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2. Analyse yon Materi~lien der Industrie, des Handels und der L~ndwh'tschaft 71 zwischen 96 und 107%. -- Arbeitsweise. Zur Abtrennung der fliichtigen Halogen- verbindunge11 wird die yon L. L. RAiSEr 1 beschriebene Apparatur verwendet. N11r werden die zur Absorption dienenden 2 P~ligot-t~ohre mit je 6 ml chlorfreiemn Dioxan-~thanolamingemisch (5: 1) besehickt und auf 5--10~ gekfihlt. Man leitet 1 Std ]ang einen Luftstrom fiber die Getreideprodukte, spfilt dann den Inh~lt der P6]igot-Rohre in einen 125 nil-Sc]fliffkolbe11 und wgscht niehrmals mit je 4 ml ~thanolamin nach. Hierauf kocht man 1 Std am l~fickfluB (bei Abwesenheit yon ~thylendichlorid u11d -dibroniid ist dies nieht notwendig), setzt nach Abkfihlen 0,2 g (mit ~ther abgespfiltes) Natrium hinzu und kocht weitere 30 rain. Dann neu- tralisiert man den Inhalt des Kolbells mit Salpetersgure ( i : 1), ffigt duvon noch einen UberschuB vo11 5 ml zu und filtriert nach Zugabe einer geniessenen Menge 0,0211 AgNO3-L6sung. Das Filtrat wird mit 2 ml gesatt. Ferrialaun-IndicatorlSsung ver- setzt und mit 0,02n l~hodanidlSsung zurficktitriert. Die Berechnung yon CCI 4 and C~I-I4C] 2 erfolgt wie in einem vorhergehenden Referat angegeben. Ist C2H4Br 2 vor- handel1, so fiihrt man auch eine Bromidbestimmung dureh (vgl. S. 70). G. KAINZ Die Bestimmung des Gesamtbroms in mit MethyIbromid oder ~thylendibromid behandelten landwirtschaftlichen Produkte11 gelingt 11ach D.A. MAPEs und S. A. SE~ADE~2, i11deni man die Bromide mit ~thanolamin hydro]ysiert und 11ach Abdanipfen des Alkohols den l~fickstand mit Natrillmhydroxyd und Natriumper- oxyd verascht. Der Bromgehalt wird dann nach einem St~ndardverfahre11 bestinimt. - - Aus~i~hrung. 1. Mit .~thylendibromid behandelte Materialien. 5 g der Probe werden mit 20 ml Alkohol und 5 ml Athallolamin versetzt 11nd 3 Std am RfickfiuBkfihler im Wasserbad gekocht. Die LSsung spfilt nian mittels Alkohols in einen 100 ml- Iqickeltiegel, versetzt mit etwa 5 P]gtzchen NaOtt, dampft den Alkohol im Dampf- bad ab, setzt 10 g t'estes NaOH zu, erw/~rmt erst vorsichtig und erhitzt dann im Muffelofen lallgsam auf 600~ Zur besseren Oxydation der organischen Anteile setzt man etwas H202 zu. Nach dem Abkfihlen lSst man die Sehmelze in 75 ml W~sser, neutralisiert teilweise mit 50 ml 611 Salzsgure, kocht zum Vertreiben der Peroxyde und engt die LSsung auf 100--125 ml ein. AnschlieBend filtriert man, stellt mit 611 Salzsgllre und 20~o iger INatronlauge den pmWert auf den Umschlagspunkt yon Methylrot ein, versetzt mit 5 ml NaIt:POt-LSsung und 5 ml HypochloritlSsung und kocht 1--2 mill auf. Dann ffigt man 5 nil NatriumformiatlSsung 3 hillzu, kocht 2 rain und verf/~hrt weiter 11aehs. Mit den Chemikalien ist ein Blindversuch an- zustellen. -- 2. Mit Methylbromid behandelte Proben. 5 g der Substanz (25 g bei Material mit fiber 80~o H20) versetzt man in einem 100 ml-Nickeltiegel mit 25 ml einer LSsung, die durch LSsen vo11 37 m] Jithanolamin und 7,9 g NaOH in 1 1 A1- kohol hergestellt wordei1 ist, und lgBt mindestens 2 Std stehen (am besten fiber Nacht). ])ann vertreibt man den Alkohol ini D~mpfbad und verf/~hrt welter wie unter 1 besehriebe11. -- Beleganalysen zeige11, dab zwisehen 80--90~o der zu- gesetzten Mengen wiedergefullden werden. -- Anorganisches Bromid bestimnit man direkt nach der iViethode yon S.A. Sm~ADER, A.W. BESI:s und V.A. STEIqGER 4 . H . ZIiVLM:ER Eine schnelle flamnienphotometrische Kupferbestimmungsmethode wird yon 1-I. F. MASSEY 5 ffir die Untersuchung von !Pflanzengewebe vorgeschlagen. Etwa 1 j. Assoc. off. agric. Chemists 40, 175 (1957); vgl. diese Z. 159, 69 (1957). 2 j. Assoc. off. agric. Chemists 4:9, 189--191 (1957). The Dow Chem. Comp., Midland, Mich. (USA). 3 Vgl. MAins, D. A., und S. A. S~AD~,~: J. Assoc. off. agric. Chemists 49, 180 (1957); vgl. diese Z. 159, 70 (1957). Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 14, 1 (1942). An~]yt. Chemistry 29, 365--366 (1957). Univ. Lexington, Ky. (USA).

Eine schnelle flammenphotometrische Kupferbestimmungsmethode

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Page 1: Eine schnelle flammenphotometrische Kupferbestimmungsmethode

2. Analyse yon Materi~lien der Industrie, des Handels und der L~ndwh'tschaft 71

zwischen 96 und 107%. - - Arbeitsweise. Zur Abtrennung der fliichtigen Halogen- verbindunge11 wird die yon L. L. RAiSEr 1 beschriebene Apparatur verwendet. N11r werden die zur Absorption dienenden 2 P~ligot-t~ohre mit je 6 ml chlorfreiemn Dioxan-~thanolamingemisch (5: 1) besehickt und auf 5--10~ gekfihlt. Man leitet 1 Std ]ang einen Luftstrom fiber die Getreideprodukte, spfilt dann den Inh~lt der P6]igot-Rohre in einen 125 nil-Sc]fliffkolbe11 und wgscht niehrmals mit je 4 ml ~thanolamin nach. Hierauf kocht man 1 Std am l~fickfluB (bei Abwesenheit yon ~thylendichlorid u11d -dibroniid ist dies nieht notwendig), setzt nach Abkfihlen 0,2 g (mit ~ ther abgespfiltes) Natr ium hinzu und kocht weitere 30 rain. Dann neu- tralisiert man den Inhalt des Kolbells mit Salpetersgure ( i : 1), ffigt duvon noch einen UberschuB vo11 5 ml zu und filtriert nach Zugabe einer geniessenen Menge 0,0211 AgNO3-L6sung. Das Fil trat wird mit 2 ml gesatt. Ferrialaun-IndicatorlSsung ver- setzt und mit 0,02n l~hodanidlSsung zurficktitriert. Die Berechnung yon CCI 4 and C~I-I4C] 2 erfolgt wie in einem vorhergehenden Referat angegeben. Ist C2H4Br 2 vor- handel1, so fiihrt man auch eine Bromidbestimmung dureh (vgl. S. 70). G. KAINZ

Die Bestimmung des Gesamtbroms in mit MethyIbromid oder ~thylendibromid behandelten landwirtschaftlichen Produkte11 gelingt 11ach D .A. MAPEs und S. A. SE~ADE~ 2, i11deni man die Bromide mit ~thanolamin hydro]ysiert und 11ach Abdanipfen des Alkohols den l~fickstand mit Natri l lmhydroxyd und Natriumper- oxyd verascht. Der Bromgehalt wird dann nach einem St~ndardverfahre11 bestinimt. - - Aus~i~hrung. 1. Mit .~thylendibromid behandelte Materialien. 5 g der Probe werden mit 20 ml Alkohol und 5 ml Athallolamin versetzt 11nd 3 Std am RfickfiuBkfihler im Wasserbad gekocht. Die LSsung spfilt nian mittels Alkohols in einen 100 ml- Iqickeltiegel, versetzt mit etwa 5 P]gtzchen NaOtt , dampft den Alkohol im Dampf- bad ab, setzt 10 g t'estes NaOH zu, erw/~rmt erst vorsichtig und erhitzt dann im Muffelofen lallgsam auf 600~ Zur besseren Oxydation der organischen Anteile setzt man etwas H202 zu. Nach dem Abkfihlen lSst man die Sehmelze in 75 ml W~sser, neutralisiert teilweise mit 50 ml 611 Salzsgure, kocht zum Vertreiben der Peroxyde und engt die LSsung auf 100--125 ml ein. AnschlieBend filtriert man, stellt mit 611 Salzsgllre und 20~o iger INatronlauge den pmWert auf den Umschlagspunkt yon Methylrot ein, versetzt mit 5 ml NaIt:POt-LSsung und 5 ml HypochloritlSsung und kocht 1--2 mill auf. Dann ffigt man 5 nil NatriumformiatlSsung 3 hillzu, kocht 2 rain und verf/~hrt weiter 11aeh s. Mit den Chemikalien ist ein Blindversuch an- zustellen. - - 2. Mit Methylbromid behandelte Proben. 5 g der Substanz (25 g bei Material mit fiber 80~o H20) versetzt man in einem 100 ml-Nickeltiegel mit 25 ml einer LSsung, die durch LSsen vo11 37 m] Jithanolamin und 7,9 g NaOH in 1 1 A1- kohol hergestellt wordei1 ist, und lgBt mindestens 2 Std stehen (am besten fiber Nacht). ])ann vertreibt man den Alkohol ini D~mpfbad und verf/~hrt welter wie unter 1 besehriebe11. - - Beleganalysen zeige11, dab zwisehen 80--90~o der zu- gesetzten Mengen wiedergefullden werden. - - Anorganisches Bromid bestimnit man direkt nach der iViethode yon S .A. Sm~ADER, A . W . BESI:s und V.A. STEIqGER 4 . H . ZIiVLM:ER

Eine schnelle flamnienphotometrische Kupferbestimmungsmethode wird yon 1-I. F. MASSEY 5 ffir die Untersuchung von !Pflanzengewebe vorgeschlagen. Etwa

1 j . Assoc. off. agric. Chemists 40, 175 (1957); vgl. diese Z. 159, 69 (1957). 2 j . Assoc. off. agric. Chemists 4:9, 189--191 (1957). The Dow Chem. Comp.,

Midland, Mich. (USA). 3 Vgl. MAins, D. A., und S. A. S~AD~,~: J. Assoc. off. agric. Chemists 49, 180

(1957); vgl. diese Z. 159, 70 (1957). Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 14, 1 (1942). An~]yt. Chemistry 29, 365--366 (1957). Univ. Lexington, Ky. (USA).

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72 Bericht: Spezielle analytische Methoden

5 g Pflanzengewebe (nicht mehr als 200 ttg Xupfer enthaltend) werden zu- sammen rnit 40 ml Salpetersaure in ein 400 rnl-Becherglas gegeben. Wenn die Schaumbildung aufhSrt, wird das Beeherglas zugedeekt und fiber Nacht auf einer mg~ig erw~rrnten elektrisehen Platte bis zur Trockne gebracht. Fails viel verkohlte Substanz zm~ickbleibt, rnuB dieser Vorgang wiederholt werden. Dann werden 20 ml Salpetersaure und 5 ml Perchlorsaure zugegeben und das Ganze bei starker Erwarmung fast vSllig eingedarnpft. Verkohlt Material beim Sieden der Perehlorsaure, so rnul~ noch rnehr Salpetersgure zugesetzt werden. Naehdem alles eingedampft ist, last man abkiitflen, gibt 20 ml I n Salzsaure zu und laBt das Ganze eben aufsieden. Danach spiilt man mit Wasser in einen 500 ml-Sehiitteltriehter, so da~ sieh ein Volurnen yon etwa 200 ml ergibt und sehfittelt aus dieser LSsnng das Xupfer mit 10 ml einer DithizonlSsung (0,5 g/I) in einem Chloroforrn-Xerosingernisch (1 : 1) aus. Die organisehe Phase rnit dern Kupfer bleibt, urn Verhste durch Verdunsten zu verrneiden, bis unrnittelbar vor der flarnrnenphoternetrischen Bestirnrnung im Schiitteltriehter. Etwa 2 rnl der orga- nischen Phase werden zur flarnrnenphotometrisehen Bestfinrnung rnit dern Beckman- DU-Flarnmenphotometer herangezogen. Gemessen wird die Intensitat tier Cu-Linie 324,8 m# mit einern Multiplier bei 0,3 rnm Spaltbreite. Zur Anregung benutzt der Verf. eine Xnallgasflarnme rnit 0,18 at I-I~-Druck und 1,4 at 02-Druck. Die auf- gestellte Eiehkurve erstreckt sich fiber den Bereich yon 0--200 #g Kupfer. Ver- gleichsanalysen mit der Carbaminatmethode ergeben eine gute i3bereinstimmung. Die relative Standardabweiehung wird mit ungefghr 2% angegeben.

F. I~OSEiNDAHL Zur Bestimmung yon ~pfels~inre in Pflanzenmaterial haben A. E. GOODBA~

und J. B. STA~K 1 eine Schnellrnethode ansgearbeitet. Die. Xpfelss wird nach einern bereits friiher zur ]3estirnrnung Yon Milchs~ure angegebenen Verfahren 2 aus dem w~Brigen Pflanzenextrakt durch Ionenaustauschchrornatographie isoliert und im Eluat nach Reaktion mit Schwefels~ure und 2,7-h'aphtholdiol colorirnetrisch bestirnmt. - - Arbeitsweise. 2 Austauschers~ulen aus Borsflicatglas (Lange 20 cm, ~uBerer ~ 14 rnrn) werden hintereinander geschaltet. Die obere Sgule dient Ms Xationenaustauscher und wird rnit 10 nxl einer wS, Brigen Aufschlamrnung yon Dowex 50 (H-Form, 60--100 mesh) beschickt, die untere S~ule ist rnit 10 rnl einer w~Brigen Aufsehlgrnrnung yon Amberlite IRA-400 (COs-Form , 60--80 mesh) be- packt. Ein aliquoter Tell der ProbelSsung mit nicht mehr als 3 Milli~quivalenten an Gesarnts~ure und nicht weniger als 0,008 MlUigquivalenten an )~pfels~ure wird auf die obere Sgule gebracht. Nachdem die LSsung beide Si~ulen durehlaufen hat, wird 3real mit je 10 ml Wasser nachgewaschen. Man entfernt den Kationenaustauscher, wgseht den Anionenaustauscher noeh 3real rnit je 10 rnl Wasser und eluiert Milch- s~ure, Glykol- und Glyeerinsgure rnit 50 rnl 0,25 n (Ng4)2COs-LSsung. AnsehlieBend wird die )~pfelsgure mit 49 rnl 1 n (Ni'ia)2C0s-LSsung veto Harz gelSst, die LSsung fin 50 rnl-Mei3kolben aufgefangen und rnit Wasser zur 1Y[arke aufgeffillt. Ein all- quoter Teil (1 rnl) des Eluats mit einern J~pfelsguregehalt yon 5--80 #g wird irn Reagensglas (25• rnrn) vorsiehtig rnit 6,0 ml 96%iger nitratfreier Sehwefel- si~ure und 0,1 ml 2,7-Naphtholdio]15sung (1 g des Reagenses wh'd in 100 rn196%iger Schwefelsgure gelSst) versetzt. Man erhitzt das Reaktionsgerniseh 20 mill im sie- denden Wasserbad, l~Bt abkfihlen und bestirnrnt die Extinktion der erhaltenen FarbsalzlSsung bei 390 rn/~. Ein Blindversueh wird entsprechend durchgefiihrt (die BlindlSsung so]l nach dern Erhitzen farblos sein). Eine Eichkurve wird aufgestellt. Im Bereich yon 5--80 #g ~pfelsgure folgt die Kurve dem Beerschen Gesetz. Die Beleganalysen zeigen gute Ubereinstirnmung rnit den erwarteten Werten. Fehler

Analyt. Chemistry 29, 283--288 (1957). Dptm. Agrie., Albany, Calif. (USA). STANK, J. B., A. E. GOODBA~V and H. S. OWENS : J. Agric.Food Chem. 1,564 (1953).