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132 Ermittlung von Methan. - Zuschrift an die Redaktion. I.n$Z2%!'Le. J kniipfen und fester zu gestalten. Da bietet es in dem unerbittlichen Kampf der Volker eine gewisse beruhigende Aussicht, daO doch, abgesehen von RuBland, eigentlich keiner der beteiligten Staaten gewagt hat, ganzlich die Fiiden, die ihn hier mit anderen Staaten verbinden, abzuschneiden. Wiirden die fiihrenden Kreise unscrer Gegner nicht selbst davon iiberzeugt sein, daO der Wirtschaftskrieg iiach dem Kriege ein Unding ist, so hatten sie doch nicht gerade die- jenigen Verbindungen bestehen lassen, auf denen die deutsche Technik so erfolgreich ins Ausland eingedrungen ist und sich dort festgesetzt hat. Wir miissen und diirfen deshalb erwarten, daB mit dem FriedemchluB die patentrechtlichen Grundlagen fiir den deutschen Wettbewerb auf dem Weltmarkt voll wieder hergestellt und weiter ausgebaut werden! Aber noch nach einer anderen Seite hin bietet vielleicht das Patentwesen die Grundlage fur eine bestimmte Klarung der Ver- haltnisse nach dem Kriege, ja vielleicht fur eine neue Weltanschau- ung. Ich meine hier in 'dem Sinne, daB gerade das Patentwesen dem Techniker ganz im allgemeinen einen Weg bietet, an Stelle oder neben der heutzutage noch in der Welt alleingiiltigen juristisch- philologischen Denkweise die sashlich-ansrhauliche Denkweise des Naturwissenschaftlers wenn auch nicht zum Siege, so doch zur ge- biihrenden Geltung zu bringen. Das Patentwesen gibt namlich dem Techniker am besten die notige Schulung und Erziehung zum logischen Denken, verniittelt ihm also die unbestreitbaren Vor- ziige jener anderen Denkweise, wobei sein durch die unerbittliche und doch wieder so heilsame Praxis anerzogener Wirklichkeitssinn ihn davor bewahrt, sich in deren Abgriinde zu verlieren. Welchen An- teil hat nun bisher diese Denkweise am politischen Leben? Wohin wir jetzt sehen, sind als Leiter der Politik unserer Gegner, ich denke hier vornehrnlich an Frankreich und England, Advokaten tatig, und der game Wust vonNoten, Orders in council usw. atmetdoch unverkennbar etwas von der Weltfremdheit, von der sich nun einmal diese Denkweise nicht ganz frei machen kann. Wiirde es die Regie- rung der Vereinigten Staaten von Amerika gewagt haben, uns und der Welt gegeniiber die Behauptung aufzustellen, sie sei ,,neutral'' gewesen, wenn sie nicht hatte damit rechnen konnen, da13 diese formale Denkweise ziirzeit noch schlechthin die alleinherrschende in der Welt ist? Gerade an diesem Beispiel mochte ich die Ver- schiedenheiten dieser beiden Denkweisen darlegen: auf rein philo- logisch-juristischer Grundlage stehend, schif -4merika einen Begriff ,,Neutralitat", wonach derjenige neutral sei, der erhijtig ist, beiden kriegfiihrenden Parteien g1eichermaBen fur die Portsetzung des Kampfes Waffen und Munition zu liefern. Von der Tatsache, daB es praktisch gar nicht in der Lage war, dem einen der Kriegfiihrenden, niimlich uns, die ,, Segnungen" dieser Neutralitiit zuganglich zu machen, nahm man keine Notiz, denn dieser selbstgeschaffene Begriff laBt wie ein Paar Scheuklappen die Wirklichkeit rechts und links nieht sehen. Ganz anders nirnmt der Naturwissenschaftler, zu dem natiirlich der Techniker in erster Linie gehort, zu dieser Prage Stellung. Naeh dem guten alten Bibelwort: ,,An ihreii Friichten sollt Ihr sie er- kennen", geht er von den Egebnissen aus, d. h. der C h e d e r macht seine Analyse, der Ingenieur nimmt sein Diagramm. Auf den hier vorliegenden Fall iibertragen, wiirde die sachlich-anschauliche Be- h i l u n g dea Verhaltens von Amerika zu dem Endergebnis kommen miissen, daB praktisch die einseitige Waffenlieferung von Amerika schon vollig gleichbedeutend war rnit einer Anteilnahme am Kriege gegen uns, so daB a m diesem Endergebnis heraus eine ,,Neutralitat" nicht anerkannt werden kann; der Naturwissenschaftler ist nicht in der Lage, sich rnit schonen .Worten und kiinstlich konstruierten Be- griffen iiber die Macht der Tatsachen hinweg zu helfen. Fast mit Gewalt hat das dern alten romischen Recht vollkommen fremde Erfinderrecht die in der alten Denkweise erzogenen Juristen dazu gezwungen, sich in etwa anzupassen, und es mu13 hier betont werden, daB geradc unser Reichsgericht in diesem Rime ganz her- vorragende, von voller Erfassung dieses Geistes zeugende Ent- scheidungen hat ergehen lassen. Deutwhe Wissenschaftlichkeit und deutsche Grundlichkeit hat, das fur unser Vaterland noch verhaltnis- maDig junge Patentwesen zu einer Bliite gebracht, die hoffen la&, daB von uns aus sich cine Befruchtung auch iiber die ganze Welt erstrecken wird. Da ist es denn mit Aufgabe des deutschen Tech- nikers, dafiir zu sorgcn, daB auf diesem Wegc auch seine ehrliche und auf der Wirklichkeit sich griindende Denkweise zur berechtigten Geltung kommt, und in diesem Sinne ist vielleicht zu hoffen, da13 noch einmal das Wort Wahrheit wird: ,,Und es sol1 an deutschem Wesen noch einmal die Welt genesen." [A. 34.1 Ein neuer Apparat zur Ermittlung von Methan in der Bergwerksluft. G. A. B u r e l l , der Chefchemiker des amerikanischen Bureau of Mines, demonstrierte vor dem amerikanischen Coal Nining Institute einen von ihm kon- truierten Apparat zum Ermitteln des CH,-Gehaltes in der Bergwerksluft. Das Prinzip des Apparates beruht auf der Volumverminderung infolge der Verbrennung von Methan; die Genaujgkeit erreicht O,l%. Der Apparat wiegt 1,4 Pfund; die Bestimmung dauert 2 Minuten. Zum Verbrennen notiger Strorn wird von der Batterie der elektrischen L a m p gewonnen, die jeder amerikanische Bergmann mit sich fiihrt.. Der Apparat kann nicht nur fiir CH,-Bestimmune, son- dern auch fur die Ermittlung von Gasolin, Wasserstoff und anderer des Apparates enthalt dementapre- chend 4 Einteilungen. Der Apparat von B u re 11 (siehe Figur) besteht aus 7 Teilen: Aluminiumteilen X und Y, Messingroln A, starkwandigem Glasrohr C, Aluminiumskala 0, Me~singreservoir Hund Messingdeckel P mit einem Platindraht I ! ' . Im Deckcl befindet sich ein Vcntil V, daneben zwei Klemmen M und X. Durch das Fensterchen E kann man sehen, wann der Platindraht gliihend wird. Im gro13en ganzen besteht der Apparat aus einem Rohr mit zwei Schenkeln A I nd C, welche bei B eine Verbindung haben. Die Be- stimmung wird wie folgt ausgefiihrt: Nach dem Abschrauben des Deckels P wird der Amarat mit Waseer Gase benutzt werden. Die Skala V H gefiillt, bis der Wasserstand den 0- Punkt S In dem Schenkel C eneicbt; ebenso hoch wird sich das Wasser in dem anderen Schenkel A einstellen, und zwar unterhalb desplatindrahtes. -__ n cp -Q -f X .~ . Das VL ntil V wird geoffnet. Durch daa leke Einblaaen in den bei R befestigten Gummischlauch wird das Wasser etwas verdrangt, wo- durch eine Lidtprobe genommen werden kann. D a m wird die Luft mittels des Platindrahtes zum Verbrennen gebracht, was im Laufe von 11/2 Minuten als vollstiindig fertig betrachtet werden kann. Durch dns Verbrennen von Methan nach der Gleiehung CH, + 0, = CO, + 2 H,O, wobei 3 Volumina des Gases nach der Reaktion nur 1 Volurnen liefern, weil das Wasser sich infolge der Kiihlung konden- siert, steigt das Wasser im Rohr hoch, und man kann dann denMethan- gehslt direkt an der Skala ablesen. (Coal-Age 9, Nr. 4 [1916].) Li. [A. 25.1 Zuschrift an die Redaktion. Die Abhandlung von K. W o 1 f (Angew. Chem. 30, I, 80 [1917]) ruft mir eine Beobachtung ins Gedachtnis zuriick, die ich gelegentlich von Garungsversuchen mit Melasse machte. Die gewiinschte Bakterienbildung wurde sofort gehemmt oder unterblieb vollstandig, wenn freies Alkali zugegen war. Das diirfto bekannt sein. Da ich damals vie1 mit Jodtitrierungen beschaftigt war und die geringe Haltbarkeit der S t a r k e 1 o s u n g e n auf die Umwandlung der Starke durch Bakterieneinwirkung zuriickfiihrte, iibertrug ich die genannte Beobachtung hierauf mit dem erwarteten Erfolge, da13 der Zusatz von wenigen Tropfen freien Alkalis (z. B. NaOH), welche die Jodtitrierung nicht beeintrachtigen, geniigt, urn Starkelosungen unbegrenzt haltbar zu machen. Das umstandliche Sattigen mit Salz und Filtriercn bleibt auf diese Weise erspart. Ich glaubte in1 allgemeinen Interesse der Analytiker diese Beob- achtung zur Kenntnis bringen zu sollen. Dr. Pollitz, z. Z. im Felde. rzu A. 14.1 .- 4 Verlag von 0 t t o 9 P am e I, Leipa. - YerantwortUcber Redakteur Prof. Dr. B. R a I o ow , Leipzig. - Spamersche Buchdruckerei in Leipzlg.

Ein neuer Apparat zur Ermittlung von Methan in der Bergwerksluft

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132 Ermittlung von Methan. - Zuschrift an die Redaktion. I.n$Z2%!'Le. J

kniipfen und fester zu gestalten. Da bietet es in dem unerbittlichen Kampf der Volker eine gewisse beruhigende Aussicht, daO doch, abgesehen von RuBland, eigentlich keiner der beteiligten Staaten gewagt hat, ganzlich die Fiiden, die ihn hier mit anderen Staaten verbinden, abzuschneiden. Wiirden die fiihrenden Kreise unscrer Gegner nicht selbst davon iiberzeugt sein, daO der Wirtschaftskrieg iiach dem Kriege ein Unding ist, so hatten sie doch nicht gerade die- jenigen Verbindungen bestehen lassen, auf denen die deutsche Technik so erfolgreich ins Ausland eingedrungen ist und sich dort festgesetzt hat. Wir miissen und diirfen deshalb erwarten, daB mit dem FriedemchluB die patentrechtlichen Grundlagen fiir den deutschen Wettbewerb auf dem Weltmarkt voll wieder hergestellt und weiter ausgebaut werden!

Aber noch nach einer anderen Seite hin bietet vielleicht das Patentwesen die Grundlage fur eine bestimmte Klarung der Ver- haltnisse nach dem Kriege, ja vielleicht fur eine neue Weltanschau- ung. Ich meine hier in 'dem Sinne, daB gerade das Patentwesen dem Techniker ganz im allgemeinen einen Weg bietet, an Stelle oder neben der heutzutage noch in der Welt alleingiiltigen juristisch- philologischen Denkweise die sashlich-ansrhauliche Denkweise des Naturwissenschaftlers wenn auch nicht zum Siege, so doch zur ge- biihrenden Geltung zu bringen. Das Patentwesen gibt namlich dem Techniker am besten die notige Schulung und Erziehung z u m logischen Denken, verniittelt ihm also die unbestreitbaren Vor- ziige jener anderen Denkweise, wobei sein durch die unerbittliche und doch wieder so heilsame Praxis anerzogener Wirklichkeitssinn ihn davor bewahrt, sich in deren Abgriinde zu verlieren. Welchen An- teil hat nun bisher diese Denkweise am politischen Leben?

Wohin wir jetzt sehen, sind als Leiter der Politik unserer Gegner, ich denke hier vornehrnlich an Frankreich und England, Advokaten tatig, und der game Wust vonNoten, Orders in council usw. atmetdoch unverkennbar etwas von der Weltfremdheit, von der sich nun einmal diese Denkweise nicht ganz frei machen kann. Wiirde es die Regie- rung der Vereinigten Staaten von Amerika gewagt haben, uns und der Welt gegeniiber die Behauptung aufzustellen, sie sei ,,neutral'' gewesen, wenn sie nicht hatte damit rechnen konnen, da13 diese formale Denkweise ziirzeit noch schlechthin die alleinherrschende in der Welt ist? Gerade an diesem Beispiel mochte ich die Ver- schiedenheiten dieser beiden Denkweisen darlegen: auf rein philo- logisch-juristischer Grundlage stehend, schif -4merika einen Begriff ,,Neutralitat", wonach derjenige neutral sei, der erhijtig ist, beiden kriegfiihrenden Parteien g1eichermaBen fur die Portsetzung des Kampfes Waffen und Munition zu liefern. Von der Tatsache, daB es praktisch gar nicht in der Lage war, dem einen der Kriegfiihrenden, niimlich uns, die ,, Segnungen" dieser Neutralitiit zuganglich zu machen, nahm man keine Notiz, denn dieser selbstgeschaffene Begriff l aBt wie ein Paar Scheuklappen die Wirklichkeit rechts und links nieht sehen.

Ganz anders nirnmt der Naturwissenschaftler, zu dem natiirlich der Techniker in erster Linie gehort, zu dieser Prage Stellung. Naeh dem guten alten Bibelwort: ,,An ihreii Friichten sollt Ihr sie er- kennen", geht er von den Egebnissen aus, d. h. der C h e d e r macht seine Analyse, der Ingenieur nimmt sein Diagramm. Auf den hier vorliegenden Fall iibertragen, wiirde die sachlich-anschauliche Be- h i l u n g dea Verhaltens von Amerika zu dem Endergebnis kommen miissen, daB praktisch die einseitige Waffenlieferung von Amerika schon vollig gleichbedeutend war rnit einer Anteilnahme am Kriege gegen uns, so daB a m diesem Endergebnis heraus eine ,,Neutralitat" nicht anerkannt werden kann; der Naturwissenschaftler ist nicht in der Lage, sich rnit schonen .Worten und kiinstlich konstruierten Be- griffen iiber die Macht der Tatsachen hinweg zu helfen.

Fast mit Gewalt hat das dern alten romischen Recht vollkommen fremde Erfinderrecht die in der alten Denkweise erzogenen Juristen dazu gezwungen, sich in etwa anzupassen, und es mu13 hier betont werden, daB geradc unser Reichsgericht in diesem Rime ganz her- vorragende, von voller Erfassung dieses Geistes zeugende Ent- scheidungen hat ergehen lassen. Deutwhe Wissenschaftlichkeit und deutsche Grundlichkeit hat, das fur unser Vaterland noch verhaltnis- maDig junge Patentwesen zu einer Bliite gebracht, die hoffen la&, daB von uns aus sich cine Befruchtung auch iiber die ganze Welt erstrecken wird. Da ist es denn mit Aufgabe des deutschen Tech- nikers, dafiir zu sorgcn, daB auf diesem Wegc auch seine ehrliche und auf der Wirklichkeit sich griindende Denkweise zur berechtigten Geltung kommt, und in diesem Sinne ist vielleicht zu hoffen, da13 noch einmal das Wort Wahrheit wird: ,,Und es sol1 an deutschem Wesen noch einmal die Welt genesen."

[A. 34.1

Ein neuer Apparat zur Ermittlung von Methan in der Bergwerksluft.

G. A. B u r e l l , der Chefchemiker des amerikanischen Bureau of Mines, demonstrierte vor dem amerikanischen Coal Nining Institute einen von ihm kon- truierten Apparat zum Ermitteln des CH,-Gehaltes in der Bergwerksluft. Das Prinzip des Apparates beruht auf der Volumverminderung infolge der Verbrennung von Methan; die Genaujgkeit erreicht O,l%. Der Apparat wiegt 1,4 Pfund; die Bestimmung dauert 2 Minuten. Zum Verbrennen notiger Strorn wird von der Batterie der elektrischen L a m p gewonnen, die jeder amerikanische Bergmann mit sich fiihrt.. Der Apparat kann nicht nur fiir CH,-Bestimmune, son- dern auch fur die Ermittlung von Gasolin, Wasserstoff und anderer

des Apparates enthalt dementapre- chend 4 Einteilungen. Der Apparat von B u r e 11 (siehe Figur) besteht aus 7 Teilen: Aluminiumteilen X und Y, Messingroln A, starkwandigem Glasrohr C, Aluminiumskala 0, Me~singreservoir Hund Messingdeckel P mit einem Platindraht I!'. Im Deckcl befindet sich ein Vcntil V, daneben zwei Klemmen M und X. Durch das Fensterchen E kann man sehen, wann der Platindraht gliihend wird. I m gro13en ganzen besteht der Apparat aus einem Rohr mit zwei Schenkeln A I nd C, welche bei B eine Verbindung haben. Die Be- stimmung wird wie folgt ausgefiihrt: Nach dem Abschrauben des Deckels P wird der Amarat mit Waseer

Gase benutzt werden. Die Skala V

H

gefiillt, bis der Wasserstand den 0- Punkt S In dem Schenkel C eneicbt; ebenso hoch wird sich das Wasser in dem anderen Schenkel A einstellen, und zwar unterhalb desplatindrahtes.

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Das VL ntil V wird geoffnet. Durch daa leke Einblaaen in den bei R befestigten Gummischlauch wird das Wasser etwas verdrangt, wo- durch eine Lidtprobe genommen werden kann. D a m wird die Luft mittels des Platindrahtes zum Verbrennen gebracht, was im Laufe von 11/2 Minuten als vollstiindig fertig betrachtet werden kann. Durch dns Verbrennen von Methan nach der Gleiehung CH, + 0, = CO, + 2 H,O, wobei 3 Volumina des Gases nach der Reaktion nur 1 Volurnen liefern, weil das Wasser sich infolge der Kiihlung konden- siert, steigt das Wasser im Rohr hoch, und man kann dann denMethan- gehslt direkt an der Skala ablesen. (Coal-Age 9, Nr. 4 [1916].)

Li. [A. 25.1

Zuschrift an die Redaktion. Die Abhandlung von K. W o 1 f (Angew. Chem. 30, I, 80 [1917])

ruft mir eine Beobachtung ins Gedachtnis zuriick, die ich gelegentlich von Garungsversuchen mit Melasse machte.

Die gewiinschte Bakterienbildung wurde sofort gehemmt oder unterblieb vollstandig, wenn freies Alkali zugegen war. Das diirfto bekannt sein.

Da ich damals vie1 mit Jodtitrierungen beschaftigt war und die geringe Haltbarkeit der S t a r k e 1 o s u n g e n auf die Umwandlung der Starke durch Bakterieneinwirkung zuriickfiihrte, iibertrug ich die genannte Beobachtung hierauf mit dem erwarteten Erfolge, da13 der Zusatz von wenigen Tropfen freien Alkalis (z. B. NaOH), welche die Jodtitrierung nicht beeintrachtigen, geniigt, urn Starkelosungen unbegrenzt haltbar zu machen.

Das umstandliche Sattigen mit Salz und Filtriercn bleibt auf diese Weise erspart.

Ich glaubte in1 allgemeinen Interesse der Analytiker diese Beob- achtung zur Kenntnis bringen zu sollen.

Dr. Pollitz, z. Z. im Felde. rzu A. 14.1 .- 4

Verlag von 0 t t o 9 P am e I, Leipa . - YerantwortUcber Redakteur Prof. Dr. B. R a I o o w , Leipzig. - Spamersche Buchdruckerei in Leipzlg.