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Math. Nsehr. 101,220-2Y2 (1981) Einige Bemerkungen uber Ringe mit Approximationseigenschaft Von MARIO ESTRADA in Habana (Cuba) (Eingegangen am 26. 10. 1979) Sei (A, m) ein lokaler Ring. A hat die Approximationseigenschaft (kurz A E AE), wenn stets folgendes gilt (vgl. [2]): Es seien Y = (Y,, . . . , Y,) Unbestimmte, F= (PI, . . . , F,) ein System von m Polynomen aus A[ Y] und ij= (ij,, . . . , jj,) E E (A")"(A" die Komplettierung von A) gegeben mit F(5) = 0. Dann existieren Y~,~EA, i= 1, . . . , n,, fur jede naturliche Zahl c mit F(y,,,, . . . , y,,J=O und yi,c- = & mod m'. Ausgangspunkt fur diesen Artikel ist das folgende Problem : Sei A AE, ist dann A"" (die strenge Henselierung von A) aus AE? Dieses Problem kann fur lokale Ringe A, die ihren Restklassenkorper enthalten (bzw. einen entsprechenden diskreten Rewertungsring) gelost werden. Weiterhin wurde in [2] die Frage gestellt, ob Ringe mit Approximationseigen- schaft exzellent sind. Die dazu in [2] erzielten Resultate fur zweidimensionale re- gulare lokale Ringe konnen auf normale ausgedehnt werden. 1. Die strenge Henselierung von Ringen mit Approximationseigenschaft 1.1. Satz. Sei AEAE ein lokaler noetherscher Ring, Alm=k, k s A und p= = Charakteristik von k. Sei weiterhin KI> k eine algebraisch separable Erweiterung und [K : Kp] <-, dann ist A@kK ein lokaler noetherscher Ring und aus AE. Reweis. K=lim k[a]. Sei Fm(T)~k[T] das Minimalpolynom von a, dam ist A@.,k[a]=A[T]/F, lokal und endlich uber A und hat damit die Approxima- tionseigenschaft (vgl. [2]). Sei AA=k[[Xl, . . . , X,]]/a, dann ist (A@.,k)^ [a] = =k[a] [[Xi, . . . , X,]]/a - k[a] [[X,, . . . , X,]]. Nun ist A@.,K=lim A@.,k[a] und Sei G=(G,, . . . , G,)E €(A@&) [YI,. . . , YN] ein Gleichungssystem und g=(jj,,. . . ,jjN), iji€(AmkK)" gegebenund G(I)=O. Nungibteseina,€K,sodaBdie GiCA@,k[ao] [Yi,. . . , Y,] sind. Wegen [2] hat der Ring B= : lim (A@,k)^ [a]=lim k[a] [[Xi, . . . , XJ]/ ak [a] [[X,, . . . , X,]] die Approximationseigenschaft (B^ = Es gibt also + UEK + uEK (A@.,K)^=K[[X,, . . . , X,]]/ aK[[Xi, . . . , X,]]. + --* EX aEE

Einige Bemerkungen über Ringe mit Approximationseigenschaft

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Math. Nsehr. 101,220-2Y2 (1981)

Einige Bemerkungen uber Ringe mit Approximationseigenschaft

Von MARIO ESTRADA in Habana (Cuba)

(Eingegangen a m 26. 10. 1979)

Sei ( A , m ) ein lokaler Ring. A hat die Approximationseigenschaft (kurz A E A E ) , wenn stets folgendes gilt (vgl. [ 2 ] ) : Es seien Y = ( Y , , . . . , Y,) Unbestimmte, F = (PI, . . . , F,) ein System von m Polynomen aus A[ Y ] und ij= (ij,, . . . , jj,) E E (A")" (A" die Komplettierung von A ) gegeben mit F(5) = 0. Dann existieren Y ~ , ~ E A , i = 1, . . . , n,, fur jede naturliche Zahl c mit F(y,,,, . . . , y,,J=O und yi,c- = & mod m'. Ausgangspunkt fur diesen Artikel ist das folgende Problem : Sei A A E , ist dann A"" (die strenge Henselierung von A) aus AE? Dieses Problem kann fur lokale Ringe A , die ihren Restklassenkorper enthalten (bzw. einen entsprechenden diskreten Rewertungsring) gelost werden.

Weiterhin wurde in [ 2 ] die Frage gestellt, ob Ringe mit Approximationseigen- schaft exzellent sind. Die dazu in [ 2 ] erzielten Resultate fur zweidimensionale re- gulare lokale Ringe konnen auf normale ausgedehnt werden.

1. Die strenge Henselierung von Ringen mit Approximationseigenschaft

1.1. Satz. Sei AEAE ein lokaler noetherscher Ring, Alm=k, k s A und p = = Charakteristik von k. Sei weiterhin KI> k eine algebraisch separable Erweiterung und [K : Kp] <-, dann ist A @ k K ein lokaler noetherscher Ring und aus A E .

Reweis . K=lim k[a] . Sei F m ( T ) ~ k [ T ] das Minimalpolynom von a , d a m ist

A@. ,k[a]=A[T] /F , lokal und endlich uber A und hat damit die Approxima- tionseigenschaft (vgl. [ 2 ] ) . Sei A A = k [ [ X l , . . . , X,]]/a, dann ist (A@.,k)^ [a] = =k[a] [[Xi, . . . , X,]]/a - k[a] [[X,, . . . , X,]]. Nun ist A@.,K=lim A@.,k[a]

und Sei G=(G,, . . . , G,)E € (A@&) [ Y I , . . . , Y N ] ein Gleichungssystem und g = ( j j , , . . . , j j N ) , i j i€(AmkK)" gegebenund G(I)=O. Nungibteseina,€K,sodaBdie GiCA@,k[ao] [ Y i , . . . , Y,] sind. Wegen [ 2 ] hat der Ring B = : lim (A@,k)^ [a]=lim k[a] [[Xi, . . . , X J ] /

ak [a] [[X,, . . . , X,]] die Approximationseigenschaft (B^ = Es gibt also

+ UEK

+ u E K

(A@. ,K)^=K[[X , , . . . , X,] ] / aK[[Xi, . . . , X,]].

+ --* EX aEE

230 Estrada, Einige Bemerkungen

y i , cEB, so daB G ( g , , c , . . . , yn-, ,)=O ist und g i , e ~ i j i mod mi. Seien fji,pCA@kk[aI] und ohne Beschrankung der Allgemeinheit zl=ao=a. Da A@kk[a] E AE ist, gibt es yi,eEAC3kk[a] rnit G(yl,, , . . . , y,,,)=O und yi,c=gi,c=& mod m e . Da ( A @ f i ) ^ noethersch ist und ABkKEAE, ist A @ & noethersch. Damit ist der Satz be- wiesen.

1.2. Korollar. Sei A wie in 1.1 ., dann ist Abh E AE. Beweis. Sei K der separable AbschluB von k, dann ist nach 1.1. A@&EAE.

A a k K ist streng henselsch und erfullt die Universaleigenschaft der strengen Henselierung (vgl. [l]), d. h. A"=A@&.

1.3. Satz. Sei A ein lokaler noetherscber Ring mit Approximatwnseigenschaft, R ein exzellenter henselscher diskreter Bewertungsring rnit Primelement t und folgen- den Eigenschaften:

(1) R s A und R/t = A/m = : k ( 2 ) Charakteristik R = 0 , Churakteristik k = p > 0 ( 3 ) Sei K der separable Abschlub won k, dann Gt [K : K p ] -= -. Dann ist Aah E AE. Beweis. Sei R die strenge Henselierung von R. Nach [l] ist R=lim R,, R.

eta1 uber R. Dann ist A @ RR, endlich uber A und hat damit die Approximations- eigenschaft. Sei A = (E) [[XI, . . . , X,]]/a (Cohenscher Struktursatz, vgl. [l]), dann ist (A@RR,)A=(R,)^[[Xl , . . . , X,] ] /a(R, )A[[Xl , . . . , X,] ] . Nun kann man analog zu 1.1 und 1 . 2 schlieBen, indem man ausnutzt, daB s m ( A @ I ~ R = ) * C A E ist (das folgt nicht direkt aus [ 2 ] , man kann sich aber leicht uberlegen, daB die Ringe lim R,[[X, , . . . , X,]] unter den oben gemachten Voraussetzungen eine Weier- straB-Kategorie, vgl. [ 2 ] , [4], bilden).

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- 2. Zur Exzellenz von Ringen mit Approximationseigenschaft

2.1. Satz. Sei A E AE ein zweidimenswnaler, normaler, lokaler IntegriWsbereich rnit einem RestklassenkBrper der Charakteristik 0, dann ist A exzellent.

Hinweis. Wenn p die Chamkteristik des Restklassenkijrpers k von A ist und p'0 und [k : kP] -=a, dann ist A exzellent, wenn A universell japanisch ist (vgl. [S]). Ringe mit Approximationseigenschaft sind stets universell japanisch (vgl. [ 2 ] ) . Fur diesen Fall ist daa Problem damit allgemein gelost.

Beweis v o n 2.1. Wir mussen zeigen, dal3 AA@.,Q(A) (&()=Quotienten- korper) und (Alp)^ @.,&(Alp) geometrisch reguliir sind fur jedes Primideal p c A mit der Hijhe 1. Letzteres ist klar, weil A universell japanisch ist (vgl. [I]). Es bleibt zu zeigen, daB A* mA&(A) regular ist, d. h., fur jedes Primideal p s k mit p fl A = 0 ist A; regular. Dazu zeigen wir, daI3 A^ normal ist, dann ist wegen p fl A = 0 die Hohe von p gleich 1 und damit A; regular.

2.2. Lemma. Sei A ein Integritatsbereich, A E BE. Dann ist A normal genau dann, wenn 8" normal ist.

Estrada, Einige Bemerkungen 231

Beweis. Wenn A^ normal ist, ist auch A normal (vgl. [2]). Sei A normal und zn+an-, xn-l +. . . +ao=O mit xE&(AA) und aicA^. Wir miissen zeigen, daS xCAn

Y ist. Sei x= - mit y, z C A ^ , dann ist 2

(1) y"+a,_,zy*-'+. . .+aOzn=O.

Nun betrachten wir die Gleichung.

(2) iiber A . Diese Gleichung hat wegen ( 1 ) eine Losung in A". Da ACAE ist, hat (2) Losungen ye, a,,,, z,(A fur alle natiirlichen Zahlen c mit y,=y mod me,

Yc =ai mod mc und z,=z mod me. Sei zc=- , dann ist 2,

Y"+ W1ZY"-l+ W2Z*Yn-2 + wozn= 0

z: +a, - 1,py + . . . + = 0 . Damit ist z , ~ A, da A normal ist. Nun ist y=x, * z mod me (da y, =xc * z, ist und yC=y mod me, z,=z mod m"). Wir betrachten die Gleichung y = X z uber A . Sei 6 eine SAE-Funktion von dieser Gleichung (d. h. eine Funktion 6 : N - N , N die na- turlichen Zahlen, mit der folgenden Eigenschaft : Wenn die Gleichung modulo rn*(') eine Losung in A^ hat, dann besitzt sie eine Losung in A^, die rnit der angenii- herten modulo me ubereinstimmt, vgl. dazu [2], [5 ] ) . Sei c = 6(1), dann ist y=zc - x

modm"", es gibt also ein ~ c A ^ mit y = z - 2 , d. h.-CA^. yzCAA. Damit iat das Lemma bewiesen.

2.3. Satz. Sei A CAE ein lokaler Ring der Dimension s 3 mit Restklussenk6rper der Claarakteristik 0 , dann ist der regullire Ort von A offen.

Bemerkung. I n [2] kann man diesen Satz ohne einschriinkende Voraussetzungen finden. Der Beweis ist dort jedoch unvollstandig. so daS das Problem allgemein ungelost ist.

Im Fall des Restklassenkorpers der Charakteristik p kann man analog zum Hinweis nach 2.1. Resultate erhalten.

Beweis v o n 2.3. Wegen [3] (Seite 246) geniigt es, folgendes zu beweisen: Fur jedes Primideal p C Spec A und jede rein inseparable Erweiterung K' von &(A&) gibt es eine endliche A-Algebra A', so daI3 (1) A I p S A ' s K ' und&(A')=K' ist und (2) der regullire Ort von A' eine nichtleere offene Menge enthiilt.

Sei p E Spec A, dann ist A/@ c A E und damit universe11 japanisch. Sei A' der ganze AbschluB von Alp in K' (einer endlichen Erweiterung von &(A/p)). Dann ist A' eine endliche Alp-Algebra (und damit aus AE) und normal.

Es genugt also, folgendes zu beweisen : Sei A C A E ein normaler lokaler Inte- gritlitsbereich der Dimension s 3 mit Restklassenkorper der Charakteristik 0, dann enthlilt der regullire Ort von A eine nichtleere offene Teilmenge.

Wenn A die Dimension 1 hat, ist das trivial. Wenn A die Dimension 2 hat, folgt das Resultat aus Satz 2.1., da bei exzellentsn Ringen der regulare Ort offen

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232 Estrada, Einige Bemerkungen

ist. Wenn A die Dimension 3 hat, schlieBen wir folgendermaBen: Sei P der singu-

lare Ort von A^. P ist nach [i] eine abgeschlossene Menge. Eei V = V(b) und 1 b =

=$i,n. . . n#, die Darstellung des Radikals von b als Durchschnitt von Prim- idealen. Da A und damit nach 2.2. A^ normal ist, haben alle p i die Hohe 2. Damit ist der singulare Ort von A^ endlich. Nun gilt nach [2], [4] : Ein Primideal p E Spec A liegt im singularen Ort von Spec A genau dann, wenn PAA im singularen Ort von A^ liegt. Damit ist der aingulare Ort von A endlich und der Satz hewiesen.

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Literatur

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[3] MATSUMURA, H., Commutative Algebra, New York 1970. [4] PFISTER, G., Die Approxirnationseigenschaft lokaler henselscher Ringe, Habilitationssclwift

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lnstituto de Muternatica, Cibernetica y Computation rlcadenria de Cieneias de Cuba Capitolio Nacional Habana, Cuba