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17. Jahrgang • No. 6 • Oktober 14 16.000 Fans, 8 tolle Bands, 33 Grad – ein Festival der Superlative Zukunft Graubunt Dorf der Zukunft wächst und erblüht Schwerpunktthema www.kjr-m.de Eltern Sonderseiten „Sommerspaß mit dem KJR“ ab Seite 13

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17. Jahrgang • No. 6 • Oktober 14

16.000 Fans, 8 tolle Bands, 33 Grad – ein Festival der Superlative

Zukunft Graubunt

Dorf der Zukunft wächst und erblüht

Schwerpunktthema

www.kjr-m.de

Eltern

Sonderseiten

„Sommerspaß

mit dem KJR“

ab Seite 13

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2 Inhalt

Impressum

Vom Einfluss der Eltern22 Wer, wenn nicht die!?

Wie Kinder in der Familie aufwachsen, ist entscheidend für ihre Bildungsmöglichkeiten. Vom Spracherwerb im Kleinkindalter bis zur Unterstützung bei den Hausaufgaben prägen Eltern die Entwicklung ihrer Kinder. Von Sabine Walper

Die Rolle von Eltern in der Jugendverbandsarbeit23 Was wollt ihr denn hier?

Ein Hauptaspekt der Arbeit von Jugendverbänden ist die Selbst-organisation durch Jugendliche. Selbst die Initiative ergreifen, keine Erwachsenen fragen müssen, alleine entscheiden, was wann und wie gemacht wird. Von Conny Haberstumpf

Eltern in Offener Jugendarbeit24 Rein oder raus?

Es ist zwar keine Glaubensfrage; in der pädagogischen Praxis allerdings gibt es unterschiedliche Ansätze und Ziele: Welche Rolle können oder dürfen die Eltern in den Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit spielen. Von Marko Junghänel

Was Eltern unternehmen können25 Hilfe, mein Kind wird gemobbt!

Immer häufiger werden Kinder Opfer von Mobbing – in der Schule oder im Freundeskreis. Schikanen dieser Art führen oft nicht nur zu schlechten Noten, sondern richten vor allem see-lischen Schaden an. Von Isabelle-Constance von Opalinski

Elternarbeit in der Schulsozialarbeit26 Geben und nehmen

Mein Kind hat Angst, dass es geschlagen wird, und will nicht mehr in die Schule. Was soll ich tun? Nur ein Beispiel aus dem komplexen Aufgabenbereich der Zusammenarbeit mit Eltern in der Schulsozialarbeit. Von Susanne Gatz

Welche Erwartungen gibt es bei der Ferienbetreuung?27 Die wollen doch nur spielen

Was wünschen und brauchen eigentlich Eltern und Kinder, die die Angebote der Ferienbetreuung des Kreisjugendring München-Stadt wahrnehmen? Nachgefragt im Spielhaus So-phienstraße. Von Marko Junghänel

Elternarbeit – ein aufsuchender Ansatz28 „Aktive Kinder brauchen aktive Eltern“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertagesstätten leisten vor allem im Sinne der Kinder hervorragende Arbeit. Doch auch die Eltern müssen dabei mit ins Boot geholt werden. Von Kerstin Leupold

Café Netzwerk macht Eltern fit fürs Web 2.029 Hilfe, mein Kind ist online!

Elternabende zum Thema „Web 2.0 – Chancen und Gefahren“ gehören schon seit Längerem zum Repertoire des Café Netz-werk. In letzter Zeit häuften sich auch aus Kindertagesstätten Anfragen dazu. Von Cornelia Walter

Immer dieser Übertritts-Stress30 Entspannt euch!

Wieder sieht sich eine Generation Viertklässler mit dem Über-tritt konfrontiert. Das sogenannte „Grundschulabitur“ steht an. Die Entscheidung fällt, welche weiterführende Schule das Kind im kommenden Schuljahr besuchen wird. Von Eva Reindl

Schwerpunkt: Eltern

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Ausgabe 6/2014 | erschienen am 13.10.2014

Verleger: Kreisjugendring München-Stadt im Bayerischen Jugendring, Paul-Heyse-Str. 22, 80336 MünchenTelefon 089 / 51 41 06-978, Fax 089 / 51 41 06-45E-Mail: [email protected], Internet: www.kjr-m.de

Verantwortlich: Tom Rausch, Vorsitzender

Redaktion: Angelika Baumgart-Jena (verantwortlich), Michael Graber, Conny Haberstumpf, Herbert Hartinger, Kerstin Hof, Marko Junghänel, Carolin Keller, Petra Kutzner, Timo Rosenberg, Manuela Sauer, Armin Schroth, Gecko Wagner, Ingrid Zorn.

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Heraus gebers wieder.

Titelbild: KJR-Einrichtungen

Verwaltung: Jana Beyreuther

Layout: Fa-Ro Marketing, München

Druck: GPP Engelhardt GmbH, München Gedruckt auf 100% Recyclingpapier

Auflage: 3.000 Exemplare

Abonnementpreis: Der Bezug ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Erscheinungsweise: 8 Ausgaben jährlich

Nächste Ausgabe Erscheinungsdatum: 17.11.2014 Redaktionsschluss: 20.10.2014 Schwerpunktthema: Inklusion

Gefördert aus Mitteln der Landeshauptstadt München

Aktuell

Das Laimer Jugendzentrum und Intermezzo „nachhaltig“ unterwegs4 Ammerflimmern – Nachahmen empfohlen!

„Freiraum Stadt“ mit AKKU und FEZI5 Giesing Beatz

Zuwachs beim „Team Stuck“9 Jugend führt

OBEN OHNE Open Air zurück am Königsplatz11 16.000 Fans, 8 tolle Bands, 33 Grad –

ein Festival der SuperlativeInformelle Leseförderung auf dem Abenteuerspielplatz

19 Ein tragfähiges Bildungskonzept?Zwei intensive Bauwochen in Maulwurfshausen

21 Dorf der Zukunft wächst und erblüht

Angebote

Neue Ausstellungen in der Galerie 9031 „Was macht dich einzigartig?“ und „Work in Progress“

Fachtag31 Werte, die die Welt verändern

Kalender

18 Jahre Vokal Total: 42 Gruppen, 29 Konzerte32 Deutschlands größtes A-Cappella-Festival

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3Aktuell

Interkulturelles Mehrgenerationenprojekt

Zukunft GraubuntDie Idee der Inklusion geht davon aus, dass es normal ist, verschieden zu sein. Anders-Sein kann nur plural gedacht werden. Auch „die“ Jungen und „die“ Alten gibt es nicht. Unterschiedlich und „bunt“ waren die Jugendlichen und die zirka 80 Senioren und Seniorinnen zwischen 60 und 83 Jahren, die sich am interkul-turellen Mehrgenerationenprojekt „Zukunft Graubunt“ beteiligten.

Unterschieden, unerwarteten Situationen klarkommen, Gemeinsamkeiten entdecken, Lachen und Irritationen aushalten – so lässt sich unser Ansatz in Kurzform beschreiben.

Jugendliche erprobten den Altersanzug, interviewten einander zum Thema Alter und sprachen über ihre Erfahrungen mit älteren Menschen. Eine Mädchengruppe aus den beiden Jugendtreffs besuchte das Alten- und Servicezentrum (ASZ) Untergiesing, um an einer Stunde der Frauenbauchtanzgruppe teilzunehmen. Weitere gemeinsame Veran-staltungen – etwa ein Film- und Diskussi-onsnachmittag zur Projektvorstellung und ein Spielenachmitttag im ASZ – bauten auf diesen Erfahrungen auf. Der Einstieg über die Erprobung des Altersanzugs erwies sich als problematisch, weil er den Jugendlichen zwar durchaus Spaß bereitete, ihnen jedoch

gleichzeitig vermittelte, dass Altwerden einfach nur schrecklich, beschwerlich und nicht erstrebenswert sei.

Andere methodische Zugänge erwiesen sich dagegen als erfolgreicher. Es fanden Straßeninterviews, Einzel- und Gruppen- sowie Gesprächsinterviews mit wechselnden Rollen statt. Aus den Gesprächsinterviews entstanden sehr intensive Gespräche und Be-gegnungen zwischen einzelnen Jugendlichen und Senioren bzw. Seniorinnen, die Einblick in spannende Lebensgeschichten, Einsichten und Ansichten gewähren.

Zu den Höhepunkten des Projekts zählten sicherlich die – auch von der Sparda Bank München unterstützten – Filmworkshops, die auch eine Graffiti- und eine Malaktion integ-rierten. So drehten Jugendliche, junge Alte und alte Alte auf der inhaltlichen Basis der Gesprächsinterviews einen Videofilm, eine Art Science-Fiction mit schrägen Einfällen und Auszügen aus den Interviews.

Die für unser Zielpublikum der offenen Jugendarbeit entwickelte Vorgehensweise, einen aus einzelnen Clips bestehenden Film zu erstellen, der ernste Themen humorvoll und durchaus schräg verpackt, erwies sich als „die“ inklusive Methode für ein interge-nerationelles Projekt. Im spontanen, spiele-rischen und kreativen Miteinander von Jung und Alt spielte Alter – abgesehen davon, dass unsere ältesten Schauspielerinnen in den Drehpausen öfter mal eine Ruhepause auf den „Filmstühlen“ benötigten – keine Rolle.

Das Projekt „Zukunft Graubunt“ hat wie erhofft die Basis für eine Weiterarbeit mit dem ASZ Untergiesing gelegt, und so werden wir im Herbst unsere inklusive, interge-nerationelle und interkulturelle Arbeit in Untergiesing fortführen. Die schriftliche Projektdokumentation „Zukunft Graubunt“ kann als PDF über den Jugendtreff Akku (E-Mail: [email protected]) bezogen werden.

Dr. Ute Schad, Freie Autorin und Sozialwissenschaftlerin

Dieses sozio-kulturelle Bildungsprojekt, das die beiden Untergiesinger Jugendtreffs AKKU und FEZI in Zusammenarbeit mit Dr. Ute Schad durchführten, hatte es sich zum Ziel gesetzt, junge und alte Menschen mit unterschiedlichem kulturellen, ethnischen, religiösen, weltanschaulichen und sozialen Hintergrund, die einander ansonsten kaum begegnen würden, zusammenzubringen. Als Thema, das zu einer Reflexion über Vergan-genheit, Gegenwart und Zukunft einladen sollte, wählten wir „Gerechtigkeit“. Dieses Thema bietet sich aus mehreren Perspektiven für einen intergenerationellen Dialog an. Er-fahrungen mit Ungerechtigkeit haben sowohl alte als auch junge Menschen gemacht. Wer auch nur einen kurzen Blick auf den Alltag in einer Einrichtung der offenen Jugendar-beit wirft, wird unschwer die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zu einer pluralistischen Einwanderungsgesellschaft erkennen. Damit stellt sich die Frage nach Gerechtigkeit und so auch nach Inklusion aus einer Diversity-Perspektive. Wie soll und kann eine zukünftige gerechte, lebenswerte und menschenwürdige Gesellschaft für alle aussehen? Welche Herausforderungen, Wün-sche und Ängste verbinden Jung und Alt mit dem Thema Zukunft?

Konzeptionell und methodisch war das Projekt „Zukunft Graubunt“ so angelegt, dass es je nach Interesse, Zeitbudget und körperlichen Voraussetzungen möglich war, sich durchgehend oder auch nur mal für ein paar Stunden zu beteiligen. Ausprobieren, er-zählen, fragen, spielen, filmen, nachdenken, gemeinsam kreativ sein, Spaß haben, mit

Schräge Ideen und gute Stimmung

Mehr über andere erfahren

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4 Aktuell

Das Laimer Jugendzentrum und Intermezzo „nachhaltig“ unterwegs

Ammerflimmern – Nachahmen empfohlen!Der Blick aus dem Zugfenster ließ mich kurzzeitig erblassen: Kaufering!?! Für sich genommen nicht schlimm, aber ungünstig, wenn man nicht zum Skyline-Park, sondern nach Peißenberg fahren möchte.

Schwer beladen mit unseren Rucksäcken, Taschen und einem großen Hackenporsche voller Lebensmittel und Spiele waren wir nachmittags zum Bahnhof aufgebrochen. Nun war schnell klar, dass wir in Pasing einfach zur richtigen Zeit in den falschen Zug eingestiegen waren, und so begann unsere Fahrt damit, dass wir recht nachhaltig unser Bayernticket ausnutzten. Dafür hatten die Jugendlichen aus den beiden Häusern auf der langen Zug-fahrt viel Zeit sich kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen. Etwa zwei Stunden später als geplant standen wir endlich in Peißenberg am Bahnhof. Jetzt lagen nur noch die drei Kilometer Fußweg zwischen uns und dem Ammerhaus (kjr-wm-sog.de).

Bei manchen hing der Magen mittlerweile schon etwas durch, die Stimmung war jedoch ungebrochen gut. Gestärkt von einem großen Gemüseeintopf erkundeten einige später die nächtliche Umgebung, während die anderen mit unseren Papier- und Kartonabfällen schon mal das Feuer anzündeten. Gemütlich am Feuer sitzend bekamen wir noch ein gan-zes Kapitel aus Harry Potter vorgelesen, ehe schließlich alle müde in ihre Betten fielen.

Einige tapfere Frühaufsteher schälten sich trotz der kurzen Nachtruhe noch weit vor dem

Frühstück aus dem Bett, um bei Benes Yoga-Einheit mitzumachen und sich in „Krieger“ und „Baum“ zu üben. Das besondere High-light des Tages war dann ein Badeausflug an die nahegelegene Ammer. Nicht alle hatten schon mal in einem Fluss gebadet. Das Wasser war erfrischend, aber nicht zu kalt, der Fluss flimmerte in der sich langsam senkenden Sonne und selbst die „Computer-Nerds“, die sonst jede freie Minute am Bildschirm verbringen wollen, waren gar nicht mehr an Land zu bekommen. Für den Rückweg zum Bahnhof war noch mal ein besonderer Kraftakt notwendig, denn das Thermometer stand inzwischen schon jenseits der 30° C. Gut, dass eine Eisdiele direkt auf dem Weg lag.

Wir hatten uns viel vorgenommen, denn wir wollten das Wochenende ja so nachhal-tig wie möglich gestalten: Ausschließliche Nutzung des ÖPNV bzw. der Bahn und natürlich unserer eigenen Körperkraft, Einkauf von Lebensmitteln aus biolo-gischer Erzeugung, Müllvermeidung, kein unnötiger Energieverbrauch (Handys waren erlaubt, durften jedoch nicht nachgeladen werden), Rücktransport unserer Abfälle und, nicht zu vergessen, möglichst viel Spaß dabei haben. Und wir konnten die wertvolle Erfahrung machen, dass man das alles schaffen kann.

Alexander Fesl, Intermezzo, KJR

Münchner Bündnis für Toleranz, Demokratie und Rechtsstaat

München heißt Flüchtlinge willkommen! München ist eine tolerante Weltstadt mit Herz. Knapp 40% der Münchne-rinnen und Münchner haben Migra-tionshintergrund, die Stadt lebt von Zuzug und entfaltet so ihre besondere Dynamik.

Die anhaltenden gewaltsamen Konflikte in Afghanistan, Syrien und anderen Ländern haben in den letzten Monaten zu einer rasch wachsenden humanitären Krise geführt. Zahlreiche Menschen sind gezwungen, ihre Heimatländer zu verlassen und sich auf ei-nen schwierigen, ungewissen Weg in andere Länder zu machen. Ein großer Teil der Flücht-linge wurde Opfer von Gewalttaten und hat Familienangehörige, Freunde und Nachbarn verloren. Diese Menschen sind dringend auf unsere Hilfe angewiesen.

Die im Münchner Bündnis für Toleranz vertretene Zivilgesellschaft steht uneinge-schränkt hinter der Aufnahme von Flüchtlin-gen. Sie unterstützt die Stadtspitze in ihrem

men Szene ist der Hass gegen Flüchtlinge: Er wirkt als eines der identitätsstiftenden Mo-mente all dieser Gruppierungen. Dieser Hass ist gefährlich, seine ungehemmte Äußerung findet zwangsläufig menschenverachtende und gewalttätige Ausdrucksformen.

Wo es Ängste oder Befürchtungen gibt, werden diese im Dialog zwischen Politik, Bürgern und Verwaltung behandelt. Zugleich muss klar sein: Menschenwürde und Respekt voreinander sind nicht verhandelbar.

Für das Münchner Bündnis für Toleranz, Demokratie und Rechtsstaat:Oberbürgermeister Dieter Reiter, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Dr. h.c. Charlotte Knobloch, Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg, Evangelische Stadtdekanin Barbara Kittelberger, Rektor der Ludwig-Ma-ximilians-Universität Prof. Dr. Bernd Huber, Vorsitzende des DGB-Region München Simone Burger, Vorsitzender des Kreisjugendring München-Stadt Tom Rausch

Kurs, sich gemeinsam der Verantwortung zu stellen, Flüchtlingen und Asylsuchenden eine sichere Unterbringung zu ermöglichen. Zivilgesellschaftliches Engagement von Be-zirksausschüssen, Kirchen und Religions-gemeinschaften, Vereinen, Institutionen und Bürger/innen, die für Solidarität und die vielfältige Unterstützung der Flücht-lingsfamilien sorgen wollen, ist weiterhin nachhaltig zu unterstützen.

Rassistischen und menschenverachtenden Einstellungen treten wir entschieden entge-gen. Ein konstantes Element der rechtsextre-

Flussbaden – ein ganz neues Gefühl

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5Aktuell

Firmenlauf B2RUN 2014

Flotte KJR-Läufer und Läuferinnen beim B2Run

Am 15. Juli verbrachten 30.000 Teilnehmende beim B2Run-Firmenlauf auf dem Olym-piagelände einen sportlichen und erlebnisreichen Abend. Wie auch in den Vorjahren beteiligte sich der KJR München-Stadt wieder mit 20 Personen an diesem Sportevent. Die KJR-Teilnehmenden meisterten die Streckendistanz von gut 6 Kilometern trotz des schwül-warmen Wetters souverän. Nach dem Zieleinlauf durch das Marathontor konnte im Olympiastadion noch auf der After-Run-Party gefeiert werden. Wir gratulieren allen, die mitgemacht haben, zu ihren sportlichen Leistungen und tollen Ergebnissen!

„Freiraum Stadt“ mit AKKU und FEZI

Giesing BeatzGibt das vielstimmige Jubelgebrüll der Fans im benachbarten 60er-Stadion nicht einen guten Bass ab? Erinnert der Ton der Türklingel des Bäckers nicht an irgendwas? Der Auer Mühlbach, die Isar – Giesing hat viel Gewässer. Wie hört sich eigentlich Wasser an? Und was bedeutet mein Stadtviertel für mich?

Beim Projekt Giesing Beatz haben Ju-gendliche ihre unmittelbare Umgebung mit Augen und Ohren erkundet und aus den auf-genommenen Geräuschen einen HipHop-Beat gebastelt, auf den sie über ihr Stadtviertel Giesing rappen und singen.

Das Projekt wurde im Rahmen von „Frei-raum Stadt“ vom JFF - Institut für Medi-enpädagogik in Forschung und Praxis mit Unterstützung der Rapperin Ebow und ihrem Produzenten Nik leClap durchgeführt und ist eine Weiterentwicklung der „Local Beatz“-Projektreihe, die in der Freizeitstätte KistE (Katholisches Jugend Sozialwerk München e.V.) entwickelt wurde. Beteiligt waren die Besucherinnen und Besucher der beiden Kinder- und Jugendeinrichtungen AKKU und FEZI.

Ziel des Projekts war zum einen, den be-teiligten Jugendlichen auf spielerische und intuitive Weise den Umgang mit mobilen Kommunikationsgeräten und mit selbstpro-duzierten Sounds, Fotos und Videos näher-zubringen. Und sie sollten sich aktiv und

kreativ mit ihrer unmittelbaren Lebenswelt auseinandersetzen und diese reflektieren.

So ist also Mitte Juli an vier Nachmittagen unter fachlicher Anleitung und mit Tablets sowie einfacher, intuitiver Musik-Hard- und Software der eigene Stadtteil ‚vertont‘ wor-den: einzelne für den Stadtteil spezifische Sounds wurden zu Beats und Geräuschkol-lagen verarbeitet. Zu diesen musikalischen Grundgerüsten wurden in einer Textwerkstatt Lyrics verfasst, die sich auch mit dem Leben im Stadtteil befassen. Diese Lyrics wurden zum Abschluss auf die aus den Umgebungs-

sounds gewonnen Loops und Beats gerappt und gesungen und so ergibt sich ein fertiger Song, ein Sound aus dem Stadtteil und für den Stadtteil.

Entstanden ist ein berührender Song, der das tolerante Miteinander im Viertel beschreibt:

„Wir sind groß, wir sind klein,sind zusammen, allein,wir sind eckig und rund,dunkel und hell, langsam und schnell,ganz egal wie es scheint:HIER IST ALLES VEREINTDAS IST GIESINGWir sind jung, wir sind alt,Wir sind warm, wir sind kalt,blond und brünett,mies oder nett:HIER IST ALLES VEREINT!“

Ein Teil des entstandenen Liedes wurde auf YouTube veröffentlicht: http://youtu.be/ C1nAGAIM_dQ. Weitere Liedteile wurden den Jugendlichen direkt zur Verfügung gestellt. Außerdem ist bei dem Projekt eine Sound Library mit Stadtviertel-Geräuschen entstanden, die von den Jugendlichen weiter ergänzt wird und für weitere Songs genutzt werden kann.

Die Projektvideodokumentation mit Inter-views: http://youtu.be/CX6lQc5HLXg

Sieglinde Felixberger, Jugendtreff AKKU, KJRUlrich Tausend, JFF

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Schülerinnen und Schüler werkeln in Maulwurfshausen

Erfolgreiches „Social Day“-ExperimentEs war ein Experiment: Klappt ein „So-cial Day“ auch mit Schülerinnen und Schülern? - Und ob! 18 Mädchen und Jungen aus dem Michaeli-Gymnasium München (MGM) haben es am 25. Juli auf dem Abenteuerspielplatz Maul-wurfshausen bewiesen.

Für einen „Social Day“ stellen normaler-weise Unternehmen ihre Beschäftigten einen Arbeitstag lang frei. Diese engagieren sich dann in sozialen Einrichtungen und schlagen so Brücken zwischen ihrer Arbeitswelt und der Gesellschaft. An einem Sozialtag lernen sich Firmenbeschäftigte auch untereinander besser kennen und können im Arbeitsalltag ungenutzte Fähigkeiten beweisen oder trai-nieren. Damit wird der Tag zusätzlich zum Gewinn für die ganze Firma.

18 Schülerinnen und Schüler des MGM wollten das für sich ausprobieren und trafen sich am diesjährigen Projekttag des Michaeli-Gymnasiums auf dem Abenteuerspielplatz Maulwurfshausen, um sich sozial zu enga-gieren. In kleinen Gruppen mit je einem Betreuer des Abenteuerspielplatzes packten die Schülerinnen und Schüler an und halfen fleißig mit. Ein Team renovierte liebevoll alte Sitzgelegenheiten und baute kurzerhand auch zwei neue Holzbänke.

Da Maulwurfshausen aus selbstgebauten Holzhäusern, Türmen, Leitern und Hochs-tegen besteht, die immer wieder teilweise

Rückblick auf die Aktionswoche „Who’s watching you?“

Datenschutz als Herausforderung400 Teilnehmende beschäftigten sich im Rahmen der Aktionswoche „Who's watching you?" mit unterschiedlichen Aspekten des Themenkomplexes „Über-wachung, Privatsphäre & Datenschutz“. Das Münchner Netzwerk Medienkom-petenz, die AG Interaktiv, hatte dazu eingeladen und im Verbund mehrerer Partner ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm für Jugendliche und Erwachsene gestaltet.

An fünf Vormittagen kamen je zwei Schul-klassen ins Haus der Jugendarbeit, um den „Daten-Parcours“ zu absolvieren: u.a. gestalteten sie Stop-Motion-Clips, spielten Impro-Theater, durchliefen eine QR-Code-Bildungsroute und knipsten Safer-Selfies, die bei Instagram zu sehen sind.

Im Nachmittagsprogramm wurden Work-shops für Jugendliche angeboten: Beim „Data-Run“ setzten sie sich spielerisch mit Überwachung und Ortung auseinander, bei „We watch you“ stand die Gestaltung eigener

Bilder und Videos im Mittelpunkt. In einem Filmworkshop wurde der Dokumentarfilm „Die Wirklichkeit kommt“ gezeigt und mit den Gästen Dr. Thomas Petri (Bayer. Lan-desbeauftragter für den Datenschutz) und Christopher Koska vom Lehrstuhl Medien-ethik an der Hochschule für Philosophie, München, diskutiert.

Weitere Programmpunkte richteten sich an das erwachsene Publikum: Zwei Fortbil-dungen setzten sich mit „Jugendlichen als Verbraucher/innen im Social Web“ und mit

abgerissen und neu errichtet werden müssen, recycelten die Mitglieder der zweiten Gruppe fleißig Holz: sie zogen Nägel aus benutzten Brettern, zerlegten alte Hausteile, sortierten wiederverwertbare Bretter in das Holzlager ein und entsorgten nicht weiter brauchbare Materialien.

Ein drittes Team, das ausschließlich aus Mädchen bestand, konstruierte mit viel Spaß eine Bewässerungsanlage für das Weiden-Ti-pi, das vor einigen Wochen für die Kinder der Spielstadt angelegt worden war. Dazu wurde ein Wasserschlauch mit Löchern versehen, um das Tipi verlegt und z.T. im Boden vergra-ben, so dass an heißen Tagen mit nur einem Handgriff alle inzwischen eingewurzelten und austreibenden Weidenzweige bewässert werden können.

Die letzte Gruppe erbarmte sich und über-nahm die ungeliebten Aufräumtätigkeiten auf dem Platz: In Gluthitze entastete sie einen Baumausschnitt, bereitete die Zweige zum Häckseln vor, sammelte Müll auf dem Platz ein und goss die Pflanzen.

Mit allen Tätigkeiten wurde der Spielstadt ein großer Dienst erwiesen, denn während des regulären Spielbetriebs haben die Pä-

dagoginnen und Pädagogen von Maulwurfs-hausen nicht genügend Zeit, sich regelmäßig um notwendige Aufräum- und Bauarbeiten zu kümmern.

Wie viel Spaß es macht, sich gemeinsam sozial für andere zu engagieren, zeigte sich bereits zur Frühstückspause: Kaum eines der Kinder wollte diese Pause machen. Die meisten arbeiteten einfach weiter! Eine Gruppe blieb sogar über den Projektzeitraum des MGM hinaus und baute in ihrer Freizeit nachmittags noch völlig selbständig eine Spielhütte!

Wie gerne und dankbar ihre wirklich tolle Hilfe angenommen wurde, erfuhren alle 18 Schüler und Schülerinnen des MGM u.a. da-durch, dass sie vom KJR als kleine Belohnung zum gemeinsamen Grillen am Lagerfeuer eingeladen wurden.

Alles in allem war der „Social Day“ für alle Beteiligten eine Bereicherung, eine tolle Erfahrung, wertvolle Hilfe für Maulwurfs-hausen – und er machte auch noch viel Spaß. Das MGM wird bestimmt wieder mit anpacken, wenn es heißt: „Auf geht’s zum ‚Social Day‘“!

Carolin Potthast, StR am Michaeli-Gymnasium

Fleißige Schülerinnen und Schüler des Michaeli-Gymnasiums

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„Datenschutz als Herausforderung für die Pädagogik“ auseinander. In einer Crypto-Party wurde Verschlüsselung zum Mitmachen erklärt, in einem Vortrag beschäftigte sich die Rechtsanwältin Dr. Silvia Lucht mit dem Umgang mit persönlichen Daten von jugendlichen Flüchtlingen. Ein Mediensalon der AG Interaktiv wurde von der Politikerin und Autorin Marina Weisband gestaltet, die unter dem Titel „Alle Augen auf uns“ Ansätze

zur Thematisierung des Datenschutzes in der Arbeit mit Jugendlichen erläuterte.

Die AG Interaktiv blickt auf eine gelun-gene und erfolgreiche Aktionswoche zurück. Hans-Jürgen Palme, Geschäftsführer der Or-ganisationsstelle „SIN - Studio im Netz e.V.“, zeigt sich bestätigt in seiner Einschätzung, dass Datenschutz seit den Enthüllungen von Edward Snowden an Bedeutung gewon-nen hat: „Wir sind bei jungen und älteren

Besucherinnen und Besuchern auf großes Interesse gestoßen und konnten interessante Diskussionen anregen, wie man Privatsphäre im 21. Jahrhundert gestaltet."

Fotos und Videos unter: www.interaktiv-muc.de

SIN - Studio im Netz e. V. im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft inter@ktiv

sommer.dok - DieJugendGeschichtsWerkstatt

Volles Programm auf dem KönigsplatzBereits drei Tage vor dem mit Spannung erwarteten OBEN OHNE Open Air diente der Königsplatz als Bühne für eine ganz besondere Veranstaltung: das zweite „sommer.dok“, die JugendGeschichts-Werkstatt des KJR – und es war weit mehr als nur ein Aufwärmprogramm für das Musikfestival.

sommer.dok – das ist selbstbestimmte historisch-politische Jugendbildung abseits des Schulalltags. Als offenes Angebot, das ausschließlich von jungen Menschen für jun-ge Menschen geplant, organisiert und durch-geführt wird, baut es eine Brücke zwischen dem benachbarten NS-Dokumentationszen-trum und der jungen Stadtgesellschaft.

Durch das interessante und vielfältige Programm konnten sich die Teilnehmenden bei freiem Eintritt mit der NS-Historie im umliegenden Viertel, aber auch mit aktuellen Themen wie beispielsweise Rechtsextremis-mus auseinandersetzen.

Für den Vormittag wurde ein Programm speziell für Schulklassen entwickelt. Hier konnten die Jugendlichen mit Elias Eberl von Tchaka, dem erlebnispädagogischen Zentrum des KJR, auf eine Reise durch das ehemalige Naziviertel rund um den Königsplatz gehen, an spannenden Work-shops zum Thema Rechtsextremismus und NS-Propaganda teilnehmen und einem Film über die rechtsextreme Partei „Bürgeriniti-

ative Ausländerstopp" mit anschließender Diskussion beiwohnen.

Nachmittags waren die fünf sommer.dok-Zelte dann für alle Interessierten geöffnet. Das offene Programm startete mit dem Zeitzeugengespräch „Die BRD in den Kinder-schuhen“, durchgeführt von Vera Twelmeyer (Münchner Schülerbüro), bei dem das Kriegs-ende, die Befreiung 1945 sowie die Nach-kriegszeit thematisiert wurden. Anschlie-ßend stellte Johannes Trischler (für die SPD im Bezirksausschuss Schwabing-Freimann) in seinem Workshop den Münchner Stadtrat vor, und der Journalist Robert Andreasch (NSU-Watch) klärte über Hintergründe zum NSU-Prozess auf. Außerdem im Programm: ein Vortrag über die Geschichte und das Konzept des NS-Dokumentationszentrums (Dr. Thomas Rink), der Workshop „Lebens-wert – was ist das?“ mit Juanita Lesser und Marion Jurgovsky von der Evangelischen Jugend, der aufzeigte, wie mit dem Thema Behinderung umgegangen wird, und der Workshop „Rechtsruck in Europa“, in dem Dr. Britta Schellenberg den Erfolg von rechtspo-pulistischen Parteien in Europa genauer be-leuchtete. Abgerundet wurde das Programm mit einem Zeitzeugengespräch über die 68er-Bewegung mit dem Ehepaar Pusch-Zilker und Ernst Grube, für den dieses Thema ungewohnt war, weil er „als Überlebender meistens über

die Zeit des Nationalsozialismus“ berichtet – es sei aber auch „eine schöne Abwechslung“.

Einiges zu bieten hatte auch das som-mer.dok-Rahmenprogramm: Dazu gehörte u.a. die Ausstellung „Deckname Betti“ zu Jugendwiderstand im Nationalsozialismus, eine weitere Ausstellung der FachInformati-onsstelle firm zu Neonazis und dem „Freien Netz Süd“, die Couch-Ecke mit von den Na-tionalsozialisten geächteter Literatur sowie eine Ausstellung, die sogenannte„Entartete Kunst“ der NS-Zeit zeigte. Sehr beliebt war auch der aus dem letzten Jahr bekannte Denk-Pfad „Werft Licht auf den Schatten" mit 33 Stationen, der allerdings mit einer Neuerung aufwartete: Die rechtsradikalen Parolen waren diesmal auf Spiegelplatten geschrieben, damit sich die Teilnehmenden beim Lesen sehen konnten.

Zum Abschluss des Tages gab es eine kleine Feierabendparty mit Musik, Snacks und Life-style aus den 68er-Zeit – ein gelungenes Ende für eine gelungene Veranstaltung. Das lo-gische Fazit eines Posts auf Facebook: „Wenn ich gewusst hätte, dass sommer.dok so cool ist, wäre ich schon letztes Jahr gekommen!" Aber Grund zum Ärgern gibt es nicht, denn die JugendGeschichtsWerkstatt soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden.

Herbert Hartinger

Aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer

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8 Aktuell

Schülerprotest: WIR SIND VIELE

Jetzt müssen Taten folgen…! Am 23. Juli protestierten Schüler und Schülerinnen aller Schularten unter dem Motto „Wir sind viele!” Aufgerufen hatte die StadtSchülerInnenvertretung München (SSV).

Um 10:30 Uhr begann der Zug am Stachus, bestückt mit Schildern und Forderungen liefen die Teilnehmenden zum Wittelsba-cherplatz, wo sie vom Pressesprecher des Kultusministeriums erwartet wurden.

Nach und nach trudelten an die 100 Schü-lerinnen und Schüler ein, um für ihre Rechte einzustehen und die Revolution im Bildungs-system zu fordern. Mit der Parole „Wir sind hier, wir sind laut! Weil man uns die Stimme klaut!“ wurde nach mehr Mitspracherecht verlangt. „Es soll in der Bildungspolitik nicht mehr über uns, sondern mit uns entschieden werden!“, forderten die Demonstrierenden.

Angekommen am Wittelsbacherplatz äu-ßerten sie ihre Eindrücke, Forderungen und Probleme: Anstatt erneut über den Zeitmangel des G8 zu diskutieren ging um den tatsächlichen Alltag der Jugendlichen: Abschlüsse scheinen nichts mehr wert zu sein, dreckige Schulklos trotz Sanierungsver-sprechungen, fehlende Praxis im Gymnasium und Lehrpläne, die keinen Raum zur indi-viduellen Entwicklung lassen. Auch wurde beklagt, dass der Unterricht wenig mit dem „wirklichen Leben“ zu tun habe und man dort

weder lerne, eine Steuererklärung zu schrei-ben noch wie man ein Bankkonto eröffnet.

Auch die Notenverteilung wurde durch eine mutige Schülerin angesprochen: die Noten seien zu sehr vom Lehrer abhängig und könnten daher nicht objektiv vergeben wer-den. Die Aussage, der Leistungsdruck durch zu viele Leistungsnachweise sei zu hoch, wurde mit Jubel und Beifall unterstützt.

Ludwig Unger, Pressesprecher des Kultus-ministeriums entgegnete diesem Protest mit Verweis auf sein Patenkind, das eben einen 1,0-Abschluss geschafft hatte. Seiner Meinung

nach sei Leistungsdruck individuell und nicht die Schule müsse sich verändern, sondern das Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler.

Dazu Hannah Imhoff, Sprecherin der SSV: „Wir haben nicht das Gefühl, dass unsere Probleme ernst genommen werden, wenn das Kultusministerium seine Arbeit nur durch sein direktes Umfeld bestätigen lässt.“ Die 100 Schülerinnen und Schüler, die Verweise riskiert haben, um an einem Vormittag für ihr Anliegen zu demonstrieren, erwarten nun Taten.

StadtschülerInnenvertretung

Auszeichnung für Nordstern KIDDIES

Wertvoll Essen in der KitaAm 3. Juli 2014 zeichnete Staatsmi-nister Helmut Brunner im Rahmen der Fachtagung „Wertvoll Essen in der Kita“ die Nordstern KIDDIES des KJR aus.

Bei den Nordstern KIDDIES hat die Verpfle-gung der Kinder einen hohen Stellenwert. Mit dem Besuch des Speiseplanungs-Work-shop des Fachzentrums Ernährung/Gemein-schaftsverpflegung Oberbayern Ost am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ebersberg beschloss die Leiterin Mir-jam Hilmenyuk sich für das Coachingprojekt Kitaverpflegung 2013/2014 zu bewerben. Nach der erfolgreichen Auswahl als eine von fünf Einrichtungen des Fachzentrums lotete die Hauswirtschaftsleiterin Diane Buchmann mit Unterstützung von Theresia Seemüller, Ansprechpartnerin für Kitaverpflegung beim AELF schnell wichtige Ziele für die Kita aus. „Wir wollen den Speiseplan nach aktueller Forschung optimieren und das pädagogische Personal von Krippe, Kiga und Hort an einen ‚Runden Tisch‘ bringen.“

Und das Ergebnis? Mirjam Hilmenyuk be-stätigt: „Der Runde Tisch hat den Austausch

zwischen dem pädagogischem Team und der Küche bereichert und muss unbedingt fortgesetzt werden“. Aber auch die „Kleinen“ kommen nicht zu kurz. Von nun an bewerten sie mit Smileys die Speisen, im Rahmen der pädagogischen Arbeit wird die Herkunft von

Lebensmitteln erforscht und im Garten war-ten bepflanzte Beete mit Obst und Gemüse darauf vernascht zu werden.

Mirjam Hilmenyuk, Nordstern KIDDIES, KJR

Ministerialrätin Angelika Reiter-Nüssle, Diane Buchmann, Staatsminister Helmut Brunner, Theresia Seemüller (v.l.n.r.)

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Zuwachs beim „Team Stuck“

Jugend führtDie Idee zu einer Kooperation zwischen dem Kreisjugendring München-Stadt und dem Museum Villa Stuck entstand bereits im Mai 2012 und erhielt den Namen „Team Stuck“. Es ging dabei da-rum, Jugendliche zu Museumsführern bzw. -führerinnen auszubilden und sie an das Museum zu binden.

Im April 2013 startete die erste Runde des Projekts. In wöchentlich stattfindenden Workshops haben die vier teilnehmenden Mädchen gemeinsam mit Schauspielerinnen, Kunstpädagogen und -pädagoginnen sowie einem Regisseur eine Führung durch die historischen Räume des Museums konzipiert. Die Premiere für „Team Stuck I“ fand Ende Januar 2014 statt und war ein voller Erfolg. Seitdem führen die Jugendlichen aus den KJR-Einrichtungen ’s Dülfer und Lerchenauer jeden ersten Sonntag im Monat durch die Villa Stuck.

Da die Führungen sowohl bei den Pro-jektteilnehmenden als auch beim Museums-publikum so gut ankamen, wurde entschie-den, das Projekt zu wiederholen und einer neuen Gruppe Jugendlicher die Möglichkeit zu geben, das Museum, die Werke von Franz von Stuck kennenzulernen. Als Neuerung sollten diesmal auch die Wechselausstel-lungen miteinbezogen werden. Eine neue Ge-neration von Museumsführerinnen und -füh-rern erhielt daraufhin an drei Wochenenden

im Mai Intensivworkshops von Tänzerinnen, Schauspielerinnen und einem Regisseur des Bayerischen Rundfunks. Aus dieser Runde bildeten sich sogar zwei Teams. So führte Team Stuck II erstmals am 1. Juni 2014 und seitdem jeden letzten Sonntag im Monat durch die historischen Räume des Museums. Team Stuck III, ein kleineres Team bestehend aus älteren Jugendlichen, führt seit 4. Juli 2014 durch die Wechselausstellungen.

Die zwölfjährige Benita Steger aus dem Spielhaus Sophienstraße, Museumsführerin

im Team Stuck II, erzählt: „Als ich das erste Mal durch die Tür trat, dachte ich nicht, dass ich je über ein Museum so viel wissen würde, wie über die Villa Stuck. Nach dem Kick-off war mir klar: mir macht das Spaß, ich will eine Führung gestalten. Nach drei Block-Seminaren hatten wir zusammen eine Füh-rung erarbeitet und das ‚Team Stuck II‘ stand fest. Wenn ich heute die Villa sehe, denke ich immer daran, dass Kerstin Hof vom Spielhaus Sophienstraße meine Freundinnen und mich ermutigt und uns ermöglicht hat, an ‚Team Stuck‘ teilzunehmen. Ich wünsche mir für die nächsten Jahre von der Stadt München und dem KJR, dass sie das ‚Team Stuck‘-Programm auch vielen anderen ermöglichen, denn auch andere sollen, so wie ich, die Kunst und neue, tolle Freunde kennenlernen. Nochmal ein großes Dankeschön an Kerstin Hof, die Villa Stuck und den KJR! Es war eine tolle und besondere Erfahrung!“

Die Führungen von Team Stuck I und II sind individuelle Führungen durch die hi-storischen Räume, die einen sehr unterhal-tenden Charakter haben. Die Jugendlichen haben sie selbst entwickelt und geben viel von sich preis. Sie singen, tanzen, schau-spielern und begeistern die Museumsbesu-cherinnen und -besucher in jedem Raum.

Team Stuck III bietet Führungen durch die Wechselausstellungen an und vermitteln den Teilnehmenden eine Stunde lang ihre Sicht auf die jeweils ausgestellten Bilder in Kombination mit dem in den Workshops erworbenen Wissen.

Alle drei Teams werden zu Beginn des nächsten Schuljahres Auffrischungskurse erhalten und weiterhin durch die Räumlich-keiten des Museums Villa Stuck führen. Be-teiligt sind die KJR-Einrichtungen ’s Dülfer, Lerchenauer, pfiffTEEN, SBZ Sendling und Spielhaus Sophienstraße

Michaela Herrmann, Team Jugendkultur, KJR

Community Impact Day von Bain & Company

Managementberatung in Maulwurfshausen

Am 18. Juli fand sich ein 10-köpfiges Team von Bain & Company zum Community Impact Day in der Spielstadt Maulwurfshausen ein und widmete sich mit Leidenschaft und Beharrlichkeit dem Baumhaus. Zwei schwer zugängliche Außenwände wurden fertigge-stellt, es gibt jetzt eine Leiter, und der erste Abschnitt eines Wildholzgeländers wurde gebaut. Außerdem gibt es jetzt für den Kompost ein großes Gestell. Daneben blieb noch Luft und Lust, sich auszutauschen und für den nächstjährigen Community Impact Day zu verabreden. Wir freuen uns auf das Wiedersehen! Matthias Fritsch, Maulwurfshausen

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Sommerprojekt an der Weilerschule

„Die Schule ist krass“Die Weilerschule ist ein Ort der Begeg-nung, der Freundschaft, der Internati-onalität, der Gemeinschaft, des Mit-einanders, der Offenheit, der Vielfalt und des gemeinsamen Erlebens. Diese Gedanken sollten durch das Sommer-projekt „Lieblingsort Weilerschule“ sichtbar, fühlbar und vor allem leben-dig werden. Die Ergebnisse des Projekts wurden beim alljährlichen Sommerfest der Grund- und Mittelschule an der Weilerstraße präsentiert.

Alle Schülerinnen und Schüler wurden in Zweier- bis Vierergruppen an ihrem Lieb-lingsort auf dem Gelände der Weilerschule fotografiert. Aus diesen Bildern entstand das Gesamtkunstwerk „Weilers Weltkugel“. Dann kam die HipHop-Band „Monogagga“ an die Weilerschule und entwickelte in einem 3-tägigen Workshop mit ausgewählten Schülerinnen und Schülern der 5. bis 8. Klassen den Weiler-Rap. Dazu gab es vier Workshops – Rap, Beat, Film und Tanz –, die von jeweils einem Künstler betreut und angeleitet wurden. Die Hauptarbeit wurde

stolz macht: http://www.youtube.com/watch?v=5Kn7revY16M.

Ein Highlight waren die Uraufführung des Videoclips und die Live-Präsentation des Weiler-Raps „Die Schule ist krass“ auf dem Sommerfest der. Die Schülerinnen und -schüler beeindruckten an diesem Tag nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Freunde, Eltern, Verwandten und Lehrkräfte.

Das Ziel, die Schülerinnen und Schüler der Weilerschule klassenübergreifend in Kontakt zu bringen, um ein „Wir-Gefühl“ zu fördern und die Schule unter einem ganzheitlichen musikalischen Aspekt erlebbar zu machen, wurde erreicht.

„Die Schule ist krass“ – nicht nur ein Song-titel. Zumindest für einige Zeit konnte die Schule so bezeichnet und auch erlebt werden.

Tina Dorsch und Susanne Kalfa, Jugendsozialarbeit an der Mittelschule Weilerstraße, KJR

Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist eine Jugendhilfeleistung, die am Schul-standort erbracht wird. Ziel ist es, soziale und individuelle Beeinträchtigungen auszugleichen und die Schülerinnen und Schüler mit geeigneten niedrigschwel-ligen Angeboten zu unterstützen, um diesen Problemlagen zu begegnen.Kooperationspartner der Mittelschule an der Weilerstraße ist der Jugendtreff Au, eine Einrichtung des Kreisjugendring München-Stadt. Hier sind auch die beiden Jugendsozialarbeiterinnen angestellt, die an der Weilerschule arbeiten.

Unter dem Motto „Unsere Schule ist ein Ort, wo es sich zu leben lohnt“ sammelten Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 8 mit Satzstartern wie „Die Weilerschule ist cool, weil…“ oder „Schule macht Spaß, weil…“ neue Ideen. Ziel war es, die Schule als Lieblingsort kennenzulernen und mitzu-gestalten. Diese Satzstreifen dienten zudem als Grundlage für den Weiler-Rap.

jedoch von den Schülerinnen und Schü-lern selber erbracht. Nach nur drei Tagen mit vielen Erfahrungen und Eindrücken, großem Spaß und kontinuierlicher Arbeit waren die Grundsteine gelegt und wurden dann durch die Profis vervollständigt und perfektioniert. Entstanden ist ein Video-clip, der u.a. auf YouTube zu finden ist und auf der ganzen Linie überzeugt und auch

Freisprechungsfeier der Sommerprüfung 2014

KJR-Malerazubis erfolgreich

Unsere Auszubildenden Samantha Fleckenstein, Haris Dedeic und Heide Besiki wur-den am 16. September im Alten Rathaussaal feierlich „freigesprochen“ und konnten anschließend ihre Gesellenbriefe entgegennehmen. Wir gratulieren allen Azubis sehr herzlich zum erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung und wünschen ihnen für ihren weiteren persönlichen und beruflichen Werdegang alles Gute.

Azubi-Teambildungstag 2014

Start in den Büro- Alltag

Schule kann auch Spaß machen.

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OBEN OHNE Open Air zurück am Königsplatz

16.000 Fans, 8 tolle Bands, 33 Grad – ein Festival der Superlative„Back to the roots“ hieß es am Sams-tag, den 19. Juli beim 15. OBEN OHNE Open Air Festival. Nachdem das OBEN OHNE 2006 vom Königsplatz auf den Platz der Alten Messe am Bavariapark und von dort zur neuen Messe München umgezogen war, konnte der KJR, Dank eines Zuschusses der Landeshauptstadt München, wieder ins Stadtzentrum zurückkehren.

16.000 Musikfans freuten sich bei strah-lendem Sonnenschein und heißen Tempera-turen über Headliner Alligatoah, die Münch-ner Band Claire, die Newcomer Paper & Places aus Regensburg und die weiteren fünf Bands, die alle für großartige Stimmung sorgten.

Das größte Non-Profit-Festival Süddeutsch-lands ist aber nicht nur wegen seines hervorra-genden Line-ups bekannt. Den Besucherinnen und Besuchern wird auch ein attraktives Rah-menprogramm geboten: Bullriding-Contest, Maßkrugstemmen, Kistenkraxeln, Action Painting und andere Aktivitäten sorgten für Abwechslung. Bei der Azubistraße infor-mierten Arbeitgeber über ihre Ausbildungs-angebote: Selten machten Berufsorientierung und Ausbildungsplatzsuche so viel Spaß.

Neu beim OBEN OHNE Open Air 2014 waren die an der Bühne positionierten Musikge-bärdensprachdolmetscherinnen. Mit vollem Körpereinsatz lebten sie die Musik der Bands nach und übersetzten die Songtexte zeit-gleich zur Musik in die Gebärdensprache - so machten sie das Festival auch für über 100 Gehörlose erfahrbar und erlebbar. Der KJR-

Vorsitzende Tom Rausch freute sich über das gelungene Experiment: „So sieht gelebte Inklusion aus. Publikum und Bands waren begeistert von der eindrücklichen Überset-zung der Songtexte und die Gehörlosen waren mittendrin.“

Das OBEN OHNE Open Air wird von den Kreisjugendringen München-Stadt und Mün-chen-Land veranstaltet. Es zieht sowohl Fe-stivalneulinge als auch langjährige Fans seit vielen Jahren an und gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Die begehrten 3-Euro-Tickets waren innerhalb weniger Wochen vergriffen und das OBEN OHNE schon zwei Monate vor Festivalstart ausverkauft.

Projektleiterin Isabel Berghofer-Thomas sprach am Samstagabend von einer gelun-genen Veranstaltung „Besonders toll war die herausragende Leistung der vielen Ehrenamt-lichen, die uns nicht nur während des Festi-vals, sondern auch beim Auf- und Abbau des großen Geländes tatkräftig unterstützten.“

Und nach dem OBEN OHNE ist vor dem OBEN OHNE: Das nächste Open Air auf dem Königsplatz wird voraussichtlich am 18. Juli 2015 stattfinden. Die Planungen dafür haben bereits begonnen.

Mehr Bilder gibt es online, alle Links dazu auf www.oben-air.de

Zwei Azubis in der Geschäftsstelle mit Abschluss

Habe fertig!Azubi-Teambildungstag 2014

Start in den Büro- AlltagDas neue Ausbildungsjahr star-tete mit dem Teambildungstag der Auszubildenden in der KJR-Geschäftsstelle. Neun„Alt-“ und „Neuazubis“ machten sich mit Aus-bildungsleiterin Barbara Huber, so-wie einem Guide des erlebnispäda-gogischen Zentrums „Tchaka“ auf den Weg nach Kössen. Dieses Mal galt es auf einer Rafting-Tour die wilden Gewässer der Tiroler Ache zu bewältigen. Hierzu wurden alle mit dem notwendigen Equipment ausgerüstet und instruiert, um auf der anschließenden Fahrt den genauen Anweisungen von Guide Elias Eberl Folge leisten zu können. Bei einer flotten Boots tour und mit einigen abenteuerlichen Spielen lernte sich das neue Team kennen und ist nun für den gemeinsamen Büroalltag in der Geschäftsstelle gerüstet.

Herbert Hartinger, Kaufmann für Marketingkommunikation (li) und Stefan Mölt-ner, Kaufmann für Bürokommunikation (re) freuten sich mit Geschäftsführer Franz Schnitzlbaumer über den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung. Bei einer kleinen Kaffeerunde in der Geschäftsstelle konnten sie sich von den Kolleginnen und Kolle-gen verabschieden, die sie während ihrer Ausbildung angeleitet hatten.

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Partizipative Fassadenverschönerung

Graffiti-Kunst fürs FEZIEine einfarbige eierschalenfarbene Außenfassade ziert seit 2008 das FEZI. Mit einer Verschönerung durch Graffiti sollte der Kinder- und Jugendtreff auch äußerlich ein wenig mehr als solcher sichtbar und die positive Identifikation der Besucherinnen und Besucher mit ihm gestärkt werden.

Bereits 2013 wurden von den Kindern und Jugendlichen in zwei Workshops mit einem

Graffiti-Künstler Entwürfe für das spätere Fassaden-Kunst-werk angefertigt. Dank der Förderung durch den Bezirksaus-schuss 18 konnte nun im August 2014 die Verschönerung der Außenfassade realisiert werden. Witterungsbedingt wurde in nur zwei Tagen unter der Anleitung von zwei Graffiti-Künst-lern die Fassade zur Fromundstraße von knapp 50 Kindern und Jugendlichen mit einem hochwertigen Graffiti besprüht.

Kinder, Jugendliche und Team des FEZI, KJR

Neuer Trendsport für Jugendliche

In Laim, da wird gepompftAm 25. Juli fand in Laim ein Turnier der besonderen Art statt. Ein Rugbyball, 10 Spieler und Spielerinnen sowie eine Menge mit Schaumstoff gepolsterter Pompfen setzten sich auf das Komman-do „3…2...1…Jugger“ in Bewegung. Ein neuer Trendsport erobert Jugend-zentren im KJR.

Jugger ist eine Mischung aus American Football und Schwertkampf. Das klingt im ersten Moment sehr martialisch, aber unter der Fassade steckt ein pädagogisch wertvolles Spiel, in dem Fairness und gegenseitiger Respekt Schlüsselelemente sind für ein ge-lungenes Spiel. Der Spielball, der so genannte Jugg, muss von dem Läufer bzw. der Läuferin - auch Qwik genannt - in das Mal, das Tor, gebracht werden. Alle anderen Spielerinnen und Spieler tragen die so genannten „Pomp-fen“ und versuchen den gegnerischen Qwik aufzuhalten und ihren eigenen zu schützen. Das Spiel ist geeignet für alle Altersgruppen, genauso für Jungen wie für Mädchen.

Seit Februar hat das Laimer Jugendzentrum eine Kooperation mit dem IdeenReichMobil und bringt den neuen Trendsport in einige Kreisjugendring-Einrichtungen. Neben dem Laimer Jugendzentrum waren das Haneber-

ger, das FEZI und das Intermezzo mit von der Partie. In jedem Haus fanden Workshops, um das nötige Spielmaterial herzustellen, sowie eine Einführung in die Regeln des Spiels für die Jugendlichen und das pädagogische Team statt.

Das Projekt endete mit einem großen Turnier im Laimer Jugendzentrum, bei dem mit viel Freude und Engagement um die „1. KJR-München-Stadt-Juggermeisterschaft“ gekämpft wurde. Es gab einen speziellen,

abgesperrten VIP-Bereich für die Spieler und Spielerinnen, die Möglichkeit eigene Jugger-T-Shirts zu bedrucken, eine Menge Schweiß und sehr viel Sportsgeist. Gewinner waren Gäste aus Haimhausen, die ebenfalls ein Juggerteam aufgebaut haben. Es waren sich alle einig, dass eine baldige Wiederholung des Turniers stattfinden muss.

Benedikt Kämmerling, Das Laimer Jugendzentrum, KJR

Sieht gefährlich aus, macht aber Riesenspaß.

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Sommerspaß mit dem KJR

Ferienangebote im KJR

Jede Menge los!Jugendverbände und Einrichtungen bieten in den Sommerferien attraktive und bezahlbare Angebote für unterschiedlichste Altersgruppen und Interessen. Ob Ferienfahrt oder Tagesausflug, ob Angebote vor Ort oder spannende Koopera-tionen – für jede/n findet sich ein passendes Angebot. Informieren kann man sich über die Ferienangebote in München unter www.ferien-muenchen.de. Einen Ausschnitt aus dem bunten Programm der Einrichtungen und Verbände haben wir wieder auf diesen Sonderseiten zusammengestellt. Wir bedanken uns ganz herz-lich bei den vielen engagierten ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter/inne/n für das Ferienprogramm und wünschen uns auch in den kommenden Ferien viele spannende Angebote für Münchner Kinder und Jugendliche.

n Komm doch mit nach Indien 2014

Zu Gast bei Freunden

Beim KJR-Ferienangebot „Komm doch mit nach Indien“ konnten wieder rund 40 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren fünf Tage lang in die indische Kultur eintauchen. Dabei stand vor allem Mallakhamb – Yoga an Pfahl und Seil – im Vordergrund. Am 5. September hatten die Kinder dann bei der obligatorischen Abschluss-gala im BWZ Neuperlach ihren großen Auftritt. Auch in diesem Jahr war Uday Despande vom Mallakhamb Sport Centrum „Shree Samarth Vyayam Mandir“ in Mumbai zu Gast. Beglei-tet wurde er wie immer von einigen großen Mallakhamb-Talenten, die in dieser Woche bei Münchner Gastfamilien wohnten.

Nach einer kurzen Eröffnungsrede von KJR-Abteilungsleiter Renato Burget bewiesen die Kinder bei verschiedenen Fakir-Darbietungen ihren ganzen Mut. Ob auf Glasscherben, auf dem Nagelbrett oder beim Spiel mit dem Feuer – die Nachwuchs-Fakire lösten alle ihre Auf-gaben mit Bravour und brachten das Publikum zum Staunen. Anschließend ging es auf den Pfahl bzw. ans Seil – hier durften die Kinder endlich zeigen, was sie in den vergangenen

Tagen beim Mallakhamb gelernt hatten. Außer-dem bewiesen die indischen Gäste eine Stunde lang ihr unglaubliches Können – stets char-mant moderiert von ihrem Mentor Uday. Für diesen hatte die frühere KJR-Kinderbeauftrag-te Erika Hennig, die extra für die Veranstaltung ihren Ruhestand unterbrach, noch eine große Überraschung parat: einen Scheck in Höhe von 577 Euro für das Mallakhamb Sport Centrum. Diese Summe, knapp 45.399 indische Rupien, kam durch die Versteigerung von Bildern der Ausstellung „Like Madhubani“ zustande, die u.a. in der Galerie90 zu Gast war.

Herbert Hartinger

diesjährigen Foto-Rallye, bei der es darum ging, besonders markante Punkte im Ortsbild anhand von Fotografien aufzuspüren und nochmals detailgenau abzufotografieren. Aber auch die Tausch-Rallye, die sich über mehrere Stunden erstreckte, war ein voller Erfolg und verlangte den Jugendlichen Ideenreichtum und Überzeugungskraft ab. Hier mussten kleine Gegenstände so lange gegen andere eingetauscht werden, bis ein möglichst großer Tauscherfolg erzielt wurde. So wurden dank der vielen (mit-)spielfreudigen und humorvollen Menschen im Ort aus Kugelschreibern u.a. eine Badeente, eine Teekanne oder ein Einkaufskorb – ja sogar ein fahrtüchtiges Fahrrad und ein (ausgeliehener) Hund(!) waren dabei. Was für eine Aufregung!

Alles in allem also ein gelungener Start in die Ferien und für so manche Teilnehmenden si-cher der Beginn von schönen Freundschaften. Nach den vielen positiven Rückmeldungen der Teenies und deren Eltern sagen wir daher mit großer Freude: Bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt: Auf geht’s ins Ammerseelager!

n Jugendtreff pfiffTEEN

Ferien am Ammersee

Auch in diesem Jahr konnte das pfiffTEEN wieder das inzwischen traditionsreiche Am-merseelager für sieben Mädchen und neun Jungen im Alter von 12 bis 14 Jahren anbieten. Untergebracht im Gemeindehaus der Evange-lischen Kirche in Utting – eine traumhafte Lage und gerade mal fünf Minuten Fußmarsch zum See – verbrachten wir mit den Teenies eine wunderschöne Woche mit einem abwechs-lungsreichen Programm:

Eine Dampferfahrt über den Ammersee, der Besuch des Uttinger Hochseilgartens, ein Theaterbesuch in der Uttinger Seebühne, Tretbootfahren und natürlich Badespaß vom Feinsten – inklusive 10-Meter-Sprungturm für die ganz Mutigen. Abgerundet wurde das Programm mit vielen Spielen im Freien und einer langen Nacht am Lagerfeuer. Sehr erfolgreich waren alle Beteiligten bei der

n Freizeittreff Lerchenauer

Einmal um die Welt

Zwei Wochen lang trafen sich täglich 40 bis 50 Kinder und rund 20 Eltern unter freiem Him-mel, um die Köstlichkeiten Afrikas, die Schön-heiten Südamerikas oder die Vielfalt Europas zu entdecken. Jeder Tag stand im Zeichen eines anderen Kontinents und so wurde z.B. afri-kanisches Kichererbsen-Curry gekocht, eine asiatische Nudelpfanne gebrutzelt oder eine deftige europäische Kartoffelsuppe zubereitet. Neu in diesem Jahr: alle zubereiteten Gerichte plus der Lerchenauer All-Time-Klassiker wur-den in einem Rezeptbuch zusammengefasst und konnten gegen eine kleine Spende von den Eltern mit nach Hause genommen werden.

Doch es wurde nicht nur gekocht, sondern auch gebastelt. Neben unserer täglich statt-findenden Filzwerkstatt konnten die Kinder brasilianische Sambatrommeln anfertigen, japanische Papierlampions gestalten oder aus Abfallprodukten Geldbörsen zaubern. Dank der Unterstützung des IdeenReichMobils standen auch selbst gemachte Hula-Hoop-Reifen und Riesenseifenblasen auf dem Programm.

Für ausreichend Bewegung sorgte der Fuhr-park von MobilSpiel mit Trikes, Kettcars und anderen Gefährten. Ebenso standen Spiel- und

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Sommerspaß mit dem KJR

Sportgeräte, wie Trampolins, Stelzen oder eine Slackline zur Verfügung. Eine Yogalehrerin sorgte an unserem Asien-Tag zusätzlich für Bewegung und Entspannung. Außerdem gab es die Möglichkeit, in unserer Chill-Out-Zone bei landestypischer Musik zu entspannen.

Eine Ausstellung mit Fotos, auf denen Kinder aus aller Welt ihr Lieblingsspielzeug präsen-tieren, eine Infotafel über den Lebensalltag von Kindern auf fernen Kontinenten und ein Quiz rundeten das Programm ab.

Obwohl das Wetter nicht immer mitgespielt hat, blicken wir auf eine rundum gelungene Ak-tion mit vielen Besucherinnen und Besuchern zurück, denen wir hoffentlich einen Teil der Ferien mit Spaß, Kreativität, (Ent-)Spannung und der ein oder anderen neuen Anregung füllen konnten.

Silvia Ober, Freizeittreff Lerchenauer, KJR

Santa Maria, der Jolly Roger, der Poseidon, der Galaktika, der Flying Dutch und der Bounty komplett und können unter dem Kommando des Piratenadmirals Björn und seiner Tchaka-Crew unterstützt von den Kapitänen aus den Häusern in München in See stechen!

Zweiter Tag auf SeeGroßer Piratinnen- und Piratentag! Mit den

Kindern wird eine große Pirateninsel gebaut, die dann auf dem Walchensee für Angst und Schrecken sorgt. Es werden Piratenschmuck und Piratenoutfits kreiert, Dolche geschnitzt, Pira-tenhandhaken gebastelt, echte Piratenfahnen für die Schiffe gemalt, Piratenhüte geschnei-dert und Windspiele aus Treibholz gebaut. Außerdem wird eine Schatzkiste gebaut, mit Gold gefüllt, mit einer Schatzkarte versehen und anschließend versteckt. Am Abend findet dann eine große Piratenmodenschau auf dem Steg bei der Pirateninsel statt, um die neuersten Piratentrends des Spätsommers zu präsentieren.

Dritter Tag auf SeeHeute erkunden die einzelnen Crews mit

modernen Navigationsinstrumenten – genannt GPS – einen Berg auf der Suche nach einem Schatz. Eine lange Tour, auf der alle zeigen, was ein echtes Piratenkind ausmacht: Aus-dauer, Teamgeist und immer eine lustige Idee im Kopf, wie man sich und andere motivieren kann, das gesteckte Ziel zu erreichen.

Vierter Tag auf SeeTraditionelles „Bockerln“, Piratenparcours,

Piratenolympiade und Hoch- und Niederseil-gartenklettern. Das Camp zeigt sich von der harten Ausbildungsseite. Alle Piratenkinder werden in der hohen Kunst des Piratenalltags geschult und erproben sich in den Aufgaben. Für alle ist etwas dabei! Es werden wilde Ren-nen veranstaltet, der Mut – in sieben Metern Höhe angeseilt – auf die Probe gestellt und die Geschicklichkeit getestet.

Wie an allen anderen Tagen auf See auch, können die Kinder im WalchenseeMeer schwim-men, sich Ruhezeiten beim Chillen gönnen, am Lagerfeuer sitzen oder auch wilde Piraten-lieder anstimmen, sich sportlich betätigen, Wikinger-Schach spielen, im Piratenrat Ideen einbringen oder Brettspiele spielen.

Mitten in der Nacht sind die Piratenkinder mit ihren Kapitänen noch auf eine geheimnis-volle Nachtwanderung gegangen und haben wilde und mystische Gestalten getroffen. Das war noch einmal ein besonderes Abenteuer für alle.

Fünfter Tag auf SeeSturmtraining! Auf der wilden Isar werden

in Rafting-Booten alle Kinder für die wilde und stürmische See geschult. Kein Piraten-kind ging über Bord, zumindest nicht unfrei-willig! Am Abend haben sich alle eine wilde Piratendisco mit allerlei Cocktails verdient, bevor es spät, sehr spät in die Kojen geht.

Letzter Tag auf SeeAuch noch so wilde Freibeuter verlassen das

Camp ordentlich und ohne zu viele Spuren zu

hinterlassen. Eine wilde, anstrengende aber wunderschöne Woche geht zu Ende. In zwei Bus-Galeeren werden die Kinder wieder in ihre Heimat nach München gebracht, nur Admiral Björn und seine Crew müssen noch lange ar-beiten, bis für das nächste Camp wieder alles eingelagert ist. Aber auch sie blicken zurück auf tolle Tage und fallen abends müde, aber glücklich in ihre Betten und werden noch lange von diesen Tagen träumen.

Schiffsjunge Michael, ASP Maulwurfshausen, KJR

n Integratives Piratinnen- und Piratenlager am Walchensee

Logbuch der Tchaka

Unerschrockene Kinder von den heimischen Isarstränden werden eine Woche lang am Walchensee von Kapitän Björn und seinen wilden Spießgesellen von der Tchaka zu echten Piratinnen und Piraten geformt. Dabei erleben behinderte und nichtbehinderte Kinder in einem Sport- und Erlebnislager viele Aben-teuer, trotzen dem Wetter, beweisen sich in wilden Spielen und schlagen sich bei wilden Gelagen die Bäuche voll.

Erster Tag auf SeeMit zwei riesigen Bus-Galeeren werden an

der Küste von München die tapfersten 100 Isarpiratinnen und -piraten eingesammelt, um sie an einen geheimen Ort am Walchensee zu bringen, an dem sie sieben Tage ausgebildet werden. Dort angekommen, werden erst einmal die müden Jugendlichen, die dort gehaust haben, verabschiedet, um die Unterkünfte zu beziehen. Die Freibeuter vom ASP Neuhausen, ebs, den Nordstern KIDDIES, aus dem Wolker-weg, dem frei.raum, der Kindervilla Theresia, dem 2Club, aus Maulwurfshausen und dem Abenteuerhort werden am Lagerfeuer auf die Piratenregeln eingeschworen, die mit echtem Piratenblut besiegelt werden und auf die verschiedenen Piratenschiffe verteilt. Jetzt sind die Crews der Black Perl, der Kalypso, der

n Zirkus Nordini 2014

Manege frei!

Sommerferien – das bedeutet Sonne, Spaß und jede Menge Freizeit. Diese nutzten in diesem Jahr wieder über 100 Mädchen und Jungen für einen Besuch der Zirkuswiese an der Weitlstraße. Denn dort veranstaltete der Kreisjugendring München-Stadt gemeinsam mit der Zirkusfamilie Roberto vom 4. bis zum 9. August bereits zum 6. Mal das Ferienangebot „Zirkus Nordini“.

Bis zur großen Abschlussgala des Zirkus Nordini am 9. August hatten die Kinder wie-der eine ganze Woche Zeit, ihre Kunststücke einzustudieren und zu proben. Wie jeden Tag herrschte auch am dritten Probetag auf der Zirkuswiese bereits morgens gute Laune, zu der auch die Sonne einen großen Teil beitrug. Fünf Mädchen übten bereits fleißig das Fahren mit ihren Einrädern und parallel dazu noch das Schwingen von bunten Tüchern. Hoch hinaus ging es für die Mutigen auf den sogenannten Hochstelzen. Sie hatten die große Zirkuswiese und das große Zirkuszelt bestens im Blick. Im Zelt selbst ging es nach einer kurzen Be-sprechung für eine Mädchen-Gruppe endlich los, denn jetzt konnten sie ihre Fähigkeiten als Akrobatinnen am Seil zeigen. Auch am großen Arialring und Trapez machten die Mädchen eine gute Figur und zeigten dabei keine Angst.

„Ich will, ich will, nochmal!“ hörte man von draußen die Kinder rufen, die gerade dabei wa-ren, freihändig über ein dünnes Seil zu laufen und dabei so viel Spaß und Motivation hatten, dass sie gar nicht mehr aufhören wollten.

Anlauf nehmen, springen und am Ende ge-rade auf der Matte landen – das konnten die Kinder am großen Trampolin üben. Und wer

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Sommerspaß mit dem KJR

n Natur- und Kulturtreff Rumfordschlössl

Attraktiv – vielfältig – unverwechselbar

Das Ferienprogramm im Rumfordschlössl mit täglichem offenen und äußerst gut be-suchtem Spielbetrieb war wieder einmal „die halbe Miete“ – für berufstätige Eltern, für Grundschulkinder, für Besucherinnen und Besucher des Englischen Gartens oder gar für Kolleginnen und Kollegen aus städtischen Hor-ten „auf Betriebsausflug“. Äußerst familien-freundliche Öffnungszeiten trugen hierzu bei. Sogar Kinder und Familien aus Katar, Kuwait, Russland oder Australien ließen sich am und im Rumfordschlössl blicken. Ein Ausschnitt aus dem sechswöchigen Tagesangebot: Eisbecher-Buffet, internationales Fußballspiel, eine Lifestyle-Modenschau mit „Model-Buffet“, Ferienträume mit Pastellkreide, Freundschafts-bänder basteln, Pfannkuchen backen, Kochen mit Wildkräutern, Lagerfeuer mit Kartoffelsup-pe, Lümmeln in Hängematten, Musik hören im Mädchen- oder Jungenzimmer, Einrad fahren, Regenmacher oder Papierblumen basteln, Tiere im Englischen Garten suchen und entdecken, eine Schlauchbootfahrt auf der Amper, mehrere Ausflüge und nicht zuletzt ein wöchentlicher Kinderfilm sowie die Teilnahme am Projekt „Komm doch mit nach Indien“ ließen eine un-verwechselbare Ferienstimmung aufkommen, die durch ihren „entschleunigten“ Charakter auch die Möglichkeit zum Nachdenken bot. Was können wir davon in den Alltag hinüberretten? Und – muss es immer etwas Besonderes sein?

zusammenstellen? Regenkleidung vorsorglich einpacken oder raus in die pralle Sonne? Und so trotzten die Jugendlichen dem bleigrauen Himmel mit einer Flucht ins Kino, sie zeigten sich akrobatisch geschickt in der boulderworld oder sportlich beim Bowling. Und beim Besuch im Westbad war dann auch die Sonne mit von der Partie, ebenso wie beim heiß ersehnten Ganztagestrip zum Skyline Park, der bei echter Sommerhitze für Begeisterung sorgte. Und wer sich den Mezzo-Feriengästen, bestehend aus Stammbesucherinnen und -besuchern sowie den Umlandkids von Gauting bis Pullach, nicht anschließen wollte, konnte das Intermezzo parallel dazu bei seinem Einsatz in Mini-München besuchen. Und so war für alle etwas dabei, um die lange Ferienzeit abwechslungs-reich zu genießen.

n MKJZ Westend

Schöne Sommerferien im Westend

Viele Kinder und Jugendliche, die in den Sommerferien im Stadtteil blieben, nahmen gerne die Angebote des Multikulturellen Jugendzentrums in Anspruch. Auch viele minderjährige Flüchtlinge besuchten mit ihren

schon etwas sicherer war, konnte auch eine Drehung während des Sprungs machen.

Spannende Zaubertricks gab es aus dem Zauberkoffer, der mit Karten, Rosen, Tüchern und einem Zauberstab gefüllt war. Lerneifrig zeigten sich drei Jungen mit ihren Diabolos, die sie immer und immer wieder in die Luft warfen und dann versuchten, sie wieder auf-zufangen. Weniger leicht machte es sich auch ein Junge, der jeweils drei Stäbe in jeder Hand hielt und auf jedem dieser Stäbe einen Teller zum Drehen bringen wollte. Jonglierbälle und Jonglierkeulen durften natürlich auch nicht fehlen.

Im etwas kleineren Zelt nebenan diskutierte eine Gruppe aus sieben Leuten, welche Regeln bei der Moderation zu beachten sind und star-tete schon die ersten Probedurchläufe, damit bei der großen Abschlussgala nichts schief gehen konnte.

Am Samstag, den 9. August war es dann so-weit und die Mädchen und Jungen konnten das Gelernte endlich ihren Eltern und Verwandten präsentieren. Die große Abschlussgala sowie das gesamte Ferienprogramm des Zirkus Nordi-ni auf der Zirkuswiese an der Weitlstraße waren auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg.

Carolin Keller, Öffentlichkeitsarbeit, KJR

n Intermezzo

Mit Spaß und Bewegung unterwegs

Im Intermezzo dampfte pünktlich um acht Uhr der Kakao, während die Kinder zum Fe-rienprogramm eintrudelten. Angesichts des Münchner August-Wetters war Flexibilität gefragt. Beim gemütlichen Frühstück wurde der Tag abgesteckt: Ausflug nach drinnen oder draußen? Brote schmieren für den ganzen Tag unterwegs oder den Einkauf fürs Mittagessen

n Sommerferien in der LOK

Indianerzöpfe und Loops

Mit einem mobilen Beautysalon war die LOK Freimann bis Mitte August bei Mini-München vertreten. Und wurde förmlich überrannt, bis zu 180 Besucherinnen und Besucher ließen sich die Nägel lackieren oder mit Schablonen und Stiften tätowieren. Der Renner waren die Indianerzöpfe, in drei Wochen wurden fast 700 davon verkauft. Als alle Vorräte aufgebraucht waren, wurden dem Team die Indianerzöpfe förmlich aus der Hand gerissen, sobald sie gedreht waren.

In der Ferienöffnung waren die „Loops-Bänder“ der Renner: Pro Tag wurden 1500 Bänder verbraucht. Neben vielen Mädchen waren auch etliche Jungen zwischen sechs und 18 fleißig am Flechten. Wenn gerade nicht geflochten wurde, ging es zum Schwimmen, ins Kino oder auf den Bolzplatz und einmal auch zu einer Veranstaltung bei „München ist bunt“.

Vom 30. August. bis zum 5. September fand wieder das Jugendcamp am Walchensee statt. Leider waren nur anderthalb Tage davon sonnig, doch auch bei Dauerregen blieb die Stimmung gut. Viele Aktionen fanden daher im Haus oder in der Jurte statt, für Wärme beim Paddeln am See sorgten die Neopren-Anzüge.

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Sommerspaß mit dem KJR

gleich wieder unter die Leute. Außerdem wurde der Olympiapark erkundet und das alljährliche Spielefest im Carl-Orff-Bogenpark besucht. Ein Highlight war der Ausflug zum BergTierPark Blindham mit seinem großen Spielplatz. Am letzten herrlichen Sonnentag war Wasserspaß angesagt: Wasserbomben, Planschbecken und Eisbecher mit einem sensationell leckeren Obstbuffet.

Die Resonanz der Eltern auf dieses Angebot ist durchweg positiv. Der Bedarf an einer Betreuung in den Ferien ist groß, umso mehr begeisterte die qualitativ hochwertige Umset-zung. Für die Kinder war das Angebot – fernab vom engen schulischen Rahmen – spannend. Das Erforschen des Offenen Treffs und die Möglichkeit der Mitgestaltung der Aktionen waren zwar anfangs herausfordernd, aber im Laufe der Zeit auch sehr bereichernd.

n Kinder- und Jugendtreff Mooskito

Wetter schlecht – Ferien toll!

Was für ein Glück: Auch wenn das Wetter in den Sommerferien eher bescheiden war, konn-ten viele Moosacher Kinder und Jugendliche trotzdem tolle Tage mit dem Mooskito erleben. Dank der großzügigen Unterstützung des Be-zirksausschusses Moosach konnten spannende Aktionen und Ausflüge stattfinden.

Als erstes ging es ins Erlebnisbad „Alpa-mare“. Trotz strömenden Regens verlebten die Kids dort einen lustigen Tag: „Es regnet so krass, dass schon im Auto Schwimmbad-Feeling aufkommt!“, kommentierte die 14-jäh-rige Barbara. Am nächsten Tag fuhren wir nach Garmisch. Zunächst ging es zur historischen Eckbauernbahn, wo uns nach der Auffahrt ein umwerfender Blick auf Karwendel- und Wettersteingebirge erwartete. Zum Abschluss

des Tages gab es noch eine Runde mit der Sommerrodelbahn. Die Schifffahrt auf dem Starnberger See wurde begleitet von der hungrigen Möwe „Jonathan“, an die ein Kind gekonnt sein Pausenbrot verfütterte. Bei unserer „Kochlöffel“-Aktion kochten wir ein mediterranes Vier-Gänge-Menü und verspeis-ten dieses an einer schön gedeckten Tafel im Saal des Mooskito. Am Geocaching-Tag lieferten sich mehrere Teams im Nordteil des Englischen Gartens ein Wettrennen um den großen Mooskito-Schatz. Dann ging es in den Freizeitpark „Legoland“. Einen ganzen Tag konnten sich die Kinder in den Fahrgeschäften durchschütteln und nass machen lassen. Das Highlight beim Bewegungsdschungel an der Wiese an der Nanga-Parbat-Straße waren die roten Gummistiefel eines Mitarbeiters von Mo-bilSpiel. Auch aus diesem Grund war dieser Tag „der schönste Ferientag für die Kinder“, sagte eine Mutter. In der Kreativ-Werkstatt im Moos-kito konnten die Kids Pflaumenmarmelade kochen, Traumfänger basteln, mit Speckstein arbeiten sowie Bio-Bambus-Einkaufstaschen bemalen und mit Strass-Steinen verzieren. Zum Abschluss fuhren wir auf den Olympiaturm, „schwammen“ im „Waterball“ auf dem Olym-piasee und aßen lecker im „Tal“-Restaurant.

n Freizeittreff Freimann

Buntes Programm in der Burmesterstraße

Was hat dir an der Ferienbetreuung ganz besonders gut gefallen? „Die aus Flüge“! So schrieb es Angie, 8 Jahre, in den Evaluations-bogen nach der Sommerferienbetreuung im Container des Freizeittreff Freimann.

An sieben Tagen wurden 24 Kinder der Ge-bundenen Ganztagsklassen der angrenzenden Grundschule Burmesterstraße betreut. Gebo-ten wurde ein buntes Programm aus Aktionen und Ausflügen, bei dem auch die Zeit für das freie Spiel nicht zu kurz gekommen ist. In der Fröttmaninger Heide wurde erforscht, wie sich Indianer in der Natur bewegt haben. Drei Kin-der haben ein Organisationskomitee gebildet, welches eine Spieleolympiade weitestgehend alleine vorbereitet und durchgeführt hat. Hier waren Geschicklichkeit und Durchhaltevermö-gen gefragt. Arbeitsreich war der zweitägige Ausflug zu Mini-München. Dort probierten die Kinder zahlreiche Berufe aus, anschließend brachten sie ihr erstes selbstverdientes Geld

n Das Laimer

Buntes Ferienprogramm in Laim

Erstmals boten das Laimer Jugendzentrum und der AbenteuerSpielPlatz ein verbindliches Ferienprogramm an. Dies umfasste eine vier-tägige Betreuung von 9 bis 17 Uhr für 8- bis 14-Jährige. Dabei standen Ausflüge zum Sommerrodeln am Schliersee, in den Tierpark Hellabrunn, zum Kletterwald bei Grünwald und ins Westbad auf dem Programm. Das Angebot wurde auch von vielen externen Teilneh-menden wahrgenommen, die uns mittlerweile auch gerne im Offenen Treff besuchen. Im Jugendzentrum wurden in der letzten Woche intensiv mit den Lego Mindstorms Roboter gebaut.

Auch auf dem ASP war in diesem Sommer wieder einiges geboten. Gestartet wurde mit einem zweitägigen Besuch in Mini-München. Hier betrieben die Kids eifrig Jahrmarktbuden, testeten Spiele in der Spaßfabrik und trieben ihr Studium voran, um die Vollbürgerschaft zu erwerben.

Der Schwerpunkt im Offenen Treff lag beim Bau der Windmühle sowie bei vereinzelten Kreativaktionen, wie beispielsweise dem Filzen einer Handytasche.

Höhepunkt zum Ende der Ferien war ein Lochkameraworkshop. Zur Veranschaulichung schlüpften die Kinder dabei sogar selbst in die „Camera Obscura“. Dazu verdunkelten wir einen Raum und schufen mit Hilfe eines

Betreuerinnen und Betreuern das MKJZ, das in den Sommerferien durchgehend geöffnet war.

Dienstags und freitags fanden attraktive Freizeitangebote im Offenen Treff statt, sie konnten Musik hören und tanzen, Kicker spie-len, im Internet surfen, Fußball, Tischtennis und Billard spielen, Turniere organisieren, auf dem Trampolin springen und vieles mehr.

Dienstags und donnerstags fanden bei schönem Wetter mobile Spiele auf dem Georg-Freundorfer-Platz statt. Die Kids erwartete dort unter anderem Street-Tennis, Kettcars, Street-Bowling sowie viele Sport- und Bewe-gungsspiele.

Mittwochs gab es bei schönem Wetter ver-schiedene Ausflüge in und um München:

Bavariapark mit Picknick, Kochaktionen, Schwimmausflüge, Botanischer Garten und Besuch von Höfen im Stadtteil. Leider mussten wegen des schlechten Wetters einige Ausflü-ge ausfallen, stattdessen gab es spannende Workshops und Gruppenangebote.

Samstags wurde von 9.30 bis 12 Uhr gefrüh-stückt und anschließend gab es verschiedene Turniere.

Donnerstags von 11 bis 19 Uhr fanden Workshops statt, wie Erntetage im biolo-gischen Garten, Film- und Musikworkshops oder Hausverschönerungen. Bei den Film-workshops drehten die Kids in Eigenregie einen StopMotion-Film („Der Aufstand der Müllgiganten“), der an den Münchner Film-wettbewerben teilnehmen wird.

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Sommerspaß mit dem KJR

n OBA München

Aufregende Ferien in Italien

Aufregend war es, als drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie sechs Jugendliche mit einem Bus nach Como gefahren sind, um dort eine Woche ihre Ferien zu verbringen. In einem wunderschönen Haus oberhalb des Sees mit prächtiger Aussicht haben wir Lagerfeuer ge-macht, Wanderungen durch die Wildnis gewagt und T-Shirts gefärbt.

Ausflüge standen natürlich auch auf dem Programm und das schöne Wetter hat dazu beigetragen, dass alle Teilnehmenden bester Laune waren.

Dass wir solch eine Reise nächstes Jahr wieder machen, ist für uns keine Frage und wir würden uns freuen, wenn noch andere Jugend-liche (mit und ohne geistige Behinderung) Lust und Freude hätten, uns zu begleiten. Nähere Infos dazu unter www.oba-muenchen.de

großen Lakens die Projektionsfläche für ein im Lichtschacht befestigtes Bild. Durch ein winziges Loch des im Fensterrahmen ange-brachten schwarzen Kartons fiel dieses Bild nun auf die weiße Fläche, die im Inneren der Kamera eigentlich das Fotopapier darstellte.

Nach diesem Aha-Erlebnis ging es an den Bau der eigenen Kamera und an die etwa halbstündige Belichtung der Fotos. Als die Wartezeit endlich ein Ende hatte, stand selbst-verständlich noch der Gang ins Labor an. Am Ende des Tages hielten wir dann tatsächlich einige Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Aben-teuerSpielPlatzes in den Händen.

n BWZ Neuperlach

Sommerferien ohne Sommer … uns doch egal!

In der ersten Woche war das BWZ gemeinsam mit 31 Kindern zum ersten Mal mit dem Tchaka beim Schlauchbootfahren. Der Ausflug war ein voller Erfolg, auch wenn uns das Wetter fast einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Statt wie geplant auf der Isar, mussten wir die Bootstour auf der Amper durchführen. Aber Wasser ist zum Glück überall gleich nass!

An der Ablegestelle bekam jedes Kind das Rafting-Outfit (Neoprenanzug, Helm, Weste und Wasserschuhe). Nach der Einweisung durch das Tchaka-Team ging es dann in 12er-Booten los. Paddeln, Wasserspiele und Schwimmpau-sen machten den Tag perfekt.

Sieben Tage später ging es dann zum näch-sten Tagesausflug auf den Blomberg in den Klettergarten. Bei leicht unbeständigem Wetter fuhren wir mit der Blombergbahn hinauf, wo uns Sonnenschein erwartete. Da war er also, der Sommer! Nach stundenlangem Auspowern im Klettergarten ging es dann mit der Sommerrodelbahn wieder hinab ins Tal, wo wir anschließend noch eine Runde Trampolin hüpfen konnten und uns den Tag mit einem Eis versüßten.

Weiter auf dem Programm stand die schon seit Jahren bewährte Projektwoche „Komm doch mit nach Indien“, wie immer in unseren Räumlichkeiten. Von sechs Mädchen und Jun-gen und deren Trainer, welche extra für dieses Projekt aus Indien angereist kamen, konnten die teilnehmenden Mädchen und Jungen unter anderem Yoga am Seil sowie Feuerspucken erlernen. Auch das täglich frisch zubereitete indische Essen der aus Indien stammenden Kö-

chin Menakshi war ein besonderes Highlight. Zu guter Letzt beendeten wir die Sommer-

ferien mit einem Tagesausflug in den Skyline Park. Dieser wird schon einige Jahre lang vom BWZ angeboten und stößt nach wie vor auf großes Interesse bei den Kindern. Hier konn-ten die Mädchen und Jungen in Kleingruppen den Park selbständig erkunden und die tollen Fahrgeschäfte ausprobieren.

n Jugendzentrum aqu@rium

Action und Kreativität

Auch dieses Jahr standen im Jugendzentrum aqu@rium actionreiche und kreative Ferienak-tionen auf dem Programm. Outdoorbegeisterte Jugendliche kamen bei einer Amper-Raftingtour auf ihre Kosten. Hier konnten sie von den Tchaka-Bootsführern verschiedene Kommandos erlernen, aber auch viel Zeit mit Plantschen verbringen. Unter professioneller Anleitung brachte eine Gruppe 10- bis 18-Jähriger bei einem weiteren Ausflug zum „Bockerln“ das rasante Sportgerät unter Kontrolle und nutzte die spektakulären Abfahrten der Hügel des Olympiaparks. Darüber hinaus ging es in die Kletterhalle „High East“ nach Heimstetten. Hier eigneten sich die Jugendlichen Siche-rungstechniken, Verhaltensweisen im Notfall und das richtige Handling der Klettermate-rialien an. Schließlich konnten sie sich vom Bouldern bis hin zu 18 Meter hohen Wänden ausprobieren. Wie im vergangenen Jahr war unser Ferienhighlight das durch Tchaka orga-nisierte Outdoor-Action-Camp. Sieben Tage lang erprobten sich die Mädchen und Jungen z.B. im Mountainbiken, Raften sowie bei der Schluchten- und Höhlenexpedition. Spiel und Sport, u.a. ein Kicker-Turnier, Riesenmikado oder Hula-Hoop war schließlich beim „Let‘s Play Games“-Nachmittag im Jugendzentrum geboten. Mit Säge, Hammer und Meißel konnten sich Mädchen und Jungen kreativ betätigen, indem sie Skulpturen aus Ytong und an einem weiteren Nachmittag ein 3D-Vier-Gewinnt-Spiel anfertigten. Mit Hilfe von Pailletten, Stoffmal-farben und Schablonen verschönerten andere ihre Kleidungsstücke und schufen eigene Kreati-onen. Musikbegeisterte hatten die Gelegenheit, unter professioneller Anleitung eine Aufnahme im Tonstudio zu machen. Dabei gelang es allen, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen. Neben vielen wunderbaren Ergebnissen konnten die Jugendlichen viele neue und unvergessliche Erlebnisse mit nach Hause nehmen.

n Mobiles Angebot im Arnulfpark

Komm, mach mit! Entdecke unsere Welt!

Rund um unseren Patenbaum startete bei strahlendem Sommerwetter die Kulturwoche im Arnulfpark.

Es wurde eine Reise um die Welt, in die Lebenswelt der Kinder und Teenies aus dem Arnulfpark. Jeden Tag kochte und backte eine Gruppe nach einem Rezept, das die Kinder mitgebracht hatten. Die andere Gruppe sägte und bemalte den Städtewegweiser oder spielte im Park.

Am Mittwoch kam Marc mit dem IdeenReich-Mobil und brachte die Seifenkisten mit. Viele

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n Musikwoche im Club

HipHop goes Hasenbergl

Eine besonders gelungene Ferienaktion im Club, Kinder- und Jugendzentrum Hasenbergl, war die Musikwoche am Ende der Sommerferien – dieses Mal unter dem Motto „HipHop goes Hasenbergl“. Bis zu 16 Kids zwischen 10 und 13 Jahren ließen sich vier Tage lang auf ein straffes Training in den Bereichen HipHop, Breakdance, Rap und Beatbox ein. Erfreuli-cherweise hielten alle Mädchen und Jungen das sechsstündige Programm durch, vielleicht auch weil wir sie mittags während eines aus-gedehnten Boxenstopps mit frisch gekochtem Essen und sehr viel Nachtisch versorgten? Passend dazu folgender Auszug aus dem Rap der 8-jährigen Sude: „Ich heiße Sudenar / ich komm aus der Türkei / zum Mittagessen gab‘s Kartoffel und Ei / ich bin nicht leise und schrei / ich lasse meine Stimme frei.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

studieren, Verantwortung übernehmen und jede Menge Spaß haben.

Arbeiten? In den Ferien? Kann das über-haupt Spaß machen? Und wie! Denn auf dem neuen Veranstaltungsgelände in und neben dem Zenith sowie in der Kesselhalle hatten die Bürgerinnen und Bürger von Mini-München in über 60 Einzelbereichen und Einrichtungen schier unendliche Möglichkeiten.

Einen großen Anteil daran hatte auch der KJR, der schon seit vielen Jahren mit at-traktiven und vielfältigen Angeboten in der Spielstadt Mini-München vertreten ist.

In diesem Jahr organisierten sich verschie-dene Kinder- und Jugendeinrichtungen des KJR erstmals unter dem Namen „SpassFabrik“. Hier konnten besonders kreative Köpfe in der Spielemanufaktur eigene Spiele erfinden, testen, selber produzieren und anschließend in den Verkauf geben. Hier unterstützten das Muspilli, der Kindertreff Bogenhausen, das Spielhaus Sophienstraße und das Intermezzo bei allem, was die jungen Spieleerfinderinnen und -erfinder benötigten. Insgesamt wurden in den drei Wochen an die 30 Spiele hergestellt, die im nächsten Jahr in der Galerie 90 in einer Ausstellung zu finden sind. Das Intermezzo war zudem noch mit der Geschmacksbar vertreten, wo durstige Gäste verschiedene Säfte mit ver-bundenen Augen nur anhand des Geschmacks erkennen konnten. In der Kunstwerkstatt wurde zusammen mit der Musisch Kreativen Werkstatt ein großer MVV-Stadtplan aus Stoff genäht und mit dem SBZ Sendling konnten Bilder aus Japanpapier gestaltet werden. Au-ßerdem sorgte der Kindertreff AKKU mit einer „Wohlfühloase“ samt Massagestation für die nötige Entspannung und die LOK Freimann diente mit einem mobilen Beautysalon als Anlaufstelle für alle, die auch in Mini-München Wert auf ihr Äußeres legten. Im Außenbereich konnte in der Holzwerkstatt von RIVA NORD geschnitzt werden und Märchenerzähler Ber-tram der Wanderer erzählte an verschiedenen Orten seine spannenden Geschichten. Für zwei Tage war zudem der Freizeittreff Freimann mit seinem mobilen Spieleangebot zu Gast.

Bei BarriereLos führte der KJR mit der Fachstelle „ebs“ und dem Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“ u.a. in Kooperation mit dem Bayerischen Blinden- und Sehbehinder-tenbund e.V. sogenannte Stadt- und Jobchecks durch. Hier wurden die gesamte Stadt sowie alle Berufe auf Barrierefreiheit für Rollstuhl-fahrerinnen und -fahrer, Blinde und Sehbeein-trächtigte getestet. In der Projektwerkstatt bauten die Kinder schließlich verschiedene Vorrichtungen, um diese Barrieren zu besei-tigen. Darüber hinaus erhielten die Kinder in einem speziell eingerichteten Raum – dem Café Zappenduster – bei Kuchen und Getränk inte-ressante Einblicke in den Alltag von Blinden.

Bevor die Kinder und Jugendlichen aber in Mini-München so richtig durchstarten konnten, mussten sie noch ihren Mitspielpass beim Einwohnermeldeamt abholen, um offi-ziell Bürgerin oder Bürger von Mini-München zu werden. Besucherinnen und Besucher aus KJR-Einrichtungen konnten ihren Pass diesmal direkt mit einem Startgeld bei der

n Mini-München erstmals im Zenith

Eine Stadt für Kinder

„Jeden Tag!“, lautete die Antwort von Fabi-an auf die Frage, wie oft er denn in diesem Jahr schon hier war – da war die erste Woche von Mini-München 2014, das heuer bereits zum 17. Mal stattfand, schon lange vorbei. Und Fabian war keine Ausnahme: Vom 28. Juli bis zum 15. August wollten rund 32.000 Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 15 Jahren während der Sommerferien in der Spielstadt arbeiten,

Kinder und Eltern zauberten riesige Seifenbla-sen in den blauen Himmel. Die Seifenblasen flogen und damit verbunden die Wünsche der Kinder für sich und unseren Planeten.

Die Woche endete mit einem gemeinsam zubereiteten Picknick im Park und dem Gefühl, dass es einfach Spaß macht, mitzumachen.

n Spielhaus Sophienstraße

Cakepops, Fußballaction und „Bockerln“

Was für ein Spaß – 18 Kinder aus der Fe-rienbetreuung im Spielhaus Sophienstraße vergnügten sich eine Woche lang mit Toben, Spielen, Fußballaction und der Herstellung von Cakepops.

Die Kinder bestimmten das Programm und so kam es zum krönenden Abschluss noch zum „Bockerln“: eine wilde Fahrt auf zwei Rädern und einem Minigefährt im Olympiapark!

Was hatten wir eine Gaudi – danke an Elias und das Team vom Tchaka!

Kinderbeauftragten abholen. Dieser erlaubte es ihnen zu arbeiten, zu studieren und so später Vollbürger zu werden. Dazu mussten im Mitspielpass vier Stunden Arbeit und vier Stunden Studium eingetragen sein. Außerdem musste ein Zoff-Kurs absolviert werden. Denn erst als Vollbürger hatten die Kinder die Mög-lichkeit, zu wählen, ein Geschäft zu eröffnen oder Grundstücke zu kaufen – also aktiv am Ge-schehen teilzunehmen und mitzubestimmen.

Vollbürger ist Fabian schon lange. Diesen Status hat er von Mini-München 2012 über-nommen. Trotzdem sammelt er fleißig Arbeits-stunden. Gerade jobbt er als Taxifahrer und hat hier seinen Traumberuf gefunden. „Ich habe schon in der Holzwerkstatt und im Finanzamt gearbeitet, aber Taxi fahren macht mir am mei-sten Spaß!“ Auf einem Rollwagen zieht er seine Fahrgäste zu den gewünschten Locations – mal zur gerade stattfindenden Stadtratswahl im Rathaus, zu einem Fernsehauftritt bei „MüTiVi“ oder zum Gasthaus „Zur Fetten Sau“. Seine letzte Fahrt vor Dienstschluss geht zur Poli-zeiinspektion, dann stellt er sein Taxi in der Garage ab. Für heute schließt Mini-München seine Pforten, aber morgen ist wieder ein neuer Tag. Und dann wird auch Fabian wieder dabei sein? „Auf jeden Fall!“

Herbert Hartinger

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19Aktuell

Informelle Leseförderung auf dem Abenteuerspielplatz

Ein tragfähiges Bildungskonzept?

taktile und kinästhetische Angebote, auf das Schaffen von Sprech- und Sprachanlässen im (Spiel-)Alltag konzentrierte, begannen die Kinder von ganz allein, lesen, schreiben, sprechen, diskutieren und mit Sprache spielen zu wollen. Ein Beispiel: Nadine und Magdalena springen Seil. Maurice rast herum und brüllt ,Zucker’, weil er Kinderkaffee mit Zucker trin-ken will. Ich rufe ,Salz’ und wir gleiten in ein Wort-Spiel mit sprachlichen Gegensatzpaaren. Nadine, Magdalena und Denis denken sich Wörter aus und fordern mich auf, Gegenwörter zu nennen.“

Im Angebot LESIX sollte also nicht von Lernen, Lesen, Schreiben und schon gar nicht von Schule die Rede sein. Es sollte nicht formalisiert werden und keine Kursstruktur enthalten. Ebenso wollten wir Leistungsbe-wertung, Zugangsbarrieren und leistungsho-mogene Lerngruppen vermeiden, genauso wie eine Animation zum Lesen und Schreiben. So entstand Woche für Woche durch Beobach-tung der Kinder und gemeinsame Reflexion unser LESIX-Konzept:

LESIX ist eine pädagogisch begleitete und professionell gesteuerte, motivierende, offene Situation, die durch motorisch und spielerisch anregendes Material und Me-thodenkenntnis Mut und Übermut bei den Kindern erzeugt. In diesem Empfinden ein-gebettet kann Sprache, Schreiben, Lesen als das wahrgenommen werden, was es ist: als wunderbares Spielzeug, als Kommunika-tionsmedium, als unendliches Vergnügen. Die Informelle Leseförderung LESIX ist ein Ort zur Erprobung von Selbstwirksamkeit durch Sprache, Körpersprache und Stimme. Phonologische und verbo-sensomotorische Bewusstheit wird dabei durch unbewusstes

Trainieren des Hand- und Mundschemas ge-fördert. Bewusste Aufmerksamkeitslenkung, Orientierung im Raum und Wortschatzaufbau werden angeregt. Durch interaktive Metho-den ohne appellativen Charakter werden die Kinder ermuntert, sprachmutig zu werden.

Und wir merken, wie stark LESIX in unseren Einrichtungsalltag im ABIX hineinwirkt. Die Erfahrung seit Mai 2012 hat gezeigt, dassn die Kinder sich in ihren Spielsituationen

und beim gemeinsamen Essen vermehrt sprachlich statt körperlich äußern;

n die Kinder mehr Bewusstsein für verlet-zendes Sprechen entwickelt haben und beginnen, sich selbst zu korrigieren;

n die Kinder immer mehr zu Autodidakten werden (z.B. Erlesen der Anleitung für Spiele) und dies in ihre Elternhäuser transportieren;

n die Kinder des ABIX immer mehr mit Spra-che spielen, denn Kinder wollen etwas mit Sprache „tun“;

n Kinder mit Migrationshintergrund ihre Muttersprache und die deutsche Sprache mehr als innere Heimat und Identifikati-onsfaktor wahrnehmen;

n die Kinder sich ermutigt fühlten, selbst Texte zu verfassen.

Diese Beispiele sind stellvertretend für viele weitere positive, langfristige Entwick-lungen. LESIX – verstanden als fokussiertes oder gesteuertes informelles Angebot – scheint also ein richtiger Ansatz im Rahmen einer offenen Kindereinrichtung zu sein, um Bildungszugänge bei benachteiligten Kindern nachhaltig zu verbessern.

Regina Münderlein, Maike Surminski, Abenteuerspielplatz Hasenbergl „ABIX“, KJR

Ein offener Ansatz der Lese- und Schreibförderung im Kontext offener Kindereinrichtungen findet sich bisher eher selten. Auch wenn die Kinder- und Jugendarbeit sich als bildender Akteur versteht, besteht in der Praxis eine unübersehbare Distanz zwischen den Bereichen „Freizeiteinrichtung“ und „Schule“. Schule hat aus staatlicher Sicht das Vorrecht und die vorrangige Pflicht, für die Gesellschaft bildend tä-tig zu werden, und allem voran steht die Förderung der Fähigkeiten im Bereich von Lesen, Schreiben und Rechnen. Allerdings hat man erkannt, dass die-se Trennung nicht immer sinnvoll ist. Gerade der Kindertagesstättenbereich holt auf und ist Gegenstand vieler staatlicher Programme für frühkind-liche Förderung. In diesem Zusammen-hang wird der Bereich der informellen Bildung ernster genommen und ge-nauer verortet.

Aber selbst mit ambitionierten Program-men werden Zielgruppen, die z.B. keine Kindergärten aufsuchen, ausgeschlossen. Das Gleiche gilt für den nachmittäglichen Betreuungsbereich: Wer nicht im aufsichts-pflichtigen Kontext sein kann oder will, läuft Gefahr, von vielen Entwicklungssträngen abgeschnitten zu sein. Genau hier zeigt sich das Potenzial der Offenen Kinder- und Jugendarbeit.

In offenen Kindereinrichtungen, wie zum Beispiel auf dem Abenteuerspielplatz ABIX, die in einem sozialen Brennpunkt liegen, hal-ten sich vorwiegend Kinder bildungsferner Familien auf. Diese Freizeitstätten sind nied-rigschwellige Einrichtungen. Schulfurcht ist hier bei vielen Kindern ständiger Begleiter. Denn schlechte Noten und schulische Misser-folge erfahren sie von der 1. Klasse an. Des-halb besuchen diese Kinder auch vorwiegend Förder-, Haupt- und Mittelschulen.

Wir haben daher bei der Entwicklung des Konzepts für „LESIX“ zunächst danach gesucht, welche methodischen und organisa-torischen Bestandteile das Leseförderungs-angebot NICHT aufweisen sollte. Warum? Weil wir für unsere Leseförderung nicht die Schule in die Freizeitstätte hineinholen wollen – und damit eben das, wovor viele Kinder am meisten Angst haben.

Die Pädagogin Maike Surminski, die LESIX entwickelt hat, beschreibt aus ihrer Erfah-rung:

„Außerordentlich interessant und für die Informelle Leseförderung zukunftsweisend ist die Tatsache, dass sämtliche Versuche, den Kindern etwas vorzulesen, zwar von ihnen wahrgenommen, aber mehr oder weniger freundlich abgelehnt oder ignoriert wurden. Erst als ich aufhörte, die Kinder zum Lesen animieren zu wollen und mich nur noch auf

ERGO-Bildungspreis

Am 8. Juli wurde LESIX in den Räumen des ABIX mit dem diesjährigen ERGO-Bildungspreis ausgezeichnet. Das Leseprojekt belegte in Süddeutschland den mit 5.000 Euro dotierten zweiten Platz. Bundesweit wählte die ERGO Stiftung Jugend & Zukunft zwölf Projekte aus, die Kindern und Jugendlichen mittels fundierter Konzepte eine bessere Chance auf Bildung geben. „Uns hat das niedrigschwellige Angebot neugierig gemacht. Dabei haben uns der neue Ansatz und das umfassende Lernkonzept überzeugt, LESIX zu fördern“, so Johannes Mauerhof von der ERGO Stiftung. Das Preisgeld trägt dazu bei, LESIX auch im nächsten Jahr fortführen zu können.

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Münchner Schulwettbewerb zur Stadtentwicklung

Erster Preis für KJR-ProjekteÜber das KJR-Kulturprojekt „München – da bin ich“ wurde bereits ausführlich im K3 3/2014 berichtet. Nun erhielt das Kooperationsprojekt des KJR mit dem Jungen Resi, dem Salesianum, dem Deutschen Bühnenverein und der Mohr-Villa Freimann e.V. einen der ersten Preise beim Münchner Schulwettbewerb zur Stadtentwicklung "mitdenken – mitreden – mitplanen" in der Kategorie der Träger der Offenen Jugendarbeit.

Bei „München – da bin ich“ erarbeiteten die Teilnehmenden innerhalb weniger Wo-chen ein Theaterstück, das Ende März bei drei restlos ausverkauften Vorstellungen im Marstall aufgeführt wurde. Die Jugendlichen des KJR und die jugendlichen Flüchtlinge vom Salesanium legten sehr große Disziplin an den Tag, um nicht nur eine professionelle

Show auf der Bühne zu stellen, sondern auch einen reibungslosen Ablauf hinter den Kulissen bei Technik, Bühnenbild, Kostüm und Maske zu garantieren.

Die Preisverleihung, die am 24. Juli im Plantreff in der Blumenstraße stattfand, wollten sich die Jugendlichen natürlich nicht entgehen lassen und so waren die fast 20 Teilnehmenden des Projekts aus den Frei-zeitstätten SBZ Sendling und JT Cosimapark samt beteiligten Pädagoginnen und Pädago-gen anwesend. Nach einer kurzen Stärkung am Buffet wurden alle Gäste in den Innenhof gerufen, wo die Verleihung der Preise statt-fand. Nach Reden von Stadtschulrat Rainer Schweppe und Stadtdirektor Stephan Reiß-Schmidt wurden die Siegerprojekte prämiert.

Die Jury, die über die Preisvergabe ent-scheidet, besteht aus Lehrkräften, Stadtpla-

nerinnen und Stadtplanern sowie Jugend-lichen. Vergeben werden Urkunden sowie Geldpreise in den verschiedenen Kategorien: Träger der Offenen Jugendarbeit, Grund-, Mittel- und Realschulen, Gymnasien und berufliche Schulen. Die Themen reichen von den Bereichen Freizeit über Verkehr bis zu Wohnen, Wohnumfeld, Arbeiten und Versor-gung. Nach der feierlichen Übergabe auf der Bühne und dem Posieren für die Fotografen der Presse, wurde die Ausstellung der Ge-winnerprojekte eröffnet. Die Ausstellung ist noch mehrere Wochen öffentlich im Plantreff zu sehen und soll danach noch auf Wander-schaft gehen.

Michaela Herrmann, Abteilung Jugendkultur, KJR

Auch die „Gaudí-Bank“ der Musisch Kreativen Werkstatt hat einen der er-sten Preise in der Kategorie der Träger der Offenen Jugendarbeit gewonnen. Bei diesem Projekt haben Kinder der Ganztagsklassen der Mittelschule an der Walliser Straße für ihren Pausenhof eine Sitzbank im Stil der Schlangen-bank aus dem Park Güell von Antonio Gaudí entworfen.

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Organisationsentwicklung im Bereich der Schulkooperationen

Ergebnisse und Empfehlungen Zahlreiche Verbesserungsvorschläge, aber keine einschneidenden Verände-rungen brachte die Organisationsent-wicklung für den Bereich der Schulko-operationen im KJR.

Da der Bereich der Schulkooperationen in den letzten Jahren im Kreisjugendring München-Stadt (KJR) immer größer und komplexer geworden ist, hatte der Vorstand Ende 2012 beschlossen, zusammen mit dem IPP München (Institut für Praxisforschung und Projektberatung) einen Organisations-entwicklungsprozess durchzuführen. Ziel war es, die Organisation unter Berücksichtigung der vorhandenen fachlichen Standards sowie der erweiterten Personalverantwortung und

Zuständigkeiten weiterzuentwickeln. Im Juni 2014 wurden die Ergebnisse und Empfeh-lungen des Prozesses den KJR-Beschäftigten präsentiert.

Der Organisationsentwicklungsprozess hat generell die bestehenden Strukturen und Abläufe im KJR bestätigt, wenngleich auch an einigen Stellschrauben Änderungen empfohlen: An der Organisationsstruktur und der sozialräumlichen Ausrichtung sowie Anbindung der schulbezogenen Angebote an die Freizeitstätten wird zunächst keine Änderung vorgenommen. Zielperspektive im KJR bleibt weiterhin die Kooperation von Offener Kinder- und Jugendarbeit mit schul-bezogenen Angeboten in der Freizeitstätte. Nur wenn es die personelle Situation nicht

zulässt, kein lokaler Bedarf besteht oder keine räumliche Nähe vorhanden ist, kann es Freizeitstätten geben, die keine schulbe-zogenen Angebote durchführen. Auch die Fachstelle „Schulbezogene Angebote“, die der Abteilung OKJA Mitte mit der Schwer-punktsetzung Schulkooperationen zuge-ordnet ist, hat sich als äußerst sinnvolles Konstrukt erwiesen.

Die vom KJR für den Aufbau der schulbezo-genen Angebote geschaffene Organisations-struktur bedarf allerdings einiger Modifika-tionen bzw. Schaffung von mehr Transparenz und Klarheit, wie sich insbesondere bei der Analyse von Prozessen und Abläufen herausgestellt hat. So wurde beispielsweise ein Qualifikationsleitfaden entwickelt, der

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21Aktuell

Zwei intensive Bauwochen in Maulwurfshausen

Dorf der Zukunft wächst und erblühtEgal ob 34°C im Schatten oder Dauerre-gen, das Zelt hält! Diese und viele wei-tere Erfahrungen machten während der Pfingst- und Sommerferien die insge-samt 40 Teilnehmenden der Bauwochen in Maulwurfshausen. „Bauwoche“ – das hieß vier Tage lang bauen, kochen, essen, spielen, basteln, chillen und zelten auf dem Abenteuerspielplatz!

Die zwei Bauwochen fanden als Ferien-Extra!-Angebot und Sonderveranstaltungen im Rahmen des Leuchtturmprojekts „Dorf der Zukunft“ statt. Gemäß Bebauungsplan, der in der außerordentlichen Bürgerversammlung Ende Februar von den Bürgerinnen und Bür-gern in Maulwurfshausen beschlossen worden war, konnten mehrere Teilprojekte in Angriff genommen und erfolgreich umgesetzt wer-den. So hat der neue Stadtteil mittlerweile neben dem Weidenpavillon ein Baumhaus, das den Zukunftsagentinnen und -agenten als künftiges Clubhaus dienen soll, zwei Hochbeete, einen Zaun und ein fast fertiges Windrad. Letzteres wurde zusammen mit einem Experten konstruiert und wenn es fer-tiggestellt ist, soll es tatsächlich ausreichend Strom für ein Licht im Baumhaus erzeugen. Wir sind gespannt! Neben den großen Baupro-jekten gab es in Bezug auf die Hauptthemen „nachhaltige Ernährung“ und „erneuerbare Energien“ viele weitere Aktionen zum Mit-machen. Z.B konnten die Kinder Aufstriche und Butter selbst herstellen, Samenbomben und Solarkreisel basteln, Vogelhäuschen bauen und Geschichten zur Frage „Warum die Kichererbse eigentlich Kichererbse heißt“ schreiben. Spannende Frage? Wir kennen mittlerweile auch die Antwort!

Doch der Rahmen „Bauwoche“ bietet weitaus mehr. Wie in richtigen Ökodörfern ging es um das Zusammenleben und darum, gemeinsam modellhaft neue nachhaltigere Lebensweisen auszuprobieren. Für das Zu-sammenleben sind das gemeinsame Essen und die Übernahme von alltäglichen Aufgaben ebenso wichtig wie die gemeinsamen Spiele und Gesprächsrunden am Lagerfeuer. Viele Gesprächsanlässe ergaben sich aus dem Ver-

such, sich vegetarisch zu ernähren. Ziel war es schließlich, den Zusammenhang zwischen unserer Ernährung und dem Klima erkennbar zu machen und die Kinder anzuregen, die eigenen Gewohnheiten zu überdenken. Zwar endete die erste Bauwoche noch mit einem gemeinsamen Grillen am letzten Abend, bei dem es zwei Würstchen für jeden (allerdings auch viele vegetarische Alternativen zum Probieren) gab, wohingegen die Mahlzeiten der zweiten Bauwoche ausschließlich ve-getarisch waren. Sehr eindrucksvoll war es auch, dass nach vier Tagen der Biomüll überquoll, während die anderen Mülleimer

vergleichsweise leer waren. Der neue Kom-post freut sich!

Das gewachsene Dorf der Zukunft, die Rückmeldungen der Kinder und die vielen neuen Freundschaften sind Ausdruck zweier schöner und erfolgreicher Bauwochen 2014. Wer sich nun selbst ein Bild vom Dorf der Zukunft machen möchte, ist herzlich zur offiziellen Einweihung am 17.10.2014 ein-geladen, die im Rahmen der 40-Jahr-Feier stattfindet.

Angelika Schläfer, Abenteuerspielplatz Maulwurfshausen, KJR

die Bewerberauswahl hinsichtlich der Quali-fikationen für die jeweiligen schulbezogenen Angebote (JaS, JADE, OGS, SchSA) klar regelt oder eine Kommunikationsmatrix erstellt, die die bisweilen manchmal unklare Einbindung von Abteilungen und/oder Hierarchieebenen in Abläufe verdeutlicht und klare Grenzen zieht.

Die dienst- und fachaufsichtliche Zu-ständigkeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der schulbezogenen Angebote liegt somit weiterhin bei der Einrichtungs- bzw. Abteilungsleitung, wofür künftig mehr Qualifizierungsmöglichkeiten angeboten

werden sollen. Ebenso wird eine Anpassung der Vergütung für Einrichtungsleitungen geprüft, die schulbezogene Angebote in ihrer Einrichtung durchführen.

Um einen reibungslosen Ablauf in der recht aufwändigen Verwaltung der schulbezogenen Angebote gewährleisten zu können, wird in Teilbereichen eine Zuschaltung von Ressour-cen geprüft.

Da nicht alle Empfehlungen der Organisa-tionsentwicklung adhoc gelöst werden kön-nen, müssen einzelne Themen als längerfri-stige Ziele und gegebenenfalls zusammen mit Kooperationspartnern angegangen werden,

beispielsweise der Abschluss von Verträgen im Bereich der Schulkooperationen.

Insgesamt hat der Organisationsentwick-lungsprozess gezeigt, dass der KJR von den ersten Pioniereinrichtungen bis heute einen (überraschend) gradlinigen Weg gegangen ist und dass der Ausbau der schulbezogenen Angebote das Profil der Offenen Kinder- und Jugendarbeit gestärkt und erweitert hat.

Der Abschlussbericht und die Präsentati-on der Abschlussveranstaltung sind auf der KJR-Website unter www.kjr-m.de/menu/publikationen.html veröffentlicht.

Arbeiten und chillen bei der Bauwoche

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Vom Einfluss der Eltern

Wer, wenn nicht die!?*

Familien führten lange ein Schattendasein in der deutschen Bildungsforschung. Sie waren als „Keimzelle der Gesellschaft“ ein traditionsreicher Gegenstand der Soziologie und erlebten spätestens ab den 1990er Jahren einen zusätzlichen Aufschwung als Thema der Psychologie. Von der Pädagogik wurden sie jedoch erstaunlicherweise erst spät als Kontext entdeckt, dem auch in der Bildungs-forschung ein zentraler Stellenwert gebührt. Nur allmählich gerieten Eltern als Akteure in der Gestaltung der Bildungskarriere ihrer Kinder in den Blick. Den Startschuss hierfür

gab der „Pisa-Schock“ im Jahr 2001. Die ersten Ergebnisse der international verglei-chenden Kompetenzmessungen bei 15-jäh-rigen Schülerinnen und Schülern zeigten nicht nur, dass Deutschland hinsichtlich der Schülerkompetenzen einen allenfalls mittle-ren Rang einnahm, sondern auch, dass die Schülerkompetenzen in keinem anderen Land so stark von der sozialen Herkunft abhängen wie in Deutschland. Damit war klar, dass ein hoher Förderbedarf besteht und dass dies vor allem für Kinder aus unteren sozialen Schichten und aus Familien mit Migrations-hintergrund gilt.

Soziale Herkunft als Determinante

Auch die Armutsforschung, die auf die alar-mierenden Zahlen und Effekte von Kinder-armut in Deutschland aufmerksam gemacht hat, unterstreicht diese Einschätzung. So zeigte etwa die Studie der Arbeiterwohl-fahrt und des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik zur Armut im Kindesalter, dass Kinder in einkommensarmen Familien doppelt so häufig von Defiziten in der Sprach-entwicklung betroffen sind als Kinder aus finanziell besser gestellten Familien (Holz/Hock 2006). Seither wird Bildungsarmut intensiv thematisiert. Zahlreiche Studien befassen sich damit, welche Effekte die Her-kunft auf die schulischen Karrieren von Kin-

dern und Jugendlichen in Deutschland hat.Familien spielen in vielfacher Hinsicht

eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der Kinder. Vier zentrale Aufgaben von Eltern werden immer wieder hervorgehoben: die Pflege und Versorgung der Kinder, mit der ihren körperlichen Bedürfnissen Rechnung getragen wird, die Gestaltung förderlicher Beziehungen, die Kinder in die Familie ein-binden, ihnen Sicherheit vermitteln und den Zusammenhalt gewährleisten, die Erziehung als „den ständigen Versuch, Alltag mit Kin-dern zu deren Nutzen zu gestalten“ (Oelkers 2005) und die Bildung als Förderung der kognitiven Entwicklung von Kindern.

Eltern gestalten die Lernumwelten ihrer Kinder

In diesem Zusammenhang gestalten Eltern in vielfältiger Hinsicht die Lernumwelten ihrer Kinder. Die Bedeutung der Eltern als Interaktions- und Beziehungspartner kommt vor allem darin zum Tragen, wie feinfühlig und entwicklungsangemessen Eltern auf kindliche Bedürfnisse eingehen und wie es ihnen gelingt, ihre Beziehung zu den Kindern mit emotionaler Wärme zu gestalten. Eltern legen damit eine wichtige emotionale Basis für die Erkundungsfreude und Lernmotiva-tion ihrer Kinder. Zusätzlich übernehmen Eltern zentrale Funktionen als Erzieher und Bildungsförderer der Kinder. Wie der Wissenschaftliche Beirat für Familienfragen hervorhebt, erfordert dies ein komplexes Zu-sammenspiel an selbst- und kindbezogenen Kompetenzen sowie kontext- und hand-lungsbezogenen Fähigkeiten der Eltern. Um

Wie Kinder in der Familie aufwachsen, ist entscheidend für ihre Bildungsmög-lichkeiten. Vom Spracherwerb im Kleinkindalter bis zur Unterstützung bei den Hausaufgaben prägen Eltern die Entwicklung ihrer Kinder – wobei auch Eltern Lernende sind. Dies stellt die Familienbildung vor neu entdeckte Chancen und Herausforderungen.

Geborgenheit und soziale Sicherheit wird in Familien weitergegeben

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*Kurzfassung des Artikels „Vom Einfluss der Eltern“ erstmals erschienen in DJI Impulse – Das Bulletin des Deutschen Jugendinstituts 4/2012 – Nr. 100

Die Rollenverteilungen in Familien sind heute multioptional

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kindliche Kompetenzen gezielt zu fördern, müssen Eltern günstige Momente erkennen und flexibel reagieren können. Im Idealfall passen sie ihre Unterstützung und Anregung den Lern- und Problemlösemöglichkeiten der Kinder in der jeweiligen Situation an und liefern damit ein Gerüst für eigenständiges Lernen der Kinder.

Eltern sind aber auch Arrangeure kind-licher Entwicklungsgelegenheiten durch die Wahl der Betreuung, Schule und Freunde, die den Kindern eine je spezifische „Ökologie der Entwicklungsförderung“ bieten. Hierzu gehören auch die zahlreichen Gelegenheiten für nonformales und informelles Lernen, die Eltern ihren Kindern eröffnen oder ver-schließen können. Eltern nehmen also auf vielfältige Weise Einfluss auf ihre Kinder: indem sie einerseits ihre Kooperationsbe-reitschaft, Lernmotivation und Fähigkeit zur Selbststeuerung fördern, andererseits ihr Wissens- und Handlungsrepertoire durch Instruktion, Anregung und Vorbild erweitern und schließlich Lernumwelten auswählen und gestalten.

Die Bedeutung der Eltern in einzelnen Entwicklungsphasen

Wurden die ersten Lebensjahre vor wenigen Generationen noch als eine Phase betrachtet, in der die Pflege und Betreuung im Vorder-grund stehen und relevante Entwicklungs-schritte durch Reifung erzielt werden, so hat sich dieses Bild gründlich gewandelt. Nicht zuletzt die Bindungsforschung hat darauf aufmerksam gemacht, wie entscheidend die Interaktionserfahrungen der Kinder

im ersten Lebensjahr für den Aufbau einer sicheren Bindung sind und damit dafür, wie Kinder ihre negativen Gefühle überwinden lernen und sich sozial-emotional entwickeln (Grossmann 2004). Hierbei steht die Feinfüh-ligkeit der Eltern im Umgang mit kindlichen Bedürfnissen im Vordergrund.

Auch für die kognitive Entwicklung erweist sich eine sichere Bindung als Vorteil, wenn-gleich die Vorteile für die Sozialentwicklung prägnanter sind. Ebenfalls entscheidend ist in dieser Phase die Anregung, die Kinder im sprachlich-kommunikativen Wechsel-spiel mit den Eltern erhalten. Allein schon hinsichtlich des Sprach-Inputs bestehen beträchtliche Unterschiede zwischen Fa-milien, die für die Sprachentwicklung der Kinder relevant sind, nicht zuletzt auch in Abhängigkeit vom elterlichen Bildungsni-veau (Hoff 2003).

Im Kleinkind- und Vorschulalter setzen sich diese Einflüsse fort. In dieser Phase beginnen viele Eltern, ihren Kindern Ge-schichten vorzulesen oder zu erzählen. Dies hat sich für die nachhaltige Förderung kognitiver Kompetenzen der Kinder sehr bewährt (Leseman/de Jong 1998). Neben solchen im engeren Sinne bildungsbezo-genen Aktivitäten der Eltern haben nach Befunden der DJI-Studie „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A; siehe Infokasten, S. 12) auch andere gemeinsame häusliche Aktivitäten der Eltern mit ihren Kindern wie gemeinsames Basteln, Spielen und handwerkliches Arbeiten einen positiven Einfluss auf die sozial-emotionalen und le-benspraktischen Kompetenzen der Kinder. Generell erweist sich ein anregungsreiches

Familienklima als entwicklungsförderlich. Gemäß der AWO-ISS-Studie zu Armut im Kindesalter profitieren sowohl Kinder in von Armut betroffenen Familien als auch in finanziell gesicherten Familien von einem anregenden Familienklima: Gab es in der Familie viele gemeinsame Aktivitäten, so waren sie seltener von Entwicklungsbeein-trächtigungen betroffen (Holz/Hock 2006).

Nicht zuletzt im Jugendalter spielen Eltern eine wichtige Rolle – hier vor allem als Ge-sprächspartner und Ratgeber bei der Erkun-dung beruflicher Interessen und der Suche nach der passenden Ausbildung. Aber auch in der Erziehung sind Eltern mit Jugendlichen gefragt, wenn es darum geht, Autonomie-spielräume zunehmend zu erweitern und risikoreiches, problematisches Verhalten zu begrenzen. Diese anspruchsvollen Auf-gaben sinnvoll zu unterstützen und hierbei den veränderten Anforderungen in Schule, Ausbildung und Studium ebenso gerecht zu werden wie den veränderten Vorstellungen von Erziehung ist eine zentrale Aufgabe der Familienbildung.

Sabine Walper, Deutsches Jugendinstitut

Informationen

Informationen zum Programm »Eltern-chance ist Kinderchance« stehen unter www.elternchance.de und www.dji.de/elternchance. Die Webseite des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen lautet www.fruehehilfen.de.

Die Rolle von Eltern in der Jugendverbandsarbeit

Was wollt ihr denn hier?Gut, ein Text zu diesem Thema dürfte nicht allzu lang werden: Ein Haupt-aspekt der Arbeit von Jugendverbänden ist ja die Selbstorganisation durch Ju-gendliche. Selbst die Initiative ergrei-fen, keine Erwachsenen fragen müssen, alleine entscheiden, was wann und wie gemacht wird.

Ganz so einfach ist es auf den zweiten Blick wohl aber doch nicht. In vielen Jugendverbän-den spielen Eltern wegen ihrer Mithilfe und Unterstützung eine wichtige – in manchen Verbänden sogar eine zentrale – Rolle. Sie be-raten, organisieren, spielen Chauffeur, stellen Material, Räume oder Autos zur Verfügung, erledigen Kassenprüfungen und übernehmen auch mal übergangsweise das Management, wenn sich grade niemand anderes findet.

Trotzdem gibt es aber auch Jugendverbän-de, bei denen die Eltern tatsächlich völlig außen vor sind. Die „Kinder“ sind also weg und machen ihr eigenes Ding, wovon die eine oder andere Tätigkeit durchaus in die Kategorie „für-Eltern-gruselig-weil-nicht-

kontrollierbar“ fällt: Verträge unterschrei-ben, Aufsichtspflicht übernehmen, öffentlich Stellung beziehen, Finanzen abwickeln, Notfallpläne erarbeiten, politisch Gesicht zeigen ... Den Eltern bleibt in diesem Fall nichts anderes, als eine gute Portion Ver-trauen in das eigene Kind und sein Verant-

Mit euch ist es schön, ohne euch manchmal auch …

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wortungsbewusstsein zu haben. Das müssen Eltern natürlich auch erst mal verdauen. Daher: Danke fürs Nicht-Einmischen. Auch ihr macht das toll!

Conny Haberstumpf, KJR, Abteilung Jugendarbeit

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Eltern in Offener Jugendarbeit

Rein oder raus?

Gibt es zur Frage von Eltern in der Ein-richtung eine eindeutige pädagogische Position?Karin: Wir lehnen es nicht ab – forcieren Elternarbeit aber auch nicht. Ab einem Alter von 12 oder 13 Jahren erleben die Jugend-lichen die Freizeitstätte als ihren Raum zur Selbstverwirklichung. Das würde ich unbe-dingt unterschreiben. Eine Freizeitstätte ist zunächst und vor allem ein Raum zur Selbstinszenierung – ohne Eltern.

Die Jugendlichen würden es nicht gut finden, wenn wir ihre Eltern einladen. Bei Kindern ist das ein wenig anders – die hätten wohl nichts dagegen.Züleyha: Das ist auch meine Erfahrung. Ab 14 mögen die Jugendlichen es einfach nicht mehr, wenn ihre Eltern kommen. Einmal ist das vielleicht noch ok – aber regelmäßig auf keinen Fall. Sie brauchen ihren eigenen Raum.

Wir verfolgen einen etwas anderen Weg und haben die Mütter als Helferinnen für unsere Arbeit gewonnen. Sie sind Multi-plikatorinnen geworden. Ich mache keine Werbung mehr mit teuren Flyern und Plaka-ten für Veranstaltungen, sondern geben die Informationen direkt an ein paar Mütter. Die verbreiten die Nachricht im ganzen Quartier. Dieser Kontakt zu den Eltern ist für mich als Leitung des Hauses sehr wichtig. Ich versuche, dass die Mütter bei verschiedenen Veranstaltungen das Haus kennenlernen. Üb-rigens – ich bin jetzt 23 Jahre im Haus. Viele dieser Mütter sind ehemalige Besucherinnen des Jugendtreffs. Es gibt also eine sehr lange gemeinsame Geschichte.

Können Eltern Lücken in der personellen Ausstattung der Einrichtung stopfen?Karin: Nein, das sicher nicht. Wir haben vor allem Kontakt zu den Eltern, wenn es um die Überlassung der Räumlichkeiten für Familienfeiern geht. Jeder kann im Übrigen jederzeit zu uns kommen und sich alles ansehen. Hin und wieder veranstalten wir Infoabend für die Stadtteilbewohnerinnen und -bewohner. Da kommen aber meist nur

wenig Eltern. Es gibt offensichtlich keinen Bedarf seitens der Eltern, enger an die Ein-richtung angebunden zu werden.

Wir haben zudem keinen gesetzlichen Erziehungsauftrag – in welcher Form sollte dann Elternarbeit gemacht werden? Das ist in § 11 im Sozialgesetzbuch 8 nicht vorgese-hen – dort ist nur von familienorientierter Beratung die Rede; und die machen wir. Dazu kann ich die Eltern aber auch nicht zwingen – ebenso wenig, wie ich die Jugendlichen nicht zwingen kann, unsere Gäste zu sein.

Gibt es Fälle, in denen Eltern versuchen, Einfluss auf Angebot und Ausstattung der Einrichtung zu nehmen?Züleyha: Nein, ganz im Gegenteil. Wir bieten unter anderem eine Hausaufgabenbetreuung an. Das finden sie toll und lassen uns machen. Im Laufe der Jahre hat sich wirklich ein aus-geprägtes Vertrauen in uns entwickelt; die Eltern stehen hinter uns, weil sie den Wert der Einrichtung für ihre Kinder erkannt haben. Wie schon gesagt – für meine Begriffe lassen sie ihre Kinder manchmal zu lange bei uns …

Welche Reaktionen gibt es, wenn Eltern im Haus auftauchen?Karin: Ab der Pubertät empfinden es die Jugendlichen als unangenehm, wenn die Eltern auftauchen. Kinder oder Jugendliche, die nicht immer mit beiden Elternteilen zu-sammen sein können, finden es allerdings durchaus charmant, wenn sich ihr Vater mal

Es ist zwar keine Glaubensfrage, die als Antwort nur ein „Ja“ oder ein „Nein“ kennt; in der pädagogischen Praxis allerdings gibt es unterschied-liche Ansätze und Ziele: Welche Rolle können oder dürfen die Eltern in den Einrichtungen der Offenen Jugend-arbeit spielen. Ein Gespräch mit Zü-leyha Yilmaz-Dursun, Leiterin des Jugendtreff Neuaubing und Karin Feige, Einrichtungsleitung Kinder- und Jugendtreff Mooskito.

Welche Rolle spielen die Eltern in euern Einrichtungen? Wie arbeitet ihr mit ih-nen?Züleyha: Mich hat ein Erlebnis geprägt: Die Mutter eines unserer Besucher stand vor dem Jugendtreff, schickte ihren Sohn rein, damit der seinen Bruder rausholt. Ich habe sie gefragt, warum sie nicht selbst reinkommt. Sie wollte das nicht – traute sich nicht. Ich haben sie reingebeten und sie sah plötzlich, wie schön es hier ist.Ein zweiter Punkt sind unsere Angebote für Mädchen. Die Frage war anfangs, wie wir es schaffen, dass die Mädchen zu uns kommen (dürfen). Auch hier waren die Kontakte über die Mütter erfolgreich. Unser Haus koope-riert schon lange mit Donna Mobile – einer Einrichtung, die sich um Fragen der Gesund-heitsförderung und Prävention speziell für Migrantinnen kümmert. Wir pflegen Kontakt zu türkischen Müttern im Stadtviertel und machen ihnen entsprechende inhaltliche Angebote – beispielsweise zu den Fragen von Ernährung oder Sport.Daraus ist ein Kreislauf entstanden. Die Müt-ter nutzen das Haus für ihre Bedürfnisse, ken-nen damit das Haus aus der Innen perspektive und schicken dann auch ihre Töchter in den Jugendtreff, weil sie uns vertrauen. Wir haben es damit ganz nebenbei geschafft, unseren Ruf nachhaltig zu verbessern.

Ist der Jugendtreff in Neuaubing ein Sonderfall, weil viele Migrantenfamilien hier leben?Karin: Der Umgang mit Eltern wird in den Einrichtungen unterschiedlich gehandhabt. Manche machen explizit Elternarbeit – andere nicht. Im Mooskito bieten wir nur punktuell Elternarbeit an. Dazu werden die Eltern ein-geladen, es kommen dann in der Regel etwa 20-50 Prozent der Eltern je nach Angebot. Meistens haben wir jedoch nur Kontakte bei Beratungen in Krisensituationen. Durch unser Arbeitsfeld Schulsozialarbeit gibt es aber immer wieder engere Kontakte. Die Eltern kommen, wollen unser Haus kennen-lernen, die Haltung des pädagogischen Teams erfragen, weil sie oft Vorbehalte gegenüber Jugendzentren allgemein haben. In der Regel sind die Eltern dann positiv überrascht von der Atmosphäre im Haus.

Züleyha (r.) hatte zur Diskussion in den Jugendtreff Neuaubing eingeladen

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Der Freizeittreff gehört uns!

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eine Stunde Zeit nimmt, um hier mit ihnen zu kickern oder Billard zu spielen. Sie fühlen sich dann wertgeschätzt – unabhängig von ihrem Alter. Das sollte aber zeitlich begrenzt und nicht die Regel sein.

Was ich mir vorstellen könnte, wäre, im Jugendtreff Familienzeit einzuführen. Dabei könnte man mit Eltern und Geschwistern gemeinsame Spiele anbieten. Der Effekt: Eltern lernen so das Haus kennen, können mit dem Team sprechen. Einmal im Monat für drei Stunden wäre vorstellbar.

Dann wäre der Schritt zum Mehrgenerati-onenhaus nicht mehr weit …Karin: Die Mehrgenerationenhäuser sind bei einigen Stadträten hoch angesehen – die

Was Eltern unternehmen können

Hilfe, mein Kind wird gemobbt!Immer häufiger werden Kinder Opfer von Mobbing – sei es in der Schule oder im eigenen Freundeskreis. Schi-kanen dieser Art führen oft nicht nur zu schlechten Noten, sondern richten vor allem seelischen Schaden an. Wie Eltern ihre Kinder vor Mobbing schüt-zen können, lesen Sie hier.

Nicht immer wird sofort erkannt, warum ein Kind leidet. Dabei sind die Anzeichen für Mobbing leicht zu erkennen: Das Kind möchte nicht mehr zur Schule gehen, der Kontakt zu den Freunden bricht ab, die Noten verschlechtern sich. Die seelische Belastung des Kindes kann sogar zu Albträumen und Angstzuständen führen.

Wie helfe ich meinem Kind?

Vermitteln Sie dem Kind, dass sie seine Vertrauensperson sind. Viele Mobbing-Opfer schämen sich oder wissen nicht, wie sie über ihre Probleme sprechen sollen. Manchmal ist das Opferkind sogar der Meinung, die ande-ren Mitschülerinnen und Mitschüler hätten möglicherweise recht mit ihren bösartigen Hänseleien. Wichtig ist hier, das Kind und sein Leid wahrzunehmen, zumal viele Täte-rinnen und Täter mit unmittelbarer Gewalt drohen. In solchen Fällen befindet sich das Kind in akuter Gefahr.

Sprechen Sie auch mit den Lehrerinnen und Lehrern des Kindes. Leider gehört es inzwischen in vielen Schulen zum Alltag, dass einzelne Kinder nicht anerkannt und integriert, sondern ausgegrenzt und gequält werden.

Es kann jeden treffen, denn die Gründe sind genauso wahllos wie vielfältig. Nicht immer fällt dies jedoch den Lehrkräften auf. Im Zweifelsfall ist die Schulleitung zu informieren, wenn bemerkt wird, dass das Kind wiederholt Opfer von gezielten körper-lichen Aggressionen und verbalen Angriffen

wird. Ein Kind kann sich über einen längeren Zeitraum nicht alleine gegen solche Attacken wehren.

Welche Arten von Mobbing gibt es?

Hänseleien in der Schule sind nicht immer harmlos. So bezieht sich das direkte Mob-bing meist auf das bewusste Ausschließen einer Person aus dem Klassenverband. Eine Schwachstelle hat jedes Kind, wenn danach gesucht wird, zum Beispiel das Tragen einer Brille, zu viel oder zu wenig Gewicht, ein auffallender Dialekt oder eine andere Haut-farbe. Wenn sich mehrere Mitschülerinnen und Mitschüler zusammenschließen, be-ginnt für das ausgewählte Opfer ein langer Leidensweg.

Cyber-Mobbing hingegen verfolgt Kinder und besonders Teenager nicht nur direkt in der Schule oder im zwischenmenschlichen Austausch, sondern auch virtuell. Bei dieser Mobbing-Methode werden Opfer via E-Mail oder in Sozialen Netzwerken mit beleidi-genden Nachrichten und Drohungen gequält.

Bei massivem Mobbing im Internet muss alles, was dort passiert, dokumentiert wer-

Stadt forciert den Ausbau aber auch nicht. Dazu wäre eine ganz andere räumliche Aus-stattung notwendig. Für die Zukunft könnte ich mir aber schon vorstellen, dass der Bedarf an solchen Einrichtungen wächst. Das wird von Stadtteil zu Stadtteil verschieden sein und darf die echten Jugendräume nicht aushebeln.Züleyha: Die Gefahr sehe ich schon, dass Jugendliche aus ihren Häusern verdrängt werden. Ich denke, dass man sich immer klar machen muss, für wen man da ist.

Was ist die Zukunft der Elternarbeit in den Einrichtungen?Karin: Wir sollten die Jugendlichen fragen, was sie wollen. Wenn Elternarbeit in der Of-

fenen Jugendarbeit eine andere Rolle spielen soll, muss man die Meinung der Kinder und Jugendlichen einholen. Die Jüngeren würde es wohl gut finden, wenn ihre Eltern enger an die Freizeitstätte angebunden würden – die Älteren lehnen das sicher ab.Züleyha: Es wird in dieser Frage keine grund-sätzlichen Veränderungen geben. Es wird wie immer sein – die einen Eltern interessieren sich dafür, wo ihre Kinder ihre Freizeit ver-bringen, die anderen nicht. Es muss genau so viel Elternarbeit im und für den Stadtteil gemacht werden, dass die Eltern Vertrauen in unsere Arbeit haben und ihre Kinder gern herschicken.

Interview: Marko Junghänel

den. Verletzen die Täterinnen und Täter Persönlichkeitsrechte und laden zum Beispiel unerwünschte Bilder hoch, können Betrof-fene Anzeige bei der Polizei erstatten.

Spezielle kostenlose und neutrale Bera-tungsstellen bieten zusätzlich Hilfestellung für gezielten Opferschutz. Eltern und ihre Kinder können sich an fachspezifische Ein-richtungen der Kinder- und Jugendarbeit wenden oder mit Jugendbeamten einer Polizeiinspektion individuelle Präventions-methoden entwickeln.

Sprechen Sie ihrem Kind Mut zu

Natürlich ist es nicht einfach, sich gegen Mobbing zu wehren. Falls jedoch das eigene Kind zum Opfer wird, muss sich unbedingt etwas verändern. Dazu ist der Rückhalt der Eltern und der Lehrerschaft wichtig. Aller-dings muss das Kind auch selbst aktiv werden, alleine lernen, sich gegen die Angreifer zur Wehr zu setzen, selbstbewusst und stark zu wirken und nicht alles mit sich machen zu lassen.

Isabelle-Constance von Opalinski

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Erste Anzeichen von Mobbing erkennen …

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Elternarbeit in der Schulsozialarbeit

Geben und nehmen

Mein Kind hat Angst, dass es geschla-gen wird, und will nicht mehr in die Schule. Was soll ich tun? Mein Kind sitzt nur vor dem Fernseher, es findet keine anderen Freizeitaktivitäten. Ich möchte gerne arbeiten gehen, finde keinen Betreuungsplatz für meinen Erstklässler. Wohin kann ich mich wen-den? Dies sind nur einige Beispiele aus dem komplexen Aufgabenbereich der Zusammenarbeit mit Eltern in der Schulsozialarbeit.

Eltern werden in Erziehungsfragen bera-ten, über andere Hilfsangebote informiert und als Kooperationspartner in die Ausge-staltung von Angeboten der Schulsozialar-beit einbezogen. Unbestritten ist, dass die Herkunftsfamilie großen Einfluss vor allem auf die Altersgruppe der 6- bis 10-jährigen Grundschülerinnen und Grundschüler hat. Im Rahmen einer familiensystemischen und lebensweltorientierten Sichtweise müssen die Eltern in die Begleitung der Kinder und Jugendlichen eingebunden werden. Die Bandbreite reicht dabei vom losen Tele-fon- oder Schriftkontakt über regelmäßig stattfindende Beratungsgespräche bis zum angekündigten und vereinbarten Hausbe-such. Nur wenn Dynamiken innerhalb einer Familie von allen Seiten systemisch betrach-tet werden, können gemeinsam nachhaltige Lösungsstrategien für Krisensituationen erarbeitet werden, die letztendlich vor allem dem Kind zugutekommen sollen.

Beziehungsarbeit ist wichtig

Dazu ist es wichtig, dass es gelingt, mit den Eltern eine ehrliche, transparente und wertschätzende Beziehung aufzubauen. Beim ersten Kontakt ist eine Rollenklä-rung notwendig – unbedingt mit dem Hinweis versehen, dass Schulsozialarbeit eine eigenständige Institution zur Unterstützung der Schü-lerinnen und Schüler ist und Schweigepflicht gegenüber der Schule besteht. Eine Kooperation mit der Schule ist zwar sinnvoll, doch das ist vornehmlich eine Ent-scheidung der Eltern. Auch eine positive, ressourceno-rientierte Sichtweise durch die Schulsozialarbeit auf das Kind ist für eine gelungene Beziehung hilfreich. Vor allen Dingen dann, wenn Eltern in anderen Kontexten in der Schule andere Erfah-

rungen gemacht haben. Bei Eltern mit Migra-tionserfahrung ist eine Anerkennung ihres Lebensweges von hoher Relevanz. Hier ist der persönliche Kontakt wichtig, da eventuell noch Sprachbarrieren hinzukommen können. Eine wichtige Rolle spielen auch Zeit und Rah-men für einen intensiveren Elternkontakt, den Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter oft anders gestalten können als Lehrkräfte. Nur ein gelungenes Kennenlernen in gegen-seitiger Wertschätzung kann Basis für eine dauerhafte vertrauensvolle Beziehung sein.

Nichtsdestotrotz ist es auch die Pflicht der Schulsozialarbeit, im Rahmen des ge-

setzlichen Kinderschutzes bei möglichen Gefährdungen des Kindeswohls einzugreifen. Auch hier müssen in der Regel die Erziehungs-berechtigten in die Einschätzung einbezogen werden. Dabei ist die Kooperationsbereit-schaft der Eltern unbedingt erforderlich, da nur das Jugendamt Interventionen ausüben kann. Eine mögliche Hinzuziehung der Bezirkssozialarbeit bei Nichtkooperation muss den Eltern durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulsozialarbeit klar gemacht werden.

Eltern sollen partizipieren

Eltern sind aber nicht nur Zielgruppe, wenn es um Kinder im Rahmen der Einzel-fallhilfe geht, sondern wichtige Partner zur Gestaltung des Schullebens. Ihre Rolle als partizipative Elternvertreter innerhalb der Schulkultur steht ihnen nicht nur zu, son-dern muss ihnen immer wieder verdeutlicht werden. Hier kann Schulsozialarbeit Vermitt-ler und Berater für alle Seiten sein. Gerade der präventive Charakter, der bestimmte Arbeitsfelder der Schulsozialarbeit ausmacht, ist wertvoll, um Eltern einen niedrigschwel-ligen Ansatz zu Beratungsangeboten zu bieten. Eine offene und partnerschaftliche Netzwerkarbeit der Schulsozialarbeit bei-spielsweise in Form von Teilnahmen an Elternabenden, Elternbeiratssitzungen, Tag der offenen Tür oder Elternsprechtagen dient nicht nur dem gegenseitigen Kennenlernen, sondern auch dem Austausch und der Planung verschiedener Schulprojekte, zum Beispiel Elterncafés, die in Kooperation mit Eltern, der Schülerschaft bzw. dem Lehrerkollegium zu einem offenen und angenehmen Schulkli-ma beitragen.

Susanne Gatz, Schulsozialarbeit GS Wiesentfelser Straße/JT Neuaubing, KJR

Schulsozialarbeit braucht viele Hände

Beziehungsarbeit ist das Schlüsselwort

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Was Pädagoginnen und Pädagogen aus fachlicher Sicht als richtig empfinden ist eine Perspektive. Wenn es um kon-krete Angebote – beispielsweise der Ferienbetreuung – geht, spielen die Erwartungen und Wünsche der Kinder, Jugendlichen und nicht zuletzt der Eltern aber eine mindestens ebenso große Rolle. Nachgefragt im Spielhaus Sophienstraße.

Mutter I: Ich bin alleinerziehend und be-rufstätig. Seit vier Jahren nutze ich für meine Tochter Denise das Ferienangebot im Spielhaus. Zuvor hatte ich auch andere Anbieter getestet – aber nur im Spielhaus habe ich vor allem an den Reaktionen meiner Tochter gespürt, dass das hier die beste Wahl ist. Sie kommt nach jedem Tag hier im Haus einfach glücklich zurück. Mir ist wichtig, dass man die Kinder hier nicht nur abgibt und sie irgendwie „verwahrt“ werden, sondern, dass es attraktive Angebote und Anregungen gibt. Das Spielhaus bietet dazu beste Voraus-setzungen – beispielsweise einen Koch-Tag oder wöchentlich stattfindende Ausflüge. Ich erwarte für die Ferienbetreuung auch ein engagiertes und motiviertes Team. Das haben wir hier gefunden. Manchmal würde ich selbst gern einen Tag im Haus verbringen. Meine Erwartungen wurden jedenfalls voll erfüllt.

Fragen Sie regelmäßig nach, was im Haus gemacht wird?Ich komme oft ein wenig früher, wenn ich meine Tochter bringe oder abhole. So bleibt Zeit, sich hier ein wenig umzuschauen und mit dem Team ins Gespräch zu kommen. Mir ist wichtig, dass es auch mitten in der Stadt diesen Freiraum gibt. Auch im Haus selbst gibt es verschiedene Raumsituationen – eine Tobe-Ecke, draußen Platz zum Spielen. Zudem gehen die Kinder auch raus aus dem Spielhaus.Diese positive Grundstimmung überträgt sich auf die Kinder, die sich ihre Räume hier erobern können und das bekommen, was sie möchten – Raum zur Entfaltung, vor allem zum freien Spielen.

Sind Ihre Erwartungen im Laufe der Zeit gewachsen?Wichtig für mich ist die Frage der Erreich-barkeit der Einrichtung, die personelle Ausstattung und die Angebote für Kinder. Das ist alles ganz wunderbar gelöst hier. Ich empfinde es als gute Balance, wenn die Kinder frei spielen können – es aber andererseits auch pädagogisch konzipierte Angebote gibt. Meine Tochter ist jetzt aus dem Alter raus – wir können heuer zum letzten Mal das Angebot der Ferienbetreuung im Spielhaus nutzen. Was mir in meiner konkreten beruf-lichen Situation noch geholfen hätte, wären verlängerte Öffnungszeiten – im Moment ist ja täglich um 14 Uhr Schluss.

Stichwort Sicherheit …Einmal hatte sich meine Tochter beim Spielen verletzt – das Team hat sich sofort bei mir gemeldet und alles Notwendige in die Wege geleitet. Auch hier sind meine Erwartungen voll erfüllt worden.

Vater: Wir erwarten von einer Ferienbe-treuung, dass sie möglichst flexibel auf die Wünsche der Eltern und vor allem der Kinder eingeht. Auch wenn die Betreuung hier im Haus bereits um 14 Uhr endet, ist Vieles machbar. Das beginnt bereits damit, dass man – trotz voller Anmeldelisten – meist immer noch die Chance hat, einen Platz zu bekommen. Das Team ermöglicht hier einfach Einiges.Für uns Eltern ist das Angebot optimal. Wichtiger ist fast noch, was die Kinder davon halten. Unserem Sohn und unserer Tochter, die auch schon mal da war, gefällt es vor allem deshalb so gut hier, weil sie hier ihre Freunde treffen und weil sie sehr selbständig entscheiden können, was sie machen wollen.

Uns ist auch wichtig, dass die Zeit im Spiel-haus nicht zu sehr pädagogisiert wird.Unsere Kinder melden uns jedenfalls zurück, dass für sie alles optimal ist.

Wie sind Ihre Erfahrungen; wollen Eltern aktiv Einfluss auf das Programm im Haus nehmen?Das sehe ich nicht und glaube auch nicht, dass die Eltern erwarten, dass sie selbst das Programm gestalten können. Dafür geben Sie ihre Kinder ja in Obhut eines pädagogischen Teams, dass dieses ein rundes Angebot strickt.Und es funktioniert. Unsere Erfahrung ist beispielsweise, dass es in der Schule häufiger Reibereien gibt – im Spielhaus scheinen die dann plötzlich verflogen. Das zeigt, dass diese Atmosphäre den Druck aus dem Leben unserer Kinder nimmt. Sie wollen sich hier vor allem amüsieren, unter Freunden sein. Trotzdem sehe ich sehr viele Bildungsaspekte abgedeckt. Mehr ist gar nicht notwendig – würde sich ja auch in den Kosten nieder-schlagen.

Wünschen Sie sich mehr oder weniger Regeln für das Haus?Es braucht natürlich einen Rahmen. Aber ge-nauso wünschen wir uns, dass dieser Rahmen situativ und flexibel ausgefüllt wird. Es ist beispielsweise gar kein Problem, auch kurz-fristig seine Kinder mal zu entschuldigen, wenn man selbst mit ihnen was unternehmen will. Die Administration im Haus reagiert da sehr elternorientiert.

Keine Wünsche offen?Wenn ich an den üblichen Arbeitsalltag der Eltern denke, wird man perspektivisch sicher überlegen müssen, ob man eine Mit-

Welche Erwartungen gibt es bei der Ferienbetreuung?

Die wollen doch nur spielen

Eltern wollen vor allem, dass sich ihre Kinder wohlfühlen

Kinder haben natürlich auch Bedürfnisse bei der Ferienbetreuung

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Elternarbeit – ein aufsuchender Ansatz, der Vielfalt und aktive Eltern hervorbringt

„Aktive Kinder brauchen aktive Eltern“

tagsbetreuung mit der Möglichkeit eines gemeinsamen Essens schafft. Eine Küche gäbe es im Haus und die Kinder könnten beim selbständigen Kochen noch was lernen.

Mutter II: Bevor wir unsere Söhne hier an-gemeldet haben, hatten wir uns natürlich intensiv informiert. Uns war wichtig, dass es eine sinnvolle Betreuung gibt – also nicht nur ein „Aufbewahren“. Wir wollten eine Mischung aus Bewegung, Spaß, Lernen und Spielen. Das entspricht auch meinen pädagogischen Vorstellungen. Darauf achten wir bis heute.Die anderen Kriterien und Erwartungen sind dem nachgeordnet. Schön wären zwar längere Öffnungszeiten, aber im Laufe der Jahre haben wir als Eltern mehr und mehr unseren Tagesablauf und unsere Urlaube auf die Ferienbetreuung im Spielhaus abgestimmt.

Was ist Ihnen an der Ferienbetreuung noch wichtig?Die pädagogische Qualität ist entscheidend. Aus den Angeboten, die das Team macht, kann ich auch Rückschlüsse aus deren Fähig-keiten ziehen. Ich will kein Zertifikat über die pädagogische Ausbildung des Personals – mir sind die persönliche Einstellung und die liebevolle Betreuung wichtig. Das alles passt hier. Und meine Kinder bestätigen jedes Mal meine Eindrücke.Es gibt im Übrigen einen kontinuierlichen Austausch mit dem Team – das ist uns wichtig – und hier im Spielhaus selbstverständlich.

Sehen Sie das Haus als „geschützten Raum“?In der Tat. Inzwischen sind meine Söhne beide alt genug, um auch allein zur Ferien-betreuung zu gehen und wieder nach Hause

zu kommen. Für mich ist das Spielhaus eine Betreuungsinsel und ich habe volles Vertrauen in die Betreuerinnen. Das Umfeld des Spielhauses ist nicht optimal – aber auch hier habe ich das Gefühl, dass meine Kinder sicher sind.

Wenn Sie im Hinblick auf die Ferienbe-treuung drei Wünsche frei hätten …… da würde ich mir spontan eine längere Öffnungszeit wünschen. Wir haben darüber auch schon mit dem Team gesprochen. Ein anderer Wunsch wäre, dass es im Haus regel-mäßig ein warmes Mittagsessen gibt. Aber das ist nicht so entscheidend. Meine Erwartungen richten sich vor allem auf ein pädagogisch sinnvolles und ausgewogenes Angebot – und das bekommen wir hier im Spielhaus.

Marko Junghänel

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter in den Kindertageseinrichtungen (Kita), die ich bisher kennengelernt habe, leisten hervorragende Arbeit mit den Kindern und den Eltern. Und dies nicht nur, weil es elementarer Bestandteil des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans ist, sondern vor allem im Sinne der Kinder. Sie möchten, dass sich unsere Kinder in den Kitas zu selbständigen Persönlichkeiten entwickeln und wissen, dass es hierfür unerlässlich ist, auch die Eltern mit ins Boot zu holen.

Glücklicherweise gibt es in den Häusern Nordstern KIDDIES (Harthof) und KoRi Schne-ckenstein (Hasenbergl) eine Projektstelle, die sich ausschließlich auf Elternarbeit konzentriert. Es handelt sich um das Mo-dellprojekt „Aktive Kinder brauchen aktive Eltern“, das ins dritte Jahr geht.

Die Annahme bei diesem Projekt ist, dass Eltern dort Angebote wahrnehmen, wo sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben, wo sie Vertrauen aufgebaut haben. Somit ist es Ziel, niedrigschwellige Bildungsangebote für die Eltern zu entwickeln und umzusetzen, deren Kinder die Kindertageseinrichtungen des Kreisjugendring München-Stadt in sozi-alen Brennpunkten besuchen.

Aktionen aus „Aktive Kinder brauchen aktive Eltern“

Familienausflüge und -nachmittage, die am Samstag oder Sonntag stattfinden, sind fester Bestandteil des Projekts und machen allen beteiligten Familien Spaß. Bei den Aus-flügen im letzten Jahr lag der Schwerpunkt im Kennenlernen der Natur der näheren Umgebung in und um München.

2014 wurden vor allem kulturelle Ver-anstaltungen angeboten, wie ein Besuch im Theater für Kinder mit anschließendem Basteln oder das Kinderkonzert im Prinzre-gententheater. Für viele dieser Familien war es das erste Mal, dass sie so ein kulturelles Ereignis besuchten. Ein weiteres Ausflugsziel war das Bayerische Nationalmuseum.

Im August gab es eine Neuheit im Programm: Eine dreitägige Familienfreizeit nach Warta-weil am Ammersee, die mehrere alleinerzie-hende Mütter mit ihren Kindern wahrnahmen. Zudem reichen die Angebote von Kochen und Kuchenbacken über Eltern-Kind-Basteln bis zum Binden von Adventskränzen.

Das Eltern-Café bzw. der Eltern-Treff sind feste Institutionen in beiden Häusern. Eltern treffen sich, um andere Eltern kennenzuler-nen, sich zu unterhalten, Tipps auszutau-schen, Fragen zu stellen und Antworten zu

finden. Teilweise haben wir eine Referentin mit einem Thema zu Besuch oder es gibt die Möglichkeit in einer Elternbibliothek Bücher auszuleihen.

Teilhabe ausdrücklich erwünscht

Wir haben auch eigene Elternkurse ent-wickelt, die auf die Bedürfnisse der Eltern zugeschnitten sind. So ist der Elternkurs „Schule“ für die Vorschuleltern zur Beglei-tung des Übertritts Kindergarten-Schule. Dieser aus fünf Teilen bestehende Kurs stärkt die Ressourcen der Familien und wird vor allem von Migrantenfamilien besucht, die das erste Schulkind haben und denen unser Schulsystem noch nicht vertraut ist. Der dreiteilige Elternkurs „Erziehen – aber wie?“ beschäftigte sich zudem mit Fragen zu Erziehungsthemen.

Treffpunkt für Eltern – das Eltern-Café

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Elternarbeit ist Beziehungsarbeit. Wir er-reichen die Eltern, indem wir uns für sie und ihre Familien interessieren, neugierig und offen sind. Eine wertschätzende Haltung ist selbstverständlich. Diese Arbeitsweise erfordert ein hohes Maß an Flexibilität, doch der Erfolg gibt uns recht. So erreichten wir bisher mindestens ein Drittel unserer Eltern mit unseren Projektangebote. Der Ansatz ist sowohl aufsuchend als auch partizipativ, denn wir befragen die Eltern regelmäßig, was sie sich wünschen und was sie selbst zu einem gelingenden Miteinander beitragen können.

Die Vorteile unserer Form von Elternarbeit liegen auf der Hand: Die Eltern kennen das Projekt und das Team; das schafft Vertrauen und senkt die Hemmschwelle zum Mitma-

Café Netzwerk macht Eltern fit fürs Web 2.0

Hilfe, mein Kind ist online!Elternabende an Schulen und in Frei-zeitstätten zum Thema „Web 2.0 – Chancen und Gefahren“ gehören schon seit Längerem zum Repertoire des Café Netzwerk. In letzter Zeit häuften sich auch aus Kindertagesstätten Anfragen dazu. Vor allem die Nutzung mobiler Geräte, die häufig schon im Kindesalter beginnt, und die unübersichtlichen Möglichkeiten bzw. Gefahren des Web 2.0 setzen das Thema Medienerziehung schon früh auf die Agenda der Eltern.

Ziel der Elternabende ist es, den Eltern Grundkenntnisse im Bereich Web 2.0 zu vermitteln und ihnen Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern und pädagogisch Tätigen zu ermöglichen. Die Social-Media-Blume, die einen Überblick über all die Anwendungen gibt, die heute mit Vorliebe genutzt werden, offenbart oft, wie stark auch Eltern schon im Web 2.0 vertreten sind. Viele sind selbst in sozialen Netzwerken, schauen mal schnell etwas bei Wikipedia oder Youtube nach und lesen die Empfehlungen anderer Nutzerinnen und Nutzer über Ärzte oder Hotels auf Be-wertungsportalen. Obwohl das Web 2.0 den meisten Eltern also nicht fremd ist, herrscht große Unsicherheit bei der Nutzung, der – für viele immer noch – „Neuen Medien“. Diese Unsicherheit wird durch die mediale Bericht-erstattung zu Aspekten wie Überwachung, Da-tenschutz, Urheberrechte und Cybermobbing verstärkt und schlägt sich in der Sorge um die Mediennutzung der Kinder nieder.

Da hilft nur ‚selber machen‘

Diese Sorge ist nicht unbegründet, denn es gibt sie natürlich – die dunkle Seite der (Internet-) Macht. Etwas Licht in diese dunk len Gassen des Internets zu bringen, ist wichtiger Bestandteil der Elternabende. Wir zeigen auf, wo im Internet Gefahren lauern

geben wir Tipps, wo man beispielsweise legal und kostengünstig Musik hören bzw. Filme streamen kann und empfehlen Websites, auf denen Eltern sich fortlaufend informieren sowie geeignete Apps für Kinder finden können. Außerdem geben wir den Eltern die Möglichkeit, Apps selbst auszuprobieren. Denn vor allem im mobilen Bereich bietet das Web 2.0 enorme Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche: einerseits zur Organisation ihres Alltags, andererseits können sie mit Hilfe von Apps kreativ werden.

Letztendlich ist die Medienkompetenz der Eltern der Schlüssel zur Medienerziehung der Kinder. Denn nur, wer sich interessiert, sich stetig informiert und auskennt, kann seine Kinder auch sicher bei ihrer Mediennutzung begleiten. Mit unseren Elternabenden helfen wir den Eltern ein wenig bei der Bewältigung dieser Aufgabe.

Cornelia Walter, Fachstelle Web 2.0, KJR

chen. Die Elternkurse finden in der Einrich-tung statt, während die Kinder parallel dazu betreut werden. Das Projekt ermöglicht es, dass aus der Fülle von Angeboten für Fami-lien gezielt Bildungsangebote ausgesucht werden. Gezielt heißt, pädagogisch sinnvoll und finanziell erschwinglich. Es bleibt zu wünschen, dass weitere dieser Stellen in den Kitas eingerichtet werden, um mehr Eltern zu Bildungsbegleitern ihrer Kinder zu machen und die Entwicklungschancen der Kinder dadurch zu erhöhen.

Kerstin Leupold, „Aktive Kinder brauchen aktive Eltern“, KJR

Unterstützung für Migrantenfamilien

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(können), wie man „gute“ und „schlechte“ Inhalte und Anwendungen erkennen und wie man sich und seine Kinder schützen kann. Einen Teil nehmen zunächst die technischen Schutzmöglichkeiten in Betriebssystemen, im Browser, auf dem Smartphone oder in den Spielekonsolen ein. Wir zeigen den Eltern real auf Spielekonsolen und Tablets, aber auch im mobilen Internet, wo etwas zu finden und wie es einzustellen ist. Die besten Schutzmöglich-keiten sind allerdings nicht technischer Natur, sondern Wissen und eine gesunde Skepsis gegenüber dem Web 2.0. Bei Elternabenden zeigen wir daher Beispiele aus dem Web, die deutlich machen, dass online manches nicht immer das ist, was es zu sein scheint. Gemein-sam mit den Eltern stöbern wir im Internet durch verschiedene Websites und sehen so, wie und woran sich die Qualität festmacht. Wir schauen uns Profile „schwarzer Schafe“ in sozialen Netzwerken an und zeigen, wie man sie erkennen und enttarnen kann. Gleichzeitig

Elternabend mit dem Café Netzwerk

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Immer dieser Übertritts-Stress

Entspannt euch!Wieder beginnt ein neues Schuljahr. Wieder sieht sich eine Generation Viertklässler mit dem Übertritt kon-frontiert. Das sogenannte „Grundschul-abitur“ steht an. Die Entscheidung fällt, welche weiterführende Schule das Kind im kommenden Schuljahr be-suchen wird: das Gymnasium, die Real-schule oder die Mittelschule. Für viele Eltern scheint dies die unwiderrufliche Entscheidung für die berufliche Lauf-bahn ihres Kindes zu sein, im zarten Alter von zehn Jahren.

Verursacht wird dieser Druck unter ande-rem von unserem selektiven Schulsystem, das eine Trennung in drei Schularten in diesem Alter vorsieht und von unserer Gesellschaft, in der das Gymnasium zur Standardschule geworden ist und in der es immer wichtiger wird, schnell ans Ziel zu gelangen. Alle El-tern wollen für ihren Sohn oder ihre Tochter natürlich das Beste, und so möchten die meisten, dass ihr Kind „das Gymnasium schafft“, egal ob es wirklich dafür geeignet ist oder nicht. Denn es soll nicht zu den „Versagern“ gehören, die auf die Mittelschule gehen „müssen“.

Was so harmlos beginnt …

In der 1. und 2. Klasse geht es eigentlich darum, dass die Kinder in der Schule an-kommen. Am Ende der 2. Klasse werden zum ersten Mal Noten vergeben, die in der Regel recht gut ausfallen und die Schülerinnen und Schüler motivieren sollen. In der 3. Klasse steht der Wechsel der Lehrkraft an. Die Noten werden „realistischer“, der Unterrichtsstoff anspruchsvoller und teilweise abstrakter. Die neue Lehrerin spricht anders, setzt vielleicht andere Schwerpunkte, als sie das Kind zwei Jahre lang gewohnt war. Es gelten andere Regeln, neue Rituale werden eingeführt. Rücksicht auf individuelle Schwächen zu nehmen, wird schwieriger, wenn man gleich-zeitig Noten verteilen muss. Für die Schüle-rinnen und Schüler bedeutet das eine große Umstellung und nimmt viel Zeit in Anspruch.

Für viele Eltern beginnt spätestens zu diesem Zeitpunkt der Stress, weil sie merken, dass ihr Kind einiges nicht versteht und eventuell verunsichert ist. Sie machen sich Sorgen, denn schon jetzt beginnt für manche der Endspurt auf dem Weg zum Gymnasium. Zuhause wird gelernt und geübt. Die Eltern identifizieren sich mit ihrem Kind. Sie spre-chen von „Wir haben gestern … geübt und … nicht verstanden“. All dies verstärkt sich in der 4. Klasse. Es gibt Eltern, die um halbe Punkte bei den Proben feilschen, und es gibt solche, die mit dem Anwalt drohen, falls die Noten nicht passen. Die Angst der Eltern überträgt sich auf ihre Kinder. Das verwirrt sie zusätzlich und blockiert sie beim Lernen.

Unser Schulsystem ist heute wesentlich durchlässiger als früher. Sicher, man braucht etwas mehr Zeit, aber in dieser Zeit können Kinder und Eltern erkennen, wo wirklich der Schwerpunkt und das Interesse liegen. Ist es wirklich das Lernen? Oder ist es vielleicht ein Handwerk oder die Musik?

Mein Appell an die Politik: Allen wäre ge-holfen, wenn die Schülerinnen und Schüler länger gemeinsam lernen, am besten bis zur 8. Klasse. Dann sind die Kinder in einem Al-ter, in dem sie selbst viel besser entscheiden können und wissen, was sie wollen. Und man sollte sich überlegen, die Noten abzuschaffen und stattdessen individuell zu beurteilen. Dies würde eine Entspannung bei allen be-wirken: bei Kindern, Eltern und Lehrkräften.

Eva Reindl, Lehrerin

Sie spüren den Mangel an Vertrauen. So wird ihnen viel an Selbständigkeit und Selbstver-antwortung weggenommen sowie die Mög-lichkeit, eigene Erfahrungen zu sammeln.

Der Druck muss raus

Eigentlich soll das Lernen Spaß machen, Kinder sollten Freude daran haben, Neues zu erfahren und zu entdecken, denn das ist die Grundlage für nachhaltiges Lernen. Kinder brauchen Vertrauen und die Chance, selbst Verantwortung zu übernehmen. Was sie nicht brauchen, ist Druck. Mein Appell an alle Eltern: Entspannt euch! Was hat ein Kind davon, wenn es das Gymnasium besucht, dann aber von der Schule gehen muss, weil die Anforderungen zu hoch sind? Fühlt es sich dann nicht als Versager?

Hoher Druck auf Eltern und Kinder in der Übertrittsphase

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Nein, es eilt nicht so sehr. Das Schulleben muss entschleunigt werden.

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31Angebote

Broschüre gegen Rechts

Die BrandstifterSie gehen immer gleich vor: Getarnt

als harmlose, besorgte Bürger machen Rechtsextreme gegen Flüchtlingsunter-künfte mobil und versuchen, rassistische Ressentiments in der Nachbarschaft anzu-stacheln. Mit fatalen Folgen: Anschläge und Übergriffe häufen sich. Eine neue Broschüre der Amadeu Antonio Stiftung und von PRO ASYL klärt über das Vorgehen der rechten Hetzer auf.

Download der Broschüre „Die Brand-stifter. Rechte Hetze gegen Flüchtlinge“: www.amadeu-antonio-stiftung.de/w/files/pdfs/broschuere_brandstifter_internet.pdf

Ferien Extra!

Ferienprogramm für den Münchner Süd-Osten

Bald sind schon wieder Herbstfe-rien! Gerade erschienen ist „Ferien Extra!“ Herbst & Weihnachten, das Ferienprogramm des Kreisju-gendring München-Stadt (KJR) für die Stadtteile Berg am Laim, Trudering und Neuperlach. Mit spannenden Tagesausflügen, Mehrtagesfahrten sowie Sport- und Erleb-nisangeboten ist alles geboten, was Kindern und Jugendlichen Spaß macht.

In den Herbstferien können sie eigene Seifenkisten bauen und beim KJR-Seifenki-sten-Cup zum Rennen antreten. Ein Tages-ausflug in den Skyline Park verspricht eine Menge Attraktionen. Außerdem bieten der Kinder- und Jugendtreff Trudering „frei.raum“ und der KJT Come In eine Tagesfe-rienbetreuung mit einer Menge kreativer, sportlicher und spielerischer Angebote.

In den Weihnachtsferien stehen bei „Ferien Extra!“ Winterspaß auf Schlitt-schuhen sowie ein fünftägiges Skilager in Frasdorf auf dem Programm. Das Programm-heft „Ferien Extra!“ gibt es online unter www.kjr-m.de/ferien

Neue Ausstellungen in der Galerie 90

„Was macht dich einzigartig?“ und „Work in Progress“Zwei neue Fotoausstellungen, die junge Menschen in ihrer Individualität zeigen, sind in der Galerie 90 bis zum 23. Januar 2015 zu sehen.

Fachtag

Werte, die die Welt verändernAm Mittwoch, den 12. November 2014 findet im Ökologischen Bildungszen-trum (ÖBZ) München von 9:30 bis 16:00 Uhr eine Fachtagung zum Thema „Werte, die die Welt verändern“ statt.

Wenn Menschen Verantwortung für die Zukunft übernehmen, werden sie stets von ausgeprägten Werten geleitet. Mit welcher Haltung engagieren sich junge Leute für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundla-gen sowie für eine gerechte und friedliche Gesellschaft? Das ist Thema dieses Fachtages. Jugendliche kommen zu Wort und stellen Haltungen und Werte ihres Engagements für Nachhaltigkeit vor.

Ein Impulsvortrag von Klaus Hübner (Re-ferat für Umweltbildung im Landesbund für Vogelschutz) zeigt auf, was es braucht, um Gesellschaft Richtung Nachhaltigkeit zu verändern und welchen Beitrag Bildung für nachhaltige Entwicklung zu dieser Transfor-mation leisten kann. In Workshops erproben die Teilnehmenden vielfältige Herange-hensweisen, wie sie sich mit Kindern und Jugendlichen auch innerhalb der offenen Kinder- und Jugendarbeit an der Transfor-mation beteiligen können.

Der Fachtag ist eine Kooperation zwischen Kreisjugendring München-Stadt (KJR) und Ökoprojekt MobilSpiel e.V., München. Für Mitarbeitende des KJR und Mitglieder von Jugendverbänden ist die Teilnahme kosten-los, für alle anderen entstehen Kosten von 25 Euro. Der Mittagsimbiss sowie Getränke sind hierin enthalten.

Wir bitten um Ihre Anmeldung mit Angabe des gewünschten Workshops bis 3. Novenber 2014 bei Simon Rott, Tel. 51 41 06-815, E-Mail: [email protected]

Fragen zur Veranstaltung beantwortet gerne Claudia Seidel, Tel. 914027, E-Mail: [email protected]

und wie sie sich online zeigen wollen. Auch die Ausstellung selbst ist „Work in Progress“: Bis zum Jahresende finden noch weitere Projekte statt.

„Zeig dich, wie du bist, mit deinen Stärken und in deiner ganzen Natürlichkeit!“. Dieser Einladung des Freizeittreff Lerchenauer zu einem professionellen Fotoshooting folgten 23 Mädchen ab 8 Jahren. Dabei ging es nicht darum, gängige Schönheitsideale zu bedienen, sondern sich gegen Schönheitswahn, Schön-heitsdiktate und Sexualisierung zu wenden.

Unter dem Motto „Was macht dich einzig-artig?“ zeigte sich jedes Mädchen auf selbst gewählte Art und Weise, jede anders und jede ganz besonders und unnachahmlich.

Die mehr als 600 Fotos der Profi-Fotografin Silvia Béres wurden gemeinsam mit den Mädchen gesichtet und ausgewählt. Die Bil-der sind allesamt unbearbeitet. Und gerade deshalb „echt“ schön!

Ausstellungsort: Galerie 90 des Kreisju-gendring München-Stadt in der Paul-Heyse-Str. 22. Der Eintritt ist frei.

An der eigenen Identität arbeiten und sich selbst präsentieren zählt zu den wichtigsten Entwicklungsaufgaben für Jugendliche. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Bild von sich selbst in sozialen Netzwerken. Beim Koope-rationsprojekt „Identity Imaging – Style dein Netz!“ der KJR-Fachstelle Web2.0 mit dem Medienzentrum München fanden in verschie-denen KJR-Einrichtungen Fotoworkshops statt, bei denen Jugendliche Fotos von sich oder anderen machen und digital bearbeiten konnten. Dabei setzten sie sich auch mit der Frage auseinander, wer sie sein wollen, was sie selbst und was andere von ihnen erwarten

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KalenderKJR München-Stadt - Postfach 151 223 - 80047 München

PVSt - Deutsche Post AG - Entgelt bezahlt - 13074

Terminewann was wo weitere Infos

15.10., 16 Uhr Vernissage: „Work in Progress” und „Was macht dich einzigartig?”

Galerie 90 im KJRPaul-Heyse-Str. 22

Siehe Seite 31

17.10. 40 Jahre Abenteuerspielplatz Maulwurfshausen

Abenteuerspielplatz Maulwurfs-hausen, Albert-Schweitzer-Str. 24

www.kjr-m.de

17.10. Vokal Total: Die Feisten Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

18.10., 16-22 Uhr

Kunst der Jugend - Jugendkulturfestival SBZ Sendling, Danklstr. 34 Anmeldung und Infos: T. 51 41 06-76, [email protected]

18.10. Vokal Total: Extraton und assonanz Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

19.10. Vokal Total: voxenstopp Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

24.10. Vokal Total: Muttis KinderSpecial Guest: Wolfratshauser Kinderchor

Freiheiz www.spectaculum-mundi.de

25.10. Vokal Total: Viva Voce Freiheiz www.spectaculum-mundi.de

31.10. Vokal Total: Tonalrausch & Hartmut und die Hitmaschine

Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

31.10. 3. KJR-Seifenkisten-Cup

2.11. Vokal Total: The Quartbreakers Freiheiz www.spectaculum-mundi.de

4.11., 18.30 Uhr

JIZ-Filmreihe „Aus der Fremde - in die Fremde?!“: „Werden Sie Deutscher“ Themen: Einbürgerung, Identität

Initiativgruppe e.V.,Karlstr. 50

www.filmreihe.jiz-m.de

6.11. Vokal Total: maybebop Freiheiz www.spectaculum-mundi.de

7.11. Vokal Total: maybebop Freiheiz www.spectaculum-mundi.de

8.11. Vokal Total: Mundwerk Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

9.11. Vokal Total: Don Camillo Chor & Six Pack Freiheiz www.spectaculum-mundi.de

11.11., 17.30 Uhr Herbstvollversammlung www.kjr-m.de

12.11. Fachtag: Werte, die die Welt verändern Ökologisches Bildungszentrum, Englschalkinger Str. 166

Siehe Seite 31

13.11. Vokal Total: The House Jacks Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

14.11. Vokal Total: LaLeLu A-Capella-Comedy Spectaculum Mundi www.spectaculum-mundi.de

15.11. Vokal Total: Terzinfarkt & Pikkardijska Tertsia Freiheiz www.spectaculum-mundi.de

18./19.11. Übernachtungsaktion im Deutschen Museum Deutsches Museum, www.kjr-m.de

18 Jahre Vokal Total: 42 Gruppen, 29 Konzerte

Deutschlands größtes A-Cappella-FestivalVokal Total geht von 10. Oktober bis 14. Dezember in die 18. Runde. Ob „One Man Show“ oder „Chor“, ob „Cover-Songs“ oder „Eigenkompositionen“, ob „Neuent-deckungen“ oder „Publikumslieblinge“ – das Spectaculum-Mundi-Team hofft, den Musikgeschmack vieler Konzertbesucherinnen und -besucher getroffen haben und dass die A-Cappella-Reise durch die unterschiedlichsten Genres gelungen ist.

Ob Klassik, Spirituals, Reggae, Weltmusik, Comedy, Rock, Pop, Jazz, Rock’n’Roll, Blues, African Music, Heavy Metal, Folksongs, Gos-pel, Doo-Wop, R'nB, Funk, Beatbox –mit A CAPPELLA ist alles möglich! Die A-Cappella-Fans werden mit Münchenpremieren über-

schüttet! Seien es Gruppen aus dem In- und Ausland, die noch nie in München gastierten oder nationale und internationale Bands, die mit ihrem neuen Bühnen-Programm in München vorstellig werden. So können Vokal Total heuer auf die stolze Zahl von

17 München-Premieren und zwei Deutschland-Premieren verweisen!

Wegen der großen Nachfrage vom Vorjahr gibt es auch heuer das A-Cappella-Dinner unter dem Motto: ES HÖRT UND SCHMECKT SICH GUT AN. Aus „A Cap-pella hoch 5“, eine der Lieblingsveranstaltungen der letzten Jahre, wird zweimal „A Cappella hoch 4“, am 22. November und am 13. Dezember! Mathematisch nicht ganz korrekt, aber ganz sicher zur Freude des Publikums. Der VVK hat bereits begonnen!

Der Wolfratshauser Kinderchor