nicht entscheidend,

dass ein Büro oder eine Fabrikhal-le durchgängig taghell erleuchtetist. Das Licht muss auf das Anfor-derungsprofil abgestimmt sein.„Und man muss sich Gedankenüber die richtige Lampe machen.“Für Olaf Landwehr, Vorstand

Lichttechnik bei IGT Systemhaus,ist die richtige Lampe eine, dieEnergie spart: „Die Unternehmenversäumen ein Einsparpotenzialvon bis zu 70 Prozent.“ So kann

eine 1000-Euro-Rechnung schnellauf 300 Euro schrumpfen. Aber:„Licht ist heute in Sachen Energie-effizienz die große Unbekannte.“Dabei haben sich die höheren Kos-ten für Energiesparlampen oderLEDs meist schon nach drei Jahrengerechnet. Außerdem halten siedeutlich länger als herkömmlicheLampen. Ein weiterer Vorteil: „DerKörper laugt durch LED-Licht we-niger aus. Im Gegenteil: Er wirdeher aktiviert.“Das Licht von LEDs ist meist

aber weniger gelbstichig, sondernhat einen viel höheren Weißanteil.Daran müssen sich LandwehrsKunden zunächst gewöhnen. „Dasdauert 14 Tage. Aber dann merkensie, dass sie besser lesen, besserscannen können.“Der Mensch ist eben doch bere-

chenbar. Ingo Schorlemmer

33

econo 5/2011 · 6. Mai 2011

Foto: Guido Gegg für Helia

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WIR REALISIEREN IHRE PROJEKTE

Sollte Klemens Sulzmaier maleinen Schrank bei Ikea kau-fen, so wird er ihn vielleicht

zuerst zusammenbauen und erstdann nach Hause fahren. DerProjektleiter von Ganter Interioraus Waldkirch wählte jedenfallsden komplizierteren Weg, als esdarum ging, ein zehn Meter brei-tes Möbel vom Breisgau nach Ös-terreich zu bringen.

Riesenschuhe, Teilchen aus dem Nichts und

schwebende Handys: Um ihre Kunden zu

überzeugen, müssen Ladenbauer kreativ sein

Die Primaballerina

Die Schwebetechnik ist eineEigenentwicklung von

Helia Ladenbau aus Oberkirch

Für ein Schuhgeschäft in Grazhat Ganter eine riesige Schuhsoh-le entworfen – zehn Meter breitund drei Meter hoch. Aus Quali-tätsgründen entschied man sich,die Sohle in einem Stück anzulie-fern. „Lange war nicht klar, ob sichdie Sohle überhaupt in einemStück ins Gebäude schieben lassenwürde“, erinnert sich Sulzmaier.Schließlich fand man eine Lücke

und griff zu Methoden wie die al-ten Ägypter. Auf Eisenstangenwurde die gigantische Sohle insKaufhaus gerollt.„Wir suchen nach Wegen, auch

dem Verkaufspersonal zu helfen“,sagt Burkhard Beck von Kiefer &Beck aus Offenburg. Beck ist aufBäckereien spezialisiert und hateine Ladentheke mit versenkbarerVerkaufsfläche entwickelt. Ist viellos, kann der Verkäufer auf Knopf-druck frische Teilchen auslegen.„Das spart Zeit“, sagt Beck.

Beim Oberkicher LadenbauerHelia wird man eher an die Wir-kung auf den Kunden gedacht

haben, als man eine schwebendeVerkaufsfläche entwickelte. ÜberMagnete werden leichte Objekteangehoben, können vom Kundenberührt und sogar gedreht werden.„Auch unscheinbare Produkte wer-den so zu Primaballerinas, wennsie ihre Pirouetten vollenden“,schwärmt Helia-Vertriebsleiter Rai-ner Strittmatter. Philipp Peters

www.ganter-interior.comwww.helia-ladenbau.dewww.kiefer-beck.de

34 Unternehmen • Inneneinrichtung & Ladenbau

5/2011 · 6. Mai 2011 econo

35

econo 5/2011 · 6. Mai 2011

44 Regionalteil • Nordbaden/Nordschwarzwald

Wie bekommt Daimlerden Stecker in die

Dose? Bosch soll demAutobauer bei der

Antwortsuche helfen

5/2011 · 6. Mai 2011 econoFotos: Jigal Fichtner

Das Zitat schlug in derBranche ein wie eineBombe. „Wir müssen in

Zukunft Mobilitätskonzepte ver-kaufen und nicht nur Autos“,sagte Winfried Kretschmann,der designierte erste grüne Mi-nisterpräsident im AutolandBaden-Württemberg. Es müsseweniger und umweltfreundli-chere Autos geben.Kretschmanns Forderung kam

nur wenige Tage nachdem derStuttgarter Autokonzern Daim-ler und der weltgrößte Zuliefe-rer Bosch die Gründung einesJoint Ventures für die gemeinsa-me Entwicklung und Produktionvon Elektromotoren ankündig-ten. Die Produktion soll schonim kommenden Jahr starten undAutos von Mercedes und Smartmit den neuen Motoren ausge-rüstet werden.Bündnisse zwischen Zuliefe-

rer und Autobauer sind weitverbreitet, wenn es um die Zu-kunftsmärkte im Automobilsek-tor geht: Motoren, Batterien,Carbon. Genau das ist aber einradikaler Umbruch. Denn beiden klassischen Verbrennungs-

motoren arbeiteten gerade diePremiumhersteller kaum mitanderen Firmen zusammen. DerMotor galt als Herzstück undneben dem Design auch als klas-sisches Unterscheidungsmerk-mal zur Konkurrenz.Daimlers Konkurrent VW be-

hält diese Linie auch bei denElektromotoren bei. Motoren,Batterien und die entsprechen-de Steuerungstechnik – all dasist für die Wolfsburger absoluteKernkompetenz. Bei Toyotasieht man das genauso.Warum aber nicht bei Daim-

ler? Ist es nicht ein Armutszeug-nis, wenn ein deutscher Premi-umhersteller einen Elektromotornicht mehr selbst entwickelnund produzieren kann? „Es istunsere grundsätzliche Strategie,dass wir uns den Zugriff aufSchlüsseltechnologien sichern“,sagt Daimler-Sprecher MatthiasBrock dann. „Bosch hat dasKnow-how für den Elektromotorund wir haben das Know-how,den Motor in das Auto zu integ-rieren und mit den anderen Sys-temen zu vernetzen.“ DieseAussage verwundert schon,

schließlich heißt es in der Pres-seerklärung von Daimler undBosch gleichzeitig, „Daimlerkann mittlerweile auf eine20-jährige Erfahrung auf demGebiet der Elektrofahrzeuge so-wie deren Schlüsselkomponen-ten Elektromotoren und Batteri-en zurückblicken“.

Und dann hat Bosch auchnoch das Recht, den gemeinsamentwickelten Motor unter sei-nem Namen künftig auch anDritte, das heißt an andere Fahr-zeughersteller, zu verkaufen.Geht Daimler damit also geradedas Herz verloren? „Nein“, be-schwichtigt Brock. „Das Autowird ja nicht nur über den Mo-tor charakterisiert.“ Vor garnicht allzu langer Zeit klang dasnoch ganz anders.Die Kooperation mit Bosch ist

keineswegs Daimlers einzigesJoint Venture beim Thema

Daimler und Bosch rücken zusammen.

Gemeinsam wollen sie Elektromotoren bauen.

Die Branche ist radikal im Umbruch

Daimler(un)plugged

Früher war der Motor das Herzstück.Wissen wurde nicht preisgegeben

45

econo 5/2011 · 6. Mai 2011

Elektromobilität. Zusam-men mit der RAG-Tochter Evo-nik knüpfte der Konzern im Jahr2008 die strategische AllianzLi-Tec zur Entwicklung von Li-thium-Ionen-Batterien. BeideFirmen stiegen mit dem JointVenture Deutsche Accumotiveauch in die Produktion ein. Imsächsischen Kamenz entstandein riesiges Werk für die Batte-rien, die für die Produktion vonElektroautos enorm wichtig

sind: Es ist Europas größtesWerk für Lithium-Ionen-Zellen.Das Pikante daran: Mit Li-Tec

und der Deutschen Accumotivesteht Daimler in direkter Kon-kurrenz zu Bosch, das ein gleich-gerichtetes Joint Venture mitSamsung unterhält. „Für uns istdas kein Problem“, sagt Bosch-Sprecher Udo Rügheimer. Ersieht darin auch keine Belastungfür die künftige Zusammenarbeitbeim Motor.

Allein die Größe von Daimlersund Evoniks Batterie-Werk zeigt,wohin die Reise geht. Drei Mil-lionen Zellen jährlich sollen baldvom Band laufen, rund zehn Malso viele wie bisher. Ein Elektro-auto braucht etwa 100 davon.Wie bei den Motoren ist auchhier geplant, dass Dritte dieseBatterien zukaufen können. „Sokommen wir schneller auf großeStückzahlen“, erklärt Daimler-Sprecher Brock.

In einer Kleinserieproduzierte Daimlerbereits die F-Cell,eine B-Klasse mitBrennstoffzelle

Zweisitzer an der Spitze:Der E-Smart ist in

Deutschland Marktführerbei Elektroautos

46 Regionalteil • Nordbaden/Nordschwarzwald

5/2011 · 6. Mai 2011 econoFotos: Jigal Fichtner, Daimler, Uni-Duisburg-Essen

Daimler hat es eilig. Ein As-pekt dabei könnte auch sein,dass Daimlers Flotte noch sehrhohe Werte bei den CO2-Emis-sionen aufweist. Ab 2012 darfder Flottendurchschnitt nurnoch bei 130 Gramm pro Kilo-meter Kohlendioxid liegen.Daimler rechnet jedoch derzeitmit einem Schnitt von 160Gramm. Die Folge: eine Straf-zahlung für den Konzern von biszu 2,1 Milliarden Euro. Da kä-men ein paar emissionfreie Au-tos mehr in der Flotte geraderecht, um das Bußgeld zu sen-ken. Daimler rechnete aus, dassbei 50000 verkauften Elektro-autos schon nur noch 115 Milli-onen Euro Strafe fällig wären.Aber wie realistisch ist diese

Zahl? Autoexperte FerdinandDudenhöffer von der UniversitätDuisburg-Essen fand anhand derProduktionsplanungen der Auto-bauer heraus, dass weltweitrund 100000 rein batteriege-triebene Fahrzeuge gebaut wer-den sollen. Die Hälfte davon willNissan beisteuern. Der E-Smartkommt auf 1500 Einheiten.Daimler-Sprecher Brock kün-

digte allerdings an, dass der E-Smart bereits vom kommendenFrühjahr an in Großserie gehenwird. „Wir reden dann von fünf-stelligen Stückzahlen.“ Auch imMercedes-Benz-Werk in Rastattbereitet man sich auf die abgas-freie Zukunft vor. Hier sollenkünftig in größeren Stückzahlendie Elektro-Versionen der A- undB-Klasse vom Band rollen.Aber ist der Markt überhaupt

schon bereit dafür? Im Jahr2010, berichtet Auto-ProfessorDudenhöffer, wurden inDeutschland gerade einmal 300Elektroautos zugelassen. Immer-hin: Hier ist der Smart vonDaimler der Marktführer mit150 Zulassungen. Für das Jahr2025 rechnet der DuisburgerWissenschaftler allerdings mitjährlich 56 Millionen Elektro-Neuwagen weltweit.

Der deutsche Markt ist nochschwach, vielleicht weil vieleFragen noch offen sind. Geradebei der Reichweite sehen vielepotentielle Kunden noch zu gro-ße Beschränkungen. Auch wenngerade das eigentlich nicht dasProblem ist. Dudenhöffer fandnämlich heraus, dass der deut-sche Durchschnittsfahrer proTag gerade einmal 40 Kilometerzurücklegt. Diese Strecke ist be-reits mit den verfügbaren Batte-rien locker zu schaffen, die imSchnitt 150 Kilometer Reichwei-te haben – je nach Wetter. Dochfür längere Fahrten taugen dieElektroautos bislang noch nicht.„Das Elektroauto ist nicht für dieschwäbische Alb geschaffen“,sagt Dudenhöffer.

Auch der Preis ist das Problem.Derzeit sind Elektrofahrzeugenoch deutlich teurer als Autosmit Verbrennungsmotor. DenPreis zu reduzieren ist genau dasZiel des Joint Ventures zwischenDaimler und Bosch, erklärtBosch-Sprecher Rügheimer.„Durch das Bündeln unsererKräfte erwarten wir einenschnelleren und breiterenMarktzugang, einen schnellerenAnstieg der Stückzahlen, höhereStückzahlen und damit entspre-chend sinkende Kosten.“Das dürfte dann auch Win-

fried Kretschmann freuen. Inseinem Staatsministerium ste-hen ohnehin schon Elektroautosauf dem Hof. Natürlich vonDaimler. Ingo Schorlemmer

Autoexperte Fer-dinand Duden-

höffer prognosti-ziert steigendeAbsatzzahlen

47

econo 5/2011 · 6. Mai 2011 Foto: Jigal Fichtner

Klar erkennbar: DasJunghans-Logo ist seit Jahr-zehnten kaum verändert

44 Regionalteil • Schwarzwald-Alb-Bodensee

5/2011 · 6. Mai 2011 econo

Vielleicht ist dieser eineToilettengang tatsächlichentscheidend. Matthias

Stotz macht sich dafür auf denWeg. Seit geraumer Zeit ziehensich an diesem Tag im Herbst2008 die Verhandlungen über dieZukunft der Uhrenfabrik Junghanshin. Das Unternehmen ist pleite.Die halsbrecherischen finanziellenTransaktionen der Muttergesell-schaft Egana Goldpfeil haben demSchramberger Traditionsunterneh-men das Genick gebrochen.An diesem Tag ist ein Neuan-

fang für Junghans möglich. Davonist Geschäftsführer Stotz über-zeugt. Deshalb verlässt er kurzden Raum, damit der Schramber-ger Unternehmer Hans-JochemSteim und InsolvenzverwalterGeorg Bernsau Ruhe bei der Ab-sprache des Kaufpreises haben.Stotz ist im Juli 2007 zu Jung-

hans gekommen. Die Marke hatihn gereizt. „Im Herbst gab es

Im 150. Jahr des Bestehens haben Uhren von

Junghans wieder eine Zukunft. Vor drei

Jahren haben daran nur wenige geglaubt

Anbruch einerneuen Epoche

1861 gründet der Kaufmann Erhard Junghansgemeinsammit seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler das Unternehmen. Zunächst werden nurEinzelteile von Uhren gefertigt.1866 werden die ersten eigenen Uhren unterder Marke Junghans gebaut.1875 übernehmen Arthur und Erhard (d. J.) dieLeitung des kleinen Unternehmens. NeuesteHerstellungs- und Fertigungstechniken ausden USA senken die Produktionskosten underhöhen den Ausstoß an Uhren. Das Unterneh-

men schwingt sich zumWeltmarktführer auf.1900 ist Junghans mit rund 3000 Mitarbeiternund einer Produktion von drei Millionen Uhrender größte Hersteller weltweit.1956 gehört Junghans nichtmehr der Familie.Diehl hat die Aktienmehrheit übernommen.Schon in den Jahren zuvor haben die Familien-mitglieder die Aktien zusehens als finanzielleManövriermasse angesehen. Ohnehin hat dasUnternehmen in den vergangenen Jahren im-mer wieder wirtschaftliche Klippen umschiffen

müssen. Der Bau von Zündern hat inzwischenzudem den Uhrenbau überflügelt.1972 stellt Junghans bei den OlympischenSpielen das erste Zielfoto mit eingeblendeterZeitleiste vor. Immer wieder gelingen demUn-ternehmen technologische Quantensprünge.2000 kauft Egana Goldpfeil die Uhrensparte.2008 stellt Junghans Insolvenzantrag.2009 übernimmt der Unternehmer Hans-Jochem Steim mit seinem Sohn Hannes dieUhrenfabrik Junghans.

Wechselvolle Geschichte

dann aber erste Anzeichen auf diebevorstehenden Turbulenzen,Händler wurden unruhig“, erin-nert er sich. Damals werden dieersten Gerüchte über eine finanzi-elle Schieflage von Egana Goldpfeilveröffentlicht. Und Junghans istüber Abtretungen finanziell aufGedeih und Verderb mit demMut-terkonzern verbandelt. Bei einemUmsatz von 16,9 Millionen Euroim Jahr 2007 hat Junghans Ver-bindlichkeiten von 54,8 Millionenund einen Verlustvortrag von 59,2Millionen angehäuft.Das ist keine gute Situation.Dabei ist Junghans zu diesem

Zeitpunkt wieder auf einem gutenWeg. Der frühere Glashütte-Ori-ginal-Geschäftsführer Heinz W.Pfeifer arbeitet kräftig am Image-wandel, Junghans soll wieder fürPremiumqualität stehem. DennJunghans ist zu diesem Zeitpunktzwar als Marke bekannt, doch dieTechnik dahinter beliebig.

Dabei hat man in der Schram-berger Geißhalde Wirtschaftsge-schichte geschrieben. 1861 grün-den Erhard Junghans und seinSchwager Jakob Zeller-Tobler dasUnternehmen. Es sind schwierigeZeiten: Die Schwarzwälder Uhren-hersteller erleben den ersten

Strukturwandel. Die Produktionensind nicht mehr zeitgemäß. Teil-weise werden Zahnräder noch vonHand ausgesägt.Die Konkurrenz, vor allem aus

den USA, ist da längst weiter. Ar-beitsteilung und Massenfertigunglauten die Zauberworte. ArthurJunghans hat das bei seinem dorti-gem Aufenthalt erlebt. Und es sichgenau gemerkt.

Die Schramberger schreiben mehrfachWirtschaftsgeschichte. Sogar im Autobau

45

econo 5/2011 · 6. Mai 2011 Fotos: Uhrenfabrik Junghans

Nach seiner Rückkehrstellt er die Produktion bei Jung-hans auf die neuen Bedingungenum. Mit Erfolg. Das Unternehmensteigt rasch auf, wird zur weltgröß-ten Uhrenfabrik mit TausendenMitarbeitern. Der ganze Schram-berger Talkessel wandelt sich zurJunghans-Stadt.Arthur Junghans ist im besten

Sinne technik-affin: Kaum ist dieFotografie erfunden, setzt er sie fürWerbezwecke ein. Kaum ist derFilm erfunden, lässt er den erstenWerbefilm drehen. Auch der Auto-mobiltechnik, genauer für die Len-

kung, gibt Arthur Junghans wich-tige Impulse. Weil sein Maybachgenau an dieser Stelle krankt.Dieser Vorsprung in der Technik

bleibt über Jahrzehnte das Mar-kenzeichen der Firma. Und dochwird die Marke ab Mitte der1950er-Jahre nicht mehr richtiggepflegt. Was damit zusammen-hängt, dass der Diehl-Konzern dasSagen hat: Der hat sich den Jung-hans-Sachverstand im Zünderbaufür seine Wehrtechnik gesichert.Den Uhrenbau gab es obendrauf.Und der lief halt mit. Im Jahr 2000kommt dann Egana ans Ruder.Die Folgen sind bekannt.Doch bis heute kennen 80 Pro-

zent der Deutschen die MarkeJunghans. Stotz: „Das ist unserPotenzial.“ Deshalb gibt er imHerbst 2008 den Übernahmever-handlungen mit seinem Toiletten-gang einen besonderen Impuls.Als er zurückkommt, sind sich

der Unternehmer Steim und Insol-venzverwalter Bernsau handelsei-nig. Der Kaufpreis? Dazu gibt eskeine Antwort. Stotz verrät nur soviel: „Es war mehr als ein Euro.Die Vorräte und die Marke hatteneinen großen Wert!“Heute gehört Junghans Hans-

Jochem Steim und seinem SohnHannes. Die haben das Unterneh-men als Schramberger aus Nostal-gie gekauft. Rechnen muss es sichtrotzdem. Und das tut es. Zwarnennt Stotz keine Zahlen, dochklar ist: Der Umsatz im Rumpfjahr2009 beläuft sich auf gut 20 Milli-onen Euro, das Ergebnis ist deut-

lich positiv. Wichtiger noch: „Wirkonnten Kunden wie Wempe wie-der für uns gewinnen“, so Stotz.Bleibt nur die Frage, wie nach-

haltig ist der neue Schwung? Jung-hans spielt wieder in der Premium-

liga mit und da tummeln sich Fir-men wie Lange & Söhne, MauriceLacroix oder IWC. Die gehören zuweltweit agierenden Konzernenwie Swatch oder Richemond. Dasschafft Marktmacht. Und birgt Ri-siken. Junghans hat das durchge-macht. Und kann nun unabhängigagieren. Für Stotz ist deshalb klar:„Das 150. Jahr des Bestehens mar-kiert für uns den Aufbruch in eineneue Epoche.“ Dirk Werner

Junghansmischtwieder im Premiumsegmentmit. Und behauptet sich gegen Konzerne

Den Sinn fürtechnische

Details legtebereits der Jung-

hans-UrahnArthur imJahr 1875

Bei Junghans wirdwiederWert auf die

eigene Fertigung undhohe Qualität gelegt

Matthias Stotz führt Junghansdurch Tiefen und Höhen

46 Regionalteil • Schwarzwald-Alb-Bodensee

Business-Seminare für den Mittelstand

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Aufgezogene GesellschaftDas Geschäftsjahr 2009 ausgewählter Uhrenhersteller auf einen Blick.Trotz des Neustarts kann Junghans in diesem Konzert mithalten.

IWC

Quelle: eigene Recherche

Maurice Lacroix

Lange & Söhne (Geschäftsjahr 2008/2009)

Glashütte Original

Junghans (Rumpfgeschäftsjahr)

Umsatz

Mitarbeiter

20 Mio. €

84

22,7 Mio. €

217

79,7 Mio. €

474

73 Mio. €

600

388Mio. €

550

94 Mitarbeiter sind bei Junghansbeschäftigt. Nach der Insolvenz waren

es 86. In den Boomjahren Tausende

47

Die Euro-Krise ist angekommen!

Sparkassen schreiben Anleihen ab,

Firmen verlieren Aufträge. Ein Gespräch

mit Sparkassen-Boss Peter Schneider

DiePaketbo

mbe

44 Regionalteil • Titel

Chronologie der HilfspaketeDeutschlands Verpflichtungen im Zeitverlauf

Mit Unterstützung aus dem Bundesfinanzministerium hat Econo die Euro-Rettungspakete untersucht. Die Säulen geben an, wie sich unsere Hilfs-zusagen seit Beginn der Schuldenkrise entwickelt haben. Sie enthalten diedeutschen Anteile am EU-Haushalt und am InternationalenWährungsfonds(IWF). Nicht erfasst sind Risiken in der Bilanz der Europäischen Zentralbank.

Deutschlands Verpflichtungen davon als Kredit in Anspruch genommen

7. Mai 2010

Bundestag und Bundesratverabschieden dasWährungs-union-Finanzstabilitätsgesetz.Deutschlands Beitrag amGriechenland-Paket ist auf22,4Mrd. € festgeschrieben.Hinzukommen 1,8Mrd. € überden InternationalenWährungs-fonds (IWF)

11. April 2010

Die Euro-Staaten undder IWFverabschieden ein dreijährigesHilfsprogrammfürGriechen-land. Umfang: 110Mrd. €.Zuvor hatte die neugewähltegriechische RegierungdasStaatsdefizit auf 12,5%desBruttoinlandsprodukts nachoben korrigiert

7/2011 · 1. Jul i 2011 econoIllustrationen: Jigal Fichtner

Der Tag, an dem EuropasSchuldenkrise eine neueDimension erreicht, ist ein

Mittwoch. Am Abend des 8. Juniwird bekannt, dass Griechenlandwohl erneut ein Hilfspaket benö-tigt. Von bis zu 120 weiteren Mil-liarden Euro für Athen wird späterdie Rede sein.Am Ende dieser turbulenten

Woche trifft Econo-Redakeur And-reas Dörnfelder den Präsidentendes Sparkassenverbandes Baden-Württemberg Peter Schneider zumInterview. Regen ihn die Nachrich-ten zur Eurokrise auf? „Nein“, sagtder 52-Jährige. „Mich regt allen-falls die Geschäftigkeit der Politikauf. Deren Wichtigtuerei beieinem zwangsläufigen Prozess.“Die Griechen, so Schneider, habenin zehn Jahren nie die europäi-schen Schuldenkriterien eingehal-ten, nicht einmal beim Eintritt.„Das ist ein Skandal!“

Herr Schneider, die Euro-Krisehat Fahrt aufgenommen. Sinddie Sparkassen betroffen?➤ Peter Schneider: Direkt ei-gentlich gar nicht. Weil wir dortnicht primär engagiert sind. Es gibtein paar Häuser, die haben verein-zelt Griechenland-Anleihen anBord. Aber die Regel ist das nicht.Wie viele Ramsch-Anleihen ste-cken in den Bilanzen der baden-württembergischen Sparkassen?➤ Schneider: Praktisch keine.Econo ist bei einer Stichprobe ausfünf Sparkassen im Land bei zwei-en fündig geworden.➤ Schneider: Aber das ist beikeiner einzigen relevant. Es gibtallenfalls eine leichte Delle in derNachkommastelle beim Ergebnis.Das wirft keine Sparkasse um.

Verbandspräsi-dent Schneiderim Interview:

„Einzelne Sparkas-sen haben wohlAnleihen abge-

schrieben“

In einer Econo-Umfrage habensich die meisten Sparkassen fürweitere Hilfen für Griechenlandausgesprochen. Solche Rettungs-

anker fordert man doch nur,wenn man selbst im Boot sitzt!➤ Schneider: Nein. Da sind wirim Geleitzug der gesamten Finanz-wirtschaft. Ein Gläubigerschnitt,wie ihn manche Politiker fordern,erschüttert das Anlegervertrauen.Darum warnt auch die Europäi-sche Zentralbank davor.

Fragt man in den Chefetagenbaden-württembergischer Sparkas-sen nach Anleihebeständen ausden PIIGS-Staaten (Portugal, Ir-land, Italien, Griechenland, Spani-en), ergibt sich ein geteiltes Bild:Wer keine solcher Anleihen in den

Büchern stehen hat, gibt gerneAuskunft. „Keinen einzigen Cent!“,heißt es aus Offenburg, Freiburgoder Villingen-Schwenningen.

Die Sparkasse Hochrhein, miteiner Kostenertragsquote von 49,3Prozent eine der profitabelsten,mag dagegen keine Zahlen nen-nen. Auf Econo-Anfrage sprichtdas Institut von einem „bescheide-nen Anteil ausländischer Anlei-hen“, der jedoch „keine schlaflo-sen Nächte“ bereite. Ein anderesInstitut verweist direkt auf denjüngsten Geschäftsbericht.

Die Sparkasse Pforzheim-Calw,immerhin größte im Land, hieltper 31.12. zehn Prozent ihresWertpapierbestandes in PIIGS-Anleihen. „Sicher“ klingt anders.

„DieWichtigtuerei der Politikregt mich auf!“

45

➤ Peter Schneider: Da habenSie eine große Sparkasse herausge-griffen, die an diesem Punkt wohletwas exponierter ist. Ich kenneden Bestand nicht genau. Dasszehn Prozent in PIIGS-Anleihenstecken, ist aber zunächst nichtsUngewöhnliches. Sie dürfen nichtvergessen: Die Euro-Staaten hat-ten unter der Annahme eines ein-heitlichen europäischen Wäh-rungssystems bis vor wenigenMonaten die höchste Bonität.Wenn das nicht ungewöhnlichist, warum pochen andere Spar-kassen so vehement darauf, dasssie null PIIGS-Anleihen haben?➤ Schneider: Es gibt verschiede-ne Anlagestrategien. Die Sparkas-sen legen das ihnen von den Kun-den anvertraute Geld in erster Li-nie in festen Krediten an. Wennsie aber mehr Geld haben, als siean Krediten vergeben können,dann müssen sie eigene Geschäftemachen. Und natürlich waren eu-ropäische Staatsanleihen da gene-rell ein solides Mittel.

9. Mai 2010

Die Finanzminister desEuro-Raums beschließen den„Euro-Rettungsschirm“ imUmfang von bis zu 500 Mrd. €.Der IWF beteiligt sichspäter mit weiteren 250 Mrd. €.Deutschland soll insgesamtbis zu 150 Mrd. € tragen

12./18. Mai 2010

IWF und Eurostaaten überweisendie erste Kredittranchevon 20Mrd. € nach Athen.Auf Deutschlandentfallen 4,7Mrd. €

24,2Mrd. €

4,7Mrd. €

21. Mai 2010

Deutschlandverabschiedet dasGesetz zum„Euro-Rettungs-schirm“ und wirddamit auch offiziellgrößter Zahler

174,2 Mrd. €

4,7Mrd. €

46 Regionalteil • Titel

Auch, wenn es sich umSchuldenstaaten handelt?➤ Schneider: Im Depot sollteman grundsätzlich mischen undnicht alles auf eine Karte setzen.Und in solch einer Mischungkonnten auch PIIGS-Staaten ent-halten sein. Da halte ich zehn Pro-zent nicht für verantwortungslos.Im Depot der Sparkasse Pforz-heim-Calw lagen neben 270Millionen Euro in PIIGS-Papie-ren auch etwa 200 MillionenEuro in hochspekulativen CDS(Credit Default Swaps). Der Jah-resgewinn betrug gerade mal 15Millionen Euro. Sind das nichtbedenkliche Verhältnisse?➤ Schneider: Sie dürfen beimGewinn nicht vergessen, dass ernach Bewertung ausgewiesenwird. Die Sparkasse hat vorhernoch ein hohes Maß an Bewer-tungsreserven gebildet. In einemgroßen Portfolio kann man nichtnur auf Bundesschatzbriefe setzen.Man muss auch in etwas risikorei-chere Anlagen investieren, umChancen mitzunehmen. Außer-dem hat die Sparkasse die PIIGS-Anleihen ja nicht erst vor ein paarWochen gekauft.Wo träfe die Insolvenz einesEurolandes die Sparkassen?➤ Schneider: Dort, wo sie in An-leihen dieses Landes investiertsind. Wenn da ein Schnitt kommt,müssen Sie das abschreiben. Ein-zelne haben das wohl auch schongetan. Die Märkte haben eine pri-vate Beteiligung im Übrigen be-reits vorweggenommen. Man be-kommt heute für eine Griechen-land-Anleihe nur noch rund dieHälfte des ursprünglichen Wertes.Müssen wegen der Schulden-krise Sparkassen fusionieren?

28. Nov. 201013. Sep. 2010

Die Eurostaatenüberweisen diezweite Tranchenach Athen. 1,8Mrd. € entfallenauf Deutschland

Irland schlüpft alserstes Land unterden Rettungsschirmund erhält Notkreditevon insgesamt85Mrd. € zugesagt

16. Mai 2011

Portugal schlüpft unterden Rettungsschirm underhält 78 Mrd. €Notkredite zugesagt

➤ Schneider:Nein, das ist ausge-schlossen. Keine Sparkasse ist sostark engagiert, dass sie in eineFusion flüchten müsste.

Während viele Privatkundennach Angaben von Vermögensbe-ratern weiter in Fremdwährungenflüchten, spüren Unternehmer dieEurokrise längst in den Auftrags-büchern: „Sowohl die öffentlicheHand als auch private Unterneh-men halten sich mit Investitionen

zurück“, klagt etwa Klaus Endress,Chef des Schweizer Messtechnik-konzerns Endress + Hauser mitBlick auf Irland, Spanien und Grie-chenland. „Die Sparmaßnahmender Regierungen drücken auf dieNachfrage“, so ein Vertriebsmanndes Tuttlinger Klimaschränkeher-stellers Binder: „Und griechischeFirmen haben kaum noch Geldzum Investieren.“Insgesamt brechen im ersten

Quartal die deutschen Ausfuhrennach Griechenland um 12,6 Pro-zent auf 1,3 Milliarden Euro ein.

Muss der Mittelstand wegen derSchuldenkrise um die Kreditver-sorgung fürchten?➤ Peter Schneider: Nein. Wirhaben in Baden-Württembergzusammen mit der Landesbankeinen Marktanteil von mehr als 60Prozent bei der Mittelstandsfinan-zierung. Uns berührt dabei dieSchuldenkrise nicht, weil wir un-sere Kredite komplett aus Kunden-

einlagen refinanzieren. 110 Milli-arden Euro Kundeneinlagen ste-hen 98Milliarden Euro vergebeneKredite gegenüber.Sie könnten also noch großzügi-ger Kredite vergeben.➤ Schneider: Bei der erforderli-chen Unterlegung mit Eigenkapitalkönnten wir aus dem Stand 70Milliarden Euro neue Kredite ver-geben. Aber so stark kann dieWirtschaft gar nicht wachsen. An-ders sieht die regulatorische Seite

aus. Ich erinnere an Basel III unddie Eigenkapitalanforderungen.Haben Sie das Gefühl, dass Siebei den Regulierungen eine Sup-pe auslöffeln, die Sie sich garnicht eingebrockt haben?➤ Schneider: Als Sparkassen

ja. Bei der Landesbank sieht dasetwas anders aus.

Der Weg aus Schneiders Bürohinüber in die Vorstandsetage derLandesbank Baden-Württemberg(LBBW) ist nicht weit. Ein großerGang verbindet die Büros dermächtigsten Männer in der baden-württembergischen Sparkassen-Finanzgruppe. Schneider war bisNovember Verwaltungssratschefder LBBW. Heute hat er den Vor-sitz im Risikoausschuss.

Die Landesbank litt bereits 2010unter Abschreibungen wegender Europäischen Schuldenkrise.Wird es im laufenden Jahr wei-tere Abschreibungen geben?

➤ Schneider: Je nach Kapital-marktsituation ist das möglich.Gab es seit dem 31.12. weitereWertberichtigungen?➤ Schneider: Natürlich.In welchem Umfang?➤ Schneider: Da müssen Sie dieLBBW fragen. Bei jeder größerenBank gibt es bei solchen Verwer-fungen am Markt Wertberichti-gungen. Nach unten, aber auchnach oben.Aber Sie kennen die Zahl?➤ Schneider: Ja. Aber ich binnicht Pressesprecher der LBBW.Sie deuteten vorhin an, dassman für Griechenland-Anleihennur noch die Hälfte des Wertesbekommt.➤ Schneider: Wenn Sie heuteeine Griechenland-Anleihe verkau-fen, dann geschieht das mit einemgewissen Verlust. Sie werden dasPapier nur mit Abschlag los.Die LBBW hat also Griechen-land-Anleihen verkauft?➤ Schneider: Das erfolgt im Mo-ment in jedem Haus. In jedemAufsichtsrat wird gefragt: Habt ihrGriechenland-Anleihen? Warumverkauft ihr die nicht? Aber dasgeht natürlich nur, wenn derMarkt die Papiere auch abnimmt.In welchem Umfang hat dieLBBW verkauft?➤ Schneider: Das kann ich Ih-nen hier nicht sagen.Es wurden also Griechenland-Anleihen verkauft, obwohl diedeutschen Banken 2010 nochder Bundesregierung verspro-chen haben, dies nicht zu tun.➤ Schneider: Alle tun das. Siekönnen doch nicht um einen Bei-trag zur Stabilisierung bitten unddann plötzlich einen Gläubiger-Schnitt ins Spiel bringen. Hätte die

Auch die LBBW hatGriechenland-Anleihen verkauft

Frühjahr 2011

EU und IWF zahlen Irlanddie erste Kredittrancheaus.Griechenland erhältdie dritte und vierteTranche. Deutschlandist in Summemit etwa7,9Mrd. € dabei

econo 7/2011 · 1. Jul i 2011 Illustrationen: Jigal Fichtner

6,5Mrd. €

14,4Mrd. €

174,2 Mrd. €174,2 Mrd. €

47

Regierung damals gesagt „Haltetdie Anleihen und wir plädierendann für eine sanfte Umschul-dung“, wäre sie von jedem ausge-lacht worden.Berlin braucht sich also nicht zuwundern?➤ Schneider: Ja. Es ist richtig,dass die Banken vor diesem Hin-tergrund möglichst viel verkaufen.Sie müssen dies sogar – aus Ver-antwortung für ihr Haus.Verraten Sie zur LBBW zumin-dest eine Größenordnung?➤ Schneider: Sie haben wahr-scheinlich gelesen, dass die deut-sche Finanzwirtschaft ihr Engage-ment in etwa halbiert hat.Die Angaben reichen von einemDrittel bis zur Hälfte.➤ Schneider: Da fällt die LBBWweder nach oben noch nach untenauf.

Die Euro-Krise, diesen Eindrucknimmt man nach gut einer Stundein Schneiders Büro mit, ist längstin der Region angekommen. In derBilanz der LBBW wird sie wohlweitere Spuren hinterlassen. Beiden Sparkassen dürfte sich dasAusmaß in Grenzen halten. Wielange wird die Schuldenkrise un-sere Wirtschaft noch beschäftigen?„Das Thema“, so Schneider, „ver-lässt uns auf Jahre nicht mehr.“

Lassen Sie uns zum Schluss nochüber den Euro sprechen. Econohat Sparkassenvorstände undÖkonomen aus dem ganzenLand zum Thema befragt.➤ Schneider: Ich bin gespannt.Die Ökonomen stimmten mehr-heitlich für deutlich härtereMaßnahmen als die Vorstände.Wie erklären Sie sich das?

Peter Schneider inseinem Büro in Stuttgart:

„Berlin braucht sichnicht zu wundern“

8. Juni 2011

Die sogenannteTroika aus IWF, EZBund EU kommt zudem Ergebnis, dassGriechenlandweitere Finanzhilfenbenötigt. Später istvon rund 120Mrd. €die Rede

Juni 2011

Portugals ersteTranche istausgezahlt. Vonden insgesamt16,25Mrd. €entfallen 2,6Mrd. €auf Deutschland

7/2011 · 1. Jul i 2011 econo

20. Juni 2011

Die EU-Finanzminister einigensich auf den EuropäischenStabilitätsmechanismus(ESM), der 2013 den Euro-Rettungsschirm ablösen soll.Von den insgesamt 700 Mrd. €soll Deutschland 190 Mrd. €tragen. Ein entsprechendesGesetz steht noch aus

* Prognose! DasTreffenwar nach Redaktionsschluss geplant.

214,2 Mrd. €*

17Mrd. €

➤ Schneider: Die Sparkassenhaben ihren Blick immer auf ihrGeschäftsgebiet und die Kundengerichtet. Und für die ist entschei-dend, dass der Euro so stabil wiemöglich bleibt. Radikale Lösungen,die von einzelnen Experten insSpiel gebracht werden, könntensich wie ein Erdbeben auswirken.Das können Sparkassen nicht wol-len. Wir wollen keine Weltbanker

sein. Das sind wir auch nicht. Dassollen andere machen.Herr Schneider, vielen Dank fürdas Gespräch.

Unterwww.econo.de/eurofinden Sie das Interview mitPeter Schneider in voller Länge

174,2 Mrd. €

17Mrd. €

econo 1/2011 · 22. Dezember 2010 Illustration: Stefanie Klein

Himmelsstürmer

Haben Sie die Silhouette er-kannt? Die markanten Lini-en auf dieser Seite? Natür-

lich haben Sie! Zeppeline habensich schließlich irgendwie einge-brannt in unser Gedächtnis. „Viel-leicht ist es diese Mischung ausÄsthetik und Technik, die den Reizder Zeppeline ausmacht. Vielleichtauch dieses Dahinschweben über

der Landschaft“, philosophiertThomas Brandt. Der Geschäftsfüh-rer der Deutschen Zeppelin-Reede-rei (DZR) bietet Rundflüge mitdem Zeppelin NT, dem technischsicheren Nachfolger der legendär-en Zigarren. Rund 12000 Passa-giere buchen jedes Jahr einenRundflug. Selbst gestandene Män-ner verewigen sich im Anschlussmit Sätzen wie „Es wirkt magisch“oder „Es scheint, der Zeppelin ha-be eine Seele“ in Gästebüchern.

58 Politik • Standort Friedrichshafen

1/2011 · 22. Dezember 2010 econo

immelsstürmerDie Begeisterung für das Flug­

objekt ist zugleich die Grundfesteder Stadt Friedrichshafen. Dennohne Ferdinand Graf von Zeppelinwäre die Geschichte der Stadt an­ders verlaufen.Erst 1811 wird der Ort gegrün­

det. Der württembergische KönigFriedrich I. will es so. Also schlie­ßen sich auf seinen Geheiß hin dieFreie Reichsstadt Buchhorn, derOrt Dorf und Kloster Hofen zu­sammen. Fertig ist das Konstrukt.

Zu seinen Ehren erhält es schließ­lich den Namen Friedrichshafen.Damit wird gleich die wichtigs­

te wirtschaftliche Bedeutung derneuen Stadt deutlich: Von der Bo­denseebucht aus wickelt Württem­berg den Warenaustausch mit derSchweiz ab. 1847 endet hier dieerste Eisenbahnlinie des König­reichs, die Südbahn. All das sichertden Bürgern ein Auskommen.Doch der richtige Wohlstand

kommt eben erst mit Graf Zeppe­

59

Der Zeppelin prägt Friedrichshafen bis

heute. Doch die Stadt entwickelt sich

rasant weiter: Der Standort ist gefragt

lin. Der experimentiert ab 1898mit einem„lenkbaren Luftfahrzeugmit mehreren hintereinander an­geordneten Tragkörpern“, wie esin der Patentschrift heißt.Wobei Fortuna zunächst dem

Grafen nicht hold ist. Zwar begeis­tern sich 12000 Menschen fürden Jungfernflug seines LZ1 amSeeufer. Doch wirtschaftlich sinddie Zeppeline ein Desaster.

Der Graf erhält gar den Bei­namen „Narr vom Bodensee“. Erstein Gewittersturm am 5. August1908 bringt die Wende: Der Zep­pelin reißt sich bei Echterdingenaus der Verankerung, geht in Flam­men auf. Der Graf steht vor denTrümmern seines Lebenswerks.Doch da hat der Zeppelin­Virus

die Menschen bereits erfasst.Sechs Millionen Reichsmark spen­den sie. Damals eine kaum vor­stellbar hohe Summe.Graf Zeppelin ist auf einen

Schlag alle Sorgen los. Und für dieStadt beginnt eine Ära: Noch heu­te haben die großen Arbeitgebervom Sauerstoffwerk Friedrichsha­fen über ZF Friedrichshafen biszum Zeppelin­Konzern und MTUihre Wurzeln in der Zeppelin­ undder späteren Dornier­Flugzeugpro­duktion. Egal ob Trag­Gas, Motorenoder Getriebe, Zeppelin und seineNachfolger produzieren am Ort.Das sichert bis heute beste Zah­

len: Bei 58700 Einwohnern gibtes rund 31000 Arbeitsplätze! DasWanderungssaldo ist mit gut 400klar positiv. Und 7500 Auspend­lern stehen 17300 Einpendlergegenüber. Wo gibt es das sonstnoch in einer derart ländlich struk­turierten Region?Doch diese wirtschaftliche Stär­

ke ist zugleich die größte Schwä­che der Stadt: Mehr als die Hälfte

der Arbeitsplätze entfallen aufsproduzierende Gewerbe. DieFriedrichshafener sagen: „WennZF niest, haben alle anderen dieGrippe.“ Die Abhängigkeit vonden großen Konzernen wird auchin der jüngsten Krise deutlich: DieGewerbesteuer bricht von 80 Mil­lionen Euro in 2008 auf knapp dieHälfte in diesem Jahr ein. Hätte dieStadt nicht Einnahmen aus derZeppelin­Stiftung, die Schwankun­gen müssten tiefe Einschnitte zurFolge haben (siehe auch den Kas­ten auf dieser Seite).Doch die Stadtverwaltung hat

das Problem erkannt. Die Lösung:Die wirtschaftliche Ausrichtung

muss breiter werden. Hier kommtdie österreichische Prisma­Holdingins Spiel. „Wir haben in einerStandortanalyse klare Chancenerkannt“, erläutert Stefan Nach­baur, Geschäftsführer der PrismaZentrum für Standort­ und Regio­nalentwicklung. Prisma sieht sichals Infrastrukturdienstleister: Fürjeden Standort werden individuel­le Pläne zur Ansiedlung von Un­ternehmen und Investitionen auf­gelegt. Nachbaur: „Wir kümmernuns aber auch um das Facility Ma­nagement, sind Ansprechpartnerfür die Unternehmen, sorgen fürVernetzungen und Kinderbetreu­ung.“ Im Prinzip agiert Prisma wie

die sattsam bekannten städtischenTechnologiezentren. Nur ebenprivatwirtschaftlich.Der Erfolg gibt dem Konzept

recht: Unter anderem in den Com­petence Park beim FlughafenFriedrichshafen werden 40 Millio­nen Euro investiert. Es entstehtein Dienstleistungs­Zentrum, dasnach Aussage von Nachbaur mitden angesiedelten Unternehmenspeziell auf Friedrichshafen zuge­schnitten ist. „In den ersten bei­den Ausbaustufen haben wir bis­lang 37 Unternehmen mit gut 400Arbeitsplätzen angesiedelt“, so derPrisma­Chef. Anfang kommendenJahres wird mit der dritten

Das KulturzentrumK42 schlägt die architek-

tonische Brücke zumZeppelin-Museum imreinen Bauhaus-Stil

60 Politik • Standort Friedrichshafen

Fotos: Michael Bode

Der Gewittersturm des Jahres1908 ist nicht nur für FerdinandGraf Zeppelin ein Glücksfall. Auchfür die Stadt Friedrichshafen. Vonder für damalige Verhältnisse bei-spiellosen Spendenwelle (diesesechs Millionen Reichsmark ent-sprechen in etwa einer heutigenKaufkraft von 35 Millionen Euro)

hat der Graf nicht nur seine Zep-pelin-Produktion massiv angekur-belt. Er hat auch eine Stiftungeingerichtet. Deren Zweck: dieUnterstützung von „gemeinnützi-gen und mildtätigen Zwecken“.Bis heute überweist die Stiftungder Stadt zweistellige Millionen-beträge – pro Jahr! Die unterstützt

damit Kunst und Kultur, Sport undWissenschaft, die Jugend- undAltenhilfe. Und als wohl einzigeKommune in Deutschland gibtFriedrichshafen eine ErgänzungzumArbeitslosengeld II. Der Stadt-rat entscheidet am Ende über dieVerwendung der Geldmittel. Mög-lich macht den Geldsegen die

Struktur der Stiftung: Über sie hältdie Stadt beispielsweise die Mehr-heit an der ZF Friedrichshafen undder Zeppelin-Holding. Schätzun-gen gehen davon aus, dass dasVermögen der Stiftung zwischenzwei und sechs Milliarden Eurobeträgt. Offiziell gibt es hierzuaber keine Angaben.

Die Zeppelin-Stiftung

Friedrichshafen wird 200 Jahre altDas Jubiläum zeichnet ein buntesBild der Stadt.

Das farbenfrohe und bewegte Programm im Jubi-läumsjahr ist typisch für Friedrichshafen. Lassen Siesich mitnehmen auf eine Reise in die Vergangenheitund blicken Sie mit uns in die Zukunft Friedrichshafens.

Auszug aus dem Veranstaltungskalender:

16. Januar Öffentlicher Jahresempfang im Graf-Zeppelin-Haus, Beginn: 17.30 Uhr

11. März Ausstellung „Der Weg in die Mo-derne 1810 bis 1910“ (12. März bis13. Mai in der Sparkasse Bodensee)

19. Mai Sommerausstellung im Zeppelin-Museum „Wasser, Straße, Schie-ne, Luft – Mobilität am Bodensee“(20. Mai bis 11. September)

2. und 3. Juli 100 Jahre WYC – Hafenfest amYachthafen

13. Juli „Hallo! Wir sind’s“ – Dokumentar-film, in dem die kleinsten BürgerFriedrichshafens groß herauskom-men (Cineplex Friedrichshafen)

14. – 18. Juli Seehasenfest mit Jubiläumsumzugund vielen weiteren Höhepunkten

9. – 11. Sept. „Der Herzog lädt ein“ – DasSchloss und der gesamte Schloss-park werden geöffnet.

20. Sept. „Der Himmel über dem Bodensee“ –Musical zum Stadtjubiläum (weitereAufführungen am 23. und 24. Sep-tember, 19.30 Uhr, im Graf-Zeppelin-Haus (Open-Air oder im Foyer)

24. Sept. Friedrich, Olga und Ferdinand –Stadtspiel mit Spielaktionen in derInnenstadt

13. Oktober Theater Lindenhof lädt zum beson-deren Stadtrundgang ein (weiteresieben Aufführungen vorgesehen),Beginn: 19 Uhr

30. Dezember Gedenkkonzert „200 Jahre FranzLiszt *1811* der MusikschuleFriedrichshafen

Alle Veranstaltungen im Jubiläumsjahr finden Sieunter www.fn-2011.de.

Wir laden alle Bürgerinnen und

Bürger sowie Gäste ein, gemein-

sam miteinander zu feiern, und

zwar bunt, vielfältig und modern.

Andreas Brand

Oberbürgermeister

econo 1/2011 · 22. Dezember 2010

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62

1/2011 · 22. Dezember 2010 econoFoto: Michael Bode

Einwohner 58 781davon weiblich 29 894Ausländer 7749Zuzüge (2008) 4024Wegzüge (2008) 3608

BeschäftigungArbeitsplätze 30 894Produz. Gewerbe 16 804Dienstleister 9221

Handel/Verkehr/Gastgewerbe 4820Einpendler 17 345Auspendler 7580Arbeitslosenquote 3,8 %

SteuernGewerbesteuer 350Grundsteuer A 300Grundsteuer B 340Gewerbesteuer 2010/Euro rd. 36 Mio.

Pro-Kopf-Verschuldung/Euro 900

Freie Gewerbeflächenu.a.„Am Flughafen“ 4 ha

VerkehrsinfrastrukturBundesstraßen B30, B 31Bahnhof 8 Haltestellen,

Anbindung in Richtung Ulm, StuttgartFlughafen Bodensee-Airport

Schiffsverkehr Katamaran-Verbindungnach Konstanz

Bodenseefähre nach RomanshornWeitere Linien nach Bregenz und Konstanz

TourismusFriedrichshafen ist mit 557 367 Übernach-tungen pro Jahr ein touristisches Zentrumam See. Die 50 Beherbergungsbetriebebieten 4112 Betten

Ausbaustufe des Compe-tence Parks begonnen.Das Projekt ist aber beileibe

nicht der einzige Erfolg der Strate-gie-Neuausrichtung der Stadt. Iso-cal Heiz-Kühlsysteme ist ein wei-teres Beispiel: 2005 gründeteAlexander von Rohr das Unterneh-men, das in einem einzigartigenSolar-Eis-System fünf regenerativeEnergiequellen kombiniert. Jetztbekam das Unternehmen denRudolf-Eberle-Preis, den Innovati-onspreis des Landes.Auch das Containerland von

Karl-Heinz Pfaff passt bestens indie neue Strategie. „Wir sind Spe-zialisten für mobile Räume allerArt“, so der Geschäftsführer. VonFriedrichshafen aus werden dieinternationalen Einsätze von meh-reren tausend Containern als La-bor oder Schule, Kindergartenoder Büro koordiniert. Pfaff: „Ineinem unserer Container arbeitetein Schuhmacher in einem japani-

schen Einkaufszentrum.“ Derjüngste Einsatz: In einem Berg-werk der Kali + Salz wurde eineContainerland-Anlage in tausendMetern Tiefe aufgebaut. Pfaff: „Diekam dort an wie ein Faltkarton.“Dank der wirtschaftlichen Erfol-

ge startet Friedrichshafen be-schwingt ins Jubiläumsjahr 2011.Schließlich gilt die Stadt auch alsKultur- und Touristenzentrum amnördlichen Seeufer, hat mit demZeppelin- und dem neuen Dornier-Museum sowie dem Kulturzent-rum K42 echte Aushängeschilder.

Zahlreiche Veranstaltungen sollenim Jubeljahr das Selbstbewusstseinder Stadt unterstreichen. Und derZeppelin? Der bleibt untrennbarmit der Stadt verbunden. DZR-Chef Brandt: „In 2011 bauen wirsogar ein weiteres Luftschiff.“

Dirk Werner

www.friedrichshafen.dewww.prisma-zentrum.dewww.containerland.dewww.zeppelinflug.de

Karl-Heinz Pfaff koordiniert von Friedrichs-hafen aus den Einsatz Tausender Container

Für DZR-ChefThomas Brandt ist

Friedrichshafenuntrennbar mit demZeppelin verbunden

Prisma-Geschäfts-führer StefanNachbaur invest-siert 40 MillionenEuro und ändertso dieWirtschafts-strukturen

63Politik

econo 1/2011 · 22. Dezember 2010

Messe Friedrichshafen GmbHNeue Messe 188046 Friedrichshafeninfo@messe-friedrichshafen.dewww.messe-friedrichshafen.deTelefon: 0 75 41/7 08-0Telefax: 0 75 41/7 08-1 10

UnternehmenDie Messe Friedrichshafen zähltzu den wichtigsten Veranstal-tungszentren im Südwesten:Allein im Jahr 2009 fanden 60unterschiedliche Fach- undRegionalmessen, Ausstellungenund Konzerte statt, zu denenrund 675000 Besucher, 7780Aussteller aus 59 Ländern sowie4495 Journalisten aus 40 Län-dern kamen. DasGeländebietetauf 85000Quadratmetern zwölfMessehallen, zwei Freigelände,zwei Multifunktions-Foyers so-wie mehrere Tagungs- und Be-sprechungsräume. Natürlich istdas seit 2002dreiMal erweiterteMessegeländemit dermoderns-tenTechnik für Veranstaltungenaller Art ausgestattet. Zudemstehen Ausstellern und Besu-chern 6500 Parkplätze zur Verfü-gungunddasGelände ist in dasöffentlicheNahverkehrsnetz ein-gebunden.

VeranstaltungenDie Messe Friedrichshafen bie-tet auch im Jahr 2011 eine Rei-he von Veranstaltungen. Hiereine Auswahl:Motorradwelt Bodensee (28.bis 30. Januar)IBO (23. bis 27. März)AERO, IMAS (13. bis 16. April)horizon (14. bis 15. Mai)Klassikwelt Bodensee, theelectric avenue (2. bis 5. Juni)OutDoor (14. bis 17. Juli)Eurobike (31. August bis 3.September)Interboot (17. bis 25. Sep-tember)Fakuma (18. bis 22. Oktober)Haus Holz Energie (11. bis 13.November)

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Fotos:Messe

Friedrichsha

fen,Micha

elBo

de

Die Messe Friedrichshafen ist bekannt für Ausstellungen und Konzerte.

Doch das Gelände bietet auch für Firmen spannenden Raum für Ideen

Das Duo mit inter

Die Sängerin Pink war schon da, ihr Kollege JoeCocker auch. Und die Zirkusrevolutionäre vomCirque de Soleil ebenso. Internationalen Flug-

zeugherstellern und Fahrradproduzenten ist das Mes-segelände in Friedrichshafen ebenfalls vertraut, dazuSchiffsbauern und der kunststoffverarbeitenden Indus-trie. „Unsere Stärke ist diese Mischung aus Publikums-veranstaltungen und Fachmessen“, so KlausWellmann,Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen GmbH.Mehr als 60 unterschiedliche Messen, Konzerte undSchauen waren es allein im Jahr 2009.Ohnehin ist das Gelände mit 85000 Quadratmetern

mehr als eine reine Ausstellungsfläche. Klaus Well-mann: „Wir bieten Raum für Ideen aller Art.“ So mie-tet sich beispielsweise der Getriebehersteller ZF Fried-richshafen mit Mitarbeiter-veranstaltungen in denweitläufigen Hallen ein.Der WohnmobilherstellerHymer nutzte die stützen-freien Überdachungen fürseine Präsentationen zum50-jährigen Bestehen desUnternehmens.Der Grund des Erfolgs

liegt einerseits in der Flexi-bilität von Hallen, Foyersund Freigelände. „Alle An-forderungen an Statik,

Technik, Befahrbarkeit oder Wünsche nach Bestuh-lung können wir erfüllen“, so der Messechef. Ande-rerseits sieht sich die Messegesellschaft als Dienstleis-ter. Klaus Wellmann: „Wir unterstützen die Kundensoweit wie nötig.“ Das reicht von der Ausarbeitungeines Konzepts bis zur Unterstützung bei der Werbungoder der Vermittlung von Logistikdienstleistern.Wobei die Messegesellschaft diese Unterstützung

nicht nur Unternehmen und deren Veranstaltungenzukommen lässt. „Wir arbeiten ebenso eng mit exter-nen Messeveranstaltern zusammen“, betont derMessegeschäftsführer. Dafür gibt es zahlreiche Beispie-le im Bereich der Publikumsmessen. Aber auch dieLeitmesse für Kunststoffverarbeitung Fakuma belegtdie erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen externem

Veranstalter und der Mes-segesellschaft vor Ort.Doch der Erfolg bei den

Veranstaltern ist das eine.Der beim Publikum etwasganz anderes. Klaus Well-mann: „Das große Plus istneben dem attraktiven An-gebot die Verkehrsanbin-dung.“ Egal ob auf Straßeoder Schiene, ja sogar perFlugzeug und Schiff ist dasGelände direkt oder perShuttle erreichbar.Messe-Geschäftsführer KlausWellmann

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1/2011 · 22. Dezember 2010 econo

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ernationalem Flair

Der Flughafen Friedrichshafenund das Messegelände liegen in

unmittelbarer Nachbarschaft

UnternehmenDer Flughafen Friedrichshafenist mit 160 Hektar Fläche einerder drei Verkehrsflughäfen imLand. In den vergangenen 25Jahren wurden mehr als 100Millionen Euro in denBodensee-Airport investiert, diejüngste Investition war ein mo-dernes Abfertigungsterminalmit 3500 Quadratmetern Flä-che. 6,5 Millionen Euro flossenin den Bau. Nach Einschätzungvon Hans Weiss, Flughafen-Geschäftsführer, unterstreichtder Bodensee-Airport damitseine führende Stellung alsLuftverkehrsdrehscheibe imDreiländereck.

FlugplanGeschäftsreisenden und Touris-ten bietet der Bodensee-Airportwichtige Routen: So sindVerbindungen nach Frankfurt,Köln, Hamburg, Düsseldorf so-wie Berlin und damit zu deninternationalen Luftdrehkreu-zen Teil des Flugplans. Aberauch internationale Ziele in alleHimmelsrichtungen befindensich im Angebot.

Chronologie1913 wurde der Flugplatz Fried-richshafen eröffnet, ab 1915fanden die ersten Versuchsfahr-ten mit Zeppelinen statt. Ab1929 bot die Lufthansa vonFriedrichshafen erste kommer-zielle Linienflüge. 1988 begannmit dem Neubau eines Termi-nals eine neue Ära. Seit 2007 istdie Flughafen Wien AG einerder Gesellschafter.

Flughafen Friedrichshafen GmbHAm Flugplatz 6488046 [email protected]: 0 75 41/2 84-01Telefax: 0 75 41/2 84-1 19

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An der Bedeutung des Flughafens Friedrichshafenhat Geschäftsführer Hans Weiss keinen Zweifel:„Wir sind die Luftsverkehrsdrehscheibe im

Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz.“Und die Zahlen unterstreichen den Anspruch: Mehrals 600000 Passagiere nutzen das Angebot des Boden-see-Airport im Jahr 2010. Dutzende interdeutsche undinternationale Ziele stehen im Flugplan. „Damit sindwir Impulsgeber für Geschäftsbeziehungen, den Tou-rismus und auch als Arbeitgeber“, so Hans Weiss. Alseine der Hauptinfrastruktureinrichtungen der Regionhängen rund 1600 Arbeitsplätze direkt oder indirektvom Flughafen ab.Damit der Bodensee-Airport weiterhin besagter Im-

pulsgeber bleibt, ist der Flughafen in den vergangenenJahren systematisch ausge-baut worden: Die 2356Meter lange Start- und Lan-debahn auf dem 160 Hek-tar großen Gelände genügtebenso modernen Anforde-rungen wie die Nachtflug-befeuerung oder die Navi-gationseinrichtungen fürwetterunabhängiges Flie-gen. Daneben wurden dieSicherheitseinrichtungenwie beispielsweise dieFlughafenfeuerwehr ge-

stärkt. Hans Weiss: „All die Faktoren sichern uns imWettbewerb einen wichtigen Standortvorteil.“Dazu zählt auch die jüngste Investition: das neue

Abfertigungsterminal mit 14 Check-in-Schaltern. DerNeubau ermöglicht es dem Flughafen, gleichzeitig vierFlugzeuge mit je 150 Sitzplätzen abzufertigen. Dasentspricht einer Verdreifachung der bisherigen Kapa-zitäten. Zugleich werden die Dienstleistungsangebotewie die Gastronomie und der Einzelhandel neu struk-turiert. „Der Flughafen gewinnt damit deutlich anAttraktivität“, so der Geschäftsführer.

Eine Einschätzung, die auchMinisterpräsident StefanMappus teilt: „Mit dem Terminal hat der Bodensee-Airport ein modernes Gesicht, das einem Verkehrsflug-hafen in einer Hightech-Region angemessen ist.“ Das

Land ist als einer derGesellschafter mitverant-wortlich für die rund 100Millionen Euro Investiti-onssumme in den vergan-genen 25 Jahren. Für Ge-schäftsführer Hans Weissist Friedrichshafen nun fitfür das ganz große Ziel:„Bis zum Jahr 2025 soll dieZahl der Passagiere auf ei-neMillion pro Jahr steigen.“Angesichts der Entwick-lung ein realistisches Ziel.Flughafen-Geschäftsführer HansWeiss

Der Flughafen Friedrichshafen ist das neue Gesicht der ganzen Region:

100 Millionen Euro wurden in die Luftverkehrsinfrastruktur investiert

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Competence Park FRIEDRICHSHAFEN

Standort für neue Ideen.Im geschichtlichen Umfeld von Pionieren und Visionären ist der Competence Park

FRIEDRICHSHAFEN zu einem zentralen Standort für innovative und technologieorientierte

Unternehmen in der Bodenseeregion geworden. Die moderne Architektur mit ihren

hochflexiblen Bürolösungen, die Infrastruktur- und Dienstleistungsangebote sowie die

überregionalen Veranstaltungsprogramme zeichnen den Standort aus.

Gemeinsam nutzbare Infrastrukturen wie das Veranstaltungsfoyer, der Seminarraum,

Außenstellplätze und Tiefgaragenplätze stehen am Standort zur Verfügung. Das ansässige

Ristorante Credo bietet ein reichhaltiges Angebot an italienisch-mediterranen Speisen.

Mit flexiblen Betreuungsangeboten trägt das Kinderhaus WiKi zur besseren Verein-

barkeit von Familie und Beruf bei. Die vielfältigen Realisierungsmöglichkeiten reichen

von Miet- und Eigentumslösungen über Investoren- und Leasingmodelle bis hin zu

Ansiedlungs- und Jungunternehmerförderungen.

Infos zu den Standorten & Mietmöglichkeiten:

PRISMA Zentrum für Standort-und Regionalentwicklung GmbH

T. +49/7541/952 82 0

www.prisma-zentrum.com

1/2011 · 22. Dezember 2010 econoFoto: Michael Bode

Da sage noch einer, ein Stauhabe keine konstruktiveSeite. In Friedrichshafen

schon: „Unsere Studenten sindselbst betroffen, wenn sie mit ih-ren Autos nicht vom Geländekommen. Da kamen sie auf dieIdee mit dem Thesenpapier“, sagtLars Schatilow. Er ist persönlicherReferent des Präsidenten der Zep-pelin University. Und betreuteStudierende, die besagtes Papierzum Ausbau der Bundesstraßen 31

Friedrichshafen ächzt unter den Staus auf der B31. Doch bislang gibt es

kaum politischen Druck für den Ausbau. Studenten wollen das ändern

Das neue Stuttgart

Lars Schatilow von der Zeppe-lin University betreute dasThesenpapier zum B31-Ausbau

und 30 bei Friedrichshafen erstellthaben. Eine Arbeit mit wissen-schaftlichem Anspruch. Tenor:Bislang ist das Thema nicht mitgenügend Verve vorangetriebenworden, in den relevanten Minis-terien werde es lediglich „auf derB-Ebene behandelt“.Dabei wird seit 40 Jahren über

den Ausbau geredet, seit zehn Jah-ren geplant. Jetzt gibt es zwar eineGenehmigung, aber das Geld fehlt.Und, so die Studenten, der politi-

sche Druck. Dabei sind die Argu-mente bestechend: Als Messestadtmit internationalem Ruf, als Luft-verkehrsdrehkreuz im Dreiländer-eck, als weltweit anerkannterTechnologiestandort braucht dieStadt eine leistungsfähige Anbin-dung. Immerhin quälen sich täg-lich 20000 Fahrzeuge auf der B31,doppelt so viele wie im Schnitt.Und pro Jahr verpuffen umgerech-net 73000 Tankfüllungen einesGolf 5 im Stau. Das haben jeden-falls die Studenten errechnet.Dabei scheint eines klar: An der

Stadt selbst kann der schleppendeAusbau kaum liegen. Die hat erstjüngst mit der verfahrensrechtli-chen Umsetzung des neuen Mate-rialwirtschaftszentrums für MTUbewiesen, dass sie schnell arbeitenkann. In nur acht Monaten wardas Verfahren durch. Rekordzeit!Zudem wäre man vonseiten der

Stadtverantwortlichen auch bereit,einen finanziellen Beitrag für denBau der neuen Trasse zu leisten.Eine Millionensumme steht im

Raum. Doch in Stuttgart und Ber-lin verhallt der Ruf.Das wollen die Studierenden

nun ändern. Lars Schatilow: „ImZuge der Arbeiten am Thesen-papier kam die Idee eines Kampa-gnenbüros auf.“ Über das Büro sollnun der Protest koordiniert undorganisiert werden. Vonseiten derWirtschaft gibt es dafür Zeichender Unterstützung, Konzerne ha-ben sich ebenso wie Mittelständlerpositiv darüber geäußert. So auchPrisma-Geschäftsführer StefanNachbaur: „Wir unterstützen es,weil es dem Stadort nützt.“Damit zeichnet sich die Bildung

eines breiten Bündnisses von Bür-gern bis Wirtschaft ab. Schatilowentdeckt sogar erste Parallelen mitden Protesten in Stuttgart: „Gera-de mit Blick auf die Landtagswahlkönnte Druck aufgebaut werden.“Die Studenten werden jedenfallsnicht lockerlassen. Sie wollenzum „Runden Tisch“ laden. Undauch Entwürfe für ein Kampa-gnenlogo gibt’s. Dirk Werner

Die Zeppelin University hat dieStadt Friedrichshafen 2003 zumechten Hochschulstandort ge-macht. Die Uni mit aktuell 752Studierenden und 148 Mitarbei-tern nennt sich „Hochschule zwi-schen Wirtschaft, Kultur und Poli-tik“. Womit der multidisziplinäreCharakter der Einrichtung hervor-gehoben werden soll. Hinter der

Uni stehen Unternehmen wie ZFFriedrichshafen und ZeppelinLuftschifftechnik.Friedrichshafen verfügt danebenüber einen Campus der DualenHochschule Ravensburg: Mit200 Partnerunternehmen aus derganzen Region hat sich der Stand-ort auf den Schwerpunkt Technikspezialisiert.

67Standort Friedrichshafen • Politik

econo 1/2011 · 22. Dezember 2010 Foto: Stadt Friedrichshafen

Friedrichshafens OB

Andreas Brand

fordert beim Ausbau

der B31 ein Zeichen.

Damit der Standort

attraktiv bleibt

„DasLandmusshelfen“

Der Friedrichshafener OBAndreas Brand ist ein vielbeschäftigter Mann. Als

Stadtoberhaupt und Vorstand derZeppelin-Stiftung bleibt kaum Zeitzum Atemholen. Auch wegen derKrise: „Wir werden aber wohl kei-ne Kredite brauchen“, so Brand imEcono-Interview. Hilfe braucht eraber beim Ausbau der B31. Brand:„Das Land ist gefordert.“Sie sind seit anderthalb JahrenOB. Haben Sie den Schritt inzwi-schen bereut?➤ Andreas Brand: Nein, nochkeine Minute.Dabei haben Sie den Posten inbesonderen Zeiten übernom-men. Friedrichshafen steht un-ter einem harten Sparzwang,nachdem die Gewerbesteuervon 80 Millionen Euro in 2008um die Hälfte eingebrochen ist.➤ Brand: Das ist richtig. Wirhaben konsequent an der Haus-haltskonsolidierung gearbeitet undeinen Doppelhaushalt 2010/2011beschlossen. Glücklicherweisehaben sich die Einnahmen bei derGewerbesteuer und Einkommens-steuer positiv entwickelt. Aktuellliegen wir bei rund 46 MillionenEuro Einnahmen. Damit könnenwir voraussichtlich auf die geplan-te Kreditaufnahme von 25 Millio-nen Euro verzichten. Am Sparkurshalten wir aber fest. Denn Fehlermacht man im Aufschwung. Daswollen wir vermeiden!Dank der Zeppelin-Stiftung hatdie Stadt eine besondere Stel-lung in Haushaltsfragen…➤ Brand: Durchaus. 2010 betru-gen die Einnahmen aus den Divi-denden der Stiftungsbetriebe rund23,2 Millionen Euro. Diese Gelderstehen der Stiftung für mildtätige

Andreas Brand, 46, ist seitJuni 2009 Stadtoberhaupt inFriedrichshafen. Zuvor war erfünf Jahre Erster Bürgermeis-ter in Böblingen. Der Diplom-Verwaltungswirt ist überseine Funktion als OB zu-gleich Vorsitzender der Zep-pelin-Stiftung. Er sitzt damitim Aufsichtsrat von Firmenwie Zeppelin und ZF Fried-richshafen. Brand ist verhei-ratet und hat drei Kinder.

und gemeinnützige Zwecke zurVerfügung. Das entlastet natürlichden Haushalt.Über die Stiftung sitzen Sie inAufsichtsräten von Unterneh-men wie Zeppelin und ZF. Wiegroß sind die städtischen Ein-flussmöglichkeiten?➤ Brand: So groß, wie sie einemEigentümer angemessen sind.Das gilt auch für möglicheStandortfragen?➤ Brand: ZF und Zeppelin wissen,dass sie die Eigentümerinteressenzu berücksichtigen haben.Dennoch verlässt sich Fried-richshafen nicht mehr allein aufdie großen Namen?➤ Brand: Die Ansiedlung neuerBetriebe ist wichtig, klar. Wir küm-

mern uns mehr als in der Vergan-genheit um die Belange der kleinenund mittleren Betriebe in der glei-chenQualität undmit dem gleichenEngagement, wie wir das zum Bei-spiel beim Materialwirtschaftszent-rum der MTU gemacht haben.Welche Bürde ist die schlechteVerkehrsanbindung?➤ Brand: Die schlechte Straßen-situation geht ganz klar zulastendes Wirtschaftsstandortes und desgesamten Bodenseekreises. Des-halb sind der Ausbau der B31 unddie Elektrifizierung der Südbahnwichtige Projekte, bei denen wirnicht lockerlassen!Es besteht der Eindruck, dassnichts vorwärtsgeht?➤ Brand: Wir haben erst vor we-nigen Wochen 15000 Unterschrif-ten an Umweltministerin TanjaGönner übergeben. In diesem Ge-spräch haben wir mit Nachdruckdarauf hingewiesen, dass wir eine

Aussage wollen, auf welchemPlatz der Ausbau im vordringli-chen Bedarf des Landes steht. Mankann die wirtschaftsstarke RegionBodensee-Oberschwaben nicht imRegen stehen lassen!Sie drücken sich sehr freundlichaus. Das Thesenpapier von Stu-denten der Zeppelin Universityspricht eine deutlichere Sprache.Ist es nicht erschreckend, dassein potenter Wirtschaftsraumwie der hiesige schon in Stutt-gart nicht mehr wirklich wahr-genommen wird?➤ Brand:Das möchte ich so nichtsagen. Die Attraktivität des Wirt-schaftsraumes ist in Stuttgart si-cher bekannt. Trotzdemwurde dieVerkehrsinfrastruktur vernachläs-sigt. Wir fordern die Unterstüt-zung des Landes bei der Priorisie-rung der B31. Dabei fordern wirnichts, was außerhalb der Mög-lichkeiten des Landes liegt. wer

68 Politik • Standort Friedrichshafen

1/2011 · 22. Dezember 2010 econo

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Global Playerim Schwarzwaldidyll

Testo investiert in die Zukunft – in Mitarbeiter und das neue Gebäude in Titisee.

T itisee – das Tor zum Hochschwarzwald. Ander wichtigsten Ost-West-Verbindung durchden Schwarzwald, der B31, gelegen, vereint

der Ort beschauliche Schwarzwaldatmosphäre mitmoderner Weltoffenheit.Hier entsteht derzeit ein neuer Gebäudekomplexder Testo AG, Marktführer auf dem Gebiet innova-tiver Messtechnik. Ein guter Standort für ein Un-t e rnehmenmit regiona-len Wurzelnim Hoch-schwarzwaldund gleich-zeitig interna-tionaler Aus-richtung.

Der Neubauwurde imJahr 2009 initiiert, im Frühjahr 2010 rollten dieersten Bagger auf das Gelände. „Mitten in derKrise haben wir investiert“, so Burkart Knospe,Vorstandsvorsitzender der Testo AG. Der Erfolg imJahr 2010 bestätigt, dass dies genau die richtigeEntscheidung war. Mit einem Umsatz-Plus von20% ist die Testo AG zurück auf dem traditionellenWachstumskurs.

Fundament dieses Erfolgs sind die Mitarbeiter derTesto AG. „Wir investieren bewusst in die Moti-vation und Qualifikation unserer Mitarbeiter undsorgen für hervorragende Arbeitsbedingungen.Erst dadurch sind so viele Innovationen jedes Jahrmöglich“, sagt die Personalleiterin der Testo AG,Elke Pahleteg. Diverse Schulungsangebote wie

Die Testo AG ist ein starkwachsender und innovativerHersteller tragbarer elektroni­scher Messgeräte.Als Global Player ist dasUnternehmen mit weltweitüber 1900 Mitarbeitern in24 Ländern vertreten. ImHochschwarzwald ist Testomit rund 800 Mitarbeiterneiner der wichtigsten Arbeit­geber der Region.

„Wieder auf Wachstumskurs“– so ist das Fazit für 2010von Burkart Knospe, Vor­standsvorsitzender der TestoAG. Im Jahr 2009 hatte dieTesto noch einen Rückgangder konsolidierten Umsätzeweltweit von 3% zu verzeich­nen. Bereits im Jahr 2010 er­zielt das Unternehmen mit190 Mio. Euro wieder einenUmsatzrekord. Die damiterreichte Wachstumsratevon 20% im Vergleich zumVorjahr ist die Höchste seit20 Jahren.

Für das Jahr 2011 plantTesto ein ähnliches Wachs­tum wie in 2010. „Dabei sindwir auf qualifizierte Mitar­beiter angewiesen“, bestä­tigt Elke Pahleteg. Knapp80 neue Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter sollen ein­gestellt werden, davon allein40 im Ausbildungs­ und Stu­dienbereich.

testo AGTestostraße 179853 LenzkirchTel.: 07653 681-0Email: [email protected]

Das Unternehmen

Das Jahr 2010

Ausblick

Produkttrainings oder Sprachkurse, aber auch eineunternehmenseigene Fitnesstrainerin schaffeneine Umgebung, in der man mit Freude Leistungbringt.

Gleichzeitig ist die Testo AG immer auf der Suchenach neuem qualifiziertem Personal. „Vor allemsuchen wir Fachkräfte, wie Produktmanager oder

E n t w i c k -lungsinge-n i e u r e “ ,zitiert ElkePahleteg ausder etwa 30Stellen um-f a s s endenOnline-Da-tenbank aufder Testo-Homepage.

„Aber auch Initiativbewerbungen sind sehr will-kommen.“ Der neue Standort in Titisee wird beider Suche nach neuen Mitarbeitern sicher eineäußerst positive Rolle spielen. „Wir ziehen damitnäher an die regionalen Ballungszentren Freiburgund auch Donaueschingen und Villingen-Schwen-ningen“, begründet Knospe die Standortwahl.

Voraussichtlich Ende des Jahres 2011 wird derdann fertig gestellte, erste Bauabschnitt in Titiseebezogen werden können. Der Standort in Lenz-kirch, dessen Erweiterung erst in 2007 abgeschlos-sen wurde, bleibt dabei weiterhin erhalten. JederPlatz wird gebraucht. Und wenn das Wachstumdes Unternehmens so realisiert wird, wie geplant,dann bleibt nicht viel Zeit für den zweiten, drittenoder vierten Bauabschnitt in Titisee.

Stellenangebote unterwww.testo.de

Fotos:testoAG

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econo 8/2011 · 5. August 2011 Foto: Michael Bode

72 Menschen • Im Porträt

Steffen Auer, 41, ist neuerPräsident der IHK SüdlicherOberrhein

8/2011 · 5. August 2011 econo

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Der Weg hinauf zu SteffenAuer führt über eine schma­le Treppe. Sie mündet in

ein helles, schlichtes Büro mit ei­nem halbrunden Schreibtisch, ei­nem Tisch für Besprechungen undeinem großen Schrank, der sichüber die komplette Seite des Büroserstreckt. Wer möchte, kann indiesem Büro bereits die Sachlich­keit erkennen, die mit Steffen Au­er als Präsident in die IHK Südli­cher Oberrhein einzieht.46 Ja­Stimmen, drei Enthaltun­

gen und einmal Nein. Das ist dasErgebnis, das Auer an die Spitzeder IHK katapultierte. Er war dereinzige Kandidat. Andere, im Vor­feld hoch gehandelte möglicheBewerber hatten sich erst gar nichtfür den Posten des Präsidentenaufstellen lassen.So kam es, dass Auer kam.

Überrascht war er schon, als er fürdie Vollversammlung vorgeschla­gen wurde. Es ist das erste Mal,dass er in das Gremium einzieht.Es ist das erste Mal, dass eben jeneVersammlung mit Auer einen Prä­sidenten wählt, der zuvor nichtschon im Präsidium saß. Es ist daserste Mal, dass die IHK mit dem41­Jährigen einen so jungen Chef

bekommt. Mit ihm an der Spitzeund zwei weiteren Neubesetzun­gen sinkt der Altersschnitt im Prä­sidium auf 47 Jahre. „Es ist sehrwichtig, dass Leute in unseremAlter solche Posten übernehmenund Verantwortung tragen.“Auer legt Wert darauf, dass es

nur ein Altersschnitt, kein radika­ler Schwenk in der inhaltlichen

Ausrichtung sein wird. „Hauptthe­ma ist weiter die Arbeit für dieUnternehmen und Kleinbetriebe,aber auch der Ausbau der Trinati­onalen Metropolregion.“ Er weiß,wovon er spricht. Der Geschäfts­führer von Schwarzwald Eisen inLahr hat ein Werk im Elsass.Aber dann passiert es doch,

während der Pressekonferenz, di­rekt nach der Wahl von Auer zumIHK­Präsidenten. Der Neue zähltdie Inhalte auf, die künftig die Ar­beit des Präsidiums prägen wer­den. Und dann kommt dieser Satz:„Wir wollen auch die aktuelle ener­

giepolitische Debatte begleiten.“Sofort muss er sich den Fragen derJournalisten erwehren, ob er damitetwa eine Abkehr vom Kurs seinesPräsidenten­Vorgängers KarlhubertDischinger meint. Der hatte nochbeim IHK­Neujahrempfang Sub­ventionen für erneuerbare Energi­en gegeißelt. Wahrscheinlich wirdAuer in diesem Moment bewusst,

dass seine Worte künftig ein ande­res Gewicht haben. Er stellt klar,dass er sich nicht gegen Dischingerabgrenzen will. Seine Mitstreiteraus dem Präsidium springen ihmzur Seite. Auer präzisiert: „Wich­tig ist hier die Durchführung: Wasbedeutet die Energiewende füruns? Wir müssen als Gesellschaftdiesen Weg nun gehen und auchdahinterstehen.“ Aber er machtklar: „Der politische Zickzack­Kursin dieser Frage muss aufhören. Wirbrauchen Planungssicherheit.“Da klingt er an, der politische

Arbeiter, der Lobbyist für den Mit­

telstand. Auer ist dabei, seine Rol­le zu finden. Er will die Sache inden Vordergrund stellen, nicht diePerson. Andere Posten hat erschon abgelehnt, weil für ihn da­mit zu viel persönliche Profilierungverbunden war. Auer hasst ideolo­gische und emotionale Diskussio­nen, die nicht sachorientiert sind.Er ist kein Alleinregent, sondern

ein Mannschaftsspieler. Demokra­tisch, gleichberechtigt – so soll dieArbeit im Präsidium laufen. DieVollversammlung fordert er auf,selbst immer wieder Themen aufdie Agenda zu setzen.Ähnlich läuft es bei Schwarz­

wald Eisen, wo er seit August2008 geschäftsführender Gesell­schafter ist. Seitdem haben seineAbteilungsleiter mehr Verantwor­tung, mehr Freiräume. Auer über­häuft Menschen immer mit einemVertrauensvorschuss. Dass er da­bei auch auf die Nase fallen kann,nimmt er hin.Diese Enttäuschung verträgt er

eher noch als Unehrlichkeit. Denndie treibt ihn zur Weißglut. Dochdie verraucht schnell. Und dannsitzt Auer wieder ruhig dort obenin seinem Büro und arbeitet. Fürdie Sache. Ingo Schorlemmer

Steffen Auer nimmt sich selbst nicht so wichtig. Themenorientiert und unideologisch will er als

neuer Präsident der IHK Südlicher Oberrhein auftreten. Und er will mehr Demokratie wagen

Die neueSachlichkeit

Mit zehn Jahren hat Steffen Auer gelernt, Ge-schäftsmann zu sein. Er verkauft Feuerwerks-körper, als Teenager stellt er Skier ein und ar-beitet bei einem Bürstenhersteller. Geprägt hatihn auch seine Familie. Sie ist seit jeher eineUnternehmerfamilie, diskutiert am KüchentischStrategien und Investitionen. Unter Druck, dieFirma seiner Eltern übernehmen zu müssen,

steht Auer aber nie. Im Gegenteil: Er geht undstudiert Chemie in Karlsruhe, setzt ein Fernstu-dium zum Wirtschaftsingenieur oben drauf.Anschließend promoviert er dreieinhalb Jahrein Technischer Chemie an der ETH Zürich. Erüberlegt ernsthaft, in der Wissenschaft zu blei-ben. Doch dazu ist er schon zu sehr Unterneh-mer. Er geht zu Boston Consulting, weil er ver-

schiedene Branchen und Unternehmen ken-nenlernen will, wechselt zum PharmariesenNovartis und macht dort unter anderem alsMarketingleiter und Länderchef in Stockholmund Prag Karriere. Doch in den Konzernstruk-turen fühlt er sich nicht wohl, will ein eigenesUnternehmen lenken. Im August 2008 über-nimmt er den elterlichen Betrieb in Lahr.

Der Altersschnitt im Präsidium soll keineinhaltliche Neuausrichtung sein

econo 8/2011 · 5. August 2011 Fotos: Bizerba, Colordruck, Langlotz, HWK Konstanz, ZF, Stadt Ettlingen, Voba Dreiländereck, Acrobat, Mayka

■ Thomas Ackermann, Bürger-meister von Hambrücken, istneuer Aufsichtsratschef der Volks-bank Bruchsal-Bretten.■ Winfried Baumann, Vor-standsmitglied der VolksbankDonau-Neckar, ist als Vorsitzen-der des Wirtschaftsrates der Re-gionalen WirtschaftsförderungSchwarzwald-Baar-Heuberg be-stätigt worden.■ Helmut Baur, Vorstandschefder Optikkette Binder, hat seinen70. Geburtstag gefeiert.■ Helmar Biskaborn ist tot. DerGeschäftsführer und Gesellschaf-ter der Freiburger Stadthallen-und Ausstellungs-GmbH, demVorläufer der MessegesellschaftFWTM, wurde 81 Jahre alt.

■Manfred Blum, langjährigerDirektor der Sparkasse Karlsruhe-Ettlingen, ist in den Ruhestandverabschiedet worden.■ Ole Brettschneider ist neuerWerkleiter bei H.C.Starck in Lau-fenburg. Sein Vorgänger UlrichBartmann tauscht mit ihm denPosten in der Zentrale in Goslar.■ Siegfried Broß, ehemaligerRichter am Bundesverfassungs-gericht, hat im Juli seinen 65. Ge-burtstag gefeiert.■ Endrik Dallmann wird neuerDivisionsleiter Industrial Foodbeim Schweizer Hügli-Konzern.Manfred Jablowski verantwor-tet die Sparte Food Service.■ Helmut Deuerer ist tot. DerSeniorchef des Tierfutterherstel-

lers Deuerer aus Brettenwurde 75Jahre alt.■ Harald Ernst wird Bereichslei-ter SocialMedia undE-Commercebeim Call-Center-DienstleisterWalter Services in Ettlingen.■ Andreas Fath, Chefchemikervon Hansgrohe, hat den Wissen-schaftspreis der Fraunhofer-Insti-tute erhalten. Die Auszeichnungist mit 10000 Euro dotiert.■ Andreas Graf und MartinHalm sind Geschäftsführer derEnergieversorgung Titisee-Neu-stadt, den neuen Stadtwerken.■Wolfgang Grupp, geschäfts-führender Gesellschafter des Be-kleidungsunternehmensTrigema,aus Burladingen erhält denBaden-Baden Business Award.

78 Menschen • Menschen des Monats

Menschen des■ Martin Bruttel ist neuertechnischer Geschäftsführerbei Colordruck in Baiersbronn.Er ist bereits seit sechs Jahrenim Unternehmen. Colordruckbeschäftigt 180 Menschen.

Andreas KrautAndreas Kraut ist neuer Geschäftsführer des Maschinenbauers Bizerba aus Balingen. Zum ersten Mal seit15 Jahren hat wieder die Gründerfamilie das Sagen bei dem Hersteller vonWagen und Schneidemaschi-nen.„Ich freuemich über diesen Schritt und versichere, dass ich die erfolgreiche Tradition im besten Sinnemeines Vaters fortsetzen werde“, sagt Kraut. Er sitzt seit zwei Jahren im Führungsstab des Unternehmens.

■ Christian Pristl ist neuerGeschäftsführer des Gebäude-reinigers Langlotz aus Friesen-heim. Er ist Nachfolger vonJürgen Baarz, unter dessen Füh-rung Langlotz von 14 auf heute160 Mitarbeiter gewachsen ist.

■ Gotthard Reiner ist neuerPräsident der Handwerkskam-mer Konstanz. Die Vollver-sammlung wählte ihn zumNachfolger des im April ver-storbenen Bernhard Hoch.

■ Stefan Sommer wird Nach-folger von Hans-Georg Härterals Vorstandschef des Automo-bilzulieferers ZF aus Friedrichs-hafen. Zum Jahreswechselrückt Sommer in den Vorstand,ab Mai führt er den Konzern.

8/2011 · 5. August 2011 econo

79

■ Johannes Hagemann ist derneue Leiter der Deutsch-Französi-schen Brigade mit Hauptsitz inMüllheim. Sein Vorgänger Philip-pe Chalmel wechselt als Militär-attaché nach Berlin.■ Pierre Haller ist neuer Leiterim Werk des KosmetikkonzernsL’Oréal in Karlsruhe.■ Renate Häßler ist neue Leite-rin der Michelin Developmentmit Sitz in Karlsruhe.■ Emil Hellstern, geschäftsfüh-render Gesellschafter des Mess-und Zähltechnikers Bauser ausEmpfingen, hat im Juli seinen 70.Geburtstag gefeiert.■ Jürgen Hoffmeister ist neuerLeiter der Unternehmenskom-munikation beim SachverlagHaufe-Lexware in Freiburg.■Martin Holschuh ist neuerBürgermeister von Schutterwaldim Ortenaukreis. Der bisherigeHauptamtsleiter aus Albbruckwurde im zweitenWahlgang zumNachfolger von Jürgen Oßwaldgewählt, der nach 16 Jahren nichterneut kandidiert hatte.■ Johan Holten ist neuer Leiterder Kunsthalle Baden-Baden.■ Karl-Heinz Huy ist neuerLeiter des Finanzamtes in Lahr.■ Andreas Jung ist Nachfolgervon Willi Stächele als Chef derCDU Südbaden.■ Holger Knöferl wechselt ausder Chefredaktion der Pforzhei-mer Zeitung zur Badischen Zei-tung nach Freiburg, wo er dieHeimatredaktion leiten wird.■ Helmut Langer hat sich ausdem Vorstand der Baugenossen-schaft Haltingen-Weil in den Ru-hestand verabschiedet. Die Stellewird nicht neu besetzt.■Miriam Lay Brander erhältden Preis zur Förderung des wis-senschaftlichen Nachwuchses ander Universität Konstanz.■ Ulrike Lehmann hat dieSchwarzwald Tourismus GmbHverlassen, wo sie für PR und Kom-munikation verantwortlich war.■ Jürgen Link wurde als Bürger-meister von Lottstetten, LandkreisWaldshut, im Amt bestätigt.

■ Matthias Marquardt, Ge-schäftsführer von Werma Signal-technik, ist neuer Präsident desRotary Club Tuttlingen.■ Claas Müller, Direktor am Im-tek der Uni Freiburg, wird neuerHonorarprofessor an der Hoch-schule Furtwangen.■ Frank Obergfell, Geschäfts-führer von Kundo XT aus St. Geor-gen, ist neuer Vorstand vonMicromountains. Sieben weitereVorstände wurden bestätigt.■ PeterOsypka,Medizintechnik-Unternehmer aus Rheinfelden, istneuer Honorarprofessor an derHochschule Offenburg.■Wilhelm Rehm wird neuerVorstand beim Automobilzuliefe-rer ZF in Friedrichshafen. Er über-nimmt die Verantwortung für dieIndustrietechnik und tritt dieNachfolge vonMichael Paul an.■Michael Reichel ist neuer Lei-ter der Außenstelle der Hand-werkskammer Karlsruhe in Ba-den-Baden. Sein VorgängerMichael Plocher hatte die Nie-derlassung 20 Jahre geleitet.■ Oliver Rein, Bürgermeister vonBreisach, löst den StaufenerMichael Benitz an der Spitze desVerwaltungsrates der SparkasseStaufen-Breisach ab.■ Jürgen Roth wurde als Bür-germeister von Tuningen imSchwarzwald-Baar-Kreis im Amtbestätigt. Bei der Wahl gab eskeinen Gegenkandidaten.■Michael Sauer ist neuer Mar-ketingdirektor bei Huber Kälte-maschinen aus Offenburg.■ Julian Sautter von derWerbe-agentur Gruppe Drei aus Villin-gen-Schwenningen hat die Aus-bildung als Mediengestalter alsJahrgangsbester abgeschlossen.■Winfried Schäfer, badischerFußballtrainer, ist neuer Coachder Nationalmannschaft Thai-lands. Schäfer, 61, hatte jahrelangden Karlsruher SC betreut.■ Joachim Schelb ist neuerVertriebsleiter bei dem KehlerMaschinenbauer Maja.■ Philipp Schladerer ist neuerGeschäftsführer der Brennerei

Monats■ Johannes Arnold wird neu-er Oberbürgermeister von Ett-lingen. Der Bürgermeister vonNagold setzte sich im erstenWahlgang als Nachfolger vonGabriela Büssemaker durch.

■ Günther Heck ist neuerVorstandschef der VolksbankDreiländereck aus Lörrach. SeinVorgänger Jürgen Bunzendahlzieht sich nach 43 Jahren imgenossenschaftlichen Bankwe-sen ins Private zurück.

■ Dieter Lepold ist neuerGeschäftsführer des Personal-dienstleisters Acrobat ausAchern. Er leitet das Unterneh-men gemeinsam mit der Grün-derin Sylvia Selinger.

■Michael Schmidt-Rieser istneuer Geschäftsführer desSnack-Herstellers Mayka Natur-backwaren aus Schliengen. Derbisherige geschäftsführendeGesellschafter Norbert Michelgeht in den Ruhestand.

Schladerer aus Staufen. Damitgeht das Unternehmen in diesechste Generation.■Manfred Schmitz-Kaiser, Vor-stand der L-Bank, hat im Juli sei-nen 60. Geburtstag gefeiert.■ Dieter Schneckenburgerwurde als Bürgermeister von Böt-zingen am Kaiserstuhl im Amtbestätigt. Bei derWahl gab es kei-nen zweiten Kandidaten.■ Oliver Schwartz ist neuer VicePresident Corporate Communica-tions beim Online-Händler Intelli-shop aus Achern.■Michael Schwery rückt zum1. Januar in die Geschäftsleitungvon Energiedienst. Dort tritt er dieNachfolge von René Dirren an.■ Pascal Teufel wechselt vomAutokonzern Daimler zur Werbe-agentur Markkom, wo er nebenseinen Brüdern Alexander undMarco auch Gesellschafter wird.■Michael Theurer, Europaab-geordneter aus Horb, wird neuerSprecher für Industrie- und For-schungspolitik im EU-Parlament.■ Georg Tritschler ist neuerLeiter des Finanzamtes Lörrach.■ ChristophWalther vom Karls-ruher IT-Unternehmen PTV istzum Honorarprofessor an derBauhaus-Universität in Weimarbestellt worden.■ Axel Weber, ehemaliger Chefder Bundesbank, zieht in den Ver-waltungsrat der Schweizer Groß-bank UBS, wo er 2013 dann auchden Vorsitz übernehmen soll.■WendelinWiedeking, ehema-liger Chef von Porsche, sitzt künf-tig im Beirat der Fischer-GruppeausWaldachtal.■ Ursula Wöll wird ab Septem-ber neue Kanzlerin der Pädagogi-schen Hochschule Karlsruhe.■ Eike Ziehme, Versicherungs-kaufmann aus Rheinfelden, istneuer Präsident des Lions ClubsBad Säckingen.■ Ernst Zimmermann, ehemali-ger Hauptamtsleiter, erhält dieGoldmedaille der Stadt Donau-eschingen. Diese zweithöchsteAuszeichnung der Stadt wurdeerst achtmal vergeben. pop

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