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Einzuirkziiag cles Broms nuf EssigsZwe. Iieber (lie chemisehe Zusammensetzung cles Pikro- lichenius. 67 Alm s hat in der anf Eichen- und Ruclienrinden vor- kommeriden Flechte Vuriolnria amara, welche einen aus- serordentlich bittern Qeschmack besitzt, als bitteres Prin- cip einen krystallisirbaren Korper nachgewiesen nnd mit dem Name11 Pikrolichenin belegt. Prof. Dr. A. Vogel jun. hat aus der Vuriold?.ia amum nach der von h l m s angegebenen Methode, durch Ausziehen niit Alkoliol, das Pikrolichenin dnrgestellt. Das Pikroliclicnin stellt sich dar in klcinen, gut ausgebildeten, stark glhzenden lthoni- benoctaedern, die jedoch zur Pvlessung ihrer Winkel zu klein waren, von ungeinein bitterem Geschmack. Die von A I m s angegebenen Eigenschaften des Pikrolichenins hat V o g e 1 im Allgemeinen best&tigt gefunden. Nach einer von A. W u t h ausgefuhrten Elenientar- analyse ist die ZusammenseBung des Pikrolichenins in 100 Theilen: I. 11. Mittel C 54,70 56,OO 55,85 H 7,94 7,63 7,78 0 36,36 36,37 36,37.- Hiernach konimt dieser Korper nahezu ubercin mit dem von Qu evenn e analysirten Senegin (Polygalssaure), welches in 100 Theilen aus: C 55,7O H 7,53 0 36,77 bcsteht. Die emvirische Formel des Pikrolichenins entwickelt sich aus diisen Analysen in folgender Weise: berechnet gefunden I. 11. C6 = 36 55,38 55,70 56,OO H5 = 5 7,70 7,94 7,63 03 = 24 36,92 36,36 36,37 65 100,OO JO0,OO 100,OO. ~___ (N. Jakb. filr Pharm. Bd. 8. Heft 4.) I]. Einwirkung des Broms anf Essigsiiure. Wahrend nacli Hoffin ann (Journ. fii. prakt. Chem. Bd. 71. p.238) Hrorn bei 1000 und im Sonnenlichte auf 5*

Einwirkung des Broms auf Essigsäure

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Einzuirkziiag cles Broms nuf EssigsZwe.

Iieber (lie chemisehe Zusammensetzung cles Pikro- lichenius.

67

Alm s hat in der anf Eichen- und Ruclienrinden vor- kommeriden Flechte Vuriolnria amara, welche einen aus- serordentlich bittern Qeschmack besitzt, als bitteres Prin- cip einen krystallisirbaren Korper nachgewiesen nnd mit dem Name11 Pikrolichenin belegt. Prof. Dr. A. V o g e l jun. hat aus der Vuriold?.ia amum nach der von h l m s angegebenen Methode, durch Ausziehen niit Alkoliol, das Pikrolichenin dnrgestellt. Das Pikroliclicnin stellt sich dar in klcinen, gut ausgebildeten, stark glhzenden lthoni- benoctaedern, die jedoch zur Pvlessung ihrer Winkel zu klein waren, von ungeinein bitterem Geschmack. Die von A I m s angegebenen Eigenschaften des Pikrolichenins hat V o g e 1 im Allgemeinen best&tigt gefunden.

Nach einer von A. W u t h ausgefuhrten Elenientar- analyse ist die ZusammenseBung des Pikrolichenins in 100 Theilen:

I. 11. Mittel C 54,70 56,OO 55,85 H 7,94 7,63 7,78 0 36,36 36,37 36,37.-

Hiernach konimt dieser Korper nahezu ubercin mit dem von Qu evenn e analysirten Senegin (Polygalssaure), welches in 100 Theilen aus:

C 55,7O H 7,53 0 36,77

bcsteht. Die emvirische Formel des Pikrolichenins entwickelt

sich aus diisen Analysen in folgender Weise: berechnet gefunden

I. 11. C6 = 36 55,38 55,70 56,OO H5 = 5 7,70 7,94 7,63 0 3 = 24 36,92 36,36 36,37

65 100,OO JO0,OO 100,OO. ~ _ _ _

(N. Jakb . filr Pharm. B d . 8. Heft 4.) I].

Einwirkung des Broms anf Essigsiiure. Wahrend nacli Hoffin a n n (Journ. fii. prakt. Chem.

Bd. 71. p.238) Hrorn bei 1000 und im Sonnenlichte auf 5*

68 Producte atis Zucker und Xtiirke beim Erhiteen.

Essigsiiure niclit einwirkt, beobacliteten W. H. P e r k in iind B. F. D u p p a (I’hhilos. Mag. (4.) XIV. NO. 92. p . 217) cine Einwirkung bei 120 - 1300 C . in zugeschmolzenen Ibohren. Wenn 4 Vol. Eisessig und 1 Vol. Hrom so be- Iiandelt waren, bildete sich eine farblose Flussigkeit, die starke Dampfe von Broniwasserstoff entwickelte, bei 900 C. zu kochen begann und bei 2080C. eiii im Itetortenhnlse erstarrendes Destillat lieferte. Diese Substanz ist Brom- essigsaure, krystallisirt in Rhomboedern, ist sehr zerfliess- lich und nicht ohne theilweise Zersetzung destillirbar. Sie besteht, wie aus der Analyse ihrer Salze hervorgeht, nus C4H3Br04.

Das Silbersalz, durch vorlkufige Zuniischung von etwas kohlensaurem Silberoxyd zu der Losung der Saure und nachherige Siittigung des Filtrats voni Bronisiiber init kohlensaureni Silberoxyd dargestellt, fdlt als krystal- linischer Niederschlag zu Boden. Es sclieint sehr hygro- skopisch, zersetzt sich bei 900 C. plotzlich und allnialig in wasseriger Losung bei gemijhnlicher Temperatur, bei 1000 aber schnell. Es cnthzlt 43.61 Proc. Silber hercch- net 43,9 Proc.).

This Kleisalz lrry-stallisirt in kleinen gliineenden 8s- deln, die am Lichte “scli~acli rotli wcrden,- ist in Wasser fast unliislicli und zersetzt sicli nacli Iiingerem Kochen damit. Es hat die Zusammeiisetzung (74 Hz 13r P b 0 4 . ( . lowit . f i i ~ 1rrcttkt. Citem. 2%. 72. H e f t 6. u. 6.) If. B.

lleber l ie Prolucte, welche dcr Zucker und die Stiirke beiin Erhitzen liefern.

Der Rohrzucker geht beim Erhi txen in sogennnnten Caramel iiber. Zicht man letzteren kalt mit Alkohol von 850 aus, so lost sich initunter Alles auf. Dunstct nisn diese Losung ein, so bleibt eiii brnuner Syrup von bit- terern Gescliinack. Er enthalt nocli dcii Zucker, der der Uniwandlung sich entzog ; den umgcwandelten 1CFrpcr selbst ncnnt A. C4 6 1 i s Carnmelan. Alle Eigensehaften, wodurch sich der sogenanntc Caramel voin Zucker unter- scheidet, gelloren diescni Caramelan an, so aueh die, Feuchtigkeit RUS der Luft anzuziehen. Seine Zusammen- setzung ist : C 1zHsOR, HO.

J e lioher der Cnraincl bei seiner Bcreitung crliitzt nVui.de, dcsto inehr hinterliisst er von einem zweiten Iiiir- per, der in Alkohol von 850 unliislich ist. Zicht inan diesen Itiiclrstand’ niit Wasser aiis, so gcht eiiic andere