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vm. Eina neue Vorrichtung, sur Abhiiye bei )$tier- hafttent Sehen, YO n JOSEPH SKINNER, Esq. *) Ich kam im Sommer 1808 nach Malta, und frhr bald faud ich, dars mein Geficht, das fchon ge- fchwiicht war, auherordentlich rchnell abnahrn, diirch den Rarken GIanz deuLichts, den die weifsen Oberfliichen zuruckwerf'en) von denen man dort iiherall umgeben ill. Denn die HSuk und Mauern find dort von Stein, urid der Boden der Idel gross- tentheils FelTen, auf dem nur hier und da einige griine Flichen , dem Ange wohlthuend, errcheinen. Nach zwei Jahren war mein Geficht To I'chlecht ge- worden (Jo obfccured), dafs ich ljekannte gana in der Nghe nicht mehr erkennen konnte; ich fand aber, dab, wenn ich durch ein kleines Loch in ei- lier diinnen Mefallplatte fah, die ich diclit vor dns Aage hielt, die fjegenliznde fich mir So Scharf he- .) Frei ausgezoqea am Tillochs pl$lof. Vagaz. J. 1845 von Gill, ert.

Eine neue Vorrichtung, zur Abhülfe bei fehlerhaftem Sehen

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Page 1: Eine neue Vorrichtung, zur Abhülfe bei fehlerhaftem Sehen

vm. Eina neue Vorrichtung, sur Abhiiye bei )$tier-

hafttent Sehen,

YO n

J O S E P H S K I N N E R , Esq. *)

Ich kam im Sommer 1808 nach Malta, und frhr bald faud i c h , dars mein Geficht, das fchon ge- fchwiicht war, auherordentlich rchnell abnahrn, diirch den Rarken GIanz deuLichts, den die weifsen Oberfliichen zuruckwerf'en) von denen man dort iiherall umgeben ill. Denn die H S u k und Mauern find dor t von Stein, urid der Boden der I d e l gross- tentheils FelTen, auf dem n u r hier und da einige griine Flichen , dem Ange wohlthuend, errcheinen. Nach zwei Jahren war mein Geficht To I'chlecht ge- worden (Jo obfccured), dafs ich ljekannte gana in der Nghe nicht mehr erkennen konnte; ich fand aber , d a b , wenn ich durch ein kleines Loch i n ei- lier diinnen Mefallplatte fah, die ich diclit vor d n s Aage hielt, die fjegenliznde fich mir So Scharf he-

.) Frei ausgezoqea a m Tillochs pl$lof. Vagaz. J. 1845 von

Gill, ert.

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grinzt zeigten, d d s icti fie an beiden Enden der Strake, in welcher ich wohnte, deutlich erkeiiueii konrite. Mittelft des kleineti Theils des SLrahlen- kegels, welcher auf diefe Art allein in dos Avge gelaugt, fehe ich die Gegenftitide in jeder Nahe utid Ferne fchnrf, mit verhdtnifstniifiiger Grofse ; z. B. fehr kleinen Uruck, \Venn ich ihn dicht VOL'

dcrs Auge holle, fehr vergrofsert, nach den wobl- bekqniiten Gelktzen der Optik. Und da ich ihn auch;.deutlich in der Entfernung Tehe, 14 belitzt dann mein Auge dqs Vermogen, die Strahlen nocli der Entfernung der Gegenftiinde, fkirkei. oder lchwiicher au brechen.

So oft ich mich dieres Hiiifsmittels bediene, he- merke ich, dafs ich unmi~telbar darauf die Gegen- ItEnde fcharfer fetie, als fonlt. Der Grund davon liegt glaiibe ich, darin, diifi, wenn ich eine Zeit lang bei fchwacliem und reinem Lichte gefehen ha- be ? ich den hellen Glanz beil'er ertrageti konn, als Venn ich demfelben immerfort ausgeretzt bin. l l e i dem Gebrouche convexer Brillen, oder Ton vergri;- fsernden GlEfern, findet dlrs Umgekehrte halt; da fie das Licht concentriren , To erlbheinen unmittel- bar nach dern Gebrauch derfelben, die urriliegen- den Gegenfiiinde minder Jeutlich als foul3 *). lu

'> Nach dcm, wns Herr Skinner vorhin an!Virt, follta man

den Nangel frines GeIichts in grober Kurzfichtigkeit &hen j

dann kannte er aber durch convexe Brillen (conuer h e d o -

cZw, oz magnifrrs, wie e8 flier ausdrucklich beifst ) , doch wohl niclits fchen. Unmittclbar, nachdrm dns Augo an wc-

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[ So8 3 dicfer fiinficht'lonkn iicli die metalleiien Brillen *) als Erlialter des GeIictits betrachten , anablii'ngig won den varltiii erwiillnlen Vortheilen. Nnch mei-

iler Zururkkunl't in England h a t der Optikcr 'I'h o- m a s J o n c s ( ('haring CYqfl'No. 62.1 ein Paar ver- &ide rliche Met a 1 1 - l3 r i 1 I e ti (a cZ;uJ/2ing 71tehZl Ec fp ec-

t a c h s ) zu Stande gebraclit, iuiltellt welcher er den Ahl'tnnd der Pupilleu bcider Augen vori ciliarider inifst; To dal's er das lnfirunient fur eines Jcdeti Be- diirfnirs einrichten Bann, To dafs inan init beideti Augen iibereinfiinimender fehe. Lndem durch die

nig 1,icht gew811at is, kann cs M i r helles LIcllt kllwerlicll

beITer als fonfi crtragen, Wahrfchernlich licgt d r r Grund des

beITern Seliens unrnittelbar uach dem Sehen durch das klrinc

Lorti darin, dars cins Auge Gch genau fur die Gegenliinde ein-

yerictrtet Iintte, und nun fur die verwirreuden Siralilen, welclle

V O J I der Axe der Kr~kal l I ruIk weitcr a $ , als (lie (lurdl cias

kleine Loch Iiiitdurchgcbenden , auf die Kryrtal1li:de fiillcn,

weniger ernpfindlich war. Beim Sehen durcli couvexe BriI-

len mut'ste iich das Auge Cur mSglichfi m h e Ge;eniiiillde

einrichten , konnte alfo enttirnte gleicli darauf noch weolgcr

rlr foul't erkennen. Gi l l .

**) ,nt.taZlicfiectacles. Die Englander bezeichnsn a l ie Iiifrrii-

inrnte , welche die Brillenform hahen, unrl wie die Brillen

gebmuclt werden , ruit dem Wort J$ectucIes. Die eigenili-

chan Brillen find convex Spectacles, die Brillrn - I . o r g ~ ~ t ~ e a

(wie ich Ge ucnne) concave fpeclacles, und bier heiSt ga r ei-

ne BrillsufaEung mit ruuden Metallplatterl, die i l l der Mttte ein

lileines Loch Iiaben, rfiltt drr Glser, (analog den Sclinre-Augeq

der Lapplinder) eiue Metall - Brillc metuliic JiJectcLZC, G.

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c 309 I kleine. O e f h u n g nur eiri 'rheil der direclen SLra!ijetr i n das Augc kBmmt, h o t die hefondere Brl'chaRew heit eines m a tigelliahe n Gelicli 1s weiter lie i nen Ein- flufs, da die Vorrichtung Kurzfichtigen, deren Ao- gc zii couvex iR, und FernLichtigen, deren hryltall- l i n k ZU flach gemord-eri ilk, $e ichmi l ig zulhgt.

I n den Fiilleri, melche uns bis jetzt vorgekom. meu find, hoben fich die Metall-.8rilleii riocli irn- mer iufserlt wirkl:dm gezeigt. 111 drei k'illen, bei welchen Hohlpl~l'er keiiic IJiife leifieten, feteten fie die Augen i r i deri Stand, Gegeiiliaiidc deullicfi .zu erkenncn. Icli zweifle nicht , clafs bei ferricrii Ver- I'uchen illre Anwendbarkeit ficli aoch griilser zeigen wird. Hl~ifig find die beiden Angpn von ganz ver. fchiedener Hefchaffenhcit, und in diel'ern Palle diirften Metall- kirillcn fie i n 3leichmil;igen Ge- brauch bringen. Ueirn Srchirlea ift die Pupille izleiff verdreht und liegt zu weit feitmirts; in eitier Me- tall-Brille mufs u l r o dos Loch fdr dos fchieleiide Auge aufserhnlb des Mittclputihts der Plotte, I t i t - mPrts angebraclit werdcii. Nahcrt man die[& Loch allmiihlig dern Centrum , l o wird ficli wahrfclleitl- licli die Pupillc endlirli a n die riclitigo SLetliirig gc- wiilirien , durch itir Heiii*oberi clas Liclit zu gewiti- nen; und dcr der Selincrvi> dnrcl ! die Ver drehuiigen iinmcr etwas aogegi in'crt ilk, w i d er, I'u wie al1ni;ih- lig die PupiIle die reclite L3ae aui~in?: i i t , L'eirien 'l'on w i d e r e rha~teo . Es verl'tcii~ licli, dirli in dic- retn P a l l die Rle ta l Ip ln t te \o r dtin ii iciit L-trieieri- den Auge gar kciri Loch haben dari'; dctgegen fiir

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die, welche rnit beideii Augen Ghielen, zweier ex- centrifcher Liicher bedarf.

Aucli als Stellvertreter eines einzclnen Augen- glares, iR eine Metallplatte rnit einein kleinen Loch voti Nutzeii, wenn man Licht genug hat, wic das im Freien imrner der Pall ill, Sie hat den Vorzug der Dauer, Ja fie nicht zerbrichl, und 1iGt Gch bei monchen Fehlern des Schens anwenden , bei wel- chen lieiii Augenglas bilft.

Eiuc Unbequamlichkeit der Metall- Brillen iR die Kleinheit des Gelichtsfeldes, a n das man fich erR gewohnen mufs. N u r wo hinliitiglich vie1 Licht ilt, find fie brouchlar; diefes Licht aber mildcrn lie und erhalten dadurch das Gelicht, wenn es von e u grobern Glanee leidet. Die, deren Gelicht rnit der Zeit 1el1r abgenommen hat, I'ollten Gch bei lebr hellern Lichte iminer diefes LichtfchwSchenden RPittels hedielien , urn den optilchen Nerven nicht rioch mehr zu I'chwichena In den Sudliindern, wo zu helles Licht herrrcht, gewiihren die Metall -Bril. len vor gefirbten GIXern, den doppelten Vortheil, dafs man die GegenltGnde rnit ihren naturlichen Farbeii fielil, und dafs das zu viele Licht, welches das Auge fo michtig angreift und fchw;icht, gank abgelial t en wird,